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Vortrag 1   Abschrift durch Berndt Steinhagen  26.11.05

 Ich bringe  Grüsse mit von den  Gemeinden in der Nähe von San Francisco, wo ich herkomme. Ich wurde gebeten, mich selbst vorzustellen, ein kleines Zeugnis zu geben, bevor ich anfange. Ich muss zugeben, ich zögere immer ein bisschen mich selbst vorzustellen, denn mein Hintergrund entspricht nicht gerade dafür, dass ich als Bibellehrer dienen soll.

 

Habt Ihr vielleicht schon das Sprichwort gehört: Kann aus San Francisco was Gutes kommen?

Denn dort wurde ich geboren. Meine beiden  Eltern, aber, sind aus Irland und sind dorthin emigriert. Obwohl ich in Amerika aufgewachsen bin, war mein Erbe mehr aus Irland katholisch. Obwohl ich sehr gut erzogen wurde im katholischen Glauben und hohen Moralvorstellungen, ist es doch so gewesen: als ich an die Uni kam, habe ich alles über Bord geworfen. Ich habe mich so verhalten, wie alle anderen jungen Leute. 1972 war ich ganz kurz, hier, in eurem Land. Meine Freundin und ich sind von Deutschland nach Italien getrampt und sind durch Österreich gekommen.

 

Ungefähr 3 Jahre später habe ich den Herrn Jesus kennen gelernt. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern: Es war eine Neujahrsparty 1975. Ich fühlte mich einfach total leer und habe mich von der Masse getrennt, bin einen Berg runtergegangen und war ganz alleine. Und ich kann mich noch daran erinnern, dass ich mit Gott geredet habe und ich sagte etwa so: „Gott, wenn es Dich wirklich gibt und Du das hörst: ich möchte etwas in meinem Leben verändern“. Ungefähr  2 Monate später wurden meine Freundin und ich zu einem Hausbibelkreis eingeladen. Und als wir mehrere Wochen da hingegangen sind, wuchs in uns die Überzeugung, dass wir verloren sind. Bei mir war das mindest so. Und da wir einfach so zusammen lebten, sagte ich eines Nachts nach der Bibelstunde: „Entweder sollten wir aufhören zu dieser Bibelstunde zu gehen oder wir müssen heiraten“.

 

Da hat meine Freundin gesagt: „Dann gehen wir nicht mehr zur Bibelstunde“. Aber 3 Monate später haben wir geheiratet in einer katholischen Kirche. 4 Priester haben uns getraut. 3 Onkel aus Irland waren zu Besuch. Alle 3 sind Priester. Sie haben bei dieser Trauung mitgewirkt. Und natürlich der Priester von der Kirche, in der wir getraut wurden. Einer meiner Onkel hat eine Botschaft in der Messe gegeben: Er hat über die vielen Scheidungen von Elisabeth Taylor gesprochen. Es war sein Thema. Ich denke, er wollte uns mitteilen: ich habe nicht die Hoffnung, dass eure Ehe länger hält. Wisst Ihr, meine damalige Freundin, sie ist auch heute hier, meine Frau. Sie war keine Katholikin. Ausserdem lasen wir mit nichtkatholischen Leuten in der Bibel. Aber jetzt sind wir hier, 30 Jahre später und wir geben Gott die Ehre dafür. Eine kurze Zeit später hat Gott uns gerufen, Ihn zu dienen. In Kalifornien  wurde ein Ausbildungsprogramm aufgemacht und ich habe dort 10 Jahre mitgearbeitet und gelehrt. Auf diese Weise habe ich viele Teilnehmer von diesem Programm kennen gelernt,  die aus Deutschland und Österreich waren.

 

Ich möchte euch etwas erzählen, von dem die Leute teilgenommen haben, einen Dienst, den sie gemacht haben. Und damit kommen wir dann schliesslich zu unserem Thema. Ein Teil ihrer Ausbildung bestand darin,  dass sie an der Uni evangelisierten in Berkley. Und alle Leute, die in Berkley bei der Evangelisation mitgemacht haben,  die fühlen sich nicht so wohl. Denn es war sehr schwierig dort zu evangelisieren. Freitagabend hatten wir eine Bibelstunde über das Johannes-Evangelium. Wir hatten genug Probleme dort an der Uni, aber das war anscheinend nicht genug. Wir bekamen noch mehr Probleme durch theologische Diskussionen in dieser evangelistischen Bibelstunde. Ich werde morgen noch mehr Einzelheiten darüber erzählen, aber dadurch habe ich ein Studium bekommen über die Themen von Auserwählung und Vorbestimmung. Und weil ich sehr viel Interesse daran habe, Leute, die katholisch sind, mit dem Evangelium zu helfen, habe ich, sowohl das Evangelium studiert, als auch, was die Kirche über die Rettung sagt. In den nächsten 3 Botschaften  möchte ich einige Sachen mit euch durchgehen, die ich daraus gelernt habe. Ich bin dabei, ein Buch darüber zu schreiben und hoffe, dass es im nächstem Jahr herauskommen wird. Unser Thema, es ist sehr umfassend und ein bisschen kontrovers. Nicht alle stimmen überein. Aber den älteren Christen, hier, möchte ich etwas sagen.

