1. Mose
Bereschit, Genesis Anfang
Thema: Anfänge
Datum der Niederschrift: ca. 1450-1410 v. Chr.
DAS 1 .BUCH MOSE (GENESIS) ist das Buch der Anfänge. Es
berichtet nicht nur über die Anfänge von Himmel und Erde, der
Pflanzen, der Tiere und des menschlichen Lebens, sondern auch
über die Anfänge aller menschlichen Einrichtungen und
Verhältnisse. Als Typus redet es von der neuen Geburt, der neuen
Schöpfung, da wo nur Chaos und Verderben war. (Vgl. auch: Der
Pentateuch, S. XVI) Mit dem 1. Buch Mose beginnt auch die
allmähliche Selbstoffenbarung Gottes, die in Christus den
Höhepunkt erreicht. Die drei hauptsächlichen Namen der Gottheit
- Elohim, Jehova und Adonai - kommen im 1. Buch Mose vor, ebenso
die fünf wichtigsten zusammengesetzten Namen - und zwar in einer
fortschreitenden Anordnung, die nicht geändert werden kann ohne
Verwirrung anzurichten.
Das Problem der Sünde und ihre Einwirkung auf den Zustand des
Menschen auf der Erde und auf sein Verhältnis zu Gott - ferner
die göttliche Lösung dieses Problems werden hier im Wesen
behandelt. Von den acht großen Bündnissen, die das menschliche
Leben ordnen und in ihrem Fortschritt die göttliche Erlösung
darstellen, sind hier in diesem Buch enthalten: der Bund in
Eden, derjenige mit Adam, mit Noah, mit Abraham. Diese sind die
grundlegenden Bündnisse, zu denen die andern vier - mit Mose, in
Palästina, mit David und der Neue Bund in Beziehung stehen, um
vor allem Einzelheiten und Resultate der Entwicklung
hinzuzufügen.
Das 1. Buch Mose
gehört unbedingt zu dem Aufbau des Neuen Testamentes, in dem es
über sechzig Mal in siebenzehn Büchern zitiert wird. Darum
können wir im tiefsten Sinne des Wortes sagen, dass die Wurzeln
aller späteren Offenbarung in der Tiefe des 1. Buches Mose
liegen, und wer die Offenbarung des Neuen Testamentes wirklich
verstehen will, muss hier beginnen. Die Inspiration des 1.Buches
Mose und sein Charakter als eine göttliche Offenbarung werden
authentisch bewiesen durch das 2^ugnis Jesu Christi (Mt. 19,
4-6; 24, 37-39: Mk. 10, 4-9; Lk. 11, 49-51; 17, 26-29, 32; Joh.
7, 21-23; 8, 44, 56) und bestätigt durch das Zeugnis der
Geschichte. Wie in den Fußnoten durch das ganze Buch hindurch
nachgewiesen wird, bezeugt die Archäologie die historische
Zuverlässigkeit des 1. Buches Mose.
Das 1. Buch Mose kann in fünf Teile geteilt werden:
I. Schöpfung, 1, 1-2, 25.
II. Der Fall und die Verheißung der Erlösung, 3,1-4,7.
III. Die verschiedenen Samen, Kain und Seth bis zur Flut,
4,8-7,24.
IV. Die Flut bis Babel, 8, 1-11, 9.
V. Von der Berufung Abrams bis zu dem Tod Josephs, 11, 10-50,
26.
A. Urgeschichte - Sie erstreckt sich über einen Zeitabschnitt
von etwa 2000 Jahren.
-
1. Anfang des materiellen Weltalls (Kap. 1.1—25)
-
a) Vers 1 stellt die Tatsache, den Ursprung der
anfänglichen Schöpfung fest.
-
b) Jesaja 45,18 erzählt uns, dass Gott die Erde
nicht so schuf, wie wir sie in Vers 2 finden.
-
c) Die sechs Tage waren Tage des Wiederaufbaues, bzw.
der Neuschöpfung.
-
2. Anfang des Menschengeschlechtes (Kap. 1,26 bis Kap. 2)
-
a) Der Mensch wurde erschaffen, er hat sich nicht «entwickelt».
Er wurde auch nicht Kraft des Wortes Gottes geschaffen,
sondern von Gott als das Werk Seiner Hand gebildet.
-
b) Der Mensch wurde mitten in das wiederhergestellte
Chaos gestellt, denn «Eden» ist das Gegenteil von
Chaos oder Wüste.
-
3. Anfang der Sünde (Kap. 3,1—7)
-
a) Beachte: Satan begründet seine Verführung mit
dem Worte Gottes. Eva nahm vom Worte weg und fügte
hinzu. (Vergl. Offb. 22,19.)
-
b) Sie «sah», «nahm» und «gab».
-
4. Anfang der Offenbarungen von der Erlösung (Kap.
3,8—24)
-
a) Die erste Verheissung eines Erlösers, der Anfang
aller späteren Offenbarungen.
-
b) Wenn wir später den Cherubim begegnen, finden wir sie
ohne Schwert, weil das Blut Jesu Christi geflossen (2.
Mose 25,20).
-
5. Anfang des menschlichen Familienlebens (Kap. 4,1—15)
-
b) Erster Bruderstreit, und zwar über religiöse Dinge.
-
6. Anfang der gottlosen Zivilisation (Kap. 4,16 bis Kap.
9)
-
a) Die erste Stadt wird durch Kain gebaut (Kap. 4,17).
Das Stadt leben verdankt somit seinen Ursprung einem
Mörder.
-
b) Beachte Vers 23 und 26 in Kap. 4:
Gewalttat einerseits — Anbetung andererseits.
-
7. Anfang der Nationen der Welt (Kap. 10)
-
a) Gott unterscheidet Semiten, Hamiten und Japhetiten.
-
b) Er hat ihnen die Länder zugeteilt.
-
8. Anfang der Sprachenverwirrung (Kap. 11)
-
Ein erster Versuch zur Einigung ohne Gott. Dieser Versuch,
die Menschheit zu einigen, wird vom Antichristen und vom
Haupt des wiedererstehenden Römischen Reiches wiederholt
werden (Offb. 17).
B. Geschichte der Patriarchen Zeitraum von etwa 300 Jahren.
-
9. Anfang des Geschlechtes der Hebräer (Kap. 12—50)
-
a) Dieser Abschnitt ist hauptsächlich biographisch.
-
b) Wir haben hier die Geschichte Abrahams, Isaaks
und Jakobs:
-
1. Abraham: Auserwählung
und Berufung aus Glauben (Kap.
12 bis 25, 11).
-
2. Isaak: Sohnschaft
nach Verheissung (Kap.
21. 24. 25, 12 bis 27, 46).
-
3. Jakob: Zucht
oder Erziehung des Sohnes (Kap.
28—36).
Frucht derselben. (Kap.
46—49)
. 4. Joseph. Ein Vorbild
von Christus (Kap.
37—45).
Zusammenfassung:
-
1. Der hervorstechende Leitgedanke des 1. Buches Mose
ist:
Gott begegnet dem gefallenen Menschen, der selbst unter
den günstigsten Lebensbedingungen versagt hat,
in Gnaden durch die Erlösung.
-
2. Es war für den Menschen nötig, durch den Fall seine
eigene Schwachheit und Unzulänglichkeit kennen zu
lernen, ehe er freiwillig Gott suchen würde.
-
3. In diesem Buche sehen wir, wie der Mensch
verschiedentlich versagt hat:
-
1. In idealer Umgebung (Paradies);
-
2. Unter der Herrschaft des Gewissens (vom
Sündenfall bis zur Sündflut);
-
3. Unter patriarchalischer Herrschaft (von
Noah bis Joseph).
Beachte, das Buch beginnt mit Gott und endigt mit
einem Sarge.
-
4. Die Summe des ganzen Buches: «Wo
die Sünde überströmend geworden ist, ist die Gnade noch
überschwänglicher geworden.»
C.I.S // R.L.
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2. Mose
Schemot,
Exodus (Namen)
Exodus = Auszug
Schlüsselwort: Errettung aus Ägypten.
Leitgedanke: Erlösung durch das Blut.
2. Erlösung (Kap. 3—15, 21)
a) Hier sehen wir Gott in Gnaden herabkommen, um Israel zu
befreien, und die Vollendung der Erlösung durch das Blut
b) Ereignisse:
1. Moses Berufung.
2. Moses Rückkehr nach Ägypten.
3. Moses Unterhandlung mit Pharao.
4. Moses führt Israel aus Ägypten heraus.
c) Moses Leben zusammengefasst:
1. 40 Jahre lang wähnte Moses, er sei etwas.
2. 40 Jahre lang lernte Moses, dass er nichts sei.
3. 40 Jahre lang erlebte Moses, wozu Gott ein «Nichts»
gebrauchen kann.
________________________
Allgemeines:
Zwischen dem Ende des ersten und dem Anfang des zweiten Buches
Mose liegen dreieinhalb Jahrhunderte. Es ist gesagt worden, dass
dieses Schweigen von dreieinhalb Jahrhunderten fast so
erschreckend ist in seiner Grösse, wie die Einsamkeit des Sinai,
des Berges Gottes.
Das zweite Buch Mose ist die notwendige Ergänzung zum ersten.
Das erste spricht von dem Versagen des Menschen in jeder Prüfung
und unter jeder Bedingung, aber das zweite Buch Mose zeigt uns,
wie Gott zur Rettung des Menschen eilt, zu dessen Erlösung, wie
Er hervortritt um zu befreien und zu helfen. Kap. 3,8 zeigt uns
als Schlüsselvers Gottes Gnadenabsichten und Kap. 12,23 die Art
ihrer Erfüllung.
Das zweite Buch Mose ist das Buch der Erlösung. Es beginnt mit
Dunkel und Bedrängnis, aber es schliesst mit der Herrlichkeit
Jehovas. Wir sehen im Anfang des Buches, wie Gott sich in Gnaden
herabneigt, um ein versklavtes Volk zu befreien, und am Schluss,
wie Gott in Herrlichkeit herabkommt, um in der Mitte eines
erlösten Volkes zu wohnen.
Das Vorbild unserer Erlösung:
Vor dem Bau einer Maschine oder eines Schiffes muss ein Plan
angefertigt und ein Modell erstellt werden. Unsere Errettung war
der Plan, der Gnadenratschluss Gottes, gefasst vor Grundlegung
der Welt; das Modell finden wir im zweiten Buch Mose. Dieses ist
das geschichtliche Gemälde von der Auswirkung göttlicher Gnade
in der Erlösung und Wiederherstellung des Menschen durch den
Mittler Jesus Christus, der gleichzeitig unser grosser Apostel
(Moses) und Hoherpriester (Aaron) ist.
Die Geschichte des zweiten Buches Mose wiederholt sich in jeder
Seele, die von dem umgarnenden und schwächenden Einfluss der
Welt Befreiung sucht. Von diesem Gesichtspunkt aus ist das Buch
vom ersten bis zum letzten Vers durchaus den Bedürfnissen des
Menschen angepasst.
Alle Dinge, die sich ereigneten, sind vorbildlich und wurden zu
unserer Belehrung aufgezeichnet. Wir finden also beim Erforschen
des zweiten Buches Mose Gottes herrlichen Vorsatz zur Befreiung
und Seinen gnädigen Weg zur Rettung des sündigen Menschen.
DAS 2. BUCH MOSE Hebr.: Schemot,
(Namen) Lat.: EXODUS
Verfasser: Gott
Schreiber Mose
Thema: Befreiung
Datum der Niederschrift: ca. 1450-1410 v. Chr.
EXODUS, wie Genesis, ist ein Titel, der nicht hebräischen,
sondern griechischen Ursprungs ist. Die Septuaginta, eine
griechische Übersetzung des A. T., nennt das Buch Exodos, ein
Wort, das bedeutet Ausgang, Auszug, ein bezeichnender Titel für
das Buch, das den Auszug des erwählten Volkes aus dem Lande
bezeichnet, in dem es seit Generationen in hilfloser Weise als
Sklavenvolk gelitten hatte. Das Wort exodos findet sich in der
griechischen Fassung von 2. Mose 19, 1 und in bezeichnender
Weise in dem griechischen N. T. in Lk. 9, 31; Hebr. 11. 22; und
2. Petr. 1,15.
Diese Erlösung aus Ägypten geschah durch göttliches, wunderbares
Eingreifen und verlangte auf der Seite der Israeliten nur den
Glauben an die Wirkung des vergossenen Blutes (12, 1-13). Ebenso
heißt es im
N. T., dass Befreiung notwendig ist, um die Gemeinschaft eines
erlösten Volkes mit Gott möglich zu machen. Nach der Vollendung
der Errettung aus Ägypten wurde das Gesetz gegeben: darauf
folgte eine Offenbarung der großen Wahrheiten einer Anbetung,
die Gott gefällt, wie sie in der Stiftshütte in den Opfern und
in dem Priestertum gezeigt wird.
In dem 2. Buch Mose bringt Gott, der bis jetzt mit dem Volke
Israel allein durch Seinen Bund mit Abraham verbunden war (siehe
1. Mose 12, 2, Fußnote), das Volk als Nation durch die Errettung
aus Ägypten zu sich selbst, gibt sie unter den Bund mit Mose
(19, 5, Fußnote), und wohnt unter ihnen in der Wolke der
Herrlichkeit. Der Galaterbrief erklärt die Beziehung des
Gesetzes zu dem Bund mit Abraham. In den Geboten lehrt Gott
Israel Seine gerechten Forderungen. Die Erfahrung unter den
Geboten überführte Israel von Sünde: und die Vorsorge durch
Priestertum und Opfer (voll von kost baren Typen auf Christus)
zeigt einem schuldigen Volk den Weg zu der Vergebung, der
Reinigung, der Wiederherstellung der Gemeinschaft, und der
Anbetung.
Das 2. Buch Mose gibt viele Typen von reicher Bedeutung. Siehe
Fußnoten über die folgenden Stellen; die Bedeutung des Mose (2,
2): das Passahfest (12. 11): Manna (16, 35): der Felsen (17, 6):
das Zelt (25, 9): auch Fußnoten über öl (27, 20): und
Priestertum (29, 4-5).
Das 2. Buch Mose kann man in drei Hauptteile einteilen: I.
Israel in Ägypten: Unterdrückung und Kampf mit Pharao,
1,1-12,36. II. Der Auszug aus Ägypten und der Zug bis zum Sinai,
12,37-18,27.
III. Am Sinai: Die Gesetzgebung und der Bau der Stiftshütte,
19, 1-40, 38.
C.I.S
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3. Mose
Wajikra und ER rief LEVITICUS
Priester
Verfasser: Gott
Schreiber Mose
Thema: Heiligkeit
Datum der Niederschrift: ca. 1450-1410 v. Chr.
DAS 3. BUCH MOSE ist der Anbetung des erlösten Volkes Gottes
gewidmet, was aus der häufigen Erwähnung der Worte, die sich auf
die Heiligkeit und das Opfer beziehen, hervorgeht. In der
hebräischen Bibel wird dieses Buch nach dem ersten Worte
genannt, wayyiara, was bedeutet: und er rief.
Der Titel Leviticus findet sich in der Septuaginta und gründet
sich auf den Namen Levi, der einer der zwölf Söhne Jakobs
(Israel) war, 1. Mose 46, 1-27.
Der Wortschatz der Opfer ist bezeichnend für das Buch: die Worte
«Priester», «Opfer», «Blut» und «Gabe» kommen sehr häufig vor:
und «aodesh», übersetzt «Heiligkeit» oder «heilig», erscheint
mehr als 150mal. Beachte auch den wiederholten Befehl: «Ihr
sollt heilig sein, denn Ich bin heilig» (11.44.45:
19,2:20.7.26).
Das 3. Buch Mose kann wie folgt eingeteilt werden:
I. Die Opfer, 1-7.
II. Die Weihe Aarons und sener Söhne. 8-10.
III. Gesetze der Reinheit und Heiligkeit, 11-15: 17-22.
IV. Der Versöhnungstag. 16.
V. Gesetze über Regelung der persönlichen Beziehungen in dem
erlösten Volk. 18-20.
VI. Gesetze über das Priestertum und die sieben grossen Feste
des hebräischen Kalenders, 21-23.
VII. Weitere Gesetze. Verheißungen und Warnungen. 24-27.
1. Zutritt zu Gott nur durch das Blut.
2. Heiligkeit unerlässlich.
Titel:
Leviticus
— dieser Name wurde dem dritten Buche Mose von den siebenzig
jüdischen Gelehrten unter dem ägyptischen König Ptolemäus
Philadelphus gegeben, als sie es aus dem Urtext (hebräisch) ins
Griechische, die damalige Weltsprache, übersetzten.
Sein hebräischer Titel lautet: «Vayich-rah», d.h «Und Er rief».
Leviticus ist allerdings ein von Menschen gewählter Name, der
besagen soll, dass das Buch vorwiegend Verordnungen für die
Leviten enthält, tatsächlich werden aber die Leviten nur einmal
nebensächlich darin erwähnt (Kap. 25,32.33);
der hebräische Titel entspricht dem Inhalt besser:
Gottes Ruf an die Erlösten zum Hinzutreten zur Gemeinschaft und
Anbetung in Seiner Gegenwart und Absonderung nach Leib und
Seele. Für wen ist es bestimmt?
Dies ist ein Buch für ein erlöstes Volk; es zeigt, wie man Gott
nahen und anbeten soll.
Im ersten Buch Mose sehen wir den Menschen verderbt,
im zweiten erlöst und im dritten anbetend.
All die Vorbilder des 3. Buches Mose beziehen sich auf die
Anbetung und den Weg, auf dem wir zur Anbetung gelangen können,
wie die Vorbilder des zweiten Buches Mose vorwiegend die
Erlösung zum Gegenstand haben.
Das dritte Buch Mose ist also das Buch der Anbetung.
Eigentümlichkeiten:
- 1. Wie eindrucksvoll beginnt das
Buch! Einen ähnlichen Anfang hatäusser ihm nur noch das 4.
Buch Mose. <Und Jehova rief!» — eine solche Einleitung zeigt
an, dass die nachfolgende Mitteilung von ganz besonderer
Wichtigkeit ist.
- 2. Ein bekannter Erforscher der
Heiligen Schrift hat darauf hingewiesen, dass im dritten
Buch Mose der Heilige Geist nicht ein einziges Mal genannt
wird, während in allen anderen Büchern Mose auf Ihn Bezug
genommen wird. Es bezieht sich hier alles auf Christus; es
ist die Tätigkeit des Heiligen Geistes, Christus zu
verherrlichen.
- 3. Kein anderes Buch der Bibel
enthält so viele unmittelbare Botschaften Jehovas. Jehova
«sprach», «redete» oder «gebot» finden wir an die
fünfzigmal; «Ich bin Jehova» und «Ich bin Jehova, euer
Gott», je an die zwanzigmal.
Leitgedanke:
- 1. Das eine Schlüsselwort des
Buches ist «Heiligkeit». Wir begegnen dem Worte «heilig»
etwa siebenzig mal. Das andere Schlüsselwort ist «Sühnung»,
das wenigstens fünfundvierzigmal vorkommt.
- 2. Die schwierige Frage ist, wie
kann ein sündiger Mensch einem heiligen Gott nahen? Wie
kann er Zugang zu Gott finden?
— Wer ist berufen, diese Frage zu entscheiden? Gott allein!
— Das vorliegende Buch erklärt, dass sogar Seine Erlösten
nur auf Grund des Opfers mit Blutvergiessung Zutritt zu Gott
haben und dass sie nur so zur Gemeinschaft mit Ihm und zur
Anbetung zu gelangen vermögen.
- 3. Es gibt noch einen anderen
Leitgedanken:
Die Notwendigkeit der Heiligkeit von Leib und Seele. Die
Erlösten sollen heilig sein, weil ihr Erlöser heilig ist
(Kap. 19,2).
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4. MOSE
Bemidbar NUMERI In der Wüste
Verfasser: Gott
Schreiber Mose
Thema: Wüstenwanderungen Datum der Niederschrift: ca. 1450-1410
v. Chr.
Die Überschrift NUMERI leitet den Namen des Buches von dem
Bericht der beiden Zählungen des israelitischen Heeres ab (Kap.
1 und 26); in der griechischen Übersetzung wird es Arithmoi
genannt, in der Vulgata Numeri. Genauer ist der hebräische
Titel, Bemidbar («In der Wüste»).
NUMERI =► Zählung
SCHLÜSSELWORTE:
Dienst, Arbeit, Krieg, Verweilen.
LEITGEDANKE:
Die Erlösten sind gerettet um zu dienen und werden
angewiesen, sich vor dem Unglauben zu hüten.
NAME:
Den Namen «Numeri» hat man dem 4. Buch Mose gegeben, weil es von
zwei Zählungen Israels berichtet - am Sinai (Kap. 1) und in Moab
(Kap. 26). Der hebräische Name ist «B‘midbar», was bedeutet «in
der Wüste»; dies ist die bessere Überschrift, weil sie alle
Ereignisse des Buches, d. h. die Wanderungen und Erfahrungen
Israels in der Wüste, in sich schliesst. Es ist das Buch der
Wüstenwanderung, das Buch der Pilgerschaft, des Kampfes, des
Dienstes und leider auch des Versagens.
EIGENART:
Das Buch beschäftigt sich in der Hauptsache mit geschichtlichen
Tatsachen, in einigen Kapiteln mit dem Gesetz. Wir finden drei
Hauptgedanken:
1. Der Wichtigste davon ist «Dienst». Mit Recht begegnen wir ihm
gleich am Anfang. Das Volk Gottes ist gerettet um zu dienen.
Beachte, wie bezeichnend die Reihenfolge der Hauptgedanken in
den ersten Büchern der Heiligen Schrift ist: Der Mensch gefallen
und verderbt - erlöst - als Anbeter - im Dienst. Das ist
göttliche Ordnung. Nur eine errettete und anbetende Seele ist
geeignet zum Dienst.
2. Der zweite Gedanke ist, dass in Dienst und Wandel Ordnung
herrschen muss. Ordnung ist das erste göttliche Gebot. Wir
sehen, wie wohl geordnet das Lager und der Dienst der
Stiftshütte war und wie sehr der Herr wünschte, dass der
tägliche Wandel der Israeliten geordnet sei.
3. Das Versagen Israels wird beim Lesen des 4. Buches Mose gross
und deutlich sichtbar und dieses Versagen war die Folge des
Unglaubens. Deshalb ruft das Buch jedem Erlösten zu: «Hüte dich
vor Unglauben!» Gott sei Dank, es war nicht alles nur Versagen!
Zuletzt sehen wir Israel siegreich infolge seiner
Wiederherstellung.
Der erste Teil des Buches enthält den göttlichen Bericht über
die Erfahrungen am Sinai und weist also zurück auf das 2. Buch
Mose. Der größte Teil des 4. Buches Mose berichtet über die
Jahre der Wanderung, von der Zeit an, da Israel vom Sinai
wegzog, bis es, als eine neue Generation, den Jordan erreichte.
Die ersten eineinhalb Jahre (ungefähr) der vierzigjährigen
Wanderung Israels wird in 2. Mose 12, 37- 4. Mose 14, 45
berichtet und über die letzten wenigen Monate in 4. Mose 20, 14
bis zu dem Ende des Buches. Zwischen 14,45 und 20, 14 liegt ein
Zeitabschnitt von etwa achtunddreißig Jahren (vgl. 5. Mose 2.
14).
Israel war erlöst aus Ägypten, es besaß das Gesetz, es wurde von
Mose geführt, es hatte täglich die Stiftshütte vor Augen, und es
wurde in übernatürlicher Weise durch die Wolke und die
Feuersäule geleitet: also hätte es siegreich in dem vollkommenen
Willen Gottes wandeln können. Statt dessen versagte das Volk
immer wieder, wie dieses Buch berichtet. Wie in Israel jeder
seinen ausdrücklich bestimmten Platz und seine Aufgabe für das
Wohl der ganzen Nation hatte, ebenso hat in der Gemeinde jedes
Glied des Leibes Christi seinen besonderen Platz und sein Amt,
«auf dass der Leib Christi erbaut werde» (1. Kor. 12: Eph. 4,
1-16).
Das 4. Buch Mose kann in vier Hauptteile eingeteilt werden:
I. Vorbereitungen für den Aufbruch vom Sinai, 1,1-10,10.
II. Vom Sinai bis zu den Ebenen von Moab, 10, 11-21, 35.
III. Die Weissagungen des Bileam, 22, 1-25, 18.
IV. Anweisungen und Vorbereitungen für den Einzug in das
verheißene Land, 26, 1-36, 13.
C.I.S
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5. Mose
Devarim
DEUTERONOMIUM WORTE
Verfasser; Gott
Schreiber Mose
Thema: Wiederholung des Gesetzes
Datum der Niederschrift: ca. 1450-1410 v. Chr.
DAS 5. BUCH MOSE beginnt mit einem Überblick über die
Geschichte Israels, es verbreitet sich dann über einige
grundlegende
Gesetze der vorausgehenden Bücher, und schließt mit
einer Reihe von Prophezeiungen, die sich in der Geschichte
Israels verwirklichen werden,
bis hin zu der endgültigen Rückkehr nach Palästina.
Der Titel des Buches, Deuteronomi, ist aus der Septuaginta und
der Vulgata genommen und bedeutet:
Das zweite Mal das Gesetz. Der hebräische Titel ist
Debarim, wörtlich übersetzt,
Worte. Das Buch enthält zur Hauptsache die letzten Reden Mose,
gegeben kurz vor seinem Tode,
auf den Ebenen von Moab, gegenüber von Palästina.
Es wird im N.T. mehr als achtzig Mal auf dieses Buch Bezug
genommen, und es wurde von Christus mehr als irgendein anderes
Buch des A.T. angeführt.
Das Buch redet in besonderer Weise von der Liebe Gottes und von
dem Gehorsam des Menschen.
Wir haben acht verschiedene und voneinander getrennte Reden
mit einem Schlusskapitel über Moses Tod.
Erste Rede: Rückblick (Kap. 1 bis Kap. 4, 43)
1. Sünde bei Kades-Barnea (Kap. 1)
2. Wanderungen des Volkes (Kap. 2—3)
3. Anwendung dieses Rückblickes (Kap.
4,1—40)
4. Freistätte (Kap. 4, 41—43)
Zweite Rede: Wiederholung (Kap. 4,44 bis Kap. 26)
1. Dies ist die längste der Reden.
2. Moses wiederholt das moralische,
bürgerliche und Zeremonialgesetz.
3. Beachte Kap. 5,22 «und er fügte nichts
hinzu>, was die Vollkommenheit und Endgültigkeit der «Zehn
Gebote» dartut.
Dritte Rede: Warnung (Kap. 27 und 28)
1. Vorschrift über eine feierliche
Handlung, die beim Einzug in Kanaan durchgeführt werden sollte.
2. Beachte, der Altar wurde auf dem Berge
des Fluches gebaut (Kap. 27,5.13). Das ist Evangelium I
Vierte Rede: Der Rund (Kap. 29 und 30)
· 1. Dieser Bund enthält die
Bedingungen, unter denen Israel das gelobte Land betrat.
· 2. Beachte den Nachdruck auf
«Beschneidung des Herzens» (Kap.30, 6).
Fünfte Rede: Die Ermahnungen (Kap. 31,1—23)
Letzte Ermahnungen Moses an:
1. Ganz Israel (Verse 1—6)
2. Josua (Verse 7—8)
3. Die Priester (Verse 9—13)
4. Die Warnung Jehovas. Beachte den
traurigen Ernst der Enthüllungen Jehovas in den Versen 14—21.
Sechste Rede: Vorschriften (Kap. 31,24—29)
Hier wird den Leviten vorgeschrieben, wie sie das Buch des
Gesetzes aufbewahren sollten: «zur Seite der Lade des Bundes».
Siebente Rede: Das Lied (Kap. 31, 30; Kap. 32)
Ein wunderbarer, erhabener Psalm.
Beachte, nach Kap. 32, 44 waren es Moses und Hosea (Josua),
welche Israel dieses Lied lehrten.
Achte Rede: Der Segen (Kap. 33)
Dies ist wirklich ein bemerkenswerter prophetischer Ausspruch.
Der Tod Moses (Kap. 34)
1. Es war ein einsamer Tod.
2. Er starb im Anschauen des Landes der
Verheissung.
3. Er starb gleichsam in göttlicher
Umarmung. Eine Übersetzung lautet: Gestorben, indem Gott ihn
küsste.
Man kann das 5. Buch Mose folgendermaßen einteilen:
I. Erste Rede: Rückblick über die Geschichte Israels nach dem
Auszug, und die Lehren dieser Zeit, 1-4.
II. Zweite Rede: Wiederholung der Gesetze vom Sinai, sowie
Warnungen und Ermahnungen, 5-26.
III. Dritte Rede: Segen und Fluch als Folge des Gehorsams oder
des Ungehorsams, 27-28.
IV. Vierte Rede: Der Bund in Palästina: Warnungen und
verheißener Segen, 29-30.
V. Schloss: Letzte Worte und Taten Moses und sein Tod, 31-34.
C.I.S
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Josua
DAS BUCH JOSUA
Verfasser: Gott
Schreiber: Josua
Thema: Eroberung Kanaans
Datum der Niederschrift: 14.
Jahrhundert v. Chr.
DAS BUCH JOSUA berichtet zunächst
über die militärischen Feldzüge, die Josua unternahm, um das
verheißene Land zu erobern und schließt mit genauen Vorschriften
über die Verteilung des Landes unter die Stämme.
Es ist das erste Buch in der Bibel,
das den Namen einer Person trägt.
Josua diente als junger Mann in der
Stiftshütte (2. Mose 33, 11).
Er und Kaleb waren die beiden aus der
Zahl der zwölf Kundschafter, die einen günstigen Bericht über
das Land zurückbrachten (4. Mose 14, 6-9. 30).
A. Einzug ins gelobte Land (Kap.
1—5)
1. Der Herr beruft Josua (Kap.
1,1—9)
2. Jehovas Ruf an Israel (Kap.
1,10—15)
3. Des Volkes Antwort (Kap.
1,16—18)
4. Rahab und die Kundschafter (Kap.
2)
5. Durchzug durch den Jordan (Kap.
3)
6. Die zwei Denkmäler (Kap.
4)
7. Die Wirkung auf den Feind (Kap.
5,1)
8. Schande Ägyptens abgewälzt (Kap.
5,2—10)
9. Neue Nahrung (Kap.
5,11—12)
10. Ihre himmlischen Führer (Kap.
5,13—15)
Beachte:
1. Das Gesetz,
vertreten durch Mose, kann dem Sünder keinen Besitz (kein Erbe)
geben (Kap. 1,2).
