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Übersicht 2. Mose    2. Mose Elberfelder 2023   2. Mose Elberfelder 2023 mit Unterteilungen CIS


2. Mose Walvoord John D. Hannah

2. Mose Kapitel 28 bis 31 Walvoord John D. Hannah


  • Kurzübersicht 2. Mose 28-31
    Priesterkleidung:
    Detaillierte Anweisungen für die heilige Kleidung Aarons und seiner Söhne.
  • Heiligkeit: Die Kleidung als Symbol für die Heiligkeit des Priesteramtes.
  • Schmuck: Die besondere Verzierung der Priesterkleidung mit Edelsteinen.
  • Brustschild: Ein wichtiges Element der Kleidung mit den Namen der Stämme Israels.
  • Urim und Tummim: Lose, die für göttliche Entscheidungen verwendet wurden.
  • Obergewand: Ein weiteres wichtiges Kleidungsstück des Hohenpriesters.
  • Kopfbund: Ein Teil der priesterlichen Kopfbedeckung.
  • Weihung: Die Kleidung im Zusammenhang mit der Einsetzung der Priester.
  • Gold: Ein wertvolles Material, das in der Priesterkleidung verwendet wird.
  • Kunstfertigkeit: Die handwerkliche Geschicklichkeit, die für die Herstellung der Kleidung erforderlich war.
  • Auserwählung: Die besondere Rolle Aarons und seiner Söhne als Priester.
  • Gottesdienst: Die Kleidung im Kontext des heiligen Dienstes vor Gott.
  • Salbung: Die rituelle Handlung der Salbung der Priester.
  • Opferaltar: Anweisungen für den Bau und die Verwendung des Altars.
  • Räucheropferaltar: Spezifische Anweisungen für den Altar für Räucheropfer.
  • Salböl: Die Zubereitung des heiligen Öls für die Salbung.
  • Räucherwerk: Die Zubereitung des heiligen Räucherwerks.
  • Besaleel und Oholiab: Die von Gott berufenen Handwerker.
  • Sabbat: Die Bedeutung des Sabbats als Zeichen des Bundes.
  • Bundeszeichen: Der Sabbat als bleibendes Zeichen zwischen Gott und Israel.
  •  

    c. Die Anweisungen über die Priesterschaft

    ( 2Mo 28-29 )

     

    Nach der Beschreibung der Stiftshütte und ihrer Ausstattungsgegenstände gab der Herr Mose Anweisungen über die Priesterschaft, die die Führer des religiösen Lebens des Volkes waren. Die Priester sollten in dem Bezirk der Stiftshütte auf verschiedene Art und Weise ihren Dienst tun: Sie sollten zweimal täglich auf dem goldenen Altar ein Räucheropfer darbringen, den Leuchter und den Tisch mit den Schaubroten unterhalten, auf dem Brandopferaltar regelmäßig Opfer bringen und das Volk segnen. Zusätzlich führten sie zivile Gerichtsangelegenheiten durch (z.B. 4Mo 5,5-31; 5Mo 19,17; 2Mo 21,5 ), unterwiesen das Volk im Gesetz ( 5Mo 17,9.11; 33,8.10 ) und ermunterten es in Kriegszeiten ( 5Mo 20,2-4 ).

    (1) Die Kleidung der Priester ( 2Mo 28 )

    2Mo 28,1

     

     

     

     

     

     

     

     

    Die Priester , die den Dienst in der Stiftshütte tun sollten, waren Aaron und seine vier Söhne . Später starben Nadab und Abihu unter Gottes Gericht ( 3Mo 10,1-2 ), so daß die aaronitische Priesterschaft durch die beiden jüngeren Söhne Aarons Eleasar , der der Nachfolger seines Vaters als Hoherpriester wurde ( 4Mo 3,4 ), und Itamar fortgesetzt wurde.

