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Hallo Hans Peter,
heute habe ich eine schwere Nuss zu knacken....
Grundsätzlich bin ich Anhänger einer prätribulationistischen Auslegeung der Offenbarung, doch  es scheint mir, es gibt ein Argument dagegen, welches partout nicht von der Hand zu weisen ist: Die Posaunen, welche in mehreren Bibelversen in analoger Weise eine direkte Terminierung/Relation zwischen grosser Drangsal und Wiederkunft bestätigen.
 
Hierzu habe ich einen Text vorbereitet, welcher unten folgt und der auch die bereits die auf Deiner Seite veröffentlichten Argumente beinhaltet. Dies sollte vielleicht Grundlage weiterer Diskussionen sein.
Für einen konstruktiven Kommentar bin ich wie immer dankbar.
Gruss in IHM,
Thomas
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Die Entrückung

Die Entrückung  ([harpazesthai] = entreissen, fortnehmen) ist aus biblischer Sicht die "körperliche Hinwegnahme der gläubigen Christenheit" (betrifft die Lebenden Personen) und ist ein in der Zukunft eintreffendes Ereignis. Damit endet die „Gnadenzeit“ und die grosse Drangsal auf der Erde kann beginnen.

&    Wir bitten euch aber, Brüder, betreffs der Wiederkunft unsres Herrn Jesus Christus und unsrer Vereinigung mit ihm … (2Thes 2:1)

Was versteht Paulus unter dem Begriff Wiederkunft? Der griechische Begriff „parousia“ wird häufig mit Ankunft, Zukunft bzw. Wiederkunft übersetzt. Gemeint ist hier das Wiederkommen Jesu. Diese Wiederkunft ist eine versteckte, unbemerkte Wiederkunft bei der stillen Entrückung und nicht die überaus sichtbare und deutliche Wiederkunft nach Matthäus 24

Die Informationen der Bibel zur Entrückung der Gemeinde:

Wiederkunft = Entrückung:

 

Jesus kommt zur Sammlung seiner Gemeinde

&    2 Wir ersuchen euch aber, Brüder, betreffs der Anwesenheit [parousia] unseres Herrn Jesus Christus und unserer Versammlung zu ihm [hin]: … (2.Thessalonicher 2:1)

&    15 Denn das sagen wir euch in einem Worte des Herrn, daß wir, die wir leben und bis zur Wiederkunft des Herrn übrig bleiben, den Entschlafenen nicht zuvorkommen werden
(1.Thessalonicher 4:15)

Ablauf in 7 Schritten:
(1.Thess.4:16-17)

 

Jesus und die Versammlung treffen sich auf halben Wege in den Wolken

&    16 denn er selbst, der Herr, wird,
wenn der Befehl ergeht
und die Stimme des Erzengels
und die Posaune Gottes erschallt,
vom Himmel herniederfahren,
und die Toten in Christus werden auferstehen zuerst.

&   17 Darnach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken,
zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft,
und also werden wir bei dem Herrn sein allezeit.

Das Ziel:

 

 

Das Haus Gottes

&    2 In dem Haus Meines Vaters sind viele Bleibe[stätte]n; sonst hätte Ich euch gesagt, da[ß] Ich gehe, euch [eine] Stätte zu bereiten.

&    3 Und wenn Ich gegangen bin und euch [eine] Stätte bereitet habe, komme Ich wieder und werde euch zu Mir nehmen, damit auch ihr seid, wo Ich bin. (Joh.14:2-3)

Das Geheimnis
der Verwandlung:

 

 

Auferweckt und verwandelt mit einem unsterblichen Körper

&    51 Siehe, ich sage euch [ein] Geheimnis: Wir werden nicht alle [ent]schlafen, wir werden aber alle verwandelt werden,

&    52 in [einem] Nu, in [einem] Augenblick, beim letzten Posaunen[stoß]. Denn Er wird posaunen, und die Toten werden auferweckt werden, unvergänglich, und wir werden verwandelt werden.

&    53 Denn dieses Vergängliche muß Unvergänglichkeit anziehen, und dieses Sterbliche [muß] Unsterblichkeit anziehen. (1.Kor.15:51-53)

Der Zeitpunkt:

 

in der Nacht (=Gemeindezeit)
– vor dem Tag (des Herrn)

 

Vor dem Tag:

&    Ich sage euch: [In] j[en]er Nacht werden zwei auf einem Lager sein, der eine wird mitgenommen und der andere [zurück]gelassen werden. (Lk.17:34)

An dem Tag:

&    dem Tag, da ...die Flut kam ...30 Ebenso wird es an dem Tag sein, da der Menschensohn geoffenbart wird. 31 An jenem ( ekeinh) Tag – wer auf dem Dach sein wird ... der steige nicht hinab ... 33 Wer sein Leben zur retten sucht, wird es verlieren; und wer es verliert, wird es erhalten. (Lk.17:29-33)

Der überraschende Vollzug:

 

Überraschend wie ein Dieb in der Nacht

&    44 Deshalb seid auch ihr bereit, weil der Sohn des Menschen [zu einer] Stunde kommt, [da] ihr [es] nicht meint.
(Matthäus 24:42)

&    Als sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus; und der Kämmerer sah ihn nicht mehr, denn er zog seinen Weg mit Freuden. (Apg. 8:39)

Die Reaktion der Welt:
(Mt.24:38-39)

 

Die Welt glaubt es nicht und merkt es nicht

&    38 Denn wie sie in jenen Tagen vor der [Über]flut[ung] waren: essend und trinkend, heiratend und verheiratend bis zu [dem] Tag, [an] dem Noah in die Arche [hin]einging,

&    39 und sie [er]kannten nichts, bis die [Über]flut[ung] kam und [sie] allesamt [hinweg]nahm, so wird es [auch bei] der Anwesenheit des Sohnes des Menschen sein.

Die Entrückung war angekündigt worden in 3:10f. (als Verheißung an die Treuen in Philadelphia), bildet aber an sich keinen Teilbereich der prophetischen Beschreibung (abgesehen von der symbolischen Bezeichnung in Vers 1b), weil der Schwerpunkt in der Offenbarung bei den Gerichten liegt, die über die Erde ausgegossen werden. Es geht hierbei um Gottes Regierung über die Erde (Offenbarung 4) und um die Frage, wer das Gericht über die Erde ausüben darf.


 

Die grosse Drangsal

Die Große Drangsal (auch oft Trübsal genannt)  ist in den Kreisen vieler Gläubiger bekannt als finale Katastrophenzeit, in der die Menschen zu Massen sterben werden. Sie wird angekündigt in Matthäus 24 und erscheint dann in der Offenbarung:

&    Wenn ihr nun den Greuel der Verwüstung, von dem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, an heiliger Stätte stehen seht - wer es liest, der merke auf! -,(Matthäus 24:15)

&    Denn dann wird große Bedrängnis sein, wie sie von Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nie sein wird. (Matthäus 24:21)

&    Tatsächlich, wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden. (Matthäus  24:22)

&    Aber gleich nach der Bedrängnis jener Tage wird die Sonne verfinstert werden und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. (Matthäus  24:29)

Wie bereits bei Matthäus steht sie in Verbindung mit dem Kommen Jesu.

