Home    Forum     Begriffserklärungen  Syngrammata  Lehre auf Youtube 
Neben der Schrift Fakten zur Bibel
Youtube komplett Übersicht    

Logo    

Jesaja  Walvoord Übersicht für Youtube

Einführung Jesaja Walvoord   John A. Martin

Abkürzungen


akt. Aktiv, aktive Form
Apok. Apokryphen
Aram. Aramäisch
AT Altes Testament
Bd. Band
ca. circa
ebd. ebenda
fem. Femininum, weibliche Form
Griech. Griechisch
Hebr. Hebräisch
Hrsg. herausgegeben, Herausgeber
Impera. Imperativ, Befehlsform
Imperf. Imperfekt, Vergangenheit
Kap. Kapitel
Lat. Lateinisch, Latein
LXX Septuaginta(griech. Übers. des AT)
mask. Maskulinum männliche Form
Ms, Mss Manuskript(e)
MT Masoretischer Text (überlieferte Texte des hebr. AT)
neutr. Neutrum, sächliche Form
Nr. Nummer
NT Neues Testament
o.J. ohne Jahr, kein Erscheinungsjahr
o.O. ohne Ort, kein Erscheinungsort
Part. Partizip
Pass. Passiv, passive Form
Perf. Perfekt, vollendete Vergangenheit
Pl. Plural, Mehrzahl
Präs. Präsenz, Gegenwart
S. Seite
s. siehe
Sem. Semitisch
Sing. Singular, Einzahl
s.o. siehe oben (im Text)
s.u. siehe unten (im Text)
s.v. sub verbo, siehe unter dem Stichwort
u.a. und andere
Übers. Übersetzung, Übersetzer, übersetzt
V. Vers
vgl. vergleiche
Vul. Vulgata (lat. Übers. der Bibel)
wörtl. wörtlich
z.B. zum Beispiel

Biblische Maße und Gewichte


Binlische Einheit   Heutige Entsprechung
Gewicht    
Talent 60 Pfund 34 kg
Pfund/Mine 50 Lot 0,6 kg
Lot/Schekel 2 Bekas 11,6 g
Pim 2/3 Lot 7,6 g
Beka 10 Gramm 6 g
Gramm/Gera   0,6 g

Länge

Rute 6 Ellen 2 m
Elle 2 Spannen 0,5 m
Spanne 3 Handbreiten 23 cm
Handbreite 4 Fingerbreiten 7 cm
Fingerbreite   2 cm

Hohlmaße für trockene Dinge

Sack/Homer 10 Scheffel 220 l
Letech 5 Scheffel 110 l
Scheffel/Efa 3 Maß/10 Gomer 22 l
Maß 1/3 Scheffel 7,3 l
Krug 1/10 Scheffel 2,2 l
Handvoll 1/18 Scheffel 0,3 l

Hohlmaße für Flüssigkeiten

Faß wie Sack 220 l
Eimer 1 Schefel 22 l
Kanne 1/6 Eimer 4 l
Becher 1/72 Eimer 0,3 l

Die Angaben sind Annäherungswerte. Grundlage der Umrechnung ist die Festsetzung 1 Lot = 11,5 g; 1 Elle = 0,5 m; 1 Scheffel = 22 l (andere Berechnungen:1 Scheffel = 39 l).

Transliteration (Umschift)











Das Bible Knowledge Commentary ist eine Bibelauslegung, die ausschließlich von Mitgliedern des Dallas Theological Seminary verfaßt und herausgegeben wurde.Es richtet sich an Gemeindepfarrer, Laien, Bibellehrer, Bibelschüler und alle Bibelleser, die eine umfassende kurze, zuverlässige und kommentierende Auslegung zur ganzen Bibel wollen. Nun könnte man fragen, warum dieses Werk überhaupt geschrieben wurde, wenn es schon so viele andere auf dem Buchmarkt gibt? Mehrere Gründe lassen sich anführen, die das Bible Knowledge Commentary zu einem außergewöhnlichem Hilfsmittel des Bibelstudiums machen.

So wurde es, wie gesagt, ausschließlich von den Mitgliedern eines einzigen theologischen Seminars, nämlich des Dallas Theological Seminary , geschrieben. Es legt zudem die Schrift einheitlich nach der grammatisch-historischen Methode und der prätibulationalistischen und prämilleniaristischen Sichtweise aus, für die das Dallas Theological Seminary bekannt ist. Die folgende im Deutschen wenig gebräuchliche Begriffe besagen, daß die Entrückung vor der großen Trübsal(prätripulationalistische Sichtweise) und die Wiederkunft Jesu Christi vor dem 1000jährigen Reich ( prämilleniaristische Sichtweise ) stattfindet. Insgesamt spricht man vom Dispensationalismus. Gleichzeitig stellen die Autoren die verschiedenen Textauslegungen fundamentalistischer Bibelausleger nebeneinander.

Das Bible Knowledge Commentary hat Vorteile, die nur wenige ähnliche Werke aufweisen. So diskutieren die Autoren in ihren Bibeltextauslegungen, auf was die einzelnen Bibeltexte abheben möchten, wie einzelne Teile mit dem ganzen zusammenhängen, was inhaltlich voranging und was folgen wird. Problematische Abschnitte, verwirrende Bräuche und scheinbar Widersprüche werden sorgfältig untersucht. Dabei sind die neuesten Erkenntnisse fundamentalistischer Bibelwissenschaftler in das Werk miteinbezogen worden. Zahlreiche hebräische, aramäische und griechische Worte, die das Verständnis einzelner Abschnitte erleichtern, werden besprochen. Dies dient besonders dem Leser der in dieser Sprache nicht bewandert ist, obwohl auch diejenigen davon profitieren werden, die diese Sprache kennen. Das Werk enthält darüber hinaus Karten, Tabellen und Diagramme, die gewöhnlich dem jeweiligen Bibelabschnitt zugeordnet sind. Zahlreiche Querverweise zu Parallelstellen finden sich zudem in vielen Abschnitten. Jedes biblische Buch wurde wie folgt gegliedert: Einleitung, worunter Themen wie die Verfasserfrage, die Datierung, Absicht, Einheit, Stil und einmalige Merkmale fallen , danach Gliederung, Auslegung und Bibliographie. Im Auslegungsteil werden spezielle Textabschnitte zusammengefaßt, gefolgt von detaillierten Erläuterungen der jeweiligen Verse oder Versteile. Obwohl nicht alle bibliographischen Angaben für weiterführende Studien nach Meinung der Autoren und Herausgeber absolut notwendig sind, wurden diese dennoch erwähnt, weil sie dem einen oder anderen Leser nützlich sein können.

