Einiges aus der Lehre der Bibel
über die Endzeit
Verfasser: Edi Rohner Die Gedanken und Absichten Gottes mit den
Menschen im allgemeinen und mit dem Volk Israel im speziellen, sind in
der Bibel aufgezeichnet. Dabei heisst es, Gott habe zuerst vielfältig
und auf vielerlei Weise in den Propheten zu den Vätern geredet. Die
fortschreitende Offenbarung hat dann in Jesus Christus und Seiner dem
Johannes gegebenen Offenbarung ihren Abschluss gefunden. Man kann die einzelnen
prophetischen Aussagen wie Mosaiksteine betrachten, die sich allmählich
zu einem Gesamtbild zusammenfügten. Es ist deshalb bei der Beschäftigung
mit
Endzeitfragen sinnvoll, die Reihenfolge
zu beachten, in der Gott die einzelnen Mitteilungen gemacht hat; d.h.
beim Grundsätzlichen beginnen und von da zu den Einzelheiten weiter
schreiten. Da Gott selber auf diese Weise vorgegangen ist, ist es der
sicherste Weg um Einblick in Seine Gedanken zu gewinnen. Die biblische
Reihenfolge umfasst:
-
Das Reden
Gottes durch die Propheten
Enthalten im Alten Testament
-
Das Reden
Gottes im Sohn auf der Erde Enthalten in den Evangelien
-
Das Reden
Gottes im Geist durch die Apostel
Enthalten in den apostolischen Schriften
-
Das Reden
Gottes im Sohn vom Himmel her
Enthalten im Buch der Offenbarung Es ist unübersehbar, dass die Bibel bei der
Beschreibung Seiner Pläne unterscheidet zwischen Israel einerseits und
den übrigen Völkern andererseits, wobei die beiden auf das Engste
miteinander verknüpft sind. Beim Studium der Bibelstellen, die die
Endzeit betreffen, ist es daher unerlässlich, die bestehenden
Zusammenhänge und Unterschiede sorgfältig zu beachten.
-
Der Gegenstand der
Prophezeiungen des Alten Testaments ist hauptsächlich, aber nicht
ausschliesslich, Israel. Jeremia
war z. B. von Gott auch zum Propheten an die Nationen bestellt. Dem
entsprechend findet sich bei Daniel, der an die Weissagungen Jeremias
anknüpft, ebenfalls vieles,
das mit den Nationen zu tun hat.
-
Umgekehrt enthält
das Buch der Offenbarung nur einzelne ergänzende Aussagen zu Israel,
aber viel Neues über die anderen Völker und über die abgefallene Kirche.
-
In den
apostolischen Schriften beschränken sich die Endzeitprophezeiungen mehr
oder weniger auf das, was die Menschen angeht, die durch das Evangelium
aus dem Volk Israel und aus den Nationen herausgerufen werden um ein
Gottesvolk zu bilden, das nicht eigentlich zu dieser Welt gehört, weil
es eine himmlische Berufung hat. Die Endzeit-Prophezeiungen betreffen
demnach Die Zukunft Israels und die
Zukunft der Nationen
sowie Die Gemeinde Jesu der Jetztzeit Betrachtung einzelner Gegenstände
der biblischen Prophetie Die Übertragung der Weltregierung auf vier
aufeinander folgende Weltreiche beginnend mit dem Machtübergang von Assyrien und
Ägypten an Babylon
Babylon erlangte
unter seinem ersten und mächtigsten König Nebukadnezar um 608 v. Chr.
Weltmachtbedeutung. Damals musste die politische Landkarte des Vorderen
Orients vollständig neu gezeichnet werden. Assyrien und Ägypten büssten
ihre Bedeutung als Grossmächte ein und
gleichzeitig verlor Israel, mit Jerusalem als
seiner Hauptstadt, den Status einer selbständigen Nation.
Die
kriegerischen Ereignisse, die diese Veränderung herbeiführten, sind in
den Grundzügen in der Heiligen Schrift festgehalten. Dabei spielten zwei
Schlachten am Euphrat eine entscheidende Rolle. Die 1. Schlacht bei
Karkemisch um 608 v.Chr.
Neko,
der König von Ägypten, zog gegen den König von Assyrien hinauf nach
Karkemisch, an den Strom Euphrat (2 Kg 23,29; 2 Chr 35,20). Vermutlich
befürchtete Neko, dass sich infolge der wachsenden Bedeutung von Babylon
das Kräfteverhältnis im Vorderen Orient zu seinen Ungunsten verändern
könnte. König Josia von Juda aber stellte andere Überlegungen an und zog
mit seiner Streitmacht Neko entgegen. Dabei tötete ihn Neko bei Meggido
sobald er ihn sah. So fand das Leben des jüdischen Königs, dessen
Herrschaft
sonst in der Schrift als vorbildlich
bezeichnet wird, ein abruptes Ende; nicht zuletzt wegen den
Gottlosigkeiten seines Grossvaters Manasse. Dem Königreich Juda war aber
noch eine Gnadenfrist gegeben bis die Kräfteverhältnisse im Vorderen
Orient endgültig bereinigt waren. Diese Bereinigung wurde dann mit einer
zweiten Schlacht bei Karkemisch herbeigeführt. Die 2. Schlacht bei
Karkemisch um 605 v. Chr.
Im 4. Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, kam Pharao Neko von Ägypten mit
seiner Heeresmacht nochmals nach Karkemisch und wurde dort von
Nebukadnezar, dem König von Babylon, entscheidend
geschlagen
(Jer 46,2). Dieses Jahr gilt nach Jer 25,1 als das erste (Regierungs-)
Jahr Nebukadnezars.