 

Die Jugendgruppen hatten  ungefähr 100 Teilnehmer. Wir hatten eine Debatte. Es ging um ein Thema, bei dem sich die Leute überhaupt nicht einig waren. Die ganze Gruppe war in 2 Teile gespalten. Sie haben mit der Schrift argumentiert und diskutiert. Ich muss sie wirklich loben für die Art und Weise, wie sie sich verhalten haben. Obwohl sie sich nicht einig waren, ging es sehr höflich zu. Sie haben sich auseinander gesetzt und unterhalten. Ich habe ihnen gesagt, ich muss euch wirklich loben, wie ihr damit umgeht mit diesem Thema, bei dem ihr nicht einer Meinung seid. Es ist viel besser, als manche Leute damit umgehen, die Älteste in den Gemeinden sind. Wir haben über Simon, den Zauberer, geredet, der sich Apostelgeschichte 8 bekehrt hat. Und die Frage war: Ist dieser Mann wiedergeboren oder nicht. Ich habe die Leute gebeten, sich in 2 Gruppen aufzuteilen. Wer dachte, Simon sei bekehrt, solle auf dieser Seite des Raumes stehen. Wer dachte, dass er nicht bekehrt sei, wurde gebeten, auf jener  Seite des Raumes zu stehen. Jeder musste zu seiner Meinung stehen. Ich bat sie, ihre Meinung durch die Schrift zu begründen.

 

Obwohl wir eine Stunde lang diskutierten, haben sie nicht gestritten. Sie sind nicht übereinander geworden. Am Ende der Diskussion haben einige ihre Meinung geändert und haben die Seite gewechselt. Und ich hoffe, dass wir älteren Christen genauso geduldig miteinander umgehen und  liebevoll in den Punkten, die uns betreffen. Dass wir bereit sind aus der Schrift zu lernen. Dass wir einander respektieren, wo unterschiedliche Meinungen bestehen. Bitte schlagt Apostelgeschichte, Kapitel 20 auf. Wir lesen Apg. 20, Verse 18-21: „Als sie aber zu ihm gekommen waren, sprach er zu ihnen: Ihr wisst von dem ersten Tag an, da ich nach Asien kam, wie ich die ganze Zeit bei euch gewesen bin. Im Herrn dienend, mit aller Demut und Tränen und Versuchungen, welche mir durch die Nachstellungen der Juden widerfuhren. Wie ich nichts zurückgehalten habe, von dem, was nützlich ist, ich euch nicht verkündigt und gelehrt hätte. Öffentlich und in den Häusern. Indem ich sowohl Juden wie Griechen bezeugte, die Busse zu Gott und den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus“. Ich möchte den letzten Teil von Vers 21 unterstreichen.

 

Der grosse Apostel fasste seinen ganzen Dienst zusammen und er sagt: ich habe Juden und Griechen bezeugt, dass sie Busse tun zu Gott und an den Herrn Jesus Christus glauben sollen. Und ich denke, das ist der Kern des Evangelium: Umkehr und Glaube. Beachtet bitte, es ist Umkehr zu Gott und glaube an den Herrn Jesus Christus.

 

Und ich denke, wir finden hier auch einen Schlüssel, wie wir das Evangelium klar und deutlich mitteilen können. Natürlich weiss ich, dass es wichtig ist den 2. Teil zu betonen. Aber manchmal vergessen wir, dass auch der 1. Teil wichtig ist. Aber ich bin überzeugt,  dass die beiden zusammen gehören. Du kannst nicht das eine ohne das andere haben. Der biblische Weg der Errettung sieht so aus, dass man zu Gott umkehren muss und an den Herrn Jesus Christus glauben. Manchmal geschehen diese Dinge fast gleichzeitig. Aber manchmal ist es auch so, dass jemand umkehrt und Busse tut, sich zu Gott wendet und nicht lange  danach an den Herrn Jesus glaubt. Wir wollen das kurz verfolgen in Apg. 2 .

