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Frage 1082      
 

Aufklärung über Martin Luther:    
 Aufklärung über die Dämonenlehren Calvins →   
Calvinismus

Sakramentalismus    http://christen-folgen-jesus.de/deutsch/g_luther.html

 

Hallo Hans,

im Forum schreibst Du:

---Selbst seine viel gerühmte Rechtfertigungslehre war nur ein zusätzlicher Irrtum zum Katholisch /Babylonischer Syndikat, welches er ja nur "reformiert" hat.

Dieses Urteil wiederholst Du im Folgenden mehrmals.

Ich möchte nun gerne wissen, was genau Du an seiner Rechtfertigungslehre auszusetzen hast bzw. was Du statt dessen für biblisch hältst.

Ich verbleibe zunächst mit freundlichen Grüßen

,smirö/l


Vortragsreihe über die Gefahren des Calvinismus Bestellen   Die Irrlehren  Luthers   Calvinismus

Lieber ,smirö/l

Ich beginne mit mit einigen Schriftstellen:

Mt 7,17 Also bringt jeder gute Baum gute Früchte, aber der faule Baum bringt schlechte Früchte.

 

Die Geschichte Luthers ist hinlänglich bekannt für alle diejenigen, die sich daran interessieren sehr wohl problemlos einsehbar.

Wenn ich im folgenden aus der Lutherbibel zitiere, werde ich dies ironischerweise aûs der 1545 machen und als vergleich dazu die Elb 1905 dagegen einkopieren.

Die biblische Rechtfertigungslehre

Die biblische Lehre
wird durch das Wort Gottes den Menschen angeboten. Man kann die Lehre lesen oder hören. Man braucht dazu den von Gott prinzipiell jedem Menschen gegeben Verstand und die Einsicht. Der Mensch ist ein gefallenes Geschöpf, kann aber lieben, hören sprechen denken usw.

Man kann das Wort Gottes einem Ungeborene vorlesen, man kann dies auch bei einem Esel machen. nützt auch nichts. Man kann auch einer Leiche das Wort Gottes vorlesen, sinnlos.  Was will ich damit sagen? Jede Lehre muss einsichtigen Menschen gepredigt werden, da macht es Sinn.
Die Erlösung:
Wer muss erlöst werden? Jeder Mensch, dann alle sind von Natur gebunden an die
Macht des Teufels  Hebr 2
an die Finsternis  Kol 1,15  dann:
von der Sünde  Rö 6, + Rö 8,
vom  Gesetz   Gal 3.13
vor dem Gericht  1.Thess 1

Das Heil welches Gott in Christus anbietet:
1. Die Gerechtigkeit wird den Glaubenden geschenkt.
2. Rechtfertigung ist das was Gott jedem an Jesus Christus glaubenden schenkt und ihm alles zurechnet was Jesus Christus als Mensch ist und erworben hat.
Dazu muss der Sünder glauben an das Wort Gottes.
3. Beispiel Römer 4: Abnahm und David, die beide die Vergebung der Sünden  und die Gerechtigkeit durch Gott  auf Grund des Glaubens erhielten.  
4. Die Auswirkung der wirklichen Rechtfertigung durch Glauben sind die Erfahrungen des Gläubigen:
4.1. Friede mit Gott
4.2. In der Gnade stehen
4.3. Die Freude in Gott (Kp 5)
4.4. in den Umständen zu siegen.
 

Gehen wir zu Römer 1,16- 17 : Was ist da Evangelium von Christus; Es offenbart die Gerechtigkeit Gottes:   3,5; 21, 22 ,25, 26,  10.3.  10.3.
Man kann auch sagen, die Gerechtigkeit Gottes ist in Jesus Christus offenbar geworden.  Diese Gerechtigkeit Gottes wird im Evangelium jedem angeboten. Sie wird also nicht nur geoffenbart, das wäre schrecklich.   In Christo wir die Gerechtigkeit angeboren die zur Gabe wird. Man kann sie also annehmen.
 

Was ist Rechtfertigung:

Die Rechtfertigung bekommen wir durch das annehmen des stellvertretenden Opfers  Christi

Die Rechtfertigung selbst wird durch Christus gewirkt. Die Grundlage dazu ist der  stellvertretende Tod Christi für uns. Er hat in Seinem Tod die Strafe der Sünde auf sich genommen. Auf dem Kreuz ließ Gott ihn leiden und sterben wegen unserer Missetaten (Jes 53,6). Er ist das Opferlamm, auf das wir unser Hände gelegt haben (3Mo 1,4), und so ist unsere Sünde auf Ihn übergegangen und Ihm angerechnet worden (Rö 3,24–26; 2Kor 5,21). Die Stellvertretung lehrt mich, dass Christus alles zu meiner Erlösung getan hat, dass ich nichts dazu beigetragen habe.

 

Die Rechtfertigung durch den Glauben

Die Gerechtigkeit wird dem Sünder zugerechnet:  1Mo 15,6. Die Rechtfertigung ist von Christus gewirkt. Er hat den Platz des Sünders im Gericht eingenommen. Und die Rechtfertigung wird uns von Gott angerechnet. Es ist ein forensischer, d. h. juristischer oder gerichtlicher Akt. Es ist äußerst wichtig, dass wir das gut verstehen, und das aus zwei Ursachen:

 

Erstens zeigt es uns erneut, dass das ganze Werk der Errettung ein Werk Gottes ist, das Er für uns tut; wir wirken nicht mit; wir arbeiten nicht mit; wir haben nichts dazu beigetragen (Rö 11,35). Nicht wir eignen uns die Rechtfertigung an, sondern sie wird uns zugesprochen, oder eben, wie Paulus sagt: zugerechnet.

Was ist "Rechtfertigung" bei Luther?

Zunächst schauen wir an wie bei Luther ein Mensch errettet wird.

1. Man braucht einen Paten, der dem Teufel absagt. Dann macht der Täufer das Kreuzzeichen!!  auf dem Kind, stösst im Salz (der Weisheit = Luther)  in den Mund zwecks Teufelsaustreibung,  da ja Luther lehrte, dass die Kinder schon besessen sind (Taufbüchlein 1523) (Anders als der in vielen Verführter Auge noch grössere Reformator (*1), J: Calvin der lehrte, dass die Auserwählten Menschen schon auf eine wunderbare Art und Weise im Mutterleibe das ewige Leben bekämen. (Nun wenn es denn so wäre dann hätte man ja im Leben Luthers oder Calvins etwas von dem ewigen Leben gesehen?

Dann wird dem Kind 3 x unter die Augen geblasen, "Fahr aus du unreiner Geist und gib Raum dem Heiligen Geist" Dann noch 2 x das (x)  Dann etwas Gebet + nochmaliges Teufelaustreiben + nochmaliges Salz in den Mund geben und dann kommt die direkte Rede an den Teufel!!!

Dann etwas Bibellese, (MK 10,13-16)

Dann etwas Händeauflegen, Speichel des Priesters an das rechte Ohr dann Ephetha, das tu dich auf  und dann zur Nase + l. Ohr gesprochen: Du Teufel fliehe, denn Gottes Gericht kommt herbei.
Dann endlich die Salbung mit Oel dann das x mit Oel auf den Scheitel. Dann kommt die "Sündenvergebung":  + eine weisse Haube auf den Kopf damit das Kind dann unbefleckt vor dem Richterstuhl Christi erschein kann..  Dann endlich kriegt der Säugling die von ihm so sehr ersehnte brennende Kerze in die Hand das er nun das ewige Leben hat und mit dem Herrn zur Hochzeit gehen kann.  

Und nun kommt, was  Luther "lehrt" was der Glaube ist: nämlich der Säugling glaube dass Jesus Christus Herr ist, geboren von Maria, der lutherische Säugling glaube bereits  an die Besprengung...! mit dem Heiligen Geist.!! Durch die Taufe empfängt,  nach Luther, der Täufling  (ein Baby!) der Glaube der himmlischen Gebote, werde in die Kirche aufgenommen und erhalte das Salz der Weisheit die Vergebung der Sünden und das ewige Leben usw...

Alle die nicht so wie Dr.  Luther es haben wollte, getauft waren sondern sich so wie die Apostelgeschichte und die Lehrbriefe es lehrten, sind nach dem grossen Reformator:
Wiedertäufer;  Meuchler; Schleicher; Winkelprediger; Aufrührer; Mörder usw. den man den Kopf mit tödlicher Gewalt vom Rumpf trennen müsse. Trotz der Teufelsaustreibung  der Lutherischen Kirche sind die Luther derart  in der Hand des Satans, was nur einer Beschreiben kann der es selbst erlebt hat.  ( Mein Besuch in dem Lutherischen Land Namibia und den Kirchenbesuch dort..)
Noch die Anweisung des Dr.  Luther an seine   "Priester" zum Taufen:
So bedenke nun, dass in dem Taufen diese äusserlichen Stücke das geringste sind, als da ist unter die Augen blasen, Kreuze anstreichen, Salz in den Mund geben, Speichel und Kot!!!   in die Ohren und Nasen tun, usw, usf.  themen/taufelk.htm

Luther: Was die Taufe sei: nämlich also, dass sie nicht bloss schlecht Wasser ist, sondern in Wasser in Gottes Wort und Gebot gefasst und dadurch geheiligt, Das nichts anders ist denn ein Gotteswasser, nicht dass das Wasser an sich edler sei ´denn ander Wasser, sondern dass Gottes Wort und Gebot dazukommt.  .... Also hängt nun der Glaube am Wasser und glaubt, dass die Taufe sei, darinnen eitel Seligkeit und leben ist...

Ich denke der Satan hat den bösesten und verwerflichsten, pervertiertesten   Menschen der damaligen Zeit, Dr. Martin Luther,  als Werkzeug genommen um die wirklichen Gläubigen zu verfolgen.  (wer mehr darüber wissen will,  muss mir schreiben:Wepf
Und nun kommt wieder so ein bekannter Lutherspruch auf den ich auch mal reingefallen bin:

Dann aus Schmalkadische Artikel 1536: "Ja ketzerisch ist es, dass ----ohne Glauben die Gnade durch die Sakramente gegeben werde, auf dass es mit Wahrheit bestehe, was man sagt aus der Lehre S. Augustin: " nicht das Sakrament, sondern der Glaub an das Sakrament macht fromm und selig"
Hier sieht man, dass schon der Anfang der ganzen Lutherischen Lehre ein Teufelswerk ist.

Hier wird klar,  dass die Reformation lehrt, dass nicht der Glaube an Jesus Christus selig macht,  sondern der Glaube an Augustinische Sakramente.

Folgt man also Luthers Lehre, dass die Rechtfertigung des Menschen allein durch den Glauben, welchen er lehrte, geschehe, so kann der Mensch ausschliesslich durch den Glauben an die lutherischen Sakramente errettet werden.   --> Siehe, was Gottes Wort sagt:  Epheser 4,5!

Wer mehr über die Taufeinsicht Luthers nachlesen möchte dem sei nicht empfohlen, aber er soll es halt lesen: Von dem fremden Glauben und Seiner Macht/ 1525.

Da kann man zum Beispiel die "Einsicht Luthers nachlesen: ... Denn der Glaube muss vor oder in der Taufe da sein, sonst wird das Kind nicht los vom Teufel und Sünden. Siehe auch Bräumer in "Taufe",  Hänssler  Verlag! 1987,   Da Luther aus der Schrift wusste das der Glaube unbedingt vor der Taufe das sein muss, behauptete er kurzerhand, dass bereits der Säugling glaube, später hat er sich dann da widersprochen und weitere Zirkelschlüsse und Luftschlosslehren konstruiert. Ich vermute da stark, dass er in der Lutherbibel gelesen hat, den etwas unklareres und unlogischeres denn die Lutherbibel muss zuerst noch einer fertig bringen.
Summasummarum zur diesem Abschnitt  der Tauflehre Luthers: Ein Lutherspruch: Wie oft hält uns Christus vor, dass wir zu Kindern und Narren werden müssen und verdammt die Vernunft!  (Hat er das wohl aus der Lutherbibel?

Obwohl damals in den Jahren 1520 - 1525 die wirklichen Christen noch versuchten, Luther durch das Wort Gottes u belehren, wurde er der ja alles besser wusste immer ausfälliger und primitiver:
 1535 nennet er sein Taufwasser ein "durchgottet Wasser" die Gegner seiner "Sakramente hingegen - es seien Rottengeister oder grobe Papstesel,  grobe Kühe und Säue,  des Teufels Apostels, Tölpel, Knebel, Verräter, Bösewichte.  (Predigten 1535) . So nun weiss ich wiedermal, was ich bin...

 

2 Jahre vor seinem Tode, hat der Gelehrte  Schriftverdreher Martin Luther zum Taufwasser geschrieben: "ein köstlich Zuckerwasser, Aromatikum, Apotheke ist daraus geworden, da Gott sich selbst  eingemengt hat (!!!!)  (Weber)  - So muss dies das rechte Aquavit sein. 

Dann noch zu Luthers weiteren Ansichten bezüglich der "Taufe" , die ja gar keine war..
"Wenn ich auf sein Gebot hin getauft bin, so weiss ich , dass ich getauft bin. Wenn ich auf meinen Glauben hin getauft  würde, sollt ich morgen wohl ungetauft erfunden werden, wenn mir der Glaube entfiele oder ich angefochten würde,, als hätte ich gestern nicht recht geglaubt.....
Also wird er auch sagen von seiner Kindertaufe: Ich danke Gott und bin fröhlich, dass ich (als) Kind getauft bin;: denn das habe ich getan, was Gott geboten hat. Ich habe geglaubt oder nicht, so bin ich dennoch auf Gottes gebot getauft. Dei Taufe ist recht und gewiss, Gott gebe, mein Glaube sei noch heutigen Tages gewiss oder ungewiss...."

Noch ein kleiner Hinweis an die Lutherfans: 1529 hat er am Reichtag zu Speyer die Fürsten zur Ermordung der Glaubenstaufenden verpflichte.  (Osaman lässt grüssen...)

Die Schrift gibt ein klares Zeugnis über M. Luther:

Offb 22,15 Draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Hurer und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut.
Offb 22,15
Denn draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Hurer und die Totschläger und die Abgöttischen und alle, die liebhaben und tun die Lüge.

Es ist auch sehr Bemerkenswert, dass Luther ja nach dem der Wind weht, sagen konnte, dass der Glaube vor oder nach der Taufe da sein müsse. Aber bei derartigem Verständnis,  was wirklicher Glaube mit den diesen beweisenden Werken war, spielt dies ja auch keine  Rolle.

 

(*1) Re -  Formiert = zurück -formatieren auf den Irrlehrer Augustin.

