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2. Mose Walvoord John D. Hannah
2. Mose Kapitel 24 bis 27 Walvoord John D.
Hannah
( 24,1-11 )
Die Übereinkünfte des Bundes wurden - einschließlich der Zehn Gebote und
der Zeremonien -, durch welche das Volk Israel als das Volk des wahren
Gottes gelenkt werden sollte nun übermittelt. Dem Volk blieb nur noch
übrig, den Vertrag zu bestätigen.
2Mo 24,1-4 a
Gott ließ Mose mit Aaron, seinen zwei ältesten Söhnen Nadab und
Abihu (vgl. 3Mo 10 ) und 70 der Ältesten (Führer) des Volkes vor ihn
kommen. Allerdings sollten alle 73 Männer, ausgenommen Mose, aus Achtung
der Majestät und Heiligkeit Gottes vor dem HERRN Abstand
bewahren (vgl. 2Mo 19,12-13.24 ). Mose stieg auf den Gipfel des Berges,
die übrigen 73 Männer waren zwar auf dem Berg, aber nicht auf der
Spitze, und das Volk war noch darunter, am Fuß des Berges.
Gott war nun bereit, den mosaischen Bund mit seinem Volk zu bestätigen.
Mose wiederholte vor dem Volk alle Worte und Gesetze des HERRN ( 2Mo
20,22-23,33 ), die »das Buch des Bundes« genannt wurden ( 2Mo 24,7 ).
Nachdem das Volk diese Gesetze gehört hatte, äußerte es sich ganz
untergeben, ihnen gehorchen zu wollen (vgl. 2Mo 19,8 ), und Mose schrieb
Gottes Gebote nieder .
2Mo 24,4-8 (2Mo 24,4b-8)
Dann bereitete Mose das Volk auf die Bestätigung des Gesetzes vor.
Zuerst baute er einen Altar am Fuß des Berges Sinai und errichtete 12
Steinmale , um die 12 Stämme Israels darzustellen. Weil es die
levitische Priesterschaft noch nicht gab, dienten die jungen
israelitischen Männer (vielleicht die geweihten Erstgeborenen, 2Mo
13,1-16 ) und Mose als Priester und brachten dem HERRN Brand- und
Dankopfer dar . In der feierlichen Bestätigung sprengte Mose Blut an den
Altar ( 2Mo 24,6 ) und auf das Volk (V. 8 ), das gehört hatte, wie
Mose das Buch des Bundes verlas. Sie hatten noch einmal versprochen,
dem Gesetz zu gehorchen (V. 7 ; vgl. V. 3 ). Dies ist das einzige Mal im
AT, daß Menschen mit Blut besprengt wurden. Möglicherweise wurde das
Volk in dem Sinne besprengt, daß die Steine, die es repräsentierten
(V. 4 ), besprengt wurden. (Über die Beziehung zwischen Gehorsam und dem
Besprengen mit Blut vgl. den Kommentar zu 1Pet 1,2 .) Das versprengte
Blut symbolisierte so die rechtsgültige Abwicklung des Vertrages
zwischen Gott (der durch den Altar dargestellt wurde, 2Mo 24,6 ) und dem
Volk (das durch die Steine dargestellt wurde). Israel war auf diese
Weise durch das Blut ( das Blut des Bundes ) als das Volk des wahren
Gottes feierlich ausgesondert worden. Später wurde der Neue Bund, der
durch Jesus aufgerichtet wurde, auch durch Blut, nämlich sein eigenes
Blut, bestätigt ( Lk 22,20; 1Kor 11,25-26 ).
2Mo 24,9-11
Mose, Aaron, die beiden ältesten Söhne Aarons und die 70 Ältesten
stiegen auf den Berg hinauf, um den Bund vor Gott zu bekräftigen und zu
bestätigen. Weil niemand Gott sehen und dann noch leben kann (vgl. den
Kommentar zu 2Mo 33,11.20; Joh 1,18 ), sahen sie möglicherweise den Gott
Israels in dem Sinne, daß sie von ihm ein Gesicht hatten, in dem sie
erkannten, wer er ist. Offenbar war der Anblick so wunderbar und
ehrfurchteinflößend, daß ihre Augen nur unter seine Füße sahen. Der
helle Glanz Gottes sah aus wie Saphir (vgl. den Saphirthron in Hes
1,26 ). Dann verzehrten sie vor Gott ein Mahl. Es war durchaus üblich,
die Bestätigung eines Bundes mit einem Mahl zu symbolisieren (vgl. 1Mo
26,30; 31,54; Lk 22,15-20 ).