2. Wert des Mutes (Kap.
1,6)
3. Israel sah kein Wasser, als es den
Jordan durchschritt (Kap.3,16)
Gegen das Ende der Wanderungen in der
Wüste wurde Mose von Gott angewiesen. Josua zu seinem Nachfolger
zu ernennen, weil er «ein Mann ist, in dem der Geist ist» (4.
Mose 27, 18-23; 5. Mose 1. 38),
und weil er und Kaleb «dem Herrn
treulich nachgefolgt waren» (4. Mose 32,12).
Israel zog in Palästina ein mit der
Verheißung des Landes, mit der Gegenwart des Herrn, mit dem
Gesetz des Herrn und mit der Führerschaft Josuas. Damit hätten
sie überall erfolgreich sein können, aber der Ungehorsam führte
zur Niederlage.
Die Ereignisse, die hier berichtet
werden, mögen wohl dreißig Jahre ausfüllen.
Dieses Buch veranschaulicht die
Tatsache, dass das Kind Gottes von bösen Mächten und von Satan
selbst bekämpft wird, wenn es ernstlich danach verlangt, alles
in Besitz zu nehmen,
was ihm Gott auf dieser Erde verheißen
hat (Eph. 1, 3: 6, 10-18).
Das Buch Josua kann folgendermaßen
eingeteilt werden:
I. Die Vorbereitung zum Einzug in
Palästina, 1-5.
II. Die Eroberung des Landes, 6-12.
III. Die Verteilung des Landes unter
die Stämme, 13-22.
IV. Josuas letzte Botschaft und Tod,
23-24.
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Richter
DAS BUCH DER RICHTER
Verfasser: Gott
Schreiber sws.: Samuel
Thema: Niederlage und Befreiung
Datum der Niederschrift: 11. Jahrh
.v.Chr.
DAS BUCH DER RICHTER
wird so genannt, weil es den Bericht
über die Tätigkeit von zwölf Männern und einer Frau gibt, die
als Richter bezeichnet werden und von Gott erweckt wurden,
um Israel nach dem Tode Josuas in
Zeiten des Niedergangs und der Uneinigkeit zu befreien. Keiner
von ihnen war fähig zu einer Führung wie Josua sie ausgeübt
hatte.
Der vierfache Kreislauf, der in
Israels Geschichte oft vorkommt
(Auflehnung, Vergeltung. Buße,
Wiederherstellung), wiederholt sich oft in diesem Buch.
Josua ist ein Buch des Sieges:
Richter ist ein Buch der Niederlage.
SCHLÜSSELWORT: «Ein jeder tat, was
recht war in seinen Augen».
LEITGEDANKE: Die Neigung des Menschen,
sich von Gott abzukehren und Bemühungen Gottes, ihn von seiner
Abtrünnigkeit wiederherzustellen.
__________________________________
VERFASSER:
Der Schreiber dieses Buches ist uns
unbekannt. Den Worten, die wir viermal in den Schlusskapiteln
finden: «In jenen Tagen war kein König in Israel» (Kap. 17,6;
18,1; 19,1; 21,25) können wir entnehmen, dass das Buch nach der
Einsetzung des Königtums geschrieben wurde. Wahrscheinlich wurde
es von dem Propheten Samuel, dem letzten Richter in Israel,
geschrieben, während er sich, zur Zeit da Saul König wurde,
teilweise von der Führung des Volkes zurückzog. Wenn das so ist,
mit welcher Freude wird er dann Gideons Ablehnung der
Königskrone aufgezeichnet haben (siehe Kap. 8, 22. 23).
EIN TRAURIGES BUCH:
· 1.
Das Buch der Richter - das seinen Namen dem Umstand verdankt,
dass es die Geschichte der 14 Richter ist, die über Israel
regierten und es befreiten - umfasst den Zeitraum von der
Eroberung des Landes Kanaan und dem Tode Josuas bis zu Samuel
und der Einsetzung des Königreichs in Israel.
· 2.
Es ist der göttliche Bericht von Israels wiederholtem Abfallen
von Gott und seinem traurigen nationalen Verfall, einer der
dunkelsten Abschnitte seiner Geschichte.
· 3.
Schon das vierte Buch Mose ist ein trauriges Buch, das von der
vierzigjährigen Wanderschaft als Folge der Sünde erzählt, aber
das Buch der Richter ist ein weit traurigeres und ernsteres
Buch, denn es spricht von Israels Verfehlungen in nicht vierzig,
sondern annähernd zehnmal vierzig Jahren.
NICHT BLOSS DUNKELHEIT:
Der Nachdruck, welcher auf Israels
wiederholte Verfehlungen gelegt wird, erweckt den Eindruck, dass
die ganzen 400 Jahre der Richterzeit in der Sünde verbracht
wurden. Das war jedoch nicht der Fall, denn von den 400 Jahren
waren nicht weniger als etwa 300, während denen das Volk in
Treue wandelte. Diese Entdeckung mag uns überraschen. Über den
Zustand der Dinge während dieses glücklichen Zeitabschnittes
haben wir ein liebliches Bild im Buche Ruth. Den irrigen
Eindruck vermittelt die Betonung, die auf Israels Sünde und die
darüber mitgeteilten Einzelheiten gelegt wird. Indes waren auch
hundert von vierhundert Jahren viel zu viel, um in Treulosigkeit
gegen Gott voranzugehen. Wie ernst sah Gott diese Untreue an!
Josua. der Führer, war gestorben, aber
Gott war geblieben. Darum wäre also keine Notwendigkeit für die
Niederlage gewesen.
Die Richter wurden aus verschiedenen
Stämmen erwählt. Sie übten ihre Gerichtsbarkeit nicht alle über
das ganze Gebiet Israels aus; der Einfluss einiger war mehr
örtlich begrenzt.
In manchen Fällen griff scheinbar
auch die Zeit der Verwaltung des einen Richters in die Zeit des
andern über. Siehe auch 2, 18, Fußnote.
Das Buch kann in sechs größere Teile
eingeteilt werden:
I. Überblick über die Vergangenheit
und Einrichtung des Amtes des Richters, l, 1-3. 4.
II. Fünf Richter, 3. 5-5, 31.
III. Gideon, 6. 1-9, 57.
IV. Sechs Richter, 10, 1-12, 15.
V. Simson. 13, 1-16, 31.
VI. Verwirrung in Israel, 17, 1-21,
25.
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Ruth
DAS BUCH RUTH
Verfasser: Gott
Schreiber: Samuel?
Thema: Verwandten-Löser
Datum der Niederschrift: ca. 10.
Jahrhundert . v.Chr.
IN DEM BUCHE RUTH handelt es sich um
Ereignisse, die sich in der ersten Hälfte der Zeit der Richter
zugetragen haben.
Im Gegensatz zu dem Streit und dem
Blutvergießen jener Zeit steht diese liebliche Idylle, die in
der Weltliteratur als ein Meisterwerk der Erzählung bekannt ist.
Das Buch aber ist mehr als ein schönes
Bild des Hirtenlebens: denn in der Geschichte von Ruths Treue
liegen klare Beziehungen zu dem Erlösungswerk unseres Herrn.
Boas, der Verwandten-Löser weist auf Christus hin. Ruth
veranschaulicht den Gläubigen, der durch das Vertrauen auf
Christus in ein neues Leben eintritt.
Es ist bezeichnend, dass beide. Boas
und Ruth, in dem Geschlechtsregister des Messias erwähnt werden
(Mt. 1.5).
SEIN VORBILDLICHER WERT:
Als Vorbild ist dieses Buch von
höchstem Wert. Es redet von einem, der grösser ist als Boas.
Boas, als der Verwandte der Ruth, ihr Löser, ist ein Bild von
Christus. Ruth ist ein Vorbild der von Gott angenommenen Heiden,
also eine Vorandeutung der Berufung des Volkes des Herrn aus den
Nationen. Die Moabitin, welche durch das Gesetz ausgeschlossen
gewesen wäre (5. Mose 23, 3),
wird aufgenommen aus Gnaden.
· 1. Ruth, ein Vorbild von der
Kirche (Gemeinde):
· a) Wir waren Fremdlinge und ohne
Gott in der Welt;
· b) arm und bedürftig;
· c) mit Boas verbunden: so sind
wir in Christo, eins mit Ihm;
· d) es war noch ein näherer
Verwandter: unser Mitmensch, aber er kann uns nicht helfen
(lösen), das kann nur der wahre Boas: Christus.
· 2. Boas ist auch der Herr der
Ernte, als solcher ist er «ein vermögender Mann». Der ganze
Reichtum Christi steht uns zur Verfügung.
· 3. Er nimmt sich unser an und
behandelt uns freundlich.
· 4. Wenn
wir in Demut und Erkenntnis unserer Unwürdigkeit kommen, uns
also vor dem Gekreuzigten niederwerfen und Ihn bitten, den «Karmesin-Mantel
Seiner vergebenden Liebe über uns auszubreiten»,
so wird augenblicklich Seine Antwort kommen (Kap.
3). Er spendet tröstliche Worte
und überschüttet mit Segen.
· 5. Indem Er uns erlöst und uns
mit Ihm verbindet, hört unsere Einsamkeit auf; wir werden Frucht
bringen dürfen für Ihn und ein Segen sein für andere.
Das Buch kann wie folgt nach den
Kapiteln eingeteilt werden:
I. Ruths Entscheidung. 1
II. Ruths Dienst, 2.
III. Ruths Ruhe. 3.
IV. Ruths Belohnung. 4.
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DAS 1.BUCH SAMUEL
Verfasser: Gott
Schreiber Samuel / Esra?
Thema: Samuel. Saul und David
Datum der Niederschrift: 10. Jahrh.
v.Chr.
DAS ERSTE UND ZWEITE BUCH SAMUEL
werden in der hebräischen Bibel als ein Buch gezählt.
Wenn auch das 1. Buch Samuel mit der
Lebensgeschichte Samuels anfängt, so berichtet es doch mehr über
David als über Samuel.
Das Buch erzählt Samuels Leben, Sauls
Leben und Davids Salbung und frühe Jahre. Samuel, der von Levi
abstammte, war ein Priester und auch ein Prophet.
Manchmal wird von ihm berichtet, dass
er der Erste in der Reihe der Propheten sei. so z. B. in Ap. 3.
24 «alle Propheten von Samuel an und hernach, wieviel ihrer
geredet haben» (vgl. Ap. 13, 20: Hebr. 11, 32). Samuels Amt
bildet die Brücke, welche die Richter mit der Aufrichtung des
Königreiches Davids verbindet.
Das BUCH:
· 1. Von den sechs
Geschichtsbüchern Israels ist das erste Buch Samuel das
bekannteste. Von der frühesten Kindheit an haben uns die
Erzählungen von dem kleinen Samuel (Kap. 3) und David und
Goliath (Kap. 17) stets gefesselt. Obwohl es geschichtlich ist,
wird es uns in der überaus anziehenden äusseren Form von
Lebensbeschreibungen dargeboten.
· 2. Samuel ist die Hauptperson. Er
schrieb jedenfalls den grössten Teil des Buches, während Nathan
und Gad es wahrscheinlich vollendeten. (1. Chron. 29,29).
· 3. Es berichtet uns die
Geschichte Israels von der Zeit Elis bis zur Thronbesteigung
Davids.
BEMERKENSWERTES:
· 1. Das erste Buch Samuel ist
geradezu ein klassisches Biblisches Wörterbuch».
· 2. Hier wird zum ersten Mal der
majestätische Titel «Jehova der Heerscharen» gebraucht (Kap.
1,3). Immer wieder wird dieser Titel erwähnt, der den Gott
Israels als den Herrn aller Heerscharen bezeichnet.
· 3. Den Namen des Messias finden
wir hier zum erstenmal, eine Frau darf ihn zuerst gebrauchen
(Kap. 2,10): «Seines Gesalbten», buchstäblich «Seines Messias»;
Septuaginta: «Seines Christus».
· 4. Hier finden wir zum erstenmal
das Wort «Ikabod» (Kap. 4,21) und «Eben-Eser» (7,12), wie auch
«Es lebe der König!» (Kap. 10,24).
· 5. Die Propheten waren
ursprünglich unter dem Namen «Seher» bekannt (Kap.9,9). Dieser
Name weist auf die Gabe der Wahrnehmung und Einsicht hin, sowie
auf ein Schauen Gottes.
· 6. Samuel war der erste in der
Linie der schreibenden Propheten (vergl. Kap. 3,20 mit Apostelg.
3,24 und 13,20). Zum erstenmal wird das Bestehen einer
Prophetenschule erwähnt, wahrscheinlich einer von Samuel
gegründeten Einrichtung (Kap. 10,5;19,20).
· 7. Seine Lehre von dem Heiligen
Geiste ist wichtig. Wir sehen den Heiligen Geist 1. als Urheber
und Kanal der Erneuerung eines Herzens (Kap. 10,6.9); 2. als der
Urheber heiligen und gerechten Zornes (Kap. 11,6); 3. als Quelle
der Tapferkeit und Spender kluger Rede (vergl. Kap. 16,13 mit
Kap. 18) und 4. als unseren Schutz vor dem Bösen (Kap. 16,14).
0, dass Saul in diesen Dingen gewandelt wäre!
BOTSCHAFT:
Das Buch ist reich an Belehrungen.
· 1. Es zeigt das Herzeleid, das
die Vielweiberei mit sich bringt (Kap. l, 16);
· 2. das Unheil, das ein zu
nachsichtiger Vater anrichtet (Kap. 2, 22-25);
· 3. die Gefahr blosser
äusserlicher Zeremonien und Formen (Kap. 4, 3 «sie» nicht der
Herr «rette uns»);
· 4. der Ungeduld (Kap. 13)
· 5. eines nur teilweisen Gehorsams
(Kap. 15).
Das erste Buch Samuel kann
folgendermaßen eingeteilt werden:
I. Die Jugend und das Richteramt
Samuels, 1-8.
II. Die Salbung und Verwerfung Sauls
als König von Israel. 9-1S.
III. Die gleichzeitige
Lebensgeschichte von Saul und David bis zum Tode von Saul.
16-31.
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DAS 2. BUCH SAMUEL
Verfasser: Gott
Schreiber: Samuel
Thema: Davids Regierungs Datum der Niederschrift: 10. Jahrh. v.
Chr.
DAS ERSTE UND ZWEITE BUCH SAMUEL werden in der hebräischen
Bibel als ein Buch gerechnet.
Das zweite Buch Samuel beschäftigt sich mit der Regierung
Davids: der vollständige Bericht über sein Leben erstreckt sich
von 1. Sam. 16, 12 bis 1. Kön. 2. 11.
Das erste Buch Samuel schließt mit dem tragischen Tode von
Israels erstem König Saul;
das zweite Buch Samuel beginnt mit dem Bericht des Streites, der
der Errichtung des Thrones Davids zu Jerusalem voranging.
Das Buch berichtet
Davids militärische Siege,
seine große Sünde,
seine Flucht zur Zeit des Aufstandes Absaloms,
seine Rückkehr nach Jerusalem und
seine Sünde durch die Zählung des Volkes.
Der Bund mit David wird in 7, 8-17 berichtet.
Während man die Zeitdauer der Ereignisse, die in 1. Samuel
stehen, nicht genau kennt,
erstreckt sich 2. Samuel über einen Zeitraum von vierzig Jahren.
A. Davids Triumphe (Kap. 1-10) 1. David zum König über Jnda
gesalbt (Kap. l-4)
a) David befragt Jehova (Schlüsselvers: 2,1)
1. Einzelheiten von Sauls Tod (Kap. l, 1-16)
2. Davids Trauergedicht, das er selbst «das Lied vom Bogen»
nannte (Kap. 1,17-27).
3. Zum König über Juda gesalbt (Kap. 2,1-11)
4. Bürgerkrieg (Kap. 2,12 bis Kap. 4)
38
David zum König über Israel gesalbt (Kap. 5)
b) Davids Bund mit Jehova (Schlüsselvers: 5, 3)
1. Zum König über ganz Israel gekrönt (Kap. 5, l-5)
2. Jerusalem zur Hauptstadt gemacht (Kap. 5, 6-16)
3. Siege (Kap. 5,17-25)
David befestigt das Königreich (Kap. 6-10)
c) David tanzte vor Jehova (Schlüsselverse: 6,16.21)
1. David ahmt die Philister nach und setzt die Bundeslade auf
einen neuen Wagen (Kap. 6, 3).
2. Gott kann in Seinem Volke nicht dulden, was Er bei der Welt
übersieht (Kap. 6,7).
d) David setzte sich vor Jehova (Schlüsselvers: 7,18)
1. Davids Wunsch, dem Herrn ein Haus zu bauen (Kap. 7, l-3)
2. Verboten (Kap. 7, 4-13)
3. Gottes Entschluss, David ein Haus zu machen (Kap. 7,11)
e) David wurde geholfen von Jehova (Schlüsselverse: 8,6.14)
1. Siege (Kap. 8)
2. Mephiboseth (Kap. 9)
3. Grosse Siege (Kap. 10)
B. Davids Irrwege (Kap. 11-24)
'Davids Fall (Kap. 11-20) f) David lag in Reue vor Jehova
(Schlüsselvers: 12,16)
1. Sünde (Kap. 11) , 2. Überführung (Kap. 12,1-13)
3. Gericht:
a) Tod des Kindes (Kap. 12,14-23)
b) Amnons Sünde (Kap. 13,1-22)
c) Absaloms Aufruhr (Kap. 13,23 bis Kap. 20)
• Anhang (Kap. 21-24)
*|) David redete zu Jehova (Schlüsselverse: 22,1; 24,17)
1. David befragte den Herrn (Kap. 21)
2. Danksagung (Kap. 22)
3. Letzte Worte (Kap. 23)
4i Sünde der Zählung Israels (Kap. 24)
Das Buch kann folgendermaßen eingeteilt werden:
I. Von dem Tode Sauls bis zum Anfang der Regierung Davids, 1-4.
II. Von der Salbung Davids als König von Israel bis zu dem
Aufstand Absaloms, 5-14.
III. Von dem Aufruhr Absaloms bis zur Zählung des Volkes,
15-24.
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DAS 1. BUCH DER KÖNIGE
Verfasser: Gott
Schreiber Esra?
Thema:
Vereinigtes Königreich:
Geteiltes Königreich
Datum der Niederschrift: 6. Jahrh. v.
Chr.
DAS ERSTE UND ZWEITE BUCH DER KÖNIGE
waren ursprünglich ein Buch.
Sie werden mit Recht die Bücher der
Könige genannt, weil sie die wichtigsten Ereignisse und
Kennzeichen der Regierungen der Könige Judas und Israels geben
von dem Tode Davids bis zu dem Ende
des Königreiches Juda und dem Fall Jerusalems.
Die drei großen Berichte von
1. Könige umfassen: die Regierung
Salomos, einschließlich einer ausführlichen Beschreibung des
Baues des Tempels:
den Dienst des Elia,
und die Regierung Ahabs.
Bemerkenswertes:
- 1. In Kap.
1,50 und 2,28 haben wir die ersten Fälle, dass die Hörner
des Altars als Zuflucht benutzt wurden; Die ersten Ansprüche
an das Recht des Heiligtums.
- 2. Es führt
die ersten Beispiele vom knieenden Gebet an (Kap. 8,54).
Stehend war die früheste Form (1. Sam. 1,26). Salomo stand
zuerst, ehe er kniete (Kap. 8,22). Das Knieen beim Gebet ist
durch den Herrn selbst geweiht worden. Er selbst «kniete
nieder und betete» (Luk. 22,41).
- 3. Wir finden
die erste Andeutung einer neuen Zeitrechnung. In Kap. 6,1
wird der Zeitabschnitt zwischen dem Auszug aus Ägypten und
dem Tempelbau unter Salomo mit 480 Jahren angegeben, während
es 573 Jahre waren. Das bedeutet für viele eine
Schwierigkeit. Aber der Unterschied von 93 Jahren ist nach
eingehenden Forschungen genau die Zeit, während der das
Volk, nach dem Buche der Richter, unter jocht war. Das ist
die Lösung des Problems. Es ist Gottes Zeitrechnung. Während
jener Jahre war Israel nicht Isra-El (Gottes- Streiter); es
wurde nicht von Gott regiert, sondern stand noch unter dem
Joch des Unterdrückers. Gott zählte die Jahre der
Gefangenschaft nicht. Jahre der Unabhängigkeit und des
Ungehorsams gelten vor Ihm nicht. Der Sünde und der Sünden
wird gedacht, bis sie bekannt werden, aber die Jahre werden
von Gott als verloren und wert los angesehen (Richter 15,20;
16,31).
- 4. In Kap.5,5
und 8,29 finden wir die erste Darlegung im Alten Testament
einer wunderbaren geistlichen Vorstellung von Gott. Der
Tempel wurde nicht als ein Haus für Jehova, sondern für
den «Namen Jehovas» gebaut. Heidnische Tempel wurden von
ihren Erbauern zur tatsächlichen Wohnung ihrer Götter
bestimmt Salomo wusste es besser. Der «Name Jehovas» ist
überaus bemerkenswert.
- 5. Beachte
Kap. 5,3 «sein Gott» und 5,4 «mein Gott». Salomo frohlockte
darüber, dass der Gott seines Vaters sein Gott geworden war.
- a) dass
es der alte Kriegsmann Joab war, der als erster den
Schall der Posaune hörte (Kap. 1,41),
- b) dass
nur in Kap.8,3 erzählt wird, dass die Priester die
Bundeslade trugen, eine Arbeit, die stets die Leviten
verrichteten, und
- c) die
Tatsache, dass Jehova im «Dunkel» wohnen wolle (Kap.
8,12),
- d) die
unerwartete und bemerkenswerte Vorstellung von Israels
Sendung in der Welt (Kap.8,43.60). O, dass Israel daran
gedacht hätte!
Judas neunzehn
Könige waren alle Nachkommen Davids und regierten 345 Jahre.
Israel hatte
neun zehn Könige aus neun Dynastien, die 210 Jahre regierten:
acht von ihnen wurden entweder getötet oder begingen Selbstmord.
Juda hatte verschiedene Erweckungen:
das getrennte Israel hatte keine Erweckung.
Das Buch kann wie folgt eingeteilt
werden:
I. Davids letzte Tage, 1, 1-2, 11.
II. Die Regierung Salomos, 2,
12-11,43.
III. Die Teilung des Königreichs unter
Rehabeam und Jerobeam, 12, 1-14,31.
IV. Die Könige Judas und Israels bis
zur Thronbesteigung Ahabs, 15, 1-16, 27.
V. Die Regierung Ahabs, 16, 28-22, 39.
VI. Die Regierungen von Josaphat und
Ahasja, 22,40-54.
- 1. Dieses
Buch ist geschrieben, um die Ursachen der Errichtung und des
Verfalls des Königreiches zu zeigen. Israel blühte, wenn es
treu war; moralischer Niedergang und Verfall des
Königreiches setzten ein, sobald es sich von Gott abwandte.
Das Gesicht in Kap. 22,19 ist sehr wichtig. Gott sitzt als
unumschränkter Herrscher auf Seinem Thron und lässt
Barmherzigkeit und Gnade zuteilwerden den Reumütigen und
Gehorsamen, aber Strafe und Züchtigung dem Übertretet und
Sünder.
- 2. Beachte
den neuen Maßstab «wie sein Vater David» (Kap. 3,3.14; 9,4;
11,4.33.38; 14,8; 15,3.11). Ach, der Mensch war nicht im
stande, diesem Muster, obwohl es ja ein mensehliches war, zu
ent sprechen.
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DAS 2. BUCH DER KÖNIGE
Verfasser: Gott
Schreiber sws.: Esra
Thema: Israel und Juda
Datum der Niederschrift: 6.
Jahrhundert. v. Chr.
DAS ERSTE UND ZWEITE BUCH DER KÖNIGE
sind ursprünglich ein Buch gewesen.
Das zweite Buch der Könige enthält den
Bericht von zwei großen
nationalen Tragödien
- der Fall des nördlichen Königreichs,
Israel, im Jahre 721 v, Chr.,
und der Fall von Juda, mit der
Zerstörung von Jerusalem, im Jahre 586 V. Chr.
— ebenso einen Bericht über den
machtvollen Dienst von Elisa.
In dem Zeitabschnitt, über den in
diesem Buche berichtet wird,
empfing Israel göttliche Warnungen
und Ermahnungen durch Amos und Hosea,
und eine Anzahl Propheten stand in
Juda auf, unter ihnen Jesaia und Jeremia.
Die Bücher der Könige schließen mit
der Gefangenschaft Judas in Babylon.
Unterschiede zwischen den Büchern der
Könige und der Chronika:
· 1. In 1.
Könige 7,8 wird einfach gesagt,
dass Salomo der Tochter Pharaos ein besonderes Haus baute, aber 2.
Chronika 8,11 berichtet, dass
es nicht in Jerusalem gebaut wurde, weil Salomo fühlte, dass
eine Götzendienerin, obwohl sie sein Weib war, nicht in der
heiligen Stadt wohnen sollte.
· 2.
Chronika allein erwähnt, dass Jerobeam in seiner Abtrünnigkeit
nicht nur die goldenen Kälber anbetete, sondern auch Dämonen. (Vergl. Kap.
11,15 mit 3.
Mose 17,7.)
· 3. Nicht
eine erlösende Tat aus Abijas Regierung berichten die Könige,
aber in 2. Chronika 13 haben
wir seine fromme Ansprache (Verse
5—12) und sein Schreien zu Gott
(Verse 14—18).
· 4. Nur
die Chronika erzählen uns, dass der gute König Asa in seiner
letzten Krankheit Jehova vernachlässigte (Kap.
16,12); dass der gute König
Josaphat eine dreifache sündige Verbindung einging:
· a)
eheliche (Kap. 21,6);
· b)
militärische (Kap. 18,3);
· c)
geschäftliche (Kap.20,35);
dass Athalja Tempelraub begangen hatte (Kap.
24,7); und warum Jehova Ussija
mit Aussatz schlug (Kap.
26,16—21).
· 5.
Hiskias Regierung zerfällt in zwei grosse Abschnitte — seine
kriegerischen Taten und die Reformation, die er im Tempel und im
Gottesdienst durchführte. In 2.
Könige 18,4—6 haben wir drei
Verse überseine Reformation, aber in 2. Chronika drei Kapitel
(29—31); im Blick auf militärische Angelegenheiten ist es gerade
das Gegenteil — drei Kapitel in Könige sind der weltlichen
Geschichte gewidmet, während die religiöse Reformation drei
Verse umfasst.
· 6. 2.
Könige hat viel über Manasses Bosheit zu sagen, aber nur in
Chronika (Kap. 33,11—13)
wird uns von seiner Gefangenschaft in Babel und von seiner
Rückkehr zu Gott und auf seinen Thron erzählt. Aus diesem Grunde
ist er oft der verlorene Sohn» des Alten Testamentes genannt
worden.
· 7. Beachte die
bemerkenswerte Stelle in Kap.
9,8: Gepriesen sei Jehova, dein
Gott, der Gefallen an dir gehabt hat, dich auf Seinen Thron zu
setzen.» Dies ist in Übereinstimmung mit 1.Chron.
29,23.
Gesichtskreis des Buches:·
1. Das zweite Buch der Könige enthält
die Geschichte Israels und Judas von Ahab bis zur Gefangenschaft
und umfasst einen Zeitraum von ungefähr 300 Jahren.·
2. Die erste Hälfte des Buches ist
grösstenteils ausgefüllt mit einem Bericht von Elisas
langjährigem Dienst.
Es erzählt sechzehn Wunder durch
Elisa,
während Elia nur acht vollbrachte.
Die Geschichte Elisas ist im
Wesentlichen ein Bericht seiner Wunder: ein Bericht von Werken
der Wohltätigkeit.
(Vergl. Kap. 2,14.21.24;
3,20;4,1—6.16.17. 35.41.43; 5,10.27; 6,6.17.18.20;
13,21.)·
3. Die zweite Hälfte des Buches
enthält1. die Ereignisse, die zu dem Fall Samarias und der
Gefangenschaft Israels führten und 2. zu dem Fall Jerusalems und
der Gefangenschaft Judas.·
4. Israel hatte neunzehn Könige, von
denen nicht einer gut war, während Juda neunzehn Könige und eine
Königin hatte, von denen acht «taten, was recht war in den Augen
Jehovas».·
5. Beachte:
a) einer der besten Könige Judas,
Hiskia, war Vater des bösesten der Könige (Kap. 21);
b) das bemerkenswerte Lob Josias (Kap.
23,25);
c) wie der einzige überlebende
Abkömmling der Davidschen Königslinie und die einzige vorhandene
Abschrift des Gesetzes nahe daran waren, vernichtet zu werden
(Kap. 11,1—3; 22,8—20).
Das zweite Buch der Könige kann man
folgendermaßen einteilen:
I. Der letzte Dienst und die
Hinwegnahme des Elia, 1, 1-2, 11.
II. Der Dienst des Elisa, 2, 12-8, 15.
III. Die Könige von Israel und Juda
bis zum Fall von Samaria, 8, 16-17, 41.
IV. Von dem Regierungsantritt des
Hiskia bis zu der Gefangenschaft Judas, 18, 1-25, 30.
► ◄ ▲ ▼ ► ◄
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1. CHRONIKA
Verfasser: Gott
Schreiber: Esra?
Thema: Geschlechtsregister und
Geschichte Datum der Niederschrift: 5. Jahrhundert v. Chr.
Das nördliche Königreich (Israel)
findet in den Büchern der Chronik keine Beachtung, ausgenommen,
wenn es mit Juda in Beziehung steht.
Einige Teile dieses Buches sind
einzigartig in den historischen Berichten, z. B. Davids
Vorbereitung des Materials zum Bau des Tempels (22, 1-S),
die Einteilungen des diensttuenden
Personals im Tempel (Kap. 23-27),
und Davids letzte Ermahnung an Israel
und Salomo (Kap. 28-29).
Das erste Buch der Chronik kann
folgendermaßen eingeteilt werden:
I. Geschlechtsregister der Erzväter
und der zwölf Söhne Israels, 1-9.