 

Aufklärung über Martin Luther:


 
eTrend Rudolf O. Brändli, Schweiz
Kriminell
http://www.humanist.de/kriminalmuseum/kirche.htm

http://www.de.indymedia.org/2003/11/67172.shtml

http://www.jewish-forum.de/forum2/religion/Nein_zur_Judenmission_-_7.htm
Dr. M. Luther: Die Juden und Ihre Lügen, die grösste Schmiererei dieses 
"Theologen"
 
 
    Martin Luther lebte von 1483–1546, die Schrift «von den Jüden und ihren Lügen» entstand demnach drei Jahre vor seinem Tod – ein Alterswerk und somit umso bedenklicher … durchaus vergleichbar mit dem, was heute und seit mehr als 50 Jahren Israel an den Palästinensern verübt – auch wenn Luther seine Worte nicht selber umsetzen konnte – er konnte wohl schreiben und predigen, war aber kein Regierungschef! In der Jugend war Luther den Juden durchaus gut gesonnen; eine m.E. gute Darstellung seiner Martin Luthers und die Juden Entwicklung.
    Erstaunlich ist für mich, dass dieser krasse, gegenüber gewissen Menschen hasserfüllte und bisweilen kriegerisch-mörderische Typ (Bauernaufstände) bis heute eine derart grosse Bedeutung behalten konnte – auch wenn man den Zeitkontext berücksichtigt. Frage: Kann von so einem voll krassen Typen etwas Gutes gekommen sein?
    Luther war ins Alter ein echter Fundi geworden: «Luther war in seiner Grundeinstellung der Verkörperer der religiösen Intoleranz. Er konnte es nicht verkraften, dass jemand die Messianität Jesu ablehnte.» (Ursula Homann) – Hier einige seiner Schreckensbotschaften:
eTrend Rudolf O. Brändli, Grafiken

 
I    «Was wollen wir Christen nun tun mit diesem verworfenen, verdammten Volk der Juden? Zu leiden ist's uns nicht, nachdem sie bei uns sind und wir solch Lügen, Lästern und Fluchen von ihnen wissen, damit wir uns nicht teilhaftig machen aller ihrer Lügen, Flüche und Lästerungen. So können wir das unlöschliche Feuer göttlichen Zorns nicht löschen noch die Juden bekehren. Ich will meinen treuen Rat geben:
I    Erstlich, dass man ihre Synagogen und Schulen mit Feuer anstecke, und, was nicht verbrennen will, mit Erde überhäufe und beschütte, daß kein Mensch einen Stein oder Schlacke davon sehe ewiglich. Und solches soll man tun unserem Herrn und der Christenheit zu Ehren, damit Gott sehe, dass wir Christen seien und solch öffentlich Lügen, Fluchen und Lästern seines Sohnes und seiner Christen wissentlich nicht geduldet noch gebilligt haben.
I    Zum anderen, dass man auch ihre Häuser desgleichen zerbreche und zerstöre; denn sie treiben eben dasselbe darinnen, was sie in ihren Schulen treiben. Dafür mag man sie etwa unter ein Dach oder Stall tun, wie die Zigeuner [!], auf dass sie wissen, sie seien nicht Herren in unserem Land, wie sie rühmen.
I    Zum dritten, dass man ihnen nehme all ihre Betbüchlein und Talmudisten, darin solche Abgötterei, Lügen, Fluch und Lästerung gelehrt wird.
I    Zum vierten dass man ihren Rabbinern bei Leib und Leben [!] verbiete, hinfort zu lehren; denn solch Amt haben sie mit allem Recht verloren.
I    Zum fünften, dass man den Juden das Geleit und Straße ganz und gar aufhebe; denn ihr sollt sie nicht schützen, es sei denn, ihr wolltet vor Gott aller ihrer Greuel teilhaftig sein.
I    Zum sechsten, dass man ihnen den Wucher verbiete. Alles was sie haben, haben sie uns geraubt durch ihren Wucher.
I    Zum siebenten, dass man den jungen starken Juden und Jüdinnen in die Hand gebe Flegel, Axt, Karst, Spaten, Rocken, Spindel und lasse sie ihr Brot verdienen im Schweiss der Nasen, wie Adams Kindern auferlegt ist.
I    Was wollen wir armen Prediger indes tun? Wir wollen glauben, daß unser Herr Jesus Christus wahrhaftig sei, der von solchen Juden, die ihn nicht annahmen, sondern kreuzigten  [!], ein solch Urteil spricht: Ihr seid Schlangengezücht und Teufelskinder! – Nun werden uns unsere Herrschaften und alle solche barmherzigen Heiligen, die den Juden wohlwollen, zum wenisten den Raum lassen, daß wir glauben mögen Jesus Christus unserem Herrn, der freilich alle Herzen besser kennt als solche barmherzigen Heiligen, dass diese Juden müssen Schlangengezücht und Teufelskinder sein, die uns ebenso viel Gutes gönnen, wie ihr Vater, der Teufel. Wer nun Lust hat, solche giftigen Schlangen und Teufel, die ärgsten Feinde Christi und unser aller, zu beherbergen und zu ehren, der lasse sich diese Juden treulich befohlen sein und rühme sich danach, er sei barmherzig gewesen, habe den Teufel und seine jungen Teufel [!] gestärkt, zu lastern unseren lieben Herrn. So ist er dann ein vollkommner Christ voller Werke der Barmherzigkeit, die ihm Christus belohnen wird am jüngsten Tage mit den Juden im ewigen höllischen Feuer.»
 
18 Tage vor seinem Tod, schrieb Luther aus Eisleben an seine Frau Katharina in Wittenberg
 
Ich bin gar schwach gewesen auf dem Weg hart vor Eisleben, das war meine Schuld. Aber wenn du da gewesen wärest, so hättest du gesagt, es wäre der Juden oder ihres Gottes, des Teufels, Schuld gewesen. Denn wir mussten durch ein Dorf hart vor Eisleben, darinnen viele Juden wohnen, vielleicht haben sie mich so hart angeblasen.
 
Aus der letzten Predigt vom 15. Feb. 1546, drei Tage vor seinem Tod
 
    «Nun ist's mit den Juden also getan, dass sie unseren Herrn Jesum Christum nur täglich lästern und schänden. Weil sie das tun und wir das wissen, so wollen wir es nicht leiden. Denn wenn ich den bei mir leide, der den Herrn Christum schändet, lästert und verflucht, so mache ich mich fremder Sünden teilhaftig. So ich doch an meinen eigenen Sünden genug habe, darum sollt ihr Herren sie nicht leiden, sondern sie wegtreiben. – Anders wird nichts daraus; denn sie treiben es zu arg, sie sind unsere öffentlichen Feinde, hören nicht auf, unseren Herrn Jesum Christum zu lästern, heissen die Jungfrau Maria eine Hure, Christum ein Hurenkind. Uns heissen sie Wechselbälge und, wenn sie uns könnten alle töten, so täten sie es gerne. Darum seid unverworren mit ihnen als mit denen, die da nicht anders bei euch tun, denn dass sie unseren lieben Herrn Jesum Christum greulich lästern, stehen uns nach Leib, Leben, Ehre und Gut.
    Darum bitte ich, wollet euch fremder Sünde nicht teilhaftig machen. Ihr habt genugsam Gott zu bitten, dass er euch gnädig sei und euer Regiment erhalte.
    Das habe ich als ein Landskind euch zur Warnung wollen sagen zuletzt, dass ihr euch fremder Sünden nicht teilhaftig macht. Denn ich meine es ja gut und treulich mit euch allen.»
 
Weitere unmenschliche Aussprüche Luthers gegen die Juden:
 
  • Wer beharrlich der Wahrheit des Evangeliums die Anerkennung verweigert, der ist von bösem Willen beseelt. Martin Luther, mit Bezug auf die Juden, und enttäuscht, dass ihm ein Missionierungserfolg versagt blieb – einer der Gründe
  • Denn ein Jude oder jüdisch Herz ist so stock-, eisen-, teufelshart, dass es mit keiner Weise zu bewegen ist. … Summa, es sind junge Teufel, zur Hölle verdammt. Martin Luther, enttäuscht, dass ihm ein Missionierungserfolg versagt blieb – einer der Gründe
  • Sie bleiben gleichwohl im Herzen unsere täglichen Mörder und blutdürstigen Feinde. Solches beweisen ihr Beten und Fluchen und soviel Historien, da sie Kinder gemartert und allerlei Laster geübt, darüber sie oft verbrannt und verfolgt sind. Martin Luther, enttäuscht, dass ihm ein Missionierungserfolg bei den Juden versagt blieb – einer der Gründe
  • Wenn ich könnte, wo würde ich ihn (den Juden) niederstrecken und in meinem Zorn mit dem Schwert durchbohren.
  • Ein solch verzweifeltes, durchböstes, durchgiftetes, durchteufeltes Ding ist’s um diese Juden, so diese 1400 Jahre unsere Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen sind und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen. Das ist nichts anderes …
  • … diese Taugenichtse und Ausplünderer sind keiner Gnade und keines Mitleids wert.
  • ... dass man ihnen verbiete, bei uns ... öffentlich Gott zu loben, zu danken, zu beten, zu lehren bei Verlust Leibes und Lebens ...
  • Hieher zum Kusse! Der Teufel hat in die Hosen geschissen und den Bauch abermals geleeret. Das ist ein recht Heilightum, das die Juden und was Jude sein will, küssen, fressen, sauffen und anbeten… und soll der Teufel auch fressen und sauffen, was solche Jünger speien, oben und unten auswerfen können. Hier sind die rechten Gäste und Wirthe zusammengekommen… der Teufel… frißt mit Lust, was der Juden oberes und unteres Maul speiet und spritzet.
 
Weitere unmenschliche Aussprüche Luthers gegen andere Minoritäten:
 
  • …Steche, schlage, würge hier wer da kann. Bleibst darüber tod, wohl dir, einen seligeren Tod kannst du nimmerdar erlangen. Denn du stirbst im Gehorsam gegenüber dem göttlichen Wort und Befehl. – wider die stürmenden Bauern, Weimarer Ausgabe der Lutherschriften
  • … wenn sie gleich das reine Evangelium wollten lehren, ja wenn sie gleich Engel und Gabriel vom Himmel wären … Will er predigen, so beweise er den Beruf oder Befehl … Will er nicht, so befehle die Obrigkeit solchen Buben dem rechten Meister, der Meister Hans heisst (=dem Henker). – wider Andersgläubige, Prediger, Wiedertäufer
  • … und mit Freuden die Faust regen und getrost dreinschlage, morden, rauben und Schaden tun so viel sie immer mögen ... Luther ruft zum Krieg und zum Morden der türkischen Kriegsgegner auf
  • … dass man die Mörder wieder töten solle. 1. Mose 9.6 – Luther für die Todesstrafe, er beruft sich oft auf Moses
  • … so man die Strassenräuber, Mörder … rädert und köpft, wie viel mehr sollte man alle Wucherer rädern und ädern und alle Geizhälse verjagen, verfluchen und köpfen … Luther fordert den Tod von Wucherern
  • Warum tötet man die Ehebrecher nicht? – Luther fordert den Tod untreuer Partner
  • Wenn ich Richter wäre, so wollte ich eine solche französische giftige Hure rädern und ädern lassen. – Er fordert den Foltertod für Prostituierte
  • Die Zauberinnen sollst du nicht leben lassen … Es ist ein gerechtes Gesetz, dass sie getötet werden.
    Wenn sie sich nicht bekehren lassen, werden wir sie den Folterknechten befehlen.
  • Wenn man aber von den teufelsähnlichen Kindern erzählt … so halte ich dafür … dass es wahre Teufel sind. – über behinderte Kinder
  • Der Papst ist der Teufel; könnte ich den Teufel umbringen, warum wollte ichs nicht tun?
  • In solch einem Krieg (Bauernkrieg) ist es christlich… zu würgen, rauben, brennen und alles zu tun, was schädlich ist… es ist in Wahrheit auch ein Werk der Liebe … Sprich ein Credo und das Vaterunser … und zeuch dann vom Leder und schlage drein in Gottes Namen.
  • Make short work with heretics, they can be condemned unheard. And while they are burning at the stake, the faithful should destroy the evil root and branch and bathe his hands in the blood of the bishops and the pope who is the devil in disguise.
    Mach' kurzen Prozess mit Abtrünnigen, si können ungehört verurteilt werden. Und während sie am Pfahle brennen, soll der Gläubige die bösen Wurzeln und Zweige vernichten und seine Hände baden im Blut der Bischöfe und des Papstes, welcher der verkleidete Teufel ist.
 

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http://ursulahomann.de/MartinLutherUndDieJuden/kap004.html

http://globalfire.tv/nj/04de/religion/luther.htm


http://702800005507-0002.bei.t-online.de/auschwit/judenvf.htm

http://www.neo-lutheraner.de/juden.html

 

Katholisch Protestantische Einheitsbewegung im Hass gegen Jesus Christus.
http://www.forum-holocaust-mahnmal.de/Seite_1_deutsch_html/Die_Thesen__deutsch_aktuell/10Thesen_Text/Inhalt_These_II/M.Luther_These_II/m.luther_these_ii.html#sdendnote3anc

 

  1. Die virulente  Judenfeindlichkeit, die er in seinen Schriften zum Ausdruck  brachte!
    Luthers Judenhaß ist eigentlich eine  peinliche Angelegenheit in der Geschichte der Reformation. Sie  passt nicht in die sich anbahnende Aufklärung, sondern ist  finstere Reaktion. Mit einer öffentlichen Distanzierung von  den antisemitischen Schriften und Äußerungen Martin  Luthers hätten die offiziellen Vertreter der evangelischen  Kirche der Lehre, aber auch den Gläubigen einen großen  Dienst erweisen können.. Das ist bis heute nicht geschehen!  So tummelt sich die Judenfeindlichkeit munter weiter in den  Köpfen vieler evangelischer Christen. War doch auf dem  Kirchentag 1998 oder 1999 schon wieder von Judenmissionierung  –einer Vorstufe der Judenfeindlichkeit - die Rede.
    Mehr  oder weniger offiziell wird der Judenhaß Martin Luthers  damit entschuldigt, dass der Reformator anfangs durchaus ein  Freund der Juden war, als er aber bei deren Missionierung  erfolglos blieb, zu einem kompromisslosen Feind dieser Menschen  wurde.
    Blickt man in die Geschichte, so wird eine andere  Version wahrscheinlicher. Bei vielen einfachen Menschen ... im  Volke herrschte seit mindestens 300 Jahren, seit dem 4.  Laterankonzil des Innozenz III, ein ausgeprägter  Antisemitismus (auf die Unterscheidung Antijudaismus -  Antisemitismus wird im nächsten Kapitel eingegangen).
    Martin  Luther, der sehr daran interessiert war, seine  kirchenreformatorischen Ideen und Pläne durchzusetzen,  brauchte dazu Verbündete. Wichtig war zum einen die  Obrigkeit, der er sich mit absolutem Gehorsam anbiederte. (Im  Mittelalter gab es bekanntlich oft Streitigkeiten zwischen der  Kirche und den verschiedensten weltlichen Obrigkeiten.) Zum  anderen war Rückhalt im Volke von nicht zu unterschätzender  Bedeutung und den konnte er sich durch populistischen Judenhass  erwerben. Er fügte dem katholischen Antijudaismus eine  protestantische Judenfeindschaft hinzu.

