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17.05.2025
Interlinear Griechisch Deutsch
5. Mose Kapitel 05
2. Der Ruf zum Gehorsam
( 5,1-5 )
5Mo 5,1-5
Die feierliche Formel Höre, o Israel weist darauf hin, daß das folgende ( die
Gebote und Gesetze ; vgl. 5Mo 4,45 ) nicht zufällig, sondern für das Überleben
Israels als Volk unbedingt notwendig ist. Als Mose ... sagte, daß der HERR unser
Gott am Horeb einen Bund mit uns geschlossen hat und nicht mit unseren Vätern ,
lehrte er die Israeliten, daß dieser Bund für die Lebenden, nicht für die Toten
gelten sollte. Mose hatte das Recht, das zu sagen, weil er der Mittler dieses
Bundes war. Der HERR sprach mit Israel von Angesicht zu Angesicht vom Berg
Sinai, aber er tat es durch Mose ( 2Mo 19,9 ).
3. Die Zehn Gebote
( 5,5-21 )
5Mo 5,6-7
Vers 6 ist nicht nur für das Verständnis des ersten Gebotes, sondern auch für
das Verständnis der anderen neun Gebote wichtig. Die Zehn Gebote wurden einem
Volk gegeben, das bereits freigekauft worden war ( brachte es heraus ... aus
Ägypten ), um es zu befähigen, seine Liebe auszudrücken und mit dem heiligen
Gott Gemeinschaft zu haben. (In 5.Mose wird Ägypten oft als das Land der
Sklaverei bezeichnet: V. 6 ; 5Mo 6,12; 7,8; 8,14; 13,6.11; vgl. 2Mo 13,3.14;
20,2 .) Der Dekalog ist niemals gegeben worden, um die Israeliten zu befähigen,
Gerechtigkeit zu erreichen, weil diese immer nur durch Glauben gewährt wurde
(vgl. 1Mo 15,6; Röm 4 ). Das Gesetz ist niemals gegeben worden, um den Menschen
das Heil zu bringen.
Seitdem der Herr die Initiative zu Israels Befreiung ergriffen hatte, waren die
Menschen verpflichtet, sein Recht auf die Herrschaft über sie anzuerkennen und
sich unter seine Allmacht zu beugen. Das erste Gebot, keine anderen Götter neben
mir zu haben, fordert die Unterwerfung jedes Lebensgebietes unter die
Bestimmungen Gottes. Die Wendung "andere Götter" ist ein Ausdruck für heidnische
Götter, die in Gestalt von Götzen angebetet wurden und dadurch auch Macht auf
ihre Anbeter ausübten.
5Mo 5,8-10
Das zweite Gebot verbot nicht die Kunst in Israel (wie der Bau der Stiftshütte
zeigt), sondern vielmehr das Schaffen eines Götzen, der den Herrn darstellen
sollte. Es bestand dabei eine zweifache Gefahr. Erstens: Da andere Völker
Götzendienst praktizierten, um ihre Hingabe an ihre Götter zu zeigen, bestand
immer die Gefahr, daß die Anbetung des Herrn durch heidnische Formen der
Anbetung besudelt würde. Zweitens: Jeder Versuch, Gott in der Gestalt der
natürlichen Welt darzustellen, würde die Oberherrschaft des Einen, der durch
nichts begrenzt werden kann, in Frage gestellt haben. Als ein eifersüchtiger
Gott (vgl. 5Mo 4,24; 32,16.21; vgl. den Kommentar zu 5Mo 6,15 ) teilt Gott seine
Herrschaft mit keinem anderen.
Auf den ersten Blick scheint 5Mo 5,9 b möglicherweise Hes 18,20 zu
widersprechen. Allerdings muß der Satz die, die mich hassen , natürlich auf die
Kinder, nicht auf die Väter bezogen werden. Kinder, die den Herrn hassen, werden
bestraft. Rebellische, gotthassende Eltern bringen oft bis in die dritte und
vierte Generation Kinder hervor, die Gott auch hassen (vgl. 2Mo 20,5; 34,6-7 ).