     

     

    2Mo 28,2-5

     

    Die Kleidung für den Hohenpriester wurde von der gewöhnlichen Kleidung abgehoben, damit seine Funktion eine besondere Stellung erhielt ( ihm zur Ehre und zum Schmuck ; vgl. V. 40 ) und damit sie eine fortwährende Erinnerung an Gottes Heiligkeit sei. Die Kleider, die nur getragen werden sollten, wenn die Priester in der Stiftshütte ihren Dienst taten ( 2Mo 35,19 ), sollten von geschickten Kunsthandwerkern hergestellt werden ( 2Mo 28,3 ). Sie sollten aus demselben Material sein ( Garn und feines Leinen ) wie die Vorhänge der Stiftshütte (vgl. V. 6.8.15.33.39.42 ), mit Gold (V. 5 ; vgl. V. 6.8.22.24 und V. 26-27.36 ) und kostbaren Edelsteinen (V. 17-20 ). Die sechs Kleidungsstücke des Priesters, die in Vers 4 aufgezählt werden, werden im Rest des Kapitels in ihren Einzelheiten beschrieben.

     

     

    2Mo 28,6-14

     

    Das Efod (Luther: Schurz) war möglicherweise ein ärmelloses Überkleid, das den Oberkörper des Priesters bedeckte. Offenbar bestand es aus zwei Teilen, einem Vorder- und einem Rückenteil, die an zwei Schulterteilen mit Riemen ( geflochtenen Schnüren aus Gold ) zusammengefügt waren und eingefaßte Onyxsteine trugen (V. 9 ). Das Ganze wurde mit einem Gürtel um die Taille am Körper gehalten (V. 8 ). Auf den beiden Onyxsteinen sollten die Namen der 12 Stämme Israels eingraviert werden (6 auf jedem Stein, V. 10 ), so daß, wenn Aaron die Stiftshütte betrat, er die Namen Israels vor Gott trug (V. 12 ).

     

     

    2Mo 28,15-21

     

    Die Brusttasche des Hohenpriesters sollte aus demselben Stoff wie das Efod sein (vgl. V. 6 ). Sie sollte eine Spanne lang und eine Spanne breit (eine Spanne ist eine halbe Elle) und mit 12 kostbaren Steinen in Gold besetzt sein, die in vier Reihen zu je 3 Steinen angeordnet werden sollten. Auf jedem Stein sollte der Name eines der Stämme Israels eingraviert sein, möglicherweise in derselben Folge wie die Namen auf den gravierten Onyxsteinen (V. 9-10 ).

     

     

    2Mo 28,22-28

     

    Die Brusttasche sollte durch vier goldene Ketten eng über dem Efod befestigt werden. Zwei der Ketten sollten an den oberen Ecken der Brusttasche durch goldene Ringe gezogen und an den Schulterstücken des Efods befestigt werden. Die anderen beiden goldenen Ketten wurden an den unteren Ecken der Brusttasche durch goldene Ringe gezogen, an den Seitennähten des Efods angebracht und mit einer blauen Schnur am Bund befestigt.

     

     

    2Mo 28,29-30

     

    Die Brusttasche (über dem Herzen Aarons) , die in diesen Versen zweimal auftaucht), sollte dazu dienen, eine beständige Erinnerung vor dem HERRN zu sein . Ein weiterer Zweck der Tasche wird in der Bezeichnung Urim und Tummim (Lose) angedeutet. Diese waren die Mittel, mit welchen die Priester für die Israeliten Entscheidungen herbeiführten (vgl. V. 15 ). Die Brusttasche war »doppelt gelegt« (V. 16 ), um so eine Art Tasche für die Urim und die Tummim zu bilden.

    In 4Mo 27,21; 1Sam 30,7-8 (das »Efod« deutet auf die Urim und die Tummim hin); Esr 2,63; Neh 7,65 wird auf die »Urim« und »Tummim«, die »Licht« und »Recht« bedeuten, Bezug genommen.

    Sie waren Mittel, um durch die Priester von Gott auf Fragen und Probleme über die menschliche Erkenntnis hinaus Antworten zu erhalten.

    Offenbar waren die Urim und Tummim zwei Steine. Wie sie benutzt wurden, um Gottes Willen festzustellen, ist unbekannt, aber man hat angenommen, daß die Urim für eine negative, die Tummim für eine positive Antwort standen. Es wäre möglich, daß diese Sicht dadurch angedeutet wird, daß Urim ( ?UrIm ) mit dem ersten Buchstaben des hebräischen Alphabetes beginnt und Tummim ( tUmmIm ) mit dem letzten. Von anderer Seite hat man angenommen, daß die Gegenstände lediglich die Autorität des Hohepriesters symbolisierten, Gott zu befragen oder eine Versicherung dafür waren, daß der Priester eine Erleuchtung (»Licht«) und vollkommenes Wissen (»Recht«) von Gott erhielt.