Einige Ausschnitte aus  seiner Schriftt: „Von den Juden und ihren Lügen“  (1548) sollen einen Eindruck vermitteln, mit welcher Heftigkeit  und in welch populistischer Manier er seine Judenfeindlichkeit zum  Ausdruck brachte.
„Ja wol, sie (die Juden, der Verf.)  halten uns Christen in unserm eigen Lande gefangen, Sie lassen uns  arbeiten im nassen Schweis (im Schweiße des Angesichts),  gelt und gut gewinnen, Sitzen sie die weil hinter dem Ofen,  faulentzen, pompen und braten birn, fressen, sauffen, leben sanfft  und wol von unserm erarbeitem gut, Haben uns und unser güter  gefangen durch iren verfluchten Wucher, spotten dazu und speien  uns an, das wir arbeiten und sie faule juncker lassen sein von dem  unsern und in dem unserm, Sind also unsere Herrn, wir ire Knechte  mit unserm eigen gut, schweis und erbeit, fluchen darnach unserm  Herrn und uns zu lohn und zu danck. Solt der Teufel hie nicht  lachen und tantzen, wenn er solch fein Paradis bey uns Christen  haben kan, das er durch die Jüden, seine Heiligen, das unser  frisset und uns zu lohn maul und nasen vol thut (uns beschimpft),  spott und flucht Gott und Menschen dazu. ...
... Unsern Ober  Herrn, so Jüden unter sich haben, wündsche ich und  bitte, das sie eine scharffe barmhertzigkeit wolten gegen diese  elende Leute üben, wie droben gesagt, ... Also thu man hie  auch. Verbrenne ir Synagogen, Verbiete alles, was ich droben  erzelet habe, Zwinge sie zur erbeit, Und gehe mit inen umb nach  aller unbarmhertzigkeit, wie Mose thet in der Wüsten und  schlug drey tausent tod, das nicht der gantze hauffe verderben  mußte. Sie wissen warlich nicht, was sie thun, Wollens dazu,  wie die besessen Leute, nicht wissen, hören noch lernen.  Darumb kan man hie keine barmherzigkeit üben, sie in irem  wesen zu sterken. Wil das nicht helffen, So müssen wir sie,  wie die tollen hunde aus jagen, damit wir nicht, irer greulichen  lesterung und aller laster teilhafftig, mit jnen Gottes zorn  verdienen und verdampt werden. Ich habe das meine gethan, Ein  jglicher sehe, wie er das seine thu. Ich bin entschüldigt  (ohne Schuld).
Ich wil zur letze fur mich das sagen: Wenn mir  Gott keinen andern Messia geben wolt, denn wie die Jüden  begeren und hoffen, So wolt ich viel, viel lieber eine Saw (Sau),  denn ein Mensch sein. ...“3
Der  drastische Wunsch, viel lieber eine Sau zu sein, als die  Vorstellung von einem jüdischen Messias haben zu müssen,  wird in diesem Pamphlet in aller Ausführlichkeit beschrieben.  Martin Luther, ein Mann der Schrift, wusste genau für wen er  die Bilder aus der Landwirtschaft ausmalte. Es waren die Bauern,  die immer schon gern mit ihren Mistgabeln auf Juden  losgingen.[These I, Einleitung] Wer so in ihrer Sprache redete,  dem nahm man auch die neue Religion ab

 

 

 

1505 geht Luther unfreiwillig ins Kloster. Er sagt, er habe "durch Schrecken und Entsetzen vor einem plötzlichen Tod ein gezwungen und gedrungen Gelübde abgelegt".

Indizien sprechen dafür, dass Luther im Streit seinen Freund Hieronimus Buntz ermordete. 1529 schrieb Luther über seine Mönchszeit: "Ein Menschentöter bin ich gewesen" und der Biograph Veit Dietrich notiert 1532 die Tischrede Luthers: "Nach dem außerordentlichen Ratschluss Gottes bin ich zum Mönch gemacht worden, damit sie mich nicht gefangen nehmen. Sonst wäre ich sehr leicht gefangen worden. So aber konnten sie es nicht, weil es nahm sich der ganze Orden meiner an."

 

"Wenn ich einen Juden taufe, will ich ihn an die Elbbrücke führen, einen Stein an den Hals hängen und ihn hinabstoßen und sagen: Ich taufe dich im Namen Abrahams!"
(Martin Luther, Tischreden)

Weitere  Aussprüche von Pseudos  ==>>  "Christen"
 

Über Frauen

"Die größte Ehre, die das Weib hat, ist allzumal, daß die Männer durch sie geboren werden."
(Martin Luther, dt. Theologe)

 

"Die Weiber sind hauptsächlich dazu bestimmt, die Geilheit der Männer zu befriedigen."
(Johannes Chrysostomos, 349-407, gr. Kirchenlehrer)
(Chrysostomos wird als einer der vier großen griechischen Kirchenväter verehrt, also als einer der frühchristlichen Schriftsteller, die in ihren Schriften die christliche Lehre begründeten.)

 

"Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, das von Gott nicht nach seinem Ebenbilde geschaffen wurde. Es entspricht der natürlichen Ordnung, daß die Frauen den Männern dienen."
(Kirchenvater Augustinus, hl., 354-430)
(Augustinus gilt als einer der bedeutensten Kirchenlehrer. Mit dem Titel 'Kirchenlehrer' erkennt die Kirche den Beitrag einer Person zur Lehre und Verständnis des Glaubens an.)

 

"Der wesentliche Wert der Frau liegt in ihrer Gebärfähigkeit und in ihrem hauswirtschaftlichen Nutzen."
(Thomas von Aquin, Kirchenlehrer, 1225-1275)

 

"Die Frau muß das Haupt verhüllen, weil sie nicht das Ebenbild Gottes ist."
(Ambrosius, Kirchenlehrer, 339-397)

 

"Ein männlicher Fötus wird nach 40 Tagen, ein weiblicher nach 80 Tagen ein Mensch. Mädchen entstehen durch schadhaften Samen oder feuchte Winde."
(Thomas von Aquin, Kirchenlehrer und Patron der katholischen Hochschulen)


Von: http://swiki.hfbk-hamburg.de:8888/Lebensreform/77

 

Uhlmann: Die Täuferbewegung

http://www.menno.ch/emmental/wer/geschichte.html


 

Die Täuferbewegung

Peter H. Uhlmann


INHALT:

Die Schweizer Brüder...
Wie ein Lauffeuer von Tirol bis in die Niederlande...
Die Katastrophe von Münster...
Zum Ausdruck "Schwärmer"...
Ein Priester beginnt die Bibel zu lesen...
Protestantische Inquisition in Zürich und Bern...
Spaltungen...
Der Einbruch des Rationalismus...
Verweht in alle Winde...
Entstehung der Mennoniten Brüdergemeinden...
Kein Anschluss der Schweizer Täufer an den Réveil...
Die Aussenmission...
Die Verbreitung der Mennoniten...

Quellenangaben...
Autor...


 

Die Schweizer Brüder

Die ältesten historisch belegbaren Quellen der Täuferbewegung finden wir in der Schweiz. Ihre Anfänge sind eng verknüpft mit der Geschichte der Reformation in Zürich. Um Zwingli entsteht anfangs der 20er Jahre ein Kreis von Personen, die "im Wort Gottes arbeiten"1. Zu diesem Kreis gehören reformatorisch gesinnte Personen, wie KONRAD GREBEL, FELIX MANTZ, der Buchhändler ANDREAS CASTELBERGER und der Priester LUDWIG HÄTZER. KONRAD GREBEL (geb. um 1498) entstammt einer Patrizierfamilie von Zürich. Sein Vater ist im Auftrag der Stadt Landvogt des Bezirks Grüningen. Konrad studiert an den Universitäten Basel, Wien und Paris, wo er sich humanistisch schulen lässt und im damaligen Zug der Zeit ein recht lockeres Leben führt. 1522 bekehrt sich Grebel durch Zwinglis reformatorische Bibelauslegung.

Die Gruppe um Grebel verlangt nach der ersten Disputation in Zürich (1523) eine rasche Verwirklichung des reformatorischen Gedankenguts und, entsprechend dem neutestamentlichen Vorbild, eine Trennung von Kirche und Staat. Zu dieser Gruppe gehört der ebenfalls humanistisch geschulte FELIX MANTZ, der Sohn eines Chorherrn (Priesters). Auch er steht zunächst Zwingli sehr nahe. Eine weitere Person, die sich den Täufern anschliesst ist GEORG BLAUROCK, ein ehemaliger Mönch aus dem Kanton Graubünden, der in Leipzig Theologie studiert hat. Im nahen Witikon (heute ein Stadtviertel Zürichs) predigt WILHELM RÖUBLI als erster katholischer Priester von der Kanzel gegen die Kindertaufe. Er ist der erste Pfarrer in der Schweiz, dessen Ehe gesetzlich anerkannt wird. Im nicht weit entfernten Zollikon eifert ein weiterer Priester, JOHANNES BRÖTLI, gegen die kirchlichen Taufsitten und hält in Privathäusern Bibelstunden. Beide Verkündiger suchen engen Kontakt mit der Gruppe um Grebel und Mantz. In einem Brief legen Grebel und seine Mitarbeiter die Gemeindeprinzipien dar: Nicht der Staat, sondern die Schrift und der Heilige Geist soll die Kirche regieren! Kirche und Staat sind darum zu trennen. Fernstehende sollen evangelisiert werden. Die biblische Kirche setzt sich aus den wahrhaft Gläubigen zusammen, die auf Grund ihres Glaubens getauft worden sind. Wörtlich schreibt Grebel: "Man soll auch das Evangelium und seine Anhänger nicht mit dem Schwert schirmen, und sie sollen es auch selbst nicht tun. ... Rechte gläubige Christen sind Schafe mitten unter den Wölfen, Schafe zum Schlachten, müssen in Angst und Not, Trübsal, Verfolgung, Leiden und Sterben getauft werden, sich in Feuer bewähren ... Auch gebrauchen sie weder weltliches Schwert noch Krieg. Denn bei ihnen ist das Töten ganz abgeschafft ..."2

Dieser Brief ist ein wichtiges Dokument freikirchlichen Gedankenguts. Im Frühjahr weigern sich gewisse Familien ihre Säuglinge zu taufen. Die Taufe wird damit zum Auslöser für das unterschiedliche Gemeindeverständnis. Der Name "Täuferbewegung" könnte suggerieren, dass die Taufe im Mittelpunkt der Bewegung stehen würde. Dies ist jedoch nicht der Fall. Vielmehr geht es um das neutestamentliche Gemeindeverständnis, das wiederum mit der Tauffrage gekoppelt ist und gegen das die Gegner zu Felde ziehen.

Im Januar 1525 zitiert der Rat alle Anhänger von Mantz und Grebel zu einer öffentlichen Aussprache ins Rathaus. Zwingli beschuldigt die Brüder, sie seien "in Engel des Lichts verkleidete Teufel". Der Ausgang der Disputation ist für die Täufer vernichtend. Der Rat verfügt, alle Neugeborenen seien wie bisher innerhalb von acht Tagen zu taufen. Dazu erlässt er ein Versammlungsverbot. Grebel und Mantz wird bewusst, wie aussichtslos es ist, Zwingli und die Zürcher Obrigkeit für eine Wiederherstellung des neutestamentlichen Gemeindeprinzips gewinnen zu können.

Die erste Versammlung findet am Samstagabend, den 21. Januar 1525 im Haus von Felix Mantz statt, das nur wenige Schritte vom Grossmünster entfernt in der Neustadtgasse liegt. Jörg Blaurock, ein ehemaliger Mönch aus dem Bündnerland, erhebt sich und bittet Konrad Grebel, ihn zu taufen. Dieser erfüllt Blaurocks Wunsch. Anschliessend tauft Blaurock die Versammlungsteilnehmer. Dies ist die Geburtsstunde der Täuferbewegung. Weil die Regierung die Anliegen der Täufer zurückweist, machen sie durch Proteste auf sich aufmerksam. So formieren sie sich in Zürich zu einem Umzug, wo sie Zwingli als antichristlichen Drachen darstellen.

In der folgenden Woche finden in verschiedenen Häusern von Zollikon Abendmahlsversammlungen statt. In diesen schlichten Zusammenkünften schlägt das Herz der jungen Gemeinde. Zur Einleitung liest ein Bruder einen Abendmahlstext aus dem neuen Testament und äussert dazu einige Gedanken. Wir müssen uns dabei vergegenwärtigen, dass die reformierten Pfarrer in den Kirchen immer noch das Abend-mahl in der römischkatholischen Form zelebrieren und der Gemeinde nur die Oblaten, nicht aber den Kelch geben. Hier in den Privathäusern jedoch brechen Laien gewöhnliches Brot und reichen einander den Kelch.

An einem Sonntagmorgen will Blaurock die Kanzel erobern, was durch den Pfarrer und den anwesenden Untervogt verhindert wird. Schon am Montag erscheinen die Stadtknechte in Zollikon und nehmen Blaurock, Mantz und alle in den letzten acht Tagen getauften Bauern gefangen; im ganzen sind es 27 Personen. Vor den Täufern liegt nun ein steiniger Weg der Verfolgung und Entbehrung.

Zwischen den verhafteten Gläubigen und Zwingli kommt es immer wieder zu Streitgesprächen. Eine der Schriften, die Zwingli gegen die Täufer geschrieben hat, heisst: "Von der Taufe, der Wiedertaufe und der Kindertaufe". Darin versucht er die Kindertaufe unter anderem mit der alttestamentlichen Beschneidung zu stützen. Diese Art der Bibelauslegung stösst begreiflicherweise bei den Täufern auf wenig Verständnis.