 

Wir werden das im Leben der Juden sehen. Wir sehen wie Petrus seine Predigt hält zu Pfingsten, dass diese 2 Elemente vorkommen. Wir lesen das Ende der Predigt von Petrus in Kapitel 2, Vers 36  und 37:

 

 „Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott Ihn sowohl zum Herrn, als auch zum Christus gemacht hat. Diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt. Als sie aber das hörten, ging es ihnen durchs Herz und sprachen zu Petrus und den anderen Aposteln: was sollen wir tun, liebe Brüder“?

 

Also Petrus klagt sie wegen ihrer Sünde an. Sehr direkt. Und die Schrift drückt es so aus: „Ihre Herzen wurden durchbohrt“. Und wir wissen auch, dass an diesem Tag ungefähr 3000 Leute gerettet wurden. Deswegen ist es wichtig, dass wir hier anschauen, was der Apostel gesagt hat. Er hat sie darauf aufmerksam gemacht, was ihre grösste Sünde war: sie haben ihren eigenen Retter gekreuzigt. Und dann fragten sie: was sollen wir tun? Und seine Antwort ist im Vers 38:

 

„Tut Busse und ein jeder von euch würde getauft auf den Namen Jesu Christi zur  Vergebung der Sünden und ihr werdet die Gabe des heiligen Geistes empfangen“. 

 

Wir sehen, dass Petrus  wirklich die Umkehr betont. Das Wort „Umkehr“ bedeutet „ihre Meinung ändern“, sie ändern ihre Meinung darüber, wer Gott ist, wer sie selbst sind und wer Jesus Christus ist. Und es gehört auch dazu, dass man anerkennt, dass man vor Gott schuldig ist. Jemand, der gerettet wurde, hat es so formuliert:

 

Er hat gesagt, es war zum ersten Mal, dass ich Gottes Willen ernster nahm, als meinen eigenen. Wenn du Busse tust, dann heisst es, du stellst dich auf Gottes Seite und klagst dich selbst an.  Du drückst damit aus: Gott, du hast recht und ich liege falsch. Und genau das habe ich erlebt, an diesem Neujahrstag, von dem ich erzählte. Ich wusste, dass ich vor Gott gesündigt hatte. Ich wusste keinen Ausweg. Ich sagte zu Gott: ich möchte das in Ordnung bringen. Egal, welche Veränderungen dazu in meinem Leben notwendig wären. Wie oft habt ihr ein Zeugnis gehört, in dem jemand das bezeugte, was ich gerade sage? Dass sich jemand hingekniet hat und gesagt hat: Gott, wenn es dich gibt, wenn du dich mir zeigst, dann tue ich, was du von mir verlangst. Und dann hat es oft nicht lange gedauert, dann kam die Botschaft der Rettung zu ihnen und sie wurden gerettet. 

 

Bitte, schlagt jetzt Apg. 10 auf. Ich möchte auf das Leben von Kornelius aufmerksam machen. Das war der erste Heide, der sich bekehrt hat. Wenn Kornelius auf der Bühne erscheint, sehen wir, dass er schon bussfertig ist. Ich lese von Vers 1 bis 2:  Ein gewisser Mann, aber in Cäsarea mit Namen Kornelius, ein Hauptmann von der sogenannten italischen Schar, fromm und gottesfürchtig mit seinem ganzen Haus, der dem Volk viele Almosen gab, allezeit zu Gott betete. Könnt ihr euch das vorstellen: Er war Hauptmann der Besatzungsarmee. Und die unterdrückt waren, das waren die Juden. Aber er, als Hauptmann in dieser Stellung, gibt Almosen und hilft den Armen, den Juden.

 

Und wir lesen, dass er gottesfürchtig war und Gott verehrt hat mit seinem ganzen Haus. Du wir wissen, wie Gott schliesslich Petrus zu ihm sandte, um sich mit diesem Kornelius zu unterhalten, Wir lesen davon in Vers 22: sie die Boten erklärten:  Kornelius, ein Hauptmann, ein gottesfürchtiger Mann und der ein gutes Zeugnis hat von der ganzen Nation der Juden ist von einem heiligen Engel göttlich gewiesen worden, dich in sein Haus holen zu lassen, um Worte von dir zu hören. Warum sendet Gott den Apostel Petrus genau zu diesem Mann? Ist es nicht vielleicht deshalb, weil Gott in das Herz von Kornelius schaut und sieht, dass er schon umgekehrt ist? Er ist gottesfürchtig. Darüber sprechen wir heute abend. Wenn wir das Evangelium verkündigen, dann sollte uns klar sein, dass nur die Leute das Evangelium verstehen, die Gott respektieren. Die von ihrer Sünde überführt sind. Und Leute, die bereit sind, Gottes Willen zu tun. Das ist das, was der Heilige Geist heute wirken will. Der Herr Jesus hat den Heiligen Geist in die Welt gesandt, um die Welt zu überführen von Sünde und Gerechtigkeit und Gericht. Und wir können an diesem Dienst teilhaben, wenn wir den Leuten helfen, das sie  sich sehen, wie Gott sie sieht. Manchmal treffen wir jemand, der schon vorbereitet ist, wie dieser Kornelius, der schon Busse getan hat und umkehren will.

