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2. Mose Walvoord John D. Hannah
2. Mose Kapitel 28 bis 31 Walvoord John D.
Hannah
Kurzübersicht 2. Mose 28-31 Priesterkleidung: Detaillierte Anweisungen für die heilige Kleidung Aarons und seiner Söhne.
c. Die Anweisungen über die Priesterschaft
( 2Mo 28-29 )
Nach der Beschreibung der Stiftshütte und ihrer Ausstattungsgegenstände
gab der Herr Mose Anweisungen über die Priesterschaft, die die Führer
des religiösen Lebens des Volkes waren. Die Priester sollten in dem
Bezirk der Stiftshütte auf verschiedene Art und Weise ihren Dienst tun:
Sie sollten zweimal täglich auf dem goldenen Altar ein Räucheropfer
darbringen, den Leuchter und den Tisch mit den Schaubroten unterhalten,
auf dem Brandopferaltar regelmäßig Opfer bringen und das Volk segnen.
Zusätzlich führten sie zivile Gerichtsangelegenheiten durch (z.B. 4Mo
5,5-31; 5Mo 19,17; 2Mo 21,5 ), unterwiesen das Volk im Gesetz ( 5Mo
17,9.11; 33,8.10 ) und ermunterten es in Kriegszeiten ( 5Mo 20,2-4 ).
(1) Die Kleidung der Priester ( 2Mo 28 )
2Mo 28,1
Die Priester , die den Dienst in der Stiftshütte tun sollten,
waren Aaron und seine vier Söhne . Später starben Nadab und Abihu unter
Gottes Gericht ( 3Mo 10,1-2 ), so daß die aaronitische Priesterschaft
durch die beiden jüngeren Söhne Aarons Eleasar , der der Nachfolger
seines Vaters als Hoherpriester wurde ( 4Mo 3,4 ), und
Itamar fortgesetzt wurde.
2Mo 28,2-5
Die Kleidung für den Hohenpriester wurde von der gewöhnlichen Kleidung
abgehoben, damit seine Funktion eine besondere Stellung erhielt ( ihm
zur Ehre und zum Schmuck ; vgl. V. 40 ) und damit sie eine fortwährende
Erinnerung an Gottes Heiligkeit sei. Die Kleider, die nur getragen
werden sollten, wenn die Priester in der Stiftshütte ihren Dienst taten
( 2Mo 35,19 ), sollten von geschickten Kunsthandwerkern hergestellt
werden ( 2Mo 28,3 ). Sie sollten aus demselben Material sein ( Garn und
feines Leinen ) wie die Vorhänge der Stiftshütte (vgl.
V. 6.8.15.33.39.42 ), mit Gold (V. 5 ; vgl. V. 6.8.22.24 und
V. 26-27.36 ) und kostbaren Edelsteinen (V. 17-20 ). Die sechs
Kleidungsstücke des Priesters, die in Vers 4 aufgezählt werden, werden
im Rest des Kapitels in ihren Einzelheiten beschrieben.
2Mo 28,6-14
Das Efod (Luther: Schurz) war möglicherweise ein ärmelloses Überkleid,
das den Oberkörper des Priesters bedeckte. Offenbar bestand es aus zwei
Teilen, einem Vorder- und einem Rückenteil, die an zwei Schulterteilen
mit Riemen ( geflochtenen Schnüren aus Gold ) zusammengefügt waren und
eingefaßte Onyxsteine trugen (V. 9 ). Das Ganze wurde mit einem Gürtel
um die Taille am Körper gehalten (V. 8 ). Auf den beiden Onyxsteinen
sollten die Namen der 12 Stämme Israels eingraviert werden (6 auf jedem
Stein, V. 10 ), so daß, wenn Aaron die Stiftshütte betrat, er die Namen
Israels vor Gott trug (V. 12 ).