4. Die Zeremonialgesetzgebung
( 24,12-31,18 )
Der mosaische Bund war bestätigt worden ( 2Mo 24,1-11 ), und Israel war
nun eine Theokratie, ein Staat oder ein Gemeinwesen, das Gott
unterstellt war. Nachdem das Volk Gottes von Gott aus der Sklaverei
erlöst worden war, und nun in einem Bund unter seinem Gesetz stand,
wurde es jetzt über den angemessenen Weg der Gottesverehrung belehrt.
Mose wurde in die Gegenwart Gottes gerufen, um die Zehn Gebote in Stein,
zusammen mit anderen Geboten zu erhalten ( 2Mo 24,12 ). 40 Tage später
kehrte er zurück ( 2Mo 31,18; 34,28 ). In diesem Zeitabschnitt
übermittelte Gott Mose die Form der Gottesverehrung für Israel. Die
Stiftshütte sollte der Mittelpunkt der Gottesverehrung Israels werden.
Dieser ausgedehnte Abschnitt ( 2Mo 24,12-31,18 ) dreht sich um die
Verordnungen, die sich auf den Dienst im Heiligtum und den
Priesterdienst beziehen - Zeremonialgesetze, die den Bund umgeben.
a. Die Geschichte der Offenbarung des Zeremonialgesetzes
( 24,12-18 )
2Mo 24,12-18
Mose sollte auf den Berg vor Gott kommen, um die Steintafeln mit dem
Gesetz (den Zehn Geboten, 2Mo 20,2-17; vgl. 2Mo 34,28 ) und die
Gebote über die Verehrung für Israel zu erhalten. Gott hatte Mose die
Zehn Gebote schon früher gegeben, aber nun wurden sie in Stein
eingeschrieben.
Die Führung des Volkes wurde für eine Zeitlang an Aaron und Hur
übergeben (vgl. 2Mo 17,10.12 ), während Mose mit Josua auf den Sinai,
den Berg Gottes stieg (vgl. 2Mo 3,1; 4,27; 18,5 ). Josua, der zum ersten
Mal in 2Mo 17,9 erwähnt wird, wurde zunehmend zur führenden
Persönlichkeit (vgl. 2Mo 33,11 ). Möglicherweise bestieg Josua den Berg
nur bis zu einer gewissen Höhe.
Eine Wolke , die Gottes Herrlichkeit darstellte (vgl. 2Mo 19,16 ),
verkündigte das Herannahen Gottes, um Mose zu treffen. Gottes
Herrlichkeit bedeckte den Berg . Dort sprach Gott nach sechs Tagen mit
Mose aus der Wolke. Für das Volk unten sah die Herrlichkeit Gottes wie
ein verzehrendes Feuer aus ( 2Mo 19, 18 ). Während der 40 Tage aß und
trank Mose nichts (vgl. 5Mo 9,9 ).
Das zweite Buch Mose
b. Die Anweisungen für die Stiftshütte
( 2Mo 25-27 )
Die Stiftshütte war für das öffentliche Leben Israels wichtig; sie
symbolisierte das Wohnen Gottes unter seinem Volk ( 2Mo 25,8; 29,45 ),
und war der Ort, an dem Gott den Verantwortlichen des Volkes ( 2Mo
29,42 ) und dem Volk ( 2Mo 29,43 ) begegnete. Gottes Herrlichkeit
offenbarte sich in der Stiftshütte ( 2Mo 40,35 ). Sie war darüber hinaus
das sichtbare Zentrum der neu errichteten Theokratie zur Verehrung
Gottes. Die Stiftshütte war eine vorlaufende Darstellung Christi, von
dem es heißt, daß er unter seinem Volk wohnte ( Joh 1,14 ).
