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Gott, der den Gottlosen rechtfertigt

Wieviel Mühe haben wir doch, anzunehmen, dass unsere Sünden vergeben sind

oder vergeben werden! Wahrscheinlich auch darum, weil wir selber soviel

Mühe haben, anderen zu vergeben. Wir sind so gewaltig gerecht, wenn es um

andere geht, die uns unrecht getan haben. Dann können wir sehr hart sein.

Und dabei wissen wir doch sehr wohl, dass unsere Schuld Gott gegenüber

tausendmal grösser ist.

Wir kennen die Geschichte von Josef. Er wurde von seinen Brüdern für

zwanzig Silberstücke als Sklave nach Ägypten verkauft. - Zwanzig Jahre

später, als er Herrscher über Ägypten war, standen sie wieder vor ihm. Er

vergab ihnen ihre Schuld, als sie erkannten, dass Gott alle ihre Sünden

gefunden hatte. Und er bewies seine Vergebung dadurch, dass er siebzehn

Jahre lang für ihren und für den Unterhalt ihrer Kinder sorgte.

Als aber ihr Vater Jakob starb, wurde es den Brüdern angst, dass sich

Josef nun doch noch an ihnen rächen werde. Und wieder baten sie um

Vergebung. Das hat Josef betrübt. War er denn so veränderlich? War sein Ja

nicht ja? Hatte er es ihnen denn nicht bewiesen? Er hatte ihnen doch

vergeben, als er sehr gut wusste, wie sie waren und was sie getan hatten

(1. Mose 50, Verse 15-17).

Es betrübt Gott, der nicht lügen kann, wenn wir sein Wort der

Vergebung in Zweifel ziehen,

 

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wenn wir ungläubig sind. Denn der Glaube

vertraut allein auf sein Wort, weil Der es sagt, der unsere Herzen kennt.

Gott schätzt es, wenn ein sündiger Mensch auf sein Wort vertraut und es

als Wahrheit, als unveränderliche Wahrheit annimmt.

Einst nahm Gott in sternklarer Nacht den Abraham ins Freie hinaus und

forderte ihn auf: "Blicke doch gen Himmel und zähle die Sterne, wenn du

sie zählen kannst ...! Also wird deine Nachkommenschaft sein." Das war,

menschlich gesehen, unmöglich, weil er und seine Frau zu alt waren.

Aber Abraham glaubte, weil Gott es sagte. Und Gott rechnete es ihm

zur Gerechtigkeit. Durch Glauben an Gottes Wort war Abraham nun gerecht

vor Gott. Nun hatte er nichts mehr zu fürchten. Er glaubte an Gott, der

den Gottlosen rechtfertigt (Römer 4 und 5).

So handelt Gott heute noch. Er steht sozusagen beim Kreuz. Er sieht

jeden, der mit dem Bedürfnis dahin kommt, Vergebung seiner Sünden zu

empfangen. Er hört das Sündenbekenntnis an. Er sagt: "Glaube an die

Erlösung, die Christus Jesus zustande gebracht hat. Glaube, dass sein Blut

auch für dich vergossen worden ist." Und wer sich im Glauben darauf

stützt, wird gerechtfertigt, freigesprochen von der Sünde. Was wollen wir

noch mehr, wenn es Gott selbst ist, der dies tut? Können Sie anderswo eine

bessere Gewissheit erlangen? Nein, nur da, weil Gott es selber sagt.

(Lesen Sie Römer 3, Verse 21-26).

Dann wird die Nacht der Unsicherheit - wie bei Abraham - verwandelt

durch das Licht von Gottes Gnade und Vergebung.

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Rasche Entscheidung ist nötig

 

Lieber heute als morgen,

besser jetzt als nie!

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Die Jahre gehen schnell vorbei

Wir rücken gegen das Jahr 2000 vor. Mit gemischten Gefühlen.

Wer schon manches Jahrzehnt auf dem Buckel herumträgt, wurzelt gerne noch

im Althergebrachten. Wehmütig schaut er auf die Zeit zurück, als es noch

Pferdefuhrwerke gab, als die Männer noch steife Strohhüte trugen und man

noch gemächlich durch Feld und Wald zu streifen pflegte.

Die Jungen allerdings finden die explosionsartige Entwicklung der Technik

"irrsinnig" interessant. Die normalen Eigenschaftswörter reichen nicht

aus, um ihrer Bewunderung für die Erfolge der Wissenschaftler und der

Techniker Ausdruck zu geben. Was gibt es Schöneres, als mit superschnellen

Wagen oder Motorrädern mit Gebrumm durch die Strassen zu flitzen?

Entfernungen? - die gibt es doch fast nicht mehr! Man denke nur an die

Flugzeuge, die mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit den Erdball innerhalb

Tagesfrist umkreisen können. Der Mensch landet sogar binnen Tagen auf dem

Mond. - Von den Wundern der Elektronik und der Computer wollen wir schon

gar nicht reden. Bis zum Jahr 2000 wird die ganze Umwelt revolutioniert

sein, so prophezeit man.

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Einsichtige Leute stellen aber noch eine andere Entwicklung fest, die mit

Riesenschritten voranschreitet: die zunehmend Abkehr der Christenheit von

den Fundamenten des Glaubens, die uns in der Bibel gegeben sind. In seiner

Begleitung sehen sie einen katastrophalen sittlichen Zerfall: zunehmende

Auflehnung gegen jede Autorität im Elternhaus, in den Schulen, in der

menschlichen Gesellschaft, im Staat. Viele haben den Boden unter ihren

Füssen verloren. Sie sehen im Leben keinen andern Sinn mehr als den, den

Becher sündiger Vergnügungen bis zur Neige zu leeren, bis sie selbst im

Rausch ihrer Sinne erlöschen. - Dazu kommt noch die zunehmende Bedrohung

durch Umweltverschmutzung und die Angst vor einem Atomkrieg.

Oh, da brauchen wir ein Licht, das unser Inneres hell macht, das uns

in der kalten Welt erwärmt, das uns inmitten ihrer Trostlosigkeit Frieden,

Freude und Mut gibt. Wir brauchen eine sichere Hoffnung, die über den Tod

hinausgeht. Wir brauchen einen Lebenszweck, der unser Dasein lebenswert

macht.