Knapp 20 Jahre später verwüsteten
Nebukadnezars Truppen die Stadt Jerusalem, nachdem er bereits bei
früheren Belagerungen die Vornehmen von Juda weggeführt hatte, worunter
sich wohl auch Daniel befand; so zum Beispiel im 3. Jahr Jojakims, 606
v. Chr. (Dan
1,1). Wenig beachtet von manchen Bibellesern, waren es
gerade diese zwei Schlachten bei Karkemisch, die eine neue Weltordnung
herbei geführt hatten. Das Weltreich Assyrien verschwand, wie es der
Prophet vorausgesagt hatte (Zeph 2,13-15). Ägypten büsste seinen
Einfluss ein und wurde zu einem niedrigen Königreich, das sich nicht
mehr über die Nationen erheben konnte (Hes 29,13-15; 2 Kg 24,7). Und
betreffend Jerusalem sprach Gott: „Ich werde Jerusalem auswischen, wie
man eine Schüssel auswischt; hat man sie ausgewischt, so kehrt man sie
um auf ihre Oberseite“ (2 Kg 21,13). Der Traum Nebukadnezars vom grossen Standbild
Im zweiten Jahr seiner Regierung (603 v. Chr.)
hatte Nebukadnezar Träume, u. a. den Traum von einem riesigen Standbild,
dessen Bedeutung er nicht begriff, die ihm aber von Daniel angegeben
werden konnte.
In diesem Traum wurden die grossen
Weltreiche vorgestellt, die nacheinander in der Welt die Vorherrschaft
bekommen sollten. Die Dauer ihrer Herrschaft sollte aber beschränkt
sein. Daniel
sagte zu Nebukadnezar: „Aber es ist ein Gott im Himmel und der hat dem
König Nebukadnezar kundgetan, was am
ENDE DER TAGE
geschehen wird.“ Dieser Traum betrifft Israel nur sehr am Rande. Sein
Inhalt sind die anderen Nationen, denen Gott die Herrschaft auf der Erde
übergab (Dan 2,38), nachdem Er Jerusalem als Sitz Seiner unmittelbaren
Regierung aufgegeben hatte. Israel hatte dabei seine weltgeschichtliche
Bedeutung eingebüsst. Es wird erst wieder seine ursprüngliche Bestimmung
als Gottes Regierungszentrum auf der Erde zurückerlangen, wenn die im
Standbild symbolisch dargestellten Weltreiche Babylon, Persien,
Griechenland und Rom
zerschlagen worden sind und einem
Königreich Platz gemacht haben, das der Gott des Himmels aufrichten wird
und das in Ewigkeit nicht zerstört und dessen Herrschaft keinem anderen
Volk mehr überlassen werden wird (Dan 2,44).
Die Zermalmung des Standbildes durch einen
Stein,
der das Bild an seinen Füssen traf und
zu einem grossen Berg wurde, bis er die ganze Erde füllte, war
wahrscheinlich für Nebukadnezar eine höchst unerwartete Antwort auf
seine Überlegung, wie es nach ihm einst weitergehen werde. Der Schluss
seines Traumes zeigt, dass seine Hoffnung auf einen ewigen Bestand
Babylons tatsächlich ein Traum war und
er
bestätigte die schon
Jahrhunderte früher ausgesprochene
Wahrheit, dass der Christus
Gottes
einst alle Nationen bis ans Ende der Erde zum Besitztum erhalten wird
und, dass Er dann die aufrührerischen Völker mit eisernem Zepter
zerschmettern wird wie ein Töpfergefäss (Ps 2,8 und 9). Dass mit dem
Volk, dem dann die Herrschaft überlassen wird, Israel gemeint ist, wird
erst in einer späteren Vision ausdrücklich gesagt, was bestätigt,
dass keine Weissagung der Schrift von eigener Auslegung ist (2 Pet
1,20). Nebukadnezar verwüstet Jerusalem
Nachdem Gott das Volk Israel durch Seine
Propheten, insbesondere durch Jeremia, vergeblich
vor der kommenden Katastrophe gewarnt
hatte, brach das Unvermeidliche in Wellen über das Land und die Stadt
herein. Zuerst liess Nebukadnezar seine Macht spielen als Jojakim noch
König war (2 Kg 24,1). Als dann Jojakin, der Sohn Jojakims, König wurde,
nahm ihn Nebukadnezar im 8. Jahr seiner Regierung (um 597 v. Chr.)
gefangen und brachte ihn mit 10‘000
Gefangenen von Jerusalem nach Babel. Nebukadnezar setzte Zedekia zum
Regenten in Jerusalem ein, aber in dessen 11. Regierungsjahr (um 587
v.Chr.) nahmen die Fürsten Babels die Stadt ein und besiegelten damit
DIE
VERWÜSTUNG JERUSALEMS.
Zedekia floh, aber man
nahm ihn in den Ebenen von Jericho
gefangen und führte ihn zu Nebukadnezar nach Ribla (Jer 39,1-10).
