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17.05.2025
Interlinear Griechisch Deutsch

Walvoord Jack S. Deere


5. Mose Kapitel 02


2. Ein neuer Anfang: Die Reise durch das Transjordanland

( 2,1-25 )

 

a. Die Reise von Kadesch-Barnea zum Berg Ser

( 2,1-8 )

 

5Mo 2,1

 

Die Worte eine lange Zeit kennzeichnen die 40 Jahre der Wanderschaft durch die Wüste (vgl. 5Mo 1,46 ). Trotz des 40jährigen Gerichtes über diese undankbare und rebellische Generation hatte Gott sein Volk nicht aufgegeben, weil Mose noch immer sagen konnte: Der HERR hat mich gesandt . Gott führte das Volk noch immer durch seinen Propheten Mose und hatte seinen Plan, ihnen das Land Kanaan als ihre Heimat zu geben, nicht aufgegeben.

 

 

5Mo 2,2-7

 

Gott beauftragte Mose dann, das Bergland (westlich von Seïr bzw. Edom) zu verlassen und durch Seïr , der Heimat von Esaus Nachkommen, zu ziehen (vgl. 1Mo 36,8-9 ). Gott ermahnte Israel, einem Kampf mit ihnen aus dem Weg zu gehen. Diese Gefahr eines Krieges bestand vielleicht wegen der Knappheit an Regen in diesem Land (nur ungefähr 5Mo 12,6 cm jährlich). Eine große Gruppe, die durch Seïr reiste, konnte leicht die edomitischen Wasservorräte aufbrauchen. Deswegen befahl Gott Israel, für alles, was sie essen und trinken würden, zu bezahlen , um Feindseligkeiten zu vermeiden. (Die Edomiter lehnten es tatsächlich ab, den Israeliten das Durchzugsrecht zu gewähren, 4Mo 20,14-21 ).

Diese sorgfältigen Anweisungen zeigen, daß die Israeliten nicht frei von der Versuchung waren, jedes Gebiet, das ihnen gefiel, zu erobern. Aber Gott hatte ihnen ein bestimmtes Land versprochen, und der Krieg, den sie führen würden, um Kanaan zu erobern, hatte einen moralischen Charakter (so haben AT-Gelehrte ihn als "heiligen Krieg" bezeichnet; vgl. den Kommentar zu 5Mo 7 ). Diese Anweisungen zeigen ebenso wie der Satz ich habe Esau das Bergland von Se´r gegeben ( 5Mo 2,5 ), daß der Herr Herrscher über alle Länder und Menschen ist. Diese Herrschaft hätte die Israeliten ermutigen sollen, Kanaan zu betreten und mit Mut zu kämpfen. Wenn Gott vorher das Recht von Edom - und ebenso von Moab (V. 8-9 ) und Ammon (V. 19 ) - anerkannte, ihr Land zu besitzen, wieviel mehr würde er Israels Recht, Kanaan zu besitzen, anerkennen, das ihm durch seinen Bundeseid gegenüber den Patriarchen garantiert war! Die 40jährige (V. 7 ) schützende Fürsorge des Herrn für Israel in der gewaltigen Wüste motivierte sie ebenfalls, seinen folgenden Anweisungen zu gehorchen.

 

 

5Mo 2,8

 

Anstatt durch Ser (Edom) über die arabische Straße zum südlichen Teil Kanaans zu ziehen, wanderten die Israeliten nördlich an der Ostseite Edoms entlang (vgl. den Kommentar zu V. 29 ) hinauf durch Moab (vgl. V. 18 ). (Vgl. die Karte "Mögliche Route des Auszugs aus Ägypten", zu 4Mo 33,1-5 .) Elat ist ein späterer Name für Ezjon-Geber , ein Seehafen am Golf von Akaba.

 

 

b. Die Reise an Moab und Ammon vorüber

( 2,9-25 )

 

5Mo 2,9-13

 