5Mo 5,11
Gottes Namen zu mißbrauchen bedeutet wörtlich, "aufheben oder zur
Bedeutungslosigkeit verkommen lassen". Dieses Gebot verbietet den Gebrauch von
Gottes Namen in weltlichen Dingen, aber es beinhaltet noch mehr. Das dritte
Gebot ist eine Weisung gegen den Gebrauch von Gottes Namen in manipulierender
Weise (z. B.: sein Name darf nicht in der Magie gebraucht werden, oder um
jemanden zu verfluchen). Heute hat ein Christ, der Gottes Namen respektlos
gebraucht oder fälschlicherweise eine schlechte Handlung Gott zuschreibt, dieses
Gebot gebrochen.
5Mo 5,12-15
Der Sabbat war ein Geschenk Gottes an Israel. In Übereinstimmung mit 2Mo
20,11 sollte Israel jede Woche einen Ruhetag einhalten, so daß es sich an Gottes
Erschaffung der Welt in sechs Tagen und seine Ruhe am siebten Tag erinnern
konnte. So war Israels Einhaltung des Sabbats eine Bestätigung ihres Glaubens an
den persönlichen, übernatürlichen Gott, der die Welt erschaffen hat. Dieser
Glaube war einzigartig im Alten Orient. In 5.Mose ist der Grund der Einhaltung
des Sabbats nicht die Erschaffung der Welt, sondern der Loskauf Israels von
Ägypten, der in Wirklichkeit die Erschaffung Israels als Nation war. (Das
Gebot erinnere dich , zAkar , wird 14 Mal in 5.Mose erwähnt; eine andere
Übersetzung hat das Gebot "erinnere dich" zwei weitere Male - 5Mo 4,10;
11,2- obwohl das Hebr. dort ein anderes Wort hat. Zu Gottes mächtige Hand und
einen ausgereckten Arm vgl. 5Mo 4,34; 7,19; 11,2 .) So drückte Israel durch
Einhaltung des Sabbats vor seinen heidnischen Nachbarn seine Treue zu dem
persönlichen Gott aus, der die Welt und Israel als Nation erschaffen hatte.
Dies ist das einzige der Zehn Gebote, das im NT nicht wiederholt wird, und
Paulus spricht sich dagegen aus, es anzuwenden (vgl. Röm 14,5-6; Kol 2,16-17 ).
Der Tag der Anbetung wechselte in der alten Kirche in Übereinstimmung mit dem
Tag der Auferstehung Jesu Christi auf den ersten Tag der Woche. Die
zeitgebundene Natur des Sabbatgebotes zeigt sich in der Tatsache, daß es als
"Zeichen" des mosaischen Bundes diente (vgl. 2Mo 31,12-17 ). Nachdem der
mosaische Bund abgeschafft worden war, gab es auch für sein "Zeichen" keinen
Bedarf mehr. An seiner Stelle haben die Christen das Herrenmahl als das
"Zeichen" des Neuen Bundes.
5Mo 5,16
Seine Eltern zu ehren bedeutet, sie hoch zu schätzen oder zu preisen. Kinder,
die zu Hause leben, tun dies, wenn sie ihren Eltern gehorchen. Dieses Gebot war
für das Bestehen des Volkes von großer Bedeutung: Damit ihr lange leben
möget (vgl. 5Mo 6,2; 11,9; 25,15; 32,47 ) und auf daß es euch gut gehen möge in
diesem Land . Eltern, besonders Väter, sollen vielmehr als die religiösen Leiter
die Bedeutung des Bundes ihren Kindern vermitteln.
5Mo 5,17
Mord bedeutet, jemandem rechtswidrig das Leben nehmen. Weil der Mensch von Gott
und nach seinem Bild geschaffen worden war, sollte der Mensch einem anderen sein
Leben nicht ohne göttliche Erlaubnis nehmen. (Dieses Gebot verbietet daher nicht
die Todesstrafe oder die Teilnahme am Krieg. Beides ist durch Gesetze in den 5
Büchern Mose geregelt.)