Jeremia hatte das
tragische Ende Jerusalems vorausgesagt, aber gleichzeitig hatte er an
die Juden, die bereits in Babel im Exil lebten, einen Brief folgenden
Inhalts geschrieben: „Sobald 70 JAHRE
für
Babel voll sind, werde ich mich euer annehmen und mein gutes Wort an
euch erfüllen, euch an diesen Ort zurückzubringen“ (Jer 29,10). Die 70 Jahrwochen in Daniel Kapitel 9
Als die 70 Jahre
ausliefen und sich noch nichts tat, erinnerte sich Daniel im
babylonischen Exil (als bereits ein Meder an der Macht war) an diese
Worte Jeremias. So liest man in Dan 9,2: „Im ersten Jahr seiner
Regierung verstand ich, Daniel, in den Schriften die Zahl der Jahre,
bezüglich derer das Wort des Herrn zum Propheten Jeremia geschehen war,
dass nämlich 70 Jahre
für die VERWÜSTUNG
Jerusalems vollendet werden sollten.“ Daniel
wandte sich deshalb mit Fasten an Gott und flehte Ihn an: „Tu deine
Augen auf und sieh unsere Verwüstungen und die Stadt, die nach deinem
Namen genannt ist! Als Antwort auf sein Sündenbekenntnis und sein
Flehen, brachte ihm Gabriel sinngemäss die folgende Botschaft von Gott:
Das mit den 70 Jahren stimme zwar, aber
es liege noch eine tiefere Bedeutung darin verborgen. Es seien nicht nur
70 Jahre, sondern 70 Wochen von Jahren (also 490 Jahre) über Daniels
Volk und seine heilige Stadt bestimmt, bis die Übertretung abgeschlossen
und den Sünden ein Ende gemacht und die von Daniel im Bussgebet bekannte
Ungerechtigkeit Israels gesühnt und eine ewige Gerechtigkeit eingeführt
werde, usw. (Dan 9,24). Gabriel erläuterte dann, ab wann die 70
Jahrwochen zu laufen beginnen und was
während
ihres Verlaufs geschehen werde. Die Verwüstung Jerusalems durch das Römische Heer Der springende Punkt in
der Botschaft Gabriels ist der Hinweis, dass nach 69 Wochen, d. h. nach
483 prophetischen Jahren, der Messias ausgerottet, d. h. getötet werde
und, dass als Folge davon die Stadt und das Heiligtum zerstört werde.
Als Zerstörer wird das Volk eines kommenden Fürsten genannt und es wird
beigefügt, dass es von da an bis zum Ende Krieg und festbeschlossene
Verwüstungen geben werde. Der erste Teil der Prophezeiung ging in
Erfüllung als Jesus gekreuzigt wurde und der zweite Teil, als im Jahr 70
n. Chr. Jerusalem
zum zweiten Mal in seiner Geschichte als Wohnort Gottes verwüstet wurde.
Es
ist bemerkenswert, wie Jesus in Lukas 21,20-24 auf Dan 9 eingeht. Also
auch diese Weissagung der Schrift ist nicht von eigener Auslegung.
Die Worte Jesu über die Verwüstung Jerusalems
In Mt 24,2 und in Lk
21,5 sagt Jesus vom Tempel, dass kein Stein auf dem anderen gelassen
werde, der nicht abgebrochen werden wird. Über das Schicksal der Stadt
Jerusalems berichtet Matthäus nichts, während Lukas in den Versen 20-24
auf seine Verwüstung zu sprechen kommt. Dem Text-zusammenhang
zufolge
geht es dabei
um
die Verwüstung im Jahr 70 n. Chr., denn Jesus sagt, sie sei damals schon
nahe gekommen. Beide, Matthäus und Lukas, nehmen in ihre
Aufzeichnung der Ölbergrede die Zerstörung des Tempels auf. Matthäus
schreibt jedoch nichts von einer Verwüstung Jerusalems, sondern leitet
über zu dem, was Jesus über die grosse Drangsal sagte, während Lukas die
Verwüstung Jerusalems beschreibt, aber die grosse Drangsal nicht
erwähnt. Es erhebt sich damit die Frage, ob in der Endzeit überhaupt
nochmals eine Verwüstung Jerusalems stattfinden wird. Im AT finden sich
zwei Stellen, die von einer Belagerung respektive ZERTRETUNG Jerusalems
in der Endzeit reden. Die Zertretung der heiligen Stadt in der Endzeit In Sach 14,1 u. 2
spricht der Herr: „Siehe, ein Tag kommt für den HERRN, da wird deine
Beute in deiner Mitte verteilt werden. Und ich werde alle Nationen nach
Jerusalem zum Kampf versammeln; und die Stadt wird eingenommen und die
Häuser werden geplündert und die Frauen geschändet werden; und die
Hälfte der Stadt wird in die Gefangenschaft ausziehen, aber das übrige
Volk wird nicht aus der Stadt ausgerottet werden.“ - Jerusalem wird also
in der Endzeit belagert und erobert, aber,
soweit
es um diesen Text geht, nicht verwüstet werden. In Jes 29,1-8 ist ebenfalls von einer Belagerung
Jerusalems, jedoch nicht von einer Verwüstung, die Rede. Im Gegenteil.
Man wird zwar Belagerungswerke gegen die Stadt aufrichten, aber wie
feiner Staub wird die Menge der Fremden sein. Wie ein nächtliches
Traumgesicht wird die Menge all der Nationen sein, die Krieg führen
gegen Jerusalem.
Es zeigt sich
also, dass die von Jesus angekündigte Verwüstung Jerusalems im Jahr 70
n. Chr. ihre abschliessende Erfüllung gefunden hat. Eine weitere
Verwüstung wird nicht stattfinden. Das widerspricht nicht dem was über
Jerusalem in Offb 11,2 gesagt ist. Dort ist von einer 42 Monate
andauernden ZERTRETUNG
Jerusalems durch die Nationen die Rede.
Zertretung ist nicht gleich Verwüstung. Die Zertretung muss nicht
militärischer Art sein. Sie
nahm ihren Anfang bei der Zerstörung
durch die römischen Heere im Jahr 70 n. Chr. und hat
seitdem in mancherlei Form angedauert
und wird andauern, bis die Zeiten der Nationen erfüllt sind. In Offb 11
handelt es sich ebenfalls nicht um eine Verwüstung Jerusalems, sondern
um eine Zertretung beim eskalierten Streit der Nationen um Jerusalem in
der Endzeit.