Die Doktoren L. Barker und Eugene H. Merrill für das Alte Testament sowie Stanley D. Toussaint für das neue Testament haben als beratende Herausgeber das Niveau des Werkes beträchtlich erhöht. Danken möchten wir ebenso Lloyd Cory und Barbara Williams, die mit ihrer sorgfältigen Redigierarbeit die Qualität des Werkes steigert. Unser Dank gilt ferner der Produktionskoordinatorin Myrna Jean Hasse, Jan Arroyo und anderen in der Buchherstellung von Scripture Press, die sehr viele Stunden damit zubrachten, den Text zu erfassen und satzfertige Seiten herzustellen. Ein Herzliches Dankeschön auch an Mitarbeiter am Dallas Theological Seminary , die die Typokripte weiter bearbeiteten.

Das Bible Knowledge Commentary basiert auf einer sorgfältigen Exegese der Bibel. Primär ist es aber keine erbauliche Auslegung und kein theologisches Werk, das lexikalische Details, Grammatik und Syntax sowie ausführliche Diskussionen über kritische Passagen in Bezug auf Text- und Hintergrundsdaten liefern möchte. Das Bible Knowledge Commentary soll helfen, den Durchblick in die Heilige Schrift zu vertiefen, für all diejenigen, die, geleitet vom Heiligen Geist, danach suchen, "erleuchtete Augen des Herzens" ( Eph 1,18 ) zu erlangen. Das Bible Knowledge Commentary möchte Verständnis und Wertschätzung für die ganze Heilige Schrift wecken, als einem von Gott selbst inspiriertem, unfehlbarem Wort.

 

 

Die Herausgeber der englischen Originalausgabe
John F. Walvoord und Roy B. Zuck

Geleitwort


zur deutschen Ausgabe

Die besondere Stärke der vorliegenden fünfbändigen Studienausgabe zum Alten und Neuen Testament ist ihre äußere und innere Geschlossenheit. Eines bedingt dabei das andere: die äußere und innere Geschlossenheit zeigt sich darin, daß sämtliche Mitarbeiter demselben Lehrkörper angehören, nämlich dem des Theologischen Seminars in Dallas, USA. Dies wirkt sich dann aus in einer eindrucksvollen inneren Konformität mit ihrer dem biblischen Wortlaut verpflichteten - wenn man so will: ihrer fundamentalistischen Auslegung der Heiligen Schrift. Trotz mancher unterschiedlicher Auffassungen in der Bibelauslegung auch bei fundamentalistischen Exegeten, die dann offen dargelegt werden, spürt man dem Gesamtwerk ab, wie sehr hier mit dem Werkzeug der grammatisch-historischen Exegese alles wie aus einem Guß wirkt.

Daß dies nicht nur eine formale Methode ist, mit der die Biblischen Texte gewissenhaft abgegangen werden, sondern sich gleichzeitig als eine durchgehende heilsgeschichtliche Linie der Schriftauslegung auswirkt, wird dem Benutzer der Studienausgabe rasch erkennbar. Unbeschadet der Sorgfalt in der Einzelexegese wird hier nie aus dem Auge verloren, daß durch die gesamten Zeugnisse der Bücher der Heiligen Schrift ein Plan Gottes erkennbar wird, der mit der Erschaffung der Welt beginnt, im ersten Kommen und im Erlösungswerk Jesu Christi seine Mitte hat und über die Wiederkunft Christi in der neuen, ewigen Welt Gottes seine Vollendung findet. Diese geistliche Erkenntnis ist in der Kirche Jesu Christi unstrittig; sie ist keine Besonderheit der vorliegenden Studienausgabe.

Eine Besonderheit ist aber, und dies muß der Benutzer wissen und gegebenenfalls in Kauf nehmen, e3ine ganz bestimmte Sichtweise in der Setzung der Schwerpunkte, was den Welt- und Heilsplan Gottes angeht. Die sich daraus ergebende durchgehende Linie - und sie wird allenthalben durch gehalten und deutlich ausgezogen - geht auf den Engländer John Nelson Darby (1800-1882) zurück, dessen Anhänger sich zur "Christlichen Versammlung" in England, Deutschland, den USA und anderswo zusammengeschlossen haben und nach ihrem Gründer "Darbysten" genannt werden. Als darbystische theologische Ausbildungsstätte sie eben jenes "Dallas Theological Seminary" genannt, aus dem das "Bible Knowledge Commentary", die englische Originalausgabe der deutschen fünfbändigen Studienausgabe zum Alten und Neuen Testament, hervorgegangen ist.

Es würde der exegetischen Qualität und dem hier dokumentierten Reichtum an biblischem Wissen keinen Abbruch tun, wenn der Benutzer aus biblischen Gründen sich der darbystischen Hauptlehre vom "Dispensationalismus" (zu deutsch etwa die Lehre von der Führung oder Lenkung, nämlich der Welt durch Gottes Plan)gerade in ihren beiden Hauptpunkten, dem "Prätribulationalismus" und dem "Prämilleniarismus" nicht anschließen kann. Der "Prätribulationalismus" ist die Lehre von der Entrückung der "wahren" Gemeinde Christi aus den Heiden vor den großen "Tribulationen", vor den in der Heiligen Schrift geweissagten apokalyptischen Drangsalen der Endzeit. Der klassische "Prämilleniarismus" besagt, daß die Wiederkunft Christi bereits vor Anbruch des tausendjährigen Reichs ( Offb 20,1-6 ) stattfindet. Wer dieser Ansicht des Heilsplanes Gottes in dieser alles beherrschenden doppelten Leitlinie auf Grund seiner Exegese der Heiligen Schrift so nicht zu folgen vermag, und wer zudem das Selbstverständnis der "Versammlung", wie die Darbysten sich schlicht nennen, als der eigentlichen und wahren Gemeinde Jesu Christi nicht zu teilen vermag, der wird dennoch reichen Gewinn aus dieser Studienausgabe ziehen können.