In Lachen am oberen Zürichsee fallen 1525 die ersten Todesurteile: BOLT EBERLI und ein ihm nahestehender Priester werden verbrannt. Konrad Grebel entweicht in die Ostschweiz, wo er in St. Gallen am Palmsonntag 1525 etwa 500 Personen auf ihren Glauben an Jesus Christus durch Untertauchen in der Sitter tauft. In Zürich wird am 5. Januar 1527 FELIX MANTZ ertränkt. Der Henker bindet Mantz Hände und Füsse, streift ihm die Arme über die Knie und steckt einen Knebel zwischen Arme und Schenkel hindurch. Mantz beginnt mit lauter Stimme in lateinischer Sprache zu singen: "In deine Hände, Vater, befehle ich meinen Geist; du hast mich erlöst, du Gott der Wahrheit". - Der Henker schiebt Mantz über den Bootsrand, nach einem dumpfen Aufschlag entschwindet der Leib in den eiskalten Fluten. Innerhalb von nur fünf Jahren erleiden fünf weitere Männer das gleiche Schicksal.


 

Wie ein Lauffeuer von Tirol bis in die Niederlande


Die Täuferbewegung breitet sich nun wie ein Lauffeuer über die deutschsprachigen Länder bis in die Niederlande aus. Heinrich Bullinger, der Nachfolger Zwinglis, beklagt: "Die Leute rennen den Täufern nach, als ob sie lebendige Heilige wären". Aber es gibt auch schwärmerische Endzeitpropheten. HANS HUT (um 1490-1527) hat die Wiederkunft Jesu auf Pfingsten 1528 festgelegt hat. In einer rastlosen Missionstätigkeit zieht er umher und sammelt die 144 000 Auserwählten, die er mit einem Kreuz auf der Stirn kennzeichnet, damit sie im Endzeitkampf bestehen bleiben. 1527 treffen sich fast 60 Täufer zu einer Synode in Augsburg. Da in den kommenden Jahren fast alle Teilnehmer dieser Zusammenkunft hingerichtet werden, spricht man von der "Märtyrersynode". Einer der wichtigsten Punkte der Synode ist die Bekämpfung der schwärmerischen Auffassungen von Hut. Man verbietet ihm, seine schwärmerischen Lehren öffentlich vorzutragen; er darf nur noch Auskunft geben, wenn er persönlich gefragt wird. Hut selbst stirbt noch im selben Jahr in Augsburg durch einen von ihm entfachten Gefängnisbrand. Seine Anhänger in Coburg, Bamberg, Erlangen und in Nieder- und Oberösterreich werden bald aufgegriffen. Die überlebenden Anhänger schliessen sich den Täufern an.

In katholischen Gebieten beginnen die Scheiterhaufen zu lodern, in evangelischen Landstrichen werden die Täufer ertränkt oder geköpft. In Bern verurteilt die Regierung in vier Jahrzehnten mindestens 40 Gläubige zum Tod. In Linz werden in sechs Jahren 73 Menschen verbrannt. In Tirol beträgt die Zahl der bis 1531 Hingerichteten 1000. In Ensisheim im Elsass sind es 2000. Ein Graf in der Pfalz ruft aus, nachdem er 350 Täufer hingerichtet hat: "Was soll ich bloss tun? Je mehr ich töte, desto grösser wird ihre Zahl"! In Bayern sind die Bestimmungen besonders rigoros; die Herzöge verfügen: "Alle Wiedertäufer sind mit dem Tode zu bestrafen. wer widerruft, wird geköpft; wer nicht widerruft, wird verbrannt".3

Diese Todesurteile werden von der höchsten weltlichen Instanz sanktioniert: dem Kaiser und dem Reichstag. 1529 protestieren die Evangelischen auf dem Zweiten Reichstag zu Speyer vor Kaiser KARL V., weil sie ihre Glaubensfreiheit gefährdet sehen. Auf demselben Reichstag unterzeichnet der Kaiser mit Billigung auch der evangelischen Stände (!) ein Edikt, wonach sich bei Todesstrafe keiner, der als Säugling getauft worden ist, nochmals als Erwachsener auf seinen Glauben taufen lassen darf. Auch wenn sich Katholiken, Lutheraner und Reformierte arg befeinden und bekriegen, so sind sie sich in einem Punkt einig: in der Bekämpfung der Täufer. Diese werden zu recht- und schutzlosen Menschen. Die Beschlüsse bezüglich den Täufern bedeuten den legalisierten Mord an Zehntausenden von Menschen.

Im "Augsburger Bekenntnis" von 1530 werden die Täufer wegen ihrer Taufpraxis durch vier pauschale Aussagen verurteilt (Art. 9): "Es werden die Wiedertäufer verworfen, welche lehren, dass die Kindertaufe nicht recht sei". - Die Täufer wollen Gemeinde nach dem Neuen Testament bauen. Auf Grund ihrer Privilegien stemmen sich jedoch die Staatskirchen bis ins 19. Jh. gegen die Menschenrechte!4 Darum werden die Täufer als Staatsverbrecher, als tolle Schwarmgeister und Erzketzer abgestempelt. Ihr einziger "Fehler" war, dass sie dreieinhalb Jahrhunderte zu früh für die Religions-, Versammlungs- und Gewissensfreiheit eingetreten sind. Es ist eine unermessliche Tragik, dass sich Staat und Kirche mitten in Europa bis ins 19. Jh. gegen diese Menschenrechte gestemmt haben.


Mehrere Jahre vor Luthers Bibelübersetzung erscheint auf dem Büchermarkt eine Schrift mit folgendem Titel: "Alle Propheten nach hebräischer Sprache verdeutscht, von Ludwig Hätzer und Johannes Denk". Diese Schrift findet reissen-den Absatz; in wenigen Jahren werden 17 Auflagen gedruckt. Obwohl Luther dieser Übersetzung höchste Anerkennung zukommen lässt, wird diese Übersetzung teilweise verboten. Der Grund: Beide Übersetzer sind Täufer.

Der theologische Gelehrte und Rektor der Sebaldusschule in Nürnberg HANS DENK ist ein wichtiger Vorkämpfer der Glaubens- und Gewissensfreiheit und einer der bedeutendsten Vertreter eines undogmatischen Christentums, das in den Spiritualismus ausmündet. In Augsburg lässt er sich von Hubmaier taufen und leitet die dortige Gemeinde. Er wird vertrieben und übersetzt dann zusammen mit Hätzer in Worms die alttestamentlichen Propheten. Der erst 32jährige stirbt in Basel an der Pest.

LUDWIG HÄTZER, ein katholischer Kaplan von Zürich, wird Täufer und wirkt in Süddeutschland, in der Pfalz und im Elsass. Er wird aufgegriffen und 1529 hingerichtet und zwar, weil er einerseits Täufer und andererseits in Ehebruch gefallen ist. Noch auf dem Hinrichtungsplatz bittet er die Umstehenden um Vergebung für seine Sünden.

Inmitten aller Verfolgungen treffen sich anfangs 1527 Vertreter der schweizerischen, süddeutschen und österreichischen Täufergemeinden im Wald bei Schlatten am Randen im Kanton Schaffhausen. Unter der Leitung von MICHAEL SATTLER fassen sie ihre aus dem Neuen Testament gewonnene Erkenntnis zusammen. Die Gemeinden sollen durch diese sieben Schleitheimer Artikel innerlich gefestigt werden. Einmütig bekennen sich die Brüder zur Taufe der Gläubigen, zum Abendmahl, zur Gemeindezucht, zur Absonderung vom Bösen und zur Gewaltlosigkeit. Von den Hirten der Gemeinden wird gesagt, dass es standhafte Männer sein müssen. Sterben sie, sollen an ihrer Stelle neue Älteste eingesetzt werden, damit sich die Gemeinden nicht zerstreuen. Im letzten Artikel wird aufgeführt: Der Eid ist eine Befestigung unter denen, die zanken. Christus verbietet alles Zanken und das Schwören. Jedes Wort der Christen soll wahr sein (vgl. den Quellentext...)

Vor seiner Hinwendung zu den Täufern ist Michael Sattler (geb. ca. 1490) Prior des Benediktinerklosters St. Peter im Schwarzwald. In einer unruhigen Zeit gibt er den durch Verfolgungen und theologischen Spekulationen gefährdeten Täufergemeinden eine wichtige Orientierung. Er sucht einen Weg zwischen der Gewalt des Bauernkrieges (Thomas Müntzer), der obrigkeitlichen Reformation (Luther, Zwingli) und dem Spiritualismus (Hans Denk) und wird so biblischer Pazifist. Als Verfasser des Schleitheimer Bekenntnisses fällt Sattler für den süddeutschen Bereich ein ebenso wichtiger Platz zu, wie zwei bis drei Jahrzehnte später Menno Simons für den Norden. Bereits am 20. Mai 1527 wird Sattler in Rottenburg am Neckar auf grausame Weise umgebracht. Kurze Zeit später werden 900 weitere Gläubige in derselben Stadt in Asche verwandelt.


 

Brüderliche Vereinigung etlicher Kinder Gottes, sieben Artikel betreffend (1527)


Liebe Brüder und Schwestern in dem Herrn!
Uns liegt zuerst und vor allem daran, Euch zu trösten und Euer Gewissen, das eine Weile verwirrt war, zu stärken, damit Ihr nicht für immer als Heiden von uns abgesondert und mit Recht fast ganz ausgeschlossen werdet, sondern Euch wieder den wahren, eingepflanzten Gliedern Christi, die mit Geduld und Erkenntnis Christi ausgerüstet werden ...
Es ist von einigen falschen Brüdern unter uns ein sehr grosses Ärgernis erregt worden. Es haben sich einige vom Glauben abgewandt, indem sie meinten, sie übten und gebrauchten die Freiheit des Geistes und Christi. Aber sie haben die Wahrheit verfehlt und haben sich (sich selbst zum Gericht) der Geilheit und Freiheit des Fleisches ergeben und haben gedacht, der Glaube und die Liebe könnten alles tun und dulden und nichts könne ihnen schaden oder verwerflich sein, weil sie doch gläubig seien....
Zum ersten merkt Euch über die Taufe: Die Taufe soll allen denen gegeben werden, die über die Busse und Änderung des Lebens belehrt worden sind und wahrhaftig glauben, dass ihre Sünden durch Christus hinweggenommen sind, und allen denen, die wandeln wollen in der Auferstehung Jesu Christi und mit ihm in den Tod begraben sein wollen, auf dass sie mit ihm auferstehen mögen, und allen denen, die es in solcher Meinung von uns begehren und von sich selbst aus fordern. Damit wird jede Kindertaufe ausgeschlossen, des Papstes höchster und erster Greuel. ...
Zum zweiten haben wir uns folgendermassen über den Bann geeinigt. Der Bann soll bei allen denen Anwendung finden, die sich dem Herrn ergeben haben, seinen Geboten nachzuwandeln, und bei allen denen, die in den einen Leib Christi getauft worden sind, sich Brüder oder Schwestern nennen lassen und doch zuweilen ausgleiten, in einen Irrtum und eine Sünde fallen und unversehens überrascht werden. Dieselben sollen zweimal heimlich ermahnt und beim dritten Mal öffentlich vor der ganzen Gemeinde zurechtgewiesen oder gebannt werden nach dem Befehl Christi (Mt. 18,15 ff.)...
Zum dritten, was das Brotbrechen anlangt, sind wir uns einig geworden und haben folgendes vereinbart: Alle, die ein Brot brechen wollen zum Gedächtnis des gebrochenen Leibes Christi, und alle, die von einem Trank trinken wollen zum Gedächtnis des vergossenen Blutes Christi, die sollen vorher vereinigt sein zu einem Leib Christi, das ist zur Gemeinde Gottes, an welcher Christus das Haupt ist, nämlich durch die Taufe. ...
Zum vierten haben wir uns über die Absonderung geeinigt. Sie soll geschehen von den Bösen und vom Argen, das der Teufel in der Welt gepflanzt hat, damit wir ja nicht Gemeinschaft mit ihnen haben und mit ihnen in Gemeinschaft mit ihren Greueln laufen. Das heisst, weil alle, die nicht in den Gehorsam des Glaubens getreten sind und die sich nicht mit Gott vereinigt haben, dass sie seinen Willen tun wollen, ein grosser Greuel vor Gott sind, so kann und mag nichts anderes aus ihnen wachsen oder entspringen als greuliche Dinge. ... Aus dem allen sollen wir lernen, dass alles, was nicht mit unserem Gott und mit Christus vereinigt ist, nichts anderes ist als die Greuel, die wir meiden und fliehen sollen. Damit sind gemeint alle päpstlichen und widerpäpstlichen Werke und Gottesdienste, Versammlungen, Kirchenbesuche, Weinhäuser, Bündnisse und Verträge des Unglaubens und anderes dergleichen mehr, was die Welt für hoch hält und was doch stracks wider den Befehl Gottes durchgeführt wird ...
Zum fünften haben wir uns über die Hirten in der Gemeinde folgendermassen geeinigt: Der Hirte in der Gemeinde Gottes soll ganz und gar nach der Ordnung von Paulus (1.Tim. 3,7) einer sein, der einen guten Leumund von denen hat, die ausserhalb des Glaubens sind. Sein Amt soll sein Lesen und Ermahnen und Lehren, Mahnen, Zurechtweisen, Bannen in der Gemeinde und allen Brüdern und Schwestern zur Besserung vorbeten, das Brot anfangen zu brechen und in allen Dingen des Leibes Christi achthaben, dass er gebaut und gebessert und dem Lästerer der Mund verstopft wird. Er soll aber von der Gemeinde, welche ihn erwählt hat, unterhalten werden, wenn er Mangel haben sollte. Denn wer dem Evangelium dient, soll auch davon leben, wie der Herr verordnet hat '1.Kor. 9,14'. Wenn aber ein Hirte etwas tun sollte, was der Zurechtweisung bedarf, soll mit ihm nur vor zwei oder drei Zeugen gehandelt werden. Und wenn sie sündigen, sollen sie vor allen zurechtgewiesen werden, damit die andern Furcht haben. Wenn aber dieser Hirte vertrieben oder durch das Kreuz zum Herrn hingeführt werden sollte, soll von Stund an ein anderer an seine Stelle verordnet werden, damit das Völklein und Häuflein Gottes nicht zerstört, sondern durch die Mahnung erhalten und getröstet wird.
Zum sechsten haben wir uns über das Schwert folgendermassen geeinigt: Das Schwert ist eine Gottesordnung ausserhalb der Vollkommenheit Christi. Es straft und tötet den Bösen und schützt und schirmt den Guten. Im Gesetz wird das Schwert über die Bösen zur Strafe und zum Tode verordnet. Es zu gebrauchen, sind die weltlichen Obrigkeiten eingesetzt. ... Nun wird von vielen, die den Willen Christi uns gegenüber nicht erkennen, gefragt, ob auch ein Christ das Schwert gegen den Bösen zum Schutz und Schirm des Guten und um der Liebe willen führen könne und solle. Die Antwort ist einmütig folgendermassen geoffenbart. Christus lehrt und befiehlt uns (Mt. 11,29), dass wir von ihm lernen sollen; denn er sei milde und von Herzen demütig, und so würden wir Ruhe finden für unsere Seelen.
Zweitens wird wegen des Schwertes gefragt, ob ein Christ Urteil sprechen soll in weltlichem Zank und Streit, den die Ungläubigen mit einander haben. Die Antwort ist diese: Christus hat nicht entscheiden oder urteilen wollen zwischen Bruder und Bruder des Erbteils wegen, sondern hat sich dem widersetzt. So sollen wir es auch tun. Drittens wird des Schwertes halber gefragt, ob der Christ Obrigkeit sein soll, wenn er dazu gewählt wird. Dem wird so geantwortet: Christus sollte zum König gemacht werden, ist aber geflohen und hat die Ordnung seines Vaters nicht berücksichtigt. So sollen wir es auch tun und ihm nachlaufen. ...
Das Regiment der Obrigkeit ist nach dem Fleisch, das der Christen nach dem Geist. Ihre Häuser und Wohnung sind mit dieser Welt verwachsen; die der Christen sind im Himmel.
Zum siebten haben wir uns über den Eid folgender massen geeinigt: Der Eid ist eine Bekräftigung unter denen, die zanken oder Versprechungen machen, und es ist im Gesetz befohlen, dass er im Namen Gottes allein wahrhaftig und nicht falsch geleistet werden soll. Christus, der die Erfüllung des Gesetzes lehrt, der verbietet den Seinen alles Schwören ...