Im Mittelpunkt zweier divergierender Auffassungen innerhalb des Christentums über die Entrückung stehen einerseits die Richtung des Prätribulationismus‘ (der Lehre von der Entrückung vor der Großen Trübsal), und andererseits des Posttribulationismus‘ (der Lehre von der Entrückung nach der Großen Trübsal).

In dieser Argumentation werden wesentliche und zentrale Aspekte oft meistens ausgeklammert oder als bekannt vorausgesetzt, die zu einer unterschiedlichen Definition dessen führt, was unter der grossen Drangsal eigentlich zu verstehen ist. Die gängige Ansicht zu dieser Frage ist die Auslegung, welche meint, die Große Trübsal sei die Verfolgung der Gläubigen (Mt 24:21-24) unter der Herrschaft des Antichrists, gefolgt von der Wiederkunft des Herrn und der „Sammlung der Auserwählten“ (Mt 24:30-31). Andere behaupten, dass die Große Trübsal identisch ist mit dem „Tag des Herrn“ und somit eine Zeit von weltweiten Katastrophen mit Verfinsterung der Gestirne etc. nach Joel 3:1-5, und setzen daher die Entrückung vor dieser, ihrer Interpretation der Großen Trübsal an.

Einen Hinweis gibt die Parallelität der ersten beiden Texte aus Matthäus 24:9-14 und 21-27. In Matthäus 21:21 (siehe oben) wird jedoch deutlich hervorgehoben, dass sie sein wird, wie

„… sie nicht gewesen ist vom Anfang der Welt bis jetzt und auch nicht wieder werden wird

Es gibt aber noch einen weiteren Hinweis im Text von Matthäus 24:22 (siehe oben), welcher es nahe legt, die Große Trübsal nicht nur als eine Bedrängnis für die Gläubigen zu sehen. Dort heißt es in „.. so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden diese Tage verkürzt“

Diese Art der Bedrängnis – nämlich die Verfolgung der Gläubigen - kann also folgerichtig nicht jene „große Trübsal“ sein, welche noch „nicht gewesen ist vom Anfang der Welt bis jetzt und auch nicht wieder werden wird“. Viele beachten nicht, dass die Verse 24:9, 11 und 13 zwar in die oben zitierten eingebettet sind, jedoch keine Parallelstellen sind. Sie beschreiben ein anderes Ereignis, welches sich durch ein anderes Ende auszeichnet:

&    Alles dies aber ist der Anfang der Wehen. (Matthäus 24:08)

&    Dann werden sie euch in Bedrängnis überliefern und euch töten; und ihr werdet von allen Nationen gehaßt werden um meines Namens willen. (Matthäus 24:09)

&    und viele falsche Propheten werden aufstehen und werden viele verführen; (Matthäus 24:11)

&    wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird errettet werden. (Matthäus 24:13)

In beiden Textblöcken (Matthäus 24:9-13 und Matthäus 24:21-29) wird von einer Bedrängnis und von falschen Propheten gesprochen, beide Texte reichen in ihren Aussagen bis ans „Ende“. Die eine Schriftstelle schließt jedoch mit dem Kommen des Herrn, welches ja nach Matthäus 24:,29-30 die Bedrängnis abschließt, und die andere sagt ausdrücklich „dann wird das Ende kommen“, nämlich das Ende dieser Bedrängnis, und weist damit indirekt auch auf das Kommen des Herrn hin. Hieraus kann man Matthäus 24:9-14 eindeutig als Bedrängnis der Gläubigen identifizieren, während Matthäus 24:21-27 eher auf eine „große Trübsal“ mit weltweiten Katastrophen hinzuweisen scheint.

Die Große Trübsal ist ausserdem vor der Verfinsterung der Gestirne zu suchen (vergleiche Matthäus 24:29, siehe oben). Dieses Ereignis taucht in der Offenbarung in den Versen 6:12-17 auf. Die große Finsternis ist daher der Großen Bedrängnis nachgelagert und die Grosse Drangsal muss also noch weiter vorne im Kapitel 6 der Offenbarung zu finden sein.

Diese Erkenntnis bestätigt auch die oft bezweifelte Auffassung, dass die Offenbarung hier – wie auch an anderen Stellen - chronologisch zu interpretieren ist (Anmerkung: warum sollte sie das eigentlich nicht ??) , und dass - auf Basis von Matthäus 24:29 - sowohl Offenbarung 7:9-17 (die große Schar), als auch Offenbarung 6:12-17 (die Verfinsterung der Gestirne), die Große Trübsal als ein Ereignis vor der Öffnung des sechsten Siegels kennzeichnen.

Das nächste Ereignis ist das Kommen des Herrn Jesus beim Posaunenschall:

&    Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen; und dann werden wehklagen alle Stämme des Landes, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit. (Matthäus 24:30)

&    Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von dem einen Ende der Himmel bis zu ihrem anderen Ende. (Matthäus 24:31)

Der Herr wird herabkommen und wir werden entrückt werden auf den Wolken.

&    Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit. So tröstet euch mit diesen Worten untereinander. (1.Thessalonicher 4,16-18);

Zur Zeit der letzten Posaune werden wir alle verwandelt werden.

&    Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden. (1.Korinther 15:51-52);

 
 

Wann finden Entrückung und grosse Drangsal statt ?

Dieser für viele religiöse Gruppen scheinbar offensichtliche Punkt soll hier argumentativ untersucht werden, weil er den Schlüssel für die gesamte Interpretation der Offenbarung liefert und Anlass für Kontroversen zwischen den einzelnen christlichen Gruppierungen ist. Das heisst, wäre die die Drangsal vor der Entrückung, hätte das für die Zukunft der christlichen Menschheit gemäss Aussage der Bibel drastische Folgen: Sie müssten die „grosse Drangsal“ erleiden. Im folgenden also Argumente und Gegenargumente für eine Entrückung vor der Drangsal und deren Kommentierung:

Argumente für eine prätribulationistische Auslegung
(Entrückung vor der grossen Drangsal)

Entgegnungen / Gegenargumente

Kommentierung der Entgegnungen / Gegenargumente

Die Periode von Offenbarung 4-19 entspricht der siebzigsten Jahrwoche Daniels in der „Zwischenperiode“ zwischen der 69. und der 70. Jahrwoche. Die 70. Jahrwoche gehört zu Gottes „Programm“ mit Israel. Der Plan mit Israel kann erst wieder fortgesetzt werden, wenn die Gemeinde weggenommen ist.

Das ist Spekulation und basiert auf einer eigenwilligen Auslegung des Buches Daniel

 

Der Zweck der siebzigsten Jahrwoche (der Periode von Offenbarung 4-19) ist Gottes Rache an den Völkern. Die Gemeinde jedoch ist errettet aufgrund ihres Glaubens, wie sich aus der Schriftteilung ergibt.

Die wirklich Gläubigen werden auch errettet, wenn sie durch die grosse Drangsal müssen.

 

Offenbarung 4 versetzt uns in den himmlischen Gerichtshof mit seinem Thronsaal, zu den Gerichten ins Vaterhaus. Hier finden wir die 24 Ältesten um den Thron Gottes als Mitrichter. Diese entstammen wahrscheinlich (zum Teil) aus der Gemeinde

Die Identität der 24 Ältesten ist nicht geklärt.

 

Die Phrase: "Wie ein Dieb in der Nacht..." wird mehrfach im Zusammenhang mit der Parusie (=Wiederkunft Christi) verwendet.