     

     

    2Mo 28,31-35

     

    Unter dem Efod (Schurz) sollte der Hohepriester ein blaues ärmelloses Obergewand tragen, das bis unter seine Knie hinabreichte und am Kragen verstärkt war. Es sollte keine Naht haben und Granatäpfel tragen (entweder sollten sie wie Glocken am Saum hängen, oder sie waren auf dem Gewand eingestickt), dazu goldene Schellen am Saum. Die klingelnden Schellen ermöglichten dem Volk, den Hohepriester zu hören, wenn er im Heiligtum diente. Der Klang der Schellen versicherte dem Volk die Gnade Gottes, die es einem Priester gestattete, in ihrem Namen zu dienen. Nur ein angemessen gekleideter Priester konnte das Heiligtum betreten. Diese Anweisungen zu mißachten bedeutete den Tod.

     

     

    2Mo 28,36-38

     

    Der Kopfbund des Priesters sollte aus Leinen hergestellt werden (V. 39 ). Das augenfälligste Merkmal des Kopfbundes war ein Stirnblatt aus reinem Gold, auf die die Worte Heilig dem HERRN eingraviert waren. Dieser Ausdruck, der Israels Bedürfnis nach Reinheit vor Gott Ausdruck verlieh, wurde mit einer blauen Schnur vorn am Kopfbund befestigt (über Aarons Stirn). Die Gravur war ein heiliges Diadem ( 2Mo 29,6; 39,30; 3Mo 8,9 ). Als Stellvertreter des Volkes trug er ihre Schuld, wenn er dessen Gaben dem Herrn darbrachte.

     

     

    2Mo 28,39-42

     

    Das Untergewand aus feinem Leinen war ein langes, weißes Gewand, das unter dem Obergewand des Efods getragen wurde ( 3Mo 8,7 ). (Zum Kopfbund, der ebenfalls aus feinem Leinen hergestellt war, vgl. den Kommentar zu 2Mo 28,36-38 .) Die Schärpe war ein breiter Gürtel, den der Priester um die Taille trug und dessen Enden herabhingen. Auch diese Gegenstände trugen zur Ehre und zum Schmuck (vgl. V. 2 ) des Priesters bei und halfen damit, daß die Wertschätzung des Volkes für die Priester und für Gott zunahm. Nachdem die Priester vollständig angekleidet waren, sollten sie geweiht werden (vgl. 2Mo 29 ).

     

     

    2Mo 28,43

     

    Weil Gott heilig ist, mußten sich die Priester ihm mit Würde und Vorsicht nähern. Im anderen Fall luden sie Schuld auf sich und starben (vgl. V. 35 ). Aaron und seine Söhne sollten sich angemessen kleiden, wenn sie die Stiftshütte ( das Zelt der Zusammenkunft ) betraten oder sich dem Altar näherten (wahrscheinlich dem Räucheraltar), um vor dem Herrn zu dienen.

    (2) Die Weihe der Priesterschaft ( 2Mo 29 )

    Die Verse von 2Mo 29,1-37 ,die in 3Mo 8 wiederholt werden, beinhalten Gottes Anweisungen an Mose, wie dieser die Priester zum Dienst einsetzen sollte.

     

     

    2Mo 29,1-9

     

    Gott befahl Mose, einen jungen Stier, zwei Widder, Brot, Kuchen und Fladen zu nehmen, den Bezirk der Stiftshütte zu betreten, und dort Aaron und seinen vier Söhnen zu begegnen. Nach den zeremoniellen Waschungen des Priesters (V. 4 ) sollte Mose Aaron die hohepriesterliche Kleidung (die in 2Mo 28 beschrieben wurde) anziehen. Auch Aaron sollte mit auf seinem Haupt mit Öl gesalbt werden (vgl. 2Mo 30,22-33 ), was seine Berufung vor Gott für einen besonderen Dienst symbolisierte. Die Söhne Aarons sollten nicht mit Öl gesalbt, aber mit den priesterlichen Gewändern bekleidet werden, was Untergewänder, Kopfbänder und Schärpen miteinschloß (vgl. 2Mo 28,40 ).

