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MATTHÄUS
Verfasser: Gott
Schreiber Matthäus
Thema: Christus, der König
Datum der Niederschrift: ca. 5O n. Chr.
MATTHÄUS, auch Levi genannt, ist der Schreiber des ersten
Evangeliums.
Sein Name erscheint an siebenter oder achter Stelle in den
Aufzählungen der Namen der Apostel im N.T. (Mt. 10, 3; Mk. 3,
18: Lk. 6, IS). Matthäus war ein Zöllner, ein Jude, der Steuern
für die römische Regierung einnahm. Er wurde als solcher von den
treugesinnten Juden verachtet.
Das Evangelium des Matthäus, das ursprünglich für Juden
geschrieben wurde, stellt Christus als den Sohn Davids und den
Sohn Abrahams dar.
Weil Er als König gezeigt wird, ist Seine Abstammung bis auf den
König David zurückgeführt; auch wird der Ort Seiner Geburt,
Bethlehem, die Heimat Davids, betont.
Siebenmal in diesem Evangelium wird Christus «der Sohn
Davids» genannt (1, 1: 9, 27: 12,23: 15, 22: 20, 30: 21,9:
22,42).
Nur in Matthäus spricht Christus von dem «Thron seiner
Herrlichkeit» (19, 28: 25, 31).
Zudem wird nur hier in den Evangelien Jerusalem als «die heilige
Stadt» bezeichnet (4, 5) und als «die Stadt des großen Königs»
(5, 35). Weil Matthäus das Evangelium des Königs ist, ist es
auch das Evangelium des Königreiches: das Wort «Königreich»
kommt mehr als fünfzigmal darin vor, und der Ausdruck «das
Königreich des Himmels», der nirgends anders im N.T. vorkommt,
er scheint hier ungefähr dreißigmal.
Matthäus verbindet, mehr als ein anderer Schreiber der
Evangelien, Ereignisse und Äußerungen in dem Leben unseres Herrn
mit Voraussagen des
A.T., z. B. 1, 22: 2, 15. 17. 23: 4, 14: 12, 17: 13, 14: 21, 4:
26, 54. 56: 27, 9. 35.
Matthäus kann folgendermaßen eingeteilt werden:
I. Die Einführung des Königs: Geschlechtsregister, Geburt und
frühes Leben, 1-4.
II. Die Grundsätze der Regierung des Königs: die Bergpredigt,
5-7.
III. Die Autorität des Königs geoffenbart und verworfen, 8-12.
IV. Die Geheimnisse des Königreichs: der Zeitabschnitt zwischen
dem ersten und zweiten Kommen des Königs, 13.
V. Der Dienst des verworfenen Königs, 14-23.
VI. Die Voraussage des Wiederkommens des Königs: die Rede auf
dem Ölberg, 24-25.
VII. Der Tod und die Auferstehung des Königs, 26-28.
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MARKUS
Verfasser: Gott
Schreiber: Markus
Thema: Christus, der Knecht
Datum der Niederschrift: ca. 68 n. Chr.
MARKUS, der Verfasser des zweiten Evangeliums, war ein
Einheimischer von Jerusalem.
Der Name seiner Mutter war Maria (Ap. 12, 12);
sein Vater ist uns nicht bekannt.
Johannes Markus wird in den Evangelien nicht erwähnt, wohl aber
in der Apostelgeschichte:
er begleitete Paulus zusammen mit seinem Onkel Barnabas auf
seiner ersten Missionsreise bis Perga.
Dort kehrte er um, wir wissen seine Gründe nicht (Ap. 13, 13).
Als er von Paulus nicht wieder angenommen wurde, ging er mit
Barnabas nach Cypern (Ap. 15, 38-40).
Aber in den späteren Jahren finden wir Markus an der Seite des
Paulus (Kol. 4, 10; Philem. 24), und Paulus ließ ihn kurz vor
seinem Tode zu sich holen (2. Tim. 4, 11).
Petrus sagt von Markus «mein Sohn» (1. Petr. 5, 13). Schon in
der ersten Zeit der Gemeinde nahm man an, daß das
Markusevangelium die Schau wiedergibt, die Petrus von Christus
hatte.
Wenn es auch das kürzeste Evangelium ist, so ist die Erzählung
bei Markus oft lebendiger und genauer als in den parallelen
Berichten in Matthäus und Lukas — z. B. der Bericht über den
Besessenen von Gadara (5,1-20).
Da das Evangelium besonders für die römische Welt geschrieben
ist, stellt es Christus als den Knecht des Herrn dar, der
gesandt wird, um ein besonderes Werk Gottes zu vollbringen.
Darum enthält das Buch mehr Taten als Worte Jesu, es bringt
keine langen Reden und nur wenige Gleichnisse.
Die Worte «alsbald» und «sofort», von dem
griechischen Wort eutheos, kommen mehr als dreißigmal vor.
Als Knecht des Herrn erfüllt Christus viele missionarische
Voraussagungen, wie z. B.:
Jes. 42, 1-21; 49, 1-7; SO, 4-11; 52, 13-53, 12; Sach. 3, 8.
Weil Er als Knecht dargestellt wird, ist kein
Geschlechtsregister nötig.
Eine ungewöhnlich große Zahl von Stellen lässt uns in die
Gefühle unseres Herrn
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LUKAS
Verfasser: Gott
Schreiber Lukas
Thema: Christus, der Mensch
Datum der Niederschrift: ca. 60 n. Chr.
LUKAS, der das dritte Evangelium und die Apostelgeschichte
schrieb, ist bekannt als «der geliebte Arzt» (Kol. 4. 14).
Er war ein Begleiter und Mitarbeiter des Paulus (Philem. 24).
Vergleiche die Einleitung zu der Apostelgeschichte. Dieses Buch,
das längste der Evangelien, wurde besonders für die Griechen
geschrieben. Es betont das vollkommene Menschsein Christi, den
es als den Sohn des Menschen darstellt, die menschlich-göttliche
Person, deren Geschlechtsregister bis auf Adam zurückgeführt
wird. Die Erzählung des Lukas von der Geburt und Kindheit des
Herrn will besonders auf die jungfräuliche Mutter Jesu
hinweisen. Er allein berichtet von der Jugendzeit Christi und
offenbart mehr über Sein Gebetsleben als die andern Synoptiker.
Die Gleichnisse in diesem Evangelium zeigen die Besorgnis
Christi um die verlorene Menschheit. In dem Bericht gewisser
Wunder zeigt sich die geübte Beobachtung eines Arztes.
Das Lukasevangelium ist in besonderer Weise das Evangelium des
Mitleids, es zeigt das Mitfühlen unseres Herrn für alle, die
zerbrochenen Herzens sind, für die Kranken, die Missachteten und
die Leid tragenden. Es hebt auch den Dienst der Frauen für
Christus hervor. Weil das Evangelium den Sohn des Menschen
offenbart, betont es besonders die weltweite Auswirkung der
Erlösung. Lukas allein berichtet das Gleichnis von dem
verlorenen Schaf, dem verlorenen Groschen und dem verlorenen
Sohn (15, 3-32), ebenso die Sendung der Siebzig (10, 1-24).
Das Evangelium des Lukas kann folgendermaßen eingeteilt werden;
I. Einleitung, 1, 1-4.
II. Geburt, Taufe, Geschlechtsregister und Versuchung Christi,
1, 5-4, 13.
III. Der öffentliche Dienst des Sohnes des Menschen, bis zu dem
triumphalen Einzug, 4, 14-19, 27.
IV. Die Verwerfung Christi und Sein Tod, 19, 28-23, 56.
V. Die Auferstehung Christi, der Befehl an die Jünger und die
Himmelfahrt, 24, 1-53.
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JOHANNES
Verfasser: Gott
Schreiber Johannes
Thema: Christus in Seiner Gottheit
Datum der Niederschrift: ca. 85-90 n. Chr.
JOHANNES, der Schreiber dieses Evangeliums, war der Sohn des
Zebedäus und einer der Zwölf.
Mit seinem Bruder Jakobus und mit Petrus gehörte er zu dem
inneren Kreis der Jünger, einer kleinen Schar, die bei
besonderen Gelegenheiten, wie die Verklärung Jesu und der
Todeskampf in Gethsemane, nahe bei Christus war.
Dem Jünger Johannes hat unser Herr am Kreuz Seine Mutter
anbefohlen. Johannes kommt zusammen mit Petrus in dem ersten
Teil der Apostelgeschichte vor, er wird von Paulus als eine der
drei «Säulen» der Gemeinde bezeichnet (Gal. 2, 9). Seine andern
Schriften sind die Briefe, die seinen Namen tragen, und ebenso
die Offenbarung.
Der Zweck des Johannes bei der Niederschrift des vierten
Evangeliums war, wie er deutlich erklärt, «dass ihr glaubet.
Jesus sei Christus, der Sohn Gottes, und dass ihr durch den
Glauben das Leben habt in seinem Namen» (20, 31).
Darum zeigt er Christus als den Sohn Gottes Cl. 34. 49: usw.),
der von Gott gesandt wurde (3. 2: 6, 46: usw.) und der immer die
Botschaft redete, die Gott Ihm gab (3, 34: 7, 16-17: usw.).
Im Einklang mit dem Zweck dieses Evangeliums werden die Worte
«glauben» und «Leben» und die Titel «Sohn» und «Sohn Gottes»
viel mehr gebraucht als in den synoptischen Evangelien. Andere
charakteristische Wörter des Johannes sind «wahr», «Wahrheit»,
«Liebe», «Zeugnis» und «Welt» (griechisch Kosmos).
Johannes allein berichtet die großen
«Ich bin »-Aussagen Christi (6. 35: 8, 12: 10, 7. 11: 11,
25: 14, 6), er gibt auch die Worte Christi wieder, die
eingeleitet werden durch das feierliche «Wahrlich, wahrlich»
(1,51:5, 19. 24. 25: usw.).
Auch berichtet nur Johannes die große Auseinandersetzung
zwischen Christus und Seinen Feinden (Kap. 7-12).
Das Evangelium Johannes kann folgendermaßen eingeteilt werden;
1. Der Prolog (Vorwort): Das ewige Wort wird Fleisch in dem
Sohn Gottes, 1. 1-14.
II. Das Zeugnis Johannes des Täufers über den Sohn Gottes, 1,
15-34.
III. Der Sohn Gottes offenbart Seine Macht in dem öffentlichen
Dienst. 1. 35- 12. 50.
IV. Der persönliche Dienst des Sohnes Gottes. 13-17.
V. Das Opfer des Sohnes Gottes, 18-19.
VI. Die Offenbarung des Sohnes Gottes in der Auferstehung, 20.
VII. Das Nachwort: Der auferstandene Sohn Gottes, der Meister
des Lebens und des Dienstes. 21.
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APOSTELGESCHICHTE
Verfasser: Gott
Schreiber Lukas
Thema: Der Missionsdienst im ersten Jahrhundert
Datum der Niederschrift: ca. 60 n. Chr.
DAS BUCH DER APOSTELGESCHICHTE
wurde von Lukas geschrieben, dem Verfasser des dritten
Evangeliums, und ist eine Fortsetzung jenes Berichtes.