II. Die letzten Tage und der Tod des
Königs Saul, 10.
III. Die Regierung Davids, 11-29.
DAS ERSTE UND ZWEITE BUCH DER CHRONIK
bildeten in dem alten hebräischen
Kanon ein Buch.
Die beiden Bücher geben viele der
Ereignisse wieder, über die schon im
1. und 2. Buch der Könige berichtet
wurde: sie widmen sich aber besonders der Geschichte Judas von
der Zeit des Todes Sauls an bis zu der babylonischen
Gefangenschaft.
Sie wurden viel später
zusammengestellt als die Bücher der Könige, vermutlich während
der Gefangenschaft, und wurden zum größten Teil von dem
priesterlichen Gesichtspunkt aus geschrieben.
Aus diesem Grunde beginnt das
1. Buch der Chronik mit der
ausführlichsten Sammlung von Geschlechtsregistern in der Bibel;
es ist damit beabsichtigt, alle Linien
der Geschichte der Erlösung zu dem einen Brennpunkt hinzuführen,
zu David. Es wird besonders betont: die Einweihung und der
Dienst im Tempel und das Amt der Leviten.
Der Bericht in 1. Chronik von Juda
unter David und Salomo läßt einige der dunklen Ereignisse, die
im 1. und 2. Könige stehen, aus.
Ein schwieriges Buch:
Der bekannte Schotte Edward Irving
nennt dieses Buch: «Das Buch
der kitzligen (schwierigen oder rätselhaften) Zeitgeschichten».
Zweifellos stimmt die Mehrzahl der Schriftgelehrten und
Bibelleser mit ihm überein, dass sie wenig Anziehendes und viel
«Verwirrendes»
in den beiden Büchern der Chronika finden. Aber es ist gut daran
zu denken, dass ein Buch der Bibel nur so lange trocken und
uninteressant erscheint, bis das richtige Verständnis zu seinem
Studium gefunden wird.
Beachtenswerte Punkte:
· 1.
Gelehrte haben eine sehr deutliche Ähnlichkeit des Stiles und
der Sprache zwischen den beiden Büchern der Chronika und den
Büchern Esra und Nehemia festgestellt. Infolgedessen nimmt man
Esra als den Schreiber an und als Zeitpunkt die babylonische
Gefangenschaft.
· 2.
Während die Bücher Samuel und Könige von beiden Reichen, Juda
und Israel, berichten, behandeln die Bücher der Chronika
hauptsächlich das Reich Juda.
· 3.
Der Schreiber hat mehr über den Tempel und seine
gottesdienstlichen Einrichtungen zu sagen, als über die Kriege
der Könige. Es atmet eine geistliche Atmosphäre.
·
4. Die Wirksamkeit Jehovas für Sein Volk wird besonders
hervorgehoben (Kap. 4, 9. 10;
5, 20. 22; 11, 14; 12, 18; 14, 2.11. 15;18, 13).
·
5. Die Gerechtigkeit der Gerichte Jehovas wird erklärt in Kap.5,25.26;
6,15; 9,1; 10,13.14; 15,13. Ein
Nachtrag? Griechische Übersetzer geben den Büchern der Chronika
den Namen: «Vergessene Dinge». Sie stellen fest, dass in ihnen
viele Mitteilungen gemacht werden, die in den anderen
geschichtlichen Büchern nicht enthalten sind. Sie wollten durch
diese Überschrift andeuten, dass die Bücher eine Ergänzung zu
den Büchern von Samuel und den Königen seien. Gewiss wird manche
neue Mitteilung gegeben, z.B.:
·
1. Das Geschlechtsregister Judas wird belebt durch die Episode
von Jabez (Kap. 4,9.10),
der ein Mann des Gebetes war und viel bekam, weil er viel erbat.
·
2. Die Errichtung einer zeitweiligen Wohnstätte für die
Bundeslade durch David (Kap.
15,1; 16,1), bis der Tempel
erbaut wurde.
·
3. Das Alter, mit dem die Leviten ihren Dienst begannen, war
ursprünglich 30 Jahre (4. Mose
4,3), wurde von Jehova geändert
in 25 Jahre (4. Mose 8,24)
und von David weiter auf 20 Jahre herabgesetzt (1.
Chron. 23,27) usw. usw. Aber
diese beiden Bücher sind mehr als eine blosse Ergänzung der
anderen geschichtlichen Bücher.
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2. CHRONIKA
Verfasser: Gott
Schreiber: Esra?
Thema: Die Größe Judas
Datum der Niederschrift: 5.
Jahrhundert v. Chr.
DAS ZWEITE BUCH DER CHRONIK
Unterschiede zwischen den Büchern der
Könige und der Chronika:
· 1. In 1.
Könige 7,8 wird einfach gesagt,
dass Salomo der Tochter Pharaos ein besonderes Haus baute, aber 2.
Chronika 8,11 berichtet, dass
es nicht in Jerusalem gebaut wurde, weil Salomo fühlte, dass
eine Götzendienerin, obwohl sie sein Weib war, nicht in der
heiligen Stadt wohnen sollte.
· 2.
Chronika allein erwähnt, dass Jerobeam in seiner Abtrünnigkeit
nicht nur die goldenen Kälber anbetete, sondern auch Dämonen. (Vergl. Kap.
11,15 mit 3.
Mose 17,7.)
· 3. Nicht
eine erlösende Tat aus Abijas Regierung berichten die Könige,
aber in 2. Chronika 13 haben
wir seine fromme Ansprache (Verse
5—12) und sein Schreien zu Gott
(Verse 14—18).
· 4. Nur
die Chronika erzählen uns, dass der gute König Asa in seiner
letzten Krankheit Jehova vernachlässigte (Kap.
16,12); dass der gute König
Josaphat eine dreifache sündige Verbindung einging:
· a)
eheliche (Kap. 21,6);
· b)
militärische (Kap. 18,3);
· c)
geschäftliche (Kap.20,35);
dass Athalja Tempelraub begangen hatte (Kap.
24,7); und warum Jehova Ussija
mit Aussatz schlug (Kap.
26,16—21).
· 5.
Hiskias Regierung zerfällt in zwei grosse Abschnitte — seine
kriegerischen Taten und die Reformation, die er im Tempel und im
Gottesdienst durchführte. In 2.
Könige 18,4—6 haben wir drei
Verse überseine Reformation, aber in 2. Chronika drei Kapitel
(29—31); im Blick auf militärische Angelegenheiten ist es gerade
das Gegenteil — drei Kapitel in Könige sind der weltlichen
Geschichte gewidmet, während die religiöse Reformation drei
Verse umfasst.
· 6. 2.
Könige hat viel über Manasses Bosheit zu sagen, aber nur in
Chronika (Kap. 33,11—13)
wird uns von seiner Gefangenschaft in Babel und von seiner
Rückkehr zu Gott und auf seinen Thron erzählt. Aus diesem Grunde
ist er oft der verlorene Sohn» des Alten Testamentes genannt
worden.
· 7. Beachte die
bemerkenswerte Stelle in Kap.
9,8: Gepriesen sei Jehova, dein
Gott, der Gefallen an dir gehabt hat, dich auf Seinen Thron zu
setzen.» Dies ist in Übereinstimmung mit 1.Chron.
29,23.
beginnt mit dem Verbindungswort «und»;
es soll dadurch betont werden, dass dieses Buch eine Fortsetzung
der historischen Erzählung ist.
Das I. und das 2. Buch der Chronik
bildeten in der alten hebräischen Bibel (dem Massoretentext des
A. T.) ein Buch.
Das zweite Buch der (Chronik
berichtet über mehrere Reformationen; es gibt den
ausführlichsten Bericht von einer Erweckung in der Geschichte
der Bibel,
nämlich von der Erweckung unter
Hiskia. Kap. 29-31.
Das Buch kann folgendermaßen
eingeteilt werden:
1. Die Regierung Salomos mit einem
eingehenden Bericht über den Bau und die Einweihung des Tempels.
1-9.
II. Die Geschichte Judas von der
Regierung Rehabeams an bis zu der Zerstörung Jerusalems und der
Gefangenschaft, 10-36.
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Esra
Verfasser: Gott
Schreiber: Esra
Thema: Rückkehr des Überrestes
Datum der Niederschrift: 5.Jahrh. v.
Chr.
Esra, Nehemia und Esther beschließen
die historischen Bücher der Bibel wie sie uns in der
gegenwärtigen
Kanonischen Reihenfolge vorliegen.
Die Bücher Esra und Nehemia sind den
Ereignissen gewidmet,
die sich in dem Land Israel zur Zeit
der Rückkehr aus der Gefangenschaft und in den nachfolgenden
Jahren zugetragen haben; sie nehmen
einen Zeitraum von beinah einem Jahrhundert ein, angefangen
mit dem Jahr 541 v. Chr.
Die Betonung im Buch Esra liegt auf
dem Wiederaufbau des Tempels;
In dem Buch Nehemia wird der
Wiederaufbau der Mauern von Jerusalem betont.
Beide Bücher enthalten ausführliche
Nachweise von Geschlechtsregistern, vor allem mit der Absicht,
die Ansprüche an das Priestertum von
Seiten der Nachkommen Aarons festzulegen.
Da gut ein halbes Jahrhundert zwischen
Kap.6 und Kap.7 liegt, so waren die Personen des ersten
Teiles des Buches gestorben, als Esra
seinen Dienst in Jerusalem aufnahm. Esra ist die Persönlichkeit,
die in den Büchern Esra und Nehemia
besonders hervortritt.
Beide Bücher enden mit Gebeten des
Bekennens von Sünde (Esra 9: Neh.9-10. 1).
Es folgt darauf eine Absonderung des
Volkes von den sündigen Gebräuchen, die sie angenommen hatten.
Einen Einblick in die Art der
ermutigenden Botschaften des Haggai und des Sacharja. die in
diesem Bericht (S, 1)
erwähnt werden, erhalten wir in den
prophetischen Büchern, die ihren Namen tragen.
Das Buch kann folgendermaßen
eingeteilt werden:
Schlüsselwort: Das Wort Jehovas.
Leitgedanke: Der Platz und die Kraft
des Wortes Gottes im geistlichen, sozialen und bürgerlichen
Leben Seines Volkes.
____________________________
Schlüssel:
· 1. Der Schlüssel zur Betrachtung
des Buches ist das Leben und die leidenschaftliche Hingabe
seines Verfassers, Esra.
· 2. Esra
war ein Nachkomme Hilkias, des Hohepriesters, der während der
Regierung Josias eine Abschrift des Gesetzes fand. (Lies 2.
Chronika 34,14.)
· 3. Obwohl
durch seine Geburt Priester, war er nicht imstande, seinen
priesterlichen Pflichten nachzukommen, weil er als Gefangener in
Babel weilte. Dafür gab er sich dem Studium des Wortes Gottes
hin (Kap.7,10),
dessen grosser Vertreter er wurde. Wie wenig das Gesetz und
andere göttliche Schriften der Allgemeinheit bekannt waren,
sehen wir bei der Betrachtung von 2. Chronika, Esra und Nehemia.
Das vorliegende Buch berichtet hauptsächlich, wie durch Esra’s
Dienst das Wort Gottes zum ersten Mal in der Geschichte Israels
und Judas seinen richtigen Platz erhielt.
· 4. Esra las und legte das Wort
Gottes so aus, dass es mit der Kraft einer neuen Offenbarung kam
und Wunder in dem Leben des Volkes Gottes bewirkte.
· 5. Man
hat gesagt, dass Esra von den gläubigen Bibellesern kaum
genügend gewürdigt worden sei.
Jedenfalls verdanken wir ihm sehr
viel. Ausser seinem kraftvollen Dienst am Worte schrieb er
wahrscheinlich das 1. und 2. Buch der Chronika.
Die Erweckung erwirkte unter Esra eine
Wiederbelebung des Bibelstudiums und des Gehorsams gegen den
geoffenbarten Willen Gottes.
Die Früchte dieser Bewegung sind unter
uns bis heute, obwohl annähernd 2500 Jahre seitdem verflossen
sind.
I. Die erste Rückkehr unter Serubabel
und der Bau des zweiten Tempels. 1-6.
II. Der Dienst des Esra. 7-10.
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NEHEMIA
Verfasser: Gott
Schreiber Nehemia
Thema: Wiederaufbau der Mauern Jerusalems
Datum der Niederschrift: 5. Jahrhundert v. Chr.
NEHEMIA berichtet über die letzten historischen Ereignisse im
A.T.: er führt die Geschichte weiter bis etwa zum Jahre 430 v.
Chr.
Die Prophetie des Maleachi mag einige Jahre später geschrieben
worden sein.
Die Hauptpersonen des Buches sind Esra und Nehemia.
Obwohl der Tempel wieder aufgebaut worden war, wie Esra
berichtet,
lagen doch die Mauern der Stadt wegen der Lässigkeit des Volkes
noch in Ruinen.
Elfmal berichtet der Text, dass Nehemia seine Zuflucht zum Gebet
nahm.
A. Ereignisse, welche die Nehemias Ernennung zum
Statthalter von Juda führten (Kap.1—2,10)
1. Schauplatz ist der königliche Palast.
2. Im Monat
Dezember erfährt er von einem seiner eigenen Brüder, in welch
traurigem Zustand sich Jerusalem befindet
(Kap. 1,1—3).
3. Diese
Nachrichten trieben ihn ins Gebet (Kap.
1,4—11). Beachte den Ausdruck:
der «Gott des Himmels»
(Kap. 1,4).
4. Der
Ausdruck: «und
auf das Gebet Deiner Knechte» (Kap.
1,11) beweist, dass er der
Führer in einem kleinen Kreise betender Freunde war.
5. Nach
vier Monaten Gebet erfolgte die Antwort: die
Frage und der Auftrag des Königs (Kap.
2,1—10).
B. Die Mauer wird trotz vieler
Schwierigkeiten gebaut (Kap. 2,11 bis Kap. 6)
1. Nach drei Tagen Ruhe besichtigte
Nehemia allein die Trümmer (Kap.
2,11—16).
2. Dann ermutigte er das Volk zum Werk
(Kap. 2,17—20).
3. Die Namen der Mitarbeiter und der
Bericht über die Arbeit (Kap. 3).
4. Sechs Arten von Widerstand hatte
Nehemia zu überwinden:
a) Verdruss (Kap.
2, 10)
b) Verhöhnung (Kap.2,
19)
c) Zorn (Kap.
4, 1)
d) Spott (Kap.
4, 1)
e) Streit (Kap.
4, 8)
f) Arglist (Kap.
6, 2—3)
5. Am gefährlichsten war der
Widerstand der eigenen Freunde:
a) Entmutigung (Kap.4,10—12)
b) Selbstsucht (Kap.
5)
Das Buch kann folgendermaßen
eingeteilt werden:
I. Nehemia erhält die Erlaubnis von
Artaxerxes (Arthasastha). Jerusalem zu besuchen (445 v. Chr.),
1, 1-2, 8.
II. Der Wiederaufbau der Mauern von
Jerusalem, 2, 9-7, 73.
III. Die große Erweckung unter Esra,
8, 1-10, 39.
IV. Die Zustände, die in Palästina
herrschten, nachdem ein Überrest dort etwa 100 Jahre gelebt
hatte, 11, 1-13, 31.
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ESTHER
Verfasser: Gott
Datum der Niederschrift: 5 Thema: Jahrhundert v. Chr.
Gottes Vorsehung und Fürsorge
DAS BUCH ESTHER
schließt die Reihe der historischen Bücher des A.T. ab. Es
werden in diesem Buch Ereignisse aus der Zeit berichtet, da die
Juden als Gefangene in Persien waren. Esther (der Name bedeutet Stern) war
ein jüdisches, junges Mädchen, das Königin von Persien wurde und
gebraucht wurde, um ihr Volk vor einem Blutbad zu retten. Der
König, in diesem Buch Ahasveros genannt, war Xerxes; er regierte
486-465 v. Chr. (vgl. Esra 4, 3-6 und Fußnote zu V. 3).
Der Name Gottes wird in dem Buch Esther nie genannt, auch wird
das Buch im N.T. nicht erwähnt. Aber die Vorsehung und Fürsorge
Gottes für Sein Volk wird in besonders klarer Weise dargestellt.
Das Buch kann folgendermaßen eingeteilt werden:
I. Esther wird zur Königin gewählt, 1, 1-2, 18.
II. Esther befreit ihr Volk, die Juden, 2, 19-7,10.
III. Die Rache der Juden an ihren Feinden, 8, 1-10, 3.
Eigenart:
1. Der «grosse Reformator» … Luther war kein Freund des Buches
Esther. Analog zur Offenbarung und Jakobus Brief. .....
Typische Irrlehren des Christen- und Judenverfolgers,
Zigeuner- und Bauernmörders Martin Luther
-"Leugnung des freien
Willens", darum wurde ML tierähnlich.
--"Der Wandel eines Christen müsse nicht mit seinem Wesen
übereinstimmen". Ursache: Schizophrenie?
--- ML leugnete Teile des Wortes Gottes: war er ein theologisch
geschulter Gottesleugner?
-----ML lehrte unbiblisches über die Maria, war er ein
verkappter Antichrist?
-------- ML stiftete zum Massenmord an Christen und Bauern und
Wiedertäufern an, Martin Luther war der geistige Vater von
Adolph Hitler!
----------ML Luther hasste, verabscheute behinderte Menschen, er
war ein richtiggehender Satan.
------------ML`s Judenhass entsprach seinem antichristlichen
Hirn.
--------------ML der Pyromane, er wollte, dass man alle
Synagogen verbrennt
----------------Martin Luther "lehrte" dass man seine Seele
erretten könne, wenn man die Juden verfolgt und totschlägt.
· Er
wünschte, dass es ( Das Buch Esther) nicht vorhanden sein
möchte.
«Es
judezelt (jüdelt) so arg und ist voll jüdischer Unarten»,
sagte er. Viele teilen auch heute seine Ansicht. Gewiss ist das
Buch Esther ein Problem und voller Schwierigkeiten. Auf den
ersten Blick scheint das Buch einen völlig weltlichen Charakter
und damit keinen Anspruch zu haben, als ein Buch geistlicher
Belehrung angesehen zu werden, und noch weniger berechtigt zu
sein, einen Platz in der Heiligen Schrift einzunehmen.
2. Beachte:
a) der Name Gottes wird in diesem Buche nicht erwähnt, während
der Name des heidnischen Königs mehr als 150 mal vor kommt.
b) Esther wird im Neuen Testament nicht angeführt.
c) Wir finden keinerlei Erwähnung des Zeremonialgesetzes.
Tatsache:
1. Ehe wir das Buch voreilig verurteilen, wollen wir fragen, was
das jüdische Volk darüber denkt, und ob wir es wirklich
verstehen oder nicht.
2. Es ist eine Tatsache, dass dieses Buch nicht nur als ein Teil
des Kanons angenommen wurde, sondern es wurde von vielen Juden
als besonders heilig angesehen. Nach ihrer Meinung gebührt ihm
der erste Platz nach den fünf Büchern Mose.
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HIOB
Verfasser: Gott
Schreiber Hiob?
Thema: Das Problem des Leidens
Datum der Niederschrift: ungewiss.
HIOB ist das erste der Bücher der
Weisheit in dem Kanon des A.T., die andern Bücher sind Sprüche
und Prediger. Die Literatur der Weisheit, deren Beispiel im N.T.
der Brief des Jakobus ist, handelt von dem weiten Gebiet der
menschlichen Erfahrung und besteht in kurzen, kräftigen
Aussprüchen (Sprichwörtern), oder in Abhandlungen, Monologen
(Selbstgesprächen) und, wie in Hiob, in einer dramatischen
Darstellung.
Wenn auch das Buch den
Verfasser nicht nennt, so bezeichnen doch Hes. 14,14. 20 und
Jak. S, 11 Hiob als eine historische Persönlichkeit. Daß er in
dem patriarchalischen Zeitalter gelebt haben mag, kann aus
seinem hohen Alter gefolgert werden, aus verschiedenen
geographischen Angaben und aus dem Fehlen Jeder Erwähnung des
Gesetzes der Stiftshütte oder des Tempels. Die Verwendung von
wichtigen biblischen Begriffen in diesem Buch wie Gott, Mensch,
Satan, Gerechtigkeit, Erlösung und Auferstehung zeigt an,
besonders wenn man ein so frühes Datum für seine Entstehung
ansetzt, dass eine weitgehende Offenbarung Gottes sogar vor der
Niederschrift der Heiligen Schrift vorhanden war.
A. Hiob vor der Prüfung (Kap.
1,1—5)
1. Hiobs Wohnort war Uz, wahrscheinlich
im heutigen Hauran, einem Teile des Gebietes, welches jenseits
des Jordans dem halben Stamm Manasse zufiel.
2. Hiobs
Rechtschaffenheit (Kap. 1,1)
3. Hiobs
Wohlfahrt (Kap. 1,2—4)
4. Hiobs
Beliebtheit (siehe Kap.
29)
5. Hiobs
Frömmigkeit (Kap. 1,5)
6. Aus Vers
4 sehen wir, dass die Söhne
ihre eigenen Häuser gehabt haben müssen (Kap.
1,4).
7. Beachte: Hiob
suchte Zutritt zu Gott durch das Blut des Opfers. (Kap.
1,5).
B. Satan und das Geheimnis der
Leiden (Kap. 1,6 bis Kap. 2,10)
1. Satans
Zulassung in den Himmel (Kap.
1,6)
2. Satans
Ruhelosigkeit (Kap. 1,7)
3. Satans
Macht: Ihre Ausdehnung und ihre
Begrenzung (Kap. 1,12)
4. Satans
Einwand, dass Hiob nur so lange gottesfürchtig sein würde, als
es ihm wohlgehe- und dass Leiden seine ganze Frömmigkeit
umstossen würde (Kap.1,10.11).
· 5. Satans
Einwände erwiesen sich als falsch. Beachte: In Kap.
38,7 wird uns gezeigt, dass
die Söhne Gottes»
in Kap. 1,6 Engel
gewesen sind.
C. Ende der Geduld Hiobs (Kap. 2,11
bis Kap. 3)
Hier endet Hiobs Geduld und er beginnt
mit seiner Beschwerde (Klage). Wenn er auch Gott nicht
verwünschte, so verwünschte er doch den Tag seiner Geburt, indem
er in seine Verwünschungen das hineinbringt, was Satan in Hiobs
Segnungen gebracht hatte.
Beachte: Die
sieben Tage und sieben Nächte» in Kap.
2,13 sind die Zeitdauer einer
sehr grossen und umfassenden Trauer.
D. Die hitzige und fruchtlose
Erörterung über das Geheimnis des Leidens zwischen Hiob und
seinen Freunden (Kap. 4 bis Kap. 37)
1. Die Beweisgründe der drei Freunde
Hiobs stimmen darin überein, dass alles Leiden die Folge
persönlicher Sünde sei; deshalb bewiesen Hiobs grosse Leiden,
dass er ein grosser Sünder und ein grosser Heuchler sein müsse.
2. In den ersten
Reden der drei Freunde wird diese Feststellung zuerst
hervorgehoben, und jede Rede endigt mit einer Ermahnung an Hiob,
seine Sünde zu bereuen (Kap.
4—14).
3. In der zweiten
Reihe der Reden beschäftigt sich jede ausschliesslich mit den
schrecklichen Leiden und dem Ende des Bösen (Kap.15—21).
4. Die dritte
Reihe der Reden gleicht der ersten (Kap.
22—31).
5. Beachte,
wie Eliphas seine Beweisgründe auf Lehren stützt, die er durch
einen bemerkenswerten Traum oder eine Vision empfangen hatte;
Bildad auf alte Sprichwörter, die er gehört oder gelesen hatte (Kap.
8,8—10) und Zophar auf
Erfahrung und Vernunft.
6. Obwohl Hiob
dieselben Ansichten hat, beteuert er doch seine Unschuld und in Kap.
21 bringt er einen neuen Grund
vor, nämlich, dass die Bösen ihr Leben oft im Glück zubringen.
7. Der vierte
Freund, Elihu, zeigt (Kap. 33),
dass Leiden manchmal als Gottes Zucht anzusehen sind, um die
Seele zurechtzubringen.
E. Jehova und das Geheimnis des
Leidens (Kap.38 bis 41)
1. Wir sind zunächst erstaunt über das,
was Gott nicht sagt. Bisher ist das Buch ein langer
Beweisversuch gewesen, die Leiden zu ergründen und zu erklären.
Es ist als ob wir hieraus lernen sollten, dass die Geheimnisse
göttlicher Vorsehung nicht durch den Verstand ergründet werden
können. Ruhe kehrt nicht mittelst verstandesmässiger Erkenntnis
in das Herz ein.
2. Wenn Hiob unfähig war, einfache und
wohlbekannte Tatsachen (der Naturgeschichte und Wissenschaft) zu
erklären, wie konnte er fähig sein, das Geheimnis der Wege
Gottes zu erklären?
3. Der Umstand, dass Gott das Geheimnis
der Leiden nicht erklärte, lehrt uns, dass wir Ihm vertrauen
sollten.
F. Hiob und «das Ende des Herrn» (Kap.
42)
1. Was war der Zweck, den der Herr im
Auge hatte, als Er Hiobs Leiden erlaubte?
a) Hiobs Charakter zu offenbaren,
b) Gegenstand der Belehrung für andere,
c) Um eine verborgene Sünde ans Licht zu
bringen, nämlich Selbstgerechtigkeit.
2. «Darum
verabscheue ich mich und bereue in Staub und Asche»
(Vers 6)
ist stets die Sprache des wahrhaft Umkehrwilligen.
3. Beachte die
Kraft des Verses 10: Gott
segnet den Umkehrwilligen.
Der Gegenstand des Buches Hiob
ist Gottes vorausschauende und gerechte Regierung, die in dem
Licht des uralten Problems von dem Leiden des Gerechten
betrachtet wird. Für dieses Problem wusste Hiob, der sich selbst
rechtfertigte, keine Lösung, auch nicht seine drei Ratgeber, die
ihn der Sünde bezichtigten. Elihu, der Hiobs Leiden als
Züchtigung Gottes erklärte, um ihn von Sünde zu reinigen,
bewegte sich auf einer höheren Ebene, aber er versagte auch in
der Lösung der Frage nach dem Sinn des Leidens.
Erst als Gott sich Hiob in
Seiner Majestät und Macht offenbarte (Kap. 38-41),
wandte sich Hiob «schlicht und recht»
wie er war, von seiner eigenen Gerechtigkeit ab und bekannte:
«ich schuldige mich und tue Buße in Staub und Asche» (42, 6).
Dann aber, als er erkannt hatte, dass
er schlechter war als alles, was er je getan hatte, wurde Hiob
aus dem Leiden zu neuem Segen und zur Wiederherstellung seines
Wohlstandes erhoben.
Beachtenswerte messianische Stellen
in dem Buch sind folgende:
9, 33:
16, 19: 19, 25: 33, 23-24: 36, 18.
Kapitel 28 enthält eine wunderbare
Diskussion über die Weisheit,
und die Kapitel 38-41 sind Beispiele
von einer unübertrefflich herrlichen Poesie.
Das Buch kann in sechs Teile
eingeteilt werden:
I. Prolog (Vorwort), 1-2.
II. Das Gespräch Hiobs mit seinen
Ratgebern, 3-31.
III. Der Monolog (Selbstgespräch)
Elihus, 32-37.
IV. Der Herr redet, 38-41.
V. Das Bekenntnis Hiobs 42, 1-6.
VI. Epilog (Schlusswort), 42, 7-17.
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PSALMEN Alle
YouTube von Bibelkreis.ch
Verfasser: David und andere
Thema: Lobpreis Datum der
Niederschrift: 10.Jh.v.Chr.und später
DIE PSALMEN, dieser Titel wird von dem
griechischen Wort Psalmes abgeleitet; das Wort bedeutet:
ein Gedicht, gesungen zu der
Begleitung musikalischer Instrumente.
Dieses Wort kommt im griechischen
N.T. in folgenden Stellen vor: 1. Kor. 14, 26: Eph. 5, 19: Kol.
3, 16.
Der hebräische Titel des Buches
ist Sepher Tehillim, das bedeutet
Buch der Lobpreisungen.
Dreiundsiebzig Psalmen werden David
zugeschrieben, zwölf Asaph (50:73-83), zwei Salomo (72: 127).
einer Mose (90). einer Ethan (89) und
zwölf den Söhnen Korahs. aus einer Familie levitischer Sänger
(42-49; 84: 85; 87; 88). Die Psalmen
sind der Ausdruck einer Betrachtung von allem, was Gott in der
Vergangenheit getan hat, was Er in der
Zukunft tun wird, und sie geben die Bitte um die notwendige
Hilfe Gottes in der Gegenwart wieder;
in allen Psalmen wird die souveräne Macht und Güte Gottes an
erkannt.
Gliederung:
A. Das erste Buch. Psalmen 1—41
In Übereinstimmung mit dem ersten Buch
Mose (Genesis):
Schlüsselworte: Psalm 8,4; 10,18.
Gegenstand: Der Mensch: Zustand des
Segens, Fall und Wiedergenesung.
1. Der Zustand des Segens (Psalm
1)
2. Von seiner hohen Stellung gefallen
und nun in Feindschaft mit Gott (Psalm
2—8).
3. Die Feindschaft gipfelt im
Antichrist (Psalm 9—15)
4. Am Ende gesegnet durch das
Gnadenwerk des «Menschen
Christus Jesus» (Psalm
16—41).
B. Das zweite Buch. Psalmen 42—72
In Übereinstimmung mit dem zweiten
Buche Moses (Exodus):
Gegenstand: Israels
Untergang (Psalm 42—49); der
Erlöser (Psalm. 50—60); die
Erlösung (Psalm 61—72).
Bemerkungen: Im
1.Buch der Psalmen bildet der Mensch den Mittelpunkt, im 2.
Buche das Volk Israel. Das 2. Buch der Psalmen beginnt mit dem
Schrei aus der Tiefe des Niedergangs und der Bedrückung wie das
2. Buch Mose. Es schliesst mit dem König, der über die erlöste
Nation regiert (Psalm 72),
der sie zum zweiten Mal wiedergebracht hat von den vier Enden
der Erde, wie er sie einst zum ersten Mal aus Ägypten gebracht
hatte.