&    Ihr aber, Brüder, lebt nicht im Finstern, so daß euch der Tag nicht wie ein Dieb überraschen kann. Ihr alle seid Söhne des Lichts und Söhne des Tages. Wir gehören nicht der Nacht und nicht der Finsternis. (1.Thess. 5:4-5)

Die Wiederkunft Jesu kann auch nach der großen Trübsal kommen. Auch da wird man nicht wissen, zu welchem Zeitpunkt Jesu genau kommt.

 

Die Gemeinde soll vor der grossen Trübsal verschont werden:

&    Denn Gott hat uns nicht für das Gericht seines Zornes bestimmt, sondern dafür, daß wir durch Jesus Christus, unseren Herrn, das Heil erklangen
(Offenbarung 3:10)

Die große Trübsal hat nichts mit Gericht zu tun. Von daher stimmt der Bibeltext. Wer zu Jesus gehört kommt nicht ins Gericht. Das Gericht Gottes über die Gottlosen findet sogar erst nach den 1000 Jahren statt.

 

Die Hochzeit des Lamms (=Jesus) mit der Gemeinde kann nur erfolgen, wenn diese im Himmel ist:

&    Wir wollen uns freuen und jubeln und ihm die Ehre erweisen. Denn gekommen ist die Hochzeit des Lammes, und seine Frau hat sich bereit gemacht. Sie durfte sich kleiden in strahlend reines Leinen. Das Leinen bedeutet die gerechten Taten der Heiligen (Offenbarung 19:7-9)

Die Braut des Lammes ist das neue Jerusalem, das im Himmel ist (Offenbarung 21:1.2) Erst wenn die Nachfolger (Tote + Lebendige) bei der Wiederkunft in den Himmel gelangen, kann die Hochzeit stattfinden, weil erst dann die heilige Stadt bevölkert ist. 

 

Wenn eine Entrückung zur Zeit der Wiederkunft Jesu stattfände und jedem Gläubigen Unsterblichkeit verliehen würde, gäbe es keinen, der auf Erden zurückgelassen würde, um die Erde im tausendjährigem Reich zu bevölkern. Wenn die Gemeinde vor den Endzeitereignissen entrückt wird, ist Raum für eine Zeit, in der viele Juden und Heiden errettet werden, und obwohl einige von ihnen während der großen Trübsal getötet werden, werden diejenigen, die Überleben, die Bürger des tausendjährigen Reiches bilden.

Hierzu gibt es keine Bibeltexte, die das eindeutig belegen. Nach der Bibel wird es nach der Wiederkunft Jesu keine lebenden Menschen mehr geben.

 

Die Wahrheit von dem Kommen Jesu ist zur Ermunterung der Gläubigen (1.Thessalonicher 4:18). Wenn aber zuerst die Drangsal kommen müsste, wie könnte darin eine Ermunterung liegen?

Die Erlösung kommt danach! Auf das kann man sich freuen, auch wenn man durch die große Trübsal muss!.

 

Paulus, dem die Wahrheiten über die christliche Versammlung anvertraut waren, warnt nicht ein einziges Mal vor der Drangsal. Er befasst sich mit jeder wichtigen Wahrheit außer jener. Im Gegenteil, er tröstet die Gläubigen in Thessalonich, indem er ihnen sagt, dass die Drangsal sie nicht erreichen wird (1.Thessalonicher 5:4 ff.):

&    4 Ihr aber, Brüder, ihr seid nicht in Finsternis, so daß jener Tag euch so überfalle, wie er Diebe [überfallen] würde,

&    6 Also laßt uns nun nicht schlafen wie die übrigen, sondern wachen und nüchtern sein!

Paulus warnt davor, dass man in der Finsternis ist. In der Finsternis ist aber der, der die Bibel nicht kennt. Wer die Bibel aber kennt, der wacht. Warum soll man denn wachen, wenn man vorher entrückt wird? Ich soll aber wachen, damit ich nicht durch die Ereignisse verführt werde. Wer die Ereignisse kennt, weiß, dass die Wiederkunft bald ist. Wer wacht, kann nicht von der Wiederkunft überrascht werden, weil er ja schon mit Jesus wandelt. Paulus warnt nur vor denen, die nicht wachen und darum verloren gehen werden.

 

Paulus macht zwischen den beiden Phasen der Wiederkunft des Herrn eine sehr klare Unterscheidung. Zuerst kommt Er für die Seinen (1.Thess 4:13-17),

&    16 Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme eines Erzengels und bei <dem Schall> der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen;

&    17 danach werden wir, die Lebenden, die übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein.

und später dann mit den Seinen.

&    Wenn der Christus, unser Leben, offenbar gemacht wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar gemacht werden in Herrlichkeit. (Kolosser 3:4)

&    Und die Heere, die im Himmel waren, folgten ihm auf weißen Pferden, und sie waren in weiße, reine, feine Leinwand gekleidet.

(Offenbarung 19:14)

Er verbindet diese beiden als unabhängige Ereignisse in 2.Thessalonicher 2:1.2

&    damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit.

und Titus 2:13:

&    indem wir die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus erwarten.

Die Drangsal, die sich vor dem Erscheinen des Herrn ereignet, muss zwischen beiden stattfinden. Dass beide Ereignisse zur selben Zeit stattfinden, ist unmöglich, denn das würde für die Gläubigen bedeuten, entrückt zu werden und gleichzeitig wieder mit dem Herrn zurückzukommen. 

Warum muss die Drangsal dazwischen sein? Hier wird einfach etwas vorausgesetzt und dann wird versucht, Texte anhand dieser falschen Voraussetzung zu deuten.

Man muss die unterschied-lichen Entrückungs-  und Auferstehungsordnungen unterscheiden. Nicht alles gilt für alle. Die Erstlinge des Christus sind laut Thessalonicher nicht zum Zorn bestimmt und kommen deshalb auch nicht in die Zeit des Zornes Gottes (70. Jahrwoche bzw die Drangsal).

Die Entrückung seiner Gemeinde hat nichts zu tun mit der 1.Entrückung nach Off. die nach der Drangsal ist und für Israel gilt. Nur wenn man Gemeinde und Israel getrennt betrachtet, kommt man zu einem logischen Ergebnis.

Die Verfechter der posttribulationistischen These behaupten, dieser „letzte Posaunenschall“ sei identisch mit dem aus Off. 11:15 ("Und der 7. Engel blies seine Posaune"). Dies lässt sich aber dadurch widerlegen, dass bei 1.Thess. 4:16 eindeutig von der Posaune Gottes die Rede ist oder von der Posaune aus Matthäus 24:31:

&    Er wird seine Engel unter lautem Posaunenschall aussenden, und sie werden die von ihm Auserwählten aus allen 4 Windrichtungen zusammenführen, von einem Ende des Himmels zum anderen.

Der Konsens bei der Auslegung betrachtet die beim Posaunenschall zusammengerufenen nicht als die christliche Gemeinde an sich (die ist zu diesem Zeitpunkt bereits verschwunden), sondern um die sogenannten "Heiligen der Märtyrerzeit". Das sind die Personen, die sich erst Nach der Entrückung zu Christus bekehrt haben und nun den Gang durch die Trübsal zu bestehen hatten.

Hallo!