Jesus spricht in
Lk 21 von einer nahe gekommenen Verwüstung Jerusalems, weil es nur noch
etwa 40 Jahre dauerte, bis sie eintrat. Jesus kündigte an, dass grosse
Not sein werde in dem Land und ein Zorn über dieses Volk.
DER ZORN ÜBER
ISRAEL
wurde schon von Daniel und von manchen anderen
Propheten des AT‘s angedroht. Was Jesus
aber zur Weissagung von Dan 9 hinzufügt sind die Worte: Jerusalem wird
zertreten werden von den Nationen, bis die
ZEITEN DER NATIONEN
erfüllt sind (Lk 21,24). Das ist eine Umschreibung der Zeit, während der
die vier Weltreiche von Dan 2 die Herrschaft besitzen. Es ist eine
einprägsame Ausdrucksweise, die sich in der Bibel nur an dieser Stelle
findet. Mit den Worten „Zeiten der Nationen“ prägte Jesus einen Begriff,
der für die korrekte Einteilung der endzeitlichen Vorgänge höchst
hilfreich ist. Ist es erstaunlich, dass es Jesus selbst ist, der uns
den
Schlüssel zum Verständnis von Dingen in die Hand gibt, die sonst
unbestimmt geblieben wären?
Die Prophezeiung in Dan 9
lässt
offen, wer DER KOMMENDE FÜRST
ist, dessen Volk 70 n. Chr. die Stadt und das Heiligtum zerstörte. Was
Daniel über ihn gesagt hatte ist, dass er mit der Masse des Volkes
einen festen Bund für eine (Jahr-)
Woche schliessen werde, um ihn dann in der Hälfte der Woche zu brechen
und den jüdischen Gottesdienst aufhören zu lassen. Daniels Traum von den vier grossen Tieren die aus
dem Meer aufsteigen Im Dan 7 schreibt Daniel die Visionen auf, die
er gehabt hatte, als die Herrschaft Babylons schon fast abgelaufen war.
In einem Traum sah er vier grosse Tiere aus dem Meer aufsteigen, von
denen er die ersten drei kurz beschreibt. In einem darauf folgenden Nachtgesicht sah er
ein viertes Tier, von dem er sagt, es sei schrecklich und furchtbar und
sehr stark und, dass es getötet und sein Leib zerstört wurde, als ein
Alter an Tagen die Gerichtssitzung eröffnete. Ebenfalls in einem
Nachtgesicht sah er wie einer auf den Wolken des Himmels kommt
und zum Alten an Tagen gebracht wird, der ihm das Königtum verleiht, das
nie zerstört wird. Noch während Daniel die Vision hat, nähert er sich
einem Dastehenden, um sich Verständnis für all das Geschaute zu
erbitten. In den ersten drei
Tieren, dem Löwen mit Adlerflügeln, dem Bär, der sich auf einer Seite
aufrichtet und dem Leopard mit vier Vogelflügeln lassen sich unschwer
die Hauptmerkmale des Babylonischen, des Medo-Persischen und des
Griechischen Reiches erkennen. Es ist möglich, dass dabei nicht ihr
Auftreten in der Vergangenheit angekündigt wird, denn Babylon stand
bereits kurz vor seinem Ende als Daniel den Traum hatte. Ausserdem
heisst es, die Herrschaft sei ihnen weggenommen,
aber Verlängerung der Tage sei ihnen
gegeben worden. Vielleicht bilden sie die Brücke zu dem Tier in Offb 13,
das genau diese Eigenschaften besitzt: Es sieht aus wie ein Panther, hat
Füsse wie ein Bär und ein Maul wie ein Löwe. Das heisst, dass das Tier
in Offb 13 Völker aus den ersten drei Weltreichen in sich vereinigen
wird.
Der
Hauptgegenstand von Dan 7 ist ein viertes Tier, das nun aber, nicht wie
erwartet und analog zu den ersten drei, einem bekannten Tier verglichen
wird, sondern als sehr verschieden und speziell furchterregend
beschrieben wird. Es ist EIN MONSTRUM.
Es handelt sich offensichtlich um etwas, das an die Geschichte der
vorhergehenden Weltreiche anknüpft, aber nicht nahtlos auf das dritte
Tier folgt. Es wird allgemein als die Macht der Endzeit
angesehen, aber mit welcher Begründung? Daniel liefert uns eine
höchst detaillierte Schilderung seines Charakters, seines Handelns und
seines Endes, aber er lässt uns im Ungewissen darüber, um wen es sich
handelt. Wir stehen somit wieder vor der Tatsache, dass keine
Weissagung der Schrift von eigener Auslegung ist. In diesem Fall
kommt uns das Buch der Offenbarung zur Hilfe. Es gibt nämlich zahlreiche
Merkmale, die sowohl auf das Tier in Dan 7 als auch auf das Tier in Offb
13 zutreffen, so dass eine Identität der beiden erwiesen ist. Welches
sind diese Merkmale? Das Tier hat 10 Hörner (Dan 7,7; Offb 13,1) Das Tier, bzw. sein kleines Horn, hat einen
Mund, der grosse Dinge redet (Dan 7,8; Offb 13,6) Das Tier, bzw. sein kleines Horn, führt Krieg
gegen die Heiligen (Dan 7,21; Offb 13,7) Der Krieg
dauert
3 ½ Jahre (Dan 7,25; Offb 13,5) Das kleine Horn in Daniel Kapitel 7
Ein grosser Teil von Dan 7 ist der
Beschreibung
des kleinen Horns gewidmet, das
zwischen den 10 Hörnern hervorkommt. Es wird
EIN KLEINES HORN
genannt und tritt als letztes auf (Vers 24). Es ist am Anfang, wenn das
Monstrum heraufsteigt, noch nicht da. Die Zeit seines Wirkens ist auf 3
½ beschränkt. Von diesem kleinen Horn am vierten Tier mit den
10 Hörnern (das selber verschieden war von allen anderen) wird
hervorgehoben, dass es grösser war als seine Genossen (Vers 20) und auch
verschieden von den vorigen (Vers 24). Es führt Krieg gegen die Heiligen
und besiegt sie (Vers 21). Die wahre Absicht des kleinen Horns wird in
Vers 25 offenbar, wobei das Horn an dieser Stelle „er“ genannt wird.