Auf die Stiftshütte ( 2Mo 25,9 ) wurde mit verschiedenen Namen Bezug
genommen: 'Heiligtum' , was soviel bedeutete wie heiliger Ort ( 2Mo
25,8 ); 'Zelt' ( 2Mo 26,7.11-14.36 ) wegen ihres zeltähnlichen Aufbaus;
'das Zelt der Zusammenkunft' ( 2Mo 27,21 ), was ihren Aufbau und ihre
Funktion andeutete; 'Wohnung des Gesetzes' ( 2Mo 38,21; vgl. Apg 7,44 )
und 'Hütte des Gesetzes' ( 4Mo 9,15 ), womit der Ort, wo die beiden
Gesetzestafeln (das »Gesetz«; vgl. 2Mo 31,18 und vgl. den Kommentar
zu 2Mo 16,34 ) aufbewahrt wurden (nämlich in der Bundeslade im
Allerheiligsten; vgl. 2Mo 25,16.21 ) bezeichnet wurde. Vgl. dazu auch
die Skizze »Grundriß der Stiftshütte«. Manche Ausleger nehmen an, daß
die Stiftshütte wie ein Zelt mit einer Firststange und einem schrägen
Dach wie ein V aussah. Wie dem auch sei, die Heilige Schrift erwähnt
keine Firststange. Auch ein Giebeldach würde die Maße des Daches über
die Höhe von zehn Ellen hinausgehen lassen, so daß die über das Dach und
die Seiten gelegten Zeltdecken die goldbedeckten Bretter nicht in
angemessener Weise bedeckt hätte. Daher sollte man wohl der üblichen
Ansicht von einer Stiftshütte mit einem Flachdach den Vorzug geben.
(1) Das Sammeln des Materials
2Mo 25,1-9
Der Herr beschrieb Mose die Materialien, die für den Bau
der Stiftshütte zusammengetragen werden sollten. Die Israeliten sollten
ein freiwilliges Opfer bringen; jeder, dessen Herz ihn trieb, etwas zu
geben.
Die Metalle, die beim Bau benutzt werden sollten, waren Gold, Silber und
Kupfer . Das Gold wird vielleicht zuerst genannt, weil es am
wertvollsten ist. Nach den drei Metallen werden vier weitere Materialien
aufgezählt: Garn in drei Farben und Leinen. Feines Leinen ist die
Übersetzung von SES , ein ägyptisches Wort. »Ägypten zeichnete sich in
der Herstellung von Leinen, besonders von doppeltem Leinen aus, bei dem
jeder Faden aus vielen Fäden zusammengedreht wurde. Die hebräischen
Sklaven mußten viele ägyptische Kunsthandwerke... während ihres
Aufenthaltes in Ägypten erlernt haben.« (R. Alan Cole, Exodus, An
Introduction and Commentary , S.189). Als nächstes werden Ziegenhaar,
Widderfelle und Felle von Seekühen (in anderen Übersetzungen:
Dachsfelle) genannt. »Die Seekuh ( dugong dugong ) ist ein
pflanzenfressendes Säugetier, das im Roten Meer und im Golf von Aqaba
beheimatet ist. Bis heute stellen die Beduinen aus ihren Häuten Sandalen
her« (Ronald F. Youngblood, Exodus , S.114; vgl. auch Hes 16,10 ,wo das
Wort »Leder« dasselbe ist wie dasjenige für »Seekuh« in 2.Mose).
Das Holz der Akazienbäume, die auf der Sinai-Halbinsel häufig vorkommen,
eignet sich ausgezeichnet für Bauten. Andere Gegenstände, die
herbeigebracht werden sollten, waren Olivenöl, Gewürze und wunderschöne
Steine. Gold, Silber und Leinen stammten möglicherweise von den Ägyptern
(vgl. 2Mo 12,35-36 ). Einige der anderen Materialien könnten aus der
Beute eines Sieges der Israeliten über die Amalekiter stammen ( 2Mo
17,8-16 ) oder aus dem Handel mit den Beduinen.
