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1198 Wie Römer 9.17 - 19 zu verstehen?

 

Frage 1198

Hallo Bibelkreis.ch

Wie ist  Römer  9 Verse 17 bis 19 in Bezug auf die calvinistische Irrlehre -  TULIP - zu verstehen?

Antipas/7

 

==> Tulip
 
28.03.05

Röm 9:17-19 17 Denn die Schrift sagt zum Pharao: "Eben dazu habe ich dich aufstehen lassen, dass ich an dir meine Macht erweise, und dass mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde" 18 So erbarmt er sich nun, über wen er will, und verstockt, wen er will. 19 Nun wirst du mich fragen: Warum tadelt er dann noch? Denn wer kann seinem Willen widerstehen?

a) Paulus zitiert 2Mose 9,16 “Aber eben deshalb habe ich dich bestehen lassen, um dir meine Macht zu zeigen, und damit man auf der ganzen Erde meinen Namen verkündigt.“ für "aufstehen" lassen wird dort das Wort "Amad" verwendet, dass mit (be)stehen lassen übersetzbar ist. Einige Übersetzungen haben hierfür ganz treffend: "am Leben gelassen" und "weiterleben lassen". Hier ist also der Bezug zur Zeit nach dem Widerstand Pharaos gegen Gottes Reden. (vgl. Röm 9:22 "Wenn nun aber Gott, da er seinen Zorn erweisen und seine Macht kundtun wollte, mit großer Langmut die Gefäße des Zorns getragen hat, die zum Verderben zugerichtet sind")
Es geht also nicht darum, dass Pharao schon vor/von Geburt an von Gott zur Rebellion und Sünde vorherbestimmt war (als ob stehen würde "eben dazu habe ich Dich erschaffen", wie es calvinistische Lehre vorsehen würde) und als Robotter, Marionette oder passives Opfer eines absurden und bösen Spieles dienen musste, sondern erst nachdem er sich gegen Gottes gnädiges Reden verhärtet hatte, wurde er als Objekt der Demonstration von Gottes Souveränität und Macht verwendet, um zu zeigen, dass Gott allerhöchster Herrscher und Herr ist und seine Pläne auch nicht vom damaligen Weltherrscher Pharao durchkreuzt werden können.
Souveränität Gottes heißt also nicht, dass Gott Sünde, Aufstand, Unglauben etc. vorherbestimmen müsste, sondern, dass Gott trotzdem zu seinem Ziel kommt.
b) "und verstockt, wen er will". Das Beispiel des Pharao zeigt deutlich, wen Gott verstockt: nämlich denjenigen, der sich beharrlich gegen sein Reden verschließt. Sein Erbarmen hingegen ist über denen, die ihn fürchten und seine Gnade annehmen.
c) "Denn wer kann seinem Willen widerstehen?" Wie zu sehen ist, kann auch Rebellion dem Willen Gottes nicht widerstehen, sondern ist in seinen Plänen beinhaltet - ohne dass sie von ihm vorherbestimmt, gewollt, oder gar hervorgerufen wurde (völlig contra Calvinismus).

Dieser Vers hat natürlich nichts mit der falschen TULIP- bzw. Prädestinations- Lehre (Calvin, J.MacArthur, H.W.Deppe, A.Pink, W. .... u.v.a.) zu tun. Wie man sieht, ist ein kardinaler Fehler solcher Lehren, die Unerhörtheit den heiligen Gott direkt oder indirekt mit Sünde, Rebellion und Unglauben in kausalen Zusammenhang zu bringen (z.B. A. Pink/Betanien-Verlag: Gott habe den Sündenfall vorherbestimmt). Das sei ferne !