Mit einem Wort: Wir brauchen Jesus Christus. Er sagt:

"Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der

Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben" (Johannes 8,

Vers 12).

"Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht

glaubt, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf

ihm" (Johannes 3, Vers 36).

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"Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch" (Johannes 14, Vers

27).

"Es ist in keinem anderen das Heil, denn auch kein anderer Name ist unter

dem Himmel, der unter den Menschen gegeben ist, in welchem wir errettet

werden müssen" (Apostelgeschichte 4, Vers 12). Wir dürfen mit unseren

Sünden zu Ihm kommen und Vergebung erlangen, weil Er als unser

Stellvertreter am Kreuz dafür Sühnung getan hat.

 

 

"Christus hat sich für uns gegeben, damit Er uns loskaufte von aller

Gesetzlosigkeit und reinigte sich selbst ein Eigentumsvolk, eifrig in

guten Werken" (Titus 2, Vers 14).

Vielleicht haben Sie bis jetzt gedacht, Jesus Christus sei nur eine

Gestalt für die vergangenen Jahrhunderte. Er sei nicht mehr aktuell. Doch

gerade darum war es dunkel in Ihnen und um Sie her. Blieben Sie ohne Ihn,

würde es dunkel bleiben und finster werden. Aber mit Ihm kann nun ein

neuer, froher Lebensabschnitt anbrechen.

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Vorbild oder Retter?

Ein Zuhörer war nicht gerade zufrieden mit der Predigt des Pfarrers. Er

äusserte seine Kritik ungefähr wie folgt:

"Ich bin ganz einverstanden damit, dass der Mensch es nicht ohne

Religion machen kann. Ich bin auch davon überzeugt, dass die christliche

Religion die beste ist. Aber es sagt mir nicht zu, dass Sie soviel von der

Sünde reden und über das Sterben von Jesus Christus, dass Sie die

'Bluttheologie' so in den Mittelpunkt stellen und den Menschen mit der

Hölle und der Verdammnis angst machen. Ich halte dies für übertriebenen

Fanatismus. Warum sprechen Sie nicht über Jesus Christus als einen der

besten Lehrer, die je gelebt haben, und fordern die Menschen auf, seinem

Vorbild zu folgen? Ich glaube bestimmt, dass die Leute Ihren Ansprachen

dann viel lieber zuhörten und mehr davon hätten."

Als der Mann ausgeredet hatte, fragte der Prediger: "Wollten Sie

tatsächlich in allem ein Nachfolger von Jesus sein, wenn ich Ihn

ausschliesslich als ein Vorbild hinstellen würde?"

"O ja, ich wollte nichts lieber, als seinem Vorbild nachfolgen."

"Der erste Schritt dazu müsste sein, dass Sie ein sündloses Leben

führten; denn Christus ist das vollkommene Vorbild, weil Er ohne Sünde

war. Selbst die

 

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schärfsten Kritiker konnten in Ihm nichts Böses finden.

Könnten Sie auch so sündlos leben?"

"Nun, wenn ich ehrlich sein will, muss ich zugeben, dass ich manchmal

sündige."

"Sehen Sie, so wie mit Ihnen, steht es mit allen Menschen. Darum

haben Sie, gerade wie alle Menschen, einen Heiland, einen Erlöser nötig.

Jesus Christus ist vor allem dazu gekommen, die Sündenfrage für die

Menschen zu lösen. Darum sehen wir auch in allen Ansprachen und Briefen im

Neuen Testament, dass dem Erlösungswerk von Jesus Christus der zentrale

Platz gegeben wird.

Lesen wir nur einige Zitate:

'Gott aber hat also erfüllt, was er durch den Mund aller Propheten zuvor

angekündigt hat, dass sein Christus leiden sollte. So tut nun Busse und

bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden' (Apostelgeschichte 3,

Vers 19).

'Denn es ist kein Unterschied, denn alle haben gesündigt und erreichen

nicht die Herrlichkeit Gottes, und werden umsonst gerechtfertigt durch

seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist; welchen Gott

dargestellt hat zu einem Sühnmittel (Sühnungsmittel) durch den Glauben an

sein Blut' (Römer 3, Verse 23-25).

'Das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde'

(1. Johannes 1, Vers 7).

Gewiss ist es richtig zu sagen, dass Jesus Christus sich seinen Jüngern

als ein Beispiel hingestellt hat. Wir

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finden das in seinen eigenen Worten,

im Johannes-Evangelium, Kapitel 13, Vers 15: 'Denn ich habe euch ein

Beispiel gegeben, damit, wie ich euch getan habe, auch ihr tuet.'

Und Petrus sagt auch zu gläubigen Juden, dass Christus ihnen ein Beispiel

hinterlassen habe (1. Petrusbrief 2, Vers 21). Er schrieb das an Menschen,von denen er zuvor bezeugen konnte: '

Ihr wisst, dass ihr nicht mit

verweslichen Dingen, mit Silber oder Gold, erlöst worden seid von eurem

eitlen, von den Vätern überlieferten Wandel, sondern mit dem kostbaren

Blut Christi, als eines Lammes ohne Fehl und ohne Flecken' (1. Petrusbrief

1, Verse 18 und 19).

 

 

Für schuldige Menschen ist Jesus Christus der einzige Erlöser und Retter.

Für alle, die sich durch Ihn von ihren Sünden erlösen liessen, ist Er in

seinem Leben auf der Erde das vollkommene Vorbild."

 

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Der letzte Schritt

 

Einst sagte jemand zu mir: "Ich möchte wohl gerne glauben, aber ich komme

einfach nicht so weit."

Das ist wohl möglich, aber dann gebietet uns die Ehrlichkeit, dass

wir uns einmal die Frage stellen: "Warum ist das so?" Ich glaube, dass die

Antwort auf diese Frage nicht schwer zu finden ist. Sie lautet: Weil wir

den letzten Schritt nicht tun.

Ein Maler hatte ein eindrückliches Bild gemalt. Es stellte den Herrn

Jesus vor, wie Er wartend vor einer Tür steht. In der einen Hand hält Er

eine brennende Laterne und mit der anderen klopft Er an die Tür.

