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Die Lästerung wider den Heiligen Geist.


 

Nicht wenige Gläubige sind beunruhigt über die Aussage des Herrn

Jesus in Matthäus 12, 31:

  

"Deshalb sage ich euch: Jede Sünde oder Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des

Geistes wird den Menschen nicht vergeben werden. Und wer irgend ein Wort reden wird wider den Sohn des Menschen,

dem wird vergeben werden; wer aber irgend wider den Heiligen Geist reden wird, dem wird nicht vergeben

werden, weder in diesem Zeitalter noch in dem zukünftigen."

(Elberfelder Bibelübersetzung)

 

 

Dabei bereitet gerade solchen Christen, die nicht leichtfertig mit der Sünde umgehen, sondern wissen, dass jede Sünde von Gott trennt,

dieser Vers die meisten Schwierigkeiten. Wenn sie auch aufrichtig ihre Sünden vor Gott bekannt haben und glauben, dass der Herr Jesus

am Kreuz die Strafe für ihre Sünden getragen hat, so kommen ihnen  doch noch oft Zweifel über die Annahme bei Gott. Sie klagen sich

selbst an und halten es für möglich, diese Sünde, vielleicht auch nur unbewusst, begangen zu haben und dass es deshalb für sie keine

Vergebung geben kann. Hat der Herr Jesus dies nicht selbst in unserem Vers gesagt? Die Folge ist, dass solche Gläubige (und es

sind in der Regel wiedergeborene Christen) nie völlig Ruhe und Frieden im Herzen haben.

 

Diese Broschüre möchte allen Gläubigen, die in dieser Weise beunruhigt sind, eine Hilfe sein.

 

 

Jede Sünde oder Lästerung wird den Menschen vergeben werden.

 

Halten wir zunächst diese gewaltige und weitreichende Zusage des Herrn Jesus fest. Zeigt sie uns doch etwas von der Herrlichkeit

Seiner Person und der Allgenugsamkeit Seines Opfertodes am Kreuz.

Nur Er, der menschgewordene Gottessohn, konnte den Menschen unverbrüchlich und für alle Zeiten versichern: Es gibt Vergebung

für eure Sünden. Deshalb war Er ja aus dem Himmel auf die Erde gekommen. Er wollte selbst die Grundlage zur Sündenvergebung

legen. Am Kreuz von Golgatha hat Er Sich selbst für die Sünde geopfert und Sein Blut fließen lassen. Und nun darf jeder wissen:

"Das Blut Jesus Christi, des Sohnes Gottes, reinigt uns von aller Sünde" (1. Johannes 1,7). Aufgrund dieses Blutes kann Gott

wirklich alle Sünden eines jeden Menschen vergeben, wie schwerwiegend und zahlreich sie auch sein mögen. Wer nun

aufrichtig seine Sünden vor Gott bekennt und darauf vertraut, dass Jesus an seiner Stelle dafür von Gott gerichtet wurde, der kann

sich der Vergebung all seiner Sünden, auch der abscheulichsten Taten, zu denen ein Mensch fähig sein mag, völlig gewiss sein.

Seine Sicherheit beruht einzig und allein auf dem unendlich großen Wert des vergossenen Blutes Jesu. Das zu erfassen gibt jedem

Wiedergeborenen völlige Ruhe des Gewissens und tiefen

Herzensfrieden. 

 

"Aber es gibt doch eine Ausnahme!"

 So sagen viele Christen und verweisen dabei auf den zweiten Teil unseres Verses. Und der Herr Jesus hat dies ja auch tatsächlich zu

den Pharisäern gesagt. Um Seine Worte recht verstehen zu können, müssen wir aber unbedingt die Ereignisse, die zu dieser Aussage

des Herrn führten, mit berücksichtigen. Das ist überhaupt ein wichtiger Grundsatz für das richtige Verständnis und die Auslegung

eines Bibeltextes. Niemals dürfen wir einen Vers aus dem Zusammenhang reißen, denn dies hat schon oft zu falschen

Auslegungen, ja sogar zu Irrlehren geführt. 