Lukas schrieb mehr in dem N.T. als irgend ein anderer Verfasser.
Der «geliebte Arzt» und Begleiter des Paulus (siehe Ap. 16, 10.
Fußnote) war der erste Geschichtsschreiber der ersten Zeit der
Gemeinde.
Das Buch wurde oft genannt «Die Taten des Heiligen Geistes». Der
Heilige Geist ist mehr als fünfzig Mal in diesem einen Buch
erwähnt (als «Heiliger Geist» und «der Geist»), besonders in
Bezug auf getauft werden mit dem Heiligen Geist, erfüllt werden
mit dem Heiligen Geist, und geführt werden von dem Heiligen
Geist.
Die Apostelgeschichte beginnt mit dem zweiten Bericht des Lukas
von der Himmelfahrt des Herrn und schließt mit dem Aufenthalt
des Paulus als Gefangener in Rom: sie umfasst einen Zeitraum von
mehr als dreißig Jahren.
Dieses Buch ist von höchster Bedeutung, weil es der einzige
inspirierte Bericht von dem Anfang und von dem ersten Wirken der
Gemeinde ist.
Es klärt einige der historischen Stellen in den Briefen des
Paulus.
Der Platz, den das Buch in dem Kanon des N.T. einnimmt,
bezeichnet es als Brücke zwischen den Evangelien und den
Briefen. Es ist das hervorragendste Lehrbuch für das Studium von
missionarischen Grundsätzen, über die Verteidigung des Glaubens,
über die Person und das Werk des Heiligen (Geistes, und über die
Methoden und die Themen der christlichen Verkündigung.
Die Apostelgeschichte kann (folgendermaßen eingeteilt werden:
I. Die wartende Gemeinde, 1.
II. Von Pfingsten bis zu der Bekehrung des Saulus. 2-8.
III. Von der Bekehrung des Saulus bis zu der ersten
Missionsreise, 9-12.
IV. Die erste Missionsreise, 13-14.
V. Das Konzil zu Jerusalem, 15, 1-35.
VI. Die zweite Missionsreise, 15, 3^18, 22.
VII. Die dritte Missionsreise, 18, 23-21, 14.
VIII. Von Jerusalem nach Rom, 21, 15-28, 31.
RÖMER
Eschatologie
Der Apostel Paulus schrieb den Römerbrief um das Jahr 57
n. Chr. vermutlich in Korinth an die
Christen in Rom. RÖMERBRIEF Röm 3,1-4 Die eschatologische
Bedeutung der Textstelle Röm 3,1-4 bleibt im
Allgemeinen unerkannt, aber sie ist sehr wichtig
für den Prämillennialismus. Die Frage im ersten
Vers - Der Vorteil besteht
nach Paulus` Feststellung in der Tatsache, dass
Israel Gottes Aussprüche, logia,
anvertraut waren. Logia ist nicht das
Wort logos (Wort) oder graphe (Schrift).
Es bezeichnet vielmehr die Worte einer Gottheit
und könnte sich auf einen Teil oder auf alle
Aussprüche Gottes beziehen. Es kann nicht die
Verheißung des Evangeliums, der Gemeinde oder
des Heils bedeuten, da diese den Heiden und der
Gemeinde ebenso wie Israel gegeben sind. Diese Verse zeigen,
dass Israels Vorteil nicht bloß im Besitz der logia besteht,
sondern in der Treue Gottes gegenüber dem, was
er in den logia gesagt hat. Röm 9-11 Dieser eschatologische
Textabschnitt ist ein Hauptteil des Briefes. Er beantwortet die gleiche
grundlegende Frage, die in Kapitel 3,1 erhoben
wurde. Die Antwort auf diesen
Vers, dass Gott seinen Verheißungen gegenüber
Israel treu bleiben wird, ist auch die Antwort,
die die Argumentation der Kapitel 9-11 bietet. Paulus eröffnet seine
Auseinandersetzung, indem er von seiner
Traurigkeit über Israel spricht. Er hat Schmerzen wegen
eines Volkes, das verloren ist, obwohl es so
zahlreiche Segnungen und Verheißungen hat, denn
es hat verweigert, dem Evangelium zu glauben. Hier erhebt sich natürlich
die Frage: Wenn Gott Israel die
Bündnisse und die Verheißungen gegeben hat, was
ist geschehen, dass die Nation als Ganzes
verloren ist? Vers 6 gibt uns die
Antwort: Das Wort Gottes ist nicht
hinfällig geworden. Nicht alle in Israel sind
Israel. Das heißt, nicht alle einzelnen
Israeliten sind Israel in dem Sinne von Kindern
Gottes, die die Segnungen und Verheißungen
empfangen. Das soll nicht heißen,
dass Nationen oder die Gemeinde in »Israel«
einbezogen seien. Es besagt vielmehr genau
das Gegenteil: Nicht ganz Israel, sondern
nur ein Teil davon ist Israel. Paulus erweitert nicht den
Begriff Israel , um andere mit hineinzunehmen. Er grenzt ihn vielmehr ein,
um nur jene einzubeziehen, die glauben. Diese Eingrenzung wird
deutlich durch seine nächsten beiden
Illustrationen, in denen er zunächst Isaak und
Ismael anführt und dann Jakob und Esau. In beiden Fällen steht nur
einer in der Verheißungslinie. Die Verse 14-27 zeigen,
dass Gott die Freiheit hat zu erretten, wie es
ihm gefällt. Er hat die Freiheit, auf
der Grundlage von Barmherzigkeit und Gnade zu
erretten, und ist nicht verpflichtet, es
aufgrund von Werken (das Gesetz) zu tun. Die Feststellung in Vers
24 , dass Gott nicht nur aus den Juden, sondern
auch aus den Nationen Menschen herausgerufen
hat, setzt nicht voraus, dass die Verheißungen
Israels von Israel weggenommen und in einer
geistlichen Form der Gemeinde gegeben worden
wären. Der begriff Israel wird gar
nicht verwendet. Es wird hier lediglich
festgestellt, dass Menschen aus den Nationen
ebenso wie Juden als für die Herrlichkeit
bestimmte Gefäße der Gnade berufen wurden. Da steht nichts
hinsichtlich Israels nationaler Verheißungen.
Wenn sich diese Stelle auf die Verheißungen
Israels beziehen würde, dann würde sie darauf
hinweisen, dass die Nationen an Israels
nationaler Verheißung eines messianischen
Reiches Anteil hätten. Paulus beendet Kapitel 9 mit der Feststellung, dass
die Nationen Rechtfertigung durch Glauben
erlangt haben. Israel ist jedoch, anstatt
Rechtfertigung zu erlangen, durch seinen
Unglauben gegenüber Jesus Christus gestrauchelt
( 9,30-33 ). Kapitel 10 arbeitet heraus, dass
Israel von Gott alles zur Rettung Notwendige
erhalten hat: die Verkündigung der
Evangeliumsbotschaft. Aber es hat den Glauben
verweigert und ist deshalb verloren. In Kapitel
11,1-10 beantwortet Paulus die Frage aus Vers 1 damit, dass Israel
nicht völlig verworfen ist, da einige, er selbst
eingeschlossen, gerettet sind. Er sagt, dass Gott einen
eher auf Gnade als auf Werke gegründeten
Überrest hat. In Vers 7 wird die
gegenwärtige Situation Israels zusammengefasst. Der Überrest erlangt
Rechtfertigung aus Glauben, nicht aber Israel
als Ganzes (die »Übrigen«), dem Verstockung
widerfahren ist. Insoweit hat Paulus
gezeigt, dass Israels gegenwärtiger Zustand
Verlorenheit ist ( 9,1-5.30-33; 10,1-3.16-21;
11,1-10 ). Das weitere Kapitel
11 beschreibt, wie diese Situation in Gottes
allumfassenden Plan passt. Indem er die Frage
aus Kapitel 11,11 beantwortet, umreißt Paulus Gottes Plan mit der Welt
und mit Israel. Durch Israels Verfehlung
(die gegenwärtige Situation) hat Gott das Heil
zu den Nationen gebracht. Dies ist allerdings dazu
geschehen, um Israel zur Eifersucht zu reizen
(vgl. 10,19 ). Diese Eifersucht soll sie dann
zum Heil führen. Das ist nicht das Endziel, aber
wenn Israel wiederhergestellt sein wird (seine
»Vollzahl«, Vers 12 ), wird dies zu noch
größeren Segnungen für die ganze Welt führen.
Gottes Ziel mit Israel besteht darin, dass es
ein Zeugnis ist, ein Instrument, um die Welt zu
erreichen. In diesem Textabschnitt kann mit dem
Begriff Israel nur das ganze Volk Israel gemeint
sein, da der Plan Gottes kaum darin besteht,
dass ein strauchelnder Jude einen einzelnen
Heiden erreicht. Vielmehr soll ein Heide den
Juden zur Eifersucht reizen und dieser einzelne
Jude soll, einmal erneuert, weitere Heiden zu
Gott führen. Israels aktueller Zustand wird in
Begriffen seiner Verfehlung beschrieben: Verlust (Vers 12 ), bedürftig des Heils
(Vers 14 ), Verwerfung (Vers 15 ), gefallen (Vers 22 ), Feinde (Vers 28 ) und Ungehorsam (Vers 30 ). Gleichzeitig wird im
Hinblick auf die Nationen von Heil gesprochen
(Vers 11 ), vom Reichtum der Welt und
vom Reichtum der Nationen (Vers 12 ) und von der Versöhnung der
Welt (Vers 15 ). Das beschreibt die
Gegenwart. Paulus bezieht sich jedoch auch auf
eine Zeit, die er Israels Vollzahl nennt
(Vers 12 ). Diese Zeit wird der Welt
größere Reichtümer bringen als die gegenwärtige.