(2) Die Lade und der Sühnedeckel ( 2Mo 25,10-22 )
Der vorausgegangene Abschnitt (V. 1-9 ) schloß mit Gottes ausdrücklichem
Befehl an Mose, die Stiftshütte und ihre Ausstattung gemäß seinen
Anweisungen aufzubauen. ( 2Mo 35-40 berichten von Moses sorgfältiger
Ausführung dieser Pläne.) 2Mo 25,10-27,21; 30,1-6 beschreiben die
Details dieser Anweisungen (vgl. Hebr 9,23-24 ).
Mehrere Einrichtungsgegenstände der Stiftshütte werden zuerst
beschrieben ( 2Mo 25,10-40 ), bevor, aufgrund ihrer Bedeutung, die
Beschreibung der Stiftshütte selbst folgt ( 2Mo 26 ). Die Stiftshütte
diente dazu, die Gegenstände zu schützen. Der wichtigste Gegenstand der
Stiftshütte überhaupt wird zuerst beschrieben. Es war das einzige Stück
in der zweiten Abteilung der Stiftshütte, dem Allerheiligsten.
2Mo 25,10-16
Die Bundeslade wurde Kasten (Lade) , »die Lade mit dem Gesetz« (V. 22 )
und »Lade des Bundes des Herrn« ( 4Mo 10,33; 5Mo 10,8; 31,9.26 )
genannt. Sie wurde »mit dem Namen« Gottes genannt (vgl. den Kommentar
zu 1Chr 13,6 ). Die Lade sollte ein rechteckiger Kasten (zweieinhalb
Ellen lang, anderthalb Ellen breit und anderthalb Ellen hoch) aus
Akazienholz und innen und außen mit Gold überzogen sein. Die Lade sollte
auf vier Füße gestellt werden und vier Ringe für zwei goldüberzogene
Stangen haben, mit denen die Lade getragen werden konnte. In die Lade
sollte Mose die beiden Steintafeln mit den Zehn Geboten (oder das
Gesetz ), die auf die Tafeln geschrieben worden waren und die er auf dem
Berg erhalten hatte ( 2Mo 31,18 ), legen ( 2Mo 25,16.21 ). Gemäß Hebr
9,4-5 enthielt die Lade außerdem einen Krug mit Manna (vgl. 2Mo
16,33 und den Kommentar zu 2Chr 5,10 ) und den Stab Aarons (vgl. den
Kommentar zu 4Mo 17,25 ).
2Mo 25,17-22
Ein Deckel (»Gnadenthron«) sollte auf der goldenen Lade angebracht
werden. Der Deckel der Lade (zweieinhalb Ellen mal anderthalb Ellen)
mit zwei Cherubim (Pl. von »Cherub«), die sich auf dem
Deckel gegenüberstanden , sollte aus einem gediegenen Stück von reinem
Gold sein. Offenbar sollten diese goldenen Cherubim den geflügelten
Engeln in der Gegenwart Gottes gleichen (vgl. 1Sam 4,4; Ps 80,2; 99,1;
Jes 37,16 ). Auch in die Vorhänge, die die Stiftshütte selbst bedeckten,
waren Cherubim eingewebt ( 2Mo 26,1-6 ), ebenso in die Vorhänge zwischen
dem Heiligtum und dem Allerheiligsten ( 2Mo 26,31-33 ).
Von besonderer Wichtigkeit ist hier, daß über dem Sühnedeckel zwischen
den beiden Cherubim Gott seinem Volk begegnen sollte. Hier sprengte der
Hohepriester am großen Versöhnungstag ( 3Mo 16,1-20 ) das Blut auf den
Deckel ( kappOreT , »Deckel«). Das Blut bedeckte ( kAPar , »bedecken«,
»Sühne erwirken für«; vgl. 2Mo 30,10 ) so die Sünde Israels. Der
Sühnedeckel symbolisierte für Israel das, was später durch Christus
erfüllt wurde, der, als das Lamm Gottes ( Joh 1,29 ) durch sein
vergossenes Blut ( Eph 1,7; 1Pet 1,18-19 ), Versöhnung für die Sünden
erwirkte ( Röm 3,25; Hebr 9,11-14 ).