Als das Bild vollendet war, trat ein Freund ins Atelier. Er

betrachtete das Gemälde und fand es sehr schön. Aber dann sagte er zum

Künstler: "Ich bewundere das Bild, doch hat es einen Fehler."

"Was für ein Fehler? Ist am Kleid etwas falsch oder in der Haltung?"

"Nein", sagte der Besucher, "daran ist nichts auszusetzen, aber an

der Tür fehlt etwas. Du hast sie sehr gut gemalt, aber vergessen, die

Türklinke anzubringen." "Ich habe sie absichtlich weggelassen. Wäre an der

Tür eine Klinke gewesen, hätte der Herr sie niederdrücken und so öffnen

können. Aber das Menschenherz gleicht eben einer Tür ohne Klinke an der

Aussenseite. Sie kann nur von innen geöffnet werden."

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Es gibt so viele Menschen, die nie dazu kommen, diesen letzten

Schritt zu tun: selber öffnen, selber ihr Herz aufschliessen.

Der Sonnenschein ist eine der herrlichsten Naturerscheinungen, aber er hat

noch nie die geschlossenen Läden eines Hauses geöffnet. Das muss der

Bewohner selbst tun.

Das ist der Punkt, worin sich so viele täuschen. Sie warten, bis die

eine oder andere göttliche Kraft oder Wirksamkeit die Tür ihres Herzens

eindrücken und Gott mit Gewalt hereinkommen werde.

Dieser Augenblick wird nie kommen. Diesen letzten Schritt müssen

wir tun. Wir müssen öffnen und unser Herz weit auftun. Wir sind es,

die uns zu Gott umwenden müssen, um das Licht hereinfluten zu lassen. Und

wenn wir es tun, dürfen wir erfahren, wie sich unser Leben verändert und

wie uns durch diesen letzten Schritt, den wir im Glauben und Vertrauen auf

den Herrn Jesus tun, Frieden und Freude erfüllen.

 

Diesen letzten Schritt also - wollen wir ihn tun? Wollen wir die Tür

öffnen und Christus hereinkommen lassen, der allein das wahre Licht ist?

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Das Wort Gottes

 

Keine Information ohne Worte

keine Worte ohne Information

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Die Bibel - Gottes Wort

 

Wenn wir sagen, die Bibel sei Gottes Wort, was meinen wir dann damit

eigentlich?

Geht es darum, dass die ganze Bibel - von der ersten bis zur letzten

Seite - das Wort Gottes ist und dass alle Mitteilungen, welcher Art sie

auch seien, vollkommen zuverlässig sind? Oder sind nur gewisse Teile der

Bibel göttlichen Ursprungs? Oder ist nur die Botschaft, die von der

Bibel zu uns kommt, Gottes Wort? Wer soll auf diese Fragen die

entscheidende Antwort geben? Nun, das tut die Bibel selbst. Wir haben es

dabei mit ihrer eigenen Aussage zu tun.

"Aber", wird da jemand sagen, "das muss man dann doch noch glauben."

Diesen Glauben können wir einander nicht geben. Doch es gibt Einen,

der das wohl kann, und das ist Gott selbst. Er tut das allein durch die

Bibel. Dort wird das so ausgedrückt:

- "Wie aber werden sie an den glauben, von welchem sie nicht gehört

haben?"

- "Also ist der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber

durch Gottes Wort" (Römer 10, Verse 14-17).

Mit andern Worten: Sie müssen der Botschaft des Evangeliums zuhören

oder sie selbst lesen, um zum Glauben zu kommen.

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Wenn das geschehen ist, tauchen die Fragen auf, die oben gestellt

wurden. Und die Antwort darauf müssen weder Sie noch ich geben. Das tut

die Bibel selbst. Für viele, die durch die Bibel Gott kennengelernt und

Christus angenommen haben, sind die oben erwähnten Fragen beantwortet. Sie

nehmen die Bibel ohne weiteres als das absolut zuverlässige Wort Gottes

an, und zwar von der ersten bis zur letzten Seite. Aber oft tauchen solche

Fragen erst später auf. Und darum ist es gut, darüber nachzudenken. Ich

kann Ihnen versichern, dass die Bibel keinen Zweifel offen lässt, wie sie

aufgefasst werden will, nämlich als das absolute Wort Gottes, ohne

irgendwelche Einschränkung.

 

 

"Denn die Weissagung wurde niemals

durch den Willen des Menschen hervorgebracht,

sondern heilige Männer Gottes redeten,

getrieben vom Heiligen Geist."

(1. Petrus 1, Vers 21).

 

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Die Bibel ist ein Wunder

 

Die Bibel ist ein einmaliges Buch. Sie ist zwar von Menschen geschrieben,

aber alles, was sie geschrieben haben, wurde ihnen durch den Geist Gottes

eingegeben. Somit ist jedes Wort göttlich und vollkommen.

Die Bibel umfasst 66 Bücher, die in einem Zeitraum von 1600 Jahren

verfasst wurden. Vierzig verschiedene Männer, von denen die wenigsten

einander kannten, schrieben diese Bücher. Unter ihnen waren Könige,

Hirten, Dichter, Denker, ein Arzt, Fischer und andere. Und doch finden wir

in diesem Buch eine auffallende Einheit.

Welches andere Buch wurde so zusammengestellt? Nehmen wir zum

Beispiel die 66 besten medizinischen Werke, die in den letzten 15

Jahrhunderten von vierzig der tüchtigsten Ärzte geschrieben wurden, fassen

sie in einem einzigen Buch zusammen und versuchen, mit dieser "Anleitung"

einen Kranken zu kurieren! Das Resultat würde gleich Null sein, denn die

beste Heilkunde und andere Werke sind innerhalb weniger Jahre veraltet.

Die Bibel allein verändert sich nicht. Gelehrte studieren sie,

vermögen aber nie die volle Tiefe ihrer Weisheit zu ergründen. Dennoch

können einfache Menschen sich uneingeschränkt an ihrem Inhalt erfreuen.

Wie kommt das?