Dieser Mensch wird Worte reden gegen den Höchsten und die Heiligen der
höchsten Örter (oder des Höchsten) vernichten; und er wird darauf
sinnen, Zeiten und Gesetz zu ändern, und sie werden eine Zeit und Zeiten
und eine halbe Zeit in seine Hand gegeben, aber dann wird ihm seine
Herrschaft durch göttliches Gericht weggenommen, um sie zu vernichten
und zu zerstören bis zum Ende (Vers 26). Nach Ablauf der ihm gewährten Frist wird das
kleine Horn, das bisher die Heiligen vernichtete, selber zum Gegenstand
der Vernichtung. Seine Vernichtung nimmt eine gewisse Zeit in Anspruch
und dauert an bis das Ende von allem da sein wird. Der Verlust seiner
Herrschaft bedeutet nicht seine sofortige Vernichtung, sondern besiegelt
seinen Untergang. Der kommende Fürst
Die Verwüstung der Stadt und des Tempels durch
das Volk des noch kommenden Fürsten erfolgte
im Jahr 70 n. Chr. Wer das Volk war,
welches Jerusalem im Jahr 70 n. Chr. verwüstete, ist bekannt. Es waren
die Römer. DER KOMMENDE FÜRST
wird demnach dem römischen Volk zugerechnet und er wird zu Beginn der
70. Jahrwoche
in Erscheinung treten. Die Handlungen,
die ihm zugeschrieben werden, haben noch nicht begonnen und es ist noch
keine ewige Gerechtigkeit eingeführt, wie es nach Ablauf der 70. Woche
der Fall sein wird. Es ist auch noch kein Allerheiligstes gesalbt. Es
muss demnach nach Vollendung der 69. Woche ein Unterbruch in der
Jahrzählung eingetreten sein. Aber wann beginnt die Uhr wieder zu
ticken? DIE 70. JAHRWOCHE
beginnt, wenn der kommende Fürst mit dem liberalen Teil Israels einen
Bund für eine Woche abschliesst. Dabei wird noch ein zweites Ereignis,
das wichtigste von allen, angekündigt. Der kommende Fürst wird den
abgeschlossenen Bund in der Hälfte der Woche aufkündigen und einen
Gräuel (ein Götzenbild) unter seinen Schutz stellen. Wer den
GRÄUEL DER
VERWÜSTUNG
aufstellt und wo
er aufgestellt wird, bleibt an dieser Stelle in Dan 9,27 unbeantwortet.
Es heisst nur, dass wegen der Beschirmung des Gräuels ein Verwüster
kommen wird. Wir
finden es hier wieder bestätigt,
dass keine Weissagung der Schrift von eigener Auslegung ist.
Und wiederum ist es Jesus, der die
Prophezeiung vervollständigt. Der Gräuel der Verwüstung
In Mat 24,15 und
Mk 13,14 sagt Jesus, unter ausdrücklichem Hinweis auf Daniel, dass der
Gräuel der Verwüstung an heiligem Ort
stehen wird, wo er nicht stehen sollte.
Das ist die Antwort auf das wo.
Dann sollen die,
die in Judäa sind, in die Berge fliehen (Mt 24,16; Mk 13,14) denn dann
wird GROSSE
DRANGSAL
sein, wie sie seit Anfang der Welt (der Schöpfung) bis jetzt nicht
gewesen ist und auch nicht wieder sein wird (Mt 24,21; Mk 13,19). Jesus
bestätigt mit diesen Worten, was bereits Daniel eröffnet worden war (Dan
12,1). Im 12. Kapitel des Buches Daniel sehen wir uns also in die Tage
der grossen Drangsal versetzt und, dass
am
Ende
jener Zeit Israel errettet wird. Es ist der Schluss der 70. Jahrwoche,
die den Sünden des Volkes ein Ende machen und eine ewige Gerechtigkeit
einführen wird (Dan 9,24). Hier ist eine kurze Bemerkung zu Dan 11,31 am
Platz, wo ebenfalls von einer Abschaffung des beständigen Opfers und vom
Aufstellen eines verwüstenden Gräuels die Rede ist. Dabei handelt es
sich jedoch nicht um die Zeit des Endes. Es erfüllte sich schon 168 v.
