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Frage 1302

Lieber Hanspeter
Nach Thomas Jettel kann ein Wiedergeborener wieder abfallen. Lies auf der 1. Seite die komischen Fragen
und dann unter Punkt e)
In IHM
 Martin v: Klein Hausen

Kann ein Christ zu einem Nichtchristen werden?

[Die Frage nach der Sicherheit des zukünftigen Heils des Gläubigen und der Möglichkeit des Abfalls]

Thomas Jettel, Effretikon, April 2003 (In diese Ausführungen wurden Gedanken von Herbert Jantzen eingearbeitet)

a. Es geht nicht um die Unverlierbarkeit des Heils.

Wenn das NT eine Möglichkeit des Abfalls zulässt, lehrt es nicht die Verlierbarkeit des Heils! Das NT lehrt nicht, dass man das Heil

verlieren kann. Weil Christen Menschen sind, die sich auf Christus verlassen, gehen sie nicht verloren. Sie können von Christus

abfallen, aber Abgefallene sind nicht mehr Christen, sondern Nichtchristen. Verloren gehen nur Nichtchristen. Geht jemand

verloren, der einmal Christ war, so geschieht es als Nichtchrist, nicht als Christ. Unter denen, die verloren gehen, gibt es keine

Christen.

Das Heil „verliert” man nicht. Das Heil ist eine Person. Weil diese Person eine treue und ewig zuverlässige ist, kann man sie nicht

verlieren. Folglich kann man auch das Heil nicht verlieren, denn das Heil ist Jesus Christus. Ihn kann man verlassen und mit ihm

das Heil aber nicht verlieren.

Abfall ist nicht ein „Fehler”, nicht ein Mangel an Heiligkeit oder Siegesleben, auch nicht ein Weggehen von einer christlichen

Gruppe. Abfall ist vielmehr eine völlige Absage an Christus und daher eine letztes Sich-Verschulden an Christus (ein Sündigen „mit

erhobener Hand”, vgl. Heb 10,26; 4M 15,30).

Es geht also NICHT um die Frage, ob ein Christ verloren gehen kann, sondern um die Frage, ob ein Wiedergeborener sich von der

Wahrheit (und damit von Christus, Jh 14,6) abwenden kann.

b. Es geht NICHT um die Frage, ob Gläubige Heilssicherheit haben können.

Das NT lehrt die Heilssicherheit des Gläubigen. Das Heil des Gläubigen ist deshalb sicher, weil der Christus, bei dem sich der

Gläubige birgt, sicher ist. „Der Name des Herrn ist ein starker Turm; der Gerechte läuft dahin und ist in Sicherheit.” Spr

18:10. Die „Burg” ist sicher, daher ist jeder sicher, der sich darin birgt.

c. Es geht NICHT um die Frage der Treue Gottes.

Es geht nicht darum, ob Gott untreu wäre im Bewahren seiner Kinder, wenn eines sich von ihm abwendet. Des Menschen Untreue

kann nicht Gottes Treue aufheben. Rm 3,3. Gott ist sich selber und seinem Wort gegenüber immer treu. Er kann sich selbst nicht

verleugnen (2T 2,13).

d. Es geht nicht um die Frage der Sicherheit des gegenwärtigen Heils.

Das gegenwärtige Heil ist jedem Gläubigen sicher, weil und solange er glaubt. Das ist nicht die Streitfrage. Die Frage, die wir hier

behandeln ist die nach der Gewissheit des zukünftigen Heils, d.h.: um die Frage, ob jeder, der zu einem bestimmten Zeitpunkt in

seinem Leben zum Glauben an Christus gekommen ist, das zukünftige Heil erlangen wird. Die meisten Christen sind sich darin

einig, dass das NT lehrt, dass ein Wiedergeborener gewisse Bedingungen erfüllen muss, um das zukünftigen Heil zu erlangen: Er

muss im Glauben bleiben, an der Wahrheit festhalten, darf Christus nicht ableugnen u.ä. Die Streitfrage ist, ob jeder

Wiedergeborene diese Dinge ohnehin tun wird oder ob er aufgerufen werden muss, diese Dinge zu tun und ob er gewarnt werden

muss vor der Gefahr des Abfalls.

e. Es geht um die Frage, ob ein Wiedergeborener sich wieder von Christus abwenden (und dadurch zu einem Nichtchristen

werden) kann.