Das konsequente hermeneutische Verständnis der Bibel als der von Gottes Geist eingegebenen Heiligen Schrift macht diese fünfbändige Studienausgabe zum Alten und Neuen Testament zu einer bedeutsamen Bereicherung bereits veröffentlichter Bibelkommentare. Die sorgfältige Wiedergabe biblischer Aussagen ist besonders hervorzuheben, wobei das Illustrations- und Kartenmaterial dazu sehr hilfreich ist.

Hervorzuheben ist im Blick auf andere Auslegungen der biblischer Bücher die Intention der Verfasser, der Auseinandersetzung mit anderen Exegeten, nicht zuletzt auch denen der historisch-kritischen Methode, nicht aus dem Wege zu gehen.

Eine große Bereicherung wäre es aber gerade im Hinblick auf Folgeauflagen, wenn die bibliographischen Angaben am Schluß der einzelnen biblischen Bücher sich eben nicht nur auf Werke uns nahezu unbekannter amerikanischer weithin darbystischer Autoren beschränken würde, sondern wenn dann auch die Publikationen europäischer, vor allem deutscher Bibelausleger mit einbezogen würden. Dies wäre besonders für diejenigen Bücher gerade auch deutscher Exegeten unerläßlich, mit denen sich die hier vorgelegte Studienausgabe kritisch auseinandersetzt.

Ernsthaften Bibellesern wird mit dieser Studienausgabe gewiß eine große Hilfe zum selbständigen "Suchen in der Schrift " ( Joh 5,39 ) in die Hand gegeben.

Kurt Hennig
Dekan i.R.


Herausgeber


John F. Walvoord , A.B., Th.M., Th.D., D.D.
Präsident
Professor für Systematische Theologie
Dallas Theological Seminary
Herausgeber von Bibliotheca Sacra
(Zeitschrift des Dallas Theological Seminary)

Roy B. Zuck , A.B., Th.M., Th.D.
Akademischer Dekan
Professor für Bibelexegese
Dallas Theological Seminary
Herausgeber von Bibliotheca Sacra
(Zeitschrift des Dallas Theological Seminary)


Beratende Herausgeber


Altes Testament

Kenneth L. Barker , A.B., Th.M., Ph.D.
Geschäftsführender Sekretär des Bibelübersetzungskomitees der New International Version
Internationale Bibelgesellschaft
(1968-1981 Direktor und Professor für semitische Sprachen und Altes Testament, Dallas Theological Seminary)

Eugene H. Merrill , A.B., M.A., M.Phil., Ph.D.
Assistenzprofessor für semitische Sprachen und Altes Testament
Dallas Theological Seminary

Neues Testament

Stanley D. Toussaint , A.B., Th.M., Th.D.
Direktor und Professor für Bibelexegese
Dallas Theological Seminary


Autoren*


Walter L. Baker, A.B., Th.M.
Assistenzprofessor für Weltmission
Obadja

Craig A. Blaising, B.S., Th.M., Th.D. Assistenzprofessor für Systematische Theologie
Maleachi

J. Ronald Blue, A.B., Th.M. Direktor und Assistenzprofessor für Weltmission
Habakuk

Sid S. Buzzell, B.S.,Th.M., Ph.D.
Gastdozent für Religionspädagogik
Pastor der Westlake Bible Church,
Austin, Texas
Sprüche

Donald K. Campell, A.B., Th.M., Th.D.
Geschäftsführender Vizepräsident
Professor für Bibelexegese
Josua

Robert B. Chisholm, Jr.,A.B., M.Div., Th.M.,Th.D.
Assistenzprofessor für semitische Sprachen und Altes Testament
Hosea, Joel

Thomas L. Constable, A.B., Th.M.,Th.D.
Direktor des Doctor of Ministry Programmes
Assistenzprofessor für Bibelexegese
1. und 2. Könige

Jack S. Deere, A.B., Th.M., Th.D.
Assistenzprofessor für semitische Sprachen und Altes Testament
5. Mose, Hoheslied

Charles H. Dyer, A.B., Th.M.
Vizepräsident
Assistenzprofessor
Washington Bible College/Capital Bible Seminary
Lanham; Maryland
Jeremia, Klagelieder, Hesekiel

Gene A. Getz, A.B.,M.A., Ph.D.
Gastdozent für Pastoraltheologie
Pastor der Fellowship Bible Church
North Plano, Texas
Nehemia

John D. Hannah, B.S., Th.M., Th.D.
Direktor und Professor für Theologiegeschichte
2. Mose, Jona, Zefanja

Elliot E. Johnson, B.S., Th.M., Th.D.
Assistenzprofessor für Bibelexegese
Nahum

F. Duane Lindsey, A.B., B.D., Th.M., Th.D.
Registrar und Assistenzprofessor für Systematische Theologie
3. Mose, Richter, Haggai, Sacharja

John A. Martin, A.B., Th.M., Th.D.
Assistent des Akademischen Dekan
Direktor der Sommerbibelschule
Assistenzprofessor für Bibelexegese
Esra, Ester, Jesaja, Micha

Eugene H. Merrill, A.B., M.A., M.Phil.,Ph.D.
Assistenzprofessor für semitische Sprachen und Altes Testament
4. Mose, 1. und 2. Samuel, 1. und 2. Chronik

J. Dwight Pentecost, A.B., Th.M., Th.D.
Professor für Bibelexegese
Daniel

John W. Reed, A.B., M.A., M.Div.,Ph.D.
Direktor und Professor für Pastoraltheologie
Rut

Allen R. Ross, A.B., Th.M., Th.D., Ph.D.
Direktor und Professor für semitische Sprachen und Altes Testament
1. Mose, Psalmen

Donald R. Sunukjian, A.B., Th.M., Th.D., Ph.D.
Assistenzprofessor für Pastoraltheologie
Amos

Roy B. Zuck, A.B., Th.M., Th.D.
Akademischer Dekan
Professor für Bibelexegese
Schriftleiter Bibliotheca Sacra
Hiob


*Alle Autoren waren oder sind Fakultätsmitglieder des Dallas Theological Seminary. Titel beziehen sich, falls nicht anders vermerkt, auf das Dallas Theological Seminary.