Chr. und ergab sich so:
Im
3. Jahr des persischen Königs Kores‘
wurde dem Daniel zu verstehen gegeben,
was seinem Volk am ENDE DER TAGE
widerfahren wird (Dan 10,14). Es betreffe eine grosse Mühsal, wird
gesagt. Dann folgt eine detaillierte Auflistung von Königen und ihren
Machenschaften, die mit der Ansage beginnt, es würden nach Kores noch
drei Könige in Persien aufstehen und ein vierter werde alles gegen das
Königreich Griechenland aufreizen. Dann werde (in Griechenland) ein
tapferer König aufstehen, aber sein Reich werde zertrümmert und
in die vier Winde des Himmels zerteilt
werden (Dan 11,4). Es ist unschwer in dieser Vorhersage Alexander den
Grossen zu erkennen, dessen Reich bei seinem frühzeitigen Tod auf vier
seiner Generäle verteilt wurde, wobei das Reich der Seleukiden,
IM NORDEN
Palästinas, im weiteren Verlauf
von
Dan 11 eine besondere Rolle spielt. Zum Beispiel werde einer der
Nachfahren Alexanders Streitkräfte gegen das Heiligtum aufbieten und
das
beständige Opfer
abschaffen und einen verwüstenden Gräuel aufstellen (Dan 11,31). Damit
ist jedoch in diesem Zeitpunkt die lange Reihe von Königen noch nicht
abgeschlossen, denn die Ereignisse ZUR
ZEIT DES ENDES
werden erst ab Dan 11,40 beschrieben. Die Sache von der Abschaffung des
beständigen Opfers und der Aufstellung des Gräuels in Vers 31 bezieht
sich also nicht auf die Endzeit. Die definitive Erfüllung erlitt eine
Verzögerung bis zur Zeit des Endes (Dan 11,35). Der König des Nordens Der Auftritt des Königs
des Nordens wird
in Dan 11 im Zusammenhang mit der
Geschichte Persiens und Griechenlands beschrieben. Diese Mitteilungen
wurden Daniel ca. 530 v. Chr. gemacht (Vers 1).
Vers 2 kündigt Xerxes (Ahasveros der Heiligen
Schrift) an, der gegen die Griechen Krieg führte. Es werden weiter keine
Einzelheiten über die Perserkriege angegeben. Vers 3 leitet direkt über
zu Alexander von Mazedonien, der den letzten Perserkönig Dareios III
333
v. Chr. bei Issus besiegte, und dessen Reich nach seinem Tod unter
seinen vier Generälen aufgeteilt wurde. Einer davon war Seleukus, der
ein Gebiet im Norden von Palästina zugeteilt bekam. Die Verse 5-20
betreffen Dinge, die sich von 320-170 v. Chr. zwischen den Seleukiden im
Norden und den Ptolemäern im Süden zutrugen. In Vers 21 betritt die
Hauptfigur, Antiochus Epiphanes, die Bühne und seine Geschichte als
damaliger König des Nordens wird in den Versen 21-33 ausführlich
beschrieben, wobei ab Vers 31 speziell die Entweihung des jüdischen
Heiligtums und der Makkabäerwiderstand geschildert wird. In Vers 35
endet die Schilderung der seleukidischen Herrschaft, jedoch ohne auf die
kommende Macht Rom überzuleiten. Im Bericht wird in Vers 36 unvermittelt
EIN KÖNIG
eingeführt, der weder ein König des Nordens noch ein König des Südens
ist. Er befindet sich vielmehr zwischen ihren Fronten und ist eine
Person, die ebenfalls zur Zeit des Endes auftritt (Vers 40) in der die
Könige des Südens und des Nordens mit ihm in Konflikt geraten. Der
Bericht von Dan 11 hört dann mit der Beschreibung des Endes des Königs
des Nordens auf. Der König des Nordens nimmt zur Zeit des Endes
eine besondere Stellung ein, was auch bei der Betrachtung von Daniel
Kapitel 8 deutlich sichtbar wird. Die Abschaffung des beständigen Opfers
Zur
Zeit,
wenn der König des
Nordens auf den Plan tritt,
wird
die ZEIT DER DRANGSAL
gekommen sein, wie sie nicht gewesen ist, seitdem eine Nation besteht
bis zu jener Zeit (Dan 12,1). Damit ist der Bericht bei der
GROSSEN DRANGSAL
angekommen, die mit der Abschaffung des beständigen Opfers beginnt (Dan
12,11). Der König mit frechem Angesicht und ränkesüchtig
in Daniel Kapitel 8
Im Buch Daniel ist
zweimal von einem kleinen Horn die Rede; in Dan 8,9 und in Dan 7,8. Das
kleine Horn in Dan 7 steigt zwischen den 10 Hörnern des vierten Reiches
empor, während das kleine Horn in Dan 8 aus dem Gebiet des
Seleukidenreichs kommt, das ein Teilgebiet des dritten, des
Griechischen, Reiches war. Dan 8,1-14 enthält das, was Daniel in einem
Gesicht sah (und das sich bereits erfüllt hat) während die Verse 15-26
aus der Erklärung des Gesichtes durch Gabriel bestehen und sich auf
DIE ZEIT DES ENDES
beziehen (Vers 17).
Das Gesicht hatte
Daniel als er immer noch am Hof des babylonischen Königs Dienst tat. Er
sah sich dabei in die Burg Susa versetzt, wo später der Perserkönig
Ahasveros
seinen Regierungssitz hatte (Est 1,2). Dort lief es vor seinen Augen wie
ein Film ab. Zuerst sah er einen Widder mit zwei ungleich hohen Hörnern.
Die Schrift selbst sagt, dass dies die Könige von Medien und Persien
symbolisiert (Vers 20). Dann sieht er einen zottigen Ziegenbock mit
einem ansehnlichen Horn zwischen seinen Augen, der den Widder stiess und
seine zwei Hörner zerbrach. Der zottige Ziegenbock ist der König von
Griechenland, Alexander der Grosse (Vers 21). Das grosse Horn zerbrach
und an seiner statt wuchsen vier ansehnliche Hörner zu
den vier Winden des Himmels
hin (Dan 8,8). Wir sind diesem Vorgang schon einmal in Dan 11,4
begegnet. An einem dieser Hörner kam
EIN KLEINES HORN
hervor, das gegen Süden vorstösst und bis zum Heer des Himmels kommt und
diesem das beständige Opfer wegnimmt und die Stätte des Heiligtums
niederwirft (Verse 10 u.11). Auch dieser Handlungsweise sind wir bereits
in Dan 11,31 begegnet, so dass es sich ohne Zweifel bei diesem kleinen
Horn um dieselbe Person, um Antiochus Epiphanes, handelt.