zit. nach H. Fast, Der linke Flügel der Reformation



BALTHASAR HUBMAIER (geb. vor 1485 in Friedberg) wird Student in Freiburg i.B., wo er von Johann Eck theologisch ausgebildet wird. In Ingolstadt promoviert er zum Doktor der Theologie und wird Leiter der Universität. 1516 wird er Domprediger von Regensburg. Auf seine Veranlassung hin werden die Juden nach 1518 aus der Stadt vertrieben. Auf dem Platz der Synagoge entsteht die Kapelle zur "Schönen Maria". Ab 1520 wirkt er im badischen Waldshut als Priester. Er öffnet sich dem reformatorischen und dem täuferischen Gedankengut und wird Reformator dieser Stadt. Als die Habsburger Waldshut besetzen, flieht er nach Zürich. Weil er mit den Täufern befreundet ist, wird er inhaftiert, zum Widerruf gezwungen und schliesslich des Landes verwiesen. Er gelangt nach Nikolsburg in Mähren. Da in Mähren für einige Zeit religiöse Versammlungsfreiheit herrscht, suchen hier viele Täufer aus dem Tirol und aus Süddeutschland Zuflucht. Gegen 12 000 Menschen schliessen sich in kurzer Zeit der Gemeinde an. In einer Disputation mit HANS HUT, der die Christen auf eine strenge pazifistische Haltung verpflichten will, tritt Hubmaier dafür ein, dass die Christen besonders dazu qualifiziert seien, Regierungsämter wahrzunehmen. In seiner Schrift "Vom Schwert" wünscht er sich christliche Obrigkeiten, da diese besser ihren Auftrag erfüllen können und nicht nur auf Macht und Pomp bedacht seien, wie die unchristlichen. Wörtlich schreibt er: "So die Obrigkeit mich oder einen andern auffordert, ihr dabei behilflich zu sein, den Übeltäter, den sie nach der Ordnung Gottes töten muss, hinzurichten, so sind wir verpflichtet, ihr zu helfen. Und wer sich dagegen zur Wehr setzt, widerstrebt der Ordnung Gottes ..."5 Als Ferdinand Landesherr von Mähren wird, lässt er im Juni 1527 den grossen Volksprediger wegen Anstiftung zur Aufruhr verhaften. Auf einen Wagen geschmiedet wird er nach Wien gebracht, eingekerkert und am 10. März 1528 in Wien auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Drei Tage später wird seine Frau mit einem Stein um den Hals von der grossen Donaubrücke gestürzt und ertränkt. Balthasar Hubmaiers Leitsatz lautet: "Die Wahrheit ist untödlich"! Die eigenständige Theologie Balthasar Hubmaiers könnte heute die freikirchliche Theologie in manchen Punkten befruchten.

Quellentext: Balthasar Hubmaier, Das wahre bibllsche Taufverständnis: Der Lehrer Urteil (1526)

Der Apostel Paulus [schrieb]: .. Lasset uns hinzutreten zu Christus, erstens mit wahrhaftigem Herzen in Vollkommenheit des Glaubens, zweitens gereinigt in unserem Herzen vom bösen Gewissen, d.h. mit der inneren Taufe, drittens gewaschen am Leibe mit reinem Wasser [Hebr 10,22]. Dann kommt [nämlich] erst die äussere Taufe, die ohne die innere nichts als Schein und Heuchelei ist. Denn wie ich den Korinthern geschrieben habe, 1Kor 11 [28f.], dass sie sich vorher prüfen sollten, ehe sie vom Brot essen und von dem Kelch trinken, oder sie werden sich selbst zur Verurteilung essen und trinken, ebenso sage ich, ja, nicht ich, sondern Christus selber, dass man vorher glauben solle, ehe man die Taufe empfange [Mark 16,16]; oder man handelt gegen seine Worte, Lehre und Einsetzung; und das ist eine greuliche Abgötterei, nicht gehorsam gegenüber den Worten des Herrn zu sein.
Ich schweige darüber, dass durch eine solche Kindertaufe die Menschen der rechten Taufe Christi beraubt werden, indem sie meinen sie seien getauft, und sind doch nicht mehr als [nur äusserlich] getauft. Es werden auch Noah mit Ham, Sem, Japhet und ihren Frauen gegen uns zeugen und sagen: "Seht ihr, wir sind ein Gleichnis für die Wassertaufe gewesen mit unserer Arche in der Sintflut, wie es der heilige Petrus euch geschrieben hat in seinem Brief", 1.Petr 3[,20; Gen 6,18]. Nun hat aber niemand die Arche betreten, es sei denn, er hätte zuvor dem Wort Gottes Glauben geschenkt, Ebenso solltet ihr auch niemanden mit Wasser taufen, der nicht vorher gläubig geworden ist ...


Balthasar Hubmaier, Schriften, hg. von G. Westin, S. 254.


 

Die Hutterer

Die Hutterer gehen auf JAKOB HUTTER (od. Huter, um 1500-36), einem Südtiroler Hutmacher zurück. Im Gegensatz zu Hubmaier bekennen sie sich zur Wehrlosigkeit, so dass sie sich in Mähren von der Gemeinde in Nikolsburg trennen. Nach Verfolgungen entstehen nach 1536 die ersten Bruderhöfe in Mähren. Durch Mission werden weitere Zuwanderer aus Tirol, Österreich und Süddeutschland gewonnen, so dass schliesslich an etwa 80 mährischen Orten Bruderhöfe mit ca. 80 000 Gläubigen aufgebaut werden. Durch die Gegenreformation und den Dreissigjährigen Krieg müssen viele Bruderhöfe aufgegeben werden. Die Hutterer zerstreuen sich über weite Teile Europas: einige gelangen in die Pfalz, andere nach Westpreussen, nach Siebenbürgen bis zur Ukraine. In verschiedenen Abständen lassen sie sich in Süd- und Nord-Dakota (USA) nieder, von wo sie sich rasch weiter ausbreiten. - Im Gegensatz zu den Amischen setzen die Hutterer zur Bewirtschaftung der Felder modernste Maschinen ein. Die Hutterer haben noch heute Gütergemeinschaft und pflegen einen einfachen Lebensstil. Die Bruderhöfe haben Kindergärten, Schulen, Werkstätten und gemeinsame Küchen. Der ganze Ort hat eine gemeinsame Kasse. Ihre Frömmigkeit ist von vielen traditionellen Elementen geprägt.


 

Die Katastrophe von Münster


Durch MELCHIOR HOFMANN (auch Hoffmann, um 1495-1543) gelangen die Gedanken des Täufertums nach Holland, Friesland, ja sogar bis nach Livland (Baltikum). JAN VOLKERTS TRYPMAKER verbreitet die Lehre der Glaubenstaufe in Holland. Hofmann vermischt sie mit eigenartigen Endzeiterwartungen, die um das 1000jährige Reich kreisen. Aus dem Kreis seiner Anhänger, der sog. "Melchioriten" entsteht eine Gruppe von militanten Täufern, die mit Gewalt auf die Errichtung des 1000jährigen Reichs hinwirken. Unter JAN VAN LEY-DEN (JAN BOCKELSON) als "Apostel" und JAN MATHYS, ein Bä-cker aus Haarlem, wird im westfälischen Münster das "Täu-ferreich" ausgerufen. Sie verkünden eine Botschaft der Rache: Die Gottlosen müssen vertilgt werden, damit die Frommen fortan herrschen und regieren können. Die Bürger der Stadt werden von einem Rausch erfasst, die Kirchen geplündert und die Altäre zerstört. Die Erwachsenentaufe wird zum Gesetz erklärt. Andersdenkende Männer, Frauen und Kinder werden mitten im Winter 1534/35 aus der Stadt verjagt oder getötet. Jan van Leyden lässt sich als "König des neuen Jerusalems" ausrufen und führt die Vielweiberei ein. Der Spuk dauert nur kurze Zeit. Fürstbischof FRANZ VON WALDECK belagert die Stadt anderthalb Jahre lang, bis sie durch Verrat gestürmt werden kann. Tausende werden niedergemetzelt. Die Anführer werden gefangen genommen und zu Tode gequält. Ihre Leichen werden in eisernen Käfigen am Turm der Lambertikirche zur Schau gestellt. Die Stadt wird nun systematisch rekatholisiert. Diese Ereignisse haben der Täufer-bewegung unsäglich viel geschadet. Bis heute zeichnet man von ihr ein oft verzerrtes und mit Vorurteilen belastetes Bild. Wer unterscheidet schon zwischen den pazifistischen Täufern, die bereit gewesen sind, bis zum Tod Jesus nachzufolgen und dieser schwärmerischen, von den Täufern selbst verurteilten Abspaltung?


 

Zum Ausdruck "Schwärmer"


Der Ausdruck "Schwärmer" rührt vor allem von Luther her. Er betitelt wiederholt seine Gegner, egal ob dies Katholiken, Zwingli, Schwenckfeld, die Täufer oder irgendwelche Gruppierungen sind, pauschal mit dem Schimpfwort "Schwärmer". Leider wird dieser Begriff bis heute im religionskundlichen Sinn oft unbesehen verwendet, um unterschiedlichste Strömungen "einzuordnen". Im Zusammenhang mit den Täufern sollte man jedoch folgende Begriffe gut auseinanderhalten:

Wichtigstes Kennzeichen der Täufer ist ihr Biblizismus, durch den sie die Idee des Staatskirchentums verwerfen. Neben dieser Unterscheidung von Bürgergemeinde und Christusgemeinde betonen sie auf Grund der Bergpredigt die Bekehrung zu Christus und eine kompromisslose Nachfolge des auferstandenen Herrn. Auf die Täufer werden wir weiter unten nochmals zurückkommen.


Das Denken der Spiritualisten wird stark von den Mystikern geprägt. Ihr Glaube wird "zu einem von aller Geschichte unabhängigen Erleuchtetsein".6 Sie denken in einem griechisch geprägten Dualismus, der äussere Strukturen gering achtet, dafür um so mehr das innere Licht zum Führer macht. Die äussere Gemeindebildung erachten sie als nebensächlich oder lehnen sie ab. Für den Spiritualist SEBASTIAN FRANCK (1499-1542) ist die Reformation durch die unsichtbare Geistkirche überholt. Die protestanti-sche Schriftautorität ist für ihn ein "papierenen Papst", die Bibel "eine ewige Allegorie" und der Sakramentsstreit ein "Affenspiel des Teufels". Ein anderer Spiritualist ist HANS DENK, der seine täuferische Vergangenheit auf dem Totenbett in Basel zugunsten des Spiritualismus widerruft.


Die Schwärmer sind überzeugt, dass es eine Offenbarung über die Bibel hinaus gebe (wie grundsätzlich die Spiritualisten auch). Zugleich sind sie von einem ausufernden Sendungsbewusstsein getrieben, die Welt verändern zu wollen. Während die Spiritualis-ten von ihrer Innerlichkeit leben, rufen die Schwärmer zur revolutionären Tat auf. Bei-spiele sind THOMAS MÜNTZER oder MELCHIOR HOFFMANN. Durch die Offenbarungen Hoffmanns lassen sich niederländische und norddeutsche Täufer zum "Wiedertäufer-Reich" in Münster hinreissen.
THOMAS MÜNTZER, der übrigens nicht zu den Täufern gezählt werden kann, ist als typischer Schwärmer einzuordnen. Heinold Fast umschreibt seine Theologie folgendermassen: "Nicht das Wort der Bibel, sondern die unmittelbare Erleuchtung stellte er an erste Stelle. Nicht die Rechtfertigung aus Glauben allein, sondern die Läuterung durch das Kreuz des Leidens war die Vorbedingung für das Heil. Diese spiritualistischen Züge verbanden sich mit der Verkündigung des unmittelbar bevorstehenden Weltendes. Die Vorstellung einer in aller Welt verstreuten Kirche der Geisterfüllten wurde abgelöst von der Hoffnung auf die Errichtung eines Gottesstaates. ... Er verkündigte den Fürsten den Anbruch der letzten Phase der Weltgeschichte, des Zeitalters des Geistes. Bibel und Schriftgelehrte seien abgelöst. In Visionen und Träumen werde Gottes Wille erkannt".7 Müntzer verbindet sich mit den aufrührerischen Bauern, wo er sein Ende findet.