 

Wenn wir so jemand treffen, dann ist es leicht. Wir werden uns nicht alle Einzelheiten ansehen. Aber als Petrus anfängst das Evangelium zu verkündigen, ereignet  sich etwas Wunderbares: Noch bevor Petrus seine Botschaft zu ende gebracht hat, beginnt Kornelius  dem Herrn Jesus zu vertrauen und wird gerettet. Ich habe das selbst erlebt. Ich kann mich an eine junge Studentin erinnern. Sie war aus Taiwan. Sie war wirklich von Sünde überführt. Da habe ich verschiedene Verse vorgelesen, wie man gerettet werden kann. Sobald ich einen Bibelvers aufschlug und bat sie es zu lesen, hat sie es sofort verstanden. Der Herr hat ihr einfach das Herz geöffnet. Wenn wir den Leuten helfen, dass sie umkehren, dann ist es wirklich nicht schwierig, ihnen das Evangelium zu erklären. Auf der anderen Seite ist es so, wenn sie nicht Busse tun wollen, dann kannst du ihnen nicht helfen gerettet zu werden, sogar, wenn du den grössten Apologeten hast, der den Glauben begründet. Weil sich das Evangelium nicht nur an den Intellekt wendet, denn es geht um einen moralischen Punkt. Sind die Leute bereit, umzukehren, darum müssen wir uns kümmern.

 

Wenn dann die Leute die Botschaft von der Errettung hören, werden sie sie sofort annehmen. Oft ist es so, dass wir zu schnell über den Glauben und das Evangelium reden und dass wir sie einfach bitten, ein Gebet nachzusprechen und denken, dass sie gerettet sind. Dabei wissen sie nicht einmal, dass sie vormals verloren waren. Aber schaut euch den Kornelius an. Schaut mal, was Petrus über ihn sagt im Vers 34 und 35 vom Kapitel 10: Petrus aber tat den Mund auf uns sprach: in Wahrheit begreife ich, dass Gott die Person nicht ansieht, sondern in jede Nation, die ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, ist ihm angenehm. Denkst du, dass das stimmt? Wisst ihr, was in Jerusalem passierte, als die Juden herausfanden, was sich dort bei Kornelius und seiner Familie ereignet hat? Da haben sie das ganze Ding in Frage gestellt. Die Leute in Jerusalem haben sich erst beruhigt, als sie gehört haben, dass die Leute dort bei Kornelius auch den Heiligen Geist empfangen haben. Schauen wir mal in Kapitel 11, Vers 18. Petrus sagt: Als sie aber dies gehört hatten, beruhigten sie sich, verherrlichten Gott und sagten: dann hat also Gott auch den Nationen die Busse zum Leben gegeben. Sie haben verstanden, dass es um mehr geht. Es geht nicht nur um diesen einen Mann Kornelius, der die Busse tun kann, Sie haben verstanden, dass Gott allen Nationen das Heil anbietet. Wir sehen das auch in Apg., 5  Vers 31:

 

Diesen hat Gott durch Seine Rechte zum Führer und Heiland erhöht, um Israel Busse und Vergebung der Sünden zu geben. Hier lesen wir, dass Gott die Israeliten zur Umkehr ruft und ihnen Busse gibt. Wir sehen also, dass Gott die Fähigkeit zur Umkehr wohl den Juden, als auch den Heiden gegeben hat. Ich hoffe, dass ihr schon ganz gespannt seid. Wenn wir die Bibel hier richtig verstehen, bedeutet es, dass jeder Mensch umkehren kann. Die Bibel lehrt, dass Gott nicht möchte, dass irgendwelche verloren gehen, sondern, dass alle zur Busse kommen. Ist es nicht so?.