Abkürzungen


akt. Aktiv, aktive Form
Apok. Apokryphen
Aram. Aramäisch
AT Altes Testament
Bd. Band
ca. circa
ebd. ebenda
fem. Femininum, weibliche Form
Griech. Griechisch
Hebr. Hebräisch
Hrsg. herausgegeben, Herausgeber
Impera. Imperativ, Befehlsform
Imperf. Imperfekt, Vergangenheit
Kap. Kapitel
Lat. Lateinisch, Latein
LXX Septuaginta(griech. Übers. des AT)
mask. Maskulinum männliche Form
Ms, Mss Manuskript(e)
MT Masoretischer Text (überlieferte Texte des hebr. AT)
neutr. Neutrum, sächliche Form
Nr. Nummer
NT Neues Testament
o.J. ohne Jahr, kein Erscheinungsjahr
o.O. ohne Ort, kein Erscheinungsort
Part. Partizip
Pass. Passiv, passive Form
Perf. Perfekt, vollendete Vergangenheit
Pl. Plural, Mehrzahl
Präs. Präsenz, Gegenwart
S. Seite
s. siehe
Sem. Semitisch
Sing. Singular, Einzahl
s.o. siehe oben (im Text)
s.u. siehe unten (im Text)
s.v. sub verbo, siehe unter dem Stichwort
u.a. und andere
Übers. Übersetzung, Übersetzer, übersetzt
V. Vers
vgl. vergleiche
Vul. Vulgata (lat. Übers. der Bibel)
wörtl. wörtlich
z.B. zum Beispiel


Biblische Maße und Gewichte


Binlische Einheit   Heutige Entsprechung
Gewicht    
Talent 60 Pfund 34 kg
Pfund/Mine 50 Lot 0,6 kg
Lot/Schekel 2 Bekas 11,6 g
Pim 2/3 Lot 7,6 g
Beka 10 Gramm 6 g
Gramm/Gera   0,6 g

Länge

Rute 6 Ellen 2 m
Elle 2 Spannen 0,5 m
Spanne 3 Handbreiten 23 cm
Handbreite 4 Fingerbreiten 7 cm
Fingerbreite   2 cm

Hohlmaße für trockene Dinge

Sack/Homer 10 Scheffel 220 l
Letech 5 Scheffel 110 l
Scheffel/Efa 3 Maß/10 Gomer 22 l
Maß 1/3 Scheffel 7,3 l
Krug 1/10 Scheffel 2,2 l
Handvoll 1/18 Scheffel 0,3 l

Hohlmaße für Flüssigkeiten

Faß wie Sack 220 l
Eimer 1 Schefel 22 l
Kanne 1/6 Eimer 4 l
Becher 1/72 Eimer 0,3 l

Die Angaben sind Annäherungswerte. Grundlage der Umrechnung ist die Festsetzung 1 Lot = 11,5 g; 1 Elle = 0,5 m; 1 Scheffel = 22 l (andere Berechnungen:1 Scheffel = 39 l).


Transliteration (Umschift)



Die alttestamentliche Geschichte im Überblick


 


Israel und die Nachbarvölker zur der Propheten


 


Propheten für Juda, Israel, Edom und Assyrien


 

 

Jesaja zu erstellen, sein Wirken und das gleichnamige biblische Buch komplexe und vielschichtige Themen behandeln.
Dennoch kann ich versuchen, die wichtigsten Aspekte seines Lebens und seiner Botschaften zusammenzufassen:

Jesajas Leben und Kontext:

  • Jesaja war ein Prophet im Königreich Juda im 8. Jahrhundert v. Chr.
  • Sein Wirken fiel in eine Zeit politischer Umbrüche, insbesondere der assyrischen Expansion.
  • Er war ein Berater von Königen wie Usija, Jotam, Ahas und Hiskija.
  • Seine Prophetien sind im Buch Jesaja in der hebräischen Bibel (Altes Testament) aufgezeichnet.
  • Es gibt wissenschaftliche Debatten darüber, welche Teile des Buches tatsächlich von Jesaja selbst stammen.

Jesajas Hauptthemen und Botschaften:

  • Warnungen vor Gottes Gericht über Juda aufgrund seiner Sünden.
  • Aufrufe zur Umkehr und zum Vertrauen auf Gott.
  • Verheißungen von Erlösung und Trost für die Gläubigen.
  • Prophezeiungen über einen zukünftigen Messias.
  • Visionen von einem zukünftigen Friedensreich.
  • Kritik an sozialer Ungerechtigkeit und religiöser Heuchelei.
  • Die Bedeutung des Vertrauens auf Gott in Zeiten der Krise.

Schlüsselkonzepte im Buch Jesaja:

  • Die Heiligkeit Gottes.
  • Die Sünde und ihre Folgen.
  • Gottes Gnade und Barmherzigkeit.
  • Die Hoffnung auf einen Erlöser.
  • Die bedeutung Jerusalems.
  • Die bedeutung des überrestes.
  • Die souveränität Gottes über die Völker.

Wichtige Abschnitte des Buches Jesaja:

  • Jesajas Berufungsvision (Jesaja 6).
  • Die Immanuel-Prophezeiung (Jesaja 7).
  • Prophezeiungen über den leidenden Knecht Gottes (Jesaja 53).
  • Visionen vom neuen Himmel und der neuen Erde (Jesaja 65–66).
  • Protojesaja (Jesaja 1-39)
  • Deuterojesaja (Jesaja 40-55)
  • Tritojesaja (Jesaja 56-66)

Jesajas Bedeutung:

  • Er gilt als einer der bedeutendsten Propheten des Alten Testaments.
  • Seine Prophezeiungen über den Messias sind für das Christentum von zentraler Bedeutung.
  • Seine soziale Kritik ist auch heute noch relevant.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Buch Jesaja ein komplexes Werk ist, das über Jahrhunderte hinweg entstanden ist. Daher gibt es unterschiedliche Interpretationen seiner Botschaften.

 

 Jesaja (John A. Martin) 

 

Jesaja (John A. Martin)

 

EINFÜHRUNG

 

Das Buch Jesaja ist wohl das bekannteste prophetische Buch der Bibel. Viele Stellen daraus sind nicht nur Bibelschülern wohlbekannt (z. B. Jes 1,18; 7,14; 9,5-6; 26,8; 40,3.31;53 ). In literarischer Hinsicht ist es hochstehend und enthält wundervolle Bilder und Vergleiche.

Im Buch Jesaja finden wir viele Aussagen über die Gesellschaft in Israel um 700 v. Chr. Der Prophet zeigt das Versagen des Volkes, macht aber zugleich deutlich, daß Gott immer einen Rest von Gläubigen hat, durch den er wirkt.