 

Ein Priester beginnt die Bibel zu lesen


Eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Täuferbewegung des 16. Jh. ist MENNO SIMONS (1496-1561). Er wird 1496 in Witmarsum im niederländischen Friesland geboren. Mit 26 Jahren wird er in Utrecht zum Priester geweiht. Während der ersten zwei Jahre seines Amts liest er die Bibel nie, aus Furcht, durch sie verführt zu werden. Wiederholt hat er grosse Zweifel, ob sich Brot und Wein bei der Messe in den Leib und das Blut Christi wandeln. Als die Spannung unerträglich wird, greift er zum Neuen Testament und kommt zur Überzeugung, dass die Wandlungslehre biblisch nicht haltbar sei. Er ist erschüttert von der Hinrichtung eines Täufers und beginnt reformatorische Schriften zu lesen. Vielem kann er innerlich zustimmen, vermisst jedoch die Wiederherstellung des urchristlichen Gemeindeprinzips. Nach der Niederwerfung des "Täuferreichs" in Münster macht er sich Vorwürfe, den militanten Führern nicht genügend entgegengetreten zu sein. 1536 tritt Menno Simons aus der römisch-katholischen Kirche aus und lässt sich taufen. Damit hört für ihn das geruhsame Leben auf. Er wandert predigend und lehrend von Gemeinde zu Gemeinde im niederländisch-niederdeutschen Raum. Überall sind Häscher auf seinen Spuren. Freunde, die ihn beherbergen, müssen mit hohen Bussen rechen oder werden sogar hingerichtet. Kaiser KARL V. veröffentlicht gegen ihn ein Edikt und lässt ihn steckbrieflich suchen. Mehrmals entgeht er nur knapp der Verhaftung. Durch das unstete Wanderleben wird seine Gesundheit angegriffen, so dass er im Alter an Krücken gehen muss. Noch mehr als die Verfolgungen machen Menno Simons jedoch die Zwistigkeiten unter den Gemeindegliedern zu schaffen. Lasche Gemeinden ermahnt er zu mehr Festigkeit, den gesetzlichen predigt er die in Christus geschenkte Freiheit.

In den sechs letzten Lebensjahren findet Menno Simons freundliche Aufnahme beim Grafen BARTHOLOMÄUS VON AHLEFELD in Wüstenfelde bei Oldesloe in Holstein. Menno kann dort eine Druckerei für die Verbreitung seiner zahlreichen Schriften betreiben. Seine Hauptschrift heisst: Ein Fundament und klare Anweisung von der seligmachenden Lehre unseres Herrn Jesus Christus ..., welcher er seinen Lieblingsvers aus 1.Kor 3, 11 vorangestellt hat: "Einen anderen Grund kann niemand legen, als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus". Ihm geht es in dieser, wie in den andern Schriften, um den bibelorientierten Gemeindeaufbau und eine lebendige Nachfolge Jesu. Er legt dar, dass der rechtfertigende Glaube persönlich angeeignet werden muss, damit er nicht ein blosser "Mundglaube" oder "toter Kopfglaube" bleibt. Bezüglich seiner pazifistischen Einstellung hat er sich bei den Schweizer Brüdern und den Hutterern orientiert. Er schreibt: "Unsere Waffen sind nicht Waffen, womit man Städte und Länder verwüstet ..., sondern es sind Waffen, mit denen man das Reich des Teufels zerstört, das gottlose Wesen in den Gewissen der Menschen vernichtet und die steinharten Herzen zerknirscht, welche noch nie von dem himmlischen Tauf des heiligen Worts besprengt worden sind".8 Von Menno Simons wird der Name "Mennonit" abgeleitet, der für die Täufer gebräuchlich geworden ist. In den letzten Jahren schliesst er sich radikal gesetzlichen Gemeinden an, in durch eine strenge Bannpraxis Familien zerrissen werden, ein sehr bedauernswerter Entscheid. 1561 stirbt er in Wüstenfelde. - Im niederländischen und niederdeutschen Gebiet werden von den Regierungen etwa 1500 Täufer umgebracht, im ganzen Reichsgebiet sind es mehrere 10 000 Menschen. Diese Massen von hingerichteten Gläubigen sind beispiellos im gesamten Zeitalter der Reformation und Gegenreformation.

Bereits Ende des 16. Jh. werden die Täufer in den Niederlanden nicht mehr verfolgt. Um 1650 beträgt die Zahl der Täufer in Nordholland, Westfriesland und Groningen etwa 20% der Bevölkerung! Um 1700 schätzt man ihre Zahl auf 160 000!


 

Protestantische Inquisition in Zürich und Bern


In der Schweiz, sind die Täufer bis ins 19. Jh. Zwangsmassnahmen ausgesetzt. Die Regierungen des Kantons Bern und Zürich versuchen durch zahlreiche "Mandate gegen die Wiedertäufer" diese Bewegung auszurotten. Man ordnet riesige Bussen an, wenn jemand Täufer beherbergt (dies gilt sogar für die eigenen Familienmitglieder!), man setzt die Gefangenen zur Abschreckung schlimmen Haftbedingungen aus, man verkauft sogar einzelne als Galeerenruderer nach Venedig und Sizilien und deportiert Hunderte ins Ausland. Der Regierung Zürichs gelingt es um 1700 die letzten Täufer ins Ausland abzuschieben.

Hartnäckiger verläuft der Kampf im Emmental. Bern setzt zu Beginn des 18. Jh. Täuferjäger ein, die von der "hohen christlichen Obrigkeit", wie sich die Regierung nennt, angestellt sind und ihre Aufgabe mit rücksichtsloser Brutalität ausüben. Gleichzeitig erlässt die Regierung Amnestiemandate, in denen den Täufern "gnädigerweise"(!) erlaubt wird, ihre Heimat zu verlassen. Dutzende von Familien werden auseinandergerissen und ihre Bauernhöfe werden zwangsversteigert. Mit dem Geld finanziert man u.a. den Bau und die Re-novierung von zahlreichen reformierten Kirchen in Emmental.

Viele Täuferfamilien können sich der Verfolgung nur durch die Flucht entziehen. Seit dem 16. Jh. lassen sie sich im Jura, dem damaligen Fürstbistum Basel, nieder. Auf den Jurahöhen können sie karge Bauernhöfe pachten. Viele liegen um 1000 M.ü.M. und die kalten Winter machen das Überleben zum Problem. Doch die Täufer erweisen sich als sehr arbeitsam. Durch ihren Fleiss machen sie die kargen Kalkböden fruchtbar. Die dort entstehenden Mennonitengemeinden sind sprachlich, religiös und kulturell isoliert.


 

Spaltungen


Die Täufer sind seit Beginn ihrer Entstehung eine sehr heterogene Erscheinung. Es bilden sich schnell verschiedene Flügel. Das Gemeinsame dieser Gruppen ist der Biblizismus und das Bekenntnis zur Glaubenstaufe.

Im schweizerischen-süddeutschen Bereich entsteht durch Michael Sattler eine pazifistische Bewegung, ebenso durch Menno Simons im niederländisch-norddeutschen Gebiet. Diese pazifistischen Anhänger haben jedoch ein gebrochenes Verhältnis zum Staat, was z.T. durch die harten Verfolgungswellen zu erklären ist. Durch die Ablehnung der Zwei-Reiche-Lehre von Kirche und Staat gelingt es ihnen nicht, z.B. in Germantown in Amerika ein funktionierendes Staatswesen aufzubauen; die Gemein-den sind mit der Regierung identisch. Diese pazifistische Ausrichtung hat das Mennonitentum am nachhaltigsten geprägt.


Balthasar Hubmaier lehrt, dass gerade Christen moralisch qualifiziert seien, Regierungsämter wahrzunehmen. Um das Recht zu schützen, seien sie zur bewaffneten Verteidigung verpflichtet. Hubmaier ist einer der wenigen, der eine staatsfreundliche Haltung vertritt. Auf seine Theologie haben hauptsächlich die Baptisten zurückgegriffen.


Unter Melchior Hofmann entsteht das schwärmerische, in Gewalt ausartende Täufertum. Diese sog. "Melchioriten" bauen auf Visionen auf und werden und im Widertäuferreich in Münster grausam niedergerungen.


Ebenfalls schwärmerisch ist die Bewegung um Hans Hut, der eigentümliche Endzeitlehren (Naherwartung) verbreitet.


In dem von Jakob Hutter geprägten Täufertum entstehen die auf Gütergemeinschaft aufgebauten Bruderhöfe.


Schliesslich ist Hans Denk als Spiritualist gestorben, der auch auf Ludwig Hätzer und andere Täufer einen Einfluss ausgeübt hat.
Neben diesen sechs Hauptrichtungen entstehen noch weitere Gruppen, die aber nur eine örtliche Bedeutung haben.

Durch die dauernden Verfolgungen und die konsequente Hinrichtung der geistlichen Führer werden die Gemeinden sehr geschwächt. Sie sind von Fanatismus und Gesetzlichkeit bedroht. Schwenckfeld, der viele Leiter persönlich gekannt hat, schreibt von den verdrehten Aussagen der Melchioriten. Von anderen Gruppen weiss er, dass sie die Taufe gesetzlich handhaben oder dass ihnen weder etwas Gründliches über die Verderbtheit der menschlichen Natur noch von der Macht der Sünde bekannt ist. Er schreibt: Auch sie wissen "wenig von der Art der Natur des wahren gerechtmachenden Glaubens, so wenig sie auch von der neuen Geburt aus Gott etwas wissen".9 Er wirft den Täufern vor, sie würden die Wassertaufe mit der rettenden Wiedergeburt verwechseln und sich in einer gefährlichen Sicherheit wiegen. Allgemein ist man der Auffassung, dass diese Urteile Schwenckfelds zu einseitig sind. Dennoch hat er sich sehr bemüht, die Täufer gerecht zu beurteilen. Auch Täufer wie etwa Menno Simons haben vor einem "toten Kopfglauben" gewarnt, eine Gefahr, die immer aktuell ist.

Eine weitere wichtige Spaltung entsteht Ende des 17. Jh. im Kanton Bern. Der aus Erlenbach im Simmental stammende JAKOB AMMANN versucht den Täufergemeinden im Em-mental und im Berner Oberland eine sehr strenge Gemeindeordnung aufzuerlegen. Er fordert, dass die Gläubigen die Ehe- und Tischgemeinschaft (!) mit den Gebannten (Ausgeschlossenen) meiden müssten. 1693 kommt es zu einer verhängnisvollen Spaltung, die sich bis ins Elsass und die Pfalz auswirkt. Die Amischen, wie diese gesetzlichen Täufer nun genannt werden, verwerfen auch die damalige, sehr auffällige Knopfmode; ein Christ sollte nur Kleider mit Hacken und Ösen tragen, denn:

"Die mit Knöpfen und Taschen wird der Teufel erhaschen,
die mit Hacken und Ösen wird der Herr erlösen".

Ab 1720 wandern die meisten Amischen oder "Häftler" nach Pennsylvanien aus. Es kommt zu weiteren Spaltungen unter den Amischen. Gegenüber technischen Errungenschaften sind sie skeptisch, meistens ablehnend. Sie pflegen bewusst einen einfachen Lebensstil. Gewisse Amische sprechen noch heute ein altes Berndeutsch.


 

Der Einbruch des Rationalismus

Im 18. Jh. erleben die niederländischen Mennoniten einen Mitgliederschwund, der mehr als eine statistische Katastrophe ist. Um 1700 gibt es etwa 160 000 Mitglieder; Um 1800 sind es noch etwa 30 000, 1980 noch 25 000 und 1992 15 500 Mitglieder. Gründe dafür ist der Einbruch der rationalistischen und später der liberalen Theologien in die Gemeinden und die damit verbundenen Gemeindespaltungen, die steigende Zahl von Mischehen, die Auflösung der Gemeindezucht und der akute Predigermangel. Lichdi schreibt in sei-nem mennonitischen Geschichtswerk: "Es zeigte sich, dass ein so locker gefügtes Gebilde wie die Mennoniten in den Niederlanden im 18. Jahrhundert, mit den Problemen schlechter fertig wurde als die synodal organisierten calvinistischen Gemeinden oder die episkopal verfassten Lutheraner oder Katholiken. Den Mennoniten fehlte die Lehrautorität einer Synode oder eines anerkannten Amtes, ihre Zusammenarbeit war zufällig; es mangelte an festen Institutionen und einer gemeinsamen Willensbildung. Im Ansturm des Unglaubens konnten die einzelnen Gemeinden zu wenig Halt in einer grossen Gemeinschaft finden".10

Auch in Deutschland, vor allem in Mittel- und Norddeutschland, kommt es zum Verlust einer biblisch und inlandmissionarischen Theologie, was sich ebenfalls äusserst fatal auf die Gemeinden auswirkt. 1930 zählt man um 18 000, 1980 noch 8000 Mitglieder (ohne Russlandrückwanderer).


 

Verweht in alle Winde

Viele Täuferfamilien ziehen ins Ausland, besonders in die Pfalz. Von dort, und von Holland, wo ebenfalls Flüchtlinge Zuflucht gefunden haben, brechen viele Mennoniten freiwillig nach Nordamerika auf. 1683 wandern die ersten dreizehn Krefelder Familien in die Neue Welt aus, wo sie in Pennsylvanien Germantown gründen, das heute ein Stadtteil von Philadelphia ist. Zusammen mit den Quäkern protestieren einige Mennoniten 1688 gegen die Sklaverei eine geschichtlich wegweisende und humane Tat.

Von Norddeutschland ziehen ganze Familien nach Westpreussen. Als Danzig durch die polnische Teilung Preussen zufällt, können die Mennoniten nicht mehr ungehindert Land erwerben, ohne wehrpflichtig zu werden. Zarin KATHARINA II. verspricht den Mennoniten Privilegien, mit der Bedingung, dass sie in Südrussland Kolonien aufbauen würden. 1789 lassen sich über 346 Familien nach einem entbehrungsreichen Marsch im Gebiet um Chortitza Teil des Dnjepr in der Ukraine nieder. Da man ihnen entgegen der Abmachungen Ödland zugewiesen hat, wird der Aufbau der Kolonie sehr entbehrungsreich. Hunderte von weiteren Familienverbänden folgen

im 19. Jh. und bauen weitere Kolonien auf (Molotschna, unteres Wolgagebiet, Krim, Kuban, Terek, Turkestan und Barnaul in Sibirien). Im 20. Jh. beginnt für sie eine neue, schwere Leidenszeit. Durch die kommunistischen Usurpatoren werden sie enteignet und unter Stalin nach Sibirien deportiert. Unter schwierigsten Bedingungen versuchen viele Familien in den Westen zu fliehen. Sie lassen sich vor allem in Paraguay, Uruguay und Brasilien nieder, wo sie unter grossen Mühen den Chaco zu bearbeiten beginnen. Eine Bemerkung zu einer grotesken Situation: Während die damalige UdSSR, resp. das heutige Russland mit seinen fruchtbaren Böden der Ukraine die Kornkammer Europas sein könnte, ist dieses Land gezwungen, aus den Ländern das Getreide zu importieren, wohin die Mennoniten geflohen sind!


