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Frage175

Lieber Hans Peter,
hier ein Gedicht, das so meinen "Kampf" in etwa aufzeigt.
Ich habe es in einer alten Hilfe und Nahrung von 1969 gefunden.

Ich habe wieder einmal einen harten Kampf wegen meiner Scheidung vor 15
Jahren.

Ich weiß im Moment nicht wie es weitergeht. Ich erhalte wo überall Hinweise
darüber und es zerreißt mich fast.
Darf ich Dir meine Gedanken und meine Not einmal privat schildern?
Ich möchte dich nicht belasten. Pfarrer mit denen ich gesprochen habe, gaben
mir nicht die befriedigende Antwort.
Ich staune nur immer wie locker dienende Brüder, auch aus der Versammlung,
manchmal damit  umgehen. Soll aber nicht mein Maßstab sein.
Es gibt Tage und Wochen, da bin ich sicher, dass mein Weg vom Herrn
akzeptiert wird, dann wieder zerreißt es mich fast, weil ich mir nicht mehr
so sicher bin.
Ich weiß, dass der Herr mich liebt, sonst würde ich nicht so viele gute und
schöne, wenn auch manchmal schmerzlich, erfahren.

Wäre das Thema denn auch etwas für das Forum?

Verfasser ist ein Freund vom Webmaster. 


21.04.2001

Lieber Bruder
 
Ich kenne Dein Problem nicht genau, aber:
 
Lies mal diese Zeilen: themen/sueverg.htm
 
mit freundlichem Gruss
 
Emil   (Auch ein Freund vom Webmaster)

Lieber Bruder Emil,
meinen  herzlichsten Dank für deinen Hinweis auf den Beitrag zur
Sündenvergebung.
Der hat mir sehr geholfen. Mein großes Problem ist:

Durch Alkoholmißbrauch (ich und meine geschiedene Frau sind beide trockene
Alkoholkranke) hatten wir beide uns auseinandergelebt. Wir gingen beide in
die Versammlung in eine Deutsche Großstadt.
1984 habe ich mich in eine andere Frau verliebt (mit der ich heute noch
zusammenlebe) und mich 1987, nach einer Therapie, von meiner Frau scheiden
lassen. In der Therapie bin ich aus der Versammlung ausgetreten und ein Jahr
später ausgeschlossen worden.
Ich habe mich dann von Gott losgesagt und wollte mit "diesem Gott" nichts
mehr zu tun haben. 1990 hatte ich eine Operation und Gott legte mir eine
furchtbare Angst in mein Herz. Am Abend vor der Operation bekannte ich dem
Herrn meinen Ehebruch und bekam einen für mich unbegreiflichen Frieden.
Dieser Gott von dem ich nichts mehr wissen wollte, gab mir diesen Frieden
und die Gewißheit, dass mir nichts Schlimmes mehr passieren konnte.
Trotzdem ging ich diesen Weg nur halbherzig. Ich sprach zwar von meiner Ruhe
und meinen Frieden, hatte aber keine lebendige Beziehung zum Herrn.

Danach bekam ich, nach 6 Jahren, wieder Kontakt zu meinem Sohn, der sich
sehr lebendig gestaltete. Etwa 3 Monate später haben sich mein Sohn und
seine Frau getrennt. Die Schwiegertochter hatte sich in einen anderen
verliebt. Heute sind sie geschieden.
1998 traf ich meine älteste Enkelin auf der Straße. Ich bekam eine Einladung
zu einer christlichen Veranstaltung und wollte das Mädchen fragen ob sie
meine älteste Tochter kennt, tatsächlich habe ich sie aber gefragt ob sie so
heißt wie meine älteste Enkelin. (Ich habe diese das letzte Mal gesehen als
sie etwa 1 Jahr alt war, damals war sie 15.) Und in der Tat, es war meine
älteste Enkelin.
Ich habe mich dann 2 Monate später mit meiner ältesten Tochter und etwa 1/2
Jahr später mit meiner geschiedenen Frau ausgesprochen.