(3) Der Tisch für die Schaubrote
2Mo 25,23-30
Der Tisch mit zwei Ellen Länge und einer Elle Breite sollte aus
Akazienholz (wie die Lade, V. 10 ) gemacht, mit Gold überzogen und mit
goldüberzogenen Stangen in der selben Weise wie die Lade getragen
werden. Eine Leiste von einer Handbreit Höhe um die Ecken des Tisches
sollte die Dinge auf dem Tisch vor dem Herabfallen bewahren. Auf dem
Tisch, der an der Nordseite des Heiligtums aufgestellt werden sollte
( 2Mo 26,35; 40,22 ), sollten 12 Brotlaibe in zwei Reihen zu je 6
aufgestellt und an jedem Sabbat ersetzt werden ( 3Mo 24,5-9 ). Auf dem
Tisch sollten auch goldene Schüsseln (vielleicht um die Brotlaibe zu
tragen) und Schalen, Kannen und Becher für Trankopfer aufgestellt
werden. Die Brote wurden Brote des Angesichts ( Schaubrote ) genannt,
weil sie in der Gegenwart Gottes ( vor mir ) lagen. Dieser Tisch mit
seinen 12 Brotlaiben, die möglicherweise die 12 Stämme Israels
darstellten, war ein Bild für die Gemeinschaft Gottes mit seinem Volk.
Wenn die Priester die Brote aßen ( 3Mo 24,9 ), wurde damit deutlich, daß
geistliche Gemeinschaft das geistliches Leben stärkte.
(4) Der goldene Leuchter
2Mo 25,31-40
Der Leuchter ( m+nOrCh , daher das deutsche Wort »Menora« für einen
jüdischen Kandelaber) sollte das am meisten verzierte Stück der
Einrichtung der Stiftshütte sein. Seine dekorativen Kelche, Knäufe und
Blüten wurden aus einem gediegenen Stück Gold (V. 31.36 ) gearbeitet. An
jeder Seite eines Schaftes sollten drei Arme nach oben gehen (V. 32 ).
Jeder Arm hatte drei Kelche in Form von Mandelblüten (V. 33 ), der
Schaft in der Mitte vier (V. 34 ). Oben auf dem Schaft in der Mitte und
auf jedem der sechs Arme befand sich eine Lampe (V. 37 ). Die sieben
Lampen in dem Lampenständer gaben in dem Zelt Licht (V. 37 ).
Der Leuchter , der ununterbrochen brennen sollte, wurde morgens und bei
Sonnenuntergang von den Priestern versorgt ( 2Mo 27,20-21; 3Mo 24,3-4 ).
Die für dieses Ausstattungsstück und sein Zubehör - Dochtscheren und
Feuerbecken (vielleicht für das Öl) - erforderliche Menge an Gold betrug
ein Talent , was etwa 75 Pfund entsprach. So wie der Leuchter für die
Aufgaben der Priester vor Gott Licht spendete, so ist Christus heute das
Licht der Welt ( Joh 8,12 ), der den Weg zu Gott zeigt ( Joh 14,6.9 ).
(5) Die Zeltdecken der Stiftshütte ( 2Mo 26,1-14 )
2Mo 26,1-6
Kapitel 26 legt den Schwerpunkt auf die Stiftshütte , die die drei
Gegenstände darin schützte (und darüber hinaus den Räucheraltar, der
in 2Mo 30,1-10 beschrieben wird). Das tragbare Zelt war 10 Ellen mal 30
Ellen groß (vgl. die Skizze »Grundriß der Stiftshütte«), mit einem
hölzernen Rahmen an den Seiten, oben und an der Rückseite. Über das Dach
und die Rückseite der Hütte wurden 10 Zeltdecken gelegt, die als großes
Zelt fungierten. Die Stiftshütte mit ihrem sich darüberwölbenden Zelt
wurde von einem großen Vorhof umgeben ( 2Mo 27,9-19 ).