Jesaja spricht mehr als jeder andere Prophet von dem großen Königreich, das für Israel mit dem zweiten Kommen des Messias beginnen wird. Er behandelt sowohl die Tiefen der Sünde Israels als auch die Höhen der Herrlichkeit Gottes und seines kommenden Reiches.

 

 

Autor und Entstehungszeit

 

Der Autor dieses Buches ist Jesaja, der Sohn des Amoz ( Jes 1,1 ). Der Name "Jesaja" bedeutet "Jahwe ist Rettung". Zwar wissen wir mehr über Jesaja als über die meisten anderen Schriftpropheten, aber dennoch ist dieses Wissen recht lückenhaft. Wahrscheinlich wohnte Jesaja in Jerusalem und hatte Zugang zum königlichen Hof. Nach der Überlieferung soll Jesaja der Cousin von König Usija gewesen sein. Es gibt für diese Behauptung jedoch keine gesicherten Beweise. Persönlichen Kontakt hatte er mit mindestens zwei Königen Judas, die Davids Nachkommen waren ( Jes 7,3; 38,1; 39,3 ).

Jesaja war verheiratet ( Jes 8,3 ). Er hatte zwei Söhne, Schear-Jaschub ( Jes 7,3 ) und Raubebald-Eilebeute ( Jes 8,3 ). Aus Jesajas Berufung ( Jes 6 ) haben manche Ausleger den Schluß gezogen, daß er Priester gewesen sei. Dafür gibt es jedoch im Buch Jesaja keine Anhaltspunkte.

Das Todesjahr von Jesaja ist unbekannt. Vermutlich starb er jedoch nach dem Tod Hiskias, 686 v. Chr. (also wahrscheinlich während der Zeit der Alleinherrschaft Manasses, 686 - 642), da er eine Biographie von König Hiskia geschrieben hat ( 2Chr 32,32 ). Jesaja starb nach dem Tod Sanheribs ( Jes 37,38 ), 681 v. Chr. Da der Prophetendienst Jesajas irgendwann während der Regierungszeit des Usija begann (790 - 739 v. Chr.), erstreckte er sich also über mindestens 58 Jahre (von spätestens 739, als Usija starb [ Jes 6,1 ], bis 681, als Sanherib starb).

Nach einer Überlieferung, die auf das zweite nachchristliche Jahrhundert zurückgeht, kam Jesaja unter König Manasse als Märtyrer ums Leben. Justin, der Märtyrer (ca. 100 - 165 n. Chr.), schrieb, daß Jesaja mit einer Säge in Stücke geschnitten worden sei (vgl. Hebr 11,37 ).

Wie bei allen anderen prophetischen Büchern im AT (außer den Klageliedern) trägt auch das Buch Jesaja den Namen seines Autors ( Jes 1,1 ). Viele bibelkritische Theologen unterteilen das Buch allerdings in zwei oder mehr Teile und behaupten, daß jeder Teil einen anderen Autor habe. Die jüdische und christliche Überlieferung stellt jedoch einheitlich fest, daß das Buch nur einen Autor hat. Bis ins 18. Jahrhundert gab es an der Autorschaft von Jesaja keine Zweifel. Erst dann begann die Kritik an einer Anzahl von alttestamentlichen Büchern, und man stellte ihre Autorschaft und innere Einheit in Frage (vgl. den nächsten Abschnitt über "Einheit").

Jesaja weissagte während der Regierungszeit von Usija, Jotam, Ahas und Hiskia, die Könige von Juda waren ( Jes 1,1 ). Die Regierungszeiten dieser Könige (allein oder als Mitregenten) waren: Usija (790 - 739), Jotam (750 - 732), Ahas (735 - 715) und Hiskia (715 - 686). (Vgl. die Karte "Könige Judas und Israels und die vorexilischen Propheten" bei 1Kö 12,25-33 .)

Diese Jahre sind in Israels Geschichte als eine Zeit großer Kämpfe, sowohl politischer als auch geistlicher Natur, eingegangen. Das Nordreich Israel zerfiel in politischer, geistlicher und militärischer Hinsicht und wurde schließlich im Jahre 722 v. Chr. vom assyrischen Weltreich besiegt. Das Südreich Juda schien ebenfalls zu zerbrechen und unter assyrische Herrschaft zu fallen, konnte jedoch dem Angriff widerstehen. In diesen politischen Kämpfen und dem geistlichen Niedergang stand Jesaja auf, um dem Volk in Juda eine Botschaft zu überbringen. Seine Botschaft lautete, daß sie auf Gott vertrauen sollten, der ihnen ein herrliches Königreich durch Mose und David verheißen hatte. Jesaja ermahnte das Volk dringend, sich nicht auf Ägypten oder irgendeine andere ausländische Schutzmacht zu verlassen, da der Herr der einzige Schutz sei, den sie bräuchten.

Hosea und Micha waren Zeitgenossen Jesajas. Zwischen den Botschaften von Micha und Jesaja und auch in ihrer Ausdrucksweise bestehen viele Gemeinsamkeiten (vgl. die Einführung in das Buch Micha).

Das Buch Jesaja ist das erste Buch der 17 alttestamentlichen prophetischen Bücher. Dies nicht, weil es das älteste wäre, sondern weil es im Hinblick auf seinen Inhalt das umfassendste ist.

 

Einheit

 

Viele Theologen stellen die Einheit des Buches in Frage. Sie meinen, daß es ursprünglich zwei verschiedene Bücher gewesen seien ( Jes 40-66 werden einem sogenannten "Deutero-Jesaja" zugeschrieben, der angeblich während oder nach der babylonischen Gefangenschaft gelebt habe). Andere teilen gar in drei Bücher auf ( Jes 1-39; 40-55; 56-66 .Der letzte Abschnitt soll dann von "Trito-Jesaja" stammen). Gegen die Argumentation dieser liberalen Ausleger und für die Einheit von Jesaja ist von seiten konservativer Theologen schon viel geschrieben worden. Die Einheit des Buches wird sowohl durch äußere Belege (Belege außerhalb der Bibel und in anderen biblischen Büchern) als auch durch innere (Belege im Buch Jesaja selbst) bestätigt.

