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Fakten zur Bibel
Frage2538
Lieber M.,
"Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und
der Erde, dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen hast, und
hast es Unmündigen geoffenbart." Matt. 11,25 und Lukas 10,21.
Wenn wir diese Dinge vor dem Herrn erforschen,
dann werden wir sicherlich erleben, das er es Unmündigen offenbart. Ich
bin schon froh, dass wir nicht vor diesen großen und gewaltigen
Denkern vor Ehrfurcht in den Boden versinken müssen, sondern das wir durch
den Geist geistliche Dinge geistliche beurteilen dürfen und auch sollen.
"Wir haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus
Gott ist, auf dass wir die Dinge kennen, die uns von Gott geschenkt sind;
welche wir auch verkündigen, nicht in Worten, gelehrt durch menschliche
Weisheit, sondern in Worten gelehrt durch den Geist, mitteilend geistliche
Dinge durch geistliche Mittel." 1. Kor. 2,12+13
Ich lese momentan in Etappen "What love is
this", in der zweiten überarbeiteten Fassung, von Dave Hunt. Das Buch hat
einen relativ stark amerikanisch geprägten Schreibstil und eignet sich
fast gar nicht für eine Übersetzung ins Deutsche. Auf insgesamt 577 Seiten
setzt sich Dave sehr langatmig und mit viel Liebe zum Detail mit dem
Calvinismus auseinander. Man braucht schon einiges an Disziplin um da am
Ball zu bleiben. Ich habe ca. 20% hinter mir und werde, so der Herr will
jetzt mit Kapitel 8 fortfahren.
Innerhalb der Ausführungen von Dave Hunt habe
ich eine interessante Entdeckung gemacht, die mir auch zum Teil ein
Verständnis dafür gegeben hat, warum Luther in seiner Erwiderung an
Erasmus häufiger aus der griechischen Mythologie zitiert. Beim Lesen der
Ausführungen Luthers ist mir dieser Gedanke verborgen geblieben.
Dave führt ganz eindrücklich vor Augen, dass
weder Luther, noch Zwingli, noch Calvin die "Erfinder" der reformierten
Gedanken sind. Nach Dave Hunt ist, und es gibt keinen Grund daran zu
zweifeln, Augustinus der erste, der innerhalb der Christenheit reformierte
Gedanken formuliert. Aus den Zitaten, die Dave von Calvin bringt, geht das
auch eindeutig hervor, dass Calvin bei Augustinus abgeschrieben hat und
dann mit seiner sicherlich hohen Intelligenz und seiner guten juristischen
Ausbildung das Gedankengebäude noch verfeinert hat. Was die eigentlichen
Motive für die Konzile von Dordrecht und Westminster waren, dass lasse ich
jetzt hier einmal weg.
Nun ist mir aufgefallen, dass nur Anhänger der
reformierten Theologie davon ausgehen, dass Augustinus und Calvin errettet
waren. Dave Hunt schiebt den Gedanken daran bei Augustinus ziemlich weit
weg und bei Calvin weist er immer wieder darauf hin, dass jegliches
Zeugnis in dieser Richtung fehlt. Was also, wenn es sich bei der
reformierten Theologie und dem ihr zu Grunde liegenden Gottesbild um eine
List Satans handelt? In 2. Kor. 2,11 sagt uns Paulus, dass uns die
Gedanken des Satan nicht unbekannt sind.
Ich denke, wir stimmen darin überein, dass
Satan den Marienkult mit List während des Konzils von Ephesus in das
Christum hineingeschleust hat, als er im Prinzip des Muttergotteskult der
Artemis unter dem Namen Maria neu verpackte und für die Kirche hoffähig
machte. Von dieser Vorgehensweise ausgehend, habe ich dann ein Gottesbild
gesucht, dass und in einem ähnlichen Maße Willkür und Unberechenbarkeit
vermittelt, wie der Gott der reformierten Theologie. Wo finde ich eine
Gottheit die sowohl die Quelle des Lichts als auch der Finsternis, des
Guten und auch des Bösen ist? Nun ich finde das in der griechischen
Mythologie. Wenn du dir eine Zeitlang überlegst, welche Halunken und
unberechenbaren weil unzuverlässigen Gesellen sich da auf dem Olymp
versammeln, dann hat das schon eine ganze Menge mit dem gemeinsam, was uns
heute so an reformiertem Gottesbild vorgestellt wird. Wir müssen natürlich
berücksichtigen, dass wir heute mehr als 1.500 Jahre Feinschliff an diesem
Gottesbild hinter uns haben. Nach Augustinus haben Luther, Zwingli und
Calvin daran herumgedoktert. Anschließend haben wir noch mehrere große von
den jeweiligen Staaten bezahlte Zusammenkünfte, z.B. Dordrecht und
Westminster, die aus Gründen der Staatsräson daran weitergearbeitet haben.
Es ist ganz wichtig, dass diese reformierte
Theologie und das ihr zu Grunde liegende Gottesbild, zumindest nach den
Quellen, auf die ich Zugriff habe, von der römisch katholischen Kirche
immer akzeptiert wurde. Wenn man sich allein vor Augen führt wie Johannes
Paul II Augustinus in den höchsten Tönen lobte, dann stellt man fest, dass
reformierte Theologie an sich überhaupt nicht der Grund für die Trennung
während der Reformation war.