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Tausende von Menschen könnten Ihnen bezeugen, dass sie elend, ohne Frieden

und ohne Hoffnung waren. Aus der Bibel allein haben sie die wunderbare

Kraft der Gnade von Gott in Christus Jesus kennengelernt. Dies hat ihr

Leben, ihr Herz und ihren Sinn verändert, nachdem sie in der Bibel gelesen

hatten, wer sie waren: "Da ist keiner, der Gutes tue, da ist auch nicht

einer."

 

Diese Aussage weckt die Feindschaft vieler Menschen gegen die Bibel.

Sie wollen nur deshalb nichts von ihr wissen, weil sie von ihr verurteilt

werden.

 

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Woher weiss man eigentlich, dass

"unser Glaube" der allein wahre ist?

Ja, wie weiss man das eigentlich? Man kann als Christ wohl behaupten, man

habe den rechten Glauben - aber das werden die Buddhisten auch tun. Und

die Mohammedaner können ebensogut sagen: "Wir haben die richtige Religion,

das Christentum ist Aberglaube, Allah ist Gott".

Wer entscheidet nun, dass wir recht haben? Die Moslems haben ja auch

eine 'Bibel', den Koran.

Auf diese Fragen können wir auf verschiedene Weise Antwort geben.

Erstens: Wie weiss man, ob jemand die Wahrheit spricht? Einfach,

indem man prüft, ob das, was er sagt, wahr ist. Nun also, die Bibel sagt

zum Beispiel, dass der Mensch ein Sünder sei, dass aus seinem Herzen

sündige Dinge kommen.

Der Herr Jesus sagt selber: "Aus dem Herzen kommen hervor böse

Gedanken, Mord, Ehebruch, Hurerei, Dieberei, falsche Zeugnisse,

Lästerungen" (Matthäus 15, Vers 19).

 

Stimmt denn diese Aussage? Unsere Erfahrung sagt: "ja", wenn wir im Blick

auf uns selbst ehrlich sein wollen. Alle anderen Religionen lehren, dass

tatsächlich noch etwas Gutes im Menschen sei. Da die Bibel

 

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in diesem grundlegenden Punkt recht hat, haben wir alle Ursache, ihr Vertrauen

entgegenzubringen.

Sie hat aber noch mehr überzeugende Antworten. Die Bibel hat vieles

vorausgesagt, was Stück um Stück in Erfüllung gegangen ist, historisch

unanfechtbar. Denken Sie nur an die Weissagungen über Christus. Er sollte

aus dem Geschlecht Abrahams kommen, aus dem Stamm Juda, aus der Familie

Davids. So geschah es buchstäblich. Er sollte in Bethlehem von einer

Jungfrau geboren werden - und so kam es. Auf einem Eselsfüllen sollte Er

in Jerusalem einziehen. - Er ritt tatsächlich auf einem Eselsfüllen nach

Jerusalem hinein. Er sollte im Grab eines Reichen begraben werden - und so

geschah es auch.

Die Tatsache, dass Israel, Gottes Volk, immer noch besteht, ist ein

Argument für sich.

Als Friedrich der Grosse seinen Hofprediger ersuchte, ihm einen

Beweis von der Echtheit des Gottes der Bibel zu geben, antwortete dieser

nur: "Majestät, die Juden".

Noch etwas. An den Früchten erkennt man den Baum, hat Christus

gesagt. Welche Religion spornt (ohne Einfluss vom Christentum oder

Judentum) zur Nächstenliebe an? Buddha? Keine Rede davon. Konfuzius?

Ebensowenig.

Aber noch wichtiger ist, wie sich Gott durch sein Wort im Christentum

offenbart hat. Im Christentum finden wir einen Gott, der sich zu den

Menschen herabneigt und seinen eigenen Sohn nicht verschonte, sondern Ihn

für Sünder dahingab. Jede andere Religion fordert vom Menschen, dass er

sich auf die eine oder andere Weise

 

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zu Gott emporarbeite. Einen Gott der Liebe kennen sie nicht.

Schliesslich aber ist die Sicherheit des Glaubens an Gott eine Sache

innerer Überzeugung. Die Bibel ruft uns auf, uns zu bekehren, mit Reue

unsere Schuld vor Gott zu bekennen und an den Herrn Jesus zu glauben. Wer

dies tut und auf das vertraut, was Gott in der Heiligen Schrift sagt,

empfängt auch innere Sicherheit. In Römer 8, Vers 16, steht geschrieben:

"Der Geist selbst zeugt mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind."

Auf den Glauben folgt die Glaubenserkenntnis oder die Glaubenserfahrung.

Diese folgt also auf die Annahme Gottes und seines Wortes. Wir bekommen

keine Sicherheit, bevor wir glauben. Das scheint ein Widerspruch zu sein:

Man muss glauben an etwas oder jemand, von dem man wissen möchte, ob man

ihm vertrauen kann. Vielleicht hilft folgende Illustration zum besseren

Verständnis:

Zur Zeit, als sich der Kommunismus in Russland verbreitete, wurde ein

Diskussionsabend abgehalten, wobei ein Atheist den Glauben an Gott

lächerlich machte und die Bibel als ein veraltetes Buch bezeichnete. Es

gab Gelegenheit zur Stellungnahme. Nach langem Warten kam schliesslich ein

Bauer nach vorn, der aus seiner Tasche einen Apfel hervorholte, Gnade von

Gott in Christus Jesus kennengelernt. Dies ihn ruhig schälte und zu essen

begann. Der Redner wurde ungeduldig und forderte den Bauern auf, sich zu

äussern. Als dieser den Apfel gegessen hatte, begann er zu sprechen und

fragte: "Mein Herr, wissen Sie, wie dieser Apfel geschmeckt hat?" -

"Natürlich nicht!", sagte der Atheist empört, "Sie haben ihn gekostet,

nicht ich."

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- "Genau", sagte der Bauer, "in der Bibel steht: 'Schmeckt und

seht, dass der Herr gütig ist.' Man kann einen Apfel in Stücke schneiden,

man kann ihn in alle seine Bestandteile zerlegen - und weiss doch nicht,

wie er schmeckt. Um das zu erfahren, muss man ihn essen."

