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 Frage 1071       Siehe auch 1069

 

Lieber Peter, lieber Hans-Peter,
 
wer behauptet, MacArthur würde die Liebe Gottes zu allen Menschen pervertieren oder leugnen, sollte zunächst sein Buch "Die Liebe Gottes" lesen, worin er klar die allgemeine Liebe Gottes zu allen Menschen lehrt! Es ist ein sehr hilfreiches Buch, das ohne jede "Philosophie" einfach ausgewogen das darstellt, was die Bibel lehrt, ohne es in menschliche Logik zu pressen: Gottes allgemeine Liebe zu allen Menschen und Gottes besondere Liebe zu den in Christus Erwählten.
Herzliche Grüße, Werner
 
Link zum Buch:
 20.08.03
 
 Lieber Werner

Ich kann - will nicht in juristendeutsch verfallen, aber Peter hat nicht geschrieben, dass MacArthur die Liebe Gottes pervertiert.  Das hätte ich beim durchlesen kaum übersehen. Dass der Calvinismus eine Lehre von Dämonen ist, davon bin ich auch überzeugt. Ich konnte früher nicht verstehen weshalb Bruder H.L. Heijkoop so scharf gegen den Calvinismus redete, war ja in der Brüderbewegung kaum vorhanden. Heute verstehe ich ihn in diesem Punkt.
 

Ich glaube  ja auch nicht,  dass ein Calvin oder Luther wiedergeborene  Christen waren. 
Wenn Menschen,  die zum Mord anstiften, 
 (Calvin und Luther) oder aus Gott ein Monster machen,  das Menschen schafft,  zum Zwecke der Verdammnis in der Hölle,  (Calvin),

oder der zur Juden Verfolgung aufruft,  (Luther´)

oder der zur Bauernermordung aufruft (Luther)

oder der Kindertaufe als eines von 2 rettenden Sakramenten lehrt, (Luther) 

oder der lehrt,  das Brot und der Wein verwandle sich in Leib Christ, (Luther)

gehört unter das Urteil von 2. Johannes Brief Vers 9.

Das von Dir empfohlene Buch, habe ich sehr gerne und mit Gewinn gelesen, wenn auch nicht alles richtig war. (Wo gibt es denn so was?)  Und meine MacArthur Studienbibel die ich bei 

gekauft habe, gebe ich auch nicht zurück... Es ist ein Anschauungsbuch für mich geworden, wie man geschickt und gewinnbringend Irrlehren in de Gemeinde Jesu verbreitet.

In IHM
Hans Peter   testdatei


25.08.03

 

Lieber Werner,

 

Unter Pervertierung der Liebe Gottes zu allen Menschen verstehe ich etwa die Auslegung MacArthurs zu 1Joh 2,2, („und er ist das Sühnopfer für unsre Sünden, aber nicht nur für die unsren, sondern auch für die der ganzen Welt.“), wenn er schreibt, dass die Bedeutung des Sühnopfers Christi für die ganze Welt bewirkt, dass Gott dadurch seinen Zorn für die Zeit des Erdenlebens der zur ewigen Qual und Verdammnis bestimmten Menschen zurückhält und ihnen die Freuden des irdischen Lebens gewährt. Christus hätte für diese Menschen nur eine kurze, zeitliche Versöhnung bewirkt. Den Zorn Gottes, der vor der Hölle bewahrt, hat Christus – so MacArthur -  ja nur für die Auserwählten getragen.

Die Vergebung der Sünden wird zwar der ganzen Welt angeboten (General Call), aber nur die vorweltlich zur Wiedergeburt erwählten können/dürfen/sollen unwiderstehlich zur Wiedergeburt kommen (effectual call). Um ehrlich zu sein, müsste der calvinistische „General Call“ eigentlich mit „Scheinruf“ bzw. „Scheineinladung“ wiedergegeben werden, da die Nicht-Erwählten gar nicht reagieren können, da sie vom Zugang zu Christus ausgeschlossen sind.

M.E. versteht MacArthur also unter der „allgemeinen Liebe“ Gottes zu den Menschen demnach, dass er die vorweltlich zur ewigen Hölle Vorherbestimmten einige Jahre auf der Erde leben lässt, bevor er sie ewig in der Verdammnis quält. Die durch Gottes Ratschluss vom Heil ausgeschlossenen Menschen können ja nicht zu Christus kommen, um ewiges Leben zu haben. 