 Das Problem  entsteht überhaupt erst dadurch, dass man eine unzulässige Trennung der synonymen Begriffe „Parusie“ und „Epiphanie“ unternimmt.

Nicht immer bedeutet andere Vokabel= andere Bedeutung. Das kennen wir auch aus unserer Sprache, das es  für ein und dasselbe Ding verschieden Bezeichnungen gibt.

Parusie bzw. Epiphanie waren in der östlichen Welt der Pauluszeit der technische Ausdruck für den Besuch eines Königs oder Kaisers- z.B. Parusie Neros, Epiphanie Hadrians usw. (nachzulesen bei Erich Sauer Triumph des Gekreuzigten s. 121)

 

Schon im hebräischen  AT können wir finden, das das Kommen und das Erscheinen des Herrn zwei Begriffe für ein und denselben Vorgang sind:

 Maleachi 3,2 „Wer kann den Tag seines KOMMENS ertragen, und wer wird bestehen bei seinem ERSCHEINEN.“

 

Angeblich werden  Fragen betreffs  der Endzeit mit der Trennung von Epiphanie und Parusie gelöst, aber nur auf de ersten Blick. Denn im Nachhinein entstehen Probleme bei Bibelstellen, die „vorher“ ganz klar waren.

Beispiel:

  1. Timotheus 6,13.14: „Ich gebiete dir … dass du das Gebot … bewahrst bis zur Erscheinung (Epiphanie!) unseres Herrn Jesus Christus.“

Bis wann sollte Timotheus das Gebot bewahren?

Der Text sagt: „ …bis zur Erscheinung (Epiphanie) des Herrn“!

Dies Sicht ist  aber unvereinbar mit der Lehre, „Ankunft“ und „Erscheinung“ seinen zwei verschiedene Dinge, die durch sieben Jahre getrennt sind.

Denn die „Epiphanie“ soll ja immer für das sichtbare Kommen des Herrn stehen.

Nun entsteht die Frage: Warum soll Timotheus das Gebot bewahren bis zur Epiphanie, wenn doch schon vorher die Entrückungs- Parusie geschah?

 

Es sollte sehr nachdenklich stimmen, dass diese Unterscheidung der synonymen Worte Epiphanie -Parusie nie in der Kirchengeschichte gemacht wurde. Hingegen finden wir dieses relativ neue Sicht auch  bei den  Zeugen Jehovas, die unter anderem daraus ein Lehrgebäude zimmern, was der Bibel widerspricht.

 Gute Nacht Konrad


6.9.05
Lieber Konrad

Es ist eindeutig so dass Parusie bzw. Epiphanie wie jedes Wort in der Schrift nur im Kontext richtig ausgelegt werden kann.

Lieber  Thomas

einige Schriftstellen die Du als Beweis der Entrückung angegeben hast, werden von vielen Brüdern auch so gesehen.  Ich habe dies schon bei Brüdern so gelesen, die es eigentlich besser wissen sollten.  Das schwierige an der biblischen Beweisführung der Wahrheit der Entrückung ist meiner Ansicht nach darin zu suchen, dass man zuerst aufdecken muss, wo die falschen Bibelstellen dazu verwendet werden...
Leider haben viele Geschwister mal etwas von Entrückung gehört, daran geglaubt, was an sich richtig ist, und sind dann wie die Saatkrähen über die Bibel geflogen und haben Verse gepickt! So geht das nicht!  Biblische Auslegung kann nur aus dem Zusammenhag der Schrift geoffenbart werden.

Welche der von Dir angeführten Schriftstellen sprechen zB.: aber nicht von der Entrückung:

&    44 Deshalb seid auch ihr bereit, weil der Sohn des Menschen [zu einer] Stunde kommt, [da] ihr [es] nicht meint.
(Matthäus 24:42)   (Es geht hier um das sichtbare Kommen des Herrn zum Gericht am Anfang des 1000JR)

  38 Denn wie sie in jenen Tagen vor der [Über]flut[ung] waren: essend und trinkend, heiratend und verheiratend bis zu [dem] Tag, [an] dem Noah in die Arche [hin]einging,

&    39 und sie [er]kannten nichts, bis die [Über]flut[ung] kam und [sie] allesamt [hinweg]nahm, so wird es [auch bei] der Anwesenheit des Sohnes des Menschen sein. (Es geht hier um das sichtbare Kommen des Herrn zum Gericht am Anfang des 1000JR)

 

in IHM
Hans Peter

(Finde so eine Zusammenstellung aber hilfreich, vielleicht kannst Du meine Bedenken, (Einwände)  nachvollziehen und die Tabelle bereinigen? )

 

Eventuell wäre auch ein Einbeziehen der
verschiedenen Gerichte
Verschieden Körperschaften
 Verschieden Zukunftshoffnung
Verschiedene Entrückungen
Verschieden Wiederkommen

usw. 
 hilfreich?   


Hallo  Hans Peter,  7.9.05

natürlich kann jedes Wort nur in seinem Kontext ausgelegt werden.

Aber gerade der Kontext der von mir angegeben Timotheus-Stelle widerspricht der gängigen Vorentrückungslehre.

Oder nicht?

 

Grüße Konrad


Lieber Thomas,
 
ich tue mich etwas schwer, hier in dieser Fragestellung tatsächlich die kritischen Anmerkungen des Kritikers der Vorentrückung zu entdecken. Ich habe daher in rot entsprechende Kommentare eingefügt.

 

Argumente für eine prätribulationistische Auslegung
(Entrückung vor der grossen Drangsal)

Entgegnungen / Gegenargumente

Kommentierung der Entgegnungen / Gegenargumente

Die Periode von Offenbarung 4-19 entspricht der siebzigsten Jahrwoche Daniels in der "Zwischenperiode" zwischen der 69. und der 70. Jahrwoche. Die 70. Jahrwoche gehört zu Gottes "Programm" mit Israel. Der Plan mit Israel kann erst wieder fortgesetzt werden, wenn die Gemeinde weggenommen ist.

Das ist Spekulation und basiert auf einer eigenwilligen Auslegung des Buches Daniel

Mit Annahme der Vorentrückung wird Off. 4-19 zur letzten Jahrwoche und die Gemeinde herausgenommen. Man kann aber das ganze mit später Entrückung genauso logisch erklären und aufbauen => kein Argument

Der Zweck der siebzigsten Jahrwoche (der Periode von Offenbarung 4-19) ist Gottes Rache an den Völkern. Die Gemeinde jedoch ist errettet aufgrund ihres Glaubens, wie sich aus der Schriftteilung ergibt.

Die wirklich Gläubigen werden auch errettet, wenn sie durch die grosse Drangsal müssen.

Zirkelargumentation:Die Schriftteilungslehre beruht auf der Vorentrückungslehre und kann daher nicht als Beweis der Vorentrückung dienen.

Offenbarung 4 versetzt uns in den himmlischen Gerichtshof mit seinem Thronsaal, zu den Gerichten ins Vaterhaus. Hier finden wir die 24 Ältesten um den Thron Gottes als Mitrichter. Diese entstammen wahrscheinlich (zum Teil) aus der Gemeinde

Die Identität der 24 Ältesten ist nicht geklärt.

Zirkelargumentation: Mit Annahme der Vorentrückung sieht man die Gemeinde in Off. 4 im Himmel, um nun damit wieder die Vorentrückung zu beweisen

Die Phrase: "Wie ein Dieb in der Nacht..." wird mehrfach im Zusammenhang mit der Parusie (=Wiederkunft Christi) verwendet.