Die 10 Zeltdecken (Teppiche) waren aus Leinen hergestellt und hatten
wunderbare Farben ( blau, rotes Purpur und Scharlach ) (vgl. 2Mo 25,4 ).
Sie waren mit Cherubim bestickt (vgl. den Kommentar zu 2Mo 25,18 ). Die
Teppiche waren jeder 28 Ellen lang und 4 Ellen breit.
Wenn die langen Ecken der 5 Zeltdecken zusammengefügt wurden, maß die so
neu gebildete Zeltdecke 20 mal 28 Ellen. Mit den nächsten 5 Zeltdecken
zusammen maßen die 10 Decken (die durch 50 goldene Haken an den Ecken
der beiden jeweils zusammengefügten Stücke befestigt wurden) 40 mal 28
Ellen.
Die 40 Ellen Länge (10 Decken zu je 4 Ellen Länge) ermöglichten es, daß
die Decken das Dach der Stiftshütte (mit 30 Ellen Länge) und die
Rückseite (10 Ellen Höhe) völlig bedeckten. Die 28 Ellen (die Länge
jeden Teppichs) gingen über das Dach der Stiftshütte (mit 10 Ellen Höhe)
hinaus und hingen an jeder Seite bis zu einer Elle auf den Erdboden
herunter.
2Mo 26,7-13
Über den farbigen Zeltdecken, die innerhalb der Stiftshütte aufgehängt
wurden (V. 1-6 ) und die Wände, Decke und Rückfront mit auserlesenen
Wandteppichen bildeten, hingen noch weitere Decken. Diese 11 Decken
waren aus Ziegenhaar, einem schwarzen, wetterbeständigen Material, das
noch heute von Beduinen bei der Zeltherstellung benutzt wird. Diese
Zeltdecken waren länger als die inneren Vorhänge (eher 30 Ellen als 28
Ellen), so daß sie auf den Seiten der Stiftshütte den Boden berührten
(V. 13 ). Dadurch wurden die wunderbaren Farben der inneren Zeltdecken
und die kostbaren Geräte in der Stiftshütte vor den Blicken verborgen.
2Mo 26,14
Fünf der Ziegenhaardecken, und auf dieselbe Weise die anderen sechs
Ziegenhaardecken, sollten wie die inneren Zeltdecken zusammengefügt
werden. Wenn die beiden Teile zusammengefügt wurden (durch Kupferhaken,
V. 11 ), betrug die Länge 44 Ellen. So wurde die Länge der Stiftshütte
(30 Ellen) und ihre Rückfront (von 10 Ellen Höhe) ausgelegt. Von den
verbleibenden 6 Decken wurden drei doppelt über die Vorderseite gelegt
(V. 9 ) und drei an der Rückseite befestigt (V. 12 ). Über die
Ziegenhaardecken wurden zwei weitere Decken gebreitet: rotgefärbte
Widderfelle und die Häute von Seekühen (vgl. den Kommentar zu 2Mo
25,5 ). Für diese Decken werden keine Maße angegeben. Möglicherweise
wurden sie über die Ziegenhaardecken gelegt, wie dies bei einigen
Beduinenstämmen bis heute Brauch ist.
(6) Das Gerüst für die Stiftshütte
2Mo 26,15-30
Offenbar waren die Wände der Stiftshütte nicht massiv, sondern bestanden
aus Brettern, die ein Gitterwerk bildeten, über das die Zeltdecken
angeordnet wurden. Wenn die Wände massiv gewesen wären, hätte man die
farbigen Zeltdecken nicht im Innern der Stiftshütte sehen können. Jedes
Brett hatte eine Höhe von 10 Ellen, die die Höhe der Stiftshütte
andeuteten, und eine Breite von anderthalb Ellen.
Die Breite jedes Gerüstteils erstreckte sich offenbar von der Innenseite
der Stiftshütte nach draußen. Josephus schreibt, daß die Gerüstteile
eine halbe Elle Durchmesser hatten ( Jüdische Altertümer , 3.6.3). Wenn
das so war, dann waren die aufrechten Gerüstteile etwa eineindrittel
Ellen voneinander entfernt.