2Mo 28,15-21
Die Brusttasche des Hohenpriesters sollte aus demselben Stoff wie das
Efod sein (vgl. V. 6 ). Sie sollte eine Spanne lang und eine Spanne
breit (eine Spanne ist eine halbe Elle) und mit 12 kostbaren Steinen in
Gold besetzt sein, die in vier Reihen zu je 3 Steinen angeordnet werden
sollten. Auf jedem Stein sollte der Name eines der Stämme Israels
eingraviert sein, möglicherweise in derselben Folge wie die Namen auf
den gravierten Onyxsteinen (V. 9-10 ).
2Mo 28,22-28
Die Brusttasche sollte durch vier goldene Ketten eng über dem Efod
befestigt werden. Zwei der Ketten sollten an den oberen Ecken der
Brusttasche durch goldene Ringe gezogen und an den Schulterstücken des
Efods befestigt werden. Die anderen beiden goldenen Ketten wurden an den
unteren Ecken der Brusttasche durch goldene Ringe gezogen, an den
Seitennähten des Efods angebracht und mit einer blauen Schnur am Bund
befestigt.
2Mo 28,29-30
Die Brusttasche (über dem Herzen Aarons) , die in diesen Versen zweimal
auftaucht), sollte dazu dienen, eine beständige Erinnerung vor dem HERRN
zu sein . Ein weiterer Zweck der Tasche wird in der Bezeichnung Urim und
Tummim (Lose) angedeutet. Diese waren die Mittel, mit welchen die
Priester für die Israeliten Entscheidungen herbeiführten (vgl. V. 15 ).
Die Brusttasche war »doppelt gelegt« (V. 16 ), um so eine Art Tasche für
die Urim und die Tummim zu bilden.
In 4Mo 27,21; 1Sam 30,7-8 (das »Efod« deutet auf die Urim und die Tummim
hin); Esr 2,63; Neh 7,65 wird auf die »Urim« und »Tummim«, die »Licht«
und »Recht« bedeuten, Bezug genommen.
Sie waren Mittel, um durch die Priester von Gott auf Fragen und Probleme
über die menschliche Erkenntnis hinaus Antworten zu erhalten.
Offenbar waren die Urim und Tummim zwei Steine. Wie sie benutzt wurden,
um Gottes Willen festzustellen, ist unbekannt, aber man hat angenommen,
daß die Urim für eine negative, die Tummim für eine positive Antwort
standen. Es wäre möglich, daß diese Sicht dadurch angedeutet wird, daß
Urim ( ?UrIm ) mit dem ersten Buchstaben des hebräischen Alphabetes
beginnt und Tummim ( tUmmIm ) mit dem letzten. Von anderer Seite hat man
angenommen, daß die Gegenstände lediglich die Autorität des
Hohepriesters symbolisierten, Gott zu befragen oder eine Versicherung
dafür waren, daß der Priester eine Erleuchtung (»Licht«) und
vollkommenes Wissen (»Recht«) von Gott erhielt.
2Mo 28,31-35
Unter dem Efod (Schurz) sollte der Hohepriester ein blaues ärmelloses
Obergewand tragen, das bis unter seine Knie hinabreichte und am Kragen
verstärkt war. Es sollte keine Naht haben und Granatäpfel tragen
(entweder sollten sie wie Glocken am Saum hängen, oder sie waren auf dem
Gewand eingestickt), dazu goldene Schellen am Saum. Die klingelnden
Schellen ermöglichten dem Volk, den Hohepriester zu hören, wenn er im
Heiligtum diente. Der Klang der Schellen versicherte dem Volk die Gnade
Gottes, die es einem Priester gestattete, in ihrem Namen zu dienen. Nur
ein angemessen gekleideter Priester konnte das Heiligtum betreten. Diese
Anweisungen zu mißachten bedeutete den Tod.
2Mo 28,36-38
Der Kopfbund des Priesters sollte aus Leinen hergestellt werden
(V. 39 ). Das augenfälligste Merkmal des Kopfbundes war ein Stirnblatt
aus reinem Gold, auf die die Worte Heilig dem HERRN eingraviert waren.