Etwa 1 Jahr später habe ich in unserem Haus eine Pfarrerin kennen gelernt.
Mit ihr haben wir, meine Partnerin und ich, dann Bibelabende mitgemacht
und noch viele errettete Christen kennen gelernt.
Ich bin so auch immer mehr von der Liebe und Gnade des Herrn überzeugt
worden. Meine Enkel lieben mich. Meine beiden Kinder lieben mich und
besprechen mit mir Dinge, die sie nicht mit ihrer Mutter besprechen.

Alles könnte gut sein, würde nicht die Scheidung immer wieder wie eine
Strafe über mein Haupt schweben.
Jetzt sagte mir auch noch meine Tochter, dass sie sich von ihrer Familie
trennen will und sich scheiden lassen will. Alles Reden, alles vorstellen
meiner Schuld und Sünde helfen nichts. Sie geht ihren Weg und mich zerreißt
es fast.
Ist das die Konsequenz Meines Tun? Ist das der Stachel in meinem Fleische?

Auf der anderen Seite, bekommt meine Partnerin, wir sind nicht verheiratet,
jetzt eine lebendige Beziehung zum Herrn.
Zwischen uns besteht eine sehr liebevolle Beziehung. Das fällt selbst den
Nachbarn und den Geschwistern auf.

Ich bin bei meiner Suche nach einer Lösung meiner Frage hier auf die
Homepage von Hans Peter gelandet, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe das
Gefühl, ich bin zu Hause angekommen. Ich habe endlich Menschen gefunden, mit
denen ich über meinen Glauben und den Herrn reden kann, wie ich es mir
wünsche.

Wenn ich mein Leben zurückschaue, kann ich nur sagen dass der Herr mich
wunderbar begleitet hat. Mag es auch noch so schwer und schmerzhaft gewesen
sein.
Heute bin ich im Grunde glücklich und durfte bisher auch vielen Menschen mit
des Herrn Hilfe Trost und Hilfe sein.
Und trotzdem zerreißt es mich manchmal, wenn ich so an meinen Weg denke:

Wenn ich an meine Kinder denke und wenn ich den "Scheiterhaufen" sehe,
den ich angerichtet habe. Das schmerzt mich und treibt mir oft die Tränen in
meine Augen.
Wenn ich dann noch sehe und spüre wie der Herr Jesus mich trotz allem liebt
und mir nachgegangen ist, dann kann ich es manchmal gar nicht fassen. Meine
Herz frohlockt und ich möchte es hinausrufen und dann zerreißt mich fasst
der
Schmerz über das was ich getan habe.

Ja lieber Bruder Emil, das war so in groben Zügen meine Lebensgeschichte,
des
Lebensabschnittes, dass mir jetzt noch Schmerz bereitet.

Manchmal denke, ich müsste von meiner Partnerin weg gehen, um zu meiner
geschiedenen Frau zu ziehen, dann zerreißt es mich auch. Ich liebe meine
Partnerin. Die Ehe mit meiner Geschiedenen war eher eine Flucht vor einer
"unglücklichen" Liebe von ihr. Wir waren nie so richtig  glücklich. Aber da
will ich nicht mehr herumwühlen. Ich habe es getan und muß die
Folgen tragen. Jammern hilft da nicht

Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich will des Herrn Willen tun, weiß aber
noch nicht was. Vielleicht kannst du für mich mit beten.
Danke!
.
Ich danke dir lieber Bruder, dass du diese Zeilen gelesen hast und würde
mich freuen von dir wieder etwas lesen zu dürfen.
Dein Bruder im Herrn


17.05.2001

Lieber Bruder in Herrn

Besten Dank für Deine offenen und ehrlichen Zeilen. Du hast in Deinem Leben viel Unschönes durchmachen müssen und erfahren, dass Eigenwilligkeit des Menschen in den Schlamassel führt. Das ist eine wichtige Erfahrung, die Dir niemand nehmen kann. Die Welt steht auf "Selbstverwirklichung", doch Du weißt nun, dass der Mensch kein selbstständiges Wesen ist, sondern mit einem Tongefäss zu vergleichen ist, das mit Christus gefüllt werden muss.