 

Denk mal an deine Familie, deine Freunde, deine Nachbarn. Du solltest darauf vertrauen, dass Gott für sie ist. Dass Gott nicht möchte, dass sie verloren gehen. Er möchte, dass sie umkehren und gerettet werden. Es ist nicht sein Wille, dass einer verloren geht. Jetzt versteh mich nicht falsch: wir wissen, dass viele verloren gehen werden. Aber es ist nicht so, weil Gott es will. Es ist, weil sie nicht umkehren wollen. In Johannes 3, Vers 18, sagt der Herr Jesus: sie haben die Dunkelheit mehr geliebt, als das Licht. Aber das ist nicht ein Problem Gottes, es ist ein Problem ihres Herzens. Wenn du über deine Freunde nachdenkst und deine Familie, dann solltest du wissen, dass Gott möchte, dass sie umkehren. Er hat absichtlich ihnen ein Gewissen gegeben, damit sie umkehren sollen.

 

Er hat Seinen heiligen Geist gesandt, um sie von Sünde zu überführen. Er hat ihnen die Schrift gegeben, um sie zu warnen, dass sie wirklich umkehren. Und Gott hat dafür gesorgt, dass in ihrem Bekanntenkreis Gläubige sind, das seid ihr, damit sie sehen,  dass das Leben anders ausschaut und sie motiviert werden zur Umkehr. In 1. Tim. 2, Vers 4 lesen wir, dass Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und dass sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Soll ich euch mal was sagen? Wenn ihr das nicht glaubt, dann wird es ein Hindernis sein für eure Evangelisation. Die Leute sind so hart und so zögernd, dass es euch fertig machen wird und du wirst aufgeben, selbst bei Leuten, die du gern hast. Du wirst unaktiv werden, wirst aufhören, sie zu evangelisieren. Du wirst nicht nur darauf vertrauen, dass der Herr sie retten möchte. Und deswegen müssen wir uns in Erinnerung rufen. Und wir dürfen nie vergessen, dass Gott möchte, dass alle Menschen gerettet werden. Ich möchte noch einmal betonen, wie wichtig die Busse bei der Rettung ist. Das ist etwas, was die Leute selber machen können, du kannst nicht für sie umkehren, kannst nicht für sie glauben. Aber du kannst mit Gott zusammen arbeiten, in Seinem Werk, wo er die Leute überführen möchte.

 

Das sehen wir im Leben der 12 Apostel, wie wichtig das ist. Wisst Ihr, was ich vermute? Ich bin davon überzeugt, dass jeder von den 12 Aposteln, bevor er ein Jünger vom Herrn Jesus wurde, zuerst ein Jünger von Johannes, dem Täufer, war. Geht mal zurück zu Johannes, Kapitel 1. Dann seht ihr, dass der Apostel Johannesund auch Andreas und Petrus, auch Philippus und Nathanael , dass sie alle dort mit Johannes, dem Täufer, am Jordan waren. Und als Jesus kam, um Johannes dort aufzusuchen, hat Johannes, der Täufer auf Jesus gedeutet und zu ihnen gesagt: Schaut, das Lamm Gottes! Und diese 5 Leute wurden sehr schnell die Jünger vom Herrn Jesus. Ist das ein Zufall? Schaut mal in Apg. 1, denn da lesen wir, dass Judas Selbstmord begangen hat. Und danach hat Petrus einen Vorschlag gemacht. In Vers 22 in Apg. 1 lesen wir, dass Petrus sagte: Einer von den Leuten, die von Anfang an mit uns waren, sollen dieses Amt empfangen. Und Petrus sagte, es muss jemand sein, der mit uns war, vom Anfang an. Von den Tagen des Johannes des Täufers und seiner Taufe bis zu dem Tag, wo der Herr Jesus in den Himmel aufgenommen wurde.

 

Wenn wir daraus schliessen, dass sie zusammen waren, angefangen von der Taufe des Johannes, bis schliesslich zur Himmelfahrt des Herrn Jesus. Es ist doch kein Zufall, oder? Natürlich haben sich diese Leute sich sehr schnell dem Herrn Jesus anvertraut. Aber einige Leute sagen, ja, was war aber mit Judas? Wir müssen Judas als falschen Jünger sehen, er ist wohl nicht recht umgekehrt. Ein falscher Jünger von Johannes und ein falscher Jünger von Jesus. Schaut euch doch mal an, was der Herr Jesus selber  sagt in Johannes 7, Vers 17: Wenn jemand Seinen Willen tun will, so wird er von der Lehre wissen, ob sie aus Gott ist oder ob ich von mir selbst rede.  Wenn wir dort an der Uni in Berkley waren um das Evangelium zu verbreiten, da haben wir einige der intelligentesten Studenten getroffen, die aus der ganzen Welt zusammen gekommen sind. Sie haben uns mit Fragen gelöchert über Wissenschaft und die Entstehung der Welt. Dann haben wir versucht die Fragen zu beantworten, aber irgendwann haben wir das Thema gewechselt und sind auf den Punkt „Sünde“ zu sprechen gekommen. Und oft haben wir eine Frage gestellt, die ungefähr so lautete: Du, wenn wir dir beweisen könnten, dass es einen Gott gibt und er sich dir offenbaren würde, wärst du bereit, ihn zu gehorchen? Weil es im Kern des Evangelium nicht um eine intellektuelle Frage geht, sondern um eine moralische Frage. Das geht doch zurück bis in den Garten Eden.