1. Äußere Belege . Wie schon festgestellt, schreibt die jüdische Überlieferung das gesamte Buch Jesaja zu. Zu den Rollen, die bei Qumran am Toten Meer gefunden wurden, gehörte auch eine vollständige Abschrift des Buches Jesaja. Dies zeigt, daß es von der Gemeinschaft der Essener in Qumran als Einheit angesehen wurde (im zweiten Jahrhundert v. Chr.). Auch die Septuaginta, die griechische Übersetzung des Alten Testamentes aus dem zweiten Jahrhundert v. Chr., bietet keinerlei Hinweis, daß das Buch Jesaja jemals etwas anderes als ein einheitliches Buch gewesen sein könnte.

In der Christenheit wurde das Buch Jesaja immer als Einheit angesehen. Erst im 18. Jahrhundert änderte sich das mit dem Aufkommen der liberalen Theologie.

Die Verfasser des Neuen Testamentes hielten ebenfalls Jesaja für den Autor des gesamten Buches. Im NT werden alle größeren Abschnitte, die aus dem Buch Jesaja stammen, unter dem Namen Jesaja zitiert. So schreibt z. B. Joh 12,38; Jes 53,1 Jesaja zu, und Joh 12,39-40 zitiert dann Jes 6,9.10 ebenfalls unter dem Namen Jesajas. Mehrere Abschnitte aus Jes 40-66 ,die im Neuen Testament zitiert sind, werden Jesaja zugeschrieben ( Jes 40,3 in Mt 3,3; Mk 1,2-3 und Joh 1,23; Jes 40,3-5 in Lk 3,4-6; Jes 42,1-4 in Mt 12,17-21; Jes 53,1 in Röm 10,16; Jes 53,4 in Mt 8,17; Jes 53,7-8 in Apg 8,32-33; Jes 65,1 in Röm 10,20 ). Interessant istauch, daß der Name Jesaja im NT 22mal benutzt wird, mehr als jeder andere alttestamentliche Prophet.

Auch Jesus Christus bestätigt, daß Jesaja der Autor des gesamten Buches ist. Man gab Jesus die "Rolle des Propheten Jesaja" ( Lk 4,17-19 ), aus der er dann Jes 61,1-2 vorlas.

2. Innere Belege . Einige Formulierungen tauchen im gesamten Buch immer wieder auf. Dazu gehört z. B. "der Heilige Israels", ein Titel Gottes, der 12mal in Kapitel 1 - 39 und 14mal in Kapitel 40 - 66 auftaucht. An anderen Stellen des AT wird dieser Titel nur insgesamt 6mal benutzt ( 2Kö 19,22; Ps 71,22; 78,41; 89,19; Jer 50,29; 51,5 ).

Auch das Bild der Straße taucht in verschiedenen Teilen des Buches auf ( Jes 11,16;19,23;35,8;40,3;62,10 ). Das Thema des "Überrestes" erscheint in Jes 10,20-22; 11,11.16;28,5; 37,4.31-32 und Jes 46,3 .

Die Aufrichtung der Gerechtigkeit ist sowohl im ersten Teil des Buches ein wichtiges Thema ( Jes 9,6;11,4;16,5;28,6;32,16;33,5 ) als auch im zweiten Teil ( Jes 42,1.3-4; 51,5 ). Der "Friede" wird in Kapitel 1 - 39 11mal und in Kapitel 40 - 66 15mal erwähnt. Das Wort "Freude" erscheint 13mal in Kapitel 1 - 39 und 19mal in Kapitel 40 - 66 . Das Wort na`as¹s ("Dornbusch") schließlich kommt im AT nur in Jes 7,19 und Jes 55,13 vor (an anderen Stellen steht ein anderes hebräisches Wort).

Manche Abschnitte in den beiden Teilen des Buches sind einander sehr ähnlich:

Jes 1,1559,3.7Jes 1,2957,4-5Jes 2,351,4Jes 10,1-259,4-9Jes 28,562,3Jes 29,1842,7Jes 29,2360,21Jes 30,2660,19Jes 33,2445,25Jes 35,6Jes 41,18Auch die theologische Einheitlichkeit des Buches Jesaja weist klar auf einen einzigen Autor hin. Für alle jene, die glauben, daß die Bibel Gottes Wort ist, ist dieser theologische Faktor als Argument besonders wichtig. In Kapitel 40 - 55 geht es vor allem um die Aussage, daß Gott sein Volk aus der babylonischen Gefangenschaft befreien wird. Durch Jesaja hat Gott vorhergesagt, daß Kyrus auftreten ( Jes 44,28-45,1 ) und Juda aus der Gefangenschaft befreien wird. In Kapitel 40-55 (bes. in Jes 43,5-6.16.19 ) wird also theologisch die Aussage gemacht, daß Gott zu seinem Volk schon im voraus von der Rückkehr aus dem Exil spricht, damit sie an ihn glauben, wenn dieses Ereignis dann eintreten wird. In dieser Hinsicht unterschied sich Gott stark von den Göttern der umliegenden Nationen. Er kann als der allmächtige Gott Ereignisse voraussagen. Diese Fähigkeit beweist seine Einzigartigkeit gegenüber den falschen Götzen.

Liberale Theologen dagegen lehnen es ab, daß es im AT tatsächlich Prophetie gibt, die zutreffende Aussagen über die Zukunft macht. Also folgern sie aus den Bezugnahmen auf Kyrus, daß dieser Teil des Buches Jesaja nach der Herrschaft des Kyrus über Persien (559 - 530 v. Chr.) geschrieben worden sei. Würde dies zutreffen, und die Kapitel 40-55 wären tatsächlich nach der Zeit des Kyrus geschrieben worden, dann würde dies bedeuten, daß der Gott Israels keine Vorhersagen gemacht hat und sich daher auf keine Weise von den Göttern der umliegenden Nationen unterscheidet. Die Behauptung, daß Jes 40-55 nach der Zeit des Kyrus geschrieben worden sei, beraubt diesen Teil des Buches also seines theologischen Wertes und macht es beinahe bedeutungslos.

 

Ziel

 

Das Hauptziel Jesajas war, seine Leser an das besondere Verhältnis zu erinnern, das sie zu Gott als Glieder des Volkes Israel, als sein einzigartiges Bundesvolk, haben.

Ebenso wie die anderen Schriftpropheten kennt auch Jesaja den Abraham-Bund ( 1Mo 12,2-3;15,18-21;17,3-8.19 ), in dem Gott versprochen hat, daß Israel (a) ein besonderes Verhältnis zu ihm genießen, (b) das Land Kanaan besitzen und (c) ein Segen für die anderen Völker sein wird.