Wenn
man noch die angegebene Himmels-richtung seines Vorstosses
berücksichtigt, kann mit Sicherheit gesagt werden, dass in Dan 8
dasselbe Thema wie in Dan 11 behandelt wird. Die Person jedoch, die dem
König des Nordens entspricht, kommt erst in der Erklärung Gabriels, d.
h. in Dan 8,15-26 vor, wo es heisst, dass am Ende
EIN KÖNIG MIT FRECHEM ANGESICHT UND
RÄNKESÜCHTIG
(Vers
23) auftreten wird. In dieser Person erkennen wir den König des Nordens
wieder. Dieser Machthaber wird zur Zeit des Endes aus einem Land kommen,
das im Norden Israels liegt und einst Gebiet des Seleukidenreichs war.
Das trifft z. B. auf Russland nicht zu. Nun wird in Dan 8,24
noch hinzugefügt, dass dieser König, der in der letzten Zeit des Zornes
aufsteht, stark sein wird, aber nicht durch seine Macht. Er
erhält Sukkurs von einem noch Stärkeren. Aus der Perspektive der
Gegenwart könnte es sich um die Achse von zwei Ländern handeln, die
durch die schiitische Form des Islam miteinander verbunden sind: Syrien
als Juniorpartner und der Iran als treibende Macht. Doch das ist nicht
als Erklärung der Weissagung gemeint. Es ist nur ein mögliches Szenario,
das das Verständnis für das endzeitliche Geschehen etwas erleichtert.
Handelnde in der Endzeit, und was sie tun, soweit
das AT darüber berichtet
1.
Das kleine Horn in
Dan 7 ist derselbe wie der kommende Fürst in Dan 9. Er ist ein grausamer
Machthaber, der sich die ganze Erde unterwirft. Markante
Wesenszüge sind nebst Lästerung schonungslose Gleichschaltung und
Unterwerfung. Es gehört zum vierten Tier.
2.
Der König mit
frechem Angesicht in Dan 8 ist derselbe wie der König des Nordens in Dan
11. Sein Herkunftsland ist das
ehemalige Gebiet der Seleukiden, einem Teil des dritten Tiers. Im Lauf
des Konflikts mit dem König des Südens wird er in das Land der Zierde
(Palästina) eindringen und dann weiter nach Südwesten, bis nach Ägypten,
Libyen und Äthiopien vorstossen. Seine Eroberungszüge sind auf den
Nahen Osten begrenzt.
3.
Die Person, die in
Dan 11,36-39 lapidar als DER KÖNIG
bezeichnet wird, kommt im AT da und dort vor, aber seine Identität wird
erst im NT enthüllt. In Hes 21,30 u. 31 wird er
DER FÜRST ISRAELS
genannt. „Und du, Unheiliger, Gottloser, Fürst
Israels, dessen Tag gekommen ist zur Zeit der Ungerechtigkeit des
Endes – so spricht der Herr, Jehova: Hinweg mit dem Kopfbund und
fort mit der Krone!“ Ist es der Antichrist? Zu 1) Das Tier von Dan 7 führt Krieg gegen die
Heiligen während einer Zeit, Zeiten und einer halben Zeit (3 ½ Jahre)
und wird dann vernichtet, was eine gewisse Zeit beansprucht. Der
kommende Fürst wird für eine Jahrwoche (7 Jahre) einen festen Bund mit
den Vielen schliessen und ihn zur Hälfte der Woche brechen und sich zum
Beschützer eines Gräuels machen. Sein Ende ist: Das Lamm wird ihn bei Harmagedon
überwinden (Offb 17,14). Er wird lebendig in den Feuersee geworfen
werden.
Zu
2) Der König mit frechem Angesicht in Dan 8 wird erstaunliches Verderben
anrichten und Gelingen haben und sich schliesslich gegen den Fürsten der
Fürsten auflehnen, aber ohne Menschenhand zerschmettert werden. Der
König des Nordens wird ins Land der Zierde eindringen, aber sobald er
Gerüchte hört, die ihn erschrecken, wird er in grossem Grimm ausziehen
und sein Zelt zwischen Jerusalem und dem Mittelmeer aufschlagen. Dort
wird er zu seinem Ende kommen und niemand wird ihm helfen. Sein Ende ist: Er wird
ohne Menschenhand zerschmettert werden (Dan 8,25). Er wird zwischen der
Mittelmeerküste und dem Berg Zion zu seinem Ende kommen und niemand wird
ihm helfen (Dan 11,45).
Zu 3) Der König (der Anti-Messias) wird sich
erheben und sich gross machen über jeden Gott und gegen den Gott der
Götter wird er Erstaunliches reden; und er wird Gelingen haben, bis der
Zorn vollendet ist. Sobald der Zorn über Israel vollendet ist, ist
auch das Geheimnis Gottes vollendet. Das vollendete Geheimnis Gottes in Offenbarung
10,7 „In den Tagen der Stimme des siebten Engels,
wenn er posaunen wird, ist auch das Geheimnis Gottes vollendet, wie er
seinen eigenen Knechten, den Propheten, die frohe Botschaft verkündigt
hat.“
Es handelt sich um
ein Geheimnis das Gott schon im AT den Propheten verkündigt hat und zwar
ausdrücklich als frohe Botschaft. Es ist die freudige Nachricht, dass
der Herr in der Mitte seines
Volkes
sein wird. Das bezeugen folgende Passagen aus dem AT:
„An jenem Tag wird
man sprechen: Siehe da, unser Gott,
auf den wir harrten, dass er uns retten würde; da ist Jehova, auf den
wir harrten! Lasst uns frohlocken und uns freuen in seiner Rettung! Denn
die Hand Jehovas wird ruhen auf diesem Berg; und Moab wird unter ihm
zertreten werden, wie Stroh zertreten wird in einer Mistlache“ (Jes 24,9
u.10).