 

Man kann sogar noch weiter zurück gehen bis zur Rebellion Satans. Um was geht es den bei der Rettung? Geht es nicht um Leute, die sich gegen Gott gestellt haben, gegen ihn rebellieren. Und es geht um einen Gott, der sich in seiner Liebe runter beugt, um Menschen zu retten. Aber er ruft uns auf zur Umkehr. Dass wir erst mal zugeben: Ich liege falsch! Und dass Gott recht hat. Und dass wir uns Seiner Autorität unterstellen müssen. Wir möchten den Aufstand beenden gegen Gott. Wir wollen uns auf Gottes Seite stellen. Und das alles gehört zur Busse dazu. Und hier, in Johannes 7, Vers 17, sagt der Herr Jesus den Juden:

 

Wenn ihr meinen Willen tun wollt, also Gottes Willen tun wollt, dann werdet ihr meine Lehre verstehen.

 

Ich möchte euch heute ermutigen: Gott möchte einzelne Leute retten, aber Gott liebt es besonders, ganze Familien zu retten.  Er möchte eure ganze Familie retten. Schaut euch mal die Geschichte der Rettung an. Erinnert euch mal an Noah. Was hat Gott damals getan? Er hat nicht nur Noah in diese Arche gerettet, sondern Noah – und seine Familie. Wir sehen dasselbe mit Lot. Die Engel kamen und haben angeboten, Lot und seine Familie aus Sodom heraus zu holen. Und wir finden viele Familien im Alten Testament, wo sich alle dem Herrn zugewandt haben. Vielleicht ist die bekannteste Familie Mose mit  seinen Geschwistern Aaron und Mirjam. Und natürlich kommt uns Hanna und Samuel in den Sinn. Und David und Salomon. Sogar im Neuen Testament finden wir das. Gleich in der Familie des Herrn Jesus selbst.

 

Wir wissen natürlich, dass es eine Zeit gab, da seine Familie ihn für verrückt hielt. Sie verspotten seinen Glauben, aber schliesslich sehen wir in Apg.2, dass seine Mutter mit den Aposteln zusammen betet. Wir finden, dass sein Halbbruder Jakobus einer von den Leitern der Gemeinde in Jerusalem war und dass er ein Buch im Neuen Testamen geschrieben hat. Genauso sein Halbbruder Judas hat einen Brief im Neuen Testament. Wir sehen seine Verwandten, Elisabeth und Johannes den Täufer. Sogar Maria, die Frau von Kleopas waren anscheinend mit dem Herrn Jesus verwandt. Das bedeutet, dass Jakobus auch ein Cousin des Herrn Jesus war. Dann fällt uns die Familie in Bethanien ein, Lazarus und sein Schwestern, Maria und Martha. Wir erinnern uns an Johannes Markus aus Jerusalem und seine Mutter Maria und sein Onkel, der Barnabas. Und auch Petrus und Andreas, die Apostel waren Brüder. Und hier, wenn wir uns heute im Saal umschauen,  wir werden das im Himmel genauer machen, wir werden hier nicht die ganzen Familien durchgehen können. Wenn wir hier sehen könnten, wie sich das Evangelium in diesem Raum ausgebreitet hat, das wäre wirklich erstaunlich.

 

Das Evangelium verbreitet sich durch Beziehungen, besonders Familien. Und durch gute Freunde. Und von da aus zum Nachbarn. Ich kenne viele Familien, wo jeder in der Familie sich bekehrt hat. Und wenn Du entmutigt bist wegen deiner Familie, dann möchte ich dich heute daran erinnern, dass Gott die ganze Familie erretten möchte. Er will, dass alle Menschen gerettet werden. Er hat Seinen Sohn gegeben zur Sühnung für unsere Sünden und nicht allein für die unsrigen, sondern für die ganze Welt. Wir haben schon darüber gesprochen, dass Er seinen Heiligen Geist geschickt hat um die Welt zu überführen von Sünde, Gerechtigkeit und Gericht. Und er möchte nicht, dass jemand aus deiner Familie, von Freunden und Bekannten verloren geht. Aber sie müssen bereit sein, umzukehren um Seinen Willen zu tun. Warum machen sie das nicht,  warum kehren sie nicht um? Wisst ihr was? Die Schrift redet darüber, dass es die zeitliche Freude der Sünde gibt.

