Inhalt: Die Zukunft der Stadt  des grossen Königs W.J. Ouweneel               Home   Forum

 

1. 04 Der Berg der Gnade

 

So wird Zion der zweite Berg, der in der Geschichte Israels eine Rolle spielt. Der erste Berg ist der Sinai, und der steht seinem Charakter nach in direktem Gegensatz zu Zion. Auf dem Sinai wurde das Gesetz gegeben, das für das Volk ein Zuchtmeister war (Gal 3, 24), die Norm, der Gott das Volk unterwarf.

Zion jedoch ist der Berg der Gnade, der Ort, wo Gott dem Gericht über Israel (die drei Tage Pest) Einhalt gebot und wo David aus Dankbarkeit einen Altar errichtete. Es ist der Ort, der von den unveränderlichen Verheissungen Gottes zeugt, die ewig sind und nicht verändert werden durch den Unglauben und den Verfall der Menschen; der Ort, wo Gott Seinen König eingesetzt hat (Ps 2, 6-12) und wo Sein Heiligtum steht.

 

Zion ist der Ort, mit dem stets der Überrest verbunden ist, den Gott in Seiner Gnade in einer Zeit des Verfalls bildet, im Gegensatz zum Sinai, dem Ort des Gesetzes und des Gerichts. Dieser Gegensatz kommt deutlich in Hebräer 12 zum Ausdruck: „Denn ihr seid nicht gekommen zu dem Berge, der betastet werden konnte und zu dem entzündenden Feuer, und dem Dunkel und der Finsternis und dem Sturm, und dem Posaunenschall, und der Stimme der Worte, deren Hörer baten, dass das Wort nicht mehr an sie gerichtet würde, denn sie konnten nicht ertragen, was geboten wurde… Sondern ihr seid gekommen zum Berg Zion und zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem“ (Verse 18-22). Hier sehen wir den christlichen Überrest des Volkes Israel, der von der ungläubigen Masse abgesondert ist (Hebr 13, 12-14).

In Zukunft wird es einen anderen Überrest aus Israel geben: die Juden, die durch die grosse Drangsal gegangen sind. „Und ich sah: und siehe, das Lamm stand auf dem Berge Zion und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, welche seinen Namen und den Namen seines Vaters an ihren Stirnen geschrieben trugen“ (Offb 14, 1). Sie tragen den Charakter derer, die wir in Psalm 125 finden: „Die auf Jehova vertrauen, sind gleich dem Berge Zion, der nicht wankt, der ewiglich bleibt“, und Psalm 126: „Als Jehova die Gefangen Zions zurückführte, waren wir wie Träumende. Da ward unser Mund voll Lachens, und unsere Zunge voll Jubels“. Die letzteren bilden den Überrest aus den zehn Stämmen; vereinigt mit dem Überrest auf Zion aus Offenbarung 14, werden sie unter der Herrschaft des wahren David ewigen Segen empfangen.