Diese Zeit wird auch als Israels Annahme
beschrieben (Vers 15 ), eine Zeit, in der Israel
eingepropft wird (Vers 23 ), eine Zeit, in der ganz
Israel errettet werden wird (Vers 26 ). Gemäß der Heiligen Schrift,
die Paulus als Beweis anführt, wird dies
geschehen, wenn der Erlöser, der Messias, kommt
und das Volk bekehrt. Daher spricht Paulus von
zwei verschiedenen Zeitperioden für Israel: die gegenwärtige der
Verlorenheit und eine davon zu unterscheidende,
künftige Periode der Vollzahl, die der Erde Segen bringen
wird. Die Beschreibung der
Zukunft kann sich nur auf das Tausendjährige
Reich beziehen. Es wird ausdrücklich
gesagt, dass die gegenwärtige
Verstockung von Israel weggenommen und ganz
Israel (die Nation als ganzes) errettet werden
wird (Vers 25 f). Das steht in völligem
Gegensatz zur Beschreibung des gegenwärtigen
Zustands. Die Schlussverse bestätigen
das. In Vers 28 wird Israel in
seinem aktuellen Zustand als Feinde, Auserwählte
und Geliebte beschrieben. Obwohl Feind, ist Israel
aus dem Blickwinkel Gottes immer noch erwählt
und geliebt. Das kann nicht die
Beschreibung einer Nation sein, der Gott wegen
ihrer Vergehen seine Verheißungen genommen und
einer anderen (der Gemeinde) gegeben hat. Israel
ist nicht um seiner selbst willen geliebt,
sondern um der Patriarchen willen, denn Gottes
Geschenke und Berufungen reuen ihn nicht. Israel
wird von Gott geliebt, weil der den Vätern
sichere Verheißungen gegeben hat. Deshalb hat es überhaupt
nichts mit der Generation Israels zur Lebenszeit
des Messias zu tun, ob er seine Versprechen
halten wird oder nicht. Sie werden gehalten,
weil Gott den Patriarchen diese Verheißungen
gab. Daher kann die Tatsache, dass Israel seinen
Messias verwarf, nicht Versprechen annulieren,
die viele Jahre zuvor Abraham, Isaak und Jakob
gegeben wurden (Vers 28 ). Gott wird auch auf keinen
Fall von seinen Versprechen zurücktreten, da ihn
das zu einem Lügner machen würde ( 3,1-4 ). Schließlich erklärt Paulus,
dass Israels jetziger Ungehorsam dem früheren
der Nationen gleich ist, die jetzt ein
Gegenstand der Gnade Gottes sind (Verse 30-32 ). Die Perspektive dieser
Textstelle ist deutlich prämillennialistisch. Darüber hinaus tritt sie
deutlich der amillennialistischen Vorstellung
entgegen, Gott habe Israel seine
nationalen Verheißungen genommen und erfülle sie
nun in der Gemeinde, sodass es ein künftiges
Reich, wie es im Alten Testament prophezeit
wurde, für Israel nicht geben werde. In dieser
Textpassage werden Israel und die Nationen in
Gegenwart und Zukunft stets als voneinander
unterschieden betrachtet. Daher entspricht die
Perspektive dieser Passage ebenso wie Röm
3,1-4 eindeutig der Lehre von den Heilszeiten. RÖMERBRIEF Eschatologie Röm 13,11 Dieser Vers weist auf ein
eschatologisches Ereignis hin: auf die künftige
Errettung der Gläubigen. Indem er sagt, dass
unsere Errettung jetzt näher ist als zu dem
Zeitpunkt, da wir gläubig wurden, ermahnt Paulus
die Gläubigen, stets im Bewusstsein zu leben,
dass uns jeder Tag dieser Errettung näher
bringt. Das passt gut zu einer bevorstehenden,
plötzlichen Entrückung, die als Motivation dazu
dienen kann, immer in Erwartung des Herrn zu
sein. Eschatologie Röm 16,25-27
(Mehrheitstext: 14,24-26) Diese Verse beziehen sich
nicht auf ein eschatologisches Ereignis und sind
so nicht notwendigerweise Teil dieser
Diskussion. Sie zeigen aber, dass der
gegenwärtige Zeitlauf in der Hauptsache eine
Zeit der Nationen ist. Sie erklären auch, dass
die Wahrheiten der Gemeinde im Alten Testament
verschwiegen waren und erst jetzt, im Zeitalter
des Neuen Testaments, offenbar wurden. So
präsentieren sie eine Perspektive gemäß der
Heilszeitenlehre: Im Alten Testament gab es
keine Gemeinde, und die Gegenwart ist vorrangig
auf die Nationen ausgerichtet und nicht auf
Israel. Die im Römerbrief
offenbarte Eschatologie ist zweifellos
prämillennialistisch und heilszeitlich
orientiert. Sie passt am besten zu einer
bevorstehenden plötzlichen Entrückung. Siehe auch: Israelogie,
Lehre der ; Juden, Rückkehr der . Thomas
R. Edgar C. E. B.
Cranfield: The Epistle to the Romans (Edinburgh:
T&T Clark, 1975); James D. G. Dunn: World
Biblical Commentar y, Bd. 38, (Dallas: Word
Books, 1988); Joseph A. Fitzmeyer: Romans in:
The Anchor Bible (New York: Doubleday, 1992); S.
Lewis Johnson: Studies in Romans, Part VII: The
Jews and the Oracles of God in: Bib Sa c, 130
(1973); Douglas Moo: The Wycliffe Exegetical
Commentary, Romans 1-8 (Chicago: Moody Press,
1991).
Unterschiedliche Auffassungen darüber, wie die Kapitel
5-8 und 9-11 in
den Brief passen, haben eine Vielzahl von Annahmen über
Gegenstand und Thema hervorgerufen.
Der Gegenstand des Briefes ist die Rechtfertigung
durch den Glauben. Das Thema ist
unkompliziert: Das Heil ist sowohl für die Juden als auch für
die Nationen; es kommt durch den Glauben an Jesus Christus und
nicht durch das mosaische Gesetz oder durch irgendwelche Werke.
Der Römerbrief ist voll von Beschreibungen der persönlichen
Zukunftshoffnungen der Gläubigen. Gewisse Passagen sind jedoch
bemerkenswert eschatologisch im Hinblick auf künftige
geschichtliche Ereignisse, die geschehen werden und auf den Plan
Gottes, durch den sie zur Ausführung kommen.
Eschatologie
Der Text lautet: »Was ist nun der Vorzug des
Juden oder was der Nutzen der Beschneidung?
Viel in jeder Hinsicht. Denn zuerst sind ihnen
die Aussprüche Gottes anvertraut worden. Was
denn? Wenn einige untreu waren, wird etwa ihre
Untreue die Treue Gottes aufheben? Das sei
ferne! Vielmehr sei es so: Gott [ist]
wahrhaftig, jeder Mensch aber Lügner, wie
geschrieben steht: »Damit du gerechtfertigt
werdest in deinen Worten und den Sieg
davonträgst, wenn man mit dir rechtet.«
»Was ist der Vorzug des Juden oder was der
Nutzen der Beschneidung?« - erwächst aus
Paulus` Argumentation im vorangegangenen
Kapitel.
Da sagt er, dass sowohl Juden als auch Heiden
ohne Ansehen der Person nach ihren Taten
gerichtet werden.
Besonders betont er, dass der einzelne Jude
trotz des mosaischen Gesetzes keinen Vorteil
gegenüber den Nationen haben wird, die kein
Gesetz haben.
Das Alte Testament zeigt Israel als Gottes
auserwähltes Volk und als Empfänger der
Bündnisse, Verheißungen und Segnungen.
Deshalb ruft die Aussage, Juden hätten keinen
persönlichen Vorteil hinsichtlich Heil und
Verdammnis die Frage hervor, was denn dann der
Vorteil der Juden sei.
Die Frage betrifft nicht bloß gläubige Juden,
sondern alle Juden im Gegensatz zu den Nationen,
das heißt, sie betrifft die Juden als ethnische
Gruppe, als das Volk Israel.
Das ist im Wesentlichen die gleiche Frage, die
im hauptsächlich eschatologischen Teil des
Briefes in den Kapiteln 9-11 diskutiert wird.
Ebenso bemerkenswert ist die Tatsache, dass sich
die Frage auch auf einen existenziellen Vorteil
zu der Zeit bezieht, zu der Paulus den Brief
schrieb - einen Vorteil der Juden, den die
Nationen während dieses Gemeindezeitalters nicht
haben.
Allerdings zeigt die Frage auch, dass dieser
Vorteil zuvor für alle Juden - im Gegensatz zu
den Heiden - bestand, die vor der Gemeinde
lebten. Dieser Gegensatz besteht jetzt, da es
die Gemeinde gibt, immer noch. Es ist ein
Vorzug, der weder den Nationen noch der Gemeinde
zugute kommt, den aber ausschließlich alle Juden
haben, einfach weil sie Juden sind, wenn auch
vielleicht ungläubig. Der Apostel Paulus
erwidert, ihnen (Plural) seien die
Aussprüche Gottes anvertraut worden - was nun,
wenn einige (Teile des Ganzen) nicht
geglaubt haben? So zeigt er, dass sich dieser
Text auf ganz Israel bezieht, auf Israel als
Nation. Der Unglaube, auf den hier Bezug
genommen wird ist derselbe, auf den im ganzen
Brief hingewiesen wird: Israels Weigerung,
seinem eigenen Messias Glauben zu schenken.
Es kann sich nicht auf das mosaische Bündnis
oder auf das Gesetz beziehen, da Kapitel
2 soeben gezeigt hat, dass der Jude nicht nur
keinen Vorteil hinsichtlich des Heils hat,
sondern dass auch der Besitz des Gesetzes dem
Juden keinen Vorteil bringt. In Wirklichkeit
stellen Römer- und Galaterbrief das Gesetz eher
als einen Nachteil als einen Vorteil für
denjenigen dar, der darunter steht. Auch die
verbreitetste Ansicht, es beziehe sich auf das
Alte Testament als ein Ganzes, ist nicht
annehmbar. Das Verb anvertraut scheint zu
beinhalten, dass Israel die Heiligen Schriften
als einem Treuhänder gegeben wurden, aber dieses
Wort wird im Neuen Testament an mehreren Stellen
in dem gleichen Sinn wie hier gebraucht. Diese
Verwendung bedeutet, jemanden zu verpflichten
oder ihm etwas anzuvertrauen, um den jeweiligen
Zweck zu erfüllen und nicht bloß, um jemanden zu
einem Verwalter zu machen. Darüber hinaus ist
die Gemeinde ebenso sehr, wenn nicht noch mehr
ein Treuhänder des Alten und des Neuen
Testaments, was dann wieder einen besondern
diesbezüglichen Vorzug Israels ausschließt.
Diese Sichtweise passt außerdem nicht zu den
Aussagen der Verse 3.4
Die Verbindung mit Vers 3 zeigt, dass der Vorzug
in der Tatsache begründet ist, dass Gott seine
Aussprüche, log a, treu erfüllen wird,
ungeachtet des Unglaubens Israels gegenüber
seinem Messias.
Vers 4 macht deutlich,
dass Gottes Treue sich in der Tatsache zeigt,
dass er nicht lügt und nicht lügen wird. So
zeigt die gedankliche Struktur der Textpassage,
dass der Vorteil Israels hinsichtlich der logia nicht
in deren Besitz besteht, sondern darin, dass
Gott tun wird, was er Israel im Gegensatz zu
anderen Nationen einmal zugesagt hat.
Das wird durch die in Vers 3 erhobene Frage
bestätigt. Sie deutet an, jemand könnte denken,
dass Gott seine logia aufgrund des
Unglaubens Israels und der Zurückweisung seines
Messias verwerfen werde. Nur die nationalen
Verheißungen Isdraels passen zu Vers 3.4 , wenn
sie in diesem Zusammenhang gebraucht werden.
Paulus sagt ausdrücklich, wenn Gott seine
Verheißungen an Israel nicht hielte, dann würde
ihn das zu einem Lügner machen.