 

Nicht Sünde, sondern Lästerung wider den Heiligen Geist

 

Zunächst ist auffallend, daß der Herr Jesus in unserem Vers nicht von Sünden wider den Heiligen Geist spricht, sondern von einer

Lästerung des Geistes. Das macht klar, daß es hier nicht um Sündigen im allgemeinen Sinn geht, sondern um eine ganz konkrete

Sünde, um die Lästerung des Geistes Gottes.  

Grundsätzlich ist ja eigentlich jede Sünde eines Gläubigen zugleich auch eine Sünde gegen den in ihm wohnenden Heiligen

Geist. Deshalb konnte Petrus zu Ananias, der die Apostel belogen hatte, sagen: "Ananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, daß

du den Heiligen Geist belogen und von dem Kaufpreis des Feldes beiseite geschafft hast?" (Apostelgeschichte 5, 3) Aber die Sünde

eines Gläubigen, so ernst wir sie auch nehmen müssen, ist keine Lästerung des Geistes. Auch die Sünde von Ananias, selbst wenn sie

das unmittelbare Gericht Gottes nach sich zog, war keine Lästerung des Geistes. Ananias ging deshalb nicht ewig verloren. Sein ewiges Heil, seine Annahme bei Gott wurde durch seinen plötzlichen Tod in keiner Weise in Frage gestellt. (Vgl. dazu auch 1. Korinther 11, 29-32 und 1. Johannes 5, 16. 17, wo deutlich wird, daß Gläubige auf eine Weise sündigen können, die Gott in Seinen Regierungswegen mit dem leiblichen Tod beantworten muß. Aber es wird auch deutlich, daß das gerade zu dem Zweck geschieht, daß sie nicht mit der Welt zur ewigen Verdammnis verurteilt werden müssen.)

 

Worin besteht denn nun eigentlich die Lästerung des Heiligen Geistes? Die Antwort auf diese Frage finden wir wie gesagt nur,

wenn wir die Textstelle in ihrer Verbindung mit den zuvor beschriebenen Ereignissen betrachten.

 

 

Matthäus 12, 22. 23:

Ein Besessener wird geheilt

 

Das Ereignis, das den Worten des Herrn Jesus an die Pharisäer (einer jüdischen Sekte) vorausging, war die Heilung eines

Menschen, der von einem bösen Geist, einem Dämon, besessen war. Durch seine göttliche Macht hatte der Herr Jesus den bösen Geist

ausgetrieben, und der bis dahin Blinde und Stumme konnte wieder sehen und reden. Mit Verwunderung und großem Erstaunen reagierten

die umstehenden Menschen auf dieses Wunder. Wie konnte dieser Jesus von Nazareth nur so etwas tun? Dieser Mensch offenbarte eine

in Israel bis dahin nie gesehene göttliche Kraft und Allmacht. "Mit Gewalt gebietet er selbst den unreinen Geistern, und sie

gehorchen Ihm", bezeugten die Menschen bei einer anderen Gelegenheit (Markus 1, 27). Viele stellten sich deshalb auch die

Frage, ob dieser nicht der verheißene Messias war. Denn aus den Schriften des Alten Testamentes war bekannt, daß der Messias sich

durch große Zeichen und Wunder ausweisen würde. 

 

Der Herr Jesus tat Wunder

in der Kraft des Heiligen Geistes

 

Nun, dieser Jesus von Nazareth war tatsächlich Der, von dem die Propheten des alten Testamentes immer wieder geweissagt hatten.

Obwohl Er als wahrhaftiger Mensch inmitten Seines Volkes Israel lebte, bewiesen Seine Worte und Seine Taten unzweifelhaft, wer Er

war: Der Christus, der Sohn Gottes. So konnte denn auch Petrus am Pfingsttag die Juden in Jerusalem in aller Deutlichkeit daran

erinnern, wen sie da eigentlich "durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz geheftet und umgebracht" hatten: "Jesus, den Nazaräer,

einen Mann, von Gott an euch erwiesen durch mächtige Taten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte tat, wie ihr

selbst wisset" (Apostelgeschichte 2, 22. 23). Und zu Kornelius, einem römischen Hauptmann, sagt er später: "Jesus, den von

Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat, der umherging, wohltuend und heilend alle, die von dem Teufel

überwältigt waren; denn Gott war mit ihm" (Apostelgeschichte 10, 38).