 

Entstehung der Mennoniten Brüdergemeinden


Wie sehr die Mennoniten in ihren Traditionen festgefahren sind ersehen wir aus der Situation in Südrussland. JOHANN GERHARD ONCKEN, der Begründer vieler deutscher Baptistengemeinden, lernt auf seiner Südrusslandreise Mitte des 19. Jh. Mennoniten kennen. Er schreibt, sie hätten sich durch drei Merkmale von der russischen Bevölkerung unterschieden. Erstens seien die meisten regelmässig in den Gottesdienst gegangen, zweitens hätten sie den Kriegsdienst verweigert und ihr drittes Merkmal sei gewesen, dass sie in Mengen Schnaps gebrannt hätten. In Südrussland kommt es in den folgenden Jahren zu besonders unrühmlichen Ereignissen. Als 1866 der Baptistenprediger AUGUST LIEBIG von erweckten Mennoniten eingeladen wird, sorgen andere Mennoniten dafür, dass er in Odessa in Haft gerät. In einem Brief Liebigs an Oncken lesen wir: "Mennoniten haben mich in die Hände der russischen Obrigkeit überliefert. Überhaupt waren es Mennoniten, die in jüngster Zeit Brüder, die neu belebt wurden, ins Gefängnis legten. O, dass der Herr ihnen Russlands Privilegien nehmen wollte, damit ihnen wieder Gottes Privilegium (geschenkt) werde, Sünder zu Christus zu führen"!11 Solche Ereignisse machen einen betroffen. Sie passen durchaus nicht ins Bild einer Kirche, die sich als historische Friedenskirche versteht. Sie sind ein warnendes Beispiel, wohin verkrusteter Glaube führen kann.

Durch den aus Württemberg stammende und im pietistischen Sinn wirkende Pfarrer EDUARD WÜST erschrecken zahlreiche Mennoniten über ihren eigenen geistlichen Substanzverlust. Sie verlangen eine neue Hinwendung zur neutestamentlichen Gemeindepraxis. 1860 treten 18 Brüder aus der Mennonitengemeinde aus und gründen eine neue Gemeinde. Aus diesem Anfang entwickeln sich nicht ohne Auseinandersetzungen mit den "kirchlichen" Mennonitengemeinden, die Mennoniten Brüdergemeinde. Dieser schnellwachsende Verband betont die persönliche Bekehrung und geistliche Wiedergeburt. Im Gegensatz zu den traditionellen Mennonitengemeinden führen sie die Untertauchtaufe ein und sind betont missionarisch ausgerichtet. Wegen staatlichen Repressionen (besonders durch die kommunistischen Machthaber) wandern sie vor allem nach Nordamerika aus.


 

Kein Anschluss der Schweizer Täufer an den Réveil


Die Zeit der Helvetischen Republik (1798-1803) bringt den Täufern für kurze Zeit Religionsfreiheit. Danach arrangieren sie sich mit dem Kanton Bern, der ihnen nur unter der Bedingung Versammlungen erlaubt, wenn sie auf jegliche evangelistisch Tätigkeit verzichten, also ein überaus fauler Friede, der nichts mehr vom Bekennermut der Väter übriglässt.

In den ersten Jahrzehnten des 19. Jh. bricht in der Westschweiz der Réveil auf, eine nachhaltige Erweckungsbewegung, aus der die Eglises Evangéliques Libres, die Freien Evangelischen Gemeinden, die Methodisten, die Neutäufer (heute: Evang. Täufergemeinden) und andere Freikirchen entstehen.

Seit 1816 wirkt AMI BOST in Moutier (deutsch: Münster). Im Münstertal wohnen Herrnhuter wie die Familie MERILLAT. In Crémines wohnt die erweckte Familie Gobat, aus der SAMUEL GOBAT entspringt, der Vater von Dora Rappard. Trotzdem kommt es zwischen den Mennoniten und den Erweckten zu keinen nennenswerten Kontakten. Die Täufer, die ihre Geburtsstunde einer riesigen Erweckungsbewegung verdanken, haben offenbar die Anhänger dieser neuen Erweckungswelle nicht als ihre geistlichen Brüder erkannt, obwohl sich ein Grossteil der von der Erweckung erfassten Menschen zu täuferischem Gedankengut durchringt. Dadurch, dass sich die Täufer nicht in diese Erweckungsbewegung hineingegeben haben, sind sie eine der kleinsten Freikirchen geblieben. Erst bei der Wende zum 20. Jh. erleben die Schweizer Täufer erweckliche Aufbrüche.

Im Emmental wirkt der geistesmächtige ULRICH STEINER (1806-77). Er wird weit über die Grenzen der eigenen Gemeinde hinaus geachtet und geliebt. Da sich auch Aussenstehende bekehren und seinen Taufunterricht besuchen, wird er von einem Pfarrer wegen Proselytenmacherei verklagt und für einige Tage ins Gefängnis gesteckt, und das Mitten im 18. Jh. Im Jura fand besonders JAKOB VETTER Zugang zu den Täufern. Ihm sind manche wichtige geistliche Impulse zu verdanken und viele Täufer haben durch ihn eine Bekehrung zu Jesus Christus erfahren.


 

Die Aussenmission


Angeregt durch die englischen Baptisten, senden die niederländischen Mennoniten 1851 den ersten Missionar nach Java. Die grössten Konferenzen (Gemeindebünde) bestehen heute in Indonesien, Indien, Zaire und Tansania. In Südamerika gründen die Mennoniten Indianermissionen. Greifen wir ein Land heraus. In Äthiopien entsteht 1959 aus schwierigen Anfängen die "Meserete Kristos Church". Durch erweckliche Aufbrüche wächst sie bis 1982 auf 7000 Mitglieder an und erreicht etwa 20 000 Menschen in ihren Gottesdiensten. Seit dem kommunistischen Offiziersputsch von 1974 muss sie sich als Untergrundkirche organisieren und erlebt ein erneutes Wachstum. Viele Christen verschwinden. Teilweise werde sie zu Tode gefoltert. 1977 enteignet die Regierung die Radiostation des Lutherischen Weltbundes in Addis Abeba, die "Stimme des Evangeliums". 1985 z.B. sind über 200 Geistliche verschiedener Kirchen in Haft. Gebäude werden beschlagnahmt. Mit dem Machtwechsel von 1991 können die Gläubigen wieder öffentliche Gottesdienste abhalten.


 

Die Verbreitung der Mennoniten


Die Gesamtzahl der Mennoniten beläuft sich 1990 etwa auf 860 000 Gläubige in über 60 Ländern auf alle Kontinente verteilen. (Ungetaufte und Kinder werden nicht mitgezählt.) Verglichen mit anderen Freikirchen gehören die Mennoniten zu den kleineren Bewegungen (Baptisten: ca. 30 Millionen).

Afrika 170'000
Asien 150'000
Nordamerkia 380'000
Zentral- und Südamerika 90'000
Australien 100
Europa 70'000

Belgien 40
Deutschland 18'500
davon über 10'000 Mennoniten,
die vom Osten zugewandert sind)
Irland 10
Spanien 220
Frankreich 2'000
England 30
Luxembrug 100
Niederlande 15'000
Östereich 300
Schweiz 2'500
GUS 30'000
(stark rückläufig wegen Auswanderung)


 

Quellenangaben

1 Kritsche Zwingliausgabe, Bd. III, 405,33,zit. in Fritz Blanke, Brüder in Christo, Zürich, 1995, S. 5.
2 Brief von Konrad Grebel und seinen Br
3 Mennonit. Lexikon, Bd. 1 Art. "Bayern", S. 141.
4 Die römische Kirche hat offizell erst auf dem II. Vatikanischen Konzil mitte der 60er Jahre offiziell die Menschen rechte anerkannt. Dies ist eine unfassbare Haltung einer Kirche, die sich auf Jesus und ide Apostel beruft.
5 zit. nach Hubert Stalder, Hermes Handlexikon, Martin Luther und die Reformation, Düsseldorf, 1983, S. 129.
6 Heinold Fast, Der linke Flügel der Reformation, Bremen, 1962, S. XXV.
7 ebenda, S. 270.
8 Menno Simons, Veratwortung, 1554.
9 Karl Ecke, Fortsetzung der Reformation, S. 103.
10 Dieter G. Lichdi, Über Zürich und Wittmarsum nach Addis Abeba, Maxdorf, 1983, S. 90.
11 Hans Lucky, Joh. Gerh. Oncken und dir Anfänge der deutschen Baptismus, Kassel, 1934, S. 263.


Adresse des Autors:
Peter H. Uhlmann
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ph.uhlmann@bibliorama.ch


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»Würge hier, wer da kann!«

Von wegen »Religionsfreiheit«. Luther war einer der furchtbarsten Verfolger Andersdenkender, die es in der deutschen Geschichte je gab. Im Film wurde aus ihm ein jugendlicher Held. Sogar die Massaker der Obrigkeit an den Bauern im Jahr 1525 soll er nur mit Schrecken zur Kenntnis genommen haben. In Wirklichkeit hatte sie Luther selbst befohlen: »Schlage, würge, steche hier, wer da kann... Bleibst du darüber tot, wohl dir, einen seligeren Tod kannst du nimmermehr erlangen«, rief er den Soldaten im Dienste der Obrigkeit zu. Genauso kam es dann auch, man schätzt 100 000 Opfer, darunter zahllose

Unschuldige. Danach: Keine Reue Luthers, sondern Rechtfertigung und Hinweis auf den angeblich Verantwortlichen: »Ich schiebe es auf unseren Herrgott; der hat mir befohlen, solches zu reden.« Was für eine Ungeheuerlichkeit wird Gott hier unterstellt! Im Film hat Luther ein Herz für Menschen in seelischer Not und weiß sie in der Nähe Gottes. In Wirklichkeit stürzte Luther unzählige Menschen in Angst und Verzweiflung, weil er lehrte, dass der Mensch keinen freien Willen habe, sondern entweder von Gott oder vom Teufel gesteuert werde. Und je nachdem habe Gott den einen von Geburt an für den Himmel, den anderen jedoch zu ewigen grausamen Höllenstrafen vorherbestimmt.

 

Wer sein Kind nicht taufen lässt, muss sterben ...«

Was ihr Verhältnis zu den jüdischen Mitbürgern betrifft, hat die evangelische Kirche nach 1945 die Seiten gewechselt, während sie bei der Bekämpfung anderer Glaubensgemeinschaften ihrem Gründervater weiterhin die Treue hält. So forderte Luther für Eltern, die ihren Säugling nicht taufen lassen wollen, die Todesstrafe. Ebenso für Menschen, die eine solche Haltung befürworten. Und wer von der Kirche zur »Hexe« erklärt wird, den soll man nach Luther nicht leben lassen.

 

Kirchliches Amtsblatt
für Mecklenburg

Jahrgang 1938


Ausgegeben  S c h w e r i n,   Donnerstag, den 24. November 1938 [!]


I n h a l t:

I.  B e k a n n t m a c h u n g e n :
249) Ein Mahnwort zur Judenfrage.


I.    Bekanntmachungen.

249) G. Nr. /24/II 5 h

Ein Mahnwort zur Judenfrage.

Seit einigen Tagen mehren sich beim Oberkirchenrat aus den Reihen des Kirchenvolks unserer Landeskirche Anfragen, die sich auf die letzten Maßnahmen des deutschen Volkes [!] gegen das Judentum beziehen und vom christlichen und kirchlichen Standpunkt her eine klare Stellungnahme zur Judenfrage erwarten.
       Wer sich der Seelenhaltung weiter Kreise des deutschen Volkes aus den letzten Jahren des Weltkrieges noch zu erinnern vermag, weiß, daß sich damals das deutsche Volk in seiner Beurteilung militärischer und politischer Vorgänge weithin von Erwägungen leiten ließ, die einseitig den Standpunkt der Einzelpersönlichkeit als Maßstab gelten ließen. Ohne den Dingen auf den Grund zu gehen, nahm man Vorkommnisse, die ganz gewiß menschlich bedauerlich waren, etwa den Untergang der Lusitania oder das Ernährungselend in der Heimat mit seinen den Einzelnen schwer treffenden Folgen, als alleiniges Kriterium, nach dem man die Politik auszurichten wünschte. Unter dem Motto: "Nicht der Mörder, sondern der Ermordete ist schuldig" hat das Weltjudentum [!] 1918 seinen Krieg gegen das Zweite Reich gewonnen, durch seine Greuelpropaganda den Widerstandswillen der Nation untergraben und schließlich im deutschen Zusammenbruch alle politischen und kulturellen Kommandohöhen in Deutschland besetzt. Das an seiner Michelei zugrunde gegangene deutsche Volk aber wurde, weil es mit seinen Peinigern Mitleid gehabt hatte, mitleidlos erpreßt und ausgesogen, bis es nach furchtbarsten Erfahrungen langer Jahre den Weg zu sich selber [!] zurückfand. Es ist nötig, sich diese Tatsachen immer wieder vor Augen zu stellen.
       Was ist nun von der Kirche D. Martin Luthers her angesichts der gegenwärtigen Situation zu sagen? Zunächst muß man Bezug nehmen auf die Ausführungen des deutschen Reformators aus den Jahren seiner Reife, die das Ergebnis der Erfahrungen seines Lebenskampfes darstellen. In D. Martin Luthers Schrift "Von den Jüden und ihren Lügen" vom Jahre 1543 heißt es unter anderem:

       "Was wollen wir Christen nun tun mit diesem verworfenen, verdammten Volk der Juden? Zu leiden ist's uns nicht, nachdem sie bei uns sind und wir solch Lügen, Lästern und Fluchen von ihnen wissen, damit wir uns nicht teilhaftig machen aller ihrer Lügen, Flüche und Lästerungen. So können wir das unlöschliche Feuer göttlichen Zorns nicht löschen noch die Juden bekehren. Ich will meinen treuen Rat geben:

       Erstlich, daß man ihre Synagogen und Schulen mit Feuer anstecke, und, was nicht verbrennen will, mit Erde überhäufe und beschütte, daß kein Mensch einen Stein oder Schlacke davon sehe ewiglich. Und solches soll man tun unserem Herrn und der Christenheit zu Ehren, damit Gott sehe, daß wir Christen seien und solch öffentlich Lügen, Fluchen und Lästern seines Sohnes und seiner Christen wissentlich nicht geduldet noch gebilligt haben.

       Zum anderen, daß man auch ihre Häuser desgleichen zerbreche und zerstöre; denn sie treiben eben dasselbe darinnen, was sie in ihren Schulen treiben. Dafür mag man sie etwa unter ein Dach oder Stall tun, wie die Zigeuner [!], auf daß sie wissen, sie seien nicht Herren in unserem Land, wie sie rühmen.

       Zum dritten, daß man ihnen nehme all ihre Betbüchlein und Talmudisten, darin solche Abgötterei, Lügen, Fluch und Lästerung gelehrt wird.