 

Die Sünde verführt. Und die schauen uns an und fragen: was machst du am Wochenende? Ja, wir treffen uns und haben 2 Tage eine Bibelkonferenz. Und das hört sich für deine Bekannten so an, als ob es nichts Langweiligeres gibt. Aber, weißt Du, die Vergnügen der Sünde, die gehen sehr schnell vorüber. Aber trotzdem ist es so, dass die Dinge  der Welt für das Fleisch attraktiv aussehen. Die Lust der Augen und der Stolz des Lebens. Und ich denke, dahinter steckt auch de Stolz der falschen Religion. Eine Religion, die den Leuten sagt, „bleib, so, wie du bist. Bist in Ordnung, wie du bist“.

 

Wir schauen unsere Familien und Bekannten an und wir sehen auf einer Seite die Welt, die  an ihnen zieht, dass sie verlockt werden. Auf der anderen Seite sagt der Heilige Geist, sozusagen,  in ihnen: er möchte sie zum Herrn ziehen. Wir können ihnen helfen durch Gebete. Wir können Gott bitten, dass er ihnen diese Freuden nimmt, dass Er ihnen hilft, sich so zu sehen, wie sie wirklich sind. Deswegen ist es so wichtig, dass wir unsere ungläubigen Bekannten dazu bringen, sich mit dem Wort Gottes auseinander zu setzen. Damit sie sich selbst so sehen, wie Gott sie sieht. Dass sie gottes Warnungen hören vor dem Gericht. Deswegen ist es auch wichtig, dass wir als Christen ein gutes Vorbild für sie sind. Dass sie in unserem Leben sehen, dass wir anders sind, dass wir freudige Christen sind, die Gott verehren. Dass wir andere an unseren Freuden teilhaben lassen, die den Herrn nicht kennen.

 

Dass sie sehen, dass es im Leben anderes gibt. Sogar, wenn sie unser Leben sehen, welche Wahl wir treffen, wie wir uns verhalten, dann kann es dazu beitragen, dass sie von Sünde überführt werden. Wir möchten nicht so erscheinen, dass wir viel besser und heiliger sind und auf sie herunter schauen. Und alles kritisieren, was sie tun, alles anklagen. Es genügt, wenn du über die Sachen sprichst, die du als Christ erlebst, die du wirklich geniesst und du Freude daran hast. Aber sei vorsichtig. Vermeide, bei ihren Sünden mitzumachen. Du kannst sagen: danke für die Einladung, aber mein Gewissen, erlaubt mir nicht, das zu machen. Da möchte ich nicht mitmachen! Ohne sie anzuklagen sagst du damit indirekt: Aber dein Gewissen wird dich anklagen. Versuche nicht über diese Sachen zu sprechen, die du als Christ nicht tun darfst. Es genügt, wenn du sagst: ich denke, es gefällt dem Herrn nicht, wenn ich das tue. Wir wollen nicht den Eindruck erwecken, dass wir unter Gesetz stehen, dass wir uns ganz schlecht fühlen dabei und uns eingeengt fühlen durch all die Regeln. Stattdessen versuche ich den Leuten mitzuteilen: ich habe eine bedeutungsvolle Beziehung zum lebendigen Gott.

 

Und es ist mir wichtig, Ihm zu gefallen. Und wenn sie sehen, dass es in unserem Leben „funktioniert“, dann ist es sehr anziehend für sie. Und es ist auch überführend für sie. Was werden wir in den nächsten beiden Botschaften behandeln? Ich möchte euch morgen über unsere Bibelstudien erzählen, die wir dort an der Uni gemacht haben über das Johannes-Evangelium. Und ich möchte euch einige Bibelstellen zeigen im Johannes-Evangelium, die uns durcheinander gebracht haben.

 

Und wir wussten wirklich nicht genau, was es bedeutet und wir haben uns Gedanken darüber gemacht, warum ist es so, dass manche Leute gerettet werden und andere nicht. Ich hoffe, dass ihr morgen erfrischt kommt und vorbereitet für ein Studium. Denn wir werden uns mit einigen sehr schwierigen Versen auseinander setzen. Zum Beispiel Johannes 6, Vers 44. Da sagt der Herr Jesus: Niemand kann zu Mir kommen, wenn der Vater, der Mich gesandt hat, ihn nicht zieht. Und wir werden uns auch mit Kapitel 10 auseinander setzen, wo der Herr Jesus sagt: Ihr glaubt nicht, weil ihr nicht meine Schafe seid. Und wir werden uns die Frage stellen: warum sind manche Leute Schafe vom Herrn Jesus und andere nicht? Ja, aber was ist es denn mit der Auserwählung der  Vorherbestimmung?