&    Ihr aber, Brüder, lebt nicht im Finstern, so daß euch der Tag nicht wie ein Dieb überraschen kann. Ihr alle seid Söhne des Lichts und Söhne des Tages. Wir gehören nicht der Nacht und nicht der Finsternis. (1.Thess. 5:4-5)

Die Wiederkunft Jesu kann auch nach der großen Trübsal kommen. Auch da wird man nicht wissen, zu welchem Zeitpunkt Jesu genau kommt.

Der Dieb in der Nacht kommt auch in Off. 16,15 und 3,3 vor. Androhung an Gemeinde in Sardes, Erfüllung der Androhung in Harmaggedon => Gemeinde in Off 16 noch immer auf Erden!!

Die Gemeinde soll vor der grossen Trübsal verschont werden:

&    Denn Gott hat uns nicht für das Gericht seines Zornes bestimmt, sondern dafür, daß wir durch Jesus Christus, unseren Herrn, das Heil erklangen
(Offenbarung 3:10)

Die große Trübsal hat nichts mit Gericht zu tun. Von daher stimmt der Bibeltext. Wer zu Jesus gehört kommt nicht ins Gericht. Das Gericht Gottes über die Gottlosen findet sogar erst nach den 1000 Jahren statt.

Das Unheil, der Zorn Gottes ist die Hölle, das Heil die ewige Errettung => Interpretation auf Zornesschalen total einseitig und irreführend

Die Hochzeit des Lamms (=Jesus) mit der Gemeinde kann nur erfolgen, wenn diese im Himmel ist:

&    Wir wollen uns freuen und jubeln und ihm die Ehre erweisen. Denn gekommen ist die Hochzeit des Lammes, und seine Frau hat sich bereit gemacht. Sie durfte sich kleiden in strahlend reines Leinen. Das Leinen bedeutet die gerechten Taten der Heiligen (Offenbarung 19:7-9)

Die Braut des Lammes ist das neue Jerusalem, das im Himmel ist (Offenbarung 21:1.2) Erst wenn die Nachfolger (Tote + Lebendige) bei der Wiederkunft in den Himmel gelangen, kann die Hochzeit stattfinden, weil erst dann die heilige Stadt bevölkert ist. 

 

Wenn eine Entrückung zur Zeit der Wiederkunft Jesu stattfände und jedem Gläubigen Unsterblichkeit verliehen würde, gäbe es keinen, der auf Erden zurückgelassen würde, um die Erde im tausendjährigem Reich zu bevölkern. Wenn die Gemeinde vor den Endzeitereignissen entrückt wird, ist Raum für eine Zeit, in der viele Juden und Heiden errettet werden, und obwohl einige von ihnen während der großen Trübsal getötet werden, werden diejenigen, die Überleben, die Bürger des tausendjährigen Reiches bilden.

Hierzu gibt es keine Bibeltexte, die das eindeutig belegen. Nach der Bibel wird es nach der Wiederkunft Jesu keine lebenden Menschen mehr geben.

Sach. 14,16 => die übrig gebliebenen Leben neben dem Überrest aus Israel auf der Erde, nur die Sekte der Adventisten glauben, dass alle sterben und im 1000JR keiner mehr lebt

Die Wahrheit von dem Kommen Jesu ist zur Ermunterung der Gläubigen (1.Thessalonicher 4:18). Wenn aber zuerst die Drangsal kommen müsste, wie könnte darin eine Ermunterung liegen?

Die Erlösung kommt danach! Auf das kann man sich freuen, auch wenn man durch die große Trübsal muss!.

Paulus hat getröstet über den Zustand und die Reihenfolge bei der Entrückung, stets aber immer Leiden und Tod als Preis der Nachfolge genannt.

Paulus, dem die Wahrheiten über die christliche Versammlung anvertraut waren, warnt nicht ein einziges Mal vor der Drangsal. Er befasst sich mit jeder wichtigen Wahrheit außer jener. Im Gegenteil, er tröstet die Gläubigen in Thessalonich, indem er ihnen sagt, dass die Drangsal sie nicht erreichen wird (1.Thessalonicher 5:4 ff.):

&    4 Ihr aber, Brüder, ihr seid nicht in Finsternis, so daß jener Tag euch so überfalle, wie er Diebe [überfallen] würde,

&    6 Also laßt uns nun nicht schlafen wie die übrigen, sondern wachen und nüchtern sein!

Paulus warnt davor, dass man in der Finsternis ist. In der Finsternis ist aber der, der die Bibel nicht kennt. Wer die Bibel aber kennt, der wacht. Warum soll man denn wachen, wenn man vorher entrückt wird? Ich soll aber wachen, damit ich nicht durch die Ereignisse verführt werde. Wer die Ereignisse kennt, weiß, dass die Wiederkunft bald ist. Wer wacht, kann nicht von der Wiederkunft überrascht werden, weil er ja schon mit Jesus wandelt. Paulus warnt nur vor denen, die nicht wachen und darum verloren gehen werden.

Falsch, durch die Vorentrückung und der darauf basierenden Lehren, werden die Abschnitte in Mt. 24 oder der Offenbarung als für die Gemeinde nicht relevant dargestellt. Diese Abschnitte, v.a. Off. 14,9 waren ausdrücklich und eindeutig die Heiligen.

Paulus macht zwischen den beiden Phasen der Wiederkunft des Herrn eine sehr klare Unterscheidung. Zuerst kommt Er für die Seinen (1.Thess 4:13-17),

&    16 Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme eines Erzengels und bei <dem Schall> der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen;

&    17 danach werden wir, die Lebenden, die übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein.

und später dann mit den Seinen.

&    Wenn der Christus, unser Leben, offenbar gemacht wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar gemacht werden in Herrlichkeit. (Kolosser 3:4)

&    Und die Heere, die im Himmel waren, folgten ihm auf weißen Pferden, und sie waren in weiße, reine, feine Leinwand gekleidet.

(Offenbarung 19:14)

Er verbindet diese beiden als unabhängige Ereignisse in 2.Thessalonicher 2:1.2

&    damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit.

und Titus 2:13:

&    indem wir die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus erwarten.

Die Drangsal, die sich vor dem Erscheinen des Herrn ereignet, muss zwischen beiden stattfinden. Dass beide Ereignisse zur selben Zeit stattfinden, ist unmöglich, denn das würde für die Gläubigen bedeuten, entrückt zu werden und gleichzeitig wieder mit dem Herrn zurückzukommen. 

Warum muss die Drangsal dazwischen sein? Hier wird einfach etwas vorausgesetzt und dann wird versucht, Texte anhand dieser falschen Voraussetzung zu deuten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

hier steht nichts vom Kommen, sondern vom Offenbarwerden mit den Seinen

 

 

Wenn diese in weißen Leinen die Christen sind, dann ist die große Schar aus Off. 7 auch die Gemeinde

 

 

Man muss die unterschiedlichen Entrückungs-  und Auferstehungsordnungen unterscheiden. Nicht alles gilt für alle. Die Erstlinge des Christus sind laut Thessalonicher nicht zum Zorn bestimmt und kommen deshalb auch nicht in die Zeit des Zornes Gottes (70. Jahrwoche bzw die Drangsal).