In wie weit dann Whitefield und Wesley noch an
diesen Dinge gefeilt haben, dass entzieht sich meiner Kenntnis. Allerdings
wird die Quelle nicht besser, nur weil der Austritt verschönert wird.
Zu deinen Gedanken über die Auserwählung
möchte ich nur so viel anmerken, dass ich an keiner Stelle in der Bibel
eine Auserwählung zur Errettung finde. Wohl zur Sohnschaft.
Die gesamte Auseinandersetzung mit diesen
Dingen ist sicherlich noch nicht zu Ende. Das Ende deiner Ausführungen ist
völlig deckungsgleich mit meinem Beispiel während unsere Telefonates vor
einigen Wochen. Auch die Bedeutung der Gnade kann ich nur vollständig
unterstreichen. Interessant ist dabei, dass ich durch die Suche nach den
Elementen der Bundeslade im Römerbrief genau zu der gleichen Überzeugung
gekommen bin wie du, nur war bei meinen Überlegungen der goldene Krug mit
dem Manna in Verbindung mit Römer 6 das auslösende Element. Die Gedanken
möchte ich dir abschließend noch hier einfügen.
Bei vielen Auslegern findet man die Ansicht, dass das Manna ein Bild vom Wort Gottes sei. Während der Beschäftigung mit der Bundeslade sind mir zu diesem Vergleich immer mehr Zweifel gekommen. Was, wenn das Manna ein Bild der Gnade ist?
Dann hätten alle Israeliten, auch die an denen Gott nach 1. Kor. 10,5 kein Wohlgefallen gefunden hatte, Gnade erfahren. (2.Mo.16) Nur durch die Gnade sind sie dann überhaupt so weit gekommen, dass Wort Gottes zu hören. (2. Mo. 20 die 10 Gebote) Trotz der erfahrenen Gnade und der Kenntnis des Wortes Gottes hatten nicht alle Leben aus dem Tod, waren nicht alle Wiedergeborene. (4. Mo. 17, der Stab Aarons der gesprosst hatte.)
In Hebräer 9,4 finden wir die Bundeslade, so wie das Volk sie in der Wüste hatte. "und die Lade des Bundes, überall mit Gold überdeckt, in welcher der goldene Krug war, der das Manna enthielt, und der Stab Aarons, der gesprosst hatte, und die Tafeln des Bundes".
Im Gegensatz zu Hebräer 9 wird in 1. Könige 8,9 betont, dass nur noch die Gesetzestafeln in der Bundeslade waren, als diese an ihren endgültigen Bestimmungsort im Tempel gestellt wurde.
1. Petr. 1,25 teilt uns Mit, dass das Wort des Herrn in Ewigkeit bleibt. Der Herr selbst ist das fleischgewordene Wort. (Joh. 1,14) Die Bundeslade ist ein Bild von dem Herrn. Er ist in das Heiligtum hineingegangen. Da das Manna nicht endgültig in das Heiligtum hineingegangen ist, sondern offensichtlich nur während der Wüstenreise anwesend war, kann es eigentlich kein Bild vom Wort Gottes sein. Das der Stab Aarons nicht mehr in der Bundeslade ist, wenn diese ins Heiligtum hineingeht, deutet darauf hin, das der HERR in sich selbst das Leben ist. Er ist gerade nicht durch Leben aus dem Tode gekennzeichnet.
Wir haben jetzt Leben aus dem Tod, soweit wir an das stellvertretende Opfer des Herrn Jesus geglaubt haben und unsere Sünden bekannt haben. Wir werden aber einen Herrlichkeitsleib erhalten und IHM gleich sein, denn wir werden IHN sehen, wie er ist.(1. Joh. 3,2)
Wenn Manna ein Bild der Gnade ist, dann hätten wir in Hebräer 6 eine Parallele zu den Israeliten in der Wüste. In der Wüste haben alle das Manna geschmeckt, ohne dass es zu rettendem Glauben führte. Auch in Hebräer 6,4 haben wir solche, die von der himmlischen Gabe geschmeckt haben (wenn man das so schreibt fragt man sich warum nicht schon vor Jahrzehnten auf den Gedanken gekommen ist einfach himmlische Gabe mit himmlischer Gabe gleichzusetzen). Auch die in Hebräer 6 sind nicht zum rettenden Glauben hindurch gedrungen.
Also, Gott bietet Gnade an, Menschen kommen unter Gnade, kommen aber nicht zum rettenden Glauben. Niemand kann Herr Jesus sagen, als nur im Heiligen Geiste. (1. Kor. 12,3) Selbst HLH glaubte nicht, dass jeder der einmal Herr Jesus gesagt hat errettet ist.
Natürlich ist der Gedanke, dass das I von TULIP wegen der dann nicht mehr
als unwiderstehlich zu bezeichnenden Gnade schon irgendwie faszinierend.
Es besteht aber auch die Gefahr, das man genau auf der anderen Seite vom
Pferd fällt. Ich habe zu diesen Gedanken schon öfter den Dialog mit
Brüdern gesucht, leider aber nie eine Reaktion erhalten. Vielleicht hast
du eine Meinung dazu.
herzliche Grüße
Ulrich
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TULIP
by
EJS
Aufklärung zum Calvinismus
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