Dieser Ausdruck, der Israels Bedürfnis nach Reinheit vor Gott Ausdruck
verlieh, wurde mit einer blauen Schnur vorn am Kopfbund befestigt (über
Aarons Stirn). Die Gravur war ein heiliges Diadem ( 2Mo 29,6; 39,30; 3Mo
8,9 ). Als Stellvertreter des Volkes trug er ihre Schuld, wenn er dessen
Gaben dem Herrn darbrachte.
2Mo 28,39-42
Das Untergewand aus feinem Leinen war ein langes, weißes Gewand, das
unter dem Obergewand des Efods getragen wurde ( 3Mo 8,7 ). (Zum
Kopfbund, der ebenfalls aus feinem Leinen hergestellt war, vgl. den
Kommentar zu 2Mo 28,36-38 .) Die Schärpe war ein breiter Gürtel, den der
Priester um die Taille trug und dessen Enden herabhingen. Auch diese
Gegenstände trugen zur Ehre und zum Schmuck (vgl. V. 2 ) des Priesters
bei und halfen damit, daß die Wertschätzung des Volkes für die Priester
und für Gott zunahm. Nachdem die Priester vollständig angekleidet waren,
sollten sie geweiht werden (vgl. 2Mo 29 ).
2Mo 28,43
Weil Gott heilig ist, mußten sich die Priester ihm mit Würde und
Vorsicht nähern. Im anderen Fall luden sie Schuld auf sich und
starben (vgl. V. 35 ). Aaron und seine Söhne sollten sich angemessen
kleiden, wenn sie die Stiftshütte ( das Zelt der Zusammenkunft )
betraten oder sich dem Altar näherten (wahrscheinlich dem Räucheraltar),
um vor dem Herrn zu dienen.
(2) Die Weihe der Priesterschaft ( 2Mo 29 )
Die Verse von 2Mo 29,1-37 ,die in 3Mo 8 wiederholt werden, beinhalten
Gottes Anweisungen an Mose, wie dieser die Priester zum Dienst einsetzen
sollte.
2Mo 29,1-9
Gott befahl Mose, einen jungen Stier, zwei Widder, Brot, Kuchen und
Fladen zu nehmen, den Bezirk der Stiftshütte zu betreten, und dort Aaron
und seinen vier Söhnen zu begegnen. Nach den zeremoniellen Waschungen
des Priesters (V. 4 ) sollte Mose Aaron die hohepriesterliche Kleidung
(die in 2Mo 28 beschrieben wurde) anziehen. Auch Aaron sollte mit auf
seinem Haupt mit Öl gesalbt werden (vgl. 2Mo 30,22-33 ), was seine
Berufung vor Gott für einen besonderen Dienst symbolisierte. Die Söhne
Aarons sollten nicht mit Öl gesalbt, aber mit den priesterlichen
Gewändern bekleidet werden, was Untergewänder, Kopfbänder und Schärpen
miteinschloß (vgl. 2Mo 28,40 ).
2Mo 29,10-14
Nach der Weihung Aarons und seiner Söhne wurden eine Vielzahl von Opfern
gebracht, wobei die Tiere und Dinge benutzt wurden, die Mose befohlen
worden waren, daß er sie herbeibrächte (V. 1-2 ). Mit jedem der drei
Tieropfer wurde auf unterschiedliche Weise verfahren. Zuerst wurde ein
Stier (V. 10 ) als Sündopfer geopfert (V. 14 ). Wenn man seine Hände auf
den Kopf des Tieres legte (V. 10 ; vgl. V. 15.19 ), so bedeutete das die
Identifikation mit dem Tier. Die Priester machten sich mit den Tieren
eins, die an ihrer Stelle starben. Auf diese Weise erkannten die
Priester ihre eigene Sündhaftigkeit und ihre eigene Bedürftigkeit zur
Reinigung an (vgl. 3Mo 17,11; Hebr 9,22 ).
