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Frage  474

Eine Frage möchte ich jedoch in den Raum stellen:
 Gibt es im Ewigen Zustand noch Glaube entspr. Hebr. 11;1 ?
"Der Glaube aber ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, ein Überführtsein von Dingen, die man nicht sieht." Was gibt es in der Ewigkeit nicht zu sehen, was wir noch er-glauben  müssen ? Gründet sich der Glaube der Glaubensväter nicht in erster Linie darin, dass sie ihre Hoffnung auf die Verheißungen gesetzt haben, die sich in der Ewigkeit erfüllen ? Wenn es in der Ewigkeit keine Notwendigkeit für den Glauben mehr gibt, dann kann es sich bei dem "Vollkommenen" in 1. Kor. 13;8-12 nicht um  den ewigen Zustand handeln, denn nach Vers 13 bleiben Glaube, Hoffnung und Liebe während Erkenntnis, Weissagung und Zungenreden vergehen. Bitte bewahrt ein liebendes Herz, einen kühlen Kopf und einen demütigen und wachen Geist !
Liebe Grüße
Fritz


Lieber Hans-Peter,
 
ich grüße Dich ganz herzlich und würde gerne die o.g. Frage im Forum beantworten.
Peter Streitenberger
 
 
Lieber Fritz,
 
1) Nach Heb. 11,1 sind wir von unsichtbaren Dingen, wie der Existenz Gottes
überzeugt, obwohl wir Gott nie gesehen haben und nicht dabei waren als
Jesus Christus für uns gestorben ist, glauben wir an ihn und
"wandeln im Glauben und nicht im Schauen".
 
Rom 8:24 Denn auf Hoffnung hin sind wir errettet worden. Eine Hoffnung aber,
 die gesehen wird, ist keine Hoffnung. Denn wer hofft, was er sieht?
 
Unsere Hoffnung ist demnach (ebenfalls wie unser Glaube) auf (noch) nicht
sichtbare Sachverhalte, wie die Herrlichkeit gerichtet, also auf Dinge
die noch zukünftig sind. Wir sind nach Heb 11,1 aber dennoch jetzt schon davon
überzeugt, dass es wie es uns Gottes Wort sagt, geschehen wird.
 
2) 1 Cor 13:13 Nun aber bleibt [wenn das Vollkommene da ist] Glaube,
Hoffnung, Liebe, diese drei;
 
Dieser Satz kann sich demnach nicht auf die Ewigkeit beziehen - Die Liebe
bleibt zwar immer (auch in der Ewigkeit) bestehen (1.Kor 13,8).
Aber:
a) Wenn wir in der Herrlichkeit sein werden, wird der Glaube zum Schauen, da
wir IHN sehen werden.(1.Joh 3,2)
 
b) Die Hoffnung auf das, was uns Gott verheissen hat, ist in der Ewigkeit
 erfüllt und verwirklicht. Auf das, was wir sehen brauchen wir (nach Rö 8,24)
nicht mehr hoffen.
 
=> Dieser Zeitpunkt muss also VOR dem Zeitpunkt der Ewigkeit eingetreten sein,
als das Vollkommene gekommen ist:
Das vollständige Wort Gottes mit Abschluss des Kanons des NT.
(Hierzu müsste es auf Bibelkreis.ch eine gute Ausarbeitung unter dem Titel
"Das Vollkommene geben")
 
Zusammenfassung:
In der Ewigkeit werden wir DEN sehen an den wir geglaubt haben und das verwirklicht
sehen, was wir gehofft haben.
 
Liebe Grüße
Peter Streitenberger

18.03.02

Lieber Fritz! Lieber Peter!

Auch in der Ewigkeit gibt es noch viele Dinge die nicht sofort eintreten wenn wir zum Vater kommen. Zum Beispiel die Hoffnung, das Christus alle seine Feinde unter seine Füße legen wird.
1. Korinther 15.25 dann das Ende, wenn er das Reich dem Gott und Vater übergibt; wenn er alle Herrschaft und alle Gewalt und Macht weggetan hat.  25 Denn er muss herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat.  26 Als letzter Feind wird der Tod weggetan. 
Glauben hat ebnen auch den Aspekt Gott in allen Dingen zu vertrauen. Das wird in der Ewigkeit genauso sein wie heute. Der Glaube wird aber eine ganz andere Dimension erhalten. Und alles, was immer ihr im Gebet glaubend begehrt, werdet ihr empfangen.  Markus 5.36 Er aber sprach zu ihr: Tochter, dein Glaube hat dich geheilt; geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage. 
Lukas 8.25 Er aber sprach zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Erschrocken aber erstaunten sie und sagten zueinander: Wer ist denn dieser, dass er auch den Winden und dem Wasser gebietet und sie ihm gehorchen?  Eph 1.18 Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr wisst, was die Hoffnung seiner Berufung, was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen  17 Denn das schnell vorübergehende Leichte der Drangsal bewirkt uns ein über die Maßen überreiches, ewiges Gewicht von Herrlichkeit,  18 da wir nicht das Sichtbare anschauen, sondern das Unsichtbare; denn das Sichtbare ist zeitlich, das Unsichtbare aber ewig.  Gott ist Geist und wird auch in der Ewigkeit für uns unsichtbar sein. Es geht um die Augen des Herzens. Es geht darum; das wir durchdrungen werden von seiner Liebe und Kraft. 1.Joh.3.2. Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, daß wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist.  Wir werden ihm gleich sein und ihn sehen wie er wirklich ist.

Das heißt nicht das wir den vertrauenden Glauben nicht mehr brauchen und keine Hoffnungen mehr benötigen auf die Erfüllung der noch ausstehenden Verheißungen. Zusammenfassung: In der Ewigkeit wird es sicher keinen schwachen Glauben mehr geben. Aber der vertrauende Glaube und die Hoffnung das die noch ausstehenden Verheißungen eintreten werden sind zwingend notwendig.

Liebe Grüße
Martin


Lieber Martin,

Du behauptest: "Auch in der Ewigkeit gibt es noch viele Dinge die nicht  sofort eintreten wenn wir zum Vater kommen. Zum Beispiel die Hoffnung, das Christus alle seine Feinde unter seine Füße legen wird." Das setzt  voraus, dass der himmlische Bereich noch dem irdischen Zeitbegriff unterworfen ist. Es klingt logisch, dass wenn wir heute sterben, wir  noch mindestens 1000 Jahre lang warten müssen, bis Christus alle Feinde unter seine Füße legen wird. Ich gehe jedoch davon aus, dass der Raum- und Zeitbegriff, der uns im Diesseits umgibt, beim Eintreten in den himmlischen Bereich sofort seine Gültigkeit verliert. Schon mit der  Relativitätstheorie kann man sich vorstellen, dass 1000 Jahre sehr  schnell vergehen, wenn man sich nur schnell genug bewegt. Klarer wird  das, wenn man sich überlegt, wie lange wir insgesamt vor dem  Richterstuhl Christi aufhalten werden: Viele gehen davon aus, dass dies in der Zeit zwischen der ersten  Auferstehung und dem Kommen des Herrn auf die Erde geschieht. Dazwischen liegen etwa 7 Jahre. Es ist nicht feststellbar, wie viele Gläubige es insgesamt gibt. Für das Beispiel gehe ich einmal von 50 Mio. aus, etwa 1% der Weltbevölkerung heute - eine sehr niedrig gegriffene Zahl, wenn man auch noch bedenkt, dass auch alle Heiligen seit der Schöpfung hier eingeschlossen sind, die an der ersten  Auferstehung teilhaben. Gehe ich nun davon aus, dass jeder etwa eine Stunde vor dem Richterstuhl verbringt, so dauert der Gesamtvorgang etwas mehr als 5700 Jahre. Geht man davon aus, dass für den Richterstuhl nur 7 Jahre veranschlagt werden, dann hat jeder nur etwas  mehr als 5 Sekunden Zeit. Meine Schlussfolgerung: Der irdische Raum-  und Zeitbegriff ist zur Beschreibung der Ereignisse im himmlischen  Bereich nicht anwendbar. Es ist für uns einfach nicht vorstellbar, in  welchen Dimensionen wir uns in der Ewigkeit bewegen. Alle Stellen über den Glauben, die Du erwähnt hast sowie Hebr. 11  beschreiben den Glauben als eine Tugend für das Diesseits. Die letzten  Verse in Hebr. 11: "Und diese alle, die durch den Glauben ein Zeugnis  erhielten, haben die Verheißung nicht erlangt, da Gott für uns etwas  Besseres vorgesehen hat, damit sie nicht ohne uns vollendet werden  sollten." zeigen, dass das Objekt des Glaubens die Erfüllung der  Verheißung im Ewigen Zustand ist. Ich habe bewusst Hebr. 11;1 zitiert,  wo der Glaube als ein Nicht-Zweifeln an dem, was man nicht sieht  beschrieben wird. Wie Peter bereits deutlich gemacht hat, in der  Ewigkeit sind wir vom Glauben zum Schauen übergegangen. Was mir in dem Zusammenhang ebenso Schwierigkeiten bereitet ist das  Verständnis von "kleinem und großem Glauben". Wie viel Pfund Glauben  brauche ich, um in den Himmel zu kommen ? Wie viel Pfund Glaube, um  einen Toten aufzuerwecken ? Dieses Verständnis macht den Glauben zu  einer Macht in sich selbst, der in der Lage ist, Wunder zu tun. Glaube  ist einfach Vertrauen an Gott, und er drückt sich insbesondere da aus,  wo Gott Wege mit uns geht, die wir menschlich nicht erklären können. Es  ist tragisch, wenn leidende Menschen in charismatischen Gemeinden sich  auch noch dem Vorwurf aussetzen müssen, einen zu kleinen Glauben zu  haben, weil sie z.B. nicht geheilt werden. (gewiss nicht überall, aber  meiner Erfahrung nach dennoch häufig). Ich finde die Artikel von Roger Liebi über das Zungenreden sehr gut und  brauchbar und kann mich dem nur anschließen.

Liebe Grüße
Fritz