C. Das dritte Bach. Psalmen 73—89
In Übereinstimmung mit dem dritten
Buche Moses (Leviticus):
Gegenstand: Das Heiligtum.
Bemerkungen: Hier werden die
Ratschlüsse Gottes in Beziehung zum Heiligtum gesehen, das in
fast jedem Psalm dieses Buches erwähnt wird.
Das Heiligtum wird gesehen von seinem
Verfall bis zu seiner Herstellung in der Fülle des Segens.
D. Das vierte Buch. Psalmen 90—106
In Übereinstimmung mit dem vierten
Buche Moses (Numeri):
Gegenstand: Die Erde.
Bemerkungen: Wie das 4. Buch Mose das
«Buch der Wüste» oder der Erde ist, so ist in diesem vierten
Teil der Psalmen die Erde der Mittelpunkt.
«Segen für die Erde» ist nötig (Psalm
90—94), wird erwartet (Psalm 95—100) und genossen (Psalm
101—106).
Der erste Psalm dieses Buches wurde
während der Wüstenreise geschrieben (Psalm 90).
E. Das fünfte Buch. Psalmen 107—150
In Übereinstimmung mit dem fünften
Buche Moses (Deuteronomium):
Gegenstand: Das Wort Gottes.
Bemerkungen: Jede Belehrung des
fünften Abschnittes dreht sich um das Wort Gottes. Das Buch
beginnt mit Psalm 107, der den Schlüssel gibt:
«Er sendet Sein Wort und heilt sie»
(Vers 20), während Psalm 119 der grosse Psalm des ganzen Buches
ist.
Eine Anzahl der Psalmen verherrlichen
die Schöpfung; andere reden von historischen Ereignissen; im
besonderen bilden die Psalmen 104-106
eine historische Betrachtung. Der Abschnitt beginnt mit der
Schöpfung und endet mit der
Gefangenschaft des Volkes. Zu der historischen Gruppe müssen
auch die
Psalmen gerechnet werden, die sich
ausschließlich auf die Herrlichkeit der Stadt Jerusalem und des
Tempels in Vergangenheit und Zukunft
beziehen (besonders 48; 84; 122: 132). Sieben Psalmen werden
Bußpsalmen genannt (6: 32; 38: 51;
102; 130: 143); fünfzehn sind bekannt als Pilgerpsalmen (120-
134). Der bekannteste Dankpsalm ist
Ps. 136; der große Psalm über das Wort Gottes ist Ps. 119; und
die Halleluja-Psalmen, manchmal
genannt Hallel, sind Ps. 111-113 und 115-117. Die Schwäche des
Menschen und die Herrlichkeit Gottes
werden in Ps. 90 gegenübergestellt; Gottes schützende Fürsorge
wird in Ps. 91 gerühmt.
Die Psalmen enthalten einen
großen Reichtum an messianischer Prophetie: wir hören über das
Leiden
Christi (22; 69). über Christus als
König (2; 21; 45; 72). über Sein zweites Kommen (50; 97; 98).
und
in dem kurzen Psalm 110 wird Christus
als der Sohn Gottes und als der Priester nach der Weise
Melchisedeks geoffenbart; dieser Psalm
wird im N.T. häufiger angeführt als irgendein anderes Kapitel
des
A.T. Es sind 186 Zitate aus den
Psalmen in den Schriften des N.T. angeführt.
Der Psalter wird
gewöhnlich in fünf Bücher eingeteilt, jedes Buch endet mit einem
Lobpreis Gottes:
I. Psalm 1-41.
II. Psalm 42-72.
III. Psalm 73-89.
IV. Psalm 90-106.
V. Psalm 107-150.
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SPRÜCHE
SALOMOS Alle
YouTube von Bibelkreis.ch
Verfasser: Gott
Schreiber Salomo und andere
Thema: Weisheit
Datum der Niederschrift: 10.
Jahrhunderte v.Chr.
DIE SPRÜCHE sind eine Sammlung von
kräftigen Aussagen, in denen durch Vergleich oder durch
Gegensatz eine wichtige Wahrheit ausgedrückt wird.
Sprüche waren in allen Nationen der
alten Welt allgemein verbreitet.
Diese besondere Sammlung wurde zum
größten Teil von Salomo zusammengestellt, von dem es 1. Kön. 5.
12 heißt, dass er dreitausend Sprüche redete.
Gliederung:
A. Einleitung (Kap. 1, 1—5)
1. Gegenstand und Ergebnis der
Betrachtung dieses Buches.
2. Wer will darauf achtgeben?
B. 1. Teil. Sprüche für Salomo
(Kap. 1,6 —9,18)
Hier finden wir vierzehn Reden, von
denen dreizehn mit der Anrede «mein
Sohn» beginnen und eine mit «Söhne»
(Kap. 1,8.10.15; 2,1; 3,1.11.21;
4,1.10.20; 5,1;6,1.20; 7,1).
C. 2. Teil. Sprüche von Salomo
(Kap. 10,1 —19,19)
Beachte: Nicht
die zweite Person: dein, dich, sondern die 'dritte Person: er,
seiner, sich, sie, ihnen.
D. 3. Teil. Sprüche für Salomo
(Kap. 19,20 bis Kap. 24)
Sechs Ansprachen, welche mit «mein
Sohn» anfangen (Kap.
19,27; 23,15.19.26;24,13.21).
E.4. Teil. Sprüche von Salomo
(Kap.25 und 26)
Zusammengetragen von den Männern
Hiskias aus der königlichen Bücherei.
F. 5. Teil. Sprüche für Salomo
(Kap. 27—29)
Beginnt ohne eine förmliche
Einleitung. Beachte wieder
mein Sohn» (Kap. 27, 11).
G. 6. Teil. Sprüche von Agur (Kap.
30)
Gottes, des Allmächtigen, grosse
Rätselfrage, gesprochen aus der Ewigkeit in die Zeit (vergl. Vers
4).
H. 7. Teil. Sprüche einer Mutter
(Kap. 31)
Verschiedene weise Ratschläge und Lob
eines tugendhaften Weibes.
Unter den Tugenden, die in diesem Buch
empfohlen werden,
sind vor allem genannt: das Streben
nach
Weisheit,
die Pietät des Kindes,
die Freigebigkeit,
die Treue im Dienst,
die Ehrlichkeit in den geschäftlichen
Dingen.
Unter den Lastern, die verurteilt
werden, wird genannt:
die Unmäßigkeit im Essen und Trinken,
die Unzucht,
die Falschheit.
die Trägheit,
die Streitsucht
und der Verkehr in schlechter
Gesellschaft.
Die Sprüche, die von Salomo gesammelt
wurden, sind schwer einzuteilen:
die folgenden Einteilungen können
jedoch eine Hilfe sein:
I. Väterliche Ermahnungen, besonders
an die Jugend gerichtet. 1-9.
II. Die Weisheit und die Furcht Gottes
im Gegensatz zu Torheit und Sünde. 10-24.
III. Sprüche Salomes, ausgewählt von
den Männern Hiskias. 25-29.
IV. Zusätzliche Sprüche von Agur und
Lemuel. 30-31.
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PREDIGER
SALOMO Alle
YouTube von Bibelkreis.ch
Verfasser: Gott
Schreiber: Salomo
Thema: Das Denken des Menschen
Datum der Niederschrift: 10.
Jahrhundert. v. Chr.
DER PREDIGER,
dieser Titel ist von der Übersetzung
des A.T. in der Septuaginta übernommen worden und ist eine
Wiedergabe des hebräischen Wortes Koheleth,
das besagt, dass der Verfasser ein
Lehrer oder Prediger ist.
Ein großer Teil des Buches ist eine
Selbstbiographie, es werden Erfahrungen Salomos «des Predigers.»
und Königs in Jerusalem» (1. 1)
wiedergegeben,
die sein Thema bestätigen sollen.
«Es ist alles ganz eitel... ganz
eitel» (1, 2).
Unter «eitel» versteht Salomo das. was
leer ist, ohne bleibenden Wert, alles, was zur Enttäuschung
führt.
Der Prediger ist das Buch des Menschen
«unter der Sonne», der über das Leben nachdenkt.
Die Philosophie. die hier dargestellt
wird, macht keinen Anspruch auf Offenbarung, aber die göttliche
Inspiration gibt uns diesen Bericht zu unserer Belehrung über
menschliches Denken.
Es wird uns hier die Weltanschauung
eines der weisesten Männer der Geschichte dargestellt,
der wusste, dass es einen heiligen
Gott gibt, der über alles richten wird.
Gliederung;
A. Die Frage (Kap. 1,1—3)
Wie kann man ohne Gott zufrieden und
glücklich werden?
B. Der Versuch (Kap. 1,4 — 12,12)
Salomo versuchte auf mannigfache Weise
Befriedigung ohne Gott.
1. Wissenschaft (Kap. 1,4—11);
aber er fand nur einen beständig
wiederkehrenden Kreislauf in der Natur.
2. Weisheit und
Philosophie (Kap. 1,12—18)
3. Vergnügen (Kap. 2,1),
im Frohsinn (Vers
2),
im Trinken (Vers 3),
im Bauen (Vers 4),
in grossen Besitzungen (Verse 5—7),
in Reichtum und Musik, Genuss (Verse
8—10), aber alles war eitel.
4. Materialismus (Verse 12—26),
indem er nur für die Gegenwart lebte.
5. Fatalismus —
Glaube an schicksalshafte Vorherbestimmung — (Kap. 3,1—15).
6. Deismus —
Gottesglaube aus Vernunftsgründen — (Kap. 3,16 bis 4,16),
doch fand er alles unbefriedigend.
7. Religion —
ohne Wiedergeburt — (Kap. 5,1—8)
8. Reichtum (Kap.
5,9 bis 6,11),
aber ohne Bestand.
9. Sittenlehre (Kap.7,1
bis 12,12).
Hier befinden wir uns zwar in einer
reineren Atmosphäre und betreten einen höheren Boden.
Aber selbst die Sittenlehre befriedigte
nicht.
C. Das Ergebnis (Kap. 12, 13. 14)
1. Salomo steht vor uns abwechselnd
als der Mann der Wissenschaft und der Mann des Vergnügens, der
Skeptiker (Zweifler), Epikuräer (ein dem Genuss Ergebener),
Stoiker (Mensch mit unerschütterlichem Gleichmut), Fatalist
(Anhänger des Schicksalsglaubens) und Materialist, mit einigen
wenigen ernsten und erleuchteten Zwischenspielen.
Zuletzt sehen wir Salomo als den
Bussfertigen und Glaubenden, was nach unserer Ansicht der
höchste Titel des Menschen ist.
2. Beachte: «das
ist der ganze Mensch», d.h.
dies zu tun (Gott fürchten usw.) bedeutet ein «ganzer»,
also ein Gott wohlgefälliger Mensch zu sein.
Schlüsselwörter
sind «unter der Sonne»,
«ich sah»,
«ich sagte in meinem Herzen».
Die Stimmung in diesem Buch ist im
allgemeinen Traurigkeit:
«Arbeit» kommt etwa 23-mal vor.
«Böses» 22-mal.
«betrübt im Geist» 9-mal:
besonders betonte Wörter sind
«Unterdrückung». «Kummer» und «Trauer».
Das letzte Kapitel erhebt sich auf
die Ebene der Furcht des Herrn und des Gehorsams. Seinen Geboten
gegenüber.
Der Prediger Salomo kann
folgendermaßen eingeteilt werden:
I. Die Erfahrung des Predigers, daß
die irdischen Dinge eitel sind. 1-4.
II. Ermahnungen im Licht dieser
Erfahrung. S-10.
III. Die Schlussfolgerungen dieser
Erfahrung. 11-12.
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DAS
HOHELIED
SALOMOS
Verfasser: Gott
Schreiber Salomo
Thema: Die Geliebte
Datum der Niederschrift: 10.
Jahrhundert v. Chr.
NIRGENDS in der Schrift findet das
ungeistliche Denken des Menschen so viel Geheimnisvolles und
Unverständliches wie in diesem Buch, während heilige Männer und
Frauen zu allen Zeiten darin eine Quelle der reinen und
auserlesenen Freude gefunden haben.
Daß sich die Liebe des göttlichen
Bräutigams. die hier durch Salomos Liebe zu der Sulamithin
veranschaulicht wird, in der Art der ehelichen Beziehung
auswirkt, kann nur denen unheilig erscheinen, die so asketisch
sind, dass sie das Verlangen nach der Ehe überhaupt für unheilig
halten. Das Buch ist der Ausdruck der reinen ehelichen Liebe,
wie sie von Gott bei der Schöpfung gegeben wurde: es ist eine
Verteidigung dieser Liebe gegen beides, gegen die Askese und
gegen die fleischliche Lust, die beide Entweihungen der
Heiligkeit der Ehe sind. Eine dreifache Auslegung des Buches ist
möglich: es ist
(1) eine lebendige Schilderung der
Liebe Salomos zu einem Mädchen, der Sulamithin:
(2) eine sinnbildliche Offenbarung der
Liebe Gottes zu Seinem Bundesvolk. Israel, der Frau des Herrn
(Jes. 54. 5-6: Jer. 2, 2: Hes. 16. 8-14. 20-21. 32. 38: Hos. 2.
18. 20-22): und
(3) Anwendung ein Gleichnis der Liebe
Christi zu Seiner himmlischen Braut, der GdHdG (2. Kor. 11.1-2.
Randbemerkungen. Eph. 5,25-32).
Das Hohelied Salomos ist auch bekannt
unter dem Namen Lied der
Lieder, da es eine Anzahl
lyrischer Lieder enthält.
Die Lieder wollen keine
zusammenhängende Geschichte erzählen: die Geschichte kann
entdeckt werden, wenn man die Einzelheiten, die man in den
verschiedenen Unterhaltungen und Ereignissen erfährt,
zusammenstellt.
In diesem kurzen Buch, das mindestens
fünfzehn geographische Hinweise enthält, finden wir viele
besondere Ausdrücke, die das liebliche Wesen der Frau und die
Schönheit der Natur beschreiben.
Die acht Kapitel dieses Buches sind
nicht leicht einzuteilen: sie bestehen aus dem Titel und
dreizehn Liedern:
Gliederung:
Das Lied der Lieder kann in fünf
Abschnitte geteilt werden. Im Gegensatz zu den Abschnitten C und
E finden wir in denjenigen von A, B und D im allgemeinen Braut
und Bräutigam getrennt und das Ergebnis des Getrenntseins; zum
Schluss wonnevolle Vereinigung der Getrennten.
A. Kapitel 1—2,7
1. Einleitung — das schönste aller
Lieder Salomos (Kap. 1, 1)
2. Verlangen nach dem Kuss der
Gemeinschaft (Kap. 1, 2)
3. Der Bräutigam ist abwesend, doch
der Name duftend, und Seine Liebe wertvoller als alle irdischen
Freuden (Kap. 1,3.4).
4. Bekenntnis der Schwachheit und
Unwissenheit, aber Erinnerung an die mannigfachen
Gnadenerweisungen (Kap. 1, 5. 6).
5. Sehnsucht nach ihrem Geliebten,
obgleich Er sich verbirgt (Kap.
1, 7)
6. Er zeigt ihr, wo sie Ihn finden
kann (Kap. 1, 8)
7. Zuletzt offenbart sich der König
plötzlich, und dann haben wir Seine glühende Beschreibung von
der Braut und ihre Schilderung Seiner Person (Kap.
1, 9—2, 2).
8. Das Zeugnis der Braut, das von
ihrer völligen Befriedigung Kunde gibt (Kap.
2, 3—7).
B. Kapitel 2,8 —3,5
1. In diesem Abschnitt haben wir
wieder Trennung zwischen Braut und Bräutigam (Kap.
2, 8—9).
2. Die Braut schlafend (Kap.
2, 10)
3. Der Ruf des Bräutigams nach Seiner
Geliebten (Kap. 2, 10—13)
4. Die Braut sucht Schutz in der
Felsenkluft (Kap. 2, 14)
5. Der Bräutigam lenkt ihre Blicke und
ihr Suchen nach Ihm (Kap. 3,
1-2).
6. Hilfe der Wächter (Kap.
3, 3)
7. Ihre Belohnung: Ihn zu finden (Kap.
3, 4)
C. Kapitel 3,6—5,1
Dieser Abschnitt unterscheidet sich
von den beiden vorhergehenden darin, dass Braut und Bräutigam
nicht voneinander getrennt sind; sie spricht nicht ein einziges
Mal; Er allein redet. Hier zum ersten Mal nennt der Bräutigam
die Geliebte Seine «Braut».
In Kapitel
1 ist sie nur Seine «Freundin»,
in Kapitel
2, 14 nennt Er sie «Taube»,
das Bild des in ihr gegenwärtigen Heiligen Geistes.
In Kapitel
4, 8 nennt Er sie «Meine
Braut».
D. Kapitel 5. 2—8,4
Hier haben wir wieder das Getrenntsein
der Beiden. Die Braut schläft, wird aber von Ihm geweckt; sie
ist zunächst zu träge, und als sie auf steht, findet sie, dass
ihr Geliebter weggegangen ist. Sie erzählte ihren Kummer den
Töchtern Jerusalems, diese fragen sie, worin sich ihr Geliebter
von andern unterscheide. Sie antwortet. Gefragt, wohin Er
gegangen sei, erinnert sie sich plötzlich. Dann kehrt Er zurück
und beschreibt die Herrlichkeit der Braut in einer Sprache, die
den verfeinertsten orientalischen Geschmack nicht verletzen
würde.
E. Kapitel 8, 5 bis Ende
Hier sehen wir die Braut und den
Bräutigam noch einmal beisammen, aus der Wüste heraufkommend.
Jetzt gibt es für sie keine Wüste mehr, nur noch das Land, das
von Milch und Honig fliesst.
Den König erinnert sie an ihre frühere
niedere Stellung (Vers 5)
und die Braut überströmt in einer wunderbaren Schilderung und
Beschreibung der wahren Liebe.
Titel 1. 1.
Lied I. 1. 2-6.
Lied II. 1. 7-8.
Lied III. 1. 9-17.
Lied IV. 2. 1-7.
Lied V. 2. 8-17.
Lied VI. 3. 1-5.
Lied VII. 3. 6-11.
Lied VIll. 4. 1-7.
Lied IX. 4. 8-5. 1.
Lied X. 5. 2-6. 3.
Lied XI. 6. 4-7. 11.
Lied XII. 7. 12-8. 4.
Lied XIII. 8. 5-14.
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JESAJA
Verfasser: Gott
Schreiber Jesaia
Thema: Der Messias Israels
Datum der Niederschrift: 8.
Jahrhundert v. Chr.
JESAJA, dessen Name: Heil
Jehovas bedeutet, war der
größte unter den schreibenden Propheten.
Er richtete sein Amt in Juda während
der Regierung von vier Königen aus, wahrscheinlich von 740 bis
680 V. Chr., also in einem Zeitraum von etwa sechzig Jahren.
In dieser Zeit wurde Samaria genommen
und Israel weggeführt, ca. 722-721 v. Chr., und Juda wurde von
Sanherib überfallen, 701 v. Chr.
Die Themen, über die Jesaja redet,
reichen zurück bis zu dem ewigen Ratschluss Gottes und der
Schöpfung des Weltalls (z. B. 42, 5)
und schauen vorwärts bis zu der Zeit,
da Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen wird (65,
17; 66, 22).
Kein anderer Prophet hat mit einer so
gewaltigen Beredsamkeit von der Herrlichkeit Gottes geschrieben
(siehe Kap. 40).
Alle Nationen der Erde überschaut
Jesaia in seinen Prophetien (z. B. 2,4: 5, 26; 14, 6. 26; 40,
15. 17. 22; 66, 18).
Es sind in dem Buch des Jesaja viele
wichtige prophetische Worte über Jerusalem enthalten
(das mit mehr als dreißig verschiedenen Namen genannt wird),
ebenso wichtige Voraussagen über Israel,
Juda und die Nationen der Erde,
aber vor allem wichtig sind die großen messianischen Prophetien,
in denen vorhergesagt wird: die Geburt Christi (7, 14: 9,5),
Seine Gottheit (9,5-6), Sein Amt
(8,23; 9, 1: 42, 1-7; 61, 1-2),
Sein Tod (52, 1-53, 12), Seine
zukünftige, tausendjährige Herrschaft (z.B. Kap. 2: 11; 65),
usw.
Von allen Propheten des A.T. ist
Jesaja am verständlichsten, keiner der Propheten ist mehr mit
dem Erlösungswerk Christi beschäftigt als er.
In keinem andern Teil der Heiligen
Schrift, die unter dem Gesetz geschrieben wurde, findet sich
eine so klare Schau für die Gnade.
Das Buch kann wie folgt eingeteilt
werden:
Allgemeines für das Studium:
1. Der Prophet Jesaja enthält
sieben ewige Dinge:
· a)
Rettung (Kap. 45, 17)
· b) Licht
(Kap. 60, 19)
· c) Freude
(Kap. 35, 10)
· d) Kraft
— Fels — (Kap. 26,4)
· e) Güte (Kap.
54,8)
· f) Bund (Kap.
55, 3)
· g)
Gericht (Kap. 33, 14)
2. Stelle nach den Blättern dieses
Buches das Leben des Herrn zusammen:
· a) Seine
Geburt (Kap. 7,14;9,6)
· b) Seine
Familie (Kap. 11,1)
· c) Seine
Salbung (Kap. 11,2)
· d) Sein
Charakter (Kap. 11,3—4)
· e) Sein
einfaches Leben (Kap. 7,15)
· f) Seine
Milde (Kap. 42,1—4)
· g) Sein
Tod (Kap. 53)
· h) Seine
Auferstehung (Kap. 25,8)
· i) Seine
glorreiche Regierung (Kap. 11,
3—16;33. usw.)
3. Beachte
seine Lehre vom Heiligen Geiste:
Kap.11,2;32,15;40,7.13; 42,1; 44,3;
59,19.21;61,1;63,10.
4. Forsche nach, was das Buch über
Trost sagt:
Kap. 40,1; 51,3.12; 66,13;61,2.3;63,9;
43,1.2; 50,10.
5. Beachte ferner:
· a) Seine
Andeutung der Dreieinigkeit: uns»
(Kap. 6, 8)
· b) Seine
Prophezeiung über das Ende der Kriege (Kap.
2,4; 11,9; 14,7).
· c) Seine
drei »glückselig»
(Kap. 30,18; 32,20; 56,2)
· d) Jehova
als König Israels (Kap. 6,5;
44,6; 43,15)
· e) Ein
Überrest aus Israel soll errettet werden (Kap.
1,25—27; 2, 2.3; 6,13; 11,11; 18,7; 27,12.13 usw.)
I. Prophetische Reden über Juda, 1-12.
II. Prophetische Reden über die
Nationen, 13-27.
III. Prophetische Warnungen an Ephraim
und Juda, 28-35. IV. Geschichtlicher Zwischenabschnitt:
Sanheribs Überfälle und die Krankheit
des Hiskia, 36-39. V. Die Größe und Erhabenheit Gottes, 40-48.
VI. Der leidende Knecht des Herrn,
49-57.
VII. Abschließende Ermahnungen und
Prophezeiungen, 58-66.
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JEREMIA
Verfasser: Gott
Schreiber Jeremia
Thema: Warnung und Gericht
Datum der Niederschrift: 7.
Jahrhundert v. Chr.
JEREMIA (die Bedeutung seines Namens
ist ungewiss) war ein junger Priester von Anathoth, als er
seinen Dienst als Prophet begann.
Sein Buch ist sehr persönlich
geschrieben, darum ist sein Charakter und auch sein Leben besser
bekannt als das irgendeines andern schreibenden Propheten.
Manchmal wird Jeremia «der weinende Prophet» genannt;
er liebte sein Volk von Herzen und
hatte sich völlig für Gott und Seine Heiligkeit hingegeben. Er
wurde von seinem eigenen Volk verfolgt, weil er mit Kühnheit die
unwillkommene
Wahrheit über die drohende
Gefangenschaft verkündigte (19, 14-20, 18: Kap. 37-38), aber er
verlor nie die barmherzige Liebe für sein Volk.
Jeremia wurde in dem dreizehnten Jahr
des Königs Josia berufen, 626 v. Chr., Zephanja und Habakuk
waren während seines frühen Dienstes seine Zeitgenossen:
Daniel weissagte während seines
späteren Dienstes.
Seine ersten Prophezeiungen, die er
in den letzten Jahren vor dem Fall Jerusalems verkündigte, waren
hauptsächlich Warnungen an das Volk:
er sagte ihnen, wenn sie nicht
Umkehren würden von ihren Sünden, so würde ihre Stadt zerstört
werden.
Nach dem Fall Jerusalems im Jahre 586
v. Chr. wurde Jeremia von Nebukadnezar vor die Wahl gestellt, ob
er nach Babel gehen,
oder ob er mit den armen Überrest
seines Volkes (2. Kön. 24, 14) zurückbleiben wolle.
Er wählte, zu bleiben und dem
Überrest zu dienen.
Nach der Ermordung Gedaljas (41, 7
fr.) riet er dem Volk, im Lande zu bleiben, aber sie gingen
trotzdem nach Ägypten und nahmen Jeremia und Baruch mit (43, 6.
7).
Während dieser Zeit versuchte Jeremia
noch, den Überrest zurück zum Herrn zu führen (Kap. 44). Er
sagte auch die Rückkehr Israels in das Land während der Endzeit
voraus (z. B. 23, 3-8).
Jeremia starb wahrscheinlich in
Ägypten.
Gliederung:
A. Berufung (Kap. 1)
Jeremias Berufung und Auftrag
a) Einleitung (Kap.
1,1—3)
b) Jeremias Berufung (Kap.
1,4—8)
c) Jeremias Ausrüstung (Kap.
1,9.10)
d) Jeremias Ermutigung (Kap.
1,11—19)
B. Dienst (Kap.2—51)
1. In Juda. Vor dem Fall Jerusalems (Kap.
2—38)
Nehmen wir die
übliche Formel prophetischer Aussprüche;
«Das
Wort Jehovas geschah» als
Führer, so ergeben sich gegen fünfzig verschiedene
Prophezeiungen in diesem Buche.
2. Der Fall Jerusalems (Kap.
39)
Kapitel 39 gibt einige Einzelheiten über
den Fall der gottlos gewordenen Stadt.
3. Der Überrest im Lande nach der
Gefangenschaft (Kap.40—42)
Vermischung von Geschichte und
Weissagung.
4. In Ägypten (Kap. 43—51)
a) Botschaft an
die Juden (Kap. 43—51)
b) Botschaft an die heidnischen
Nationen (Kap. 46—51)
C. Rückblick (Kap. 52)
Das Buch kann folgendermaßen
eingeteilt werden:
I. Prophezeiungen des Gerichts über
Juda, 1-45.
II. Prophezeiungen über andere
Nationen, 46-51.
III. Historischer Anhang, 52.
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KLAGELIEDER
JEREMIAS
Verfasser: Gott
Schreiber. Jeremia
Thema: Klage über Jerusalem
Datum der Niederschrift: 6.
Jahrhundert v. Chr.
Gliederung:
A. Berufung (Kap. 1)
Jeremias Berufung und Auftrag
a) Einleitung (Kap.
1,1—3)
b) Jeremias Berufung (Kap.
1,4—8)
c) Jeremias Ausrüstung (Kap.
1,9.10)
d) Jeremias Ermutigung (Kap.
1,11—19)
B. Dienst (Kap.2—51)
1. In Juda. Vor dem Fall Jerusalems (Kap.
2—38)
Nehmen wir die
übliche Formel prophetischer Aussprüche;
«Das Wort Jehovas geschah»
als Führer, so ergeben sich gegen
fünfzig verschiedene Prophezeiungen in diesem Buche.
2. Der Fall Jerusalems (Kap.
39)
Kapitel 39 gibt einige Einzelheiten über
den Fall der gottlos gewordenen Stadt.
3. Der Überrest im Lande nach der
Gefangenschaft (Kap.40—42)
Vermischung von Geschichte und
Weissagung.
4. In Ägypten (Kap. 43—51)
a) Botschaft an
die Juden (Kap. 43—51)
b) Botschaft an die heidnischen
Nationen (Kap. 46—51)
C. Rückblick (Kap. 52)
Gefangenschaft Judas
Das im Beginn des Buches vorausgesagte
Gericht findet am Ende seine Erfüllung.
DIE KLAGELIEDER,
die aus fünf Liedern bestehen und
über die Zerstörung Jerusalems klagen, sind zweifellos das Werk
des Jeremia.
Die literarische Form ist zum größten
Teil die alphabetische Reihen folge der Versanfänge, ähnlich wie
die Anordnung des Ps. 119.
In Kapitel I und 2 beginnt jeder der
zweiundzwanzig Verse mit einem neuen Buchstaben des hebräischen
Alphabetes.
Kapitel 3 hat Sechsundsechzig Verse,
die in zweiundzwanzig Gruppen von je drei Versen angeordnet
sind, und jede Gruppe beginnt mit einem neuen Buchstaben.
Das fünfte Kapitel ist nicht
alphabetisch angeordnet, aber es hat auch zweiundzwanzig Verse
in einem klagevollen Versmaß geschrieben
— die zweite Hälfte jedes Verses ist
kürzer als die erste — so dass ein trauriger Eindruck des
Abklingens entsteht.
Die tiefere Bedeutung der Klagelieder
liegt in der Tatsache, dass die schwere Last des Mitleidens,
die Jeremia für Jerusalem empfindet,
die Liebe und den Schmerz enthüllen, den der Herr für das Volk
hat, das Er züchtigt. Es ist eine Last wie sie Jesus Christus in
Seiner Klage über Jerusalem ausdrückt (Mt. 23, 37-39).
Das Buch kann nach den Kapiteln
eingeteilt werden, jedes Kapitel enthält eine neue Klage.
►
◄ ▲ ▼ ► ◄ ▲ ▼► ◄ ▲ ▼ ► ◄ ▲ ▼► ◄ ▲ ▼ ►
◄ ▲ ▼► ◄ ▲ ▼ ► ◄ ▲ ▼
HESEKIEL
Verfasser: Gott
Schreiber: Hesekiel
Thema: Gericht und Herrlichkeit
Datum der Niederschrift: 6. Jahrh. v.
Chr. HESEKIEL, ein Priester, dessen Name bedeutet Gott wird
stärken, war unter den jüdischen Gefangenen, die zwischen der
ersten und letzten Deportation Judas (2. Kön. 24. 11-16) nach
Babylon gebracht wurden.
