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1.  Zusammenfassung 12 kleine Propheten  (Word)     (htm)

2.  Gliederung

3.  Kurzüberblick 1

4.  Habakuks Gebet

5.  Kurzzusammenfassung

6   Gottes Trost

7   Habakuk

 

Benedikt Peters

- Habakuk - »Umarmt«

Der Gerechte wird durch seinen Glauben leben (2:4)

 

Der Prophet und seine Zeit

Der Name Habakuk bedeutet »umarmt«. Habakuk weiß sich von Gott in Liebe angenommen und aufgenommen. Das weckt in ihm Gegenliebe zu seinem Gott (1Jo 4:19). Er weiß sich von seinem Herrn umklammert, darum klammert er sich an Ihn (Phil 3:12), und zwar um so entschlossener, als er um sich herum sieht, wie Sünde und Gewalttat überhand nehmen.

            Habakuk muss kurz vor Beginn der babylonisch–jüdischen Kriege, also vor den Jahren 605 – 586, gewirkt haben, denn in 1:5–11 kündigt er das Hereinbrechen der babylonischen Heere als ein nahe bevorstehendes Ereignis an. Im Jahre 612 v. Chr. hatten die  Babylonier Ninive zerstört und waren damit zu unangefochtenen Herren des ganzen vorderen Orients aufgestiegen. Vergeblich eilte der Pharao Neko dem serbelnden Assyrerkönig zu Hilfe; das vereinte Heer der Ägypter und Assyrer wurde von den Babyloniern bei Karkemisch aufgerieben. 2Kö 23:29f und 2Chr 35:20f wissen zu berichten, dass Josia sich in unglücklicher Weise dem Ägypterkönig in den Weg stellen wollte und dabei umkam. Mit Josias Tod begann die Zeit des rapiden geistlichen Zerfalls in Juda, der zusammenfällt mit dem Aufstieg Babylons zur Herrin der Welt. In diese Zeit und Umstände hinein redet der Prophet Habakuk. Er war ein Zeitgenosse Jeremias, Nahums und Zephanjas, die ebenfall in den Jahren vor der babylonischen Katastrophe weissagten. Dass Habakuk auf Nahum folgt, passt zum Umstand, dass Nahum den Untergang Ninives und damit des Assyrerreiches weissagte, während Habakuk gerade an dem Zeitpunkt seinen “Lastspruch” schrieb, als die neue Weltmacht bereitstand, Juda zu erobern.

            Habakuk war ein Levit, jemand, der im Tempel mit Gesang und Saitenspiel Gott pries, wie aus 3:1 und 19 ersichtlich ist.

 

Thema

Nahum nennt seine Weissagungen “Lastspruch”, hebr. massâ’. Was Gott dem Propheten als Aussprüche eingab, legte sich ihm als eine Bürde, eine Last auf die Seele. Habakuk spricht von Gottes für uns unbegreifliche Gerichtswege: Der Prophet selbst kann nicht verstehen, warum Gott der Ungerechtigkeit in Juda und Jerusalem nicht wehrt (1:2–4). Gottes Antwort ist die, dass Er die Gesetzlosigkeit richten wird, nämlich durch die Babylonier (1:5–11). Da kann Habakuk wiederum nicht verstehen, dass eine Nation, die noch sündiger ist als Juda, das Gericht ausführen sollte, und dass sie dabei unschuldige Menschen bedrücken durfte (1:12–17). Auf diese zweite Frage gibt Gott dem Propheten eine vierfache Antwort:

 

1. Die Zeit ist von Gott bestimmt, weshalb die Not nicht länger dauern wird, als sie dauern muss (2:3)

2. Das Ende ist von Gott bestimmt, und dieses Ende ist gut (2:3)

3. Das von Gott bestimme Ende mag verziehen, aber es wird sicher kommen (2:4)

4. Gott wird die Gottlosen und das Gerichtswerkzeug richten. Fünfmal wird über sie ein Wehe ausgerufen (2:6–19).

 

Habakuk muss nicht verzweifeln und in seiner Verzweiflung untergehen, sondern er wird leben, wenn Er Gott vertraut (2:4); denn Gott ist gerecht, wenn Er auch nach einer Weisheit handelt, die uns zu hoch ist, und uns Wege gehen lässt, die uns unbegreiflich sind. Aber Er wird zur “bestimmten Zeit” (2:3) richten, und das Ende ist gewiss (2:3). Es wird kommen, auch wenn es noch verzieht (2:3). Dann werden die Gottlosen gerichtet werden, auch wenn sie jetzt übermütig sind (2:5). Daher ergehen über sie fünf Weherufe (2:6–19 ).

