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Zurück zu Eberhart Ginter

 

TOD UND EWIGKEIT  

doc

 

 

Bibelstellen zum Thema:

Ursprung des Lebens  1.Mo 1,26ff; 1.Mo 2,7; Joh 1,1-18;

Ursache des Todes    1.Mo 2,15ff; 1.Mo 3; Ps 90; Lk 9,59f; Joh 8,1f; Röm 6,23

Sinnloses Dasein?    Hi 1,21; Pred 1-2; Pred 12; Joh 6,27f; Apg 17,24ff; 1.Tim 6,7; Jak 4,13ff

Die Ewigkeit         Pred 3,11; Lk 16,19-31; Joh 3,16; 1.Petr 1,3ff; Offb 21

Gericht Gottes       Mk 16,15f; Joh 3,36; Röm 1-2; Hebr 9,27; Hebr 10,26ff; Offb 20,11-15

Rettung vor dem Tod  Ps 85,9-14; Jes 40; Jes 53; Jes 59,1f; Mt 20,28; Apg 4,12; Hebr 2,14f; 1.Petr 2,22ff; 1.Joh 3,4-5

Auferstehung         1.Kor 15,42ff; 2.Kor 4,14ff; Kol 3,1f;

Umkehr und Glaube    Mk 1,14f; Joh 14,1-11; Röm 5,1ff; Hebr 4,1ff

 

 

Der Tod ist und bleibt das größte Problem der menschlichen Existenz. Wenn wir vor dem Grab eines bekannten Menschen stehen, dann wollen wir es zuerst nicht fassen, - doch dieser Mensch lebt nicht mehr. Alle anderen Probleme verlieren in diesem Moment ihr Gewicht und treten in den Hintergrund. Wir werden schonungslos mit dem Sinn unseres Daseins konfrontiert.

So ging es auch mir, der ich schon in jungen Jahren und somit Zeit meines Lebens mit dieser schrecklichen Tatsache umgehen lernen mußte. Im Alter von fast 4 Jahren starb meine Mutter. Das war ein tiefer Einschnitt auf meinem Lebensweg, den ich aber von kleinauf als normal und gegeben hinnahm. Als ich dann siebzehn war wurde mein Vater durch Blitzschlag getötet. Ich selbst stand hinter ihm, blieb aber nahezu unverletzt.

In einem katholischen Elternhaus aufgewachsen war ich mit dem unbiblischen, zutiefst heidnischen Totenkult dieser Kirche vertraut. Die Fürbitte für den Verstorbenen sowie das Anflehen aller möglichen verstorbenen „Heiligen“ ist bezeichnend für die Unsicherheit und Ungewißheit, in der ein Katholik gefangen ist. Auf welche Weise ein katholischer Priester an die existentiellen Fragen des Menschen herangeht, mag nachfolgender Artikel zeigen, der 1994 zu Aller-heiligen, dem Fest des katholischen Totenkultes, abgedruckt wurde.

 

 


 

Die große Zusage


 

Von Pfarrer G.O.

Als ein Mensch, der von berufswegen viel an Gräbern zu stehen hat, läßt mich der Satz eines 19jährigen nicht mehr los: „Wenn man weiß, einmal muß man sterben, dann kann man doch nicht glücklich sein, oder?“

Dieser junge Mensch rührt an eine Frage, die sich jedem von uns früher oder später in seinem Leben stellt, die man verdrängen, nicht wahr-haben, eine Zeitlang vergessen – aber niemals aus der Welt schaffen kann. Die Frage heißt ganz einfach: Wozu lebe ich? Welcher Sinn liegt in meinem Leben, von dem ich genau weiß, daß es nach 70, 80 Jahren – vielleicht aber auch schon nach 20 oder 30 Jahren – unwiderruflich zu Ende ist? Die Frage ist wohl fast so alt wie die Menschheit selbst. Die Antworten, die auf sie gegeben werden, sind zahlreich und grundverschieden. Die einen trösten sich mit dem Glauben an eine unsterbliche Seele, für die das Leben erst eigentlich nach dem Tod beginnt. Andere hoffen, durch ihre Taten in die Geschichte einzugehen und bemühen sich deshalb nach Kräften, zu Lebzeiten für ihren Nachruhm zu sorgen. Wieder andere halten die Frage schlichtweg für unbeantwort-bar.