Nach Gottes Befehl, mit den Moabitern (die Stadt Ar lag in Moab), Lots Nachkommen ( 1Mo 19,36-37 ), ebenso vorsichtig umzugehen wie mit den Edomitern ( 5Mo 2,4-6 ), fügte möglicherweise ein nachmosaischer Redaktor eine erklärende Anmerkung ein (V. 10-12 ). Obwohl es unmöglich ist, genau zu bestimmen, wann Vers 10-12 eingefügt worden sind, weist Vers 12 darauf hin, daß es nach der ursprünglichen Eroberung des Landes gewesen ist. Redaktionelle Einfügungen im Pentateuch verletzen nicht die Lehre von der biblischen Inspiration (vgl. den Abschnitt zur Entstehungszeit und zum Autor in der Einführung ). Die Inspiration bezieht sich auf die letzte Gestalt des Textes und nicht auf die Art der Abfassung. Die Originaltexte der Schrift sind "von Gott eingegeben" ( 2Tim 3,16 ) und enthalten deshalb keine Fehler, weil Gott nicht lügen kann ( Tit 1,2 ). Der Heilige Geist überwachte die Arbeit der Redaktoren genauso, wie er es bei den historischen Nachforschungen des Lukas tat ( Lk 1,1-4 ), so daß schließlich die Worte des Textes die von Gott gewollten sind, obwohl sie durch verschiedene Methoden erreicht wurden. Es war letztendlich dieser Text (einschließlich redaktioneller Einfügungen), den Jesus Christus für vollkommen erklärte (z. B. Mt 5,18; Joh 10,35 ).

Über die Anakiter ( 5Mo 2,11 ) vgl. den Kommentar zu 5Mo 1,28 .Die Refa´ter waren ein fremder Volksstamm. Sie waren für ihre große Gestalt bekannt (ebenso erwähnt in 1Mo 14,5; 15,20; 2,20; 3,11.13; Jos 12,4; 13,12; 17,15; 1Chr 20,4 ). Die Moabiter nannten die Refa´ter Emiter , was "Furchtbare" oder "Furchterregende" bedeutet. Die Horiter sind vielleicht ein nichtsemitisches Hurrian-Volk gewesen, das in verstreuten Gruppen in Palästina, Syrien und Mesopotamien lebte. Sie besetzten Ser, bevor Esau dorthin zog ( 1Mo 14,6; 36,8-9 ) und sie verjagte. Die Tatsache, daß die Moabiter diese starken ... zahlreichen und ... großen Menschen vertreiben konnte, unterstreicht Israels Feigheit und Treulosigkeit, da es sich selbst mit Gottes Hilfe vor denselben Menschen verkroch (vgl. 5Mo 1,28; 4Mo 13,28.33 ). Diese erklärende Anmerkung hinterläßt den Eindruck, daß kein Feind unbesiegbar ist. Wenn die Moabiter die Anakiter (Emiter) vertreiben konnten und wenn Esaus Nachkommen die Horiter hinauswerfen konnten, dann konnte Gott sicherlich auch Kanaan Israel geben. Das stellt Gottes Befehl, das Flußtal Sered in Moab zu überqueren ( 5Mo 2,13 ), in ein neues Licht.

 

 

5Mo 2,14-15

 

Mose erinnerte seine Zuhörerschaft noch einmal an das schreckliche Gericht, das seine eigene, rebellische Generation erleiden mußte ( 5Mo 1,35.39 ). Er machte klar, daß die ganze Generation der wehrfähigen Männer (vgl. 2.16 ) während der vorherigen 38 Jahre in der Wüste keines natürlichen Todes gestorben war. Die Tatsache, daß des HERRN Hand gegen Menschen ist, bedeutet oft, daß er eine zerstörerische Seuche gegen sie schickt (vgl. 2Mo 9,15; 1Sam 5,6-7.9.11; 6,3.5.9; 2Sam 24,17 ). Ebenso sollte der erste Teil von 5Mo 2,15 mit "Des Herrn Hand war gegen sie, um sie in Schrecken zu versetzen (oder zu verwirren)" wiedergegeben werden. Das Verb für "in Schrecken versetzen oder verwirren" ( hAmam ) wird für den göttlich inspirierten Schrecken gebraucht, den Gott auf viele der Feinde Israels schickte, so daß sie zu verwirrt oder erschreckt waren, um geschickt zu kämpfen.

So fand sich in der Tat diese erste Generation von israelitischen Soldaten wegen ihrer Rebellion gegen den Herrn selbst als Objekte von Gottes "heiligem Krieg" wieder. Sie hatten die schützende Fürsorge seiner Hand in ihrer arroganten Rebellion verlassen, nur um diese Hand gegen sich gekehrt zu finden, so daß sie schmerzliche Todesfälle außerhalb des verheißenen Landes hinnehmen mußten. Indem er die Menschen daran erinnerte, sagte Mose tatsächlich, daß Gott in seinen Verheißungen und seinen Drohungen zuverlässig sei und daß er die Kraft habe, beides auszuführen.

 

 

5Mo 2,16-19

 

Gott hatte Israel befohlen, Esaus Nachkommen (V. 4-5 ) oder die Moabiter (V. 9 ) nicht zu belästigen; nun sagte er das gleiche bezüglich der Ammoniter . Israel durfte die Ammoniter nicht angreifen, weil sie, wie die Moabiter, Lots Nachkommen waren (vgl. 1Mo 19,36-38 ).