Nun hast Du erfahren, dass sich Deine Tochter auch scheiden lassen will, und Du fragst Dich, ob das eine Konsequenz Deines Tuns sei. Weiter schreibst Du, die Scheidung würde immer wieder wie eine Strafe über Deinem Haupte schweben.

Komm wir lösen Deine Frage (straft mich der HERR noch wegen meiner Scheidung) mit Hilfe des Alten Testamentes. Wenn ein Israelit gegen den HERRN gesündigt hat, wusste er das genaue Vorgehen um sein Inneres wieder vor Gott zur Ruhe zu bringen. Er musste ein Opfer nehmen und schlachten vor dem HERRN wegen seines Vergehens und er durfte weiterleben, weil ein anderer an seiner Statt bezahlt hat. Wenn ihn nun jemand auf dem Heimweg als Sünder bezeichnete, konnte er beruhigt entgegnen, die Sache sei bereinigt worden, da wegen dieser Sünde Blut geflossen ist und jemand an seiner Stelle das Leben gelassen hat. Und schliesslich hat Gott selber gesagt, dass bei einer solchen Handlung dem Sünder vergeben werde. Im Glauben an das Wort konnte er Frieden finden. Es wäre nun ungerecht von Gott, wenn er diesem Israeliten noch eine Strafe wegen dieser Sünde auferlegt hätte, denn das Gericht hat ja schon jemand in voller Härte getroffen. Die Sünde ist behandelt. Man kann sie nicht mehr gegen irgend jemanden verwenden.

Am Abend vor Deiner Operation hast Du, indem Du Deine Sünden vor Gott bekanntest, den Opfertod Christi (vielleicht ohne Dein Wissen aber doch in Wirklichkeit!) angewendet. Gott konnte Dir deine Sünden vergeben, weil es für den Menschen ein Opfer gibt, das Gott einhundertprozentig zufriedenstellt. Wäre Gott durch den Tod Jesu nicht zufriedengestellt worden, so hätte er seinen Sohn nicht auferwecken dürfen, denn wenn noch eine einzige Sünde geblieben wäre, hätte er im Tode bleiben müssen. Doch es heisst:

Röm 4, 24 sondern auch unsertwegen, denen es zugerechnet werden soll, die wir an den glauben, der Jesum, unseren Herrn, aus den Toten auferweckt hat,

25 welcher unserer Übertretungen wegen dahingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist.

Das heisst für Dich: An jenem Abend reinigte Dich Christus der Retter der Menschen von Deiner Sünde "Ehebruch". Die Strafe dafür traf in voller, nicht abgeschwächter (Gott ist gerecht) Härte Deinen Stellvertreter Jesus am Kreuz. Gott nimmt nun keine voll ausgeglichene Sache gegen Dich auf und hat auch kein Grundlage Dich deswegen weiter zu strafen. Dein Gewissen ist in dieser Sache völlig rein. Du kannst Dich beruhigen und Gottes Gerichtstag ohne Angst wegen "Ehebruch" gestraft zu werden entgegenblicken.

Nun gibt es Christen, die an weitervererbte Sünden glauben, sogenannte Vorfahrensschuld. Gibt es die und plagt die nun Deine Tochter? Zweifellos gibt es die Vorfahrenschuld, denn durch die Übertretung Adams haben wir eine verdorbene Natur geerbt. Was viele Menschen, auch Christen nicht verstehen ist: Ein Christ ist von dieser Schuld, egal welcher Art sie sein mag, befreit, denn sein Vorfahre ist Christus, da wir ja eine neue Schöpfung sind, wie geschrieben steht:2.Kor 5, 17 Daher, wenn jemand in Christo ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, alles ist neu geworden.

1.Kor 15, 45 So steht auch geschrieben: "Der erste Mensch, Adam, ward eine lebendige Seele"; der letzte Adam  (von dem wir Christen kommen) ein lebendig machender Geist. Wenn sich Deine Tochter zu Christus bekennt, ist sie von allem Alten abgeschnitten und in der gleichen Generation wie Christus selber, denn ewiges Leben muss sich nicht selber generieren. Somit hat der Vers, Gott vergelte bis ins dritte und vierte Glied nur bei Menschen nach der alten Schöpfung Gültigkeit.