Ungeachtet dieser Feststellung des Paulus und
ungeachtet der Tatsache, dass es allem
widerspricht, was wir von Gottes Wesen wissen,
ist dies die Ansicht der Amillennialisten. Das
erklärt auch, warum so viele Kommentatoren die
offensichtliche Tatsache zu umgehen versuchen,
dass die logia insbesondere die
Verheißungen an Israel betreffen und nicht das
Alte Testament als ein Ganzes. Diese Verse
lehren, dass Gott seine Verheißungen für das
Volk Israel nicht rückgängig machen wird -
ungeachtet der Verwerfung Christi durch dieses
Volk. Selbst wenn jemand nicht zustimmt, dass
sich diese Passage besonders auf die
Verheißungen bezieht, lehrt dieser Text immer
noch, dass Gott treu sein und nicht lügen wird,
besonders hinsichtlich Israel. Außerdem zeigt
der Text, dass Israels Zurückweisung seines
Messias Gott nicht veranlassen wird, dem untreu
zu werden, was er in seinem Wort gesagt hat. Das
schließt die Verheißungen an das Volk Israel mit
ein. Obwohl jetzt das Gemeindezeitalter in Kraft
ist, ist Israel immer noch Israel im Unterschied
zu den Nationen und zur Gemeinde und hat eine
nationale Zukunft, wie sie in der Bibel
prophezeit ist. Die Perspektive dieser
Textstelle ist eindeutig prämillennialistisch
und widerspricht ebenso eindeutig dem
Amillennialismus. Die Gemeinde und Israel sind
als zu unterscheidende, gegenwärtig bestehende
Einteiten zu betrachten. Beide haben gegenwärtig
unterschiedliche Beziehungen zu Gott. Israel und
die Gemeinde sind jetzt und in der Zukunft zu
unterscheiden. Folglich lehrt die Textpassage
auch eine Unterscheidung gemäß der Lehre von den
Heilszeiten.
1.
KORINTHER
Verfasser: Gott
Schreiber Paulus
Thema: Der Wandel des Christen
Datum der Niederschrift: ca. 56 n. Chr.
DER ERSTE BRIEF AN DIE KORINTHER wurde von dem Apostel Paulus
am Ende seines dreijährigen Aufenthaltes in Ephesus geschrieben
(Ap. 20, 31: 1. Kor. 16, 5-8).
Über die Beziehung des Paulus zu der Gemeinde in Korinth wird in
Ap. 18, 1-18 berichtet.
Die Gelegenheit zum Schreiben dieses Briefes war eine Anfrage
der Gemeinde über Dinge
wie Heirat und
den Gebrauch von Nahrungsmitteln, die den Götzen geopfert worden
waren (7, 1: 8, 1-13),
aber der Apostel war auch sehr beunruhigt über die Berichte von
Korinth, die von immer tieferen Trennungen, von
verschärften Streitigkeiten und anderen Problemen handelten (1,
10-12),
und dazu kam ein Fall von Blutschande, den die Gemeinde nicht
gerichtet hatte (5, 1-2). Der Hauptinhalt des Briefes ist die
Richtigstellung eines Irrtums, der mehr durch die fleischliche
Gesinnung der Gläubigen zu Korinth als durch eine Irrlehre
aufgekommen war.
Wenn Paulus in diesem Brief auch sein Apostelamt verteidigt,
weil damit die Autorität der Lehre, die ihm offenbart wurde,
verbunden ist, so ist dieses Schreiben doch nicht eine
Abhandlung über die Lehre, sondern ein Ausdruck seines
Schmerzes, seiner Besorgnis und seines heiligen Unwillens über
die ungeistlichen und unmoralischen Zustände in der Gemeinde zu
Korinth.
Die Gegenstände, die behandelt werden, sind verschieden, aber
sie stehen alle mit dem Gesamtthema in Verbindung, nämlich dem
Wandel des Christen. Auch die gewaltige Offenbarung der Wahrheit
über die Auferstehung wird mit diesem Thema verbunden (15, 58).
Trotz des dunklen Schattens, der durch die Schwierigkeiten in
der Gemeinde über dem Brief liegt, gibt Paulus gerade hier das
herrliche Loblied über die Liebe des Christen weiter (Kap. 13)
, und ebenso die ausführlichste Abhandlung über die Auferstehung
des Leibes, die wir in dem Worte Gottes haben (Kap. 15).
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden: Einleitung 1,
1-9.
I. Spaltungen in der korinthischen Gemeinde, 1, 10-4, 21.
II. Unmoral zurückgewiesen: Zucht anbefohlen, 5, 1-6, 8.
III. Die Heiligkeit des Leibes: die christliche Ehe, 6, 9-7, 40.
IV. Über Götzenopfer: Beschränkungen der christlichen Freiheit,
8, 1-11, 1.
V. Christliche Ordnung und das Abendmahl des Herrn, 11,2-34. VI.
Geistliche Gaben und ihr Gebrauch in der Liebe, 12, 1-14, 40.
VII. Die Auferstehung der Toten, 15. Schluß: Verschiedene
Anweisungen und persönliche Grüße, 16.
2. KORINTHER
Verfasser: Gott
Schreiber Paulus
Thema: Die Autorität des Paulus
Datum der Niederschrift: ca. 57 n. Chr. DER ZWEITE BRIF AN
DIE KORINTHER
wurde innerhalb eines Jahres nach dem ersten Brief an dieselbe
Gemeinde geschrieben.
Die geistliche Last des Paulus war groß; denn zu den Problemen,
mit denen der Apostel in seinem ersten Brief zu tun hatte,
war eine Welle des Misstrauens gegenüber Paulus selbst über die
Gemeinde gegangen. Einige sagten, er sei nicht aufrichtig:
andere stellten seine apostolische Autorität in Frage.
Darum verteidigt Paulus hier seine Autorität und gibt der
Gemeinde den überwältigen den Beweis seiner Aufrichtigkeit in
dem Dienste Gottes. Dieser Brief ist also sehr persönlich und
gleichsam eine Lebensbeschreibung. Wir haben in diesem Brief
eine ungewöhnliche Ansammlung von Worten, die das Leiden des
Gemütes, des Herzens und des Leibes ausdrücken:
«Trübsal»,
«Angst»,
«Schläge»,
«Nöte»,
«Fasten»,
«Kämpfe»,
«Arbeit»,
«Gefahren»,
«Verfolgungen»,
«Traurigkeit»,
«Blöße»,
«Leiden»,
«Tränen»,
«Aufruhr»,
«schwach» und
«Schwachheit».
Gleichzeitig linden wir die Worte «Trost» und «getröstet» in
diesem Brief mehr als in den andern Schriften des Paulus :ebenso
Worte wie «Freude», «sich freuen» und «Sieg» kommen häufig vor.
Kein anderer Christ könnte sich mit den Leiden und den
vollbrachten Taten messen, wie sie uns in Kap. 10-12 berichtet
werden.
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden: Einleitung, 1,
1-11.
I. Die Grundsätze des Han delns in dem Dienst des Paulus, 1,
12-7, 16.
II. Über die Kollekte für die Armen zu Jerusalem, 8, 1- 9, 15.
III. Paulus verteidigt seine apostolische Autorität, 10, 1-13,
10. Schluß, 13, 11-14.
GALATER
Verfasser: Gott
Schreiber Paulus
Thema: Erlösung durch Gnade
Datum der Niederschrift: ca. 49 oder 52 n. Chr.
DER BRIEF AN DIE GALATER
ist an eine Gruppe von Gemeinden in Galatien gerichtet, das in
der Mitte des heutigen Kleinasiens lag.
Die ursprünglichen Einwohner waren Phrygier mit einer Religion
der Verehrung der Natur. Es lebten viele Juden in diesen
Städten.
Die Galater waren bekannt wegen ihrer ungestümen und
wankelmütigen Art und wegen ihrer Vorliebe für neue und seltsame
Dinge.
Paulus besuchte Galatien sowohl auf seiner ersten Missionsreise
(Ap. 13. 51; 14, 8.20, Ikonion, Lystra und Derbe liegen in dem
südlichen Galatien)
wie auf seiner dritten Missionsreise (Ap. 18, 23), wenn auch
von seiner Arbeit bei der Gründung dieser Gemeinden nichts
berichtet wird. Bei der zweiten Missionsreise wurde dem Apostel
durch den Heiligen Geist gewehrt, dort zu predigen (Ap. 16, 6).
Als Paulus diesen Brief schrieb, waren die Gemeinden in Galatien
von einer doppelten Gefahr bedroht, es handelte sich um die
Reinheit der Lehre und um die Reinheit des Lebens.
Es waren einige Menschen eingedrungen, die «das Evangelium
Christi verkehren wollten» (1, 7: 5, 10).
Sie bestanden darauf, dass auch Werke zur Erlösung notwendig
seien, wenn sie auch zugaben, dass die Erlösung durch Christus
käme. Dieser Gefahr des Judaismus, d. h. dem gesetzlichen
Irrtum, neigten die Galater bereits zu (1,6: 3,1), sie kehrten
also dadurch zurück in die Knechtschaft des Gesetzes und wollten
Tage, Monate, Jahre, Zeiten usw. in gesetzlicher Weise
beobachten (4, 10).
Paulus widerlegt in überwältigender Weise alle Beweise, die zu
Gunsten einer Vermischung des Gesetzes mit dem Glauben angeführt
wurden,
indem er auf Abraham hinweist, der durch den Glauben allein
gerechtfertigt wurde und zwar 430 Jahre ehe das Gesetz des Mose
gegeben wurde.
Der Apostel geht auch auf den damit verbundenen Irrtum ein,
dass ein Gläubiger durch das Halten des Gesetzes zu der
geistlichen Reife käme
- er weist auf die Wahrheit von der heiligenden Kraft des
Heiligen Geistes hin und auf den Reichtum eines Lebens, das
geschenkt wird, wenn der Heilige Geist den Gläubigen,
in dem Er wohnt, beherrscht.
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden: Einleitung, 1,
1-5.
I. Die Veranlassung des Briefes: die Abweichung der Galater von
dem wahren Evangelium, 1, ^9.
II. Paulus verteidigt sein Amt als Apostel 1, 10-2, 21.
III. Die Rechtfertigung geschieht allein durch den Glauben,
völlig getrennt von dem Gesetz, 3, 1-24.
IV. Die Herrschaft über das Leben des Gläubigen geschieht durch
die (3nade und nicht durch das Gesetz, 3, 25-5, 1.
V. Die Kennzeichen des Lebens eines Gläubigen, der allein durch
den Glauben gerechtfertigt ist, 5, 2-26.
VI. Die Auswirkung des neuen Lebens in Christus Jesus, 6, 1-16.
Schluss, 6, 17-18
EPHESER
Verfasser: Gott
Schreiber: Paulus
Thema: Die Gemeinde, der Leib Christi
Datum der Niederschrift: ca. 60 n. Chr.
DER BRIEF AN DIE EPHESER. geschrieben in Rom, der erste der
Briefe des Paulus aus dem Gefängnis (Ap. 20-27: siehe Ap. 28,
30,
wurde durch Tychikus überbracht, zusammen mit dem Kolosserbrief
und dem Brief an Philemon.
Die Rückkehr des Onesimus zu Philemon war wahrscheinlich die
Veranlassung, um die beiden größeren Briefe mitzugeben.
Der Epheserbrief ist der unpersönlichste der Briefe des Paulus.
Tatsächlich fehlen die Worte «den Heiligen zu Ephesus» in den
besten Manuskripten.