 

Es war also ganz offensichtlich - und die Juden wußten es auch -,  daß der Herr Jesus Seine Wunderwerke in der Kraft des Heiligen

Geistes tat. Als Jesus sich zu Beginn Seines öffentlichen Auftretens von Johannes im Jordan taufen ließ, kam der "Heilige

Geist in leiblicher Gestalt, wie eine Taube", auf Ihn, und Gott bezeugte öffentlich, daß "dieser sein geliebter Sohn" sei (Lukas

3, 21. 22; siehe auch Markus 1, 9-11; Matthäus 3, 13-17 und Johannes 1, 32. 33). Dies geschah in Gegenwart einer großen

Volksmenge, und viele konnten davon Zeugnis geben. Danach bezeugt  die Bibel an vielen Stellen, daß der Herr Jesus alles in der Kraft

des Heiligen Geistes getan hat. Auch die Heilung dieses Besessenen.

 

 

Die Sünde der Pharisäer

 

Aber genau das bestritten die Pharisäer. Sie konnten das Wunder nicht leugnen. Alle hatten es mit ihren Augen gesehen. Aber sie

leugneten, daß dies Wunder durch die Kraft des Heiligen Geistes geschehen war. Sie behaupteten: "Dieser treibt die Dämonen nicht

anders aus, als durch den Beelzebub, den Obersten der Dämonen" (Matthäus 12, 24). Welch eine schreckliche Behauptung; und welch

eine Lüge zugleich! In ihrem Haß gegen den Herrn Jesus schreckten sie (obwohl sie die Wahrheit kannten) nicht davor zurück, die in

Ihm und durch Ihn wirkende Kraft des Geistes als von dem höllischen Fürsten Beelzebub kommend zu bezeichnen. Das war kein

übereiltes oder unbedachtes Reden, sondern eine aus ihrem haßerfüllten Herzen kommende Lästerung. Sie schrieben das Werk des

Heiligen Geistes durch den Herrn Jesus dem Teufel zu. Und das war Lästerung wider den Heiligen Geist.

 

Um es noch einmal zu betonen: Diese Lästerung des Geistes geschah in der vollen Kenntnis der Tatsache, daß der Heilige Geist in Ihm

war und durch Ihn wirkte. Ihr Haß gegen Ihn ließ sie zu Unrecht lästern mit dem Vorsatz, andere zu täuschen und hinters Licht zu

führen. Es war der Höhepunkt ihres beständigen Leugnens der augenfälligen Wahrheit, daß die Botschaft Jesu vom Himmel her

beglaubigt und als echt erwiesen wurde. Mehr noch, es war die völlige Verwerfung Seiner Person als Messias und Sohn Gottes.

Deshalb sagt der Herr Jesus, daß diese Sünde nicht vergeben wird. Das ist in der Tat erschütternd! Bedeutete es doch für diese

Menschen, daß sie für ewig verlorengehen. Denn wo könnte es noch Rettung für Menschen geben, die bewußt, wider besseres Wissen, das

Zeugnis des Heiligen Geistes dem Teufel zuschreiben und die einzige Person, in der es Vergebung der Sünden und Leben geben

kann, abweisen und verwerfen? Siehe dazu auch Johannes 5, 39. 40. Das gilt auch für das "zukünftige Zeitalter" (das Tausendjährige

Reich), wenn der Herr Jesus in Macht und Herrlichkeit auf dieser Erde regieren wird. Auch dann kann es keinen anderen Grundsatz

geben. Wer die Zeichen und Wunder des Herrn Jesus dem Teufel zuschreibt und damit Den verwirft, "in dem die ganze Fülle der

Gottheit leibhaftig wohnt" (Kolosser 2, 9), der kann keine Vergebung der Sünden erlangen. 

