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(5c) Die sieben Biographien im ersten Buch Mose *)

*) Vgl.  Philip  Mauro:   „Die  gegenwärtige Weltzeit".

Zum Schluß möchte ich auf eine Parallele zwischen den sieben Schöpfungstagen und den Lebensgeschichten von sieben Personen im ersten Buch Mose hinweisen. Wir können uns das erste Buch Mose gewissermaßen aus diesen sieben Geschichten zusammengestellt denken, und damit wird 1. Mose 1 auch zu einer kurzen Übersicht über das ganze Buch. Übrigens laufen diese sieben Lebensbeschreibungen nicht ohne weiteres mit den Tagen parallel: die erste Biographie ist die von Adam, und sie stimmt mit dem Prolog von 1. Mose 1 überein. Sie zeigt uns den guten Anfang, den Sündenfall und die daraufhin verfluchte („wüste und leere") Erde. Die folgenden sechs Biographien stimmen mit den sechs Tagen überein, an denen die Schöpfung wiederhergestellt wird. Nach dem, was unter (4) über die Haushaltungen gesagt wurde, ist es nicht schwer zu erkennen, daß Seth, Noah und Abraham jeweils mit dem ersten, zweiten und dritten Tag übereinstimmen; sie sind ja die Hauptpersonen in den mit diesen Tagen übereinstimmenden Haushaltungen. In Seth - oder eigentlich in den Brüdern Abel und Seth, denn sie bilden eine Einheit: Seth tritt an die Stelle Abels (1. Mo 4,25) - sehen wir die Linie des Lichts, des Samens des Weibes, während Kain, der erste des Schlangensamens, die Linie der Finsternis repräsentiert. Noah läutet einen neuen Zeitabschnitt ein, einen Zeitabschnitt der Teilung in Völker und Länder und der Herrschaft durch Obrigkeit und durch Völker über Völker. Und zum dritten haben wir gesehen, wie treffend in Abrahams Leben die Wahrheit von der Auferstehung hervortritt. Die Belehrung von Römer 4 zeigt uns den wichtigen Zusammenhang zwischen dem rechtfertigenden Glauben Abrahams und der Auferstehung Christi. Abraham ist auch das Vorbild des neutestamentlichen Gläubigen, der in einem Lande, wo er Fremdling und Beisasse ist, in Auferstehungskraft für Gott Frucht bringt.

Demgegenüber ist Isaak (vierter Tag) das Bild des himmlischen Menschen, sei es Christus, sei es der Gläubige („Kind der Verheißung"; Gal 4,28), der in Christus in die himmlischen örter versetzt ist. Isaak wird immer im Lande Kanaan gesehen. Rebekka ist dabei im ersten Buch Mose das Bild der Versammlung, die mit der Herrlichkeit des wahren Isaak bekleidet ist, wie der Mond mit der Herrlichkeit der Sonne. Überdies wird in Isaak ein Same verheißen wie die Sterne des Himmels (1. Mo 22,17. 18).

Das Leben Jakobs stimmt ganz besonders mit dem fünften Tag überein; sein Leben ist ganz und gar Prüfung, als Folge der Umtriebe der alten Natur („die Wasser"). Er verbringt sein Leben zum größten Teil unter fremden Völkern (Paddan-Aram und Ägypten); auch davon sind die Wasser ein Bild. Er ist ein Bild des Überrestes Israels, der nach vielem Umherschweifen in der Fremde und nach vielen Bedrängnissen („die Zeit der Drangsal für Jakob"; Jer 30,7) durch Gott im Lande wiederhergestellt wird.

Schließlich haben wir in Joseph eines der schönsten Vorbilder auf Christus als den, der unter seinen Brüdern den ersten Platz hatte, aber von ihnen aus Neid überliefert wurde, Sklave wurde und erniedrigt wurde bis in den tiefen Todeskerker. Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihn als Retter der Welt zum Haupt über das ganze Land Ägypten gemacht. Alles ist ihm unterworfen, die Völker (Ägypten) und Israel (seine Brüder), und er teilt seinen erhabenen Platz mit Asnath, einem Vorbild der Versammlung. Eine deutlichere Parallele mit dem sechsten Tag ist kaum denkbar.

Das erste Buch Mose endet mit dieser Geschichte Josephs; es folgt keine Person, die mit dem siebenten Tag übereinstimmt. Es gibt nur einen Hinweis auf diesen Tag in den Weissagungen Jakobs über seine zwölf Söhne in 1. Mose 49. Vers l macht deutlich, daß es sich um Weissagung handelt. Joseph (Vers 22-26) verkörpert darin aufs neue die Periode der Erhöhung des Sohnes des Menschen auf der Erde und die Einführung Seiner segensreichen Regierung, mit allen Speisen von 1. Mose 1,29. 30. Aber das ist nicht Jakobs letztes Wort über Gottes Wege mit Israel. Es folgt ein merkwürdiges Nachwort in Benjamin, dem zerreißenden Wolf, der am Abend Beute verteilt (Vers 27). Das zeigt, daß die Regierung Christi nicht nur Segen beinhaltet: Er muß herrschen, bis Er alle Feinde unter Seine Füße gelegt hat. Der letzte Feind, der weggetan wird, ist der Tod (1. Kor 15,25. 26), und das geschieht am Ende des Friedensreiches (Off 20,7-15). Die 198

Ruhe des siebenten Tages wird erst vollkommene Ruhe, wenn der zerreißende Wolf den letzten Feind verschlungen hat. Übrigens ist es der Mühe wert, das ganze Kapitel 49 des ersten Buches Mose eingehend zu studieren, denn es beschreibt uns die vollständige Geschichte des Volkes Israel. In diesem Kapitel ebenfalls eine Parallele zu den sieben Schöpfungstagen zu entdecken, will ich gern dem Leser überlassen.