Jesaja weiß aber auch von dem Mose-Bund, der Israel zur Zeit des Auszuges aus Ägypten gegeben und von Mose jener Generation von Israeliten, die kurz davor standen, das Land Kanaan einzunehmen, noch einmal wiederholt wurde. Vor allem im 5. Buch Mose hatte Gott durch Mose den Israeliten verheißen, daß sie als Glieder des Bundesvolkes von ihm gesegnet sein werden, wenn sie nach dem mosaischen Bund leben (z. B. 5Mo 28,1-14 ). Aber er warnt sie auch, daß sie seinen Fluch erleben werden, wenn sie seinen Gesetzen und Anordnungen nicht gehorchen ( 5Mo 28,15-68 ). Zu diesem Fluch gehört auch die Vertreibung aus dem Land (vgl. die Karte "Die Bundesstrafen" bei Am 4,6 ).

Aufgrund des Abraham-Bundes jedoch, in dem Gott Segen für Israel und die Welt verheißen hatte, konnte Mose zuversichtlich bestätigen, daß der Herr sie, selbst nach der Wegführung ins Exil, eines Tages wieder in das Land der Verheißung bringen und dort mit ihnen sein Königreich errichten wird.

So rief also Jesaja das Volk von Juda zu einem wirklichen Bundesverhältnis mit Gott zurück. Er deckte seiner Generation die sündigen Zustände, in denen sie lebten, auf und zeigte ihnen die Konsequenzen daraus. Gott würde das Volk richten. Aber er würde es schließlich aufgrund seiner Verheißungen an Abraham wohl auch wieder mit dem vollen Segen des Königtums in das Land zurückbringen (vgl. 5Mo 30,1-5 ).

Jesaja wußte (aus 5Mo 28,49-50.64-67 ), daß auch Juda zum Exil bestimmt war, so wie es erst kürzlich das Nordreich getroffen hatte. Sein Buch richtete sich also an zwei Gruppen von Menschen: (a) solche aus seiner Generation, die sich von den Bundesverpflichtungen des mosaischen Gesetzes losgesagt hatten, und (b) solche aus einer zukünftigen Generation, die im Exil leben würden. Die ersten rief Jesaja zurück zu Heiligkeit und Gehorsam. Die zweiten tröstete er mit der Zusicherung, daß Gott das Volk wieder in sein Land zurückbringen und sein Königreich des Friedens und Wohlergehens wieder aufrichten werde. Dieses Thema des "Trostes" herrscht in Jes 40-66 vor (z. B. in Jes 40,1; 49,13; 51,3.12.19; 57,18; 61,2; 66,13 ) - es kommt insgesamt 13mal in diesen Kapiteln vor, während wir es in Jes 1-39 nur ein einziges Mal finden ( Jes 12,1 ).

 

 

Themen und Theologie

 

Es ist etwas schwierig, ein zentrales Thema im Buch Jesaja zu bestimmen, aus dem heraus die anderen Aussagen entstehen. Manche haben für das Buch zwei Themen vorgeschlagen, eines für Kapitel 1 - 39 und eines für Kapitel 40 - 66 . Im ersten Teil scheint das Gericht der Schwerpunkt zu sein, im zweiten Teil herrschen Heil und Trost vor. Da Jesaja theologisch den Aussagen von 5.Mose folgt (es muß zu einer Strafe für fehlenden Gehorsam gegenüber dem mosaischen Bund kommen, bevor eine Zeit des Segens anbrechen kann), lassen sich diese beiden Teile von Jesaja jedoch miteinander verknüpfen. Die Kapitel 1 - 39 machen das Problem der Sünde des Volkes deutlich, das zunächst beseitigt werden muß, bevor das Verhältnis zu dem Gott des Bundes wiederhergestellt werden kann. Das Gericht, das in Kapitel 1-39 betont wird, ist diese reinigende Kraft, die zur Vergebung und Verzeihung der Sünden führt, was in Kapitel 40 - 66 betont wird (vgl. Jes 27,9 ). Die letztendliche Erlösung muß für Israel durch den "vollkommenen Knecht", den Messias, kommen. Er wird erfüllen, was die Nation als Knecht nicht tun kann. Wir finden diesen Gedanken in den sogenannten "Knecht-Liedern" im zweiten großen Abschnitt des Buches Jesaja ( Jes 42,1-9; 49,1-13; 50,4-11; 52,13-53,12 ).

Aber in Kapitel 40 - 66 geht es um mehr als um die Erlösung von Sünden. Diese Kapitel reden darüber hinaus von einer Veränderung im Kosmos, von der Wiederherstellung der göttlichen Schöpfungs-Ordnung. In Kapitel 1 - 39 wird das Gericht über die Sünde betont. In Kapitel 40 - 66 dagegen geht es um die Versöhnung dieser Sünden und die daraus folgende Veränderung in den Menschen und in der ganzen Welt. Zunächst muß also das Gericht kommen, bevor der Segen folgen kann.

Jesaja hat eine erhabene Sicht von Gott. Der Herr wird als Initiator geschichtlicher Ereignisse gesehen. Er ist von seiner Schöpfung getrennt und viel größer als diese. Und doch ist er an den Geschehnissen in dieser Schöpfung beteiligt.

