Frage2499   Home       Bibelkreis.ch       Download dieses Frame mit rechter Maustaste:==   2499 Römer 5 Vers 21

Lieber Lukas,     =Rö 5, 12+13

 ich denke, das wir in Römer 5 Vers 21, genau wie in vielen anderen Versen ab Vers 12, sowohl eine Übereinstimmung, als auch wieder ein vielmehr, bzw. ein überströmen haben.

 Die Übereinstimmung besteht in der Herrschaft. Die Sünde herrscht grundsätzlich, dass ist der Zustand seit Adam! Damit überhaupt eine Ahnung entsteht und in etwa sichtbar wird, wie groß diese Herrschaft ist und wie sehr die Menschen durch diese Herrschaft geknechtet sind, kam das Gesetz daneben ein, dadurch ist das Bewußtsein von Sünde überströmend geworden. Das Herrschaftsmittel oder der Ausdruck der Herrschaft der Sünde ist der Tod.

 Jetzt finden wir durch den HERRN Jesus wieder eine neue Herrschaft. Im Gegensatz zur Sünde müssten wir eigentlich erwarten das Gerechtigkeit herrschen würde. Nun hätte das notwendiger Weise sofortiges und endgültiges Gericht zur Folge. Da aber unser Heiland Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen (1. Tim. 2,3+4; 2.Petr. 3,9) erträgt er die Gefäße, die sich jetzt selbst zum Verderben zubereiten (Rö. 9,22) mit vieler Langmut. "Oder verachtest du den Reichtum seiner Gütigkeit und Geduld und Langmut, nicht wissend, dass die Güte Gottes dich zur Buße leitet?" (Rö. 2,4)

 Wir haben jetzt nicht die erwartete Herrschaft der Gerechtigkeit, die wir eigentlich im Gegensatz zur Sünde - zur Ungerechtigkeit - erwartet hätten, sondern wir haben die Herrschaft der Gnade durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben. Die Gnade führt durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben. Zu Beginn von Römer 5 haben wir gelernt, dass wir Gerechtfertigt worden sind aus Glauben. Immer wieder wird betont, dass die Gnade die Grundlage ist. Eph. 2,8 fast das wunderbar zusammen, "Denn durch die Gnade seid ihr errettet, mittelst des Glaubens;"  Die Abfolge ist also:

  1. Gnade

  2. Glaube

  3. Gerechtigkeit

  4. ewiges Leben

Alles durch Jesum Christum, unseren Herrn. Ohne sein Werk von Golgatha, ohne sein Blut, keine Gnade. Ohne ihn kann es Rö. 3,24 nicht geben "werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christo Jesu ist;" Ohne Ihn hätten wir keine Grundlage dafür, dass Gott gerecht ist, wenn er den rechtfertigt der des Glaubens an Jesum ist." (Rö. 3,26)

 Es ist allerdings für uns von außerordentlicher Wichtigkeit, dass die Gnade herrscht und nicht mehr die Sünde, denn sonst nützt mir die ganze Rechtfertigung nichts. Ich muss in den Herrschaftsbereich dessen, der mich rechtfertigt hat. Dies muss jetzt und sofort geschehen, nicht erst in der Ewigkeit!

 Ich wohne hier in der Bundesrepublik Deutschland. Ich stehe unter der Herrschaft der Regierung der BRD und muss die Gesetze hier achten. Wenn ich jetzt hier ein Gesetzesübertreter werde, dann wird die Regierung mich durch die Macht ihrer Herrschaft strafen. Es würde mir überhaupt nichts nutzen, wenn die Tat in der Schweiz straffrei wäre. Es würde mir auch nichts nutzen, wenn die Schweiz erklären würde, dass ich nach den Gesetzen der Schweiz gerecht, weil nicht schuldig, sei. Einen Nutzen hätte ich nur davon, wenn ich in der Schweiz wäre. 

Genau zu diesem Vorgang, nämlich einem Wechsel aus dem Herrschaftsbereich der Sünde in den Herrschaftsbereich der Gnade, werden wir dann in Römer 6 aufgefordert. Römer 5,12-21 muss praktische Konsequenzen im Leben eines Christen haben. Die praktische Konsequenz ist Römer 6,11 "Also auch ihr, haltet euch der Sünde für tot, Gott aber lebend in Christo Jesu." Dieser Vers bedeutet nichts anderes, als dass in unserem Leben der Herrschaftswechsel sichtbar wird.

 Jemand, der behauptet er habe die Befreiung von der Sünde erfahren, aber weiter in Sünden lebt und keinerlei Kennzeichen von Heiligung zeigt, bei dem gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder wiegt der Satan ihn in falscher Sicherheit und er ist gar nicht errettet oder er hat den Wechsel in den Herrschaftsbereich des Christus noch nicht vollzogen.

 Vor Jahren hörte ich den Dienst eines Bruders über Römer 7. Er sagte: "Ich treffe heute viele Christen, die sagen mir dass sie nicht mehr in Römer 7 sind. Wenn ich allerdings ihr Leben betrachte, dann frage ich mich, ob sie jemals über Römer 3 hinausgekommen sind.

 Die Konsequenz aus Römer 5,21 ist ein Leben unter der Gnade in Heiligkeit. Das wird sichtbar. Vor ca. 30 Jahren war ein Gläubiger zur Kur. Er hat sich in vielen Dingen von den anderen Patienten absondern müssen. Als seine Frau ihn nach 2 Wochen besuchte sagte einer der anderen Kurgäste zu ihr: "Ihr Mann ist der einzige Heilige hier!" Jakobus sagt: "ich werde dir meinen Glauben aus meinen Werken zeigen." (Jak. 2,18 b) Jakobus predigt überhaupt keine Werkgerechtigkeit, Jakobus hat nur Römer 5,12-21 verstanden und lebt das Römer 6 beschriebene Leben unter der Gnade.

 herzliche Grüße

 Ulrich