In Kolosser 4, 16 wird ein Brief an Laodicea erwähnt. Man
vermutet, dass der Brief, der bekannt ist als Epheserbrief, in
Wirklichkeit der Brief an Laodicea ist.
Möglicherweise wurde er nach Ephesus und Laodicea gesandt, ohne
dass er an eine besondere Gemeinde gerichtet war.
Dann wäre der Brief «an die Heiligen und Gläubigen an Christum
Jesum» überall gerichtet.
Die Lehre dieses Briefes bestätigt diese Ansicht.
Er enthält die höchste Wahrheit über die Gemeinde, aber er sagt
nichts über kirchliche Ordnungen.
Die Gemeinde, von der hier die Rede ist, ist die wahre
Gemeinde, «Sein Leib», nicht die örtliche Gemeinde wie etwa in
Philippi, in Korinth usw.
Im Wesentlichen enthält dieser Brief drei Linien der
Wahrheit:
(I) Die erhabene Stellung des Gläubigen durch Gnade:
(2) die Wahrheit über den Leib Christi; und
(3) ein Leben, das im Einklang mit dieser Stellung des Gläubigen
steht.
Es besteht eine enge geistliche Verbindung zwischen dem
Epheserbrief und Josua, das «Himmlische» in der Stellung des
Gläubigen gleicht Kanaan in der Erfahrung Israels.
In beiden Büchern sehen wir Kampf,
oft Versagen,
aber auch Sieg,
Ruhe und Besitzergreifung
(Jos. 21, 43-45; Eph. 1, 3; 3, 14-19; 6, 16).
Wie es einer vollständigen Offenbarung zukommt, ist die Zahl
sieben bezeichnend für den Aufbau des Epheserbriefes.
Der Brief kann wie folgt eingeteilt werden: Einleitung,
I, 1-2. I. Die Stellung des Gläubigen in der Gnade, 1, 3-3, 21.
II. Der Wandel und der Dienst des Gläubigen, 4, 1-5, 17.
III. Der Wandel und der Kampf des geisterfüllten Gläubigen, 5,
18-6, 20. Schluss 6, 21-24.
PHILIPPER
Verfasser: Gott
Schreiber: Paulus
Thema: Die Erfahrung des Gläubigen
Datum der Niederschrift: ca. 60 n. Chr.
DER BRIEF AN DIE PHILIPPER. einer der Briefe des Paulus aus dem
Gefängnis, wurde in Rom geschrieben.
In Philipp!, das der Apostel auf seiner zweiten Missionsreise
besuchte (Ap. 16, 12), wurden Lydia und der Kerkermeister zu
Philippi und seine Familie zu Christus bekehrt (Ap. 16. 14-34).
Nach einigen Jahren war die Gemeinde gut aufgebaut, wie wir aus
der Anrede entnehmen können, die «Bischöfe (Älteste] und Diener
[Diakone]» einschließt (1, 1).
Die Veranlassung zu dem Brief war die Bestätigung des Empfangs
einer Geldgabe, die dem Apostel von der Gemeinde in Philippi
durch Epaphroditus. der ein Glied dieser Gemeinde war (4,
10-18),
überbracht worden war.
Es ist ein liebevoller Brief an eine Schar von Gläubigen, die
dem Herzen des Apostels Paulus besonders nahe standen (2. Kor.
8. 1-6).
Es ist verhältnismäßig wenig vom Lehrirrtum die Rede.
Der Schlüsselvers ist «Christus ist mein Leben, und Sterben ist
mein Gewinn» (1, 21).
Paulus war der Gefangene Neros, aber der Brief redet von
Triumph, die Worte «Freude» und «freuen» kommen häufig vor (1,
4. 18. 25. 26; 2, 2. 28: 3, 1: 4, I. 4. 10).
Die wahre Erfahrung des Gläubigen ist die Auswirkung des
Lebens, des Wesens und der Gesinnung Christi, der in uns lebt
0,6. 11: 2, 5. 13),
was auch immer unsere Verhältnisse sein mögen.
Der Höhepunkt des Philipperbriefes sind die Verse 2, 5-11. in
denen uns die herrliche und tiefe Darstellung der Erniedrigung
und Erhöhung unseres Herrn Jesus Christus gegeben wird. Der
Brief kann wie folgt eingeteilt werden:
Einleitung. 1, 1-7. 1. Christus, das Leben des Gläubigen:
Freude trotz Leiden,
I, 8-30. II. Christus, das Vorbild des Gläubigen: Freude in
niedrigem Dienst, 2. 1-30.
III. Christus, der Inhalt des Glaubens, des Verlangens und der
Erwartung des Gläubigen, 3. 1-21.
IV. Christus, die Kraft des Gläubigen: Freude in Angst, 4, 1-19.
Schluss, 4, 20-23.
KOLOSSER
Verfasser: Gott
Schreiber Paulus
Thema: Der Vorrang Christi
Datum der Niederschrift: ca. 60 n. Chr.
DER BRIEF AN DIE KOLOSSER, ebenso wie die Briefe an die Epheser
und Philipper, wurde in Rom geschrieben während der ersten
Gefangenschaft des Paulus.
Kolossä, etwa 100 Meilen östlich von Ephesus, war nie von
Paulus besucht worden (1, 7: 2, 1).
Vielleicht wurde die Gemeinde dort durch Epaphras gegründet (1,
7: 4, 12. 13; Philem. 23),
der, vielleicht mit vielen andern, während des dreijährigen
Dienstes des Paulus in Ephesus bekehrt worden war.
Jemand war nach Kolossä gekommen und hatte eine verlockende,
aber gefährliche Philosophie gelehrt, die später als
Gnostizismus bekannt wurde,
und die bis heute die Grundlage vieler Irrlehren ist. (Weitere
Ausführungen über diesen Irrtum siehe 2, 18, Fußnote.)
Kein Abschnitt des N.T. entfaltet völliger die Herrlichkeit
des ewigen Sohnes Gottes in Seiner Präexistenz, Seiner Allmacht
und Seiner Erhöhung als 1, 15-23.
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden:
Einleitung, 1, 1-8.
I. Das Gebet des Apostels für die Gläubigen in Kolossä, 1, 9-14.
II. Die über alles erhabene Herrlichkeit Christi, 1, 15-23.
III. Die Besorgnis des Apostels für die Gemeinde in Kolossä, 1,
24-2, 23.
IV. Einige Merkmale des überfließen den Lebens des Gläubigen, 3,
1-4, 6. Schluss, 4, 7-18.
Gnostizismus
Der Irrtum, vor dem Paulus die Kolosser warnte, entwickelte sich
später zu der Irrlehre, die Gnostizismus genannt wurde
(von dem griechischen Wort gnosis, das bedeutet Erkenntnis).
Diese falsche Lehre wollte Christus einen Platz geben, der der
wahren Gottheit untergeordnet ist.
sie unterschätzte die Einzigartigkeit und die Vollständigkeit
Seines Erlösungswerkes.
Sie behauptete, dass es zwischen einem heiligen Gott und dieser
Erde eine Menge von Wesen, von Engeln usw.. gäbe, die eine
Brücke bildeten,
und zu denen auch Christus als ein Glied gehöre.
Diese Lehre schloss die
Anbetung von Engeln (V. 18) und eine falsche Askese ein (VV.
20-22).
Gegen alle diese Irrtümer hatte der Apostel ein Heilmittel,
nämlich eine Erkenntnis (epignosis, d. h. völlige Erkenntnis, 1.
9-10: 3. 10)
der Fülle Gottes in Jesus Christus.
Paulus fürchtet sich nicht vor der Weisheit oder Erkenntnis, er
erwähnt beides recht oft. aber er besteht darauf,
dass es eine Erkenntnis gemäß der göttlichen Offenbarung sei.
Seine vernichtende Antwort dieser falschen Lehre gegenüber
finden wir in 1. 19 und 2. 9. wo der Herr als «die Fülle der
Gott heil leibhaftig»
offenbart wird. Das Wort «Fülle» (griechisch pleroma) war
gerade das Wort, das der Gnostizismus für das ganze Heer der
vermittelnden
Wesen zwischen Gott und Mensch gebrauchte.
Aber der fleischgewordene Herr, gekreuzigt, auferstanden und
aufgefahren, ist der einzige Mittler zwischen Gott und den
Menschen (1. Tim. 2. 5).
Verfasser: Gott
Schreiber Paulus
Thema: Das Wiederkommen Christi
Datum der Niederschrift: ca. 51 n. Chr.
DER ERSTE BRIEF AN DIE THESSALONICHER
wurde von Paulus in 1. Korinth geschrieben, kurz nach seiner
Abreise von Thessalonich (Ap. 17, 1-10: 18, I);
es war wahrscheinlich einer der ersten inspirierten Briefe des
Paulus. Der Apostel hatte Thessalonich auf seiner zweiten
Missionsreise besucht und hatte an drei aufeinanderfolgenden
Sabbaten in der Synagoge gepredigt (Ap. 17, 1-9).
Weil eine heftige Verfolgung ausgebrochen war, wurde er um
seiner persönlichen Sicherheit willen fortgeschickt (Ap. 17,
5-10).
Die Veranlassung des ersten Thessalonicherbriefes war das Kommen
des Timotheus, den Paulus von Athen aus nach Thessalonich
gesandt hatte (3. 1-2). Der gute Bericht, den Timotheus über den
Glauben und die Liebe der Thessalonicher brachte und ihr zartes
Gedenken an den Apostel veranlaßten Paulus, diesen bewegenden
und vertraulichen Brief zu schreiben, in dem er sie wegen ihrer
Festigkeit lobt, sie an die Wahrheit erinnert, die er sie
gelehrt hat, und Klarheit gibt in einigen Fragen, die sie über
das Wieder kommen des Herrn hatten, wie Timotheus berichtet
hatte.
Das Thema des Briefes ist vierfach:
es geht Paulus darum:
(1) die Neubekehrten in Thessalonich in den Grundwahrheiten zu
befestigen, die sie schon gehört hatten:
(2) sie zu einem Leben in persönlicher Heiligkeit, zum
Wohlgefallen des Herrn zu ermahnen:
(3) sie zu trösten bei dem Verlust derer, die gestorben waren:
und
(4) sie zu unterweisen in ihrer eigenen Hoffnung auf die
Wiederkunft des Herrn.
In je dem Kapitel, sowohl des 1. wie des 2.
Thessalonicherbriefes, wird das Kommen des Herrn in besonderer
Weise erwähnt.
Der Reichtum des Unterrichts des Paulus wird klar durch die
Tatsache, dass der Apostel während eines Monats diese Gläubigen
nicht nur zu Christus geführt hatte,
sondern dass er sie auch in vielen großen Lehren des Glaubens
unterwiesen hatte (vgl. 1, 4, Fußnote).
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden:
Einleitung, 1,1-4.
I. Die vorbildliche Gemeinde und die drei Zeitformen des christlichen
Lebens, 1, 5-10.
II. Der vorbildliche Diener und seine Belohnung, 2.
III. Der vorbildliche Bruder und seine Heiligung, 3.
IV. Der vorbildliche Wandel und die Hoffnung des Gläubigen, 4.
V. Der vorbildliche Wandel und der Tag des Herrn, 5, 1-24.
Schluß, 5, 25-28.