Von dem Blut wurde etwas auf die Hörner des Brandopferaltars gesprengt.
Das übrige Blut wurde an seinem Fuß ausgegossen. Die inneren Organe des
Stieres sollten auf dem Altar, der Rest des Tieres außerhalb des Lagers
verbrannt werden.
2Mo 29,15-21
Das zweite Opfer, das Opfer der beiden Widder, sollte ein Brandopfer
sein (V. 18 ). Das Brandopfer sollte im Gegensatz zu den Opfern, die von
demjenigen, der Gott verehrte, und den Priestern verzehrt wurden, vom
Feuer völlig auf dem Altar verzehrt werden. Das Blut der Widder wurde
nach allen Seiten des Altars versprengt, und der Widder sollte in Stücke
geschnitten und gewaschen werden.
Das dritte Tier, das geopfert werden sollte, war der andere Widder. Sein
Blut sollte an das rechte Ohr, den rechten Daumen und die rechte große
Zehe Aarons und seiner Söhne als Zeichen dafür gestrichen werden, daß
sie gereinigt und Gott geweiht worden waren. Das Blut am Ohr könnte die
Weihe zum Hören auf Gottes Wort symbolisieren, das Blut am Daumen
vielleicht die Heiligkeit beim Tun der Werke Gottes versinnbildlichen,
und das Blut an der Zehe erinnerte möglicherweise daran, im Dienst für
Gott umsichtig zu wandeln. Der Rest des Blutes des zweiten Widders
sollte an die Seiten des Altars und auf die Priester und ihre Kleider
zusammen mit dem Salböl gesprengt werden.
2Mo 29,22-28
Mehrere der inneren Organe des Widders, ein Laib Brot, ein Kuchen und
ein Fladen sollten Aaron und seinen Söhnen als Schwingopfer vor dem
HERRN gegeben werden. Das Schwingopfer wurde geschwungen, und zwar nicht
von rechts nach links, sondern vor und zurück in Richtung auf den Altar
und den Priester, um so zu symbolisieren, daß das Opfer Gott dargebracht
worden war. Dann sollten diese Dinge auf dem Altar verbrannt werden. Die
Brust des Widders sollte ein Schwingopfer sein, das von Aaron und seinen
Söhnen verzehrt wurde (V. 26 ). Wenn jemand ein Dankopfer darbrachte,
wurden die Brust und die Schenkel des Tieres immer von den Priestern
verzehrt. Auf diese Weise trugen die Israeliten zu dem Werk des Herrn
bei.
2Mo 29,29-30
Bei einem siebentägigen Weihegottesdienst sollte Aarons
hohepriesterliche Kleidung an den unter seinen Söhnen weitergegeben
werde, der sein Nachfolger werden sollte. So sollte sie jeweils an die
nachfolgende Generation weitergereicht werden. Nur für den Hohenpriester
sollte eine solch ausführliche Feier durchgeführt werden.
2Mo 29,31-34
Die Anweisungen für die Teile des Widders der Einsetzung (des zweiten
Widders; vgl. V. 22 ), die am Eingang der Stiftshütte gegessen werden
sollten, wurden noch einmal wiederholt. Der Widder und das Brot waren in
diesem Fall ein Gemeinschaftsmahl, das so heilig war, daß jegliche Reste
verbrannt werden sollten.
2Mo 29,35-37
Der Weihegottesdienst für die Priester dauerte sieben Tage, wobei jeden
Tag ein Stier als Sündopfer geopfert werden sollte. (Es wird hier nicht
von der Wiederholung der Widderopfer gesprochen.) Sieben Tage
lang sollte der Altar für den heiligen Dienst des Opfers entsündigt und
geweiht werden.