Das fünfte Buch Mose

 

5Mo 2,20-23

 

Diese Verse sind möglicherweise eine weitere redaktionelle Einfügung (vgl. V. 10-12 ). Die amoritische Vernichtung der Refa´ter , genannt Samsummiter , und die Zerschlagung der Horiter durch die Nachkommen Esaus werden letztlich Gott zugeschrieben, so wie Paulus später schrieb, daß er es war und ist, der die Zeiten und Grenzen für alle Völker der Welt festgesetzt hat ( Apg 17,26 ). Sogar die Awiter , die sehr weit westlich bei Gaza lebten, wurden durch andere Völker vernichtet. Kaftoriter ist möglicherweise ein früher Name für die Philister, die aus Kaftor kamen, was ein anderer Name für Kreta ist.

 

 

5Mo 2,24-25

 

Gottes Befehl, Sihon, den Amoriter-König , aus der Stadt Heschbon zu vertreiben, ist eine andere Veranschaulichung von Gottes Herrschaft über alle Völker. Schrecken und Angst brachte Gott über solche Völker; diese stellten für Israel eine bedeutungsvolle "Waffe" in diesem Krieg und bei der Eroberung dar (vgl. 2Mo 15,15; 23,27; 4Mo 22,3; Jos 2,9.11.24; 5,1; 9,24 ).

 

 

3. Die Eroberung des Transjordanlandes

( 2,26-3,29 )

 

a. Sihons Niederlage

( 2,26-37 )

 

Dieser Abschnitt (vgl. 4Mo 21,21-35 ) beschreibt den Anfang der Eroberung des Landes durch Israel, ein Krieg, der 40 Jahre hinausgezögert worden war.

 

 

5Mo 2,26-29

 

Mose rief sich sein friedliches Angebot an Sihon in Erinnerung, ein Angebot, das sich dem Amoriter-König aus verschiedenen Gründen empfahl. Mose versprach, daß sie die Hauptstraße nicht verlassen würden, und daß deshalb kein Erntediebstahl befürchtet werden brauchte. Die Israeliten waren schon ohne Kämpfe durch die Gebiete von Edom und Moab marschiert (V. 29 ). Die Edomiter hatten den Israeliten das Durchgangsrecht verweigert ( 4Mo 20,18-21 ). Wahrscheinlich hatten die Edomiter Israel erlaubt, an ihrer östlichen Seite vorüberzugehen, obwohl sie sich weigerten, sie durch die Mittes ihres Gebietes ziehen zu lassen. Mose sagte Sihon ebenfalls, daß Israels Ziel nicht das Gebiet von Sihon, sondern auf der anderen Seite des Jordan das ihnen vom HERRN gegebene Land sei.

 

 

5Mo 2,30-37

 

Sihon lehnte das friedliche Angebot ab. Die hebr. Verben, die verwendet werden, um die "Härte" von Sihons Meinung und Willen ( Herz ) zu beschreiben, können bedeuten, daß der Herr "bestätigte", was schon in Sihons Herz war, also seine Arroganz gegen den Herrn und sein Volk Israel (vgl. den Kommentar zu 2Mo 4,21 über die Herzenshärte des Pharaos). Sihons arrogante Weigerung war ein sicheres Zeichen, daß er soeben seine einzige Überlebenschance fortgeworfen hatte. Da Gott die ganze Geschichte bestimmt, konnte Mose sagen, daß der Herr, unser Gott, ihn uns ausgeliefert hat.

Er zerstörte vollkommen ( 5Mo 2,34 ) ist die Übersetzung von HAram , "(dem Herrn) übergeben, oft unter totaler Zerstörung" (vgl. andere Textausgaben und den Kommentar zu Jos 6,21 ). In 5.Mose wird HAram auch in 5Mo 3,6; 7,2; 20,17 verwendet. Vgl. zur Diskussion der Frage der Moral des Tötens der gesamten Bevölkerung - Männer, Frauen und Kinder - Kapitel 7 und den Kommentar dazu. Die Feststellung, daß nicht eine Stadt für uns zu stark war , war eine scharfe Ermahnung für die Israeliten. Der hebr. Satz bedeutet wörtlich "nicht eine Stadt war zu hoch für uns". Die hohen Mauern der kanaanäischen Städte erschreckten die erste Generation der israelitischen Soldaten ( 5Mo 1,28 ), so daß sie dem Befehl des Herrn, das Land einzunehmen, nicht gehorchten.