Im Nahen Osten jener Zeit hatten Namen eine weit größere Bedeutung, als dies heute der Fall ist. Der Name eines Menschen stand für seinen Charakter. Das Buch Jesaja ist hier keine Ausnahme. Die Bedeutung der Namen Gottes spielt in mehreren Aussagen des Propheten eine große Rolle. Jesaja benutzt den Namen "der Herr" ( Jahwe ) über 300mal und damit bei weitem am häufigsten. Da dies der Bundesname Gottes ist, ist es nur natürlich, daß Jesaja ihn so oft benutzt. Auch den Namen "Gott" ( ?MlOhIm ) finden wir in beiden Teilen des Buches häufig. Es ist bemerkenswert, daß der Name "Gott" sechsmal in Kapitel 40 auftaucht (V. 1.3.8-9.27-28 . "Gott" in V. 18 ist die Übersetzung der kürzeren Form ?Ml ). Dieses Kapitel leitet ja den Abschnitt des Trostes für das Bundesvolk ein. Als der eine, höchste Gott kann er sein Volk wirklich trösten. (Vgl. frühere Anmerkungen über das Thema "Trost" in Jes.) ?*l wird offensichtlich in polemischer Weise gegenüber den anderen Gottheiten benutzt, denn es steht mehrfach in Abschnitten, in denen der Herr über seine Souveränität gegenüber anderen Göttern spricht ( Jes 40-48 ). Viermal bekräftigt Gott "Ich bin Gott" ( ?Ml ) - Jes 43,12; 45,22; 46,9 (zweimal). "Herr" ( ?XDOnAy oder die kürzere Form ?XDNn ) betont Gottes Herrschaft über seine Schöpfung und wird im Buch Jesaja mehrfach benutzt, vor allem in Kapitel 1 - 39 . "Der Herr Zebaoth" ( Jahwe Q+=BA?NT ; manche Übersetzungen sagen "Der Herr der Heerscharen") ist der im Buch Jesaja am häufigsten benutzte zusammengesetzte Name für Gott. Er taucht 46 mal in Kapitel 1 - 39 und 6mal in Kapitel 40 - 66 auf. Dieser zusammengesetzte Gottesname verbindet den Bundesnamen Gottes ( Jahwe ) mit seiner Allmacht über alle himmlischen Mächte.

Darüber hinaus wird Gott noch zehnmal "der Herr, der Herr Zebaoth" genannt ( ?XDOnAy Jahwe Q+=BA?NT ). Zwölfmal heißt er "der Gott Israels" und 25mal "der Heilige in Israel". "Erlöser" wird 13mal in Kapitel 41 - 63 von Gott benutzt, wodurch Gottes erlösendes Tun für Israel betont wird. Im gesamten AT findet sich diese Bezeichnung für Gott nur noch einmal. Jesaja geht es also in seiner Theologie und in seinem Buch ganz zentral um Gott und um das Werk, das er tut und bis ans Ende der Welt tun wird.

 



GLIEDERUNG 
I. Die Vergeltung Gottes ( Kap. 1-39 )      

A. Die Anglage des Herrn gegen das Volk ( Kap. 1-6 )          
1.Der Titel des Buches ( 1,1 )          
2.Der Rechtshandel des Herrn gegen das Volk ( 1,2-31 )          
3.Eine Bestätigung der Wiederherstellung ( 2,1-5 )          
4.Der gegenwärtige Zustand und die Konsequenzen für die Zukunft ( 2,6-4,1 )          
5.Der heiligen Geretteten ( 4,2-6 )          
6.Der wertlose Weinberg ( 5,1-7 )          
7.Eine Anklage der Sünde ( 5,8-30 )          
8.Jesajas Berufung ( Kap. 6 )      

B. Prophetien der Befreiung ( Kap. 7-12 )          
1.Die Geburt des Immanuel ( Kap. 7 )          
2.Der kommende Befreier ( 8,1-9,6 )          
3.Das Exil für das Nordreich ( 9,7-10,4 )          
4.Assyriens Fall und das Aufkommen des großen Königreiches ( 10,5-12,6 )      

C.Gericht über die Nationen ( Kap. 13-23 )          
1.Babel ( 13,1-14,27 )          
2.Die Philister ( 14,28-32 )          
3.Moab ( Kap. 15-16 )          
4.Damaskus ( 17,1-11 )          
5.Das Land voll schwirrender Flügel ( 17,12-18,7 )          
6.Ägypten ( Kap. 19-20 )          
7.Die Wüste ( 21,1-10 )          
8.Edom ( 21,11-12 )          
9.Arabien ( 21,13-17 )          
10.Jerusalem ( Kap.22 )          
11.Tyrus ( Kap. 23 )      

D. Gericht und Königreichs- Segen ( Kap. 24-27 )          
1.Eine Zeit des Gerichtes ( Kap. 24 )          
2.Eine Zeit des Segens im Königreich ( Kap. 25-27 )      

E. Die Wehe-Rufe ( Kap. 28-33 )          
1.Wehe über Ephraim und Juda ( Kap. 28 )          
2.Wehe über Jerusalem ( Kap. 29 )          
3.Wehe über die halsstarrigen Kinder ( Kap. 30 )          
4.Wehe über die Allianz mit Ägipten ( Kap. 31-32 )          
5.Wehe über die Zestörer ( Kap. 33 )      

F. Rache und Segen ( Kap.34-35 )          
1.Der Tag der Rache des Herrn ( Kap. 34 )          
2.Der Tag des Segens des Herrn ( Kap. 35 )      

G. Geschichtliches Zwischenspil: Juda wird in Gefangenschaft sein ( Kap. 36-39 )          
1.Gottes Erhabenheit über Assyrien ( Kap. 36-37 )          
2.Judas Gefangenschaft in Babylon ( Kap. 38-39 ) 

II. Die Wiederherstellung durch Gott ( Kap. 40-66 )      

A. Befreiung des Volkes Gottes ( Kap. 40-48 )          
1.Die Majestät Gottes ( Kap. 40 )          
2.Eine Herausforderung an die Nationen ( Kap. 41 )          
3.Der Knecht und die Knecht-Nation ( Kap. 42 )          
4.Ein Vesprechen, den unwürdigen Knecht wieder anzunehmen ( 43,1-44,5 )          
5.Die Einzigartigkeit des Herrn als des einzigen Gottes ( 44,6-45,25 )          
6.Gottes Erhabenheit über Babylon ( Kap.46-47 )          
7.Eine Ermahnung an Israel ( Kap. 48 )      

B. Wiederherstellung durch den leidenden Gottesknecht ( Kap. 49-57 )          
1.Der Knecht Gottes wird angelehnt ( Kap. 49-50 )          
2.Der Überrest wird erhöht ( 51,1-52,12 )          
3.Der Knecht wird erhöht ( 52,13-53,12 )          
4.Die Rettung kommt durch den Gottesknecht ( Kap. 54-57 )      
C. Die Wiederherstellung geschieht und wird vollendet ( Kap. 58-66 )          
1.Die Wiedrherstellung geschieht durch Gottes Initiative ( Kap. 58-60 )         
2.Das Kommen des Messias und das Kommen diese Vaters ( 61,1-63,6 )          
3.Das Gebet des Volkes und die Antwort des Herrn ( 63,7-65,25 )          
4.Der Herr erfüllt seine Verheißungen ( Kap. 66 )