            Das Kapitel 3 ist ein Gebet und Bekenntnis Habakuks, wie er, von Gott gelehrt und im Vertrauen auf Gott, erstens erfährt, dass ihm nichts genommen werden kann, wenn Gott sein Teil ist (3:17), und er in Ihm Frieden und Freude haben kann, auch wenn jeder äußere Anlass dazu genommen ist (3:18,19).

            Die Kontinuität zum vorhergehenden Buch (Nahum) zeigt sich in der einleitenden Formel; wie jenes heißt auch dieses “Ausspruch”, wörtlich “Last” (Buber: “Lastspruch”). Das Buch ist eigentümlich aufgebaut; es beginnt nicht wie andere Prophetenbücher mit der Botschaft Gottes an Habakuk, auch nicht mit der Botschaft des Propheten an das Volk, sondern es beginnt mit dem Gebet Habakuks zu Gott. Ja, das ganze Buch ist ein Dialog zwischen dem Propheten und seinem Gott. Man kann seine wesentliche Botschaft mit drei Stichworten umreißen:

 

Last (Kap 1), Offenbarung (Kap 2), Gebet und Lob (Kap 3).

 

Christus im Buch Habakuk

Es findet sich zwar keine direkte Weissagung des Messias in Habakuk, aber 2:14 beschreibt Seine Regierung im Tausendjährigen Reich. Zudem findet sich hier der von Paulus dreimal zitierte Vers über die Bedeutung des Glaubens zur Erlangung des vom Messias gewirkten Heils (2:4; siehe Röm 1:17; Gal 3:11; Heb 10:38).

 

Besonderheiten

   Paulus muss dieses Buch besonders geliebt haben, denn er ist der einzige ntl. Autor   der es zitiert, aber er tut es gleich fünfmal (Apg 13:41; Heb 10:37; Röm 1:17; Gal 3:11;  Heb 10:38). Hab 2:4 muss ihm besonders kostbar gewesen sein, denn diesen Vers             allein zitiert der Apostel dreimal.

   Das ganze Buch ist ein Dialog zwischen dem Propheten und seinem Gott.

           Das Kapitel 3 dieses Buches ist einer der acht Psalmen, die sich im AT außerhalb des             Buches der Psalmen befinden (das Lied der Erlösten in 2Mo 15; das Lied Moses in         5Mo 32; das Lied der Debora in Ri 5; das Lied der Hanna in 1Sa 2; das Lied Davids in             2Sa 22; das Lied Hiskias in Jes 38; das Lied Jonas in Jo 2)

 

Habakuks Appell an unser Gewissen

   Wir dürfen in unseren Zweifeln Fragen stellen, aber wir sollen den Herrn fragen.

   Wir müssen still auf Seine Antwort harren.

   Indem wir fragen und vom Herrn Antworten bekommen, wachsen wir im Glauben.

   Erst der Blick auf das Ende gibt uns Frieden inmitten aller Kümmernisse der

     Gegenwart.

   Der Gerechte wird durch seinen Glauben leben, denn Gott bleibt gerecht, auch wenn

            die Ungerechtigkeit um uns überhandnimmt, und Er bleibt gut, wenn auch alle

     Güter schwinden (3:17–19).

 

 

Eine Gliederung

 

I.  Habakuks Glaube wird geprüft             1:1 – 2:20

            A. Habakuks erstes Problem            1:1–4

            B. Gottes erste Antwort            1:5–11

            C. Habakuks zweites Problem            1:12 – 2:1

            D. Gottes zweite Antwort            2:2–20

 

II. Habakuks Glaube obsiegt            3

            A. Habakuk bittet Gott um Sein Erbarmen            3:1,2

            B. Habakuk gedenkt des Erbarmens Gottes 3:3–15

            C. Habakuk vertraut auf Gottes Heil            3:16–19