Wenn uns der Heilige Geist in 1Tim 2,4 durch Paulus mitteilt, dass Gott will, dass alle Menschen errettet werden und Gott „keinen Gefallen am Tod des Gottlosen hat“ (Hes 33,11), dann ist m.E. damit völlig eindeutig gemeint, dass Gott nicht will, dass ein Mensch in die Hölle geht.

Ebenso versteht MacArthur 1Tim 2,6 „der sich selbst als Lösegeld für alle gab“:

Das Lösegeld für alle bedeutet nach MacArthur zeitliche Vorzüge für alle Menschen.

MacArthur muss ‚jedermann’ in Heb 2,9 („damit er durch Gottes Gnade für jedermann den Tod schmeckte“) ‚ mit ‚jedem Gläubigen’ wiedergeben, da der Calvinismus lehrt, dass der Tod Christi nicht deswegen geschehen ist, dass jeder Mensch gerettet werden kann und soll, sondern dass der Tod Christi nur für vorweltlich zur Seligkeit Erwählte geschehen ist, die dann „unwiderstehlich gläubig“ werden.

Bei seiner Erklärung zu 2Kor 5,19  („Denn Gott war in Christo und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung.“) muss sich MacArthur ebenfalls bemühen darzulegen, dass die Versöhnung Gottes nicht für die Welt im Sinne aller Menschen geschehen ist, da ja Nicht-Erwählte davon ausgeschlossen seien. Er führt hier die Interpretation ein, Welt meint hier die erwählten Menschen aus allen ethnischen Gruppen. Für alle anderen ist das Erlösungswerk nicht geschehen und sie können/sollen nicht gerettet werden.

Da der Calvinismus lehrt, dass das Heil nicht für alle Menschen bestimmt ist, führt MacArthur zu Titus 2,11 ( Denn die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend allen Menschen) an, dass dies nicht wirklich jeder einzelne Mensch bedeuten kann.

 

Ist das wirklich der „Gott der Liebe“, den uns die Heilige Schrift beschreibt und der am Kreuz auf Golgatha alles für die verlorene Menschheit getan hat und der will, dass kein einziger Mensch verloren geht, sondern alle zur Busse und zum Glauben an Jesus Christus kommen sollen? Ist es wirklich Liebe, wenn Gott die Masse der Menschen per Beschluß mit dem Heil übergeht, sie aber einige Jahre das irdische Dasein genießen lässt, bevor er sie bis in alle Ewigkeit in die Hölle schickt?
Bitte versteh' auch, dass ich keinen weiteren Bedarf an Literatur dieser Art habe, sondern ich bitte Dich vielmehr eindringlich, vor dem Herrn und seinem Wort zu überprüfen, welche Theologie Du unter Gottes Volk bringst !

 

 



>> Jesus ist der Prototyp, wonach Gott jeden Gläubigen bilden will und in dessen Bild wir umgestaltet werden sollen (2.Kor 3,18 und werden so verwandelt in dasselbe Bild“).
 Das hat natürlich nichts mit einer angeblichen Vorherbestimmung einiger Ungläubiger zum Heil zu tun.

1. Dieser Aussage schliesse ich mich vollumfänglich an. Dennoch komme ich nicht darum herum, dass die Auswahl nebst anderen Aspekten auch eine numerische Komponente enthält, also eine nach innergöttlichen Kriterien zuvorerkannte Anzahl Menschen umfasst, die dem Ziehen des VATERS zum SOHN nicht widerstehen. Wie sollte ich sonst den Satz deuten:

Denn ich will nicht Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt sei, damit ihr nicht euch selbst für klug haltet: Verstockung ist Israel zum Teil widerfahren, bis die Vollzahl der Nationen hineingekommen sein wird. (Röm.11, 25)

Der Apostel spricht von einer Vollzahl oder Fülle der Nationen. Das griech. Wort plärooma besitzt denn auch die Bedeutung Füllung und Vervollständigung, bspw. für das (bestimmbare) Vollmass eines Behälters. Wenn wir davon ausgehen, dass der lebendige Gott die Heiligen und Geliebten vor Grundlegung der Welt auserwählt hat in IHM (und das sollten wir, denn dem HERRN sind alle seine  Werke von Anfang an bekannt), dann muss es auch für die den Leib Christi bildende Gliedermenge eine Vorherbestimmung geben.

Ansonsten wäre es mehr oder weniger einem Zufallsprinzip zuzuschreiben, wieviele Menschen während der gegenwärtigen Gemeindehaushaltung an IHN gläubig werden. Das aber vermag ich nicht zu glauben.