Sein Buch zeigt ihn als einen Mann
von strenger Unantastbarkeit und starker Zielsetzung, völlig
hingegeben an das Amt seines priesterlichen Dienstes.
Wie Daniel und wie der Apostel
Johannes prophezeite er außerhalb des Landes Juda;
sein prophetisches Wort, ebenso wie
das der Vorgenannten, geschieht vor allem in der Art des Symbols
und der Vision.
Hesekiel ist die Stimme des Herrn an
das ganze Haus Israel im Unterschied zu den vorexilischen
Propheten, deren Dienst sich entweder an Juda oder an das
Königreich der zehn Stämme wandte,
oder an beide.
In besonderem Gegensatz zu Jeremia
wird das Material in der Prophetie des Hesekiel in
chronologischer Reihenfolge gegeben, so wie Gott es ihm enthüllt
hatte.
Allgemein gesprochen war es die
Aufgabe des Hesekiel, der Generation, die in der Verbannung
geboren wurde, die nationalen Sünden Israels vor Augen zu
stellen, die dieses Volk so tief in das Verderben gebracht
hatten (z. B. Hes. 14, 23); den Glauben der Verbannten zu
stärken durch die Voraussagen der nationalen Wiederherstellung,
der späteren Ausübung des Gerichts über ihre Unterdrücker und
der nationalen Herrlichkeit unter der Königsherrschaft Davids.
Beachte, dass die Herrlichkeit des Herrn gerade vor der
Zerstörung Jerusalems von der Stadt wich (11, 23);
diese Herrlichkeit wird in dem
Zeitabschnitt des tausendjährigen Reiches nach Jerusalem
zurückkehren (43, 2).
In keinem Tempel in Jerusalem ist seit
586 v. Chr. die Gegenwart der Herrlichkeit des Herrn in dieser
Art gewesen.
Das Buch kann folgendermaßen
eingeteilt werden:
I. Die Berufung des Hesekiel, 1-3.
II. Warnungen vor dem Gericht über
Jerusalem, 4-24.
III. Gerichte über die heidnischen
Nationen, 25-32.
IV. Hesekiels Verantwortung als
Wächter, 33.
V. Voraussagen von Ereignissen, die am
Ende des Zeitalters statt finden werden, wenn Israel wieder in
seinem Lande ist, 34-39.
VI. Der Tempel im tausendjährigen
Reich und sein Gottesdienst, 40, 1-47, 12.
VII. Die Einteilung des Landes während
des tausendjährigen Reiches, 47, 13-48, 35.
Da Hesekiel ein Priester war, ist es
möglich, priesterliche Zeichen durch seine ganze Prophetie
hindurch zu verfolgen.
Seine Visionen der göttlichen
Herrlichkeit (Kap. 1 und 10) sind Erinnerungen an die Shechinah
(Wolke der Herrlichkeit) in dem mosaischen System.
Die Abschnitte des Weggehens der
Herrlichkeit (Kap. 8-11) werden geschrieben von einem, der mit
der priesterlichen Ordnung vertraut war.
Die Kapitel 40-48 sind
unmissverständlich abgefasst in Ausdrücken, die nur in dem
Rahmen der levitischen Verordnungen verständlich sind.
Sogar Einzelheiten des Priestertums
wie das Verbot der Verunreinigung des Priesters (4, 13ff.), und
der Entweihung des Sabbat (20, 12ff.; 22, 8) werden er wähnt.
2(1,4)
In dem Exil, weit weg von dem Anblick
der Herrlichkeit des irdischen Tempels Gottes, umgeben von dem
Glanz des Götzendienstes, erhielt Hesekiel eine
Vision von der Majestät und dem Wunder
der Herrlichkeit Gottes, die ihm zeigte, dass sein Gott
herrlicher war als alles, was das Heidentum bot,
und die in sein Gemüt die Größe des
unsichtbaren Gottes von Israel prägte.
Die Vision sagte ihm, dass die Dinge
dieser Welt nicht durch unpersönliche Gesetze der Natur bestimmt
werden, sondern durch einen lebendigen Geist (VV. 20-21).
Über dem Gewirr der menschlichen
Pläne, redet die Stimme Gottes mit Autorität (V. 24).
Die vier Angesichter in der Vision (V.
10)
sind ein Vorschatten der vier Arten,
in denen Gott sich selbst offenbaren würde,
wenn Er in dem menschlichen Fleisch
als Messias erscheinen würde.
Zur Rechten ist der Löwe, das Symbol
des Königtums (Mt.).
Zur Linken ist der Ochse, das Symbol
des Knechtes (Mk.).
Das Angesicht eines Menschen stellt
Sein vollkommenes Menschsein dar (Lk.).
Der Adler, der sich darüber erhebt,
ist das Symbol Seiner Gottheit (Joh.). Vgl. auch Offenbarung. 4,
7.
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DANIEL
Verfasser: Gott
Schreiber Daniel
Thema: Erhebung und Fall von
Königreichen
Datum der Niederschrift: 6. Jahrh. v.
Chr.
DAS BUCH DANIEL,
ebenso wie Die Offenbarung im N.T.,
werden Apokalypse genannt, auch Jesaja 24-27 (die Apokalypse des
Jesaja)
und ebenso die Visionen in dem
Propheten Sacharja.
«Apokalypse» bedeutet Enthüllung.
Wenn die Bosheit in der Welt ihren
Höhepunkt erreicht zu haben schien, wenn die bösen Mächte
herrschten, gab Gott eine Apokalypse, um die wirklichen
Zusammenhänge hinter dem, was sichtbar war, zu zeigen und den
endlichen Sieg der Gerechtigkeit auf der Erde zu verkündigen.
Die apokalyptischen Schriften enthalten viele Zahlen und
Symbole. Gott gebrauchte diese literarische Form, um Seinem Volk
die Wahrheit klar vor Augen zu stellen. Der Verfasser dieses
Buches ist Daniel, sein Name bedeutet Gott ist mein Richter. Er
kam in seiner Jugend nach Babylon, bei der ersten Deportation
unter Nebukadnezar.
Er zeichnete sich durch seine
Weisheit bald in diesem Lande aus, das durch seine weisen Männer
berühmt war. Er stieg auf und wurde einer der drei höchsten
Beamten des Medo-persischen Reiches (5, 29: 6, 2-4). Er lebte in
Babylon mindestens bis zum Jahre 530 v. Chr.
Das Buch Daniel redet über Könige und
Königreiche, über Throne und Gewalten.
Es enthüllt eine Anzahl historischer
Berichte und vor allem die Prophetien über die Reihenfolge der
Königreiche «in den Zeiten der Heiden» (Lk. 21, 24; siehe Offb.
16, 19, Fußnote): es stellt besonders das Ende dieses
Zeitabschnittes dar.
Das Buch Daniel enthält auch die
einzige Weissagung im A.T. (9, 24-27) über die genaue Zeit des
ersten Kommens Christi.
Die historischen Ereignisse, die
damals im Anfang der Zeiten der Heiden geschahen, werden als
Illustration gebraucht für das Geschehen, das in diesem Buch
prophetisch geschildert wird als der Abschluss der Regierung der
Heiden bei dem Wiederkommen Christi, des Messias.
So sind z. B. die Verfolgungen der
Kinder Gottes in Kap. 3 und 6 ein Vorschatten der
schrecklicheren und allgemeineren Verfolgung des Volkes Gottes,
die am Ende dieses Zeitalters stattfinden wird (7,25; 8, 24; 12,
I); ebenso wird die gotteslästerliche Verwerfung des Gottes
Israels, die in 5, 1-4; 6,6-13 vorkommt,
am Ende des Zeitalters wieder
erscheinen, und zwar in einer allgemeineren Form und in einer
noch heftigeren Auswirkung (7,25; 9,26; II, 37. 38).
Dieses Buch wird oft im N.T. zitiert
oder angeführt (vgl. besonders das Wort unseres Herrn über
Daniel in Mt. 24,15; Mk. 13,14), auch ist das Buch Daniel der
Schlüssel zu der Offenbarung des Johannes. Die Prophetie des
Daniel hat einen großen Einfluss auf die erste Gemeinde
ausgeübt; die Übersicht über die vier aufeinanderfolgenden
Reiche beherrschte die europäische Geschichtsschreibung bis zur
Mitte des achtzehnten Jahrhunderts.
Das Buch kann wie folgt eingeteilt
werden:
I. Daniels frühes Leben am Hofe in
Babylonien,
II. Nebukadnezars Vision des Bildes,
2.
III. Die Errettung der drei
hebräischen Jünglinge aus dem Feuerofen, 3.
IV. Die Vision Und die Demütigung
Nebukadnezars, 4.
V. Daniels Erfahrungen unter Belsazer
und Darius, 5-6.
VI. Daniels Vision von den vier
Tieren, 7.
VII. Die Weissagung von der Niederlage
der Perser durch die Griechen und von der Entweihung des
Tempels, 8.
VIII. Daniels Gebet und die Weissagung
von den siebzig Wochen, 9.
IX. Daniels letzte Vision, 10-12.
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HOSEA
Verfasser: Gott
Schreiber Hosea
Thema: Die erlösende Liebe
Datum der Niederschrift: 8. Jahrh. v.
Chr.
HOSEA, dessen Name bedeutet der Herr
rettet,
hat sein Amt während der Zeit von
vier verschiedenen Königen in Juda ausgeübt
— Usia, Jotam, Ahas und Hiskia;
also in der Zeit Jerobeam II., des
Königs von Israel. Hosea war ein Zeitgenosse von Amos in Israel
und von Jesaja und Micha in Juda und sein Amt dauerte bis nach
der Zeit der Wegführung des nördlichen Königreiches in die
erste, oder assyrische Gefangenschaft
Das Thema der ersten Kapitel in der
Prophetie des Hosea ist die Untreue Israels, dargestellt in Ausdrücken
des Eheverhältnisses,
das ein bekanntes Bild ist. um Gottes
Beziehung zu Seinem erwählten Volk zu beschreiben (2. Mose
34,15-16; 3. Mose 17, 7: 20, 5-6; 5. Mose 32, 16. 21; Jes. 54,
5).
Der Abfall Israels von dem Herrn wurde
Hosea besonders zu Gemüte geführt durch die ehebrecherischen
Handlungen seiner eigenen Frau,
sodaß seine persönlichen Erfahrungen
zu einer sinnbildlichen Darstellung der Erfahrungen Gottes mit
Israel wurden.
Israel war nicht nur untreu, sondern
seine Sünde war besonders schwer durch die hohe Stellung, die
ihm zuteil geworden war. .
Die Hauptwahrheiten des Buches sind:
(I) Gott leidet, wenn Sein Volk Ihm
untreu wird;
(2) Gott kann Sünde nicht dulden; und
(3) Gott wird nie aufhören, die
Seinen zu lieben und darum versucht Er diejenigen
zurückzugewinnen, die Ihn verlassen haben. . , r j n u , i i
Das Buch kann folgendermaßen
eingeteilt werden;
I. Die tragische Erfahrung des
Propheten. 1-3.
II Eine Anklage Israels, 4-8.
III. Vergeltung über Israel, 9-10.
IV. Die unaufhörliche Liebe Gottes für
Israel, II, 1-13, 8.
V. Die endliche Wiederherstellung
Israels, 13, 9-14, 10.
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JOEL
Verfasser: Gott
Schreiber Joel
Thema: Der Tag des Herrn
Datum der Niederschrift: 9. oder 8.
Jahrh. v. Chr.
DAS BUCH DES JOEL, dessen Name
bedeutet der Herr (Jehova) ist Gott, ist schwierig zu datieren,
weil darin kein König Israels und
keine fremde Nation erwähnt wird.
Viele Ausleger glauben, dass es zur
Zeit des Joas geschrieben wurde.
Es beschreibt eine Heuschreckenplage
in Juda, die alles zerstörte und das Volk verarmen ließ (1, 1-2,
11).
In dieser Notlage beschwört der
Prophet das Volk, zu dem Herrn zurückzukehren (2, 12-17). Gottes
gnädige Antwort folgt. In 2, 18-19 stehen die hebräischen
Zeitwörter in der Vergangenheit und werden auch in den meisten
Übersetzungen so wiedergegeben.
Wenn der hebräische Text wörtlich
übersetzt wird, so zeigen diese Verse, dass der Herr die Buße
des Volkes an nimmt, und dass Er infolgedessen verheißt,
nicht nur die Heuschreckenplage
wegzunehmen (2, 20).
sondern auch alles zu ersetzen, was
die Heuschrecken gefressen haben (2, 23-25).
In 3, I ff. schaut der Prophet weit
in die Zukunft, in ein kommendes Gericht und in große kommende
Freuden.
Die Invasion der Heuschrecken, die
zuerst als eine geschichtliche Tatsache erwähnt wird, kann
sinnbildlich verstanden ein
Vorbote für die Invasionen
menschlicher Heere sein, die in der Zukunft kommen werden.
Große Segnungen, die Gott in den
letzten Tagen über Sein Volk ausgießen wird, werden klar
beschrieben.
Joel kann in drei Teile geteilt
werden:
I. Die gegenwärtige Züchtigung und die
Befreiung, 1, 1-2, 27.
II. Die Verheißung des Geistes, 3,
1-2.
III. Die zukünftige Befreiung an dem
kommenden Tag des Herrn, 3, 3-4, 21.
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AMOS
Verfasser: Gott
Schreiber Amos
Thema: Gericht über Sünde
Datum der Niederschrift: 8. Jahrh. v.
Chr.
AMOS, dessen Name von dem Zeitwort
eine Last tragen abgeleitet wird,
lebte in dem 8. Jahrhundert V. Chr.
und war durch die Sünde des nördlichen Königreichs beschwert.
Während Hosea tief traurig war, weil
er die Untreue Israels der Liebe Gottes gegenüber empfand, war
Amos sehr empört über die Verletzung der Gerechtigkeit und des
Rechtes Gottes.
Seine Prophetie ist daher ein
Gegenstück und eine Fortsetzung der Botschaft des Hosea.
Die Worte, die am besten die Botschaft
des Amos wiedergeben, lauten: «Es soll das Recht offenbart
werden wie Wasser, und die Gerechtigkeit wie ein starker Strom»
(5, 24). Soziale Gerechtigkeit ist von wahrer Frömmigkeit nicht
zu trennen. Das Buch kann folgendermaßen eingeteilt werden:
I. Die Ankündigung des Gerichts, 1-2.
II. Das unvermeidliche göttliche
Gericht um der Sünde willen. 3-4.
III. Gott bittet Israel inständig, zu
Ihm zurückzukehren, S, l-IS.
IV. Einige Erscheinungen in Verbindung
mit dem Kommen des Herrn, 3, 16-9, 10.
V. Die endliche Wiederherstellung
Israels, 9, 11-15.
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OBADJA
Verfasser: Gott
Schreiber: Obadja
Thema: Gericht über Edom
Datum der Niederschrift: 6. Jahrh. v.
Chr.
OBADJA ist als Persönlichkeit ganz
unbekannt, abgesehen von der Bedeutung seines Namens {Knecht
oder Anbeter des Herrn).
Das Datum seiner prophetischen
Verkündigung ist nicht gewiss,
aber der Zusammenhang läßt annehmen,
dass es um 585 v. Chr. war. in dem Jahr nach der Zerstörung
Jerusalems durch Nebukadnezar. den König von Babylon.
Das Buch, dessen literarische Form ein
«Gerichtslied» ist, hat ein einziges Thema
— Gericht über Edom. die Nation, die
von Esau abstammt.
Zur Zeit Obadias war Sela (später
Petra genannt) die Hauptstadt von Edom.
Die einzigartigen Ruinen der Stadt,
aus massiven Blöcken des rosa gefärbten Felsens gehauen, waren
lange in den Wüstengebieten südlich des Toten Meeres verborgen;
sie wurden im Jahre 1812 entdeckt und
sind heute stille Zeugen von der Erfüllung der Prophetie.
Das Buch kann folgendermaßen
eingeteilt werden:
I. Die Verkündigung des Gerichts über
Edom. VV. 1-9.
II. Die Ursache dieses Gerichts. VV.
10-14.
III. Edom am Tage des Herrn. VV.
15-21.
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JONA
Verfasser: Gott
Schreiber Jona
Thema: Gottes Barmherzigkeit
Datum der Niederschrift: 8. Jahrh. v.
Chr.
JONA war ein Prophet aus Israel,
der um die Zeit Jerobeam II. lebte (2.
Kön. 14. 25). Sein Name bedeutet Taube; er kann als der erste
ausländische Missionar bezeichnet werden. Die historische
Tatsache der Bewahrung Jonas in dem großen Fisch und seine
Verkündigung unter den Einwohnern von Ninive wird von Christus
selbst bezeugt, der die Erfahrung des Propheten mit Seinem
eigenen Begräbnis und Seiner Auferstehung vergleicht (Mt. 12.
38-42). Das Buch ist ein Meisterwerk der konzentrierten
Erzählung. Es ist schade, dass meistens das Wunder von dem
großen Fisch bei der Auslegung des Buches überbetont wurde
(siehe 2. 1. Fußnote). Aber weder die Streichung noch die Kritik
des Verstandes löst die Schwierigkeit dieses Wunders, das ein
Gegenstand des Glaubens, nicht der Erklärung sein muss.
Das Buch Jona ist voll von
übernatürlichem Geschehen; nicht nur der große Fisch, auch der
Kürbis, der Wurm, der Ostwind sind Wunder der Führung Gottes —
aber das Größte ist doch, dass die ganze Stadt Ninive Buße tat.
Der Charakter Jonas und Gottes Handeln mit ihm veranschaulicht
die Geschichte des Volkes Israel in folgender Weise: Israel ist
außerhalb des Landes eine Not für die Heiden, aber dennoch ein
Zeugnis für sie: hinausgeworfen von den Heiden, wird es
wunderbar bewahrt: in der zukünftigen tiefsten Not wird Israel
den Herrn als Heiland anrufen und Befreiung erfahren, dann wird
Israel das Missionsvolk für die Heiden werden (Sach. 8. 7-23).
Aber besonders wichtig ist. dass Jona ein Typus für Christus ist
als des Gesandten, der von dem Tod wiedererweckt wurde und den
Heiden das Heil bringt. Das Buch kann wie folgt eingeteilt
werden:
I. Der Ungehorsam und die Flucht
Jonas. 1. 1-11. II. Jona und der große Fisch. 1, 12-2. 10.
III. Die größte Erweckung in der
Geschichte, 3.
IV. Die Größe der Barmherzigkeit
Gottes. 4.
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DER PROPHET
MICHA
Verfasser: Gott
Schreiber Micha
Thema: Gericht und Königreich
Datum der Niederschrift: 8. Jahrh. v.
Chr.
MICHA, dessen Name bedeutet: Wer ist
wie der Herr? prophezeite in dem achten Jahrhundert v.
Chr.
und war ein Zeitgenosse des Propheten
Jesaja (vgl. 1, l mit Jes. I, 1). Er kam aus der kleinen Stadt
Moreseth, etwa 20 Meilen südwestlich von Jerusalem.
Man kann in vielen Abschnitten
Ähnlichkeiten zwischen Jesaja und Micha feststellen (vgl. Micha
4, 1-5 mit Jes. 2, 2-4).
Jeremia erwähnt den Namen Michas (Jer.
26. 18) und verbindet ihn mit der Regierung des Hiskia und unser
Herr zitiert Micha 7, 6 in Mt. 10,35-36.
Samaria,
Jerusalem,
ganz Juda,
Israel und die Nationen sind
Gegenstand der Prophetie Michas. Assyrien ist die wichtigste
ausländische Macht jener Zeit.
Die Botschaften wenden sich vor allem
an die Hauptstädte, Samaria und Jerusalem, als die Zentren des
Einflusses in der Nation.
Gott bittet Israel und Juda inständig,
sich von ihren Sünden wegzuwenden und sich zu Ihm zu kehren: Er
bezeichnet den Assyrer als den Stab Seines Zornes und schließt
mit Verheißungen einer zukünftigen Herrlichkeit unter dem
Messias und Seiner gerechten Regierung.
Das Buch kann folgendermaßen
eingeteilt werden:
I. Die Verurteilung und die
Gefangenschaft, 1-2.
II. Die Strafe und die
Wiederherstellung des Königreiches, 3-5.
III. Das Flehen zum Herrn und die
Zusicherung der Barmherzigkeit, 6-7.
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NAHUM
Verfasser: Gott
Schreiber Nahum
Thema: Gericht über Ninive
Datum der Niederschrift: 7. Jahrh. v. Chr.
NAHUM bedeutet Trost (Gottes), eine ähnliche Bedeutung wie der
Name Nehemia.
Nahum prophezeite während des siebten Jahrhunderts v. Chr. Sein
Buch ist die Fortsetzung des Buches Jona.
Die Buße unter Jona schob das Gericht Gottes über Ninive etwa
ein Jahrhundert auf. Nahums Prophetie geschah wohl zwischen der
Zerstörung von Theben oder No (3, 8) durch Assurbanipal im Jahre
666 v. Chr. und der Eroberung von Ninive durch die Babylonier
und ihre Verbündeten im Jahre 612 v. Chr.
Der Stil des Buches Nahums ist lyrische Poesie auf höchster
Stufe: von vielen wird er für den leidenschaftlichsten aller
Propheten gehalten.
Allgemein wird zugegeben, dass seine Botschaften lebendig und
kräftig sind. Das Buch kann wie folgt eingeteilt werden:
I. Das Wesen Gottes, 1, 1-8.
II. Die Strafe Gottes über Seine Feinde. 1. 9-2. I.
III. Die Zerstörung Ninives wird ausführlich berichtet. 2.2-14.
IV. Die Ursache der Zerstörung. 3.
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DER PROPHET
HABAKUK
Verfasser: Gott
Schreiber Habakuk
Thema: Vom Zweifel zum Glauben
Datum der Niederschrift: 7. Jahrh. v. Chr.
HABAKUK, dessen Name bedeutet umarmen,
prophezeite in Juda die bevorstehende Invasion durch die
Chaldäer (1,6).
Die Zustände in 1, 2-4 werden bestätigt durch den Bericht in 2.
Kön. 21-22; der moralische und geistliche Niedergang
kennzeichnete das Leben der Nation.
Habakuk hatte eine besonders zarte Natur und einen geistlichen
Charakter.
Er zeigte eine große Liebe für sein Volk und nahm die Stellung
eines Wächters über sein Volk ein. Seine Fragen und Zweifel
entsprangen seinem Eifern für die Heiligkeit und Gerechtigkeit
Gottes.
Der Prophet war bestürzt darüber, dass Gott das Böse in Juda
erlaubte und mehr noch darüber, dass Gott Babylon als Zuchtrute
für Sein Volk gebrauchte.
Die Antwort auf seine Fragen findet sich in 2. 4: das ist
der Schlüssel Vers des Buches und er wird in Rom. 1, 17: Gal.
3,11: Hebr. 10, 38 zitiert.
In diesem Wort wird die Ursache von Leben und Tod angegeben.
Die Sünde muss zum Verderben führen: der Glaube aber führt
unbedingt sicher zum geistlichen Leben.
Die Gotteserscheinung in Kap. 3 erinnert an diejenige auf dem
Sinai und ist eine der herrlichsten in der Bibel. (Vgl. Hes. 40,
3-4: siehe I. M. 12, 7, Fußnote.) Die Bemerkung in 3, 19 «mein
Saitenspiel» sagt uns, dass der Prophet ein Levit und ein
Musiker war.
Das Buch kann wie folgt eingeteilt werden;
I. Die Bestürzung des Propheten, 1,1-2, I.
II. Die Antwort Gottes, 2, 2-20.
III. Der triumphierende Glaube Habakuks, 3.
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ZEPHANJA
Verfasser: Gott
Verfasser: Zephanja
Thema: Tag des Herrn Datum der Niederschrift: 7. Jahrh. v. Chr.
ZEPHANJA bedeutet der Herr verbirgt oder schützt: Zephanja war
der Ur-Urenkel des Königs Hiskia (1, I).
Der Inhalt des Buches zeigt, dass er während der Regierung des
Königs Josia prophezeite, vielleicht vor der großen Erweckung
von 621 v. Chr.
Entsetzt über den moralischen Niedergang seiner Zeit, sah er den
Fall Jerusalems voraus, der in seiner inspirierten Vision zu
einem Bild des Tages des Herrn wird.
Nicht nur das. sondern er sah auch das Gericht über die Heiden
voraus und die Wiederherstellung Israels in dem messianischen
Königreich.
Ein beherrschendes Thema dieses Buches ist der Tag des Herrn,
ein zukünftiges Ereignis, das er lebendig und kräftig
beschreibt. Zephanja gebraucht den Ausdruck «Tag des Herrn»,
mehr als ein anderer Prophet: und doch fleht er Juda an, «den
Herrn zu suchen», damit sie «am Tage des Zornes des Herrn
verborgen werden mögen» (2, 3).
Das Buch kann folgendermaßen eingeteilt werden:
I. Die kommende Invasion Nebukadnezars, ein Bild des Tages des
Herrn, 1, 1-2, 3.
II. Voraussagen des Gerichts über die benachbarten Nationen, 2,
4-IS. III. Der moralische Zustand Israels: die Gefangenschaft
wird kommen, 3, 1-7.
IV. Das zu künftige Gericht über die Heiden, danach der Segen
des Königreiches unter dem Messias. 3, 8-20.
Die Beschreibung des Tages des Herrn bei Zephanja ist ein
Beispiel der voraussagenden Prophetie, in der oft die nahe und
die weite Schau zusammen gesehen werden.
Aus der Ferne gesehen, kann sich eine große Bergkette wie ein
einziger Block vom Himmel abheben, obwohl sie in Wirklichkeit
aus vielen kleinen Hügeln und dazwischenliegenden Bergen
besteht, die durch weite Täler von den letzten Höhenspitzen
getrennt sind.
So kann Zephanja den drohenden Fall Jerusalems als einen nahen
Blick auf den späteren Tag des Herrn sehen und sagen,
dass dieser Tag «nahe» ist (V. 7) und «da ist» (V. 14): wenn
auch der eigentliche Tag des Herrn in der Ferne der Zukunft
einer noch unerfüllten Prophetie auf das Wiederkommen Christi in
Herrlichkeit wartet.
Dann wird das Gericht über die Erde den Höhepunkt erreichen,
darauf wird die Wiederherstellung Israels und der Segen Israels
und der Nationen in dem Königreich folgen.
Siehe Tag des Herrn (Jes. 2, 10-22: siehe Joel I, 15 und Offb.
19, 19, Fußnoten): Israel (1. Mose 12, 2-3: Röm. II, 26).
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HAGGAI
Verfasser: Gott.
Schreiber Haggai
Thema: Wiederaufbau des Tempels Datum der Niederschrift: 6.
Jahrh. v. Chr.
HAGGAI, dessen Name bedeutet festlich, war einer der frühen
nachexilischen Propheten.
Sein Auftrag war, die zurückgekehrten Gefangenen zu tadeln wegen
ihres Verzugs, den Tempel wieder zu bauen, ebenso sollte er sie
auch dazu ermutigen, sich ans Werk zu machen.
Haggai war ein Zeitgenosse von Sacharja (Esra 5, 1-2). Die
fünf Botschaften, die das Buch Haggai enthält, sind mit den
genauesten Zeitangaben von allen Prophezeiungen der Bibel
versehen.
Bei jeder Botschaft wird das Jahr, der Monat und der Tag genau
angegeben (1, 1. 15:2, 1. 10. 20).
Hagg 1,1: Im zweiten Jahre des Königs Darius, im sechsten Monat,
am ersten Tage des Monats, geschah das Wort Jehovas durch den
Propheten Haggai zu Serubbabel, dem Sohne Schealtiels, dem
Landpfleger von
Hagg 1,15: am vierundzwanzigsten Tage des sechsten Monats, im
zweiten Jahre des Königs Darius.
Hagg 1,15: am vierundzwanzigsten Tage des sechsten Monats, im
zweiten Jahre des Königs Darius.
Hagg 2,1: Im siebten Monat, am Einundzwanzigsten des Monats,
geschah das Wort Jehovas durch den Propheten Haggai also:
Hagg 2,20: Und das Wort Jehovas geschah zum zweiten Male zu
Haggai, am Vierundzwanzigsten des Monats, also:
Ausdrücke wie «da kam das Wort des Herrn» und «so sagt der Herr
der Heerscharen» kommen in den zwei Kapiteln der Prophetie
fünfundzwanzig Mal vor.
Das Buch kann nach den fünf Botschaften des Haggai wie folgt
eingeteilt werden;
I. Die erste Botschaft des Tadels, 1, l-11.
II. Die erste Botschaft der Ermutigung, 1, 12-15. III. Die
zweite Botschaft der Ermutigung: die zukünftige Herrlichkeit des
Tempels, 2, 1-9.
IV. Die zweite Botschaft des Tadels, 2, 10-19.
V. Die dritte Botschaft der Ermutigung: die endliche
Überwältigung der heidnischen Welt macht, 2, 20-23.
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SACHARJA
Verfasser: Gott
Schreiber Sacharja
Thema: Das erste und das zweite Kommen des Messias
Datum der Niederschrift: 6. Jahrh. v. Chr.
SACHARJA, dessen Name bedeutet der Herr gedenkt,
war Prophet in der Zeit der Rückwanderung von Babylon.
Als ein Zeitgenosse von Haggai (vgl. 1.1 mit Hag. 1. 1), begann
er sein Amt in dem zweiten Jahr des Darius I.. Hystaspis, 520 v.
Chr.
Seine Botschaften betreffen die Ereignisse, die mit dem
Wiederaufbau des Tempels beginnen und mit dem tausendjährigen
Reich schließen.
Jüdische, ebenso wie christliche Ausleger erwähnen die
Schwierigkeiten der Erklärung dieses Buches.
Besonders schwierig sind die Visionen in den Kap. 1-6
auszulegen.
Aber kein Prophet des A.T. gibt in einer solchen Kürze so viel
Prophetie über Christus, über Israel und die Nationen wie
Sacharja.
Er gibt Prophetien über
das zweite Kommen Christi.
Seine Regierung.
Sein Priestertum.
Sein Königtum.
Sein Menschsein.
Seine Gottheit.
Seinen Bau des Tempels des Herrn.
