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Frage 1193

 

Lieber Hanspeter,

Eine sehr wichtige frage. Also, Ist es möglich, dass menschen die nie von jesus und umkehr hörten, aber ein moralisch ethisch so genannt gerechtes leben geführt haben ein anrecht auf eine wohnung im himmel haben? Ohne busse und bekehrung. Gibt die schrift eine eindeutige antwort darüber ohne wenn und aber?

Bin sehr gespannt auf deine antwort. Herzlichen gruss,

in IHM.
 max


28.11.03

Lieber Max,

Ich kann Dir keinen Vers nennen, der diese Frage stichhaltig und umfassend beantwortet, dennoch bietet die Bibel viele hilfreiche Hinweise, die Du erschließen kannst, wenn Du 1. Mose 1 bis 11 und die ersten 8 Kapitel vom Römerbrief liest. So viel:

Die Errettung aus Verdienst ist theoretisch für den Nicht-Wissenden möglich (Röm 2;14-15), aber praktisch unmöglich (Röm. 3; 10-19). Jedem Menschen ist von Gott das Gewissen gegeben worden, das den Menschen bei Übertretung anklagt, und ich denke, dass Gott den Menschen, der nie etwas vom Evangelium gehört hat, auf der Grundlage des Gewissens gerecht richten wird. Da kein Mensch es schaffen kann, moralisch so korrekt zu leben, dass er aus Verdienst gerettet wird, ist es zu allen Zeitaltern nur möglich, durch Glauben an das stellvertretende Sühneopfer unseres Herrn gerettet zu werden. Nun haben definitiv vor dem Auftreten des Herrn Jesus auf der Erde viele Menschen gelebt, die starben bevor der Herr gekreuzigt wurde, wie steht es mit denen ? Dem Volk Israel wurde das Gesetz gegeben, jedoch konnte kein Jude das Gesetz halten. Dies war auch frommen Juden wie z.B. David klar gewesen, wie er z.B. in Ps. 51 bekannte. Die Tieropfer, die in sich selbst keine Sühnung bewirken konnten, waren lediglich ein Bild auf das vollkommene Opfer unseres Herrn.

Aber es gab ja auch noch Heiden, sowie Menschen, die vor der Verkündigung des Gesetzes lebten und gestorben sind. Wir sehen an dieser Stelle bei den Heiligen wie Abel, Noah, Hiob und Abraham, dass sie eine Erkenntnis über die Notwendigkeit des stellvertretenden Opfers für ihre Sünden hatten, weil sie regelmäßig am Altar Opfer brachten. Seit Eva bestand die Verheißung, dass Gott den Retter senden würde, der der Schlange den Kopf zertreten wird. Hiob bekannte, obwohl er nie eine Bibel in den Händen gehalten hatte, dass sein Erlöser lebt (Hiob 19;24-25). Hieraus schließe ich, dass jeder Mensch erkennen kann, dass er so böse ist, dass er nicht vor einem reinen und heiligen Gott stehen kann. Hieraus kann die Erkenntnis folgen, dass Gott sich ein Opfer ersehen wird bzw. bereits ersehen hat. In wie weit es tatsächlich heute "Heiden" gibt, die in der Erkenntnis eines Abels Gott dienen, die aber bisher nie etwas vom Herrn Jesus gehört haben, kann ich nicht beurteilen, ich will mich da nicht festlegen. Wichtig hierbei ist, dass wir die Verantwortung haben, sein Wort den Heiden zu bringen (Mission), eben weil es keine Errettung außerhalb von Jesus gibt (Apg. 4;12). Andererseits lässt es Gott den Aufrichtigen gelingen und er beschirmt die Frommen (Spr. 2;7).

Letztendlich können wir uns jedoch darauf berufen, dass Gott absolut gerecht ist. Er ist uns keine Rechenschaft schuldig und wir sollten uns hüten, uns zum Richter über Gottes Gedanken zu machen, wenn wir sie nicht verstehen. Gottes Gedanken sind höher als unsere Gedanken und Gottes Wege sind höher als unsere Wege. Wir brauchen uns deshalb nicht irre machen zu lassen, wenn Menschen Gottes Handeln moralisch beurteilen wollen. Wir sind nicht Gottes Rechtsanwälte, Gott will nicht von uns verteidigt werden, sondern er will uns verteidigen. Wir können sicher sein, dass wenn nicht ein Spatz auf die Erde fällt, ohne dass Gott es weiß, Gott jedes einzelne menschliche Schicksal im Detail kennt.

Liebe Grüße

Fritz          Fritz Wolf