Für Kritiker: Ich habe bereits früher betont, dass diese Bestimmung nicht primär mit dem Heil als solchem verbunden ist, sondern mit der bevorzugten Stellung als Glied am Leib des Christus. Diese Bevorzugung ist aber auch mit vielen Drangsalen verbunden, denen der natürliche Mensch nicht ausgesetzt ist. Mit der Zugehörigkeit zur Leibesgemeinde ist selbstredend auch das Heil gegeben. Meine Betrachtung unterscheidet sich aufgrund ihrer organischen Denkweise deutlich von der calvinistischen Prädestinationslehre, welche durch eine starre, deterministisch geprägte Soteriologie bestimmt wird.

2. Ein weiterer Umstand, den wir im Zusammenhang mit der vorliegenden Thematik berücksichtigen müssen, sind die Aussagen der Offenbarung, das Buch des Lebens betreffend (nachfolgend BdL) . Demzufolge besteht zumindest für die Märtyrer der grossen Drangsal (von mir deutlich von der dann entrückten Leibesgemeinde unterschieden) die Möglichkeit, bei  Verlassen ihrer Berufung aus dem BdL gestrichen zu werden (Off. 3, 5)! Und dies, obwohl sie in dem BdL zweifellos eingetragen wurden.  Deshalb auch die wiederholte Aufforderung: Wer überwindet! In der Drangsalsperiode (nach meinem Dafürhalten die 2. Hälfte der 70. Jahrwoche) kann ein berufener Heiliger aus dem BdL gestrichen werden, wenn er nicht bis zum Ende ausharrt bzw. überwindet. Eingetragen bleiben jene, welche überwunden haben (Off. 7, 14; 12, 11).

Die Schrift geht sogar so weit, zu sagen, dass es auch Menschen gibt, deren Namen "seit Grundlegung der Welt" nicht im BdL stehen (Off. 13, 8; 17, 8)! Das bedeutet aber, dass solche zu keiner Zeit in eine der möglichen Heilskörperschaften eingebunden waren (auch nicht vorauserkennend) und somit nicht zum ewigen Leben verordnet werden. Denn wer zum ewigen Leben verordnet ist, steht bereits im BdL (Luk. 10, 20; Phil. 4, 3)!  Wer aber nicht im BdL gefunden wird, dessen Teil ist der zweite Tod. Damit sage ich jedoch in keiner Form, dass diese - mit Sicherheit sehr grosse - Menschenschar "zur Hölle und zur ewigen Verdammnis" vorherbestimmt ist. Denn dann wären wir wieder beim Calvinismus, den ich jedoch entschieden ablehne.

3. Auch in Bezug auf die vortrefflichen Ausführungen zu Jakob und Esau (welche ich in dieser Gestalt erst auf bibelkreis.ch kennengelernt habe) möchte ich eine Hinzufügung vornehmen. Es wird mit gutem Grunde gesagt, dass die Stelle Röm.9,11-13 typologisch und prophetisch auf die zwei Vöker Israel und Edom anzuwenden ist (und damit in erweitertem Umfange auf Gläubige einerseits und im Unglauben Verharrende andererseits). Diese Auslegung ist bestimmt richtig.

Dennoch bleibt ein individueller Aspekt bestehen, weil im Hebräerbrief unmissverständlich ausgedrückt wird, dass Esau keinen Raum zur Busse fand, obwohl er sie ernstlich suchte (Hebr. 12, 16 - 17)! Nun müsste jeder meinen, dass Gott gnädig ist und die Sünde gerne vergibt; doch Esau hatte sein Erstgeburtsrecht bereits verloren und wurde von Gott (lange vor Maleachi 1, 2 - 3) verworfen. Man könnte auch sagen: die Würfel waren bereits gefallen. Dadurch drängt sich für mich das Wort Pauli erneut auf:

"Also nun: wen er will, dessen erbarmt er sich, und wen er will, verhärtet er." (Röm.11, 18)

Derartig göttliche Logik steht dem souveränen Handeln des allein weisen Gottes zu. Selbst wenn sie sich dem persönlichen Verständnis entzieht. Deshalb erduldet Paulus alles "um der Auserwählten willen, damit auch sie die Rettung, die in Christus Jesus ist, mit ewiger Herrlichkeit erlangen" (2. Tim. 2, 10)

In IHM, Henri P.