5Mo 5,18
Die eheliche Beziehung sollte die Glaubensbeziehung zu Gott widerspiegeln. Daher
war außerehelicher Geschlechtsverkehr ( Ehebruch ) verboten. Obwohl das siebte
Gebot sich nicht ausdrücklich auf den vorehelichen Sex bezieht, verbietet der
Pentateuch ihn an anderen Stellen (z. B. 1Mo 2,24; 2Mo 22,16; 5Mo 22,13-29 ).
Ein Israelit, der seinem oder ihrem Partner gegenüber treulos sein würde, würde
es ebenso dem Bund mit Gott gegenüber sein und würde geneigt sein, anderen
Göttern nachzulaufen.
5Mo 5,19
Viele Ausleger meinen, daß dieses achte Gebot gegen Diebstahl sich vor allem auf
Menschenraub bezieht (vgl. 5Mo 24,7 ). Es ist aber wohl besser, das Gebot als
ein generelles Verbot des Diebstahls anzusehen, was Menschenraub einschließen
würde.
5Mo 5,20
Obwohl dieses Gesetz seine primäre Bedeutung vor Gericht hat, scheint es ebenso
den Klatsch über den Nächsten zu verurteilen. Die Gebote sechs bis neun erkennen
das Recht des einzelnen auf Leben, Familie, Besitz und guten Ruf an.
5Mo 5,21
Zu begehren bedeutet "gierig auf den Besitz eines anderen sein". Dies Gebot
unterscheidet sich von anderen Geboten darin, daß es mit keiner speziellen
Handlung zu tun hat, sondern vielmehr mit einer gefühlsmäßigen, psychologischen
Sünde. Daher konnte das Brechen dieses Gebotes in einer Gerichtsverhandlung
nicht strafrechtlich verfolgt werden. Gerade "Begierde nach dem Besitz eines
anderen" veranlaßt oft den Bruch des sechsten und des neunten Gebotes. Diesen
springenden Punkt brachte Jesus in seiner Erklärung des sechsten und siebten
Gebots ( Mt 5,21-32 ) zur Geltung. Es hätte für jemanden möglich sein können,
die ersten neun Gebote zu halten, aber niemand konnte es vermeiden, das zehnte
Gebot irgendwann einmal zu brechen. In dieser Hinsicht ist das zehnte Gebot das
eindringlichste von allen, weil es dem Menschen seine Unfähigkeit, Gottes Gesetz
ganz zu halten, bewußt macht. Dieses Bewußtsein bringt ihn zurück zur
Abhängigkeit von Gottes Nachsicht und Gnade.
4. Die Mittlerfunktion Moses
( 5,22-33 )
5Mo 5,22
Dieser Vers unterstreicht den göttlichen Ursprung der Zehn Gebote und die
ehrfurchtgebietende Art, in der sie gegeben wurden ( Feuer ... Wolke und tiefe
Finsternis ; vgl. 2Mo 19,18; 20,21 ).
5Mo 5,23-27
Die Bitte der Leiter nach einem Mittler enstand aus ihrer Begegnung mit ihrem
heiligen und königlichen Gott. Die Erfahrung am Horeb hatte bei ihnen das Gefühl
ihrer eigenen moralischen Unzulänglichkeit ( wir werden sterben ) und ihre
Verpflichtung, Gott zu gehorchen ( wir werden hören und gehorchen ),
hervorgerufen.
5Mo 5,28-29
Obwohl der Herr die Antwort der Menschen anerkannte, wies er darauf hin, daß sie
mit ihren guten Vorsätzen nicht durchkommen würden. (Zu "Gott fürchten" vgl. den
Kommentar zu 5Mo 4,10 .)
5Mo 5,30-33
Wieder wird der göttliche Ursprung des Gesetzes betont. Die Menschen hörten die
Zehn Gebote und wurden dann zu ihren Zelten fortgeschickt. Was Mose ihnen zu
sagen hatte - alle Gebote, Anordnungen und Gesetze Gottes, beginnend in Kapitel
6 (vgl. 5Mo 6,1 ) -, war ebenso vom Herrn wie die Zehn Gebote. Von ihrem
Gehorsam gegenüber allem, was Mose sie lehrte, würde ihr Erfolg im Land abhängen
(vgl. 5Mo 6,3.24 ).