Wenn ich nun versuche , in ein paar Sätzen eine Antwort zu geben, dann ist diese Antwort nicht meine Antwort. Es ist die Antwort des christlichen Glaubens, deren Wahrheit nicht demonstriert, aber – wie ich meine . als gut und richtig im Leben erfahren werden kann. Auf die Frage „Was ist der Mensch?“ antwortet die Bibel nicht mit einer Definition, sondern mit einer Zusage: Gott liebt den Menschen, und zwar jeden einzelnen persönlich. Das heißt im Blick auf die Frage nach dem Sinn: Mein Leben ist sinnvoll, weil der Schöpfer alles Lebens dieses Leben liebt. Vor ihm bin ich nicht ein namenloses Staubkorn, sondern ein Du, eine Person.

Aus dieser ersten Antwort ergeben sich aber nun noch zwei weitere. Einmal: Wenn Gottes Liebe mein Leben umfängt und trägt, wartet sie – wie jede Liebe – auf Antwort, auf die Antwort der Gegenliebe, des Vertrauens, der Dankbarkeit. Zweitens: Wenn die Menschenliebe Gottes erkannt und angenommen wird, dann ruft sie unweigerlich das andere hervor: die Menschenliebe des Menschen. Die Freude daran, für den Mitmenschen einzutreten, ihm zu helfen, ihm das Leben leichter, sinnvoller und schöner zu machen. Die Antwort ist nicht neu, aber ich weiß keine bessere: Mein Leben, ob es lang ist oder kurz, hat Sinn und Inhalt, weil Gott mich liebt und ich ihn wieder lieben und den Mitmenschen Gutes tun darf.


 

 


 

Ist das etwas die Antwort des christlichen Glaubens auf die Frage nach dem Tod und dem Sinn des Lebens? Es ist schon traurig, wenn ein Theologe, von dem die Leute annehmen, er sei im christlichen Glauben verwurzelt, meint, die Wahrheit des christlichen Glaubens könne nicht demonstriert werden. Damit stellt er sich selbst das Zeugnis eines - im biblischen Sinne - „Ungläubigen“ aus. Daraus folgt auch seine Behauptung (und das als einer der die Bibel eigentlich kennen müßte), die Bibel hätte keine Antwort auf die Frage: „Was ist der Mensch?“ Darum sind auch seine weiteren Ausführungen ein sinnloses Gerede über Liebe, das keinem suchenden Menschen weiterhelfen kann.

Kein Wunder, dass die Lücke, die diese sogenannten Theologen hinterlassen, von allerlei selbsternannten Propheten gefüllt wird. Da heutzutage immer weniger Menschen die Aussagen Jesu kennen und mit der Lehre der Bibel vertraut sind, ist es nicht schwer sie zu blenden, indem man auf übernatürliche Erlebnisse, Kundgaben des „Gottesgeistes“, Jenseitserfahrungen und Berichte von Wundern verweist. Natürlich wollen auch diese falschen Propheten uns einen christlichen Anschein vermitteln, doch was sie uns über das Sterben und das Leben nach dem Tod berichten deckt sich nicht im Geringsten mit dem Evangelium.

 

 


 

Glaube allein hilft nicht


 

Betrifft: Artikel „Dir große Zusage“ vom 31.10

 

Viele Menschen haben nur deshalb Angst vor dem sogenannten Tod, weil ihnen niemand so recht sagen kann, was dann auf sie zukommt. Das Thema wird daher ganz bewußt in eine Tabuzone verlagert und möglichst lange vor sich hergeschoben, bis daß sich durch den Zerfall des Körpers dessen Lebenskraft mehr und mehr zurückzieht und das Ende des Lebens auf der Materie bevorsteht. Wenn ein 19jähriger am Grabe eines Angehörigen verlauten läßt, nicht glücklich sein zu können, wenn man wisse, einmal sterben zu müssen, so kann das nur so gedeutet werden, daß der junge Mann noch nie etwas von einem Weiterleben der Seele nach dem physischen Tod gehört hat. Nachdem ich selbst bereits in jungen Jahren mit dem plötzlichen Hinscheiden eines Nachbarn konfrontiert wurde, ließ mich die Frage nach dem „Danach“ eigentlich nie mehr los. Aufgrund dessen habe ich mich relativ früh mit dem „Leben nach dem Leben“ befaßt. Dabei bin ich – nachdem ich einige diesbezügliche Bücher von Autoren mit unterschiedlichen christlichen Glaubensbekenntnissen verschlun-gen hatte – zu dem Ergebnis gelangt, daß der Tod, wie viele meinen – nicht das Ende aller Dinge sei, sondern vielmehr „nur“ das Ablegen des Körpers bedeute, der der jedem Menschen innewohnenden unsterb-lichen Seele sozusagen als „Gefährt“ diente und die jetzt mit all ihren Eigenschaften in eine andere Daseinsform hinüberwechselte. Zahl-reiche Jenseitserfahrungen und Kundgaben durch den Gottesgeist geben Zeugnis davon, daß die Seele „drüben“ weiterlebt.