So muss man die Bibel mit einem betenden Herzen lesen, und dann

offenbart Gott dem Lesenden durch sein Wort, dass Er, der Gott der Bibel,

wirklich Gott ist, dass Jesus Christus für Sünder gekommen und das Heil

eine Wirklichkeit ist. Lesen Sie im 1. Johannes-Brief, Kapitel 5, die

Verse 1-13 einmal aufmerksam durch:

"Jeder, der da glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott

geboren; und jeder, der den liebt, welcher geboren hat, liebt auch den,

der aus ihm geboren ist. Hieran wissen wir, dass wir die Kinder Gottes

lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten. Denn dies ist die

Liebe Gottes, dass wir seine Gebote halten, und seine Gebote sind nicht

schwer. Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und

dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube. Wer ist es,

der die Welt überwindet, wenn nicht der, welcher glaubt, dass Jesus der

Sohn Gottes ist?

Dieser ist es, der gekommen ist durch Wasser und Blut, Jesus, der

Christus; nicht durch das Wasser allein, sondern durch das Wasser und das

Blut. Und der Geist ist es, der da zeugt, weil der Geist die Wahrheit ist.

Denn drei sind, die da zeugen: der Geist und das Wasser und das Blut, und

die drei sind einstimmig. Wenn wir das Zeugnis der Menschen annehmen, das

Zeugnis Gottes ist grösser; denn dies ist das Zeugnis Gottes, welches er

gezeugt hat über seinen Sohn. Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das

Zeugnis in sich selbst; wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht,

weil er nicht geglaubt hat an das Zeugnis, welches Gott gezeugt hat über

seinen Sohn. Und dies ist das Zeugnis: dass Gott uns ewiges Leben gegeben

hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, hat das Leben;

wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht.

Dies habe ich euch geschrieben, auf dass ihr wisst, dass ihr ewiges

Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes."

Erst wenn Sie sich persönlich zu Gott bekehrt, ihre Sünden bekannt

und an Christus als Ihren Erlöser geglaubt haben, erst dann können Sie

erfahren, wer Gott ist. Dann erst werden Sie auch überzeugt sein, dass der

christliche Glaube der richtige ist.

 

Nein, besser gesagt, dass Christus alles ist!

 

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Die Kraft des Wortes Gottes

 

Missionar Hebich hatte lange Zeit unter den Einwohnern des ehemaligen

Britisch-Indien gearbeitet, aber er vergass dabei auch nicht das englische

Lager, das dorthin entsandt worden war. Dort waren Männer, die die

Botschaft des Evangeliums ebenso nötig hatten. Diese Offiziere und

Soldaten hatten unter dem subtropischen Klima viel zu leiden und waren

während eines grossen Teils des Tages nicht arbeitsfähig.

 

Eines Abends wurde an der Offizierstafel erzählt, dass Hebich in der

Nähe sei und gemäss seiner Gewohnheit vor ihnen stehen werde. Er lasse

sich nie anmelden. Einer der Offiziere, ein Neuling, der noch nie von

diesem Missionar gehört hatte, fragte seine Kollegen, was für Eigenheiten

dieser Mann denn habe. Er bekam zur Antwort: "Das wirst du bald erfahren;

ein so hartnäckiger Sünder wie du, braucht ihn dringend. Pass nur auf. Er

ist für die braunen Heiden hieher gekommen, aber macht sich auch an die

weissen heran." - "Nun", gab der Fragesteller zurück, "wenn er es wagt,

mich unangemeldet zu überfallen, werfe ich ihn kurzerhand zur Tür hinaus.

Er braucht mit seiner Religion nicht zu mir zu kommen."

 

Ein paar Tage später lag der besagte Offizier in der Hitze des Tages

in seinem Zimmer und rauchte eine Zigarette. Plötzlich hörte er Fusstritte

auf der Veranda;

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der Wächter schien zu schlafen. Nach kaum einer Minute

ging die Zimmertür auf, und vor ihm stand ein langer, hagerer Mann mit

einem grossen Sonnenschirm unter dem Arm. Die erste Reaktion des Offiziers

war, über die sonderbare Erscheinung zu lachen, aber die Augen des Mannes

hielten ihn davor zurück. Diese Blicke schienen ihn zu durchschauen. Das

musste bestimmt Missionar Hebich sein.

Der kam ein paar Schritte näher, reichte ihm die Hand hin und

wünschte ihm einen guten Tag. Der Offizier war zu verdutzt, um sein

Vornehmen auszuführen und den Besucher hinauszuwerfen. Er fühlte sich wie

ein Schuljunge vor seinem Lehrer.

Der Missionar nahm sich einen Stuhl und eröffnete das Gespräch in

Englisch, aber mit einem starken deutschen Akzent. Seine erste Frage war

mehr Befehl als Bitte. Er sagte nur: "Holen Sie einmal das Buch."

"Was mich bewog", so erzählte der Offizier später, "weiss ich nicht,

aber ich ging zu meinem Büchergestell, das voller Romane und Studienbücher

war, und liess meine Blicke über die Titel gleiten. Ich fand nichts, womit

ich diesem Sonderling unter die Augen kommen konnte, bis ich das Buch sah,

das zu jeder englischen Ausrüstung gehörte: die Bibel. Ich hatte sie bis

dahin nie geöffnet, aber ich nahm sie aus dem Gestell und legte sie auf

den Tisch. Es ging alles mechanisch vor sich. Nachdem ich wieder Platz

genommen hatte, schob mir Hebich das Buch zu und ersuchte mich, die ersten

Sätze der ersten Blattseite zu lesen. Wie ein gehorsamer Schuljunge begann

ich: 'Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde. Und die Erde war wüst

und leer, und Finsternis war über der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte

über den Wassern.'

'Bis soweit', tönte es jetzt. 'Wir werden nun zusammen beten.' Damit

kniete Hebich nieder, und ich wusste nichts Besseres, als dasselbe zu tun.

Was er betete, weiss ich nicht mehr. Nach dem Amen stand er gewohnten

Trott gekommen und wagte seinen Kollegen nicht unter die Augen zu treten.