Sein Kommen in Niedrigkeit. Sein Bringen des Friedens.
Seine Verwerfung. Seinen Verrat für dreißig Silberlinge. Seine
Rückkehr zu Israel als der Gekreuzigte und Sein Geschlagenwerden
durch das Schwert des Herrn. Sacharjas Voraussagen anderer
prophetischer Ereignisse der Endzeit sind ebenso klar und
bedeutungsvoll.
In einem einzigen Kapitel, in dem letzten, finden wir die reiche
Prophetie über
die letzte Belagerung Jerusalems,
den anfänglichen Sieg der Feinde Israels,
die Spaltung des Ölbergs.
die Verteidigung Jerusalems durch das sichtbare Erscheinen des
Herrn auf dem Oelberg
das Gericht über die vereinigten Nationen,
die Veränderungen der Erdoberfläche in dem Lande Israels,
das Laubhüttenfest in dem tausendjährigen Reich
und die endliche Heiligkeit Jerusalems
und des Volkes Israel.
Das Buch kann folgendermaßen eingeteilt werden:
I. Der Ruf zur Buße. I. 1-6.
II. Eine Serie von acht Visionen, um Jerusalem zu trösten. I.
7-6. 15.
III. Die Abordnung von Babylon mit der Frage des Fastens. 7-8.
IV. Prophezeiungen über das Ende des Zeitalters Israels, das
Wiederkommen und die Regierung Christi. 9-14.
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MALEACHI
Verfasser: Gott
Schreiber Maleachi
Thema: Formalismus verworfen
Datum der Niederschrift: 5. Jahrh. v. Chr.
MALEACHI bedeutet mein Bote, wahrscheinlich eine Abkürzung von
der Bote Jehovas
. Außer der Bedeutung seines Namens ist nichts über die Person
Maleachis bekannt.
Diese letzte Botschaft des A.T. enthält die Prophezeiung
des Dienstes Johannes des Täufers, mit deren Erfüllung das N.T.
beginnt.
Maleachi entwickelt zuerst sein Hauptthema,
nämlich die Verderbtheit der Priester
und die Sünden des Volkes gegen die Familie
und die geizige Gesinnung Gott gegenüber,
dann folgen Fragen von denen, die der Prophet angeredet hat
und Feststellungen, die die anfänglichen Behauptungen beweisen;
es ist also eine dialektische Form der Diskussion, die später im
Judaismus recht volkstümlich wurde.
Das Buch kann folgendermaßen eingeteilt werden:
I. Israel behauptet, dass es von Gottes Liebe nichts gemerkt
habe, 1. 1-5.
II. Die Priester leugnen, dass sie den Namen des Herrn verachtet
haben. 1. 6-2, 9.
III. Die Sünden Israels, einer gegen den andern und gegen die
Familie. 2. 10-17.
IV. Das Kommen des Vorläufers. Johannes des Täufers. 3. 1-6.
V. Zwei Gruppen in Israel werden einander gegenübergestellt: die
einen, die den Zehnten zurückhalten; der treue Überrest, 3.
7-18.
VI. Der kommende Tag des Herrn und das Wiederkommen Christi. 3,
19-24
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Einführung in die
NT Bibelbücher für e-2023
MATTHÄUS
Verfasser: Gott
Schreiber Matthäus
Thema: Christus, der König
Datum der Niederschrift: ca. 5O n. Chr.
MATTHÄUS, auch Levi genannt, ist der Schreiber des ersten
Evangeliums.
Sein Name erscheint an siebenter oder achter Stelle in den
Aufzählungen der Namen der Apostel im N.T. (Mt. 10, 3; Mk. 3,
18: Lk. 6, IS). Matthäus war ein Zöllner, ein Jude, der Steuern
für die römische Regierung einnahm. Er wurde als solcher von den
treugesinnten Juden verachtet.
Das Evangelium des Matthäus, das ursprünglich für Juden
geschrieben wurde, stellt Christus als den Sohn Davids und den
Sohn Abrahams dar.
Weil Er als König gezeigt wird, ist Seine Abstammung bis auf den
König David zurückgeführt; auch wird der Ort Seiner Geburt,
Bethlehem, die Heimat Davids, betont.
Siebenmal in diesem Evangelium wird Christus «der Sohn
Davids» genannt (1, 1: 9, 27: 12,23: 15, 22: 20, 30: 21,9:
22,42).
Nur in Matthäus spricht Christus von dem «Thron seiner
Herrlichkeit» (19, 28: 25, 31).
Zudem wird nur hier in den Evangelien Jerusalem als «die heilige
Stadt» bezeichnet (4, 5) und als «die Stadt des großen Königs»
(5, 35). Weil Matthäus das Evangelium des Königs ist, ist es
auch das Evangelium des Königreiches: das Wort «Königreich»
kommt mehr als fünfzigmal darin vor, und der Ausdruck «das
Königreich des Himmels», der nirgends anders im N.T. vorkommt,
er scheint hier ungefähr dreißigmal.
Matthäus verbindet, mehr als ein anderer Schreiber der
Evangelien, Ereignisse und Äußerungen in dem Leben unseres Herrn
mit Voraussagen des
A.T., z. B. 1, 22: 2, 15. 17. 23: 4, 14: 12, 17: 13, 14: 21, 4:
26, 54. 56: 27, 9. 35.
Matthäus kann folgendermaßen eingeteilt werden:
I. Die Einführung des Königs: Geschlechtsregister, Geburt und
frühes Leben, 1-4.
II. Die Grundsätze der Regierung des Königs: die Bergpredigt,
5-7.
III. Die Autorität des Königs geoffenbart und verworfen, 8-12.
IV. Die Geheimnisse des Königreichs: der Zeitabschnitt zwischen
dem ersten und zweiten Kommen des Königs, 13.
V. Der Dienst des verworfenen Königs, 14-23.
VI. Die Voraussage des Wiederkommens des Königs: die Rede auf
dem Ölberg, 24-25.
VII. Der Tod und die Auferstehung des Königs, 26-28.
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MARKUS
Verfasser: Gott
Schreiber: Markus
Thema: Christus, der Knecht
Datum der Niederschrift: ca. 68 n. Chr.
MARKUS, der Verfasser des zweiten Evangeliums, war ein
Einheimischer von Jerusalem.
Der Name seiner Mutter war Maria (Ap. 12, 12);
sein Vater ist uns nicht bekannt.
Johannes Markus wird in den Evangelien nicht erwähnt, wohl aber
in der Apostelgeschichte:
er begleitete Paulus zusammen mit seinem Onkel Barnabas auf
seiner ersten Missionsreise bis Perga.
Dort kehrte er um, wir wissen seine Gründe nicht (Ap. 13, 13).
Als er von Paulus nicht wieder angenommen wurde, ging er mit
Barnabas nach Cypern (Ap. 15, 38-40).
Aber in den späteren Jahren finden wir Markus an der Seite des
Paulus (Kol. 4, 10; Philem. 24), und Paulus ließ ihn kurz vor
seinem Tode zu sich holen (2. Tim. 4, 11).
Petrus sagt von Markus «mein Sohn» (1. Petr. 5, 13). Schon in
der ersten Zeit der Gemeinde nahm man an, daß das
Markusevangelium die Schau wiedergibt, die Petrus von Christus
hatte.
Wenn es auch das kürzeste Evangelium ist, so ist die Erzählung
bei Markus oft lebendiger und genauer als in den parallelen
Berichten in Matthäus und Lukas — z. B. der Bericht über den
Besessenen von Gadara (5,1-20).
Da das Evangelium besonders für die römische Welt geschrieben
ist, stellt es Christus als den Knecht des Herrn dar, der
gesandt wird, um ein besonderes Werk Gottes zu vollbringen.
Darum enthält das Buch mehr Taten als Worte Jesu, es bringt
keine langen Reden und nur wenige Gleichnisse.
Die Worte «alsbald» und «sofort», von dem
griechischen Wort eutheos, kommen mehr als dreißigmal vor.
Als Knecht des Herrn erfüllt Christus viele missionarische
Voraussagungen, wie z. B.:
Jes. 42, 1-21; 49, 1-7; SO, 4-11; 52, 13-53, 12; Sach. 3, 8.
Weil Er als Knecht dargestellt wird, ist kein
Geschlechtsregister nötig.
Eine ungewöhnlich große Zahl von Stellen lässt uns in die
Gefühle unseres Herrn
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LUKAS
Verfasser: Gott
Schreiber Lukas
Thema: Christus, der Mensch
Datum der Niederschrift: ca. 60 n. Chr.
LUKAS, der das dritte Evangelium und die Apostelgeschichte
schrieb, ist bekannt als «der geliebte Arzt» (Kol. 4. 14).
Er war ein Begleiter und Mitarbeiter des Paulus (Philem. 24).
Vergleiche die Einleitung zu der Apostelgeschichte. Dieses Buch,
das längste der Evangelien, wurde besonders für die Griechen
geschrieben. Es betont das vollkommene Menschsein Christi, den
es als den Sohn des Menschen darstellt, die menschlich-göttliche
Person, deren Geschlechtsregister bis auf Adam zurückgeführt
wird. Die Erzählung des Lukas von der Geburt und Kindheit des
Herrn will besonders auf die jungfräuliche Mutter Jesu
hinweisen. Er allein berichtet von der Jugendzeit Christi und
offenbart mehr über Sein Gebetsleben als die andern Synoptiker.
Die Gleichnisse in diesem Evangelium zeigen die Besorgnis
Christi um die verlorene Menschheit. In dem Bericht gewisser
Wunder zeigt sich die geübte Beobachtung eines Arztes.
Das Lukasevangelium ist in besonderer Weise das Evangelium des
Mitleids, es zeigt das Mitfühlen unseres Herrn für alle, die
zerbrochenen Herzens sind, für die Kranken, die Missachteten und
die Leid tragenden. Es hebt auch den Dienst der Frauen für
Christus hervor. Weil das Evangelium den Sohn des Menschen
offenbart, betont es besonders die weltweite Auswirkung der
Erlösung. Lukas allein berichtet das Gleichnis von dem
verlorenen Schaf, dem verlorenen Groschen und dem verlorenen
Sohn (15, 3-32), ebenso die Sendung der Siebzig (10, 1-24).
Das Evangelium des Lukas kann folgendermaßen eingeteilt werden;
I. Einleitung, 1, 1-4.
II. Geburt, Taufe, Geschlechtsregister und Versuchung Christi,
1, 5-4, 13.
III. Der öffentliche Dienst des Sohnes des Menschen, bis zu dem
triumphalen Einzug, 4, 14-19, 27.
IV. Die Verwerfung Christi und Sein Tod, 19, 28-23, 56.
V. Die Auferstehung Christi, der Befehl an die Jünger und die
Himmelfahrt, 24, 1-53.
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JOHANNES
Verfasser: Gott
Schreiber Johannes
Thema: Christus in Seiner Gottheit
Datum der Niederschrift: ca. 85-90 n. Chr.
JOHANNES, der Schreiber dieses Evangeliums, war der Sohn des
Zebedäus und einer der Zwölf.
Mit seinem Bruder Jakobus und mit Petrus gehörte er zu dem
inneren Kreis der Jünger, einer kleinen Schar, die bei
besonderen Gelegenheiten, wie die Verklärung Jesu und der
Todeskampf in Gethsemane, nahe bei Christus war.
Dem Jünger Johannes hat unser Herr am Kreuz Seine Mutter
anbefohlen. Johannes kommt zusammen mit Petrus in dem ersten
Teil der Apostelgeschichte vor, er wird von Paulus als eine der
drei «Säulen» der Gemeinde bezeichnet (Gal. 2, 9). Seine andern
Schriften sind die Briefe, die seinen Namen tragen, und ebenso
die Offenbarung.
Der Zweck des Johannes bei der Niederschrift des vierten
Evangeliums war, wie er deutlich erklärt, «dass ihr glaubet.
Jesus sei Christus, der Sohn Gottes, und dass ihr durch den
Glauben das Leben habt in seinem Namen» (20, 31).
Darum zeigt er Christus als den Sohn Gottes Cl. 34. 49: usw.),
der von Gott gesandt wurde (3. 2: 6, 46: usw.) und der immer die
Botschaft redete, die Gott Ihm gab (3, 34: 7, 16-17: usw.).
Im Einklang mit dem Zweck dieses Evangeliums werden die Worte
«glauben» und «Leben» und die Titel «Sohn» und «Sohn Gottes»
viel mehr gebraucht als in den synoptischen Evangelien. Andere
charakteristische Wörter des Johannes sind «wahr», «Wahrheit»,
«Liebe», «Zeugnis» und «Welt» (griechisch Kosmos).
Johannes allein berichtet die großen
«Ich bin »-Aussagen Christi (6. 35: 8, 12: 10, 7. 11: 11,
25: 14, 6), er gibt auch die Worte Christi wieder, die
eingeleitet werden durch das feierliche «Wahrlich, wahrlich»
(1,51:5, 19. 24. 25: usw.).
Auch berichtet nur Johannes die große Auseinandersetzung
zwischen Christus und Seinen Feinden (Kap. 7-12).
Das Evangelium Johannes kann folgendermaßen eingeteilt werden;
1. Der Prolog (Vorwort): Das ewige Wort wird Fleisch in dem
Sohn Gottes, 1. 1-14.
II. Das Zeugnis Johannes des Täufers über den Sohn Gottes, 1,
15-34.
III. Der Sohn Gottes offenbart Seine Macht in dem öffentlichen
Dienst. 1. 35- 12. 50.
IV. Der persönliche Dienst des Sohnes Gottes. 13-17.
V. Das Opfer des Sohnes Gottes, 18-19.
VI. Die Offenbarung des Sohnes Gottes in der Auferstehung, 20.
VII. Das Nachwort: Der auferstandene Sohn Gottes, der Meister
des Lebens und des Dienstes. 21.
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APOSTELGESCHICHTE
Verfasser: Gott
Schreiber Lukas
Thema: Der Missionsdienst im ersten Jahrhundert
Datum der Niederschrift: ca. 60 n. Chr.
DAS BUCH DER APOSTELGESCHICHTE
wurde von Lukas geschrieben, dem Verfasser des dritten
Evangeliums, und ist eine Fortsetzung jenes Berichtes.
Lukas schrieb mehr in dem N.T. als irgend ein anderer Verfasser.
Der «geliebte Arzt» und Begleiter des Paulus (siehe Ap. 16, 10.
Fußnote) war der erste Geschichtsschreiber der ersten Zeit der
Gemeinde.
Das Buch wurde oft genannt «Die Taten des Heiligen Geistes». Der
Heilige Geist ist mehr als fünfzig Mal in diesem einen Buch
erwähnt (als «Heiliger Geist» und «der Geist»), besonders in
Bezug auf getauft werden mit dem Heiligen Geist, erfüllt werden
mit dem Heiligen Geist, und geführt werden von dem Heiligen
Geist.
Die Apostelgeschichte beginnt mit dem zweiten Bericht des Lukas
von der Himmelfahrt des Herrn und schließt mit dem Aufenthalt
des Paulus als Gefangener in Rom: sie umfasst einen Zeitraum von
mehr als dreißig Jahren.
Dieses Buch ist von höchster Bedeutung, weil es der einzige
inspirierte Bericht von dem Anfang und von dem ersten Wirken der
Gemeinde ist.
Es klärt einige der historischen Stellen in den Briefen des
Paulus.
Der Platz, den das Buch in dem Kanon des N.T. einnimmt,
bezeichnet es als Brücke zwischen den Evangelien und den
Briefen. Es ist das hervorragendste Lehrbuch für das Studium von
missionarischen Grundsätzen, über die Verteidigung des Glaubens,
über die Person und das Werk des Heiligen (Geistes, und über die
Methoden und die Themen der christlichen Verkündigung.
Die Apostelgeschichte kann (folgendermaßen eingeteilt werden:
I. Die wartende Gemeinde, 1.
II. Von Pfingsten bis zu der Bekehrung des Saulus. 2-8.
III. Von der Bekehrung des Saulus bis zu der ersten
Missionsreise, 9-12.
IV. Die erste Missionsreise, 13-14.
V. Das Konzil zu Jerusalem, 15, 1-35.
VI. Die zweite Missionsreise, 15, 3^18, 22.
VII. Die dritte Missionsreise, 18, 23-21, 14.
VIII. Von Jerusalem nach Rom, 21, 15-28, 31.
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RÖMER
Eschatologie
Der Apostel Paulus schrieb den Römerbrief um das Jahr 57
n. Chr. vermutlich in Korinth an die
Christen in Rom.
Unterschiedliche Auffassungen darüber, wie die Kapitel
5-8 und 9-11 in
den Brief passen, haben eine Vielzahl von Annahmen über
Gegenstand und Thema hervorgerufen.
Der Gegenstand des Briefes ist die Rechtfertigung
durch den Glauben. Das Thema ist
unkompliziert: Das Heil ist sowohl für die Juden als auch für
die Nationen; es kommt durch den Glauben an Jesus Christus und
nicht durch das mosaische Gesetz oder durch irgendwelche Werke.
Der Römerbrief ist voll von Beschreibungen der persönlichen
Zukunftshoffnungen der Gläubigen. Gewisse Passagen sind jedoch
bemerkenswert eschatologisch im Hinblick auf künftige
geschichtliche Ereignisse, die geschehen werden und auf den Plan
Gottes, durch den sie zur Ausführung kommen.
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RÖMERBRIEF
Eschatologie
Röm 3,1-4
Die eschatologische
Bedeutung der Textstelle Röm 3,1-4 bleibt im
Allgemeinen unerkannt, aber sie ist sehr wichtig
für den Prämillennialismus.
Der Text lautet: »Was ist nun der Vorzug des
Juden oder was der Nutzen der Beschneidung?
Viel in jeder Hinsicht. Denn zuerst sind ihnen
die Aussprüche Gottes anvertraut worden. Was
denn? Wenn einige untreu waren, wird etwa ihre
Untreue die Treue Gottes aufheben? Das sei
ferne! Vielmehr sei es so: Gott [ist]
wahrhaftig, jeder Mensch aber Lügner, wie
geschrieben steht: »Damit du gerechtfertigt
werdest in deinen Worten und den Sieg
davonträgst, wenn man mit dir rechtet.«
Die Frage im ersten
Vers -
»Was ist der Vorzug des Juden oder was der
Nutzen der Beschneidung?« - erwächst aus
Paulus` Argumentation im vorangegangenen
Kapitel.
Da sagt er, dass sowohl Juden als auch Heiden
ohne Ansehen der Person nach ihren Taten
gerichtet werden.
Besonders betont er, dass der einzelne Jude
trotz des mosaischen Gesetzes keinen Vorteil
gegenüber den Nationen haben wird, die kein
Gesetz haben.
Das Alte Testament zeigt Israel als Gottes
auserwähltes Volk und als Empfänger der
Bündnisse, Verheißungen und Segnungen.
Deshalb ruft die Aussage, Juden hätten keinen
persönlichen Vorteil hinsichtlich Heil und
Verdammnis die Frage hervor, was denn dann der
Vorteil der Juden sei.
Die Frage betrifft nicht bloß gläubige Juden,
sondern alle Juden im Gegensatz zu den Nationen,
das heißt, sie betrifft die Juden als ethnische
Gruppe, als das Volk Israel.
Das ist im Wesentlichen die gleiche Frage, die
im hauptsächlich eschatologischen Teil des
Briefes in den Kapiteln 9-11 diskutiert wird.
Ebenso bemerkenswert ist die Tatsache, dass sich
die Frage auch auf einen existenziellen Vorteil
zu der Zeit bezieht, zu der Paulus den Brief
schrieb - einen Vorteil der Juden, den die
Nationen während dieses Gemeindezeitalters nicht
haben.
Allerdings zeigt die Frage auch, dass dieser
Vorteil zuvor für alle Juden - im Gegensatz zu
den Heiden - bestand, die vor der Gemeinde
lebten. Dieser Gegensatz besteht jetzt, da es
die Gemeinde gibt, immer noch. Es ist ein
Vorzug, der weder den Nationen noch der Gemeinde
zugute kommt, den aber ausschließlich alle Juden
haben, einfach weil sie Juden sind, wenn auch
vielleicht ungläubig. Der Apostel Paulus
erwidert, ihnen (Plural) seien die
Aussprüche Gottes anvertraut worden - was nun,
wenn einige (Teile des Ganzen) nicht
geglaubt haben? So zeigt er, dass sich dieser
Text auf ganz Israel bezieht, auf Israel als
Nation. Der Unglaube, auf den hier Bezug
genommen wird ist derselbe, auf den im ganzen
Brief hingewiesen wird: Israels Weigerung,
seinem eigenen Messias Glauben zu schenken.
Der Vorteil besteht
nach Paulus` Feststellung in der Tatsache, dass
Israel Gottes Aussprüche, logia,
anvertraut waren. Logia ist nicht das
Wort logos (Wort) oder graphe (Schrift).
Es bezeichnet vielmehr die Worte einer Gottheit
und könnte sich auf einen Teil oder auf alle
Aussprüche Gottes beziehen. Es kann nicht die
Verheißung des Evangeliums, der Gemeinde oder
des Heils bedeuten, da diese den Heiden und der
Gemeinde ebenso wie Israel gegeben sind.
Es kann sich nicht auf das mosaische Bündnis
oder auf das Gesetz beziehen, da Kapitel
2 soeben gezeigt hat, dass der Jude nicht nur
keinen Vorteil hinsichtlich des Heils hat,
sondern dass auch der Besitz des Gesetzes dem
Juden keinen Vorteil bringt. In Wirklichkeit
stellen Römer- und Galaterbrief das Gesetz eher
als einen Nachteil als einen Vorteil für
denjenigen dar, der darunter steht. Auch die
verbreitetste Ansicht, es beziehe sich auf das
Alte Testament als ein Ganzes, ist nicht
annehmbar. Das Verb anvertraut scheint zu
beinhalten, dass Israel die Heiligen Schriften
als einem Treuhänder gegeben wurden, aber dieses
Wort wird im Neuen Testament an mehreren Stellen
in dem gleichen Sinn wie hier gebraucht. Diese
Verwendung bedeutet, jemanden zu verpflichten
oder ihm etwas anzuvertrauen, um den jeweiligen
Zweck zu erfüllen und nicht bloß, um jemanden zu
einem Verwalter zu machen. Darüber hinaus ist
die Gemeinde ebenso sehr, wenn nicht noch mehr
ein Treuhänder des Alten und des Neuen
Testaments, was dann wieder einen besondern
diesbezüglichen Vorzug Israels ausschließt.
Diese Sichtweise passt außerdem nicht zu den
Aussagen der Verse 3.4
Diese Verse zeigen,
dass Israels Vorteil nicht bloß im Besitz der logia besteht,
sondern in der Treue Gottes gegenüber dem, was
er in den logia gesagt hat.
Die Verbindung mit Vers 3 zeigt, dass der Vorzug
in der Tatsache begründet ist, dass Gott seine
Aussprüche, log a, treu erfüllen wird,
ungeachtet des Unglaubens Israels gegenüber
seinem Messias.
Vers 4 macht deutlich,
dass Gottes Treue sich in der Tatsache zeigt,
dass er nicht lügt und nicht lügen wird. So
zeigt die gedankliche Struktur der Textpassage,
dass der Vorteil Israels hinsichtlich der logia nicht
in deren Besitz besteht, sondern darin, dass
Gott tun wird, was er Israel im Gegensatz zu
anderen Nationen einmal zugesagt hat.
Das wird durch die in Vers 3 erhobene Frage
bestätigt. Sie deutet an, jemand könnte denken,
dass Gott seine logia aufgrund des
Unglaubens Israels und der Zurückweisung seines
Messias verwerfen werde. Nur die nationalen
Verheißungen Isdraels passen zu Vers 3.4 , wenn
sie in diesem Zusammenhang gebraucht werden.
Paulus sagt ausdrücklich, wenn Gott seine
Verheißungen an Israel nicht hielte, dann würde
ihn das zu einem Lügner machen.
Ungeachtet dieser Feststellung des Paulus und
ungeachtet der Tatsache, dass es allem
widerspricht, was wir von Gottes Wesen wissen,
ist dies die Ansicht der Amillennialisten. Das
erklärt auch, warum so viele Kommentatoren die
offensichtliche Tatsache zu umgehen versuchen,
dass die logia insbesondere die
Verheißungen an Israel betreffen und nicht das
Alte Testament als ein Ganzes. Diese Verse
lehren, dass Gott seine Verheißungen für das
Volk Israel nicht rückgängig machen wird -
ungeachtet der Verwerfung Christi durch dieses
Volk. Selbst wenn jemand nicht zustimmt, dass
sich diese Passage besonders auf die
Verheißungen bezieht, lehrt dieser Text immer
noch, dass Gott treu sein und nicht lügen wird,
besonders hinsichtlich Israel. Außerdem zeigt
der Text, dass Israels Zurückweisung seines
Messias Gott nicht veranlassen wird, dem untreu
zu werden, was er in seinem Wort gesagt hat. Das
schließt die Verheißungen an das Volk Israel mit
ein. Obwohl jetzt das Gemeindezeitalter in Kraft
ist, ist Israel immer noch Israel im Unterschied
zu den Nationen und zur Gemeinde und hat eine
nationale Zukunft, wie sie in der Bibel
prophezeit ist. Die Perspektive dieser
Textstelle ist eindeutig prämillennialistisch
und widerspricht ebenso eindeutig dem
Amillennialismus. Die Gemeinde und Israel sind
als zu unterscheidende, gegenwärtig bestehende
Einteiten zu betrachten. Beide haben gegenwärtig
unterschiedliche Beziehungen zu Gott. Israel und
die Gemeinde sind jetzt und in der Zukunft zu
unterscheiden. Folglich lehrt die Textpassage
auch eine Unterscheidung gemäß der Lehre von den
Heilszeiten.
Röm 9-11
Dieser eschatologische
Textabschnitt ist ein Hauptteil des Briefes.
Er beantwortet die gleiche
grundlegende Frage, die in Kapitel 3,1 erhoben
wurde.
Die Antwort auf diesen
Vers, dass Gott seinen Verheißungen gegenüber
Israel treu bleiben wird, ist auch die Antwort,
die die Argumentation der Kapitel 9-11 bietet.
Paulus eröffnet seine
Auseinandersetzung, indem er von seiner
Traurigkeit über Israel spricht.
Er hat Schmerzen wegen
eines Volkes, das verloren ist, obwohl es so
zahlreiche Segnungen und Verheißungen hat, denn
es hat verweigert, dem Evangelium zu glauben.
Hier erhebt sich natürlich
die Frage:
Wenn Gott Israel die
Bündnisse und die Verheißungen gegeben hat, was
ist geschehen, dass die Nation als Ganzes
verloren ist?
Vers 6 gibt uns die
Antwort:
Das Wort Gottes ist nicht
hinfällig geworden.
Nicht alle in Israel sind
Israel. Das heißt, nicht alle einzelnen
Israeliten sind Israel in dem Sinne von Kindern
Gottes, die die Segnungen und Verheißungen
empfangen.
Das soll nicht heißen,
dass Nationen oder die Gemeinde in »Israel«
einbezogen seien.
Es besagt vielmehr genau
das Gegenteil:
Nicht ganz Israel, sondern
nur ein Teil davon ist Israel.
Paulus erweitert nicht den
Begriff Israel , um andere mit hineinzunehmen.
Er grenzt ihn vielmehr ein,
um nur jene einzubeziehen, die glauben.
Diese Eingrenzung wird
deutlich durch seine nächsten beiden
Illustrationen, in denen er zunächst Isaak und
Ismael anführt
und dann Jakob und Esau.
In beiden Fällen steht nur
einer in der Verheißungslinie.
Die Verse 14-27 zeigen,
dass Gott die Freiheit hat zu erretten, wie es
ihm gefällt.
Er hat die Freiheit, auf
der Grundlage von Barmherzigkeit und Gnade zu
erretten, und ist nicht verpflichtet, es
aufgrund von Werken (das Gesetz) zu tun.
Die Feststellung in Vers
24 , dass Gott nicht nur aus den Juden, sondern
auch aus den Nationen Menschen herausgerufen
hat, setzt nicht voraus, dass die Verheißungen
Israels von Israel weggenommen und in einer
geistlichen Form der Gemeinde gegeben worden
wären.
Der begriff Israel wird gar
nicht verwendet. Es wird hier lediglich
festgestellt, dass Menschen aus den Nationen
ebenso wie Juden als für die Herrlichkeit
bestimmte Gefäße der Gnade berufen wurden.
Da steht nichts
hinsichtlich Israels nationaler Verheißungen.
Wenn sich diese Stelle auf die Verheißungen
Israels beziehen würde,
dann würde sie darauf
hinweisen, dass die Nationen an Israels
nationaler Verheißung eines messianischen
Reiches Anteil hätten.
Paulus beendet Kapitel 9
mit der Feststellung, dass
die Nationen Rechtfertigung durch Glauben
erlangt haben.
Israel ist jedoch, anstatt
Rechtfertigung zu erlangen, durch seinen
Unglauben gegenüber Jesus Christus gestrauchelt
( 9,30-33 ).
Kapitel 10
arbeitet heraus, dass
Israel von Gott alles zur Rettung Notwendige
erhalten hat: die Verkündigung der
Evangeliumsbotschaft. Aber es hat den Glauben
verweigert und ist deshalb verloren.
In Kapitel
11,1-10 beantwortet Paulus die Frage aus
Vers 1 damit, dass Israel
nicht völlig verworfen ist, da einige, er selbst
eingeschlossen, gerettet sind.
Er sagt, dass Gott einen
eher auf Gnade als auf Werke gegründeten
Überrest hat.
In Vers 7 wird die
gegenwärtige Situation Israels zusammengefasst.
Der Überrest erlangt
Rechtfertigung aus Glauben, nicht aber Israel
als Ganzes (die »Übrigen«), dem Verstockung
widerfahren ist.
Insoweit hat Paulus
gezeigt, dass Israels gegenwärtiger Zustand
Verlorenheit ist ( 9,1-5.30-33; 10,1-3.16-21;
11,1-10 ).
Das weitere Kapitel
11 beschreibt, wie diese Situation in Gottes
allumfassenden Plan passt. Indem er die Frage
aus Kapitel 11,11 beantwortet,
umreißt Paulus
Gottes Plan mit der Welt
und mit Israel.