Trotzdem gibt es Menschen, die kein gutes Vorbild hatten und daher das schlechte nachahmen und Dinge tun, die sie lieber lassen sollten. Doch deshalb kannst Du nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden; Du hast nun gezeigt, dass das nicht der gute Weg ist und bist umgekehrt. Deine Tochter die nun erwachsen ist, trägt nun für Ihr Tun die eigene Verantwortung und nicht Du. Bete, dass sie den Pfad Gottes findet und darauf wandeln möchte, das löst alle Probleme.

Du darfst Dich nun nicht von Deiner jetzigen Partnerin scheiden. Du bist wieder ein Fleisch mit ihr. Vielmehr darfst Du, und solltest es auch vor dem HERRN, die Bindung öffentlich verkünden indem Du sie auf dem Standesamt festmachen lässt vor den Nationen. Heirate sie. Das muss nicht unbedingt auch kirchlich festgemacht werden, Ihr seid schon ein Fleisch. Doch vor den Nationen seid Ihr es noch nicht offiziell.

So, mein lieber Bruder, ich habe Dir nur kurz geschrieben. Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem weiteren Weg.

Liebe Grüsse

Emil


22.05.2001

$

Lieber Bruder im Herrn, lieber Emil,
 
vorerst meinen herzlichsten Dank für deine wunderbare Anteilnahme und liebevollen Erläuterungen zu meiner Schwierigkeit.
 
Aus deinen Ausführungen spricht für mich eine liebevolle, väterliche Anteilnahme, und das tut mir sehr gut.
Ich weis mich vom Herrn geliebt. Bekomme ich doch täglich immer wieder aufs neue Beweise Seiner Liebe zu mir.
Leider habe ich oft Reaktionen in mir, die mich "durcheinander" bringen. Ich weis dann nicht mehr, ob ich auf dem richtigen Wege bin oder ob es mein Ego ist, dass wieder einmal in den Vordergrund will.
 
Meine Reaktion auf deine Ausführungen waren Freude und doch wieder zugleich Panik.
Darf ich meinen Gefühlen trauen, muß ich rational an mein Tun herangehen?
 
Wenn ich an Heirat denke, kommt bei mir Panik hoch.
Angst vor Verantwortung?
Angst wieder zu versagen?
Angst dass die Heirat ein Zurück zu meiner "heilen Familie" mit den Kinder versperrt?
Angst, dass mein Tun von anderen Geschwistern nicht akzeptiert wird?
 
Ich weis es noch nicht aus welchen Gründen ich Angst bekam.
Ich bete zum Herrn, dass ER mir Klarheit, Weisheit, Kraft und Mut gibt.
 
Deine Erläuterungen haben mir noch einmal ganz deutlich gemacht, dass der Herr Jesus mich nicht straft, dass ich Gnade in seinen Augen gefunden habe, ich möchte ihn aber nicht mehr und nicht wieder betrüben.
 
Ich habe erst kurz den Artikel auf Soundwords-Homepages "Ehescheidung und Wiederheirat" entdeckt und will den genau noch einmal unter Gebet durchlesen.
 
  http://www.soundwords.de/artikeldr.asp?id=146
 
Ich möchte nicht eine Sünde mit einer neuen Sünde "zudecken".
 
Vorerst noch einmal recht herzlichen Dank für deine Anteilnahme und Klärung.
 
Dein Bruder in Christo

22.05.2001

 
Lieber Bruder im Herrn
 
Ich freue mich für Dich, dass Du dem HERRN gefallen möchtest. Wenige Menschen (auch Christen) fragen täglich nach seinem Willen.
 
Nun möchte ich mich kurz fassen, denn andere haben bereits Bücher über dieses Thema verfasst. Ich befürworte diese Schriften zum Teil, denn sie können Bibelstudenten sicherlich Denkanstösse geben.
 