Mit der Arbeit kam er gar nicht vorwärts.

Am folgenden Tag ruhte er wieder in seiner Kammer bei der Hitze des

Tages, unruhig und durch allerlei Gedanken verwirrt. Dann waren wieder

dieselben Fusstritte zu hören, wie am vorigen Tag, und aufs neue kam

Hebich unangemeldet herein. Aufgeregt sprang der Offizier auf seine Füsse,

aber der Missionar tat, als ob er nichts merke und sagte ruhig: "Holen Sie

mir das Buch." Er bat ihn freundlich, die gleichen Verse wie gestern zu

lesen. Nachdem der Offizier das getan hatte, kniete er aufs neue nieder

und betete.

Dieses Mal achtete der Jüngere auf das Gebet. Nie hatte er so beten

hören. Es war, als ob der Missionar ein intimes Gespräch mit einem Freund

führte, und der Gegenstand des Gesprächs war der Offizier. Hebich flehte

zu Gott, seinem Vater, Er möge machen, dass der Engländer sich selbst und

sein bisheriges Leben erkenne. Er betete eindringlich, Gott möge ihm den

Weg in die geöffneten Arme des Heilandes zeigen. Er verschwand auf

dieselbe Weise wie am vorigen Tag.

 

Diesmal stellte der Offizier das Buch nicht sogleich ins

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Büchergestell zurück. Er hatte das Bedürfnis, die Worte, die begonnen

hatten, eine solche Macht auf sein Herz auszuüben, noch einmal für sich zu

lesen. Dann sass er da und musste über vieles nachdenken. Die Worte "wüst,

leer, Finsternis" tönten in ihm nach, und er begann sie auf sich selbst zu

beziehen, auf das eigene Herz und Gewissen. Konnte das der Geist Gottes

sein, damit beschäftigt, dass er sich selbst kennenlernte? Wie hatte er

bis dahin gelebt? Seine Kollegen hatten ihn scherzhaft einen hartnäckigen

Sünder genannt, und das war er auch.

Am folgenden Tag erschien Hebich aufs neue. Und nun wurde er mit der

Frage empfangen: "Herr Hebich, was muss ich tun?"

"Den dritten Vers lesen: 'Es werde Licht, und es ward Licht.' Glauben

Sie an den Herrn Jesus, und Sie werden errettet werden."

 

Hierauf wies Hebich den beunruhigten Mann auf das Kreuz von Golgatha

und den Platz des Sünders hin. Als dann wiederum gebetet wurde, war es der

Offizier, der schliesslich ausrief: "O Gott, sei mir, dem armen Sünder,

gnädig!"

 

Dieser Ruf aus dem Herzen wurde gehört und erhört. Auch hier

erstrahlte das Licht von Gottes vergebender Liebe und Gnade.

 

Wie Gott uns sieht

 

Uns sieht,

Den wir nicht sehen können

 

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"Erkenne dich selbst"

Am Apollo-Tempel in Delphi wurde einst die Inschrift angebracht: "Erkenne

dich selbst." Warum gerade diese Worte eingemeisselt wurden, wird niemand

mit Bestimmtheit sagen können. Vielleicht waren sie das Lebensprinzip des

einen oder anderen Weisen im alten Griechenland.

Aber auch heute noch ist dies nötig: sich selbst erkennen. Warum

denn?

Dass es nützlich ist, die Funktionen unseres Körpers zu kennen,

wird wohl jeder einsehen. Vor allem, wenn wir irgendwelche körperliche

Beschwerden empfinden, dann wollen wir wissen, wo es hapert. Wir suchen

Ärzte auf, die in ihrem Spezialgebiet auf der Höhe sind, und die mit

modernsten Apparaten auch verborgene Organe zuverlässig untersuchen

können.

Aber das genügt noch nicht. Nicht alles Leiden in unserem Leben ist

aus körperlichen Ursachen zu erklären. Da sind doch auch noch

Lebensmüdigkeit, Verdruss, Einsamkeit, ein Gefühl von Sinnlosigkeit, Durst

nach wahrem Leben, nach Freude, nach Ruhe, und im geheimen schliesslich

noch Angst, Furcht vor dem Tod. Darüber brauchen wir Ihnen ja nichts zu

erzählen. Merkwürdig ist aber, dass die meisten Menschen gar nicht auf den

Gedanken kommen, sich selber kennenzulernen und nach den Ursachen dieser

Leiden zu suchen.

 

"Ich schon", werden Sie vielleicht sagen, "ich stehe schon monatelang

in Behandlung eines Psychiaters, der mich ausfragt, um festzustellen, ob

aus einer unbewältigten Vergangenheit Einflüsse zurückgeblieben sind, die

jetzt noch mein Leben belasten."

Wie aber, wenn die Vergangenheit eines Menschen deshalb nicht

"bewältigt" ist, weil begangene Sünden, vorhandene Schuld das Gewissen

belasten und die eben genannten Reaktionen zur Folge haben?

Oh, da ist nicht ein menschlicher Arzt, sondern Gott selbst

zuständig. Ihm müssen wir das alles bekennen. Er selbst ladet uns ein,

dies zu tun:

"Kommt denn und lasst uns miteinander rechten, spricht der Herr. Wenn

eure Sünden wie Scharlach sind, wie Schnee sollen sie werden; wenn sie rot

sind wie Karmesin, wie Wolle sollen sie werden" (Jesaja 1, Vers 18).

 

Der König David war einst auch in einer solchen Lage. Es war ihm bewusst

geworden, dass sein Leben mit begangenen Übertretungen, Ungerechtigkeiten,

Sünden belastet war. In Psalm 32 sagt er uns, in welchem Mass dies Tag um

Tag auf seine Stimmung drückte: "Als ich schwieg, verzehrten sich meine

Gebeine durch mein Gestöhn den ganzen Tag."

Lange Zeit hatte er geschwiegen. Er war zu stolz, zu Gott zu gehen,

um Ihm alles zu sagen. Sein Hochmut liess es nicht zu, vor Ihm

niederzuknien. Aber Gott wollte ihm helfen und drängte ihn dazu: "Tag und

Nacht lastete auf mir deine Hand; verwandelt ward mein Saft in

Sommerdürre."