(1,9) Die Zeitformen des christlichen Lebens, die hier
angegeben werden, sind logisch und geben die wahre Reihenfolge
der Erfahrung wieder.
Sie kommen auch in V. 3 vor.
Das «Werk des Glaubens» besteht darin, «sich zu Gott zu
wenden und von den Abgöttern zu trennen» (vgl. Joh. 6, 28-29):
die «Arbeit der Liebe» besteht darin, «zu dienen dem
lebendigen und wahren Gott»;
und die «Geduld der Hoffnung» besteht darin, «zu warten
seines Sohnes vom Himmel» (vgl. Mt. 24, 42; 25, 13; Lk. 12, 36-
48; Ap. I. 11: Phil. 3, 20^21).
Paulus wiederholt diese dreifache Reihenfolge in Tit. 2, 11-13.
2.
THESSALONICHER
Verfasser: Gott
Schreiber Paulus
Thema: Der Tag des Herrn
Datum der Niederschrift: ca. 51 n. Chr.
DER ZWEITE BRIEF AN DIE THESSALONICHER wurde von Paulus kurz
nach dem ersten Brief an diese Gemeinde geschrieben.
Das Thema des zweiten Briefes an die Thessalonicher wurde leider
unklar durch eine ungenaue Übersetzung von 2, 2, wo der Ausdruck
«der Tag Christi 11. Kor. 1, 8,]
ist vorhanden» lauten sollte «der Tag des Herrn Joel 1, 15:
Offb. 19,19; und Fußnoten] ist vorhanden».
Die Bekehrten in Thessalonich waren «bewegt in ihrem Sinn» und
«erschreckt», weil sie dachten,
vielleicht auf Grund eines Briefes, der fälschlich Paulus
zugeschrieben wurde, dass die Verfolgungen, die sie
durchmachten, schon zu dem «großen und schrecklichen Tag des
Herrn» gehörten, und sie erwarteten nun nach dieser Lehre die
Befreiung durch den Tag Christi, und «unsere Versammlung zu ihm»
(2, 1).
Der vorliegende Brief wurde also geschrieben, um die gläubigen
Thessalonicher darüber zu belehren, dass, «unsere Versammlung
zusammen mit ihm
[Christus]» (1. Thess. 4, 14-17: 2. Thess. 2, 1) dem Tag des
Herrn vorangeht.
Der erste Brief an die Thessalonicher hat mehr die Entrückung
der Gemeinde im Auge: der zweite Brief «den Tag des Herrn», der
darauf folgen wird.
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden: Einleitung, 1,
1-4.
I. Trost in Verfolgung, 1, 5-12.
II. Der Tag des Herrn und der Mensch der Sünde. 2, 1—12.
III. Ermahnungen und Anweisungen, 2. 13-3, 15. Schluss. 3.
16-18.
1.
TIMOTHEUS
Verfasser: Paulus Thema: Gemeindeordnung Datum der
Niederschrift: ca. 64 n. Chr.
DER ERSTE BRIEF AN TIMOTHEUS
wurde in den letzten Lebensjahren des Paulus geschrieben.
Zusammen mit dem 2. Timotheusbrief und dem Titusbrief ist er als
ein Pastoralbrief Hirtenbrief) bekannt.
Als die Gemeinden des ersten Jahrhunderts der Zahl nach größer
wurden, kamen Fragen auf über
Kirchenordnung.
Gesundheit im Glauben
und über Zucht.
Die Apostel selbst behandelten diese Fragen, aber das nahende
Ende der apostolischen Zeit machte eine Unterweisung in Glaube
und Ordnung für die zukünftige Leitung der Gemeinde notwendig.
Diese Unterweisung wird in den Pastoralbriefen gegeben.
Timotheus, an den dieser Brief und der damit verbundene zweite
Brief gerichtet ist. war mit Paulus in vertrauter Weise
verbunden.
Er war beträchtlich jünger als der Apostel, er war der Sohn
eines griechischen heidnischen Vaters und einer frommen
jüdischen Mutter. Eunike mit Namen (2. Tim. 1 5).
Er schloß sich Paulus auf der zweiten Missionsreise an und war
bei ihm. z. B. in Korinth. Mazedonien. Ephesus und in Jerusalem.
Der Schlüsselvers des Briefes ist 3.15.
«daß du wissest, wie du wandeln sollst in dem Hause Gottes,
welches ist die Gemeinde des lebendigen Gottes, ein Pfeiler und
Grundfeste der Wahrheit». Besonders wichtig ist die
Zusammenfassung der erforderlichen Befähigungen für Beauftragte
im Dienst der Gemeinde — der Bischöfe (der Ausdruck ist
gleichbedeutend mit «Älteste») und der Diakone. 3.1-3:5.17. 19-
. . . . T ..
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden: Einleitung. 1.
1—2.
I. Warnung vor Irrtum in Lehre und Leben. 1. 3-11.
II. Das persönliche Zeugnis des Paulus und sein Auftrag an
Timotheus, 1. 12-20.
III. Anweisungen über das Gebet und die Stellung der Frauen in
der Gemeinde. 2.
IV. Erforderliche Befähigung der Bischöfe (Ältesten) und der
Diakone. 3. V. Der Wandel des guten Dieners Christi. 4.
VI. Das Werk des guten Dieners. 5.
VII. Warnungen an einen guten Diener. 6. 1-19. Schluss 6. 20-21.
2. TIMOTHEUS
Verfasser: Gott
Schreiber Paulus
Thema: Festhalten an der Wahrheit
Datum der Niederschrift: ca. 67 n. Chr.
DER ZWEITE BRIEF AN TIMOTHEUS, wahrscheinlich der letzte Brief
des Paulus, wurde gegen Ende der Regierung Neros geschrieben.
Er ist in seiner Art ganz anders als der erste Brief an
Timotheus, er ist weniger allgemein gehalten als die andern
beiden Pastoralbriefe, also viel persönlicher.
In dem früheren Brief an Timotheus spricht Paulus, als ob er ein
freier Mann wäre, seine Hoffnung aus, bald bei seinem «Sohn im
Glauben» zu sein,
Aber nun in diesem zweiten Brief spricht er davon, dass seine
Abberufung nahe sei (4, 6).
Paulus war nicht nur im Gefängnis, sondern er war von den
meisten seiner Freunde verlassen worden 1.15: 4, 16).
Dieser Brief enthält den ausführlichsten Bericht des Paulus über
die Zustände, die in den letzten Tagen auf der Erde herrschen
werden (3, 1-9; 4, 3-4).
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden: Einleitung, I,
1-2.
I. Der Auftrag des Paulus an Timotheus 1, 3-18.
II. Der Weg eines bewährten Dieners in einer Zeit des Abfalls,
2. I
II. Der Abfall wird vorausgesagt: die Hilfsquellen des Gläubigen
sind die Heiligen Schriften, 3.
IV. Ein treuer Diener und sein treuer Herr, 4, 1-18. Schluss, 4,
19-22.
TITUS
Verfasser: Gott
Schreiber Paulus
Thema: Gemeindeordnung
Datum der Niederschrift: ca. 65 n. Chr.
DER BRIEF AN TITUS,
der von Paulus an einen seiner zuverlässigsten Mitarbeiter
gesandt wurde, handelt hauptsächlich von den Verhältnissen in
den Gemeinden auf der Insel Kreta.
Wenn Titus auch in der Apostelgeschichte nicht erwähnt wird, so
ist er doch von besonderer Bedeutung in den Briefen: er wurde
von Paulus für Aufgaben benutzt, die Verantwortlichkeit und
Verschwiegenheit erforderten Ö. 5: vgl. 2. Kor. 7, 6-7: 8,6.
16).
So war er der Gesandte des Paulus an die Gemeinde zu Korinth; er
wurde auch mit der Kollekte für die Armen in Jerusalem
beauftragt: und er wurde über die Gemeinden in Kreta gesetzt,
der Insel, deren Bewohner sprichwörtlich von niedrigem Charakter
waren (1, 12).
Später sandte ihn Paulus bis nach Dalmatien (Jugoslawien).
Im Inhalt ähnelt der Titusbrief dem I. Timotheusbrief. Dieser
Pastoralbrief nennt die erforderlichen Fähigkeiten der Ältesten:
er betont die gesunde Lehre: weist hin auf die Verpflichtungen
der älteren Männer und Frauen, der jungen Männer und Frauen und
der Knechte: er warnt vor falscher Lehre. Er enthält zwei
hervorragende Lehrabschnitte (2, 1-14: 3, 4-7).
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden:
Einleitung, 1, 1-4.
I. Die erforderlichen Befähigungen und die Pflichten der
Ältesten, 1, 5-16.
II. Die Pastorale Aufgabe eines wahren Dieners, 2.
III. Ermahnungen zu einem göttlichen Leben, 3, l-Il. Schluss, 3,
12-15.
PHILEMON
Verfasser: Gott
Schreiber: Paulus
Thema: Ein Beispiel der Liebe
Datum der Niederschrift: ca. 60 n. Chr. DER BRIEF AN PHILEMON
wurde während der ersten Gefangenschaft des Paulus in Rom
geschrieben und wurde wahrscheinlich durch denselben Boten, der
den Brief an die Epheser und den Brief an die Kolosser
überbrachte, nämlich durch Tychikus, zu Philemon. einem
wohlhabenden Bürger in Kolossä, gebracht.
Der Bote nahm als seinen Begleiter Onesimus mit (Kol. 4, 9).
Onesimus, dessen Name nützlich bedeutet, war seinem Herrn
Philemon unnützlich gewesen (V. 11): denn der Knecht hatte
wahrscheinlich seinen Herrn beraubt (V. 18) und war nach Rom
geflohen. Dort wurde er durch den Dienst des Paulus bekehrt, und
nun sandte ihn Paulus mit diesem Brief und in der Begleitung des
Tychikus zurück.
Der Brief ist von unschätzbarem Wert als Unterweisung in:
(1) praktischer Gerechtigkeit:
(2) christlicher Bruderschaft:
(3) christlicher Höflichkeit: und
(4) in dem Gesetz der Liebe.
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden:
Einleitung, VV. 1-3.
I. Der Charakter des Philemon, VV. 4-7.
II. Die Bitte für Onesimus,
VV. 8-21. Schloss, VV. 22-25.
HEBRÄER
Verfasser; Gott
Schreiber Paulus
Thema: Das Priestertum Christi
Datum der Niederschrift: ca. 68 n. Chr.
DER BRIEF AN DIE HEBRÄER Verfasser: Der Apostel Paulus .
Der Brief muss vor der Zerstörung Jerusalems geschrieben worden
sein, denn es ist klar, dass der Tempel noch stand, als der
Hebräerbrief verfasst wurde (vgl. 10, 11).
Die Veranlassung des Briefes war,
daß hebräische Leser eine besondere Ermahnung brauchten,
weil einige, die den Glauben an Jesus als den Messias bekannt
hatten, in ihrer Haltung schwankend geworden waren. (tote
Bekenner keine Widergeborenen)=
Darum lautet die Aufforderung «haltet fest» (3, 6) und
«schreitet vorwärts zur Reife» (6, 1, wörtlich).