Abwegig wäre es, den Sinn seines Lebens im Reichtum und Wohlstand zu suchen. Richtig ist, daß uns jeder Tag von Gott geschenkt wird, um unsere Fehler – auch Sünden genannt – zu erkennen, zu bereinigen und nicht mehr zu tun. Der Glaube allein hilft da überhaupt nicht weiter. So hat es jeder schließlich selbst in der Hand, sein künftiges Leben im Jenseits schon im Diesseits licht und froh zu gestalten.

Franz W.

Waldbrunn


 

 

 


 

Die Überschrift, die die Kernaussage des Artikels treffend wiedergibt, steht im totalen Gegensatz zur biblischen Botschaft. Denn im Evangelium wird einzig der Glaube, das heißt das Vertrauen in Gottes Wort, gefordert. Allein die Feststellung, dass es ein Weiterleben nach dem Tod gibt, bringt uns nicht viel weiter. Denn dies wissen bzw. ahnen zumindest so gut wie alle Menschen. Wie sieht es aber dort „drüben“ in der Ewigkeit aus? Das allein weiß Gott und er beantwortet uns diese Frage in seinem Wort, der Bibel. Die entscheidende Frage an den Menschen ist: „Wo wirst Du die Ewigkeit verbringen?“ Wirst Du im Himmel in der ewigen Gemeinschaft mit Deinem Schöpfer aufwachen oder wirst Du zum gerechten Gericht Gottes erweckt werden, welches Dich zur ewigen Qual verdammen wird?

Geister, die nicht auf diese alles entscheidende Frage verweisen und gleichzeitig den Glauben an den einzigen Herrn und Herrscher Jesus Christus verleugnen, sind nicht von Gott, sondern dämonischer Natur. Dieser Geist kennzeichnet beide Artikel, die wir gelesen haben. Nicht nur das Gericht Gottes, sowie die Möglichkeit einer ewigen Verdammnis – umgangssprachlich „Hölle“ genannt – werden verschwiegen, genau so wenig wird die Frage nach den Ursachen von Sterben und Tod beantwortet. Nur derjenige, der das weiß kann auch erkennen ob und in welcher Weise der Tod überwunden werden kann. Wer dieser Frage jedoch ausweicht kann dem in Todesangst gefangenen Menschen auch keine echte Hoffnung vermitteln.

 

Der Tod wird von den meisten verdrängt

 


 

Betrifft: Leserbrief "Glaube allein hilft nicht" von Franz W., Waldbrunn

 

Es stimmt: Viele Menschen haben Angst vor dem Tod. Denn mit dem Tod endet jedes irdische Leben und damit alles, was wir hier auf Erden aufgebaut und angestrebt haben. Haben wir nichts in die Welt gebracht, so werden wir auch nichts aus ihr herausnehmen. Das Wollen, Streben und Mühen verliert angesichts des Todes jeden Sinn. Zudem weiß man nicht, wann es einen treffen wird. Nur eines ist sicher, tod-sicher: Man wird sterben.

Eine Wahrheit, die so bitter ist, dass sie von den meisten Menschen verdrängt wird. Ganz entgegen Gottes Rat, der uns im 90. Psalm aufruft: "Bedenke, o Mensch, dass du sterben mußt, auf dass du klug wirst!" Denn Gott selbst hat dem Menschen Grenzen gesetzt, damit er nach seinem Schöpfer fragt und ihn sucht.

Die erste Grenze bestand darin, dass Gott den ersten Menschen Adam und Eva nicht erlaubte, vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen. Er erlaubte ihnen damit nicht, ihm gleich zu werden. Welchen Sinn hatte dieses Gebot? Es bringt zum Ausdruck, wer der "Herr" ist.