     

     

    2Mo 29,10-14

     

    Nach der Weihung Aarons und seiner Söhne wurden eine Vielzahl von Opfern gebracht, wobei die Tiere und Dinge benutzt wurden, die Mose befohlen worden waren, daß er sie herbeibrächte (V. 1-2 ). Mit jedem der drei Tieropfer wurde auf unterschiedliche Weise verfahren. Zuerst wurde ein Stier (V. 10 ) als Sündopfer geopfert (V. 14 ). Wenn man seine Hände auf den Kopf des Tieres legte (V. 10 ; vgl. V. 15.19 ), so bedeutete das die Identifikation mit dem Tier. Die Priester machten sich mit den Tieren eins, die an ihrer Stelle starben. Auf diese Weise erkannten die Priester ihre eigene Sündhaftigkeit und ihre eigene Bedürftigkeit zur Reinigung an (vgl. 3Mo 17,11; Hebr 9,22 ).

    Von dem Blut wurde etwas auf die Hörner des Brandopferaltars gesprengt. Das übrige Blut wurde an seinem Fuß ausgegossen. Die inneren Organe des Stieres sollten auf dem Altar, der Rest des Tieres außerhalb des Lagers verbrannt werden.

     

     

    2Mo 29,15-21

     

    Das zweite Opfer, das Opfer der beiden Widder, sollte ein Brandopfer sein (V. 18 ). Das Brandopfer sollte im Gegensatz zu den Opfern, die von demjenigen, der Gott verehrte, und den Priestern verzehrt wurden, vom Feuer völlig auf dem Altar verzehrt werden. Das Blut der Widder wurde nach allen Seiten des Altars versprengt, und der Widder sollte in Stücke geschnitten und gewaschen werden.

    Das dritte Tier, das geopfert werden sollte, war der andere Widder. Sein Blut sollte an das rechte Ohr, den rechten Daumen und die rechte große Zehe Aarons und seiner Söhne als Zeichen dafür gestrichen werden, daß sie gereinigt und Gott geweiht worden waren. Das Blut am Ohr könnte die Weihe zum Hören auf Gottes Wort symbolisieren, das Blut am Daumen vielleicht die Heiligkeit beim Tun der Werke Gottes versinnbildlichen, und das Blut an der Zehe erinnerte möglicherweise daran, im Dienst für Gott umsichtig zu wandeln. Der Rest des Blutes des zweiten Widders sollte an die Seiten des Altars und auf die Priester und ihre Kleider zusammen mit dem Salböl gesprengt werden.

     

     

    2Mo 29,22-28

     

    Mehrere der inneren Organe des Widders, ein Laib Brot, ein Kuchen und ein Fladen sollten Aaron und seinen Söhnen als Schwingopfer vor dem HERRN gegeben werden. Das Schwingopfer wurde geschwungen, und zwar nicht von rechts nach links, sondern vor und zurück in Richtung auf den Altar und den Priester, um so zu symbolisieren, daß das Opfer Gott dargebracht worden war. Dann sollten diese Dinge auf dem Altar verbrannt werden. Die Brust des Widders sollte ein Schwingopfer sein, das von Aaron und seinen Söhnen verzehrt wurde (V. 26 ). Wenn jemand ein Dankopfer darbrachte, wurden die Brust und die Schenkel des Tieres immer von den Priestern verzehrt. Auf diese Weise trugen die Israeliten zu dem Werk des Herrn bei.

     

     

    2Mo 29,29-30

     

    Bei einem siebentägigen Weihegottesdienst sollte Aarons hohepriesterliche Kleidung an den unter seinen Söhnen weitergegeben werde, der sein Nachfolger werden sollte. So sollte sie jeweils an die nachfolgende Generation weitergereicht werden. Nur für den Hohenpriester sollte eine solch ausführliche Feier durchgeführt werden.