D.h.: Kann ein Wiedergeborener Gott die (grundsätzliche) Treue gegenüber Gott aufkündigen? Kann er wieder zu einem

Nichtgläubigen werden? Es geht um die Frage, ob man die sichere Burg Jesus Christus wieder verlassen kann (Spr 18,10). Der

Schutzraum heißt Jesus Christus. Die entscheidende Frage ist: Gibt es die Möglichkeit, dass ein Christ den sicheren Turm (d.h. den

von Gott angebotenen Schutzraum in Christo) wieder verlässt? und zwar „freiwillig”, ohne Fremdeinwirkung von außen, so, dass

er dadurch wieder zu einem Nichtchristen würde.

Die Bibel sagt, wenn er will, kann jeder Christ durch die Gnade Gottes und durch das vollkommene Opfer absolut sicher und

bewahrt bleiben (Heb 10,10.14; Kol 2,6). Er hat durch die Wiedergeburt die Gnade, „in ihm” zu bleiben. Wenn ein Gläubiger sich

auf Christus verlässt, kann ihm absolut nichts passieren. Er ist völlig sicher in Christus. Andererseits hat er aber auch die

Möglichkeit, sich von Jesus Christus wieder völlig abzuwenden. Dieses wollen wir im Folgenden darlegen.

Die biblische Lehre von der ewigen Heilssicherheit der Glaubenden schließt die Möglichkeit des Abfalls Wiedergeborener nicht

aus. Beide Lehren (die Heilssicherheit des Gläubigen und die Möglichkeit, zu glauben aufzuhören) sind biblische Lehren, die nicht

im Widerstreit zueinander liegen. Die Bibelstellen, die belegen, dass unser Heil in Christus für ewig sicher ist, sind nicht

notwendigerweise Belege dafür, dass ein Wiedergeborener in keinem Falle mehr zu einem Nichtgläubigen („Abgefallenen”)

werden kann.

Dagegen ist eingewendet worden: „Wer sagt, Gläubige haben Heilssicherheit und könnten dennoch wieder zu Ungläubigen

werden, schafft einen Widerspruch.” Es ist aber kein Widerspruch, denn meine Sicherheit des Heils liegt in dem Heil, nicht in mir.

Mein Heil ist Jesus Christus. Solange ich mich daher auf ihn verlasse, ist mein Heil sicher. Dass diese „Burg” sicher ist, schließt

nicht aus, dass ich freiwillig die Burg wieder verlassen kann.

Im Folgenden soll gezeigt werden, dass sich die beiden Lehren (Heilssicherheit einerseits und die Möglichkeit des Sichabwendens

von Christus andererseits) nicht ausschließen.

Viele meiner Freunde, die ich überaus schätze, vertreten die Auffassung, dass Gläubige nicht mehr abfallen können. Dafür habe ich

volles Verständnis, da ich über viele Jahre auch diese Auffassung vertrat. Wenn hier die Diskussion über diese Frage wieder

aufgewärmt werden soll, dann deshalb, damit wir durch sachgemäße Beschäftigung mit vielen Stellen der Heiligen Schrift in der

Vorbemerkungen

Worum geht es und worum nicht?

Wie gehen wir mit dieser Streitfrage um?

Erkenntnis der Wahrheit und damit in der Erkenntnis Gottes wachsen und Hilfen für den Umgang in der Seelsorge erhalten. Es ist

mein Anliegen, dass keiner meiner lieben Geschwister, der in dieser Frage zu anderen Ergebnissen gekommen ist, sich mir

gegenüber reserviert benimmt, weil ich die folgenden Zeilen veröffentlicht habe oder weil er eine andere Auffassung vertritt. Alle

unsere Ergebnisse des Bibelstudiums sind vorläufige. Wir alle sind Lernende, und wir alle brauchen einander besonders in der

heutigen Zeit, in der die „Heiligen [an Zahl] abgenommen haben” (Ps 12,1 n. Luther).

Für sachliche Argumente und Rückmeldungen zu den angeführten Punkten wäre ich sehr dankbar, da auch ich weiter lernen will.


Lieber Martin   08.02.04

Es ist tatsächlich ein interessanter Ansatz den da Thomas entwickelt hat. Aber Gott sei Dank ist er  einfach falsch, warum:

1. Abfall hat zu tun mit einem Bekenntnis und nichts mit Leben. Darf ich wiedermal auf die schöne Zusammenfassung von OH hinweisen?--->>    Unterscheidungen

Auch ein schöner Gedanke von Peter Gerber   1240  Glauben versus Bekenntnis wird weiterhelfen.

In IHM
Hans  Peter