Die Bibel definiert den Menschen nämlich als ein Geschöpf Gottes. Und zwar als das größte Werk, das Gott gemacht hat - "Ihm zum Bild schuf er ihn". Gott selbst legte Hand an ihn und blies ihm seinen Geist des Lebens ein. Hier unterscheidet sich der Mensch vom Tier: Er ist eine Person, die in einem persönlichen Verhältnis zu Gott stehen soll.

Doch bleibt diese Ordnung bestehen: Der Schöpfer steht immer über dem Geschöpf. Der Mensch ist abhängig von Gott und nicht umgekehrt. Deshalb verband Gott das Verbot von jenem Baum zu essen mit der Drohung: "Des Tages ihr davon esst, werdet ihr gewiß sterben."

Aber der Teufel in der Gestalt der Schlange versprach ihnen das Gegenteil: "Ihr werdet gewiß nicht sterben, sondern ihr werdet sein wie Gott."

Wem haben nun Adam und Eva geglaubt? Sie glaubten dem Teufel, übertraten das Gesetz Gottes und mussten konsequen-terweise sterben. Nun, wann starben sie? - "Des Tages ihr davon esst ...!" - Wir lesen aber, dass Adam 925 Jahre alt wurde.

Was geschah nun an dem Tag, als sie von dem Baum aßen? - "Und Gott vertrieb den Menschen vom Garten Eden". Er vertrieb sie aus dem Paradies, aus der Gemeinschaft mit Ihm, dem Ursprung des Lebens.

Also ist der Tod der Verlust der Gemeinschaft mit Gott und leiblicher Tod lediglich die Folge des geistigen Todes. Denn Gott lügt nicht. Sein Wort trifft ein, genau so wie er es sagt.

Misstrauen gegen Gott äußert sich im Übertreten der Gebote Gottes. Die Bibel nennt das auch Sünde.  Der Lohn der Sünde aber ist der Tod. Das ist die Antwort auf die Frage, warum wir sterben müssen. Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.

Gottes Liebe äußerst sich schon allein dadurch, dass der leibliche Tod nicht direkt auf den geistigen folgt und wir nicht gleich nach unserer ersten Sünde tot umfallen. Gott ist gnädig und von großer Geduld und möchte uns die Möglichkeit der Umkehr geben.

Sowie nun der Unglaube den Menschen den Tod einbrachte, so wird der Glaube, das Vertrauen auf Gottes Reden, ihn zu neuem Leben erwecken. Und so wie der Tod zuerst geistig erfolgte, so soll auch das neue Leben zuerst darin sichtbar werden, dass der Mensch wieder in ein persönliches Verhältnis zu seinem Schöpfer kommt.

[ "Wer an den Sohn glaubt hat ewiges Leben, wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm" (Joh 3,36). Weshalb aber gerade der Glaube an den Sohn Gottes, Jesus Christus? - Nun, so wie der Sohn eines Menschen ein Mensch ist, so ist der Sohn Gottes Gott selbst. Jesus Christus sagt von sich: "Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen."

In Jesus Christus kam der Schöpfer zu seinen eigenen Geschöpfen. Gott wurde Mensch um der Menschen willen. Denn die Sendung Jesu Christi bestand darin zu sterben, zur Erlösung für viele. Unsere Strafe lag auf ihm, dem Sündlosen, auf dass wir Frieden hätten. Hier begegnen sich Liebe und Gerechtigkeit in vollkommener Weise. Der Richter vollstreckt das Urteil an sich selbst. Das ist Evangelium - eine wahre Frohbotschaft! - wollen wir sie glauben? ]

Das ist das einzige, was uns noch zu tun übrigbleibt: Zu glauben, dass Jesus allein uns retten kann und auch retten wird. Dieser Glaube ist die lebendigste Hoffnung, die es auf Erden gibt: Dem nachzufolgen, der aus den Toten auferstanden ist und nun beim Vater im Himmel lebt. Von dort wird er wiederkommen, um die Menschen abzuholen, welche auf ihn warten. Christen erwarten den Auferstandenen und nicht das Kindlein in der Krippe.

Eberhard Ginter   ebeginter@web.de

 

Rottweil


 

Schwarzwälder Bote, 22.12.1994