In Deinem Fall ist die Sachlage klar. Du hast mit dem Ehebruch eine nicht-wieder-gut-zu-machende Sache angestellt, indem Du nicht sofort zu Deiner Ehefrau zurückgekehrt bist. Krass gesagt kann man es mit einem Mord vergleichen, da kann man die tote Person auch nicht wieder lebendig machen. Nun ist Deine erste Ehe tot, das muss akzeptiert sein. Wenn Du nun zurückgehen würdest, würdest Du wieder eine Bindung im Fleisch brechen.
 
Der HERR kann auch nicht-wieder-gut-zu-machende Sünden vergeben, das sehen wir bei David. Er hat Batsebas Ehemann Uria umbringen lassen, nachdem er ihre Ehe kaputtgemacht hatte. Trotzdem hat der HERR in seiner riesengrossen Gnade diese anfänglich verbotene Ehe (Batseba/David), nachdem David ernsthaft Busse getan hat, anerkannt, indem er einen Sohn aus dieser Verbindung Thronfolger werden liess.
 
Das heisst in Deinem Fall: Als Du Busse getan hast, ist Dir dieser folgenschwere Fehltritt vergeben worden. Nun ist die Sache begraben. Du befindest Dich nun in einer anfänglich verbotenen Beziehung, die es jetzt nicht mehr ist. Deine erste Frau war ja nicht mehr an Dich gebunden, nachdem Du die Ehe zerstört hast. Somit ist sie es auch jetzt nicht. Daher musst Du nicht zurück. Du musst jetzt aber verantwortlich handeln und Deine jetzige Partnerin heiraten.
 
Ich hoffe, Du bist über die entschiedenen und klaren Worte nicht beleidigt, aber wenn ich nicht klar schreibe, wie will man mich verstehen? Aber eins ist klar: Du musst Dir keine Vorwürfe machen, denn wenn der HERR vergibt, dann vergibt er!! Wenn Du das nicht bei Dir anwenden möchtest, machst Du den Tod des HERRN klein.
 
Geh voran im HERRN und tue, was Du tun musst.
 
Freundlich grüsst Dich
 
Emil
 

Was macht der HERR mit Sünden, die Folgen haben?

Durch seinen Tod am Kreuz von Golgatha gab Jesus Christus den Menschen, die an ihn glauben (Rö 10:9 u.a.), einen Ausweg aus ihrer hoffnungslosen Situation, die zwischen Gott und dem Menschen entstanden ist. Durch seinen Tod am Kreuz hat er die Rechtsforderung Gottes an den Menschen erfüllt. Deshalb kann Jesus Christus jedem Menschen Frieden mit Gott anbieten. Alle Christen kennen daher den schönen und befreienden Vers in der Bibel, indem Jesus sagt: Kommet her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben (Mt 11:28 Elberfelder Bibel). Christus vergibt jedem bussfertigem Sünder seine Übertretungen. Daher liess Gott auch den Vers im Johannesbrief niederschreiben, indem wir auch äusserst befreiende Worte finden: Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit (1.Joh 1,9).

Der HERR, JESUS CHRISTUS, reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. Er deckt unsere Sünden nicht einfach nur zu, nein, er hat die Macht, Sünden gänzlich und für immer verschwinden zu lassen. Im Alten Testament opferte man Tiere wegen der Sünden, deren Blut vermochte die Übertretungen jedoch nicht verschwinden zu lassen, ihr Blut vermochte lediglich, die Sünden zuzudecken. Aber in jenen Opfern (Tieropfer im AT) ist alljährlich ein Erinnern an die Sünden; denn unmöglich kann Blut von Stieren und Böcken Sünden hinwegnehmen (Heb 10:3,4). Deshalb gab sich der HERR um unseretwillen dahin, und er schaffte damit einen vollkommenen Ausweg für den Menschen, wie es auch der Apostel Paulus in Apg 13 predigt: 38 So sei es euch nun kund, Brüder, daß durch diesen euch Vergebung der Sünden verkündigt wird; 39 und von allem, wovon ihr im Gesetz Moses' nicht gerechtfertigt werden konntet, wird in diesem jeder Glaubende gerechtfertigt (Elberfelder Bibel).