2Mo 29,38-41
Nur kurz wird hier auf das tägliche Feueropfer beim Dienst in der
Stiftshütte und nicht auf den Einsetzungsgottesdienst des Priesters
Bezug genommen. Zwei Schafe zusammen mit einem Mehl- ( Mehl und Öl ) und
einem Trankopfer ( Wein ) wurden dargebracht (eins am Morgen, und eins
am Abend). So enthielten die täglichen Opfer grundlegende Bestandteile
der täglichen Nahrung des Volkes: Fleisch, Mehl, Öl und Wein. Diese
täglichen Opfer (so wie das Weiheopfer der beiden Widder, V. 18-25 )
waren dem HERRN ein Wohlgeruch . Ganz ähnlich war das Opfer Christi am
Kreuz ein Wohlgeruch und Opfer für Gott ( Eph 5,2 ).
2Mo 29,42-46
Der Abschnitt endet mit einer Bestätigung der Wichtigkeit des täglichen
Brandopfers im täglichen Leben Israels. Dort hatte Gott versprochen,
seinem Volk zu begegnen. Gemeinschaft mit Gott geschieht auf der
Grundlage des Blutvergießens für die Sünden. Bei der Weihung der
Preister, die dem Herrn dienten, wohnte Gott unter ihm, und es erkannte,
daß er der Herr, sein Gott, war. Gottes Herablassung, in einem Zelt zu
wohnen, spricht von der Tiefe seiner Beziehung zu seinem Volk.
d. Die Anweisungen über den Dienst in der Stiftshütte
( 2Mo 30-31 )
(1) Der Räucheraltar
2Mo 30,1-10
Möglicherweise wird dieser Ausstattungsgegenstand der Stiftshütte wegen
der Verbindung des Räucheraltars ( 2Mo 30,1-6 ) mit den Ritualen, die
auf ihm durchgeführt werden sollten (V. 7-10 ), erst hier und nicht
schon in Kapitel 25 beschrieben. Das grundlegende Material für diesen
Altar war dasselbe wie für die übrige Ausstattung innerhalb der
Stiftshütte: mit Gold überzogenes Akazienholz. Der Altar war
vergleichsweise klein (eine Elle lang, eine Elle breit und zwei Ellen
hoch). Wie der Brandopferaltar ( 2Mo 27,1-2 ) hatte er Hörner, d.h.
überstehende Ecken. Wie der Brandopferaltar, der Tisch für die
Schaubrote und die Bundeslade hatte er Stangen in goldenen Ringen, um
ihn tragen zu können.
Der Altar wurde vor den Vorhang gestellt, der zum Allerheiligsten
führte, in dem die Lade des Gesetzes (vgl. den Kommentar zu 2Mo 25,22 )
stand. In Hebr 9,3-4 wird der Räucheraltar als Teil des Allerheiligsten
betrachtet. Offenbar geschah dies, weil am Tag der Versöhnung der
Hohepriester Räucheropfer von diesem Altar in das Allerheiligste
hineintrug ( 3Mo 16,12-13 ).
Aaron wurde angewiesen, auf diesem Altar zweimal täglich Räucheropfer zu
verbrennen, wenn er sich um die Lampen auf dem Lampenständer kümmerte.
Die Bestandteile für das Räucheropfer werden in 2Mo
30,34-38 beschrieben. Das Räucheropfer kann ein Symbol für das Gebet
sein ( Ps 141,2; Lk 1,10; Offb 5,8; 8,3-4 ). Aaron sollte auf diesem
Altar kein anderes Opfer darbringen. Einmal im Jahr, am Tag der
Versöhnung, sollte er den Altar entsühnen (d.h. den Altar reinigen und
neu weihen), indem er das Blut eines Stieres und einer Ziege auf die
Hörner des Altars sprengte ( 3Mo 16,18-19; sowie auf den
Sühnedeckel, 3Mo 16,14-17 ).