Durch Israels Verfehlung
(die gegenwärtige Situation) hat Gott das Heil
zu den Nationen gebracht.
Dies ist allerdings dazu
geschehen, um Israel zur Eifersucht zu reizen
(vgl. 10,19 ). Diese Eifersucht soll sie dann
zum Heil führen. Das ist nicht das Endziel, aber
wenn Israel wiederhergestellt sein wird (seine
»Vollzahl«, Vers 12 ), wird dies zu noch
größeren Segnungen für die ganze Welt führen.
Gottes Ziel mit Israel besteht darin, dass es
ein Zeugnis ist, ein Instrument, um die Welt zu
erreichen. In diesem Textabschnitt kann mit dem
Begriff Israel nur das ganze Volk Israel gemeint
sein, da der Plan Gottes kaum darin besteht,
dass ein strauchelnder Jude einen einzelnen
Heiden erreicht. Vielmehr soll ein Heide den
Juden zur Eifersucht reizen und dieser einzelne
Jude soll, einmal erneuert, weitere Heiden zu
Gott führen. Israels aktueller Zustand wird in
Begriffen seiner Verfehlung beschrieben:
Verlust (Vers 12 ),
bedürftig des Heils
(Vers 14 ),
Verwerfung (Vers 15 ),
gefallen (Vers 22 ),
Feinde (Vers 28 )
und Ungehorsam (Vers 30 ).
Gleichzeitig wird im
Hinblick auf die Nationen von Heil gesprochen
(Vers 11 ),
vom Reichtum der Welt und
vom Reichtum der Nationen (Vers 12 )
und von der Versöhnung der
Welt (Vers 15 ).
Das beschreibt die
Gegenwart. Paulus bezieht sich jedoch auch auf
eine Zeit, die er Israels Vollzahl nennt
(Vers 12 ).
Diese Zeit wird der Welt
größere Reichtümer bringen als die gegenwärtige.
Diese Zeit wird auch als Israels Annahme
beschrieben (Vers 15 ),
eine Zeit, in der Israel
eingepropft wird (Vers 23 ),
eine Zeit, in der ganz
Israel errettet werden wird (Vers 26 ).
Gemäß der Heiligen Schrift,
die Paulus als Beweis anführt, wird dies
geschehen, wenn der Erlöser, der Messias, kommt
und das Volk bekehrt.
Daher spricht Paulus von
zwei verschiedenen Zeitperioden für Israel:
die gegenwärtige der
Verlorenheit und eine davon zu unterscheidende,
künftige Periode der Vollzahl,
die der Erde Segen bringen
wird.
Die Beschreibung der
Zukunft kann sich nur auf das Tausendjährige
Reich beziehen.
Es wird ausdrücklich
gesagt,
dass die gegenwärtige
Verstockung von Israel weggenommen und ganz
Israel (die Nation als ganzes) errettet werden
wird (Vers 25 f).
Das steht in völligem
Gegensatz zur Beschreibung des gegenwärtigen
Zustands.
Die Schlussverse bestätigen
das.
In Vers 28 wird Israel in
seinem aktuellen Zustand als Feinde, Auserwählte
und Geliebte beschrieben.
Obwohl Feind, ist Israel
aus dem Blickwinkel Gottes immer noch erwählt
und geliebt.
Das kann nicht die
Beschreibung einer Nation sein, der Gott wegen
ihrer Vergehen seine Verheißungen genommen und
einer anderen (der Gemeinde) gegeben hat. Israel
ist nicht um seiner selbst willen geliebt,
sondern um der Patriarchen willen, denn Gottes
Geschenke und Berufungen reuen ihn nicht. Israel
wird von Gott geliebt, weil der den Vätern
sichere Verheißungen gegeben hat.
Deshalb hat es überhaupt
nichts mit der Generation Israels zur Lebenszeit
des Messias zu tun, ob er seine Versprechen
halten wird oder nicht. Sie werden gehalten,
weil Gott den Patriarchen diese Verheißungen
gab. Daher kann die Tatsache, dass Israel seinen
Messias verwarf, nicht Versprechen annulieren,
die viele Jahre zuvor Abraham, Isaak und Jakob
gegeben wurden (Vers 28 ).
Gott wird auch auf keinen
Fall von seinen Versprechen zurücktreten, da ihn
das zu einem Lügner machen würde ( 3,1-4 ).
Schließlich erklärt Paulus,
dass Israels jetziger Ungehorsam dem früheren
der Nationen gleich ist, die jetzt ein
Gegenstand der Gnade Gottes sind (Verse 30-32 ).
Die Perspektive dieser
Textstelle ist deutlich prämillennialistisch.
Darüber hinaus tritt sie
deutlich der amillennialistischen Vorstellung
entgegen,
Gott habe Israel seine
nationalen Verheißungen genommen und erfülle sie
nun in der Gemeinde,
sodass es ein künftiges
Reich, wie es im Alten Testament prophezeit
wurde, für Israel nicht geben werde. In dieser
Textpassage werden Israel und die Nationen in
Gegenwart und Zukunft stets als voneinander
unterschieden betrachtet.
Daher entspricht die
Perspektive dieser Passage ebenso wie Röm
3,1-4 eindeutig der Lehre von den Heilszeiten.
RÖMERBRIEF
Eschatologie
Röm 13,11
Dieser Vers weist auf ein
eschatologisches Ereignis hin: auf die künftige
Errettung der Gläubigen. Indem er sagt, dass
unsere Errettung jetzt näher ist als zu dem
Zeitpunkt, da wir gläubig wurden, ermahnt Paulus
die Gläubigen, stets im Bewusstsein zu leben,
dass uns jeder Tag dieser Errettung näher
bringt. Das passt gut zu einer bevorstehenden,
plötzlichen Entrückung, die als Motivation dazu
dienen kann, immer in Erwartung des Herrn zu
sein.
Eschatologie
Röm 16,25-27
(Mehrheitstext: 14,24-26)
Diese Verse beziehen sich
nicht auf ein eschatologisches Ereignis und sind
so nicht notwendigerweise Teil dieser
Diskussion. Sie zeigen aber, dass der
gegenwärtige Zeitlauf in der Hauptsache eine
Zeit der Nationen ist. Sie erklären auch, dass
die Wahrheiten der Gemeinde im Alten Testament
verschwiegen waren und erst jetzt, im Zeitalter
des Neuen Testaments, offenbar wurden. So
präsentieren sie eine Perspektive gemäß der
Heilszeitenlehre: Im Alten Testament gab es
keine Gemeinde, und die Gegenwart ist vorrangig
auf die Nationen ausgerichtet und nicht auf
Israel.
Die im Römerbrief
offenbarte Eschatologie ist zweifellos
prämillennialistisch und heilszeitlich
orientiert. Sie passt am besten zu einer
bevorstehenden plötzlichen Entrückung.
Siehe auch: Israelogie,
Lehre der ; Juden, Rückkehr der .
Thomas
R. Edgar
C. E. B.
Cranfield: The Epistle to the Romans (Edinburgh:
T&T Clark, 1975); James D. G. Dunn: World
Biblical Commentar y, Bd. 38, (Dallas: Word
Books, 1988); Joseph A. Fitzmeyer: Romans in:
The Anchor Bible (New York: Doubleday, 1992); S.
Lewis Johnson: Studies in Romans, Part VII: The
Jews and the Oracles of God in: Bib Sa c, 130
(1973); Douglas Moo: The Wycliffe Exegetical
Commentary, Romans 1-8 (Chicago: Moody Press,
1991).
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1.
KORINTHER
Verfasser: Gott
Schreiber Paulus
Thema: Der Wandel des Christen
Datum der Niederschrift: ca. 56 n. Chr.
DER ERSTE BRIEF AN DIE KORINTHER wurde von dem Apostel Paulus
am Ende seines dreijährigen Aufenthaltes in Ephesus geschrieben
(Ap. 20, 31: 1. Kor. 16, 5-8).
Über die Beziehung des Paulus zu der Gemeinde in Korinth wird in
Ap. 18, 1-18 berichtet.
Die Gelegenheit zum Schreiben dieses Briefes war eine Anfrage
der Gemeinde über Dinge
wie Heirat und
den Gebrauch von Nahrungsmitteln, die den Götzen geopfert worden
waren (7, 1: 8, 1-13),
aber der Apostel war auch sehr beunruhigt über die Berichte von
Korinth, die von immer tieferen Trennungen, von
verschärften Streitigkeiten und anderen Problemen handelten (1,
10-12),
und dazu kam ein Fall von Blutschande, den die Gemeinde nicht
gerichtet hatte (5, 1-2). Der Hauptinhalt des Briefes ist die
Richtigstellung eines Irrtums, der mehr durch die fleischliche
Gesinnung der Gläubigen zu Korinth als durch eine Irrlehre
aufgekommen war.
Wenn Paulus in diesem Brief auch sein Apostelamt verteidigt,
weil damit die Autorität der Lehre, die ihm offenbart wurde,
verbunden ist, so ist dieses Schreiben doch nicht eine
Abhandlung über die Lehre, sondern ein Ausdruck seines
Schmerzes, seiner Besorgnis und seines heiligen Unwillens über
die ungeistlichen und unmoralischen Zustände in der Gemeinde zu
Korinth.
Die Gegenstände, die behandelt werden, sind verschieden, aber
sie stehen alle mit dem Gesamtthema in Verbindung, nämlich dem
Wandel des Christen. Auch die gewaltige Offenbarung der Wahrheit
über die Auferstehung wird mit diesem Thema verbunden (15, 58).
Trotz des dunklen Schattens, der durch die Schwierigkeiten in
der Gemeinde über dem Brief liegt, gibt Paulus gerade hier das
herrliche Loblied über die Liebe des Christen weiter (Kap. 13)
, und ebenso die ausführlichste Abhandlung über die Auferstehung
des Leibes, die wir in dem Worte Gottes haben (Kap. 15).
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden: Einleitung 1,
1-9.
I. Spaltungen in der korinthischen Gemeinde, 1, 10-4, 21.
II. Unmoral zurückgewiesen: Zucht anbefohlen, 5, 1-6, 8.
III. Die Heiligkeit des Leibes: die christliche Ehe, 6, 9-7, 40.
IV. Über Götzenopfer: Beschränkungen der christlichen Freiheit,
8, 1-11, 1.
V. Christliche Ordnung und das Abendmahl des Herrn, 11,2-34. VI.
Geistliche Gaben und ihr Gebrauch in der Liebe, 12, 1-14, 40.
VII. Die Auferstehung der Toten, 15. Schluß: Verschiedene
Anweisungen und persönliche Grüße, 16.
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2. KORINTHER
Verfasser: Gott
Schreiber Paulus
Thema: Die Autorität des Paulus
Datum der Niederschrift: ca. 57 n. Chr. DER ZWEITE BRIF AN
DIE KORINTHER
wurde innerhalb eines Jahres nach dem ersten Brief an dieselbe
Gemeinde geschrieben.
Die geistliche Last des Paulus war groß; denn zu den Problemen,
mit denen der Apostel in seinem ersten Brief zu tun hatte,
war eine Welle des Misstrauens gegenüber Paulus selbst über die
Gemeinde gegangen. Einige sagten, er sei nicht aufrichtig:
andere stellten seine apostolische Autorität in Frage.
Darum verteidigt Paulus hier seine Autorität und gibt der
Gemeinde den überwältigen den Beweis seiner Aufrichtigkeit in
dem Dienste Gottes. Dieser Brief ist also sehr persönlich und
gleichsam eine Lebensbeschreibung. Wir haben in diesem Brief
eine ungewöhnliche Ansammlung von Worten, die das Leiden des
Gemütes, des Herzens und des Leibes ausdrücken:
«Trübsal»,
«Angst»,
«Schläge»,
«Nöte»,
«Fasten»,
«Kämpfe»,
«Arbeit»,
«Gefahren»,
«Verfolgungen»,
«Traurigkeit»,
«Blöße»,
«Leiden»,
«Tränen»,
«Aufruhr»,
«schwach» und
«Schwachheit».
Gleichzeitig linden wir die Worte «Trost» und «getröstet» in
diesem Brief mehr als in den andern Schriften des Paulus :ebenso
Worte wie «Freude», «sich freuen» und «Sieg» kommen häufig vor.
Kein anderer Christ könnte sich mit den Leiden und den
vollbrachten Taten messen, wie sie uns in Kap. 10-12 berichtet
werden.
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden: Einleitung, 1,
1-11.
I. Die Grundsätze des Han delns in dem Dienst des Paulus, 1,
12-7, 16.
II. Über die Kollekte für die Armen zu Jerusalem, 8, 1- 9, 15.
III. Paulus verteidigt seine apostolische Autorität, 10, 1-13,
10. Schluß, 13, 11-14.
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GALATER
Verfasser: Gott
Schreiber Paulus
Thema: Erlösung durch Gnade
Datum der Niederschrift: ca. 49 oder 52 n. Chr.
DER BRIEF AN DIE GALATER
ist an eine Gruppe von Gemeinden in Galatien gerichtet, das in
der Mitte des heutigen Kleinasiens lag.
Die ursprünglichen Einwohner waren Phrygier mit einer Religion
der Verehrung der Natur. Es lebten viele Juden in diesen
Städten.
Die Galater waren bekannt wegen ihrer ungestümen und
wankelmütigen Art und wegen ihrer Vorliebe für neue und seltsame
Dinge.
Paulus besuchte Galatien sowohl auf seiner ersten Missionsreise
(Ap. 13. 51; 14, 8.20, Ikonion, Lystra und Derbe liegen in dem
südlichen Galatien)
wie auf seiner dritten Missionsreise (Ap. 18, 23), wenn auch
von seiner Arbeit bei der Gründung dieser Gemeinden nichts
berichtet wird. Bei der zweiten Missionsreise wurde dem Apostel
durch den Heiligen Geist gewehrt, dort zu predigen (Ap. 16, 6).
Als Paulus diesen Brief schrieb, waren die Gemeinden in Galatien
von einer doppelten Gefahr bedroht, es handelte sich um die
Reinheit der Lehre und um die Reinheit des Lebens.
Es waren einige Menschen eingedrungen, die «das Evangelium
Christi verkehren wollten» (1, 7: 5, 10).
Sie bestanden darauf, dass auch Werke zur Erlösung notwendig
seien, wenn sie auch zugaben, dass die Erlösung durch Christus
käme. Dieser Gefahr des Judaismus, d. h. dem gesetzlichen
Irrtum, neigten die Galater bereits zu (1,6: 3,1), sie kehrten
also dadurch zurück in die Knechtschaft des Gesetzes und wollten
Tage, Monate, Jahre, Zeiten usw. in gesetzlicher Weise
beobachten (4, 10).
Paulus widerlegt in überwältigender Weise alle Beweise, die zu
Gunsten einer Vermischung des Gesetzes mit dem Glauben angeführt
wurden,
indem er auf Abraham hinweist, der durch den Glauben allein
gerechtfertigt wurde und zwar 430 Jahre ehe das Gesetz des Mose
gegeben wurde.
Der Apostel geht auch auf den damit verbundenen Irrtum ein,
dass ein Gläubiger durch das Halten des Gesetzes zu der
geistlichen Reife käme
- er weist auf die Wahrheit von der heiligenden Kraft des
Heiligen Geistes hin und auf den Reichtum eines Lebens, das
geschenkt wird, wenn der Heilige Geist den Gläubigen,
in dem Er wohnt, beherrscht.
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden: Einleitung, 1,
1-5.
I. Die Veranlassung des Briefes: die Abweichung der Galater von
dem wahren Evangelium, 1, ^9.
II. Paulus verteidigt sein Amt als Apostel 1, 10-2, 21.
III. Die Rechtfertigung geschieht allein durch den Glauben,
völlig getrennt von dem Gesetz, 3, 1-24.
IV. Die Herrschaft über das Leben des Gläubigen geschieht durch
die (3nade und nicht durch das Gesetz, 3, 25-5, 1.
V. Die Kennzeichen des Lebens eines Gläubigen, der allein durch
den Glauben gerechtfertigt ist, 5, 2-26.
VI. Die Auswirkung des neuen Lebens in Christus Jesus, 6, 1-16.
Schluss, 6, 17-18
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EPHESER
Verfasser: Gott
Schreiber: Paulus
Thema: Die Gemeinde, der Leib Christi
Datum der Niederschrift: ca. 60 n. Chr.
DER BRIEF AN DIE EPHESER. geschrieben in Rom, der erste der
Briefe des Paulus aus dem Gefängnis (Ap. 20-27: siehe Ap. 28,
30,
wurde durch Tychikus überbracht, zusammen mit dem Kolosserbrief
und dem Brief an Philemon.
Die Rückkehr des Onesimus zu Philemon war wahrscheinlich die
Veranlassung, um die beiden größeren Briefe mitzugeben.
Der Epheserbrief ist der unpersönlichste der Briefe des Paulus.
Tatsächlich fehlen die Worte «den Heiligen zu Ephesus» in den
besten Manuskripten.
In Kolosser 4, 16 wird ein Brief an Laodicea erwähnt. Man
vermutet, dass der Brief, der bekannt ist als Epheserbrief, in
Wirklichkeit der Brief an Laodicea ist.
Möglicherweise wurde er nach Ephesus und Laodicea gesandt, ohne
dass er an eine besondere Gemeinde gerichtet war.
Dann wäre der Brief «an die Heiligen und Gläubigen an Christum
Jesum» überall gerichtet.
Die Lehre dieses Briefes bestätigt diese Ansicht.
Er enthält die höchste Wahrheit über die Gemeinde, aber er sagt
nichts über kirchliche Ordnungen.
Die Gemeinde, von der hier die Rede ist, ist die wahre
Gemeinde, «Sein Leib», nicht die örtliche Gemeinde wie etwa in
Philippi, in Korinth usw.
Im Wesentlichen enthält dieser Brief drei Linien der
Wahrheit:
(I) Die erhabene Stellung des Gläubigen durch Gnade:
(2) die Wahrheit über den Leib Christi; und
(3) ein Leben, das im Einklang mit dieser Stellung des Gläubigen
steht.
Es besteht eine enge geistliche Verbindung zwischen dem
Epheserbrief und Josua, das «Himmlische» in der Stellung des
Gläubigen gleicht Kanaan in der Erfahrung Israels.
In beiden Büchern sehen wir Kampf,
oft Versagen,
aber auch Sieg,
Ruhe und Besitzergreifung
(Jos. 21, 43-45; Eph. 1, 3; 3, 14-19; 6, 16).
Wie es einer vollständigen Offenbarung zukommt, ist die Zahl
sieben bezeichnend für den Aufbau des Epheserbriefes.
Der Brief kann wie folgt eingeteilt werden: Einleitung,
I, 1-2. I. Die Stellung des Gläubigen in der Gnade, 1, 3-3, 21.
II. Der Wandel und der Dienst des Gläubigen, 4, 1-5, 17.
III. Der Wandel und der Kampf des geisterfüllten Gläubigen, 5,
18-6, 20. Schluss 6, 21-24.
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PHILIPPER
Verfasser: Gott
Schreiber: Paulus
Thema: Die Erfahrung des Gläubigen
Datum der Niederschrift: ca. 60 n. Chr.
DER BRIEF AN DIE PHILIPPER. einer der Briefe des Paulus aus dem
Gefängnis, wurde in Rom geschrieben.
In Philipp!, das der Apostel auf seiner zweiten Missionsreise
besuchte (Ap. 16, 12), wurden Lydia und der Kerkermeister zu
Philippi und seine Familie zu Christus bekehrt (Ap. 16. 14-34).
Nach einigen Jahren war die Gemeinde gut aufgebaut, wie wir aus
der Anrede entnehmen können, die «Bischöfe (Älteste] und Diener
[Diakone]» einschließt (1, 1).
Die Veranlassung zu dem Brief war die Bestätigung des Empfangs
einer Geldgabe, die dem Apostel von der Gemeinde in Philippi
durch Epaphroditus. der ein Glied dieser Gemeinde war (4,
10-18),
überbracht worden war.
Es ist ein liebevoller Brief an eine Schar von Gläubigen, die
dem Herzen des Apostels Paulus besonders nahe standen (2. Kor.
8. 1-6).
Es ist verhältnismäßig wenig vom Lehrirrtum die Rede.
Der Schlüsselvers ist «Christus ist mein Leben, und Sterben ist
mein Gewinn» (1, 21).
Paulus war der Gefangene Neros, aber der Brief redet von
Triumph, die Worte «Freude» und «freuen» kommen häufig vor (1,
4. 18. 25. 26; 2, 2. 28: 3, 1: 4, I. 4. 10).
Die wahre Erfahrung des Gläubigen ist die Auswirkung des
Lebens, des Wesens und der Gesinnung Christi, der in uns lebt
0,6. 11: 2, 5. 13),
was auch immer unsere Verhältnisse sein mögen.
Der Höhepunkt des Philipperbriefes sind die Verse 2, 5-11. in
denen uns die herrliche und tiefe Darstellung der Erniedrigung
und Erhöhung unseres Herrn Jesus Christus gegeben wird. Der
Brief kann wie folgt eingeteilt werden:
Einleitung. 1, 1-7. 1. Christus, das Leben des Gläubigen:
Freude trotz Leiden,
I, 8-30. II. Christus, das Vorbild des Gläubigen: Freude in
niedrigem Dienst, 2. 1-30.
III. Christus, der Inhalt des Glaubens, des Verlangens und der
Erwartung des Gläubigen, 3. 1-21.
IV. Christus, die Kraft des Gläubigen: Freude in Angst, 4, 1-19.
Schluss, 4, 20-23.
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KOLOSSER
Verfasser: Gott
Schreiber Paulus
Thema: Der Vorrang Christi
Datum der Niederschrift: ca. 60 n. Chr.
DER BRIEF AN DIE KOLOSSER, ebenso wie die Briefe an die Epheser
und Philipper, wurde in Rom geschrieben während der ersten
Gefangenschaft des Paulus.
Kolossä, etwa 100 Meilen östlich von Ephesus, war nie von
Paulus besucht worden (1, 7: 2, 1).
Vielleicht wurde die Gemeinde dort durch Epaphras gegründet (1,
7: 4, 12. 13; Philem. 23),
der, vielleicht mit vielen andern, während des dreijährigen
Dienstes des Paulus in Ephesus bekehrt worden war.
Jemand war nach Kolossä gekommen und hatte eine verlockende,
aber gefährliche Philosophie gelehrt, die später als
Gnostizismus bekannt wurde,
und die bis heute die Grundlage vieler Irrlehren ist. (Weitere
Ausführungen über diesen Irrtum siehe 2, 18, Fußnote.)
Kein Abschnitt des N.T. entfaltet völliger die Herrlichkeit
des ewigen Sohnes Gottes in Seiner Präexistenz, Seiner Allmacht
und Seiner Erhöhung als 1, 15-23.
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden:
Einleitung, 1, 1-8.
I. Das Gebet des Apostels für die Gläubigen in Kolossä, 1, 9-14.
II. Die über alles erhabene Herrlichkeit Christi, 1, 15-23.
III. Die Besorgnis des Apostels für die Gemeinde in Kolossä, 1,
24-2, 23.
IV. Einige Merkmale des überfließen den Lebens des Gläubigen, 3,
1-4, 6. Schluss, 4, 7-18.
Gnostizismus
Der Irrtum, vor dem Paulus die Kolosser warnte, entwickelte sich
später zu der Irrlehre, die Gnostizismus genannt wurde
(von dem griechischen Wort gnosis, das bedeutet Erkenntnis).
Diese falsche Lehre wollte Christus einen Platz geben, der der
wahren Gottheit untergeordnet ist.
sie unterschätzte die Einzigartigkeit und die Vollständigkeit
Seines Erlösungswerkes.
Sie behauptete, dass es zwischen einem heiligen Gott und dieser
Erde eine Menge von Wesen, von Engeln usw.. gäbe, die eine
Brücke bildeten,
und zu denen auch Christus als ein Glied gehöre.
Diese Lehre schloss die
Anbetung von Engeln (V. 18) und eine falsche Askese ein (VV.
20-22).
Gegen alle diese Irrtümer hatte der Apostel ein Heilmittel,
nämlich eine Erkenntnis (epignosis, d. h. völlige Erkenntnis, 1.
9-10: 3. 10)
der Fülle Gottes in Jesus Christus.
Paulus fürchtet sich nicht vor der Weisheit oder Erkenntnis, er
erwähnt beides recht oft. aber er besteht darauf,
dass es eine Erkenntnis gemäß der göttlichen Offenbarung sei.
Seine vernichtende Antwort dieser falschen Lehre gegenüber
finden wir in 1. 19 und 2. 9. wo der Herr als «die Fülle der
Gott heil leibhaftig»
offenbart wird. Das Wort «Fülle» (griechisch pleroma) war
gerade das Wort, das der Gnostizismus für das ganze Heer der
vermittelnden
Wesen zwischen Gott und Mensch gebrauchte.
Aber der fleischgewordene Herr, gekreuzigt, auferstanden und
aufgefahren, ist der einzige Mittler zwischen Gott und den
Menschen (1. Tim. 2. 5).
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1.
THESSALONICHER
Verfasser: Gott
Schreiber Paulus
Thema: Das Wiederkommen Christi
Datum der Niederschrift: ca. 51 n. Chr.
DER ERSTE BRIEF AN DIE THESSALONICHER
wurde von Paulus in 1. Korinth geschrieben, kurz nach seiner
Abreise von Thessalonich (Ap. 17, 1-10: 18, I);
es war wahrscheinlich einer der ersten inspirierten Briefe des
Paulus. Der Apostel hatte Thessalonich auf seiner zweiten
Missionsreise besucht und hatte an drei aufeinanderfolgenden
Sabbaten in der Synagoge gepredigt (Ap. 17, 1-9).
Weil eine heftige Verfolgung ausgebrochen war, wurde er um
seiner persönlichen Sicherheit willen fortgeschickt (Ap. 17,
5-10).
Die Veranlassung des ersten Thessalonicherbriefes war das Kommen
des Timotheus, den Paulus von Athen aus nach Thessalonich
gesandt hatte (3. 1-2). Der gute Bericht, den Timotheus über den
Glauben und die Liebe der Thessalonicher brachte und ihr zartes
Gedenken an den Apostel veranlaßten Paulus, diesen bewegenden
und vertraulichen Brief zu schreiben, in dem er sie wegen ihrer
Festigkeit lobt, sie an die Wahrheit erinnert, die er sie
gelehrt hat, und Klarheit gibt in einigen Fragen, die sie über
das Wieder kommen des Herrn hatten, wie Timotheus berichtet
hatte.
Das Thema des Briefes ist vierfach:
es geht Paulus darum:
(1) die Neubekehrten in Thessalonich in den Grundwahrheiten zu
befestigen, die sie schon gehört hatten:
(2) sie zu einem Leben in persönlicher Heiligkeit, zum
Wohlgefallen des Herrn zu ermahnen:
(3) sie zu trösten bei dem Verlust derer, die gestorben waren:
und
(4) sie zu unterweisen in ihrer eigenen Hoffnung auf die
Wiederkunft des Herrn.
In je dem Kapitel, sowohl des 1. wie des 2.
Thessalonicherbriefes, wird das Kommen des Herrn in besonderer
Weise erwähnt.
Der Reichtum des Unterrichts des Paulus wird klar durch die
Tatsache, dass der Apostel während eines Monats diese Gläubigen
nicht nur zu Christus geführt hatte,
sondern dass er sie auch in vielen großen Lehren des Glaubens
unterwiesen hatte (vgl. 1, 4, Fußnote).
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden:
Einleitung, 1,1-4.
I. Die vorbildliche Gemeinde und die drei Zeitformen des christlichen
Lebens, 1, 5-10.
II. Der vorbildliche Diener und seine Belohnung, 2.
III. Der vorbildliche Bruder und seine Heiligung, 3.
IV. Der vorbildliche Wandel und die Hoffnung des Gläubigen, 4.
V. Der vorbildliche Wandel und der Tag des Herrn, 5, 1-24.
Schluß, 5, 25-28.
(1,9) Die Zeitformen des christlichen Lebens, die hier
angegeben werden, sind logisch und geben die wahre Reihenfolge
der Erfahrung wieder.
Sie kommen auch in V. 3 vor.
Das «Werk des Glaubens» besteht darin, «sich zu Gott zu
wenden und von den Abgöttern zu trennen» (vgl. Joh. 6, 28-29):
die «Arbeit der Liebe» besteht darin, «zu dienen dem
lebendigen und wahren Gott»;
und die «Geduld der Hoffnung» besteht darin, «zu warten
seines Sohnes vom Himmel» (vgl. Mt. 24, 42; 25, 13; Lk. 12, 36-
48; Ap. I. 11: Phil. 3, 20^21).
Paulus wiederholt diese dreifache Reihenfolge in Tit. 2, 11-13.
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2.
THESSALONICHER
Verfasser: Gott
Schreiber Paulus
Thema: Der Tag des Herrn
Datum der Niederschrift: ca. 51 n. Chr.
DER ZWEITE BRIEF AN DIE THESSALONICHER wurde von Paulus kurz
nach dem ersten Brief an diese Gemeinde geschrieben.
Das Thema des zweiten Briefes an die Thessalonicher wurde leider
unklar durch eine ungenaue Übersetzung von 2, 2, wo der Ausdruck
«der Tag Christi 11. Kor. 1, 8,]
ist vorhanden» lauten sollte «der Tag des Herrn Joel 1, 15:
Offb. 19,19; und Fußnoten] ist vorhanden».
Die Bekehrten in Thessalonich waren «bewegt in ihrem Sinn» und
«erschreckt», weil sie dachten,
vielleicht auf Grund eines Briefes, der fälschlich Paulus
zugeschrieben wurde, dass die Verfolgungen, die sie
durchmachten, schon zu dem «großen und schrecklichen Tag des
Herrn» gehörten, und sie erwarteten nun nach dieser Lehre die
Befreiung durch den Tag Christi, und «unsere Versammlung zu ihm»
(2, 1).
Der vorliegende Brief wurde also geschrieben, um die gläubigen
Thessalonicher darüber zu belehren, dass, «unsere Versammlung
zusammen mit ihm
[Christus]» (1. Thess. 4, 14-17: 2. Thess. 2, 1) dem Tag des
Herrn vorangeht.
Der erste Brief an die Thessalonicher hat mehr die Entrückung
der Gemeinde im Auge: der zweite Brief «den Tag des Herrn», der
darauf folgen wird.