Der Zweck des Buches war also:
(1) jüdische Gläubige zu festigen durch die Tatsache, dass der
Judaismus des A.T. zu Ende gekommen sei durch die Erfüllung des
ganzen Zweckes des Gesetzes in Christus:
(2) solche, die sich als Christen bekannt hatten, zu warnen (a)
gegen den Rückfall in den Judaismus oder (b) durch Stillstehen
in dem wahren Glauben an Christus zu versagen; und
(3) allen Gläubigen überall den Vorrang Jesu Christi zum
Bewusstsein zu bringen.
Das Schlüsselwort heißt «besser» (1, 4; 6, 9; 7, 7. 19. 22: 8,
6: 9, 23; 10, 34: 11, 16. 35. 40: 12, 24).
Der Hebräerbrief enthält eine Reihe von Gegenüberstellungen
zwischen den guten Dingen des Judaismus und den besseren Dingen
Christi. Christus ist besser als die Engel, als Mose, als Josua,
als Aaron: und der Neue Bund (8, 7-13) ist besser als der Bund
mit Mose (siehe 2. Mose 19, S, Fußnote).
Ausführlicher als jedes andere Buch des N.T. enthüllt der
Hebräerbrief das gegenwärtige hohepriesterliche Amt des
Menschensohnes in der Herrlichkeit, des Herrn Jesus Christus.
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden:
Einleitung, 1, 1-3.
I. Christus, als Persönlichkeit höher als alle andern, 1, 4-4,
16.
II. Der Vorrang und die Endgültigkeit des Priestertums Christi,
5, 1-10, 18.
III. Das Leben im Glauben, 10, 19-13, 19.
Schluss, 13, 20-25
JAKOBUS
Verfasser: Gott Schreiber:
Jakobus Thema:
Das praktische christliche Leben Datum der Niederschrift: 45-50
n. Chr.
DER BRIEF DES JAKOBUS wurde von Jakobus geschrieben, dem Bruder
des Herrn (siehe Mt. 4, 21. Fußnote über die andern drei Männer
in dem N.T.. die Jakobus genannt werden).
Als das Haupt der ersten christlichen Gemeinde, nämlich der
Gemeinde in Jerusalem, war Jakobus ein Mann von großer Autorität
(Ap. 12. 17; 15. 13-29; 21.17-18).
Er war wohl durch den auferstandenen Herrn bekehrt worden (1.
Kor. 15. 7).
Er schreibt an «die zwölf Stämme, die da sind hin und her» (V.
1). d.h. die christlichen Juden, die in dem ganzen römischen
Reich zerstreut sind.
Der Brief ist vielleicht eines der ersten Bücher des N.T.
In der Betonung des praktischen christlichen Lebens spiegelt der
Brief des Jakobus in seinem Stil und in der häufigen Erwähnung
der Bergpredigt das Wesen und die Lehre des göttlichen Bruders
des Schreibers wieder. Wenn auch der Brief nicht theologisch
betont ist. so ist er doch bemerkenswert wegen der moralischen
und ethischen Lehren, die von zeitloser Bedeutung für die
Gemeinde sind. Dazu wird das Wiederkommen Christi zweimal
erwähnt (5. 7. 8) und die Wiedergeburt wird klar betont (1.18.
21).
Der örtliche Hintergrund des Briefes ist etwa aus den folgenden
Abschnitten zu erkennen: 2. 1-13; 4.1-11.
Das zentrale Thema des Jakobusbriefes ist Religion (griechisch
threskeid) in dem höchsten Sinne des hingegebenen Dienstes für
andere als Auswirkung und Beweis des Glaubens. Seine
Auseinandersetzung über Rechtfertigung (2. 14-26) widerspricht
nicht der Lehre des Paulus über dieses Thema, sondern
vervollständigt sie vom praktischen Gesichtspunkt aus.
Das Buch kann nicht gut unterteilt werden. Es ist eine
Reihenfolge von lehrhaften Aussagen, die sich um gewisse
wiederkehrende Themen gruppieren (vgl. Sprüche und Prediger).
Die Sprache des Jakobus ist kräftig und oft recht beredt. Er
gibt einige lebendige Bilder aus der frühen Gemeinde (z.B. 2,
1-4; 5. 1-6. 14-16).
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden:
Einleitung. 1. 1.
I. Die Prüfung des Glaubens. 1, 2-2. 26.
II. Die Wirklichkeit des Glaubens, geprüft durch Beherrschung
der Zunge. 3.
III. Zurückweisung der Weltlichkeit. 4. IV. Die Reichen werden
gewarnt. 5. 1-6.
V. Ermahnungen im Blick auf das Kommen des Herrn. 5. 7-18.
Schluss. 5. 19-20.
1. PETRUS
Verfasser: Gott
Schreiber Petrus
Thema: Leiden und Herrlichkeit
Datum der Niederschrift: ca. 65 n. Chr.
DER BRIEF DES PETRUS spricht Über die Erfüllung des Auftrags,
der Petrus durch Christus inLk.22. 31-32 gegeben wurde.
Vergleiche 1. Petr. 1. 1 mit Jak. 1. 1. Petrus war ein Diener
der Beschneidung (Gal. 2, 9). darum schreibt er an die Juden in
der Zerstreuung (I. 1). Er ist der Apostel der Hoffnung: 1, 3.
7. 9. 13; 3, 9-15: 4. 13; 5, 4.
Wie Paulus legt auch Petrus die Lehre der Gnade aus. Es sind
eine Anzahl von Parallelen in diesem Brief zu den Worten des
Herrn, die in den Evangelien berichtet werden; es sind auch
Ähnlichkeiten vorhanden zwischen der Sprache dieses Briefes und
den Reden des Petrus in der Apostelgeschichte. Der erste
Petrusbrief wurde von Babylon aus geschrieben (5, 13).
Die geographischen Angaben in 1, 1 könnten Babylon als Stätte
der Niederschrift zulassen: aber viele Ausleger verstehen den
Namen als ein Symbol für Rom. (Petrus war aber nicht in
Rom)
Der Brief ist an hebräische Christen gerichtet (vgl. 4, 3 mit
1,1), er hat aber eine weitere Anwendung auf alle Gläubigen in
Christus. Der Zweck des Briefes ist Ermahnung und Zeugnis. Der
Schlüsselgedanke ist das Leiden des Christen.
Petrus ermahnt zur Festigkeit in der Zeit des Leidens und weist
hin auf das Licht der Hoffnung, die dem Gläubigen in dem
auferstandenen Erlöser gegeben ist.
Der Brief gibt viele Ermahnungen zu einem göttlichen Leben und
ist erfüllt von Zitaten und Hinweisen aus dem A.T.
Der erste Petrusbrief kann folgendermaßen eingeteilt werden:
Einleitung. 1. 1-2.
I. Das Leiden und der Wandel des Gläubigen in dem Licht einer
völligen Erlösung, 1, 3-2, 8.
II. Das Leben des Gläubigen in Bezug auf seine Stellung in
Christus und das stellvertretende Leiden Christi.2,9-4.19.
III. Der Dienst des Gläubigen in dem Licht des Kommens Christi,
5, 1-9.
Schluss. 5, 10-14.
2. PETRUS
Verfasser: Gott
Schreiber Petrus
Thema: Die letzten Tage
Datum der Niederschrift: ca. 66 n. Chr.
DER ZWEITE BRIEF DES PETRUS
und der 2. Timotheusbrief haben viel Gemeinsames.
In den beiden Briefen erwarten die Verfasser den Märtyrertod (2.
Tim. 4, 6: 2. Petr. 1, 14; vgl. Job. 21. 18-19):
beide haben einen freudigen Ton: beide sehen den Abfall vom
Glauben voraus, der in «den letzten Tagen» (2, 1-3, 9: 2. Tim.
3) kommen wird.
Eine ähnliche Betonung der Gefahr der falschen Lehre befindet
sich in 1. Joh. 4. 1-5, in 2. Joh. 7-11, und im Judasbrief. Die
besondere Bedeutung des Briefes liegt in den beredten und
umfassenden Bezeichnungen des Ab falls in Lehre und Leben
(2,1-3, 3).
Aber es werden auch andere wichtige Fragen in diesem Brief
behandelt: Petrus besteht darauf, dass der Gläubige seine
«Berufung und Erwählung» unter Beweis stellen muss durch die
Ausübung der christlichen Tugenden (1, 4-14); er berichtet seine
persönliche Erinnerung an die Verklärung Christi (1, 15-18):
er lehrt die Echtheit der inspirierten Prophetie (1, 19-21) und
das Kommen des Herrn (3, 4-13): er ermahnt zu geistlichem Eifer
und zur Beharrlichkeit (3, 14-17).
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden:
Einleitung, 1, 1-2.
I. Die großen christlichen Tugenden, 1, 3-14.
II. Die Erinnerung an die Verklärung, 1, 15-18.
III. Die Herrlichkeit der prophetischen Schriften, 1, 19-21.
IV. Warnungen vor falschen Lehrern, 2, 1-3, 3.
V. Das zweite Kommen Christi und der Tag des Herrn, 3, 4-16.
Schluss, 3, 17-18.
1. JOHANNES
Verfasser: Gott
Schreiber Johannes
Thema: Gemeinschaft
Datum der Niederschrift: ca. 85 n. Chr.
DER ERSTE BRIEF DES JOHANNES
erweist sich durch das Zeugnis des Inhalts und durch den
Vergleich mit dem Johannesevangelium klar als von dem Apostel
Johannes geschrieben.
Es ist ein Familienbrief, geschrieben von dem Vater an seine
«Kindlein», die in der Welt sind. Vielleicht mit Ausnahme des
Hohenliedes Salomos ist er am vertrautesten geschrieben von
allen inspirierten Büchern.
Die Sünde eines Gläubigen wird wie die Beleidigung eines Kindes
seinem Vater gegenüber angesehen und als eine
Familienangelegenheit behandelt (1, 9; 2, 1).
Die moralische Regierung des Weltalls wird dadurch nicht in
Frage gestellt.
Die Sünde des Kindes als Verletzung des Gesetzes wurde am Kreuz
gutgemacht und «Jesus Christus, der Gerechte», ist jetzt der
«Fürsprecher beim Vater».
Das Evangelium Johannes führt über die Schwelle des Vaterhauses:
sein erster Brief macht uns dort heimisch.
Ein zartes Wort wird gebraucht für «Kinder» (von dem
griechischen Wort teknia), eine Verkleinerungsform, die bedeutet
Kindlein, eben Geborene.
Während Paulus sich mit der öffentlichen Stellung des Gläubigen
als Sohn beschäftig, denkt Johannes daran, wie nah der Gläubige
dem Vater als Kind steht.
Der erste Johannesbrief kann folgendermaßen eingeteilt werden:
Einleitung, 1, 1-2.