     

     

    2Mo 29,31-34

     

    Die Anweisungen für die Teile des Widders der Einsetzung (des zweiten Widders; vgl. V. 22 ), die am Eingang der Stiftshütte gegessen werden sollten, wurden noch einmal wiederholt. Der Widder und das Brot waren in diesem Fall ein Gemeinschaftsmahl, das so heilig war, daß jegliche Reste verbrannt werden sollten.

     

     

    2Mo 29,35-37

     

    Der Weihegottesdienst für die Priester dauerte sieben Tage, wobei jeden Tag ein Stier als Sündopfer geopfert werden sollte. (Es wird hier nicht von der Wiederholung der Widderopfer gesprochen.) Sieben Tage lang sollte der Altar für den heiligen Dienst des Opfers entsündigt und geweiht werden.

     

     

    2Mo 29,38-41

     

    Nur kurz wird hier auf das tägliche Feueropfer beim Dienst in der Stiftshütte und nicht auf den Einsetzungsgottesdienst des Priesters Bezug genommen. Zwei Schafe zusammen mit einem Mehl- ( Mehl und Öl ) und einem Trankopfer ( Wein ) wurden dargebracht (eins am Morgen, und eins am Abend). So enthielten die täglichen Opfer grundlegende Bestandteile der täglichen Nahrung des Volkes: Fleisch, Mehl, Öl und Wein. Diese täglichen Opfer (so wie das Weiheopfer der beiden Widder, V. 18-25 ) waren dem HERRN ein Wohlgeruch . Ganz ähnlich war das Opfer Christi am Kreuz ein Wohlgeruch und Opfer für Gott ( Eph 5,2 ).

     

     

    2Mo 29,42-46

     

    Der Abschnitt endet mit einer Bestätigung der Wichtigkeit des täglichen Brandopfers im täglichen Leben Israels. Dort hatte Gott versprochen, seinem Volk zu begegnen. Gemeinschaft mit Gott geschieht auf der Grundlage des Blutvergießens für die Sünden. Bei der Weihung der Preister, die dem Herrn dienten, wohnte Gott unter ihm, und es erkannte, daß er der Herr, sein Gott, war. Gottes Herablassung, in einem Zelt zu wohnen, spricht von der Tiefe seiner Beziehung zu seinem Volk.

     

     

    d. Die Anweisungen über den Dienst in der Stiftshütte

    ( 2Mo 30-31 )

     

    (1) Der Räucheraltar

    2Mo 30,1-10

     

    Möglicherweise wird dieser Ausstattungsgegenstand der Stiftshütte wegen der Verbindung des Räucheraltars ( 2Mo 30,1-6 ) mit den Ritualen, die auf ihm durchgeführt werden sollten (V. 7-10 ), erst hier und nicht schon in Kapitel 25 beschrieben. Das grundlegende Material für diesen Altar war dasselbe wie für die übrige Ausstattung innerhalb der Stiftshütte: mit Gold überzogenes Akazienholz. Der Altar war vergleichsweise klein (eine Elle lang, eine Elle breit und zwei Ellen hoch). Wie der Brandopferaltar ( 2Mo 27,1-2 ) hatte er Hörner, d.h. überstehende Ecken. Wie der Brandopferaltar, der Tisch für die Schaubrote und die Bundeslade hatte er Stangen in goldenen Ringen, um ihn tragen zu können.

    Der Altar wurde vor den Vorhang gestellt, der zum Allerheiligsten führte, in dem die Lade des Gesetzes (vgl. den Kommentar zu 2Mo 25,22 ) stand. In Hebr 9,3-4 wird der Räucheraltar als Teil des Allerheiligsten betrachtet. Offenbar geschah dies, weil am Tag der Versöhnung der Hohepriester Räucheropfer von diesem Altar in das Allerheiligste hineintrug ( 3Mo 16,12-13 ).

    Aaron wurde angewiesen, auf diesem Altar zweimal täglich Räucheropfer zu verbrennen, wenn er sich um die Lampen auf dem Lampenständer kümmerte. Die Bestandteile für das Räucheropfer werden in 2Mo 30,34-38 beschrieben. Das Räucheropfer kann ein Symbol für das Gebet sein ( Ps 141,2; Lk 1,10; Offb 5,8; 8,3-4 ). Aaron sollte auf diesem Altar kein anderes Opfer darbringen. Einmal im Jahr, am Tag der Versöhnung, sollte er den Altar entsühnen (d.h. den Altar reinigen und neu weihen), indem er das Blut eines Stieres und einer Ziege auf die Hörner des Altars sprengte ( 3Mo 16,18-19; sowie auf den Sühnedeckel, 3Mo 16,14-17 ).