Nun sagen wir vielleicht: "Das ist ja alles schön und sehr befreiend, doch was macht der HERR, wenn wir durch spezielle Sünden Verbindungen eingehen oder Vorgänge in Gang bringen, die wir nicht mehr auflösen bzw. stoppen können? Da bindet vielleicht jemand Geld oder sonstiger Besitz, der nicht gebunden sein sollte, durch Verträge, die nicht aufgelöst werden können, oder jemand geht eine aussereheliche Beziehung ein und zeugt dabei ein Kind, oder jemand meint eine Person wegen familiären Erwartungen heiraten zu müssen, die er bzw. sie gar nicht liebt.

Kann der HERR bei solchen Sünden noch helfen, oder ist die Beziehung zum HERRN nun für den Rest unseres Lebens getrübt? Gilt in dieser Situation auch noch: Kommet her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben?

Der HERR kann helfen! Jer 32:27 Siehe, ich, der HERR, bin ein Gott alles Fleisches; sollte mir etwas unmöglich sein? 1. Mo 18: 14 Sollte dem HERRN etwas unmöglich sein? (Luther Bibel)

Der König David befand sich in einer folgenschweren Sünde, als er mit der Frau Urias ins Bett stieg und Uria umbringen liess. David konnte das Unheil nicht wieder gutmachen, denn Uria war tot und seine Frau, Batseba, war durch ihn (David) schwanger. Wie kann so ein Vergehen vor Gott aus der Welt geschafft werden? David konnte doch unmöglich Uria aus den Toten erwecken und das gezeugte Kind, ohne eine erneute Sünde zu begehen (Mord), verschwinden lassen?

Wie reagierte der HERR in jener Situation?

Gott wusste natürlich schon damals, dass sein lieber Sohn für die Menschen eine Erlösung schaffen wird. Deshalb war Gott, rechtlich gesehen, in der Lage, den Menschen, die reumütig Sündenvergebung verlangten, die Sünden zu vergeben und zwar von Anfang (Adam und Eva) an. Deshalb sandte Gott den Propheten Nathan zum König David um Reue für die Schandtaten beim König zu wecken. Nachdem der König den Ernst der Lage erkannt hatte, reute es ihn tatsächlich: 2. Sam 12:13 Da sprach David zu Nathan: Ich habe gesündigt wider den HERRN. Auf dieses Wort hin konnte Gott dem David durch den Propheten wunderbares ausrichten lassen: 13b Nathan sprach zu David: So hat auch der HERR deine Sünde weggenommen; du wirst nicht sterben (Lut).

Wenn Gott spicht: Deine Sünden sind vergeben, dann sind sie vergeben. David war in einer neuen Ausgangslage. Die Beziehung zum HERRN war nun wieder ungetrübt. Er konnte in einer unbelasteten Beziehung mit Gott leben. Das zeigt Gott, indem er dem Paar später wieder einen Sohn schenkt und ihn vor den Augen seiner Widersacher Liebling des HERRN nennt: 2. Sam 12: 24 Und da David sein Weib Batseba getröstet hatte, ging er zu ihr hinein und schlief bei ihr. Und sie gebar ihm einen Sohn, den hieß er Salomo. Und der HERR liebte ihn. 25 Und er tat ihn unter die Hand Nathans, des Propheten; der hieß ihn Jedidja (Liebling des HERRN), um des HERRN willen. Auch nahm der HERR dieses Kind, das aus einer anfänglich verbotenen Beziehung stammte und setzte es zum Thronfolger ein und setzte somit Salomo unter die Vorfahren Christi (Mt 1:6).

Auf die Tat Davids folgte zwar eine harte Züchtigung. Durch die Züchtigung lernt der Mensch den richtigen Weg, den er wandeln soll. Durch das Tragen der Züchtigung tragen wir nicht unsere Schulden ab. Der Mensch kann sich nicht selber auslösen (Psalm 49:8,9 Rev. Elb. Bibel). Christus hat uns, die wir an ihn glauben, ausgelöst. Deshalb können wir uns in jeder Lebenslage an ihn wenden, denn er spricht: Kommet her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben. Wir können nach dem Sündenbekenntnis unbelastet, mit einer neuen Ausgangslage und einer intakten Beziehung mit Gott, weitergehen.

Emil

 

 


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