I. Die Kindlein und die Gemeinschaft, 1, 3-2, 11.
II. Die Kindlein und ihre Feinde, 2, 12-27.
III. Die Kindlein und das Wiederkommen des Herrn, 2, 28-3, 3.
IV. Die Kindlein im Gegensatz zu den Kindern Satans, 3, 4-24.
V. Die Kindlein und die falschen Lehrer, 4, 1-6.
VI. Die Kindlein werden gestärkt und gewarnt, 4, 7- 5. 19.
Schluss, 5, 20-21.
2. JOHANNES
Verfasser: Gott
Schreiber Johannes
Thema: Das Gebot Christi
Datum der Niederschrift: ca. 85 n. Chr.
DER ZWEITE JOHANNESBRIEF hat durch seinen Gruß viel Diskussion
veranlasst.
Einige Gelehrte meinen, dass die Worte «der auserwählten Frau»
eine der Gemeinden des ersten Jahrhunderts personifizieren:
andere meinen, dass es sich um eine hochgestellte christliche
Frau handle,
mit der der Apostel Johannes bekannt war.
Wenn der Brief auch kurz ist, so ist er doch nicht unwichtig.
Im Gegenteil, seine eindringliche Botschaft beschäftigt sich
mit der «Wahrheit» in Bezug auf das Leben des Gläubigen.
Mit «Wahrheit» bezeichnet Johannes nicht nur das Ganze der
geoffenbarten Wahrheit, die Schriften, sondern auch den Herrn
Jesus Christus,
der als der vornehmste Gegenstand der Schrift selbst die
fleischgewordene Wahrheit ist.
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden:
Einleitung, VV. 1-3.
I. Der Weg der Wahrheit und der Liebe, VV. 4-6. 11.
Das Kennzeichen eines Betrügers und Antichristen,
VV. 7-11.
Schluss, VV. 12-13.
3. JOHANNES
Verfasser: Gott
Schreiber: Johannes
Thema: Der Wandel in der Wahrheit
Datum der Niederschrift: ca. 85 n. Chr.
DER DRITTE BRIEF DES JOHANNES, der von dem Apostel Johannes an
seinen Freund Gajus gerichtet ist, tadelt Diothrephes,
der sich die Vorherrschaft in einer der Gemeinden angemaßt hat.
In schändlicher Weise verwarf er die Autorität des Johannes, er
weigerte sich,
«die Brüder aufzunehmen» (reisende Diener, die die örtlichen
Gemeinden besuchten, VV. 5-8), und er brach die Gemeinschaft mit
denen, die sie aufnahmen.
Er ist eins der ersten Beispiele für herrschsüchtigen Ehrgeiz in
der Gemeinde. Im Gegensatz zu Diothrephes werden zwei andere
Männer kurz gekennzeichnet —
Gaius. bemerkenswert für seinen gesunden christlichen
Lebenswandel, der sich besonders in der Ausübung der
Gastfreundschaft den reisenden Dienern gegenüber zeigt:
und Demetrius, ein Gläubiger von hohem Ruf, der sich auf seinen
Wandel in der Wahrheit stützt.
Der Brief als Ganzes ist ein anschauliches Bild des Lebens in
der Gemeinde am Ende des ersten Jahrhunderts.
Der dritte Johannesbrief kann folgendermaßen eingeteilt werden;
Einleitung, VV. 1-4.
I. Die Gastfreundschaft für die reisenden Diener. VV. 5-8.
II. Die Vorherrschaft des Diothrephes und seine bösen Taten,
VV..9-11.
III. Der fromme Demetrius, V. 12. Schluss. VV. 13-14.
JUDAS
Verfasser: Gott
Schreiber Judas
Thema: Der Kampf für den Glauben Datum der Niederschrift: ca. 68
n. Chr. DER BRIEF DES JUDAS wurde von Judas geschrieben, der
einer der Brüder unseres Herrn war (Mt. 13. SS; Mk. 6, 3).
Seine Botschaft, die eine der ernstesten in dem N.T. ist. wurde
durch den Abfall in der frühen Gemeinde veranlasst.
Diese Irrlehren waren so gefahrvoll, dass der Heilige Geist
Judas veranlasste, diesen Brief der Warnung zu schreiben und
seine Leser dringend zu bitten,
für den Glauben zu kämpfen (V. 3).
weil die falschen Lehrer, die in die örtlichen Gemeinden (V. 4)
eingedrungen waren, schon vorherrschten. In brennenden Worten
beschreibt Judas diese Irrlehrer,
er zeigt in lebendiger Weise, wie Abfall zu einem sündigen Leben
führt (VV. S-19). Der Brief schließt mit einer herrlichen
Doxologie (VV. 24-2S).
Der Judasbrief kann folgendermaßen eingeteilt werden:
Einleitung. VV. 1-2.
I. Die Veranlassung des Briefes. VV. 3-4.
II. Geschichtliche Beispiele von Unglauben und Aufruhr. VV. 5-7.
III. Falsche Lehrer werden beschrieben, VV. 8-18. IV.
Ermahnungen an Gläubige, VV. 20-23. Schluss, VV. 24-25.
OFFENBARUNG
Verfasser: Gott
Schreiber: Johannes
Thema: Vollendung
Datum der Niederschrift: ca. 95 n. Chr.
DIE OFFENBARUNG,
das letzte Buch der Schrift, entfaltet die großen Ereignisse,
durch welche die Geschichte zur Vollendung geführt wird,
einschließlich die Offenbarung Jesu Christi bei Seinem zweiten
Kommen.
Das Wort «Offenbarung», das als Titel des Buches gebraucht wird,
kommt von dem späten lateinischen Wort revelatio,
das bedeutet (ebenso wie das griechische Wort apokalupsis, von
dem das englische Wort «apokalypse» abgeleitet ist) Entfaltung
von dem, was vorher verborgen oder unbekannt war.
In der Entfaltung dieses zentralen Themas wird Jesus Christus in
Herrlichkeit geoffenbart, im Gegensatz zu Seiner Darstellung in
Niedrigkeit in den vier Evangelien.
In der Offenbarung wird Christus der Zeit nach gesehen, als «der
da war, und der da kommt» (1,4).
Er steht in Beziehung zu der Gemeinde (1, 9-3, 22),
zu der Trübsal (4, 1-19, 21),
dem Tausendjährigen Königreich (20, 1-10)
und dem Zustand in Ewigkeit (20, 11-22, 21).
Christus wird in diesem Buch gezeigt als der
Herrscher über die Könige der Erde (1, 5),
der Bräutigam und das Haupt der Gemeinde (2, 1-3, 22: 19,
7-9),
der Löwe des Stammes Juda (5, 5),
das Lamm, das geschlachtet wurde (5, 6. 12 usw.),
der Hohepriester (8, 3-6)
und der König und Richter (19, 11-20, 15).
Das Buch berichtet, was der Apostel Johannes sah und hörte.
Beständig werden Symbole gebraucht.
Die Ereignisse des Tenach . und die Prophezeiungen des Tenach .
werden in reichem Maße erwähnt.
Häufig wechselt der Ort der Handlung von der Erde zum Himmel und
zurück auf die Erde.
Es ist ein Bericht des göttlichen Gerichts und des Kampfes, der
die ganze Welt erfasst.
Drei besondere Abschnitte der Offenbarung müssen beachtet
werden.
Es wurde Johannes in 1. 19 befohlen zu schreiben über
(1) vergangene Dinge, «was du gesehen hast», d.h. die Patmos
Vision (1, 1-20):
(2) gegenwärtige Dinge, «was ist», d.h. die bestehenden
Gemeinden (2, 1-3, 22); und
(3) zu künftige Dinge, «die Dinge, die hernach sein werden
(wörtl. nach diesen)», d.h. Ereignisse nach dem Zeitalter der
Gemeinde (4, 1-22, 5).
Es ist wichtig zu beachten, dass das Buch mit Kap. 4 beginnend,
zukünftige Ereignisse beschreibt.
Der dritte große Abschnitt der Offenbarung (4, 1-22, 21)
ist durch Serien von sieben Ereignissen gekennzeichnet: sieben
Siegel (4, 1-8, 1),
sieben Posaunen (8, 2-11, 19),
sieben Schalen (15, 1-16, 21),
sieben Gerichte (17, 1-20,15)
und sieben neue Dinge (21, 1-22, 21).
Wichtige Abschnitte, die eingeschoben (Parenthesen) sind
und ergänzen oder klarstellen wollen, sind zu beachten,
so der jüdische Überrest und die Heiligen aus der Trübsal (7,
1-17):
der Engel, das kleine Buch und die beiden Zeugen (10, 1-11,
14):
das Lamm, der Überrest und die Verkündigung des ewigen
Evangeliums (14, 1-13):
die Versammlung der Könige der Erde und die Vorbereitung von
Harmagedon (16, 13-16):
und endlich die vier Halleluja im Himmel (19, 1-6).
Diese Abschnitte führen die prophetische Erzählung nicht weiter,
sondern sie schauen rückwärts und vorwärts,
sie fassen die Vergangenheit zusammen und nehmen die Zukunft
voraus.
Die Reihenfolge der Erzählung ist daher nicht immer
chronologisch. Der Zusammenhang wird hauptsächlich gewährleistet
durch Ereignisse, die symbolisch dargestellt werden durch die
Siegel, die Posaunen und die Schalen. Der Hauptzweck des Buches
besteht darin, den Hintergrund zu geben für die Offenbarung Jesu
Christi. Besondere Aufmerksamkeit wird der 21eit der Trübsal
gegeben (Kap. 4-19), die vermutlich mit der sieb zigsten Woche
Daniels zusammenfällt (Dan. 9, 24-27). Die Große Trübsal, die
Hälfte jener «Woche», wird besonders betrachtet. Der Höhepunkt
des Buches beginnt mit der Offenbarung des Herrn Jesus Christus
in Kap. 19. Die Ausleger der Offenbarung sollten zwei
Schriftstellen im Auge behalten: 1. Petr. 1, 12: 2. Petr. 1,
20-21. Vieles von dem, was jetzt noch dunkel ist, wird denen,
für die es geschrieben ist, klar werden, wenn die Zeit nahe ist.
Das Buch kann folgendermaßen eingeteilt werden:
Einleitung, 1, 1-3.1.
Die Botschaften des erhöhten Herrn an die sieben Gemeinden,
I, 4-3, 22.
II. Das öffnen der Rolle mit den sieben Siegeln, 4-6: 8, 1.
III. Parenthese (Einschaltung): Juden und Heiden, die während
der Trübsal gerettet wurden, 7.
IV. Die Gerichte der sieben Posaunen, 8,2-9,21: 11, 15-19.
V. Parenthese: 10, 1-11,14.
VI. Besondere Persönlichkeiten, 12.
Vll. Das Aufkommen und die Regierung des Tieres und des falschen
Propheten, 13.
VIII. Parenthese: 14. IX. Die Gerichte der sieben Schalen,
15-16.
X. Das Gericht über Babylon, 17-18.
XL Die Schlacht von Harmagedon und das darauf folgende
Tausendjährige Reich, 19, 1-20, 6.
Xll. Das letzte Gericht und die heilige Stadt, 20, 7-22, 5.
Xlll. Die letzte Botschaft der Bibel, 22, 6-19. Schluss. 22,
20-21.