Die beiden Vorsprünge an jedem Gerüstteil waren wie Zapfen, die in die
silbernen Füße paßten. Alles in allem wurden 48 Gerüstteile gebraucht.
20 für die Südseite, 20 für die Nordseite, 6 für die Westseite
(Rückseite) und darüberhinaus zwei Gerüstteile zur zusätzlichen
Verstärkung. Die Bretter wurden noch durch eine Reihe von 15 Riegeln
abgesichert (5 auf den beiden Seiten und 5 auf der Rückseite), die mit
goldenen Ringen horizontal (V. 26-30 ) angefügt wurden. Diese Stangen
sollten mit Gold überzogen werden. Die mittlere Stange auf jeder Seite
sollte sich über die volle Länge erstrecken; die anderen Stangen waren
offenbar kürzer.
(7) Die inneren und äußeren Zeltdecken ( 2Mo 26,31-37 )
Zwei Vorhänge sollten hergestellt werden: Einer, der das Heilige vom
Allerheiligsten abtrennte (V. 31-35 ), und einer beim Eingang in die
Stiftshütte (V. 36-37 ).
2Mo 26,31-35
Der innere Vorhang sollte aus prächtig gefärbtem Garn und Leinen, so wie
die 10 Vorhänge über der Stiftshütte mit einer reichen Stickerei mit
Cherubim, hergestellt werden. Der Vorhang, der an vier Stangen an
goldenen Haken hing (mit Gold überzogen und mit silbernen Füßen ; vgl.
V. 18-21 ), teilte die Stiftshütte in zwei Abteilungen. Im inneren
Hof, dem Allerheiligsten , war die Bundeslade und ihr Deckel (vgl. 2Mo
25,10-22 ) aufgestellt. Im äußeren Teil, dem Heiligtum , stand der
Tisch (mit den Schaubroten; vgl. 2Mo 25, 23-30 ) und
der Leuchter (vgl. 2Mo 25,31-39 ). Im Heiligtum befand sich auch der
noch später erwähnte Räucheraltar ( 2Mo 30,1-10 ).
2Mo 26,36-37
Der Vorhang bei dem Eingang des Zeltes sollte aus denselben Materialien
wie der innere Vorhang sein, aber offenbar ohne die Stickerei mit den
Cherubim. Die Füße der goldenen Säulen sollten ebenfalls aus Kupfer,
nicht aus Silber sein (vgl. V. 32 ), weil dieser Vorhang ein Teil des
Äußeren sein würde, das überall Kupfer zeigte. Dieser Vorhang wurde von
fünf Säulen gestützt, nicht von vier wie der innere Vorhang (vgl.
V. 32 ). Da sich mehr Säulen in derselben Weite von 10 Ellen befanden,
war der Raum, um die Stiftshütte selbst zu betreten, enger als der Raum
zwischen den vier Säulen beim Eingang in das Allerheiligste.
(8) Der Brandopferaltar
2Mo 27,1-8
In den Anweisungen über die Stiftshütte ging Gott von innen (der Lade
und dem Sühnedeckel) nach außen zum Vorhof außerhalb der Stiftshütte
vor.
In dem Vorhof befand sich ein Altar, der »Brandopferaltar« ( 2Mo 30,28;
3Mo 4,7.10.18 ) oder auch »Altar« ( 2Mo 38,30 ) genannt wurde. Im
Gegensatz zum Räucheraltar ( 2Mo 30,1-10 ) war dies ein Altar für
Tieropfer. Er sollte aus Akazienholz gemacht werden und fünf mal fünf
Ellen lang und drei Ellen hoch sein, und Hörner (wie ein Tierhorn) an
allen vier Ecken haben, die mit Kupfer überzogen waren. Die Geräte des
Altars sollten ebenfalls aus Kupfer sein ( 2Mo 27,3 ). Die Hörner
sollten bei der Opferung durch die Priester ( 2Mo 29,1.10-12; 3Mo
8,14-15; 9,9 ) und am großen Versöhnungstag ( 3Mo 16,18 ) mit Blut
benetzt werden.