 

Nur der Glaube an den Sohn Gottes rettet

 

Um aber gleich einem möglichen Mißverständnis entgegenzutreten: Nicht durch Zeichen und Wunder oder durch den Glauben daran wird

ein Mensch gerettet. Leider gibt es heute in der Christenheit einen verstärkten Zug in diese Richtung. Das Empfangen des

Heiligen Geistes bei oder nach der Bekehrung eines Menschen müsse, so glauben viele, unter übernatürlichen, sichtbaren Begleitumständen geschehen. Man erwartet auch wieder Zeichen, damit Menschen den christlichen Glauben annehmen.

 

Aber Zeichen und Wunder, wie sie der Herr Jesus während Seines Lebens auf der Erde getan hat, sind absolut nicht nötig zur

Rettung des Menschen. Sie waren damals Beweise Seiner göttlichen Herrlichkeit und bestätigten am Anfang des Christentums die

Botschaft des Evangeliums (Hebräer 2, 3. 4). Dabei waren sie in erster Linie Zeichen des Gerichts für die ungläubigen Nationen der

Juden.

 

Dennoch sind es - damals wie heute - nicht die Zeichen, durch die ein Mensch von neuem geboren wird, sondern der Glaube an das Wort

und die Person des Herrn Jesus. Die "Buße zu Gott" und der "Glaube an den Herrn Jesus", das ist der von Gott bestimmte Weg zur Errettung. Buße bedeutet Sinnesänderung, innere Kehrtwende; Glauben ist das unbedingte Vertrauen auf die Person und das Wort des Herrn Jesus. In Römer 10, 9 lesen wir: ...das Wort des

Glaubens, welches wir predigen, daß, wenn du mit deinem Munde Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, daß

Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du errettet werden wirst."

 

Solche Menschen sind nach Epheser 1, 13 "versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung". Für jeden Glaubenden gilt also,

daß sein Leib der Tempel des Heiligen Geistes ist (1. Korinther 6, 19). Doch müssen wir bekennen, daß uns nicht nur die Macht des

Herrn Jesus fehlt, Zeichen und Wunder zu tun, sondern daß auch die Entfaltung und Wirksamkeit des Heiligen Geistes in unserem

praktischen Leben oft sehr schwach ist und von unseren Mitmenschen kaum wahrgenommen wird.

 

Wie ganz anders war das bei dem Herrn Jesus, der alles in der Kraft des Heiligen Geistes getan hat. Welch ein Abstand zu uns!

Die Taten und auch die Reden des Herrn Jesus waren zweifellos und  für alle ersichtlich durch den Geist gewirkt. Von welchem Gläubigen könnte dies heute in dieser Weise bezeugt werden?

 

Das ist wohl auch der Grund, warum nie wieder in Gottes Wort, weder in der Apostelgeschichte, noch in den Briefen, diese Sünde

der Lästerung des Geistes erwähnt wird. Dass die Sünde von Ananias und Sapphira keine Lästerung des Geistes war, haben wir ja schon

zu Anfang gesagt.  

Mit genau umgekehrten Vorzeichen sehen wir im Spiritismus und bei okkulten Praktiken sicher manches, was dieser Sünde sehr nahe

kommen mag: Das, was dort der Satan wirkt, schreiben Menschen z.T. Gott zu. Sehr viele tun dies aber aus Unwissenheit. Die vom

Herrn Jesus gekennzeichnete Sünde, die Lästerung wider den heiligen Geist, ist aber immer ein bewußtes und auch gewolltes

Ablehnen des Zeugnisses des Geistes Gottes, wobei Sein Wirken dem Teufel zugeschrieben wird. Sie kann nicht einfach durch

unbedachtes Reden geschehen. Deshalb ist die Angst in manchen Herzen, diese Sünde begangen zu haben, grundlos. Sicher ist es

eine List des Teufels, durch solche Überlegungen Menschenherzen mutlos zu machen und davon abzuhalten, zu Dem zu kommen, der

gesagt hat: "Kommet her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben" (Matthäus 11, 28).

 

Möchte Der Herr in Seiner Gnade diese Zeilen segnen und dazu dienen lassen, daß geängstigte Herzen den Weg zu wahrem Frieden

finden.

Wo. Kl.

 



E-Mail Stand 16.10.97