Die Entrückung seiner Gemeinde hat nichts zu tun mit der 1.Entrückung nach Off. die nach der Drangsal ist und für Israel gilt. Nur wenn man Gemeinde und Israel getrennt betrachtet, kommt man zu einem logischen Ergebnis.

Die Verfechter der posttribulationistischen These behaupten, dieser "letzte Posaunenschall" sei identisch mit dem aus Off. 11:15 ("Und der 7. Engel blies seine Posaune"). Dies lässt sich aber dadurch widerlegen, dass bei 1.Thess. 4:16 eindeutig von der Posaune Gottes die Rede ist oder von der Posaune aus Matthäus 24:31:

&    Er wird seine Engel unter lautem Posaunenschall aussenden, und sie werden die von ihm Auserwählten aus allen 4 Windrichtungen zusammenführen, von einem Ende des Himmels zum anderen.

Der Konsens bei der Auslegung betrachtet die beim Posaunenschall zusammengerufenen nicht als die christliche Gemeinde an sich (die ist zu diesem Zeitpunkt bereits verschwunden), sondern um die sogenannten "Heiligen der Märtyrerzeit". Das sind die Personen, die sich erst Nach der Entrückung zu Christus bekehrt haben und nun den Gang durch die Trübsal zu bestehen hatten.

 
Ich bitte euch, liebe Brüder, die ihr euch so auf das Wortauslegen versteht und euch so oft damit rühmt (diese Kritik als Ansporn verstehen :), einmal nachzuweisen, dass es die Vorentrückung gibt, ohne diese immer als bereits feststehende Tatsache vorauszusetzen. Wenn ich annehme, es gibt eine Vorentrückung und ich interpretiere eine Stelle unter dieser Vorgaben, kann diese Stelle daher nur die Vorentrückung als Endergebnis hervorbringen und "beweisen". Faktisch ist es aber kein Beweis, sondern ein Zirkelschluss. In dieser Qualität liegen die allermeisten sogenannten Beweise der Vorentrückungslehre.
Ein sicherer und gültiger Beweis für die Vorentrückungslehre muss folgenden Kriterien entsprechend:
Beispiele für untaugliche Beweise:
70.Jahrwoche ist über Israel bestimmt (Dan.9) => Gemeinde muss entrückt sein. Wenn das AT nichts über die Gemeinde aussagt, kann daher diese Stelle weder die Anwesenheit der Gemeinde bejahen oder verneinen => Folglich ist diese Behauptung nicht haltbar und unbiblisch
 
Mt. 24 lehrt die jederzeit mögliche Entrückung der Gemeinde, daher Gemeinde wird vor großer Trübsal entrückt, da sonst Zeitberechnung möglich => entsprechender Text in Mt. 24 beschreibt Ereignisse, die in großer Trübsal stattfinden => nach Vorentrückungslehre ist dann Gemeinde gar nicht mehr von dieser Zeit betroffen => Aussage kann gar nicht auf Gemeinde gemünzt werden => Beweis der Entrückung ohne Vorauskennzeichen ist gescheitert (siehe Vorboten Frage 2422)
 
Liebe Grüße
 
Martin.el.de
 
 
 Lieber Martin.el.de

In Matthäus 24 steht kein Wort von Gemeinde und kein Wort von Entrückung. Ich glaube das sehen wir beide so?

Liebe Grüsse

Hans Peter


 
Lieber Hans Peter,
ich sehe in der Stelle von Mt. 24 deshalb die Entrückung mit enthalten, da ich die Entrückung bei der sichtbaren Wiederkunft Jesu ansehe. Hinsichtlich einer Argumentation für oder gegen eine späte Entrückung oder eine Vorentrückung ist diese Stelle aber nicht verwertbar, da wie gesagt, die Stelle aufgrund bereits vorhandener Ansichten interpretiert wird. Damit ist mit dieser Stelle keine Beweisführung möglich.
 
Selbiges betrifft die Argumentation über die Jahrwochen oder das AT allgemein. Wenn das AT die Gemeinde nicht erwähnt, kann man daraus eben nicht schließen, dass die Gemeinde nicht mehr vorhanden ist. Wenn die Gemeinde nicht erwähnt wird, macht das AT direkt auch keine Aussagen hierfür und daher lassen sich auch über Gedankenspiele hinsichtlich 70.-Jahrwoche usw. keine Argumentationen aufbauen.
 
Folglich fallen damit alle auf dem AT oder den Evangelien beruhenden Argumentationen flach, sind nicht verwertbar, um eine Klärung über den Zeitpunkt der Entrückung zu erhalten.
 
Es bleiben dann letztlich nur die Stellen von Paulus im 1. und 2. Thess., Analogiestellen über Wiederkunft/Erscheinung Jesu, Vollendung in den anderen Briefen und die Stellen aus 1. Kor. 15 über.
 
Wenn man also den Zeitpunkt der Entrückung bestimmen will, dürfen nur diese Stellen heran gezogen werden, alle anderen Stellen sind bereits ansichtsmäßig eingefärbt und untauglich für eine Klärung.
 
Stimmst du mir in diesem Punkt soweit dann auch zu?
 
Liebe Grüße
 
Martin.el.de

 

Lieber Martin.el.de    8.9.05

Deine Antwort ist in sich schlüssig und logisch, dann, wenn man die Entrückung zusammen mit dem Wiederkommen des Herrn sieht. Ich kann damit gut leben. Ich bin privat noch am schreiben wie ich es aus der Schrift sehe, ( Entrückung der Versammlung vor der Drangsalszeit)  und werde es hier verlinken. Sobald ich fertig bin, werde ich Dich anmailen.

Liebe Grüsse

Hans Peter


Lieber Hans Peter,
 
vielleicht hast du mich nicht ganz verstanden. Darum will ich es nochmals verdeutlichen:
Es geht mir darum, um eine in sich geschlossene, aber nicht auf Zirkelschlüssen begründete Argumentation. Zirkelschlüsse entstehen dann, wenn
- man annimmt Paulus predigt die Vorentrückung und beginnt, diese Lehre dann in seinen Aussagen hineinzulegen und beweist dann mit diesen eingefärbten Aussagen diese Ansicht
- man die Vorentrückung annimmt und damit die Gemeinde aus Mt. 24 herausnimmt, dann argumentiert, es gibt eine Vorentrückung, weil Mt. 24 nicht mehr die Gemeinde erwähnt
- man die Vorentrückung zwischen Off. 3-4 annimmt und dann mit dem Fehlen der Gemeinde in den folgenden Abschnitten die Vorentrückung begründe
- .....
 
Es ist beliebig fortsetzbar. Ich habe mit diesen Aussagen keine Wertung über Richtig oder Falsch getroffen, sondern nur, ob durch diese Aussagen tatsächlich eine Begründung erreicht wurde bewertet.
Beispiel einer anderen Art:
Wenn Forscher im Labor alle Bausteine für die Bildung von Zellen herstellen, dann diese Mischung in ein Reagenzglas geben und sich darüber dann freuen, dass in diesem Reagenzglas irgend etwas zellähnliches entsteht, ist doch damit nur bewiesen, dass diese chemischen Stoffe zur Bildung von diesen Strukturen in der Lage sind. Man hat aber daraus abgeleitet, dass es bewiesen sein, in einer Ursuppe (ein Chemiker, der biologische Grundbausteine nur in höchstreiner Umgebung herstellt müsste eigentlich da schon schaudern) auf der Erde Vorstufen für die Einzeller und Einzeller selbst entstehen zu lassen. Wenn man das ganze genauer betrachtet, bewiesen diese Versuche genau das Gegenteil, ohne einen Labormensch (=Gott) bildet sich nichts in der Suppe.
 