Das Gitterwerk oder kupferne Netz, das auf einer Leiste um den Altar
herum bis zur Mitte desselben angebracht wurde, stützte den Altar.
Möglicherweise wurde dort das Fleisch der Tiere gegart. Die
Stangen sollten ebenfalls mit Kupfer überzogen werden und in kupferne
Ringe an den Ecken des Altars gesteckt werden, um den Altar zu
transportieren. Die untere Hälfte des Altars sollte hohl sein, doch
später hat man ihn vielleicht mit kleinen Steinen gefüllt, nicht mit
Erde, wie einige vermutet haben, um das Feuer dort zu entfachen. Der
genaue Standort dieses Altars wird nicht angegeben, er befand sich aber
am Eingang zur Stiftshütte ( 2Mo 40,29 ). Das Becken war zwischen dem
Altar und der Stiftshütte ( 2Mo 30,18 ). Dieser Altar veranschaulicht
die Tatsache, daß der Mensch nur durch Opfer zu Gott gelangen kann; nur
durch Opfer wird Sünde gesühnt. Auf diesem Altar - dem ersten
Gegenstand, den man beim Betreten des Vorhofes der Stiftshütte sah, wenn
man sich zur Anbetung näherte, - wurden beständig Opfer für die Sünden
dargebracht. Das letzte Opfer war Jesus Christus ( Hebr 10,1-18 ).
(9) Der Vorhof
2Mo 27,9-19
Die ganze Anlage der Stiftshütte war rechteckig (50 Ellen mal 100 Ellen,
V. 9.13.18 ) mit einer äußeren Wand aus leinenen Decken, die von 20
Säulen an der südlichen Seite, 20 an der nördlichen und 10 an der
westlichen gestützt wurde. Diese steckten alle in kupfernen Füßen und
hatten silberne Haken (um die Decken aufzuhängen) in Ringbändern
(V. 10-11.17 ). Die Säulen standen fast fünf Ellen voneinander entfernt,
die Decken wurden durch kupferne Zeltpflöcke (V. 19 ) festgehalten.
Der Eingang im Osten war 20 Ellen breit, da die Decken an jeder Seite
des Eingangs 15 Ellen Raum einnahmen (50 Ellen15 Ellen15 Ellen = 20
Ellen). Drei Säulen stützten die Vorhänge auf den Seiten des Eingangs.
Diese Säulen waren etwa 5 Ellen voneinander entfernt.
So wie die Vorhänge beim Eingang zum Heiligtum ( 2Mo 26,36 ) und zum
Allerheiligsten ( 2Mo 26,31-33 ) sollten die Vorhänge beim Eingang zum
Vorhof ebenfalls aus farbigen Garnen und feinem Leinen sein. Der Vorhang
zum Heiligen sollte an fünf Säulen hängen ( 26,36-37 ), aber dieser
Vorhang hier sollte an vier Säulen aufgehängt werden ( 2Mo 27,16 ). Die
Höhe der umgebenden Wand aus Decken betrug 5 Ellen ( 27,18 ). Das war
hoch genug, um Blicke von außen abzuhalten; die Decken waren aber nur
halb so hoch wie die Stiftshütte selbst es war, so daß diese sichtbar
blieb.
(10) Das Öl für den Leuchter
2Mo 27,20-21
Um in der Stiftshütte für Licht zu sorgen, benötigte der Leuchter mit
seinen sieben Lampen (vgl. 2Mo 25,31-39 ) eine ständige Versorgung mit
Olivenöl. Die Israeliten sollten für dieses Öl sorgen, so daß die
Priester den Leuchter als eine ewige Ordnung beständig brennen lassen
konnten (vgl. den Kommentar zu 2Mo 12,14 ). Wie wir bereits festgestellt
haben, bezieht sich das Gesetz auf die Zehn Gebote auf Stein, die in der
Bundeslade aufbewahrt wurden. Der Leuchter, der sich im Heiligtum
befand, stand also vor der Lade, obgleich ein Vorhang die beiden
Abteilungen der Stiftshütte voneinander trennte. |