(2) Das Opfer des halben Schekels
2Mo 30,11-16
Bei jeder Zählung (z.B. 4Mo 1 ) sollte jeder Israelit, der 20 Jahre alt
und älter war , eine Abgabe bezahlen, um damit die Stiftshütte und den
Dienst in der Stiftshütte zu erhalten. Diese Abgabe
wurde Sühnegeld genannt ( 2Mo 30,12 ), weil ihre Bezahlung den Schutz
vor Plagen sicherstellte. Dadurch wurde alles, was männlich war, dazu
angeregt, das Geld zu bezahlen. Es wurde auch als Sühne, als Bedeckung
für die Sünden, betrachtet.
Bei der Zählung sollte jeder männliche Erwachsene, sowohl Reiche als
auch Arme (V. 15 ), einen halben Schekel bezahlen. Ein »Gera« war ein
babylonisches Gewicht. Der Schekel war von Silber (vgl. 2Mo 38,25-26 und
den Kommentar dort). Diese Praxis wurde die Grundlage der später
eingeführten Tempelsteuer ( Neh 10,33; allerdings wurde der Betrag dann
auf ein Drittel eines Schekels reduziert), die zu einer jährlichen
Steuer zur Zeit Christi wurde ( Mt 17,24 ).
(3) Das Becken
2Mo 30,17-21
Das Becken , das letzte Stück der Ausstattung der Stiftshütte, wird hier
wohl eher wegen der Bedeutung seines Gebrauches als wegen seiner
Konstruktion beschrieben. Es sollte aus Kupfer sein, nicht aus Silber
oder Gold, weil es in den Vorhof des Heiligtums zwischen den kupfernen
Brandopferaltar und den Eingang zum Zelt gehörte (vgl. 2Mo 40,30 ). Beim
Dienst im Zelt oder vor dem Altar sollten die Priester ihre Hände und
Füße waschen. Wenn sie das unterließen, würden sie sterben. Auch sollte
dies eine ewige Ordnung sein (vgl. den Kommentar zu 2Mo 12,14 ).
Das Becken symbolisierte die Notwendigkeit der Reinheit. Obwohl es vor
dem Altar eine rituelle Reinigung gab, benötigten die Priester darüber
hinaus eine Reinigung von den tatsächlichen Verunreinigungen. Der Altar
spricht von der Errettung durch ein Sühneopfer; das Becken spricht von
der Heiligung, die fortlaufend und andauernd geschieht.
(4) Die Salbung mit Öl
2Mo 30,22-33
Nun gab Gott Mose die Anweisung, Salböl herzustellen (V. 22-25 ), um die
Stiftshütte, ihre Ausstattungsgegenstände (V. 26-29 ) und die Priester
(V. 30 ) zu salben. Sein Rezept war so einzigartig, weil das Erzeugnis
heilig war: etwa 500 Lot Myrrhe, 250 Lot Zimt, 250 Lot Kalmus, 500 Lot
Kassia (aus duftender Baumrinde) und eine Kanne Olivenöl. Nach der
Vermengung dieser Bestandteile entstand daraus eine wohlriechende
Mischung. Der Gebrauch von Öl bei der Weihe der Priester wurde in 2Mo
29,7 erwähnt. Weil dieses Salböl heilig war, sollte es für keinen
anderen Zweck, als den in 2Mo 30,26-30 bestimmten benutzt werden.
(5) Das Räucherwerk
2Mo 30,34-38
Besonderes Räucherwerk sollte durch die Mischung gleicher Anteile dreier
Gewürze (welche das genau waren, ist uns nicht bekannt) und Weihrauch
(ein klares Harz vom Weihrauchbaum) zubereitet werden. Salz sollte zur
Erzeugung eines weißen Rauches und des Wohlgeruches zu der Mischung
hinzugefügt werden. Salz sollte in der Tat allen Opfern beigefügt werden
( 3Mo 2,13 ). Das Räucherwerk sollte vor die Lade gestellt werden.
Möglicherweise bedeutete dies, daß das Räucherwerk auf dem Räucheraltar
verbrannt werden sollte ( 2Mo 30,1-10 ), der vor dem Vorhang zum
Allerheiligsten stand. Das Räucherwerk sollte, wie das Salböl,
ausschließlich für die Stiftshütte verwendet werden (vgl. V. 32-33 ).