Da endlich gab er seinen Widerstand auf: "Ich tat dir kund meine Sünde und

habe meine Ungerechtigkeit nicht zugedeckt (wie bis anhin). Ich sagte: Ich

will dem Herrn meine Übertretungen bekennen."

Und was geschah dann?

"Und du, du hast vergeben die Ungerechtigkeit meiner Sünde!"

Gott konnte das in seiner göttlichen Gerechtigkeit tun, weil diese

Sünden Davids, die er im Vertrauen auf Ihn bekannte, einst durch Jesus

Christus am Kreuz gesühnt werden würden.

Beachten wir nun die Reaktion Davids. Im sicheren Bewusstsein, dass

Gott ihm vergeben hat, jubelt er:"Glückselig der, dessen Übertretung

vergeben, dessen Sünde zugedeckt ist! Glückselig der Mensch, dem der Herr

die Ungerechtigkeit nicht zurechnet, und in dessen Geist kein Trug ist!"

 

Die ganze Last war jetzt von seiner Seele gewichen, und rückblickend

konnte er sagen: "Viele Schmerzen hat der Gesetzlose; wer aber auf den

Herrn vertraut, den wird Güte umgeben."

 

Durch Gott ins Licht geführt

Als W.P. Mackay vor vielen Jahren das elterliche Haus verliess, um zu

studieren, gab ihm seine Mutter eine Bibel mit. Auf das Schutzblatt

schrieb sie seinen Namen und ihren eigenen und einen Bibelvers.

Der begabte schottische Student wurde Arzt, und nach Verlauf einer

Zeit Chefarzt am grössten Krankenhaus in Edinburgh. Gleichzeitig wurde er

aber auch bekannt als Freidenker. Von der Vereinigung der Atheisten in der

Hauptstadt von Schottland wurde er zum Vorsitzenden gewählt. Er führte ein

ausgesprochen gottloses Leben.

Eines Tages wurde ein Schwerverwundeter ins Krankenhaus gebracht. Als Dr.

Mackay den arg verstümmelten Körper untersuchte, wurde er betroffen vom

Ausdruck des Friedens, der vom Gesicht dieses Mannes strahlte.

Unter Schmerzen fragte er den Doktor: "Was denken Sie von meinem

Zustand? Sie können mir ruhig die Wahrheit sagen. Ich fürchte mich nicht

zu sterben, denn ich vertraue auf das kostbare Blut von Jesus Christus,

der am Kreuz von Golgatha für meine Sünden die Strafe erduldet hat. Wenn

ich sterbe, gehe ich zum Herrn Jesus heim."

"Sie werden höchstens noch drei Stunden leben", war die Antwort des

Arztes. Aber das störte den Frieden des Patienten nicht.

"Kann ich noch etwas für Sie tun?", fragte Dr. Mackay. "Ja",

antwortete der Patient mit Mühe, "in der Innentasche meiner Jacke ist ein

Bankcheck. Lassen Sie den bitte meiner Vermieterin aushändigen und ihr

sagen, sie möge mir das Buch geben."

"Was für ein Buch?"

"Oh, das muss man ihr nicht sagen, das weiss sie schon."

Der Doktor gab sofort seine Anweisungen, um das zu ordnen und ging

dann zu andern Patienten im Krankenhaus. Aber stets kamen ihm die Worte

des sterbenden Mannes in den Sinn: "Ich bin bereit, ich werde beim Herrn

Jesus sein."

Ein paar Stunden später kam der Arzt in die Abteilung, in die er den

Verwundeten hatte bringen lassen. Auf seine Frage erklärte ihm die

Schwester, dass der Kranke vor ein paar Minuten gestorben sei. "Hat er das

Buch noch rechtzeitig bekommen?" "Ja, kurz bevor er starb."

"Was war es, sein Bankbuch?"

"Nein, es war kein Bankbuch. Aber es liegt noch dort, wenn Sie es

sehen wollen. Er starb mit diesem Buch unter seinem Kissen."

Dr. Mackay ging zum Bett und holte das Buch hervor. Es war eine

Bibel. Er öffnete sie und - las auf dem Schutzblatt seinen eigenen Namen,

den Namen seiner Mutter und einen Bibelvers, in der Handschrift seiner

Mutter! Es war dasselbe Buch, das er vor Jahren von ihr bekommen hatte,

aber dann in seiner Studentenzeit verpfändet hatte, um zu etwas Geld zu

kommen.

Von heftigen Eindrücken aus der Vergangenheit überwältigt, ging er in

sein Privatbüro, fiel auf seine Knie und flehte zum Gott seiner Mutter um

Gnade für seine Seele. Und Gott erhörte sein Gebet. Er fand Vergebung für

seine Sünden und Frieden mit Gott. Er wurde ein anderer Mensch. Er erfuhr

die Wahrheit der Worte in Epheser 4, Vers 24: "Ihr habt angezogen den

neuen Menschen, der nach Gott geschaffen ist in wahrhaftiger Gerechtigkeit

und Heiligkeit."

Auf einem merkwürdigen Weg hatte Gott es so geleitet, dass die Bibel

seiner Mutter wieder zu ihm zurückkam, um ihn zu Christus zu bringen.

Seiner Mutter einen Brief schreiben, war das erste, was Dr. Mackay

nach seiner Bekehrung tat. Er wollte ihr erzählen, was geschehen war. Wie

dankbar wird die liebende und betende Mutter gewesen sein, und wie wird

sie Gott dafür gepriesen haben!

Vielleicht haben auch Sie eine Mutter oder einen Vater, der für Sie betet.

Aber vor allem hat Gott Sie lieb und möchte, dass Sie sich bekehren und

sich durch Glauben an seinen Sohn, Jesus Christus, retten lassen.

Seite 103

Ihr Leben kann anders werden!

- Wissen Sie, aus was die allerbeste Qualität von reinem, weissem Papier

gemacht wird? Aus Lumpen! Wenn sie sähen, wie die schmutzigen,

ungeordneten Lumpen in die Papierfabrik kommen, würden Sie nicht vermuten,

dass daraus reines, weisses Papier gemacht werden kann. Und doch ist dies

eine Tatsache!