Es geht mir also nicht darum, dass wiederum Lehrsätze für oder gegen Vorentrückung aufgestellt werden, sondern um die oder den Beweis der Vorentrückung ohne bereits bestehende Voraussetzung der Vorentrückung.
 
Liebe Grüße
 
Martin.el.de
Lieber Martin

schon klar!
Liebe Grüsse

HP  Entrückung der Versammlung


 
10.09.05
 
 
Lieber Hans Peter,

 
Warum sollte Jesus in Mt.24 nicht auch an die Entrückung gedacht haben?

 
Ich habe in anderen Forumbeiträgen bereits einige Argumente angeführt, die dafür sprechen, gebe hier aber einfach nur mal Folgendes zu bedenken:

 
Wir sind uns vermutlich darin einig, dass man das in Lk.17 erwähnte Beispiel Lots (seine Flucht aus Sodom) auf die Mitte der 7-jährigen Drangsalszeit beziehen muss. Der hier auch erwähnte Eingang Noahs in die Arche wird oft als ein weiteres Beispiel für das selbe Geschehen interpretiert. Noahs Eingang in die Arche bezieht sich demnach also ebenfalls auf die Mitte der Drangsalszeit. In Mt.24 wird aber der Eingang Noahs in die Arche nicht in die Mitte der Drangsalszeit gelegt, sondern direkt mit der Ankunft des Menschensohnes verbunden (Mt.24,37). Während sich die beiden Beispiele in Lk.17 auf die Mitte der Drangsalszeit zu beziehen scheinen (also 3 1/2 Jahre vor der Wiederkunft Jesu), fordert Mt.24,37 dass sich das Beispiel Noahs unmittelbar auf die Wiederkunft Jesu bezieht. Nun meine Frage: Wie ist dieser zeitliche Unterschied zwischen Lk.17 und Mt.24 Deiner Meinung nach zu erklären?

 
Ich kann es mir nur so erklären: Der Eingang Noahs in die Arche bezieht sich nicht auf die Mitte der Drangsalszeit, sondern auf die Entrückung (auf die Wiederkunft Jesu vor der Drangsalszeit) und die Flucht Lots aus Sodom bezieht sich auf die Mitte der Drangsalszeit. Diese zeitliche Reihenfolge ist in Lk.17 m.E. sogar klar erkennbar: Hier geht es im Falle Noahs vorrangig um die Zeit "bis zu dem Tag" (Lk.17,27), während bei Lot das Geschehen "an dem Tag" (Lk.17,29) im Vordergrund steht.

 
Liebe Grüße
Bernd

 

Lieber Bernd   10.09.05Den Unterschied zwischen LK 17 und Mt 24 möchte ich da:
 
Entrückung der Versammlung

dann auch noch etwas erklären, so wie ich es sehe. Ich hoffe einfach, dass ich diesen noch vor der Entrückung fertig schreiben kann, aber eigentlich hoffe ich das nicht echt. Die Entrückung kann nämlich schon heute sein. Die Entrückung der Versammlung hat an keiner Stelle im Worte Gottes irgend etwas mit der Drangsal Jakobs zu tun.

In IHM
Hans Peter
und ganz herzliche Grüssen an Deine liebe Familie!


Lieber Hans Peter,

Deine Grüße hab ich weitergeleitet. Vielen Dank.

Natürlich kann die Entrückung heute schon sein. Deshalb würde ich mich freuen, wenn du dich mit der Antwort auf meine Frage entsprechend beeilen würdest. Dafür brauchst du sicher nicht das ganze Thema Entrückung entfalten. Eine plausible, auf die Schrift gegründete Antwort auf meine Frage genügt mir völlig.

Richtig, die Entrückung der Versammlung hat an keiner Stelle im Worte Gottes irgend etwas mit der Drangsal Jakobs zu tun. Aber wieso erwähnst du das? Habe ich etwa behauptet, dass die Entrückung mit der Drangsalszeit zusammenhängt? Ich habe doch m.E. klar zum Ausdruck gebracht, dass die Entrückung vor der Drangsalszeit stattfindet, oder etwa nicht?

Liebe Grüße

Bernd


Lieber Bernd   ich weiss, dass wir beide das mit dem Zeitpunkt der Entrückung der Versammlung, - ein Ausdruck den wir übrigens so in der Schrift nicht finden.- gleich sehen. ==> Bald!   Es war mir einfach "zuvorderst",  da ich ja noch an dem Aufsatz selber dran bin. Es ist mir auch wichtig, darauf hinzuweisen, dass zwischen den Drangsalen die die Gläubigen der Gadenzeit haben und der grossen Trübsalszeit,  kein Zusammenhang ist. "Viel Trübsal" ist nicht die "Grosse Trübsal".

in IHM
Hans Peter   11.09.05       


Lieber Hans Peter,   14.09.05

o.k., dann hoffe ich, dass dein Aufsatz auch eine Antwort auf meine Frage enthält.

 

Lieber Martin,

Du suchst einen Beweis der Vorentrückung ohne bereits bestehende Voraussetzung derselben.

Ich erinnere in diesem Zusammenhang an Forum Nr. 2158. Die hier dargelegte Sequenz von "Tag und Nacht und Tag"

im Blick auf die Einteilung der Endzeit ist mir Beweis genug. Um diese Sequenz zu entdecken, benötigt man kein wie auch immer geartetes eschatologisches Modell als Voraussetzung. Hier genügt der schlichte Vergleich von Schrift mit Schrift.

Das als "Posttribulationalismus" bekannte eschatologische Modell läßt sich mit diesem Befund allerdings nicht vereinbaren und scheidet daher aus.

Liebe Grüße

Bernd


Lieber Bernd, 15.09.05
ich kenne deine Ausführungen zu diesem Thema gut. Wie du weist, habe ich viel daran stark zu kritisieren. Letztlich beruht dein Model von Tag/Nacht auf sehr vielen Interpretationen und Annahmen. Daher ist es als "Beweis" mehr als untauglich. Selbst bei denen, die die Vorentrückung glauben und annehmen, findet es nur geringen Anklang. Daher ist es wirklich kaum verwertbar.
Der Grundfehler liegt darin, dass du aus der Nacht, wo zwei im Bette liegen (einer wird genommen, der andere nicht), eine eine spezielle Nacht als lange Zeitraum machst, dann ein Nacht-Tag-Schema einführt und weiter konstruierst. Es ist aber ohne viel Aufhebens die Stelle einfach so zu sehen:
Für die einen erfolgt die Entrückung am Morgen (Mehl mahlen), für die anderen unter Tags (auf dem Feld) andere sind im Bett (sie schlafen), da wir mitten aus unserem Alltag heraus aus der ganzen Welt entrückt werden. Die Entrückung ist das erste Ereignis der Wiederkunft unseres Herrn, erst danach kommt er zum Volk Israel und es ist dann dieser Tag, der keine Nacht hat, angebrochen. Mit dieser Ansicht, die sich ohne irgendwelche Überkonstruktionen zwanglos aus dem Text ablesen läst, braucht es keine Vorentrückung zum Textverständnis.
Anderseits zeigt dies, dass anhand dieser Stelle eigentlich gar kein Beweis geführt werden kann, da je nach Ansicht jeder etwas zurecht legen kann. Daher habe ich nach einem unabhängigen Beweis (für die Vorentrückung) gefragt. Dieser steht noch immer aus.
 