       Zum vierten daß man ihren Rabbinern bei Leib und Leben [!] verbiete, hinfort zu lehren; denn solch Amt haben sie mit allem Recht verloren.

       Zum fünften, daß man den Juden das Geleit und Straße ganz und gar aufhebe; denn ihr sollt sie nicht schützen, es sei denn, ihr wolltet vor Gott aller ihrer Greuel teilhaftig sein.

       Zum sechsten, daß man ihnen den Wucher verbiete. Alles was sie haben, haben sie uns geraubt durch ihren Wucher.

       Zum siebenten, daß man den jungen starken Juden und Jüdinnen in die Hand gebe Flegel, Axt, Karst, Spaten, Rocken, Spindel und lasse sie ihr Brot verdienen im Schweiß der Nasen, wie Adams Kindern auferlegt ist.

       Was wollen wir armen Prediger indes tun? Wir wollen glauben, daß unser Herr Jesus Christus wahrhaftig sei, der von solchen Juden, die ihn nicht annahmen, sondern kreuzigten [!], ein solch Urteil spricht: Ihr seid Schlangengezücht und Teufelskinder! - Nun werden uns unsere Herrschaften und alle solche barmherzigen Heiligen, die den Juden wohlwollen, zum wenisten den Raum lassen, daß wir glauben mögen Jesus Christus unserem Herrn, der freilich alle Herzen besser kennt als solche barmherzigen Heiligen, daß diese Juden müssen Schlangengezücht und Teufelskinder sein, die uns ebenso viel Gutes gönnen, wie ihr Vater, der Teufel. Wer nun Lust hat, solche giftigen Schlangen und Teufel, die ärgsten Feinde Christi und unser aller, zu beherbergen und zu ehren, der lasse sich diese Juden treulich befohlen sein und rühme sich danach, er sei barmherzig gewesen, habe den Teufel und seine jungen Teufel [!] gestärkt, zu lastern unseren lieben Herrn. So ist er dann ein vollkommner Christ voller Werke der Barmherzigkeit, die ihm Christus belohnen wird am jüngsten Tage mit den Juden im ewigen höllischen Feuer."

       Und in der letzten Lutherpredigt vom 15. Februar 1546 sind folgende Ausführungen enthalten:

       "Nun ist's mit den Juden also getan, daß sie unseren Herrn Jesum Christum nur täglich lästern und schänden. Weil sie das tun und wir das wissen, so wollen wir es nicht leiden. Denn wenn ich den bei mir leide, der den Herrn Christum schändet, lästert und verflucht, so mache ich mich fremder Sünden teilhaftig. So ich doch an meinen eigenen Sünden genug habe, darum sollt ihr Herren sie nicht leiden, sondern sie wegtreiben. - Anders wird nichts daraus; denn sie treiben es zu arg, sie sind unsere öffentlichen Feinde, hören nicht auf, unseren Herrn Jesum Christum zu lästern, heißen die Jungfrau Maria eine Hure, Christum ein Hurenkind. Uns heißen sie Wechselbälge und, wenn sie uns könnten alle töten, so täten sie es gerne. Darum seid unverworren mit ihnen als mit denen, die da nicht anders bei euch tun, denn daß sie unseren lieben Herrn Jesum Christum greulich lästern, stehen uns nach Leib, Leben, Ehre und Gut. -

       Darum bitte ich, wollet euch fremder Sünde nicht teilhaftig machen. Ihr habt genugsam Gott zu bitten, daß er euch gnädig sei und euer Regiment erhalte.

       Das habe ich als ein Landskind euch zur Warnung wollen sagen zuletzt, daß ihr euch fremder Sünden nicht teilhaftig macht. Denn ich meine es ja gut und treulich mit euch allen."

Wir sehen, schon D. Martin Luther bekämpft, und zwar gerade aus christlichen Beweggründen, mit aller Entschiedenheit das heute hauptsächlich im Bereich der westeuropäischen Zivilisation verbreitete und im Grunde krankhafte Mitleidsgefühl, das auf Grund falsch verstandener pseudochristlicher Humanitätsvorstellungen sich darüber erregt, daß sich der Mörder beim Schächten seines Opfers in den Finger geschnitten hat und nun nach dem Arzt schreit. Luther dagegen wünscht, daß unser Mitleid dem Opfer gelten soll, und der Richtigkeit dieses Standpunktes kann sich niemand verschließen, der wirklich etwas vom Christentum weiß. Kein im christlichen Glauben stehender Deutscher kann, ohne der guten und sauberen Sache des Freiheitskampfes der deutschen Nation gegen den jüdischen antichristlichen Weltbolschewismus untreu zu werden, die staatlichen Maßnahmen gegen die Juden im Reich, insbesonder [sic] die Einziehung jüdischer Vermögenswerte bejammern. [sic!] Und den maßgebenden Vertretern von Kirche und Christentum im Auslande müssen wir ernstlich zu bedenken geben, daß der Weg zur jüdischen Weltherrschaft stets über grauenvolle Leichenfelder führt. Im Kleinen wie im Großen! Angefangen von der jüdischen Wucherherrschaft, die ungezählte Bauern und Handwerker als letzten Ausweg zum Strick greifen ließ, über die Schande des Blutes an deutschen Mädchen, die um kargen Brotes willen von ihren jüdischen Arbeitgebern zur Preisgabe ihrer Ehre gezwungen wurden (vergl. den Ausspruch des jüdischen Reichstagsabgeordneten Singer), bis zur Abschlachtung von Millionen christlicher Männer, Frauen und Kinder [!] bei Errichtung der jüdischen Gewaltherrschaft über die christlichen Völker des Sowjetstaates! Erst wenige Jahre sind vergangen seit der Zeit, wo die jüdischen Machthaber in Deutschland kaltherzig durch die von Walter Rathenau künstlich heraufgeführte Inflation das ehrliche deutsche Bürgertum enteignen und der Verelendung preisgeben ließen und den deutschen Bauer wie den deutschen Arbeiter durch immer erneute Wirtschaftskrisen in Hunger und Not jagten. An allen internationalen Konferenztischen, von Versailles angefangen, haben die Juden gesessen, immer bereit, das deutsche Volk and den Meistbietenden zu verkaufen. [sic!]
       Angesichts aller dieser Tatsachen und bitteren Erfahrungen kann nicht mehr zweifelhaft sein, daß unser christliches Mitgefühl denen, die unter die Räuber gefallen sind, zu gelten hat, den vom Judentum betrogenen und ausgebeuteten Völkern Europas, nie und nimmer aber ihren Ausbeutern und Henkern, den Juden.
       Darüber hinaus müssen wir aber auch das eine klar erkennen: Der Kampf gegen das Judentum ist zugleich eine Lebensfrage für die deutsche Seele. Das jüdische Gift der Zersetzung muß aus dem deutschen Volke restlos ausgeschieden werden, wenn anders das Reich seine Sendung [sic!] erfüllen soll. Noch wagt sich der jüdische Geist immer wieder hier und dort hervor. Hinter der Maske völkischer Unbedingtheit lebt er als antichristlicher "arteigener Glaube" weiter und trägt damit die jüdisch-völkischen Lebensnotwendigkeiten in den Lebensraum unseres blut- und bodengebundenen zu innerst christlichen Volkes hinein. Mit völkischen Vorzeichen versehen, bricht damit der vom echten volksbewußten Geiste deutscher Seelenhüter längst überwundene jüdische Materialismus in der Form der Gottes- und Christusfeindschaft wieder durch unter Anwendung der gleichen Mittel, gegen die das erwachte Deutschland schon vor 1933 zum Kampf auf Leben und Tod angetreten ist. Und leider gewahrt man gerade bei denen, die der Kirche den Vorwurf der Judenhörigkeit machen, oft eine erschreckende Verirrung in den jüdischen Geist der Ehrfurchtslosigkeit gegen alles, was unzähligen deutschen Menschen heilig war und ist. Wo die Gewissens- und Glaubensfreiheit auch nur im geringsten gefährdet wird, herrscht nicht deutsche Frömmigkeit, sondern jüdische Unduldsamkeit. Im kirchlichen Raum wiederum erwächst uns die unabweisbare Pflicht, für die Entjudung des religiösen Erbes unseres Volkes alle Kräfte einzusetzen. Hier gilt es, gegenüber dem Unwesen eines judenchristlichen Dogmatismus die Kräfte der christlichen Liebe freizumachen. Und dieses Ziel ist nur zu erreichen, wenn es gelingt, zuvor die Schranken klerikaler, im Grunde jüdischer Intoleranz niederzureißen.
       An die Herren Geistlichen der evangelisch-lutherischen Kirche Mecklenburgs aber ergeht hiermit die Aufforderung, unverzüglich in diesen entscheidungsvollen Tagen und in den vor uns liegenden Monaten, getreu dem Vermächtnis unseres Reformators D. Martin Luther, ihre Verkündigung in Predigt und Seelsorge so auszurichten, daß die deutsche Seele keinen Schaden leidet und den deutschen Menschen dazu verholfen wird, daß sie ohne falsche Gewissensbeschwerung [sic!] getrost alles daran setzen, eine Wiederholung der Zersetzung des Reiches durch den jüdischen Ungeist von innen her für alle Zeiten unmöglich zu machen. Wie unser Herr Jesus Christus selbst ausdrücklich bestätigt hat, ist des Menschen Nächster der, der die Barmherzigkeit an ihm tat (Luk. 10, 29-37). An unserm deutschen Volk aber, mit dem wir als seine Glieder unlöslich verbunden sind, hat die Barmherzigkeit getan nicht der Jude, sondern Adolf Hitler [sic!!]. Dem Führer gilt daher unsere Liebe als unserem Nächsten, ihm unsere unverbrüchliche Gefolgschaft und Treue auch in dem dem deutschen Volke aufgetragenen Kampf gegen die Juden!

Schwerin, den 16. Novermber 1938.
Der Oberkirchenrat.
Schultz.

 

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"Ein solch verzweifeltes, durchböstes, durchgiftetes, durchteufeltes Ding ist‘s um diese Juden, ... unsere Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen sind und noch sind." "Wenn ich könnte, wo würde ich ihn niederstrecken und in meinem Zorn mit dem Schwert durchbohren. ... daß man ihre Synagogen oder Schulen mit Feuer anstecke und was nicht brennen will, mit Erde überhäufe und beschütte, daß kein Mensch einen Stein oder Schlacken davon sehe ewiglich."



 

Aus: Martin Luther, Von den Juden und ihren Lügen.
[Wenn man an die Seelenwanderung glaubt, könnte man annehmen,
daß  
Dr. Goebbels eine Reinkarnation von Dr. Luther war.]

[Luther wandte sich gegen jegliche Zugeständnisse an die Vernunft, an die Wissenschaft, an die Philosophie. Er wollte nicht nur zurück zur "ethischen Reinheit" (?) des Urchristentums, er wollte auch zurück zu dessen Primitivität, zurück zum "Credo quia absurdum est". Luther ging es nicht etwa um die Freiheit von Lehre und Forschung oder etwa um eine von christlicher Dogmatik freie Bildung. Ihn interessierte nur die Freiheit der Forschung in der "Schrift". Auf sonstige Freiheit legte er keinen Wert.]

 

Der Streit zwischen den verschiedenen Richtungen läßt sich u. a. anhand der Abendmahlslehre aufzeigen: Die Katholische Kirche behauptete (und tut dies bis heute) das sich beim Abendmahl (das sie Eucharistie nennen) Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi verwandelt, und zwar nicht im übertragenen Sinne, sondern tatsächlich (Transsubstantiation). Luther lehnte diese Auffassung ab, lehrte aber die Gegenwart Christi in Brot und Wein (Konsubstantiation, Realpräsens.). Calvin sagte, der heilige Geist erzeuge die Realpräsens Christi nur in Brot und Wein, wenn dieses gläubig empfangen werden. Zwingli faßte die Gegenwart Christi in Brot und Wein lediglich symbolisch auf.

Obwohl es sich bei den Reformatoren nicht um fortschrittliche, vernünftige Menschen gehandelt hat, hat die Reformation durch die Brechung der Allmacht der Katholischen Kirche und durch die höhere Bewertung der Einzelpersönlichkeit an der Wende zur Neuzeit entscheidenden Anteil gehabt.


 

Anmerkungen

Anm. 1: Luther litt nicht nur unter Schuldkomplexen, sondern auch unter Verstopfung. Er verbrachte viele Stunden des Tages auf dem Clo. (Das ist kein Scherz. Das läßt sich aus diversen Berichten entnehmen. Folgendes ist aber halb scherzhaft, halb ernst.) Und als er da so saß und drückte, und drückte und es ging nicht, da hat er sich irgendwann gesagt: "Hör auf, dich anzustrengen, mache gar nichts mehr, glaube nur daran, daß es geht." Und dann ging es (irgendwann.) Und da hat Luther sich gesagt: "Aha! Der Glaube ist das Entscheidende! Nicht die Taten!" Und spaltete die Kirche. (Man mag es kaum glauben, aber weltgeschichtliche Ereignisse habe häufig sehr banale Ursachen ;-) per-fide? Oder per fidem? Zurück zum Text

 

Der "Heilige" ... Augustinus , der Lehrer Luther, Calvins und Osaman bin Ladens...

Augustinus, 354-420
• „Die Frau muss das Haupt verhüllen, weil sie nicht das Ebenbild Gottes ist.“

• "Frauen sollen nie unterrichtet werden. Sie sollten separiert werden, da sie entsetzliche und unbeabsichtigte Erektionen in den heiligen Männern hervorrufen.“

• "Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, das von Gott nicht nach seinem Ebenbilde geschaffen wurde. Es entspricht der natürlichen Ordnung, dass die Frauen den Männern dienen."

• "Frauen sollen nie unterrichtet werden. Sie sollten separiert werden, da sie entsetzliche und unbeabsichtigte Erektionen in den heiligen Männern hervorrufen.“

• "Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, das von Gott nicht nach seinem Ebenbilde geschaffen wurde. Es entspricht der natürlichen Ordnung, dass die Frauen den Männern dienen."

• "Alle Krankheiten die einen Christen befallen stammen von Dämonen. Speziell jene Krankheiten die einen frisch getauften Christen oder ein neu geborenes Kind befallen.”

• "Es ist unmöglich, dass auf der anderen Seite der Erde Einwohner sind, da von solch einer Rasse als Erben Adams in der heiligen Schrift nicht die Rede ist."

• „Der gute Christ soll sich vor Mathematikern hüten und allen die leere Versprechungen machen. Die Gefahr ist schon damit präsent, dass Mathematiker einen Pakt mit dem Teufel gemacht haben, um den Geist der Menschen zu verdunkeln und den Menschen in der Hölle anzuketten.“