Gott tut etwas noch viel Grösseres! Er verwendet dazu noch viel

unreineres Material: Sünder, durch und durch verdorbene Menschen, wie Sie

und ich. Selbst die Allerbesten sollten erkennen: "Alle unsere

Gerechtigkeiten sind gleich einem unflätigen (befleckten) Kleid" (Jesaja

64, Vers 6). Aus solchen Menschen macht Gott - um es einmal so

auszudrücken - reines, weisses Briefpapier, worauf Er seinen Namen

schreiben kann. Das war mit den Christen in Korinth geschehen, denen

Paulus schrieb: "Ihr seid offenbar geworden, dass ihr ein Brief Christi

seid ... gekannt und gelesen von allen Menschen" (2. Korinther 3, Verse

2.3).

- Wissen Sie, aus was das harte Töpfergeschirr gemacht ist, wofür man an

den Versteigerungen antiker Gegenstände oft aussergewöhnlich hohe Preise

zu bezahlen hat? Aus Lehm, der auf den ersten Blick, bevor der Töpfer sein

Werk mit ihm tat, ganz schmutzig aussah. "Hat der Töpfer nicht Macht über

den Ton, aus der Masse ein Gefäss zur Ehre ... zu machen?" (Römer 9, Vers

21). Gott tut etwas noch viel Grösseres: Aus Menschen, die im Sumpf der

Sünde gelebt haben, macht Er Werkzeuge zu seiner Ehre!

Vielleicht kommt dieses Buch unter die Augen von jemand, der erkannt hat,

dass sein Leben völlig festgefahren ist. Ihm scheint keine Rettung mehr

möglich zu sein.

Lassen Sie es sich doch sagen: Für Gott gibt es keine hoffnungslosen

Fälle. Auch für Sie ist Rettung, ein neuer Anfang möglich, wenn Sie

erkennen, dass Sie ein Sünder sind, durch und durch sündig.

Wenn Sie Ihre Sünden mit Namen vor Gott nennen, aber auch an seinen

Sohn, Jesus Christus, glauben, dann kann Gott auch aus Ihrem Leben etwas

Schönes, Reines und Nützliches machen.

 

Wohin der Mensch geht

Aus der Zeit

in die Ewigkeit

 

Auf alle wartet der Tod

 

Wo der Baum fällt,

da bleibt er liegen

 

Seite 108

Was sagt die Bibel über

das Leben nach dem Tod?

 

Die Bibel ist das einzige Buch, das hierüber gültige Antworten gibt. Um

keine menschlichen Meinungen zu äussern, lassen wir nur Aussprüche der

Bibel folgen.

Werden die Toten auferstehen?

 

"Wundert euch darüber nicht, denn es kommt die Stunde, in welcher alle,

die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und hervorkommen werden"

(Johannes 5, Vers 28).

- "Was aber die Toten betrifft, dass sie auferstehen, habt ihr nicht

in dem Buch Moses gelesen, wie Gott zu ihm redete: 'Ich bin der Gott

Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs'? Er ist nicht der Gott

der Toten, sondern der Lebendigen. Ihr irret also sehr" (Markus 12, Verse

26.27).

- "Denn dies ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn

sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken

am letzten Tage" (Johannes 6, Vers 40).

Wann und wie werden die Toten auferstehen?

 

- "Siehe, ich komme bald, und mein Lohn mit mir, um einem jeden zu

vergelten, wie sein Werk sein wird" (Offenbarung 22, Vers 12).

 

- "Alle, die in den Gräbern sind, werden seine Stimme hören und

hervorkommen: die (durch Glauben) das Gute getan haben, zur Auferstehung

des Lebens, die aber das Böse verübt haben, zur Auferstehung des Gerichts"

(Johannes 5, Verse 28.29).

 

- "Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme

eines Erzengels und mit der Posaune Gottes herniederkommen vom Himmel; und

die Toten in Christus werden zuerst auferstehen" (1. Thessalonicher 4,

Vers 16).

 

Wo sind die Verstorbenen jetzt?

- "Es geschah aber, dass der Arme starb und von den Engeln getragen wurde

in Abrahams Schoss. Es starb aber auch der Reiche und wurde begraben. Und

in dem Hades seine Augen aufschlagend, als er in Qualen war, sieht er

Abraham von ferne" (Lukas 16, Verse 22.23).

- "Und Jesus sprach zu ihm (dem Übeltäter am Kreuz): Heute wirst du

mit mir im Paradies sein" (Lukas 23, Vers 43).

- "Abzuscheiden und bei Christus zu sein, ist weit besser" (Philipper1, Vers 23).

Gibt es eine Hölle?

- "Es ist dir besser, als Krüppel in das Leben einzugehen, als mit zwei

Händen in die Hölle hinabzufahren, in das unauslöschliche Feuer, wo ihr

Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt" (Markus 9, Verse 43-47).

 

- "Und wenn jemand nicht geschrieben gefunden wurde in dem Buche des

Lebens, so wurde er in den Feuersee geworfen" (Offenbarung 20, Verse 15).

Gibt es ein Gericht?

- "Ist Gott etwa ungerecht, der Zorn auferlegt? Das sei ferne. Wie könnte

sonst Gott die Welt richten?" (Römer 3, Verse 5.6).

- "Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das

Gericht" (Hebräer 9, Vers 27).

- "Und die Toten wurden nach dem gerichtet, was in den Büchern

geschrieben war, nach ihren Werken" (Offenbarung 20, Vers 12).

- "Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze Gericht hat

er dem Sohn gegeben, damit alle den Sohn ehren" (Johannes 5, Vers 22).

 

Was wissen wir vom Himmel?

 

- Christus sagt: "Vater, ich will, dass die, die du mir gegeben hast,

auch bei mir seien, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen,

... denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt" (Johannes 17, Vers

24).

 

- "In dem Hause meines Vaters sind viele Wohnungen ... Ich gehe hin,

euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte

bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo

ich bin, auch ihr seiet" (Johannes 14, Verse 2.3).

 

- "Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird

nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein"

(Offenbarung 21, Vers 4).


E-Mail Stand 16.10.97