Liebe Grüße
 
Martin.el.de
Lieber Martin.el.de,  17.09.05
 
Deine Kritik an meinen Ausführungen zur Einteilung der Endzeit in eine Sequenz von "Tag und Nacht und Tag" nehme ich wirklich ernst. Gerade die Diskussion in Forum 2158 hatte ja gezeigt, dass man diese Sequenz nicht exakt mit den Zeiten der An- bzw. Abwesenheit des HERRN gleichsetzen kann. Insofern war deine Kritik wirklich erfolgreich und sehr berechtigt. Trotzdem: Am Ende von 2158 wurde deutlich, dass deine eschatologische Sicht sich mit der vom HERRN gelehrten Sequenz nicht in Übereinstimmung bringen lässt. Wenn dir das als Beweis nicht genügt, wirst du darauf angewiesen sein, das Vorhandensein dieser Sequenz zu widerlegen.

 
Es ist mir wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Verwendung der Begriffe "Tag" und "Nacht" zur Bezeichnung von Zeitabschnitten, die sich über viele Tage erstrecken, nicht "mein Modell" ist, sondern ohne jeden Zweifel Lehre der Bibel (z.B. Rö.13,12 / Mk.13,35-37 u.a.).

 
Du behauptest, diese Lehre (bzw. die von mir aufgezeigte Tag/Nacht/Tag-Sequenz) würde auf sehr vielen Interpretationen und Annahmen beruhen, nennst aber keine einzige. So pauschal sollte man nicht urteilen. Diesen Vorwurf kann ich deshalb leider nur ebenso pauschal zurückweisen. Doch es gibt eine Ausnahme: Diese Lehre beruht tatsächlich auf einer Annahme. Es ist die Annahme, dass die Bibel sich selbst erklärt und dass man immer Schrift mit Schrift vergleichen muss. Doch ich denke, dass dies eine Annahme ist, die auch in deinen Augen zulässig ist. Wenn das nicht mehr gelten sollte, wäre natürlich jede weitere Diskussion zwecklos.

 
Deine Behauptung, dass diese Lehre selbst bei denen, die die Vorentrückung glauben und annehmen, nur geringen Anklang findet, ist natürlich ebenso nichts sagend. Das ist doch kein Argument! Diese Behauptung macht mir allerdings wieder einmal bewußt, wie sehr doch das "Mehrheitsdenken" unser eigenes Denken prägt! Wir alle werden irgendwie von "Mehrheiten" beeinflusst. Doch Vorsicht! Was die Masse glaubt, muss noch lange nicht richtig sein! Dafür gibt es genügend Beispiele. Auch in der Bibel.

 
Nun zu deiner Ansicht zu Lk.17,34-35 (bzw. bis Vers 37). Du schreibst: "Für die einen erfolgt die Entrückung am Morgen (Mehl mahlen), für die anderen unter Tags (auf dem Feld) andere sind im Bett (sie schlafen), da wir mitten aus unserem Alltag heraus aus der ganzen Welt entrückt werden."

 
Hierzu kann ich nur sagen: ja, so wird es sein. Es wird tatsächlich so sein, dass wir mitten aus unserem Alltag heraus aus der ganzen Welt entrückt werden. Dabei wird es auf der einen Hälfte der Erdkugel "Tag" sein und auf der anderen Hälfte wird es "Nacht" sein.

 
Ich bin genau wie du davon überzeugt, dass Jesus hier von der weltweiten Entrückung sprach und BEIDE Hälften der Erdkugel im Blick hatte. Doch den Zeitpunkt dieser Ereignisse nennt ER "Nacht". Warum? Warum nennt er diese Tageszeit "Nacht"? Das trifft doch nur für diejenigen zu, die sich auf der dunklen Hälfte der Erdkugel befinden, nicht aber für die anderen, oder etwa doch? Es ist eine anerkannte Tatsache, dass der Begriff "Nacht" in seiner astronomischen Bedeutung nur die dunkle Hälfte eines Kalendertages meint, der Begriff "Tag" dagegen BEIDES umfassen kann: den hellen Tag und die dunkle Nacht. Doch Jesus wählt hier ganz bewusst den Begriff "Nacht". Hat ER hier vielleicht das falsche Wort gewählt? Hätte ER nicht besser das Wort "Tag" wählen sollen? Das würde wenigstens die gesamte Erdkugel umfassen, also auch die dunkle Hälfte. Doch er sagte "Nacht" und dieses Wort bezieht sich in seiner astronomischen Bedeutung nicht auf die ganze Welt, sondern nur auf EINEN TEIL der Erdoberfläche!!

 
Das ist u.a. ein wesentlicher Grund, weshalb ich davon überzeugt bin, dass der HERR Jesus in Lk.17,34 das Wort "Nacht" NICHT in seiner astronomischen Bedeutung benutzt hat, sondern in seiner heilszeitlichen Bedeutung. Ich bin davon überzeugt, dass ER den Jüngern hier keine Belehrung darüber gegeben hat, dass die Erde eine Kugel ist. Hätte er das tatsächlich im Sinn gehabt, dann hätte er in Lk.17,34 nicht das hierfür unzutreffende Wort "Nacht" gewählt. Er hätte dann das Wort "Tag" wählen müssen.

 
Lieber Martin, so einfach (wie du und viele andere es sich machen) ist es mit dem Begriff "Nacht" in Lk.17,34 nicht. Der Grundfehler scheint darin zu liegen, dass man diesen Begriff in seiner astronomischen Bedeutung auch auf die helle Hälfte der Erdkugel anwendet, was bei astronomischem Verständnis des Begriffes "Nacht" nicht zulässig ist. Das geht nur, wenn man den Begriff "Nacht" als einen heilszeitlichen Zeitraum versteht (womit wir wieder eine Bestätigung für unsere sogenannte "Sequenz" hätten).

 
Andere haben diesen Fehler auch bemerkt und meinen deshalb, Jesus hätte in Lk.17,34 von der "Nacht der grossen Trübsal" (= zweite Hälfte der 7-jährigen Drangsalszeit) gesprochen. Doch diese Auffassung ist ebenfalls nicht richtig, denn heilsgeschichtlich wird in der Schrift nur die Gemeindezeit (bzw. die Zeit der Zerstreuung Israels unter alle Völker dieser Welt) als "Nacht" bezeichnet. Die Drangsalszeit gehört nicht zur heilsgeschichtlichen Nacht, sondern bereits zum heilsgeschichtlichen Tag (siehe Lk.17,31).

 
Es bleibt keine andere Lösung: die in Lk.17,34 erwähnte Nacht ist die gegenwärtige Zeit (Gemeindezeit).

 
Dieser Befund ist mir (als Dispensationalist!) Beweis genug für meine Überzeugung, dass Jesus seinerzeit bereits die Vorentrückung gelehrt hat.

 
Liebe Grüße
Bernd

 Forumantwort: