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Frage: 748
Lieber Hans Peter
Es gäbe sehr viel zu schreiben über alle die Fragen und Einsichten, welche mich
bezüglich der Lehre der Prädestination bewegen.
Ich möchte nur kurz einen Hinweis geben zur Lösung der Widersprüchlichen
Aussagen: Sie rühren meiner Ansicht nach von einem unterschiedlichen -
nachträglichen! - Nachvollziehens in der Erinnerung des ERSTEN ERLEBNISSES der
bewussten Umkehr zu Gott und die damit zusammengehende Begegnung mit Jesus
Christus.
Das nachträgliche Bewusstsein eines ERLEBNISSES ist aber nicht unbedingt das
wahre BEWUSSTSEIN während eines ERLEBNISSES!
Wenn z. B. Spurgeon und viele andere meinten, sie hätten nicht anders als
glauben können, als sie Jesus Christus - wieder ihren Willen! - begegnet seien,
dann haben sie eine verfälschte Erinnerung an ihr erstes ERLEBNIS. Sie klammern
nämlich aus, dass sie vor dem Wiedergeburtserlebnis bereits von Jesus berührt
wurden und sie sich langsam - mit ihrem freien Willen!! - öffnen mussten, bevor
dann eben das Erlebnis kam, von dem sie meinten, es sei ein unfreiwilliges
Erleben gewesen!
Dies langsame freiwillige Öffnen gegenüber dem Willen Gottes kann man z. B. gut
nachvollziehen im Buch von C.S. Lewis "Überrascht von Freude". Das
überwältigende Erlebnis der Gnade am Schluss dieses langjährigen! Prozesses ist
eben nur das letzte Erlebnis innerhalb einer vorhergehenden Erlebniskette.
Ich bin persönlich der festen Überzeugung, dass jeder Mensch im Leben die
Möglichkeit - ein oder mehrmals - erhält, Jesus zu erkennen und anzunehmen als
seinen persönlichen Erretter. Ich muss aber auch bekennen, dass ich selber nicht
ein einmaliges Wiedergeburtserlebnis gemacht habe, sondern mich in einer
bestimmten längeren Lebenskrise bewusst für Jesus entschieden hatte. Jesus
kannte ich seit meiner Kindheit durch die Sonntagschule etc. und empfand bereits
damals, dass ich Ihn als Erlöser meiner vielen Ängste und Bindungen brauchte.
Bei meiner bewussten Entscheidung für Jesus war es mir wichtig, das auch vor
Menschen zu bekennen und ich besuchte einen Evangelisation (Wilhelm Pahls), bei
der ein "Ruf nach vorne" gemacht wurde. Das war vielleicht für mich eher aus
psychologischen Gründen nötig, weil ich viel Menschenfurcht hatte (und noch
damit kämpfe) und eine bewusste Entscheidung für mich, der ich sehr
unselbständig erzogen wurde, eine erste befreiende Tat aus dem Elternhaus heraus
war. - Allerdings machte ich nach diesem Entscheid kein Erlebnis einer inneren
"Heilsgewissheit" und ein solches ERLEBNIS fehlt mir bis heute. Trotzdem meine
ich, Jesus als meinen Erretter anzuerkennen.
Bedenken in der ganzen Frage der Prädestination sollte man unbedingt auch das
Gleichnis vom vierfachen Ackerfeld!!!! - Ich hatte einmal ein Büchlein vom
Evangelisten Friedhold Vogel, welches dieses Gleichnis auslegte. Leider habe ich
es verschenkt. Falls es jemand hat, bitte ich um eine Meldung. Ich würde es
gerne nochmals lesen, da ich das nie richtig tat.
Schlussendlich das stärkste Argument für den freien Willen jedes Menschen
bezüglich der Entscheidung für oder gegen Jesus Christus (Ohne Jesus Christus,
so glaube auch ich, hat der Mensch keinen ganz freien Willen. Er ist in
Bindungen gefangen.): Die Liebe setzt einen freien Willen voraus. Die Liebe hat
deshalb auch eine Auswahl zur Folge. Aber die Auswahl bezieht sich im
neutestamentlichen Zeitalter (im alttestamentlichen ist das vielleicht anders)
nicht auf einzelne Menschen: Jeder ist berufen. Wenige sind auserwählt, weil
wenige die Berufung durch einen freien Willensentscheid annehmen (aus welchen
Gründen auch immer!) und weil wenige überwinden (vierfaches Ackerfeld). Die
einzige Auswahl, welche "prädestiniert" war, war diejenige von Jesus Christus
selber! Und darauf beziehen sich alle die Stellen, welche vermeintlich die
Prädestinationslehre unterstützen.
Ich bin sehr dankbar, Deine Hauskreis-Homepage gefunden zu haben. Allein würde
ich mich noch mit vielen Zweifeln aufgrund der neu verbreiteten calvinistischen
Lehre herumschlagen. Übrigens bekenne ich aber, dass ich ein überzeugter
pfingstlicher Christ bin, weil ich den Geist Gottes auch als Herr über meine
Gefühle ERLEBEN möchte!! Das fehlte mir in der evangelikalen Bewegung, die ich
ansonsten sehr schätze.
Ich hoffe, mein/e gestammelte/s Erkenntnis und Bekenntnis seien einigermassen
verständlich. Ich schreiben eben etwas unter Zeitdruck, da ich als 47jähriger
Familienvater noch andere Pflichten habe, als meine Bekenntnisse zu machen. Ich
freue mich aber auf jede weiter Begegnung, und sei dies über das Internet!
Gott gebe Euch den Mut und die Kraft, für die Wahrheit weiter zu kämpfen, die
frei macht (von Ungewissheiten!).
Walter S.
Lieber Walter
es ist mir unerklärlich, wie Du einerseits eine gewisse biblische Sicht richtig! vertreten und andererseits ein pfingstlicher Christ sein kannst. Ich glaube nicht, dass man das Wort Gottes unter Gebet lesen kann und Charismatiker sein kann. Wo klemmt`s?
Liebe
Grüsse Hans Peter
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