 

Was lehrt denn die bibel darüber? Und wir werden uns mit einigen Schlüsselversen zu diesem Thema beschäftigen. Zum Beispiel Epheser 1, Verse 4 und 5. Wie Er uns in Ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt. Dass wir heilig und tadellos vor Ihm seien in Liebe. Und natürlich werden wir uns auch mit dem Thema „Vorherbestimmung“ auseinander setzen. Der Schlüsselvers dafür ist der Vers 5:

 

Er hat uns vorher bestimmt der Sohnschaft  durch Jesus Christus für sich selbst nach dem Wohlgefallen Seines Willens.

 

Wir wissen, dass diese Themen zu Streit geführt haben. Aber ich möchte euch daran erinnern, wie sich die Jugendlichen am Freitagabend verhalten haben. Auch, wenn verschiedene Meinungen entstehen, ist es nicht notwendig, zu streiten. Ich will euch einfach bitten, dieses ganze Thema zu durchdenken. Ich hoffe, dass ich euch beweisen kann, dass es für jeden Menschen möglich ist, Busse zu tun. Und dass Gott diese erleuchtet und hilft, zu glauben, die umgekehrt sind. Zusammengefasst, denke ich, dass die Bibel lehrt, dass, wenn jemand nicht bereit ist, umzukehren,  dass er nicht glauben kann. Was wir darüber verstehen, wird sich auswirken in der Art und Weise, wie wir mit Menschen über das Evangelium reden. Natürlich ist es ein wichtiger Teil von unseren Gesprächen, dass wir den Leuten deutlich machen, dass sie den Verstand nicht an der Garderobe abgeben müssen. Dass es gute Gründe gibt, warum wir an den Herrn Jesus glauben. Ich gehe oft mit den Leuten zu Jesaja 53 und ich zeige ihnen die Prophetie, die eigentlich beweist, dass dieses Buch die Wahrheit ist.

 

Ich bin Gott dankbar für all die Wissenschaftler, die heute so deutlich sagen, dass es unmöglich ist, dass das Leben so einfach aus dem Nichts entstanden ist. Und ich bin Gott dankbar, für die ganzen Beweise, dass die Schrift wirklich zuverlässig ist. Aber, ich wirklich davon überzeugt, dass, wenn jemand nicht bereit ist Busse zu tun, dann werden die ganzen Beweise, die es auf der ganzen Welt gibt, nicht dazu ausreichen, ihn zu überzeugen, dass er an den Herrn Jesus glaubt.

 

Das werden wir hauptsächlich im Leben der Pharisäer erkennen. Es sind Leute, die als Gruppen nicht bereit waren, umzukehren.

 

Und deswegen konnten sie auch nicht glauben. Egal, wie viele Wunder sie vom Herrn Jesus sahen, egal, wie viel  Weisheit sie von Ihm hörten in den vielen Gesprächen, die sie mit Ihm führten. – Es kam nicht ein einziges Mal vor, dass sie in diesen Gesprächen den Gedankenfluss unterbrachen und sagten: Herr Jesus, Du hast recht, ich liege falsch! Aber auf der anderen Seite kam es dauernd vor, dass ganz einfache Leute, die durch die Predigt vom Johannes dem Täufer umgekehrt sind. Bereit waren, ihr Vertrauen auf den Herrn Jesus zu setzen – und gerettet wurden! Und wahrscheinlich könnten wir heute viele Zeugnisse von euch haben, die dasselbe bestätigen. Also, ich schlage vor, dass ihr euch heute nacht gut ausruht und morgen werden wir in die Vollen greifen. Bringt, bitte, eure Bibel mit und, wenn möglich, haben wir sogar eine Zeit, wo wir Fragen beantworten können. Beten wir zusammen:

 

„Herr Jesus Christus, ich möchte Dir danken für das Evangelium, das Du uns anvertraut hast, Das ist ein grosser Schatz. Es ist wunderbar, dass Du uns gerettet hast und dass Du uns fähig gemacht hast und beauftragst, das Evangelium anderen vorzuleben. Danke, dass wir zusammen arbeiten dürfen mit Dir und miteinander, um Dein Wort zu verbreiten und andere zu retten. Wir preisen Dich dafür und bitten Dich, dass uns dabei hilfst, unsere  Aufgabe klar zu sehen, die Botschaft deutlich zu verstehen, die wir weiter geben sollen. Amen“.