    (2) Das Opfer des halben Schekels

     

     

    2Mo 30,11-16

     

    Bei jeder Zählung (z.B. 4Mo 1 ) sollte jeder Israelit, der 20 Jahre alt und älter war , eine Abgabe bezahlen, um damit die Stiftshütte und den Dienst in der Stiftshütte zu erhalten. Diese Abgabe wurde Sühnegeld genannt ( 2Mo 30,12 ), weil ihre Bezahlung den Schutz vor Plagen sicherstellte. Dadurch wurde alles, was männlich war, dazu angeregt, das Geld zu bezahlen. Es wurde auch als Sühne, als Bedeckung für die Sünden, betrachtet.

    Bei der Zählung sollte jeder männliche Erwachsene, sowohl Reiche als auch Arme (V. 15 ), einen halben Schekel bezahlen. Ein »Gera« war ein babylonisches Gewicht. Der Schekel war von Silber (vgl. 2Mo 38,25-26 und den Kommentar dort). Diese Praxis wurde die Grundlage der später eingeführten Tempelsteuer ( Neh 10,33; allerdings wurde der Betrag dann auf ein Drittel eines Schekels reduziert), die zu einer jährlichen Steuer zur Zeit Christi wurde ( Mt 17,24 ).

    (3) Das Becken

     

     

    2Mo 30,17-21

     

    Das Becken , das letzte Stück der Ausstattung der Stiftshütte, wird hier wohl eher wegen der Bedeutung seines Gebrauches als wegen seiner Konstruktion beschrieben. Es sollte aus Kupfer sein, nicht aus Silber oder Gold, weil es in den Vorhof des Heiligtums zwischen den kupfernen Brandopferaltar und den Eingang zum Zelt gehörte (vgl. 2Mo 40,30 ). Beim Dienst im Zelt oder vor dem Altar sollten die Priester ihre Hände und Füße waschen. Wenn sie das unterließen, würden sie sterben. Auch sollte dies eine ewige Ordnung sein (vgl. den Kommentar zu 2Mo 12,14 ).

    Das Becken symbolisierte die Notwendigkeit der Reinheit. Obwohl es vor dem Altar eine rituelle Reinigung gab, benötigten die Priester darüber hinaus eine Reinigung von den tatsächlichen Verunreinigungen. Der Altar spricht von der Errettung durch ein Sühneopfer; das Becken spricht von der Heiligung, die fortlaufend und andauernd geschieht.

    (4) Die Salbung mit Öl

     

     

    2Mo 30,22-33

     

    Nun gab Gott Mose die Anweisung, Salböl herzustellen (V. 22-25 ), um die Stiftshütte, ihre Ausstattungsgegenstände (V. 26-29 ) und die Priester (V. 30 ) zu salben. Sein Rezept war so einzigartig, weil das Erzeugnis heilig war: etwa 500 Lot Myrrhe, 250 Lot Zimt, 250 Lot Kalmus, 500 Lot Kassia (aus duftender Baumrinde) und eine Kanne Olivenöl. Nach der Vermengung dieser Bestandteile entstand daraus eine wohlriechende Mischung. Der Gebrauch von Öl bei der Weihe der Priester wurde in 2Mo 29,7 erwähnt. Weil dieses Salböl heilig war, sollte es für keinen anderen Zweck, als den in 2Mo 30,26-30 bestimmten benutzt werden.