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden: Einleitung, 1,
1-4.
I. Trost in Verfolgung, 1, 5-12.
II. Der Tag des Herrn und der Mensch der Sünde. 2, 1—12.
III. Ermahnungen und Anweisungen, 2. 13-3, 15. Schluss. 3.
16-18.
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1.
TIMOTHEUS
Verfasser: Paulus Thema: Gemeindeordnung Datum der
Niederschrift: ca. 64 n. Chr.
DER ERSTE BRIEF AN TIMOTHEUS
wurde in den letzten Lebensjahren des Paulus geschrieben.
Zusammen mit dem 2. Timotheusbrief und dem Titusbrief ist er als
ein Pastoralbrief Hirtenbrief) bekannt.
Als die Gemeinden des ersten Jahrhunderts der Zahl nach größer
wurden, kamen Fragen auf über
Kirchenordnung.
Gesundheit im Glauben
und über Zucht.
Die Apostel selbst behandelten diese Fragen, aber das nahende
Ende der apostolischen Zeit machte eine Unterweisung in Glaube
und Ordnung für die zukünftige Leitung der Gemeinde notwendig.
Diese Unterweisung wird in den Pastoralbriefen gegeben.
Timotheus, an den dieser Brief und der damit verbundene zweite
Brief gerichtet ist. war mit Paulus in vertrauter Weise
verbunden.
Er war beträchtlich jünger als der Apostel, er war der Sohn
eines griechischen heidnischen Vaters und einer frommen
jüdischen Mutter. Eunike mit Namen (2. Tim. 1 5).
Er schloß sich Paulus auf der zweiten Missionsreise an und war
bei ihm. z. B. in Korinth. Mazedonien. Ephesus und in Jerusalem.
Der Schlüsselvers des Briefes ist 3.15.
«daß du wissest, wie du wandeln sollst in dem Hause Gottes,
welches ist die Gemeinde des lebendigen Gottes, ein Pfeiler und
Grundfeste der Wahrheit». Besonders wichtig ist die
Zusammenfassung der erforderlichen Befähigungen für Beauftragte
im Dienst der Gemeinde — der Bischöfe (der Ausdruck ist
gleichbedeutend mit «Älteste») und der Diakone. 3.1-3:5.17. 19-
. . . . T ..
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden: Einleitung. 1.
1—2.
I. Warnung vor Irrtum in Lehre und Leben. 1. 3-11.
II. Das persönliche Zeugnis des Paulus und sein Auftrag an
Timotheus, 1. 12-20.
III. Anweisungen über das Gebet und die Stellung der Frauen in
der Gemeinde. 2.
IV. Erforderliche Befähigung der Bischöfe (Ältesten) und der
Diakone. 3. V. Der Wandel des guten Dieners Christi. 4.
VI. Das Werk des guten Dieners. 5.
VII. Warnungen an einen guten Diener. 6. 1-19. Schluss 6. 20-21.
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2. TIMOTHEUS
Verfasser: Gott
Schreiber Paulus
Thema: Festhalten an der Wahrheit
Datum der Niederschrift: ca. 67 n. Chr.
DER ZWEITE BRIEF AN TIMOTHEUS, wahrscheinlich der letzte Brief
des Paulus, wurde gegen Ende der Regierung Neros geschrieben.
Er ist in seiner Art ganz anders als der erste Brief an
Timotheus, er ist weniger allgemein gehalten als die andern
beiden Pastoralbriefe, also viel persönlicher.
In dem früheren Brief an Timotheus spricht Paulus, als ob er ein
freier Mann wäre, seine Hoffnung aus, bald bei seinem «Sohn im
Glauben» zu sein,
Aber nun in diesem zweiten Brief spricht er davon, dass seine
Abberufung nahe sei (4, 6).
Paulus war nicht nur im Gefängnis, sondern er war von den
meisten seiner Freunde verlassen worden 1.15: 4, 16).
Dieser Brief enthält den ausführlichsten Bericht des Paulus über
die Zustände, die in den letzten Tagen auf der Erde herrschen
werden (3, 1-9; 4, 3-4).
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden: Einleitung, I,
1-2.
I. Der Auftrag des Paulus an Timotheus 1, 3-18.
II. Der Weg eines bewährten Dieners in einer Zeit des Abfalls,
2. I
II. Der Abfall wird vorausgesagt: die Hilfsquellen des Gläubigen
sind die Heiligen Schriften, 3.
IV. Ein treuer Diener und sein treuer Herr, 4, 1-18. Schluss, 4,
19-22.
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TITUS
Verfasser: Gott
Schreiber Paulus
Thema: Gemeindeordnung
Datum der Niederschrift: ca. 65 n. Chr.
DER BRIEF AN TITUS,
der von Paulus an einen seiner zuverlässigsten Mitarbeiter
gesandt wurde, handelt hauptsächlich von den Verhältnissen in
den Gemeinden auf der Insel Kreta.
Wenn Titus auch in der Apostelgeschichte nicht erwähnt wird, so
ist er doch von besonderer Bedeutung in den Briefen: er wurde
von Paulus für Aufgaben benutzt, die Verantwortlichkeit und
Verschwiegenheit erforderten Ö. 5: vgl. 2. Kor. 7, 6-7: 8,6.
16).
So war er der Gesandte des Paulus an die Gemeinde zu Korinth; er
wurde auch mit der Kollekte für die Armen in Jerusalem
beauftragt: und er wurde über die Gemeinden in Kreta gesetzt,
der Insel, deren Bewohner sprichwörtlich von niedrigem Charakter
waren (1, 12).
Später sandte ihn Paulus bis nach Dalmatien (Jugoslawien).
Im Inhalt ähnelt der Titusbrief dem I. Timotheusbrief. Dieser
Pastoralbrief nennt die erforderlichen Fähigkeiten der Ältesten:
er betont die gesunde Lehre: weist hin auf die Verpflichtungen
der älteren Männer und Frauen, der jungen Männer und Frauen und
der Knechte: er warnt vor falscher Lehre. Er enthält zwei
hervorragende Lehrabschnitte (2, 1-14: 3, 4-7).
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden:
Einleitung, 1, 1-4.
I. Die erforderlichen Befähigungen und die Pflichten der
Ältesten, 1, 5-16.
II. Die Pastorale Aufgabe eines wahren Dieners, 2.
III. Ermahnungen zu einem göttlichen Leben, 3, l-Il. Schluss, 3,
12-15.
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PHILEMON
Verfasser: Gott
Schreiber: Paulus
Thema: Ein Beispiel der Liebe
Datum der Niederschrift: ca. 60 n. Chr. DER BRIEF AN PHILEMON
wurde während der ersten Gefangenschaft des Paulus in Rom
geschrieben und wurde wahrscheinlich durch denselben Boten, der
den Brief an die Epheser und den Brief an die Kolosser
überbrachte, nämlich durch Tychikus, zu Philemon. einem
wohlhabenden Bürger in Kolossä, gebracht.
Der Bote nahm als seinen Begleiter Onesimus mit (Kol. 4, 9).
Onesimus, dessen Name nützlich bedeutet, war seinem Herrn
Philemon unnützlich gewesen (V. 11): denn der Knecht hatte
wahrscheinlich seinen Herrn beraubt (V. 18) und war nach Rom
geflohen. Dort wurde er durch den Dienst des Paulus bekehrt, und
nun sandte ihn Paulus mit diesem Brief und in der Begleitung des
Tychikus zurück.
Der Brief ist von unschätzbarem Wert als Unterweisung in:
(1) praktischer Gerechtigkeit:
(2) christlicher Bruderschaft:
(3) christlicher Höflichkeit: und
(4) in dem Gesetz der Liebe.
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden:
Einleitung, VV. 1-3.
I. Der Charakter des Philemon, VV. 4-7.
II. Die Bitte für Onesimus,
VV. 8-21. Schloss, VV. 22-25.
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HEBRÄER
Verfasser; Gott
Schreiber Paulus
Thema: Das Priestertum Christi
Datum der Niederschrift: ca. 68 n. Chr.
DER BRIEF AN DIE HEBRÄER Verfasser: Der Apostel Paulus .
Der Brief muss vor der Zerstörung Jerusalems geschrieben worden
sein, denn es ist klar, dass der Tempel noch stand, als der
Hebräerbrief verfasst wurde (vgl. 10, 11).
Die Veranlassung des Briefes war,
daß hebräische Leser eine besondere Ermahnung brauchten,
weil einige, die den Glauben an Jesus als den Messias bekannt
hatten, in ihrer Haltung schwankend geworden waren. (tote
Bekenner keine Widergeborenen)=
Darum lautet die Aufforderung «haltet fest» (3, 6) und
«schreitet vorwärts zur Reife» (6, 1, wörtlich).
Der Zweck des Buches war also:
(1) jüdische Gläubige zu festigen durch die Tatsache, dass der
Judaismus des A.T. zu Ende gekommen sei durch die Erfüllung des
ganzen Zweckes des Gesetzes in Christus:
(2) solche, die sich als Christen bekannt hatten, zu warnen (a)
gegen den Rückfall in den Judaismus oder (b) durch Stillstehen
in dem wahren Glauben an Christus zu versagen; und
(3) allen Gläubigen überall den Vorrang Jesu Christi zum
Bewusstsein zu bringen.
Das Schlüsselwort heißt «besser» (1, 4; 6, 9; 7, 7. 19. 22: 8,
6: 9, 23; 10, 34: 11, 16. 35. 40: 12, 24).
Der Hebräerbrief enthält eine Reihe von Gegenüberstellungen
zwischen den guten Dingen des Judaismus und den besseren Dingen
Christi. Christus ist besser als die Engel, als Mose, als Josua,
als Aaron: und der Neue Bund (8, 7-13) ist besser als der Bund
mit Mose (siehe 2. Mose 19, S, Fußnote).
Ausführlicher als jedes andere Buch des N.T. enthüllt der
Hebräerbrief das gegenwärtige hohepriesterliche Amt des
Menschensohnes in der Herrlichkeit, des Herrn Jesus Christus.
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden:
Einleitung, 1, 1-3.
I. Christus, als Persönlichkeit höher als alle andern, 1, 4-4,
16.
II. Der Vorrang und die Endgültigkeit des Priestertums Christi,
5, 1-10, 18.
III. Das Leben im Glauben, 10, 19-13, 19.
Schluss, 13, 20-25
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JAKOBUS
Verfasser: Gott Schreiber:
Jakobus Thema:
Das praktische christliche Leben Datum der Niederschrift: 45-50
n. Chr.
DER BRIEF DES JAKOBUS wurde von Jakobus geschrieben, dem Bruder
des Herrn (siehe Mt. 4, 21. Fußnote über die andern drei Männer
in dem N.T.. die Jakobus genannt werden).
Als das Haupt der ersten christlichen Gemeinde, nämlich der
Gemeinde in Jerusalem, war Jakobus ein Mann von großer Autorität
(Ap. 12. 17; 15. 13-29; 21.17-18).
Er war wohl durch den auferstandenen Herrn bekehrt worden (1.
Kor. 15. 7).
Er schreibt an «die zwölf Stämme, die da sind hin und her» (V.
1). d.h. die christlichen Juden, die in dem ganzen römischen
Reich zerstreut sind.
Der Brief ist vielleicht eines der ersten Bücher des N.T.
In der Betonung des praktischen christlichen Lebens spiegelt der
Brief des Jakobus in seinem Stil und in der häufigen Erwähnung
der Bergpredigt das Wesen und die Lehre des göttlichen Bruders
des Schreibers wieder. Wenn auch der Brief nicht theologisch
betont ist. so ist er doch bemerkenswert wegen der moralischen
und ethischen Lehren, die von zeitloser Bedeutung für die
Gemeinde sind. Dazu wird das Wiederkommen Christi zweimal
erwähnt (5. 7. 8) und die Wiedergeburt wird klar betont (1.18.
21).
Der örtliche Hintergrund des Briefes ist etwa aus den folgenden
Abschnitten zu erkennen: 2. 1-13; 4.1-11.
Das zentrale Thema des Jakobusbriefes ist Religion (griechisch
threskeid) in dem höchsten Sinne des hingegebenen Dienstes für
andere als Auswirkung und Beweis des Glaubens. Seine
Auseinandersetzung über Rechtfertigung (2. 14-26) widerspricht
nicht der Lehre des Paulus über dieses Thema, sondern
vervollständigt sie vom praktischen Gesichtspunkt aus.
Das Buch kann nicht gut unterteilt werden. Es ist eine
Reihenfolge von lehrhaften Aussagen, die sich um gewisse
wiederkehrende Themen gruppieren (vgl. Sprüche und Prediger).
Die Sprache des Jakobus ist kräftig und oft recht beredt. Er
gibt einige lebendige Bilder aus der frühen Gemeinde (z.B. 2,
1-4; 5. 1-6. 14-16).
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden:
Einleitung. 1. 1.
I. Die Prüfung des Glaubens. 1, 2-2. 26.
II. Die Wirklichkeit des Glaubens, geprüft durch Beherrschung
der Zunge. 3.
III. Zurückweisung der Weltlichkeit. 4. IV. Die Reichen werden
gewarnt. 5. 1-6.
V. Ermahnungen im Blick auf das Kommen des Herrn. 5. 7-18.
Schluss. 5. 19-20.
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1. PETRUS
Verfasser: Gott
Schreiber Petrus
Thema: Leiden und Herrlichkeit
Datum der Niederschrift: ca. 65 n. Chr.
DER BRIEF DES PETRUS spricht Über die Erfüllung des Auftrags,
der Petrus durch Christus inLk.22. 31-32 gegeben wurde.
Vergleiche 1. Petr. 1. 1 mit Jak. 1. 1. Petrus war ein Diener
der Beschneidung (Gal. 2, 9). darum schreibt er an die Juden in
der Zerstreuung (I. 1). Er ist der Apostel der Hoffnung: 1, 3.
7. 9. 13; 3, 9-15: 4. 13; 5, 4.
Wie Paulus legt auch Petrus die Lehre der Gnade aus. Es sind
eine Anzahl von Parallelen in diesem Brief zu den Worten des
Herrn, die in den Evangelien berichtet werden; es sind auch
Ähnlichkeiten vorhanden zwischen der Sprache dieses Briefes und
den Reden des Petrus in der Apostelgeschichte. Der erste
Petrusbrief wurde von Babylon aus geschrieben (5, 13).
Die geographischen Angaben in 1, 1 könnten Babylon als Stätte
der Niederschrift zulassen: aber viele Ausleger verstehen den
Namen als ein Symbol für Rom. (Petrus war aber nicht in
Rom)
Der Brief ist an hebräische Christen gerichtet (vgl. 4, 3 mit
1,1), er hat aber eine weitere Anwendung auf alle Gläubigen in
Christus. Der Zweck des Briefes ist Ermahnung und Zeugnis. Der
Schlüsselgedanke ist das Leiden des Christen.
Petrus ermahnt zur Festigkeit in der Zeit des Leidens und weist
hin auf das Licht der Hoffnung, die dem Gläubigen in dem
auferstandenen Erlöser gegeben ist.
Der Brief gibt viele Ermahnungen zu einem göttlichen Leben und
ist erfüllt von Zitaten und Hinweisen aus dem A.T.
Der erste Petrusbrief kann folgendermaßen eingeteilt werden:
Einleitung. 1. 1-2.
I. Das Leiden und der Wandel des Gläubigen in dem Licht einer
völligen Erlösung, 1, 3-2, 8.
II. Das Leben des Gläubigen in Bezug auf seine Stellung in
Christus und das stellvertretende Leiden Christi.2,9-4.19.
III. Der Dienst des Gläubigen in dem Licht des Kommens Christi,
5, 1-9.
Schluss. 5, 10-14.
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2. PETRUS
Verfasser: Gott
Schreiber Petrus
Thema: Die letzten Tage
Datum der Niederschrift: ca. 66 n. Chr.
DER ZWEITE BRIEF DES PETRUS
und der 2. Timotheusbrief haben viel Gemeinsames.
In den beiden Briefen erwarten die Verfasser den Märtyrertod (2.
Tim. 4, 6: 2. Petr. 1, 14; vgl. Job. 21. 18-19):
beide haben einen freudigen Ton: beide sehen den Abfall vom
Glauben voraus, der in «den letzten Tagen» (2, 1-3, 9: 2. Tim.
3) kommen wird.
Eine ähnliche Betonung der Gefahr der falschen Lehre befindet
sich in 1. Joh. 4. 1-5, in 2. Joh. 7-11, und im Judasbrief. Die
besondere Bedeutung des Briefes liegt in den beredten und
umfassenden Bezeichnungen des Ab falls in Lehre und Leben
(2,1-3, 3).
Aber es werden auch andere wichtige Fragen in diesem Brief
behandelt: Petrus besteht darauf, dass der Gläubige seine
«Berufung und Erwählung» unter Beweis stellen muss durch die
Ausübung der christlichen Tugenden (1, 4-14); er berichtet seine
persönliche Erinnerung an die Verklärung Christi (1, 15-18):
er lehrt die Echtheit der inspirierten Prophetie (1, 19-21) und
das Kommen des Herrn (3, 4-13): er ermahnt zu geistlichem Eifer
und zur Beharrlichkeit (3, 14-17).
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden:
Einleitung, 1, 1-2.
I. Die großen christlichen Tugenden, 1, 3-14.
II. Die Erinnerung an die Verklärung, 1, 15-18.
III. Die Herrlichkeit der prophetischen Schriften, 1, 19-21.
IV. Warnungen vor falschen Lehrern, 2, 1-3, 3.
V. Das zweite Kommen Christi und der Tag des Herrn, 3, 4-16.
Schluss, 3, 17-18.
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1. JOHANNES
Verfasser: Gott
Schreiber Johannes
Thema: Gemeinschaft
Datum der Niederschrift: ca. 85 n. Chr.
DER ERSTE BRIEF DES JOHANNES
erweist sich durch das Zeugnis des Inhalts und durch den
Vergleich mit dem Johannesevangelium klar als von dem Apostel
Johannes geschrieben.
Es ist ein Familienbrief, geschrieben von dem Vater an seine
«Kindlein», die in der Welt sind. Vielleicht mit Ausnahme des
Hohenliedes Salomos ist er am vertrautesten geschrieben von
allen inspirierten Büchern.
Die Sünde eines Gläubigen wird wie die Beleidigung eines Kindes
seinem Vater gegenüber angesehen und als eine
Familienangelegenheit behandelt (1, 9; 2, 1).
Die moralische Regierung des Weltalls wird dadurch nicht in
Frage gestellt.
Die Sünde des Kindes als Verletzung des Gesetzes wurde am Kreuz
gutgemacht und «Jesus Christus, der Gerechte», ist jetzt der
«Fürsprecher beim Vater».
Das Evangelium Johannes führt über die Schwelle des Vaterhauses:
sein erster Brief macht uns dort heimisch.
Ein zartes Wort wird gebraucht für «Kinder» (von dem
griechischen Wort teknia), eine Verkleinerungsform, die bedeutet
Kindlein, eben Geborene.
Während Paulus sich mit der öffentlichen Stellung des Gläubigen
als Sohn beschäftig, denkt Johannes daran, wie nah der Gläubige
dem Vater als Kind steht.
Der erste Johannesbrief kann folgendermaßen eingeteilt werden:
Einleitung, 1, 1-2.
I. Die Kindlein und die Gemeinschaft, 1, 3-2, 11.
II. Die Kindlein und ihre Feinde, 2, 12-27.
III. Die Kindlein und das Wiederkommen des Herrn, 2, 28-3, 3.
IV. Die Kindlein im Gegensatz zu den Kindern Satans, 3, 4-24.
V. Die Kindlein und die falschen Lehrer, 4, 1-6.
VI. Die Kindlein werden gestärkt und gewarnt, 4, 7- 5. 19.
Schluss, 5, 20-21.
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2. JOHANNES
Verfasser: Gott
Schreiber Johannes
Thema: Das Gebot Christi
Datum der Niederschrift: ca. 85 n. Chr.
DER ZWEITE JOHANNESBRIEF hat durch seinen Gruß viel Diskussion
veranlasst.
Einige Gelehrte meinen, dass die Worte «der auserwählten Frau»
eine der Gemeinden des ersten Jahrhunderts personifizieren:
andere meinen, dass es sich um eine hochgestellte christliche
Frau handle,
mit der der Apostel Johannes bekannt war.
Wenn der Brief auch kurz ist, so ist er doch nicht unwichtig.
Im Gegenteil, seine eindringliche Botschaft beschäftigt sich
mit der «Wahrheit» in Bezug auf das Leben des Gläubigen.
Mit «Wahrheit» bezeichnet Johannes nicht nur das Ganze der
geoffenbarten Wahrheit, die Schriften, sondern auch den Herrn
Jesus Christus,
der als der vornehmste Gegenstand der Schrift selbst die
fleischgewordene Wahrheit ist.
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden:
Einleitung, VV. 1-3.
I. Der Weg der Wahrheit und der Liebe, VV. 4-6. 11.
Das Kennzeichen eines Betrügers und Antichristen,
VV. 7-11.
Schluss, VV. 12-13.
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3. JOHANNES
Verfasser: Gott
Schreiber: Johannes
Thema: Der Wandel in der Wahrheit
Datum der Niederschrift: ca. 85 n. Chr.
DER DRITTE BRIEF DES JOHANNES, der von dem Apostel Johannes an
seinen Freund Gajus gerichtet ist, tadelt Diothrephes,
der sich die Vorherrschaft in einer der Gemeinden angemaßt hat.
In schändlicher Weise verwarf er die Autorität des Johannes, er
weigerte sich,
«die Brüder aufzunehmen» (reisende Diener, die die örtlichen
Gemeinden besuchten, VV. 5-8), und er brach die Gemeinschaft mit
denen, die sie aufnahmen.
Er ist eins der ersten Beispiele für herrschsüchtigen Ehrgeiz in
der Gemeinde. Im Gegensatz zu Diothrephes werden zwei andere
Männer kurz gekennzeichnet —
Gaius. bemerkenswert für seinen gesunden christlichen
Lebenswandel, der sich besonders in der Ausübung der
Gastfreundschaft den reisenden Dienern gegenüber zeigt:
und Demetrius, ein Gläubiger von hohem Ruf, der sich auf seinen
Wandel in der Wahrheit stützt.
Der Brief als Ganzes ist ein anschauliches Bild des Lebens in
der Gemeinde am Ende des ersten Jahrhunderts.
Der dritte Johannesbrief kann folgendermaßen eingeteilt werden;
Einleitung, VV. 1-4.
I. Die Gastfreundschaft für die reisenden Diener. VV. 5-8.
II. Die Vorherrschaft des Diothrephes und seine bösen Taten,
VV..9-11.
III. Der fromme Demetrius, V. 12. Schluss. VV. 13-14.
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JUDAS
Verfasser: Gott
Schreiber Judas
Thema: Der Kampf für den Glauben Datum der Niederschrift: ca. 68
n. Chr. DER BRIEF DES JUDAS wurde von Judas geschrieben, der
einer der Brüder unseres Herrn war (Mt. 13. SS; Mk. 6, 3).
Seine Botschaft, die eine der ernstesten in dem N.T. ist. wurde
durch den Abfall in der frühen Gemeinde veranlasst.
Diese Irrlehren waren so gefahrvoll, dass der Heilige Geist
Judas veranlasste, diesen Brief der Warnung zu schreiben und
seine Leser dringend zu bitten,
für den Glauben zu kämpfen (V. 3).
weil die falschen Lehrer, die in die örtlichen Gemeinden (V. 4)
eingedrungen waren, schon vorherrschten. In brennenden Worten
beschreibt Judas diese Irrlehrer,
er zeigt in lebendiger Weise, wie Abfall zu einem sündigen Leben
führt (VV. S-19). Der Brief schließt mit einer herrlichen
Doxologie (VV. 24-2S).
Der Judasbrief kann folgendermaßen eingeteilt werden:
Einleitung. VV. 1-2.
I. Die Veranlassung des Briefes. VV. 3-4.
II. Geschichtliche Beispiele von Unglauben und Aufruhr. VV. 5-7.
III. Falsche Lehrer werden beschrieben, VV. 8-18. IV.
Ermahnungen an Gläubige, VV. 20-23. Schluss, VV. 24-25.
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OFFENBARUNG
Verfasser: Gott
Schreiber: Johannes
Thema: Vollendung
Datum der Niederschrift: ca. 95 n. Chr.
DIE OFFENBARUNG,
das letzte Buch der Schrift, entfaltet die großen Ereignisse,
durch welche die Geschichte zur Vollendung geführt wird,
einschließlich die Offenbarung Jesu Christi bei Seinem zweiten
Kommen.
Das Wort «Offenbarung», das als Titel des Buches gebraucht wird,
kommt von dem späten lateinischen Wort revelatio,
das bedeutet (ebenso wie das griechische Wort apokalupsis, von
dem das englische Wort «apokalypse» abgeleitet ist) Entfaltung
von dem, was vorher verborgen oder unbekannt war.
In der Entfaltung dieses zentralen Themas wird Jesus Christus in
Herrlichkeit geoffenbart, im Gegensatz zu Seiner Darstellung in
Niedrigkeit in den vier Evangelien.
In der Offenbarung wird Christus der Zeit nach gesehen, als «der
da war, und der da kommt» (1,4).
Er steht in Beziehung zu der Gemeinde (1, 9-3, 22),
zu der Trübsal (4, 1-19, 21),
dem Tausendjährigen Königreich (20, 1-10)
und dem Zustand in Ewigkeit (20, 11-22, 21).
Christus wird in diesem Buch gezeigt als der
Herrscher über die Könige der Erde (1, 5),
der Bräutigam und das Haupt der Gemeinde (2, 1-3, 22: 19,
7-9),
der Löwe des Stammes Juda (5, 5),
das Lamm, das geschlachtet wurde (5, 6. 12 usw.),
der Hohepriester (8, 3-6)
und der König und Richter (19, 11-20, 15).
Das Buch berichtet, was der Apostel Johannes sah und hörte.
Beständig werden Symbole gebraucht.
Die Ereignisse des Tenach . und die Prophezeiungen des Tenach .
werden in reichem Maße erwähnt.
Häufig wechselt der Ort der Handlung von der Erde zum Himmel und
zurück auf die Erde.
Es ist ein Bericht des göttlichen Gerichts und des Kampfes, der
die ganze Welt erfasst.
Drei besondere Abschnitte der Offenbarung müssen beachtet
werden.
Es wurde Johannes in 1. 19 befohlen zu schreiben über
(1) vergangene Dinge, «was du gesehen hast», d.h. die Patmos
Vision (1, 1-20):
(2) gegenwärtige Dinge, «was ist», d.h. die bestehenden
Gemeinden (2, 1-3, 22); und
(3) zu künftige Dinge, «die Dinge, die hernach sein werden
(wörtl. nach diesen)», d.h. Ereignisse nach dem Zeitalter der
Gemeinde (4, 1-22, 5).
Es ist wichtig zu beachten, dass das Buch mit Kap. 4 beginnend,
zukünftige Ereignisse beschreibt.
Der dritte große Abschnitt der Offenbarung (4, 1-22, 21)
ist durch Serien von sieben Ereignissen gekennzeichnet: sieben
Siegel (4, 1-8, 1),
sieben Posaunen (8, 2-11, 19),
sieben Schalen (15, 1-16, 21),
sieben Gerichte (17, 1-20,15)
und sieben neue Dinge (21, 1-22, 21).
Wichtige Abschnitte, die eingeschoben (Parenthesen) sind
und ergänzen oder klarstellen wollen, sind zu beachten,
so der jüdische Überrest und die Heiligen aus der Trübsal (7,
1-17):
der Engel, das kleine Buch und die beiden Zeugen (10, 1-11,
14):
das Lamm, der Überrest und die Verkündigung des ewigen
Evangeliums (14, 1-13):
die Versammlung der Könige der Erde und die Vorbereitung von
Harmagedon (16, 13-16):
und endlich die vier Halleluja im Himmel (19, 1-6).
Diese Abschnitte führen die prophetische Erzählung nicht weiter,
sondern sie schauen rückwärts und vorwärts,
sie fassen die Vergangenheit zusammen und nehmen die Zukunft
voraus.
Die Reihenfolge der Erzählung ist daher nicht immer
chronologisch. Der Zusammenhang wird hauptsächlich gewährleistet
durch Ereignisse, die symbolisch dargestellt werden durch die
Siegel, die Posaunen und die Schalen. Der Hauptzweck des Buches
besteht darin, den Hintergrund zu geben für die Offenbarung Jesu
Christi. Besondere Aufmerksamkeit wird der 21eit der Trübsal
gegeben (Kap. 4-19), die vermutlich mit der sieb zigsten Woche
Daniels zusammenfällt (Dan. 9, 24-27). Die Große Trübsal, die
Hälfte jener «Woche», wird besonders betrachtet. Der Höhepunkt
des Buches beginnt mit der Offenbarung des Herrn Jesus Christus
in Kap. 19. Die Ausleger der Offenbarung sollten zwei
Schriftstellen im Auge behalten: 1. Petr. 1, 12: 2. Petr. 1,
20-21. Vieles von dem, was jetzt noch dunkel ist, wird denen,
für die es geschrieben ist, klar werden, wenn die Zeit nahe ist.
Das Buch kann folgendermaßen eingeteilt werden:
Einleitung, 1, 1-3.1.
Die Botschaften des erhöhten Herrn an die sieben Gemeinden,
I, 4-3, 22.
II. Das öffnen der Rolle mit den sieben Siegeln, 4-6: 8, 1.
III. Parenthese (Einschaltung): Juden und Heiden, die während
der Trübsal gerettet wurden, 7.
IV. Die Gerichte der sieben Posaunen, 8,2-9,21: 11, 15-19.
V. Parenthese: 10, 1-11,14.
VI. Besondere Persönlichkeiten, 12.
Vll. Das Aufkommen und die Regierung des Tieres und des falschen
Propheten, 13.
VIII. Parenthese: 14. IX. Die Gerichte der sieben Schalen,
15-16.
X. Das Gericht über Babylon, 17-18.
XL Die Schlacht von Harmagedon und das darauf folgende
Tausendjährige Reich, 19, 1-20, 6.
Xll. Das letzte Gericht und die heilige Stadt, 20, 7-22, 5.
Xlll. Die letzte Botschaft der Bibel, 22, 6-19. Schluss. 22,
20-21.
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