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DIE BRIEFE DES PAULUS
haben einen bestimmten Charakter.
Das A.T. enthält Prophezeiungen über das Kreuz, die
Auferstehung und die Wiederkunft Christi.
Darin nimmt Israel eine führende Stellung ein durch
seine Geschichte und auch durch die Prophetie von dem zukünftigen messianischen
König reich.
Aber «verborgen in Gott» (Eph. 3, 9) war eine Zeit,
die im A.T. nicht besonders offenbart wurde —
die Zwischenzeit nach der Kreuzigung und
Auferstehung Christi und vor Seinem Wieder kommen in Herrlichkeit.
Ebenso wurde im A.T. Gottes Absicht, aus der Welt
die Gemeinde, die der Leib Christi ist, herauszurufen, nicht besonders enthüllt.
In Mt. 16, 17-19 zeigte der Herr Jesus diese Absicht
an, aber Er erklärte nicht näher, wie und wann Er es tun würde, auch nicht, aus
wem die Gemeinde erbaut werden sollte.
An anderer Stelle in den Evangelien setzte Er die
beiden Sakramente oder Ordnungen der Gemeinde ein
— die Taufe (Mt. 28, 18—20)
und das Abendmahl des Herrn (Mt. 26, 26-29: Mk. 14,
22-25: Lk. 22, 19-20);
in der Rede am Abend vor Seiner Kreuzigiing (Joh.
14-17) legte Er das Verhältnis Seines Leibes, der Gemeinde, zu Ihm selbst dar.
Aber in den Briefen werden die Ordnung der
(Gemeinde, ihre Stellung, ihre Vorrechte und Pflichten am ausführlichsten
beschrieben.
Diese Themen bilden auch den Inhalt der Briefe des
Paulus.
Die Briefe entwickeln die Lehre von der Gemeinde.
In seinen Briefen an sieben der Gemeinden (in Rom,
Korinth, Galatien, Ephesus, Philippi, Kolossä und Thessalonich),
wird die Gemeinde als der Leib Christi, «das
CJeheimnis, das von der Welt her in Gott verborgen gewesen ist» (Eph. 3, 9),
enthüllt.
Außerdem wird die Gemeinde in diesen Briefen darüber
unterrichtet, was ihre einzigartige Stellung in dem Ratschluss und den Absichten
Gottes ist.
Wenn auch Christus schon lehrte, daß die Gemeinde
ein Organismus ist, so wurde doch erst durch Paulus die Offenbarung über den
Leib Christi im einzelnen gegeben,
über die himmlische Berufung, die Verheißung utjd
Bestimmung der Gemeinde.
Durch ihn wurde auch die Organisation und die Verwal
tung der örtlichen Gemeinden (1. Timotheus und Titus) entfaltet.
Die Tatsache, daß Christus für Seine Gemeinde
erscheinen wird, war schon in Joh. 14, 3 berührt worden, sie wird dann durch
Paulus in 1. Kor. 15, 51-58 und 1. Thess. 4, 13-18 ausführlicher geoffenbart.
Paulus lehrt, «wir werden nicht alle entschlafen»,
und «die Toten in Christo werden auferstehen zuerst», und die Gläubigen, die bei
Seinem Wiederkommen leben, werden «verwandelt» werden und «hingerückt werden ..
-dem Herrn entgegen in der Luft». Über die Lehre
von der Gnade, die schon von Christus gelehrt wird, haben wir auch weitere
Offenbarungen durch Paulus.
Ausführlicher als irgend ein anderer Schreiber im
N.T. entfaltet Paulus das Wesen und den Zweck des Gesetzes:
die Grundlage und das Mittel der Rechtfertigung, der
Heiligung und der Verherrlichung des Gläubigen: die Auslegung des Todes und der
Auferstehung Christi: und die Stellung, den Wandel,
die Erwartung und den Dienst des Gläubigen. Paulus,
der durch das persönliche Eingreifen des auferstandenen Herrn bekehrt wurde,
ist in besonderer Weise der Zeuge des verklärten
Christus, des Hauptes der Gemeinde, die da ist Sein Leib.
Die chronologische Reihenfolge der paulinischen
Briefe wird meistens in folgender Weise
gegeben:
1. und 2. Thessalonicher, Galater, I. Korinther,
Römer, 2. Korinther, Epheser, Kolosser, Philemon, Philipper, I. Timotheus, Titus
und 2. Timotheus. Hebräerbriefe .
Zwei bedeutsame Zeitabschnitte in dem Leben des
Paulus werden verhältnismäßig schweigend übergangen
— der Aufenthalt in Arabien (Gal. I, 17), von dem
er mit dem Evangelium zurückkam wie es in dem Galaterbrief und in dem Römerbrief
dargestellt wird,
und die beiden Jahre im Gefängnis (Ap. 24, 27)
zwischen seiner Gefangennahme im Tempel zu Jerusalem
und seiner Reise unter Bewachung nach Rom.
Es war für einen Mann von der Begabung und der
Erziehung des Paulus, einem treuen Juden, der ein so bitterer Feind des
Christentums gewesen war, selbstverständlich,
nach den zugrundeliegenden Prinzipien des
Evangeliums zu suchen. Sofort nach seiner Bekehrung predigte er Jesus als den
Messias:
aber die Beziehung des Evangeliums zu dem Gesetz und
ferner die Beziehung zu den großen iüdischen Verheißungen brauchten eine
gründliche Erklärung.
In Arabien wurde Paulus diese Erklärung «durch die
Offenbarung Jesu Christi» gegeben (Gal. I, 11-12).
Das Resultat war, daß er die Erlösung aus Gnade
durch den Glauben, völlig unabhängig von den Werken des Gesetzes, predigte.
Weiterhin bringt das Evangelium, das Paulus
predigte, den Gläubigen in tiefe Beziehungen zu dem Vater, zu dem Sohn, zu
dem Heiligen Geist und zu den zukünftigen Absichten Gottes.
Es wirkt nicht nur die Erlösung von der Sünde und
ihren Folgen, sondern eine Erlösung, die zu einer herrlichen Stellung in dem
göttlichen Ratschluß Führt.
Auch die Gemeinde braucht, um den tiefen Sinn ihres
Daseins und ihre Aufgabe zu verstehen, inspirierte Erklärung. Das sind die
Hauptthemen in den Briefen,
die Paulus von Rom aus schrieb, und die allgemein
die Gefängnis-Briefe genannt werden (Epheser, Kolosser, Philemon und Philipper).
Es ist möglich, daß diese krönenden Offenbarungen
durch das eifrige Nach sinnen und das Suchen im Gebet während der stillen Jahre
in Cäsarea gewonnen wurden.