    (5) Das Räucherwerk

     

     

    2Mo 30,34-38

     

    Besonderes Räucherwerk sollte durch die Mischung gleicher Anteile dreier Gewürze (welche das genau waren, ist uns nicht bekannt) und Weihrauch (ein klares Harz vom Weihrauchbaum) zubereitet werden. Salz sollte zur Erzeugung eines weißen Rauches und des Wohlgeruches zu der Mischung hinzugefügt werden. Salz sollte in der Tat allen Opfern beigefügt werden ( 3Mo 2,13 ). Das Räucherwerk sollte vor die Lade gestellt werden. Möglicherweise bedeutete dies, daß das Räucherwerk auf dem Räucheraltar verbrannt werden sollte ( 2Mo 30,1-10 ), der vor dem Vorhang zum Allerheiligsten stand. Das Räucherwerk sollte, wie das Salböl, ausschließlich für die Stiftshütte verwendet werden (vgl. V. 32-33 ).

    (6) Die Berufung der Kunsthandwerker

     

     

    2Mo 31,1-11

     

    Der Herr, der Mose für den Bau des Heiligtums und für den Dienst in ihr Anweisungen gegeben hatte ( 2Mo 25-30 ), berief nun die Kunsthandwerker, die den Bau ausführen sollten. Bezalel wurde von Gott dazu berufen, die allgemeine Aufsicht über das Vorhaben zu führen, und Oholiab ( 2Mo 31,6 ) sollte sein Helfer sein. Einer war aus dem Stamm Juda , und der andere aus dem Stamm Dan . Beide waren durch die Gabe Gottes geschickte Kunsthandwerker (V. 3.6 ), was für alle Kunsthandwerker galt, die zu dem Vorhaben berufen wurden. Bezalel hatte zahlreiche Fähigkeiten; er konnte mit wertvollen Metallen arbeiten und auch Steinmetz- und Holzarbeiten ausführen.

    In den Versen 7-9 werden die Gegenstände aufgezählt, die von den Kunsthandwerkern hergestellt werden sollten. In Vers 10 werden gewirkte Kleidungsstücke, die vorher nicht erwähnt wurden, zusammen mit den anderen heiligen Kleidern genannt. Man hat vermutet, daß diese gewirkten Kleidungsstücke Unterkleider für den Winter waren. Die Kunsthandwerker sollten auch das Öl ( 2Mo 30,22-33 ) und das Räucherwerk ( 2Mo 30,34-38 ) herstellen.

    (7) Das Gedenken des Sabbats

     

     

    2Mo 31,12-18

     

    Inmitten der Anweisungen für die Arbeiten, die ausgeführt werden sollten, erinnerte Gott Mose daran, daß auch der Gehorsam eine religiöse Pflicht sei. Der Sabbat war das Zeichen (V. 13.17 ) des Bundes, der Israel zu einer Theokratie machte. Es war eine Prüfung für die Hingabe des Volkes an Gott; das Versäumnis, den Sabbat heilig zu halten, hatte den Tod zur Folge (d.h. die Trennung von der Gemeinschaft, was möglicherweise den Tod zur Folge hatte). Dieses Gebot, so wie es in den Zehn Geboten festgelegt wurde ( 2Mo 20,8 ), hatte seine Grundlage in Gottes Ruhe nach dem sechstägigen Schöpfungswerk ( 2Mo 31,17 ). Weil das Volk in einer Bundesbeziehung mit Gott stand, sollte es so handeln, wie er es getan hatte. Der Sabbat zeichnete Israel als Gottes Volk aus. Das Halten des Sabbats zeigte, daß die Israeliten für Gott ausgesondert (d.h. heilig) waren.

    Nun waren die Anweisungen Gottes an Mose, die auf dem Berg Sinai über die Stiftshütte und den priesterlichen Dienst gegeben worden waren ( 2Mo 24,12 ), vollständig. Die Zehn Gebote (die auch das Gesetz genannt wurden, weil sie Gottes Maßstäbe bezeugten) wurden von Gott auf zwei Steintafeln geschrieben. Der Ausdruck »Gottes Finger« (vgl. 2Mo 8,15; 5Mo 9,10; Ps 8,4; Lk 11,20 ) läßt vermuten, daß es wirklich Gottes Handeln war.

    Gemäß dem Bericht Moses in 5Mo 9,12-16 sagte ihm der Herr, daß das Volk »halsstarrig« geworden war, weil sie ein Götzenbild, das wie ein Kalb aussah, gegossen hatten. Innerhalb von 40 Tagen warfen sie ihre Verpflichtung über Bord, das zu halten, was Gott bereits befohlen hatte ( 2Mo 20,4 ).