(6) Die Berufung der Kunsthandwerker
2Mo 31,1-11
Der Herr, der Mose für den Bau des Heiligtums und für den Dienst in ihr
Anweisungen gegeben hatte ( 2Mo 25-30 ), berief nun die Kunsthandwerker,
die den Bau ausführen sollten. Bezalel wurde von Gott dazu berufen, die
allgemeine Aufsicht über das Vorhaben zu führen, und Oholiab ( 2Mo
31,6 ) sollte sein Helfer sein. Einer war aus dem Stamm Juda , und der
andere aus dem Stamm Dan . Beide waren durch die Gabe Gottes geschickte
Kunsthandwerker (V. 3.6 ), was für alle Kunsthandwerker galt, die zu dem
Vorhaben berufen wurden. Bezalel hatte zahlreiche Fähigkeiten; er konnte
mit wertvollen Metallen arbeiten und auch Steinmetz- und Holzarbeiten
ausführen.
In den Versen 7-9 werden die Gegenstände aufgezählt, die von
den Kunsthandwerkern hergestellt werden sollten. In Vers 10 werden
gewirkte Kleidungsstücke, die vorher nicht erwähnt wurden, zusammen mit
den anderen heiligen Kleidern genannt. Man hat vermutet, daß diese
gewirkten Kleidungsstücke Unterkleider für den Winter waren. Die
Kunsthandwerker sollten auch das Öl ( 2Mo 30,22-33 ) und
das Räucherwerk ( 2Mo 30,34-38 ) herstellen.
(7) Das Gedenken des Sabbats
2Mo 31,12-18
Inmitten der Anweisungen für die Arbeiten, die ausgeführt werden
sollten, erinnerte Gott Mose daran, daß auch der Gehorsam eine religiöse
Pflicht sei. Der Sabbat war das Zeichen (V. 13.17 ) des Bundes, der
Israel zu einer Theokratie machte. Es war eine Prüfung für die Hingabe
des Volkes an Gott; das Versäumnis, den Sabbat heilig zu halten, hatte
den Tod zur Folge (d.h. die Trennung von der Gemeinschaft, was
möglicherweise den Tod zur Folge hatte). Dieses Gebot, so wie es in den
Zehn Geboten festgelegt wurde ( 2Mo 20,8 ), hatte seine Grundlage in
Gottes Ruhe nach dem sechstägigen Schöpfungswerk ( 2Mo 31,17 ). Weil das
Volk in einer Bundesbeziehung mit Gott stand, sollte es so handeln, wie
er es getan hatte. Der Sabbat zeichnete Israel als Gottes Volk aus. Das
Halten des Sabbats zeigte, daß die Israeliten für Gott ausgesondert
(d.h. heilig) waren.
Nun waren die Anweisungen Gottes an Mose, die auf dem Berg Sinai über
die Stiftshütte und den priesterlichen Dienst gegeben worden waren ( 2Mo
24,12 ), vollständig. Die Zehn Gebote (die auch das Gesetz genannt
wurden, weil sie Gottes Maßstäbe bezeugten) wurden von Gott auf zwei
Steintafeln geschrieben. Der Ausdruck »Gottes Finger« (vgl. 2Mo 8,15;
5Mo 9,10; Ps 8,4; Lk 11,20 ) läßt vermuten, daß es wirklich Gottes
Handeln war.
Gemäß dem Bericht Moses in 5Mo 9,12-16 sagte ihm der Herr, daß das Volk
»halsstarrig« geworden war, weil sie ein Götzenbild, das wie ein Kalb
aussah, gegossen hatten. Innerhalb von 40 Tagen warfen sie ihre
Verpflichtung über Bord, das zu halten, was Gott bereits befohlen hatte
( 2Mo 20,4 ).
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