Der Grund zum Frohlocken ist die Anwesenheit
des Herrn. Es ist jedoch noch nicht so weit, dass Israel
den Überfluss des Friedensreichs
geniessen kann. Zuerst wird Jehova noch Kriege führen mit Seinen
Gegnern, um den Frieden zu erstreiten. Das tut der Messias,
der nun da ist. „Juble Tochter Zion; jauchze Israel! Freue dich
und frohlocke von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem! Jehova hat deine
Gerichte weggenommen, deinen Feind weggefegt; der König Israels, Jehova,
ist in deiner Mitte, du wirst kein Unglück mehr sehen“ (Zeph 3,14-15).
Auch hier besteht
die frohe Botschaft darin, dass der
Herr in der Mitte Israels
sein wird. Der Messias wird von dem treuen Überrest nicht erst dann als
anwesend erlebt werden, wenn alle Spannungen und Streitigkeiten unter
den Völkern geschlichtet sind. Im Gegenteil: wenn der Messias da ist,
wird er für die Seinen ein sicherer Zufluchtsort sein. Dass die Anwesenheit Gottes der Grund der frohen
Botschaft ist, die den Propheten verkündigt worden ist, zeigen auch die
Aufforderungen des Propheten Jesaja, die auf das Ende hinzielen.
„Auf einen hohen
Berg steige hinauf, Zion, du Verkündigerin froher Botschaft; erhebe mit
Macht deine Stimme,…… fürchte dich nicht; sprich zu den Städten Judas:
Siehe da, euer Gott!“
(Jes 40,9)
„Jauchze und
juble, Bewohnerin von Zion! Denn gross ist
in deiner Mitte der Heilige Israels
(Jes 12,6). „Und Jehova brüllt aus Zion und lässt aus
Jerusalem seine Stimme erschallen, und Himmel und Erde erbeben. Und
Jehova ist eine Zuflucht für sein Volk, eine Feste für die Kinder
Israel. Und ihr werdet erkennen, dass ich, Jehova, euer Gott bin, der
auf Zion wohnt, meinem heiligen Berg“ (Joel 4,16). Das Entscheidende an dieser Frohbotschaft ist,
dass es nicht einfach ein Eingreifen Gottes vom Himmel her ist, das
Israel die Befreiung vom Joch seiner Unterdrücker und Verfolger bringt,
sondern dass sie durch die Anwesenheit Gottes in der Mitte seines Volkes
herbeigeführt wird. Der Augenblick, wo sich Gott zu seinem Volk
bekennen wird, löst eine absolute Veränderung der Wege Gottes mit den
Völkern aus. Der Zorn Gottes wird sich wenden „Nimm diesen Becher Zornwein aus meiner Hand und
gib ihn zu trinken all den Nationen, zu welchen ich dich sende“ (Jer
25,15). In der prophetischen Schau nahm Jeremia den
Becher des Zorns wie ihm befohlen war und reichte ihn zuerst Jerusalem
und dann etwa zwei Dutzend anderen Völkern. Dieser Zorn bedeutet Strafe.
Gott spricht: Bei der Stadt, die nach meinem Namen genannt ist, beginne
ich Böses zu tun, und ihr solltet etwa ungestraft bleiben?
Christusgläubige Menschen werden gezüchtigt, nicht gestraft. Sie dürfen
sich jederzeit bewusst sein, dass es nicht Strafe ist, die sie erleiden,
sondern liebevolle und oft auch strenge Erziehung des himmlischen Vaters
(Heb 12,8). Sie sind durch das Kreuz versöhnt mit Gott und sehen Ihn
niemals als ihren Feind an.
Israel
andererseits erlebt Gottes Strafe als grausam. Gott selbst spricht: „Ich
habe dich mit dem Schlag eines Feindes geschlagen, mit grausamer
Züchtigung, wegen der Grösse deiner Ungerechtigkeit, weil deine Sünden
zahlreich sind“ (Jer 30,14). Auch
Israel als Nation
(und um das geht es hier) kann nur durch das Kreuz mit seinem Gott
versöhnt werden, aber es wird nur durch schwere Heimsuchungen zum Kreuz
kommen. Jerusalem wird einst zugerufen werden: „dass ihre Mühsal
vollendet, dass ihre Schuld abgetragen ist, dass sie von der Hand des
HERRN Doppeltes empfangen hat für alle ihre Sünden“ (Jes 40,2). Die
Strafe Israels hat seine Wiederherstellung im Auge. Es kommt nur auf
diesem schmerzlichen Weg zur Einsicht, dass der einst verworfene Messias
sein Erretter ist. Solange das Volk nicht
umkehrt zu dem, der es schlägt heisst es: „Das Volk kehrt nicht um zu
dem, der es schlägt“ und
deshalb „Bei all dem wendet sich sein
Zorn nicht ab“ (Jes 9,12; 14,4).
Doch es wird der
Tag kommen: „so wird der Grimm zu Ende sein und mein
Zorn sich wenden
zu ihrer Vernichtung“ (Jes 10,25). Der vernichtende Zorn wird die
treffen, die versucht haben, Israel zu vernichten, sobald der Zorn über
Israel zum Ende gekommen ist. Diese Wende wird an vielen Stellen des AT
bezeugt, zum Beispiel: „Siehe ich nehme aus deiner Hand den
Taumelbecher, den Kelchbecher meines Grimmes; du wirst ihn fortan nicht
mehr trinken. Und ich gebe ihn in die Hand deiner Peiniger, die zu
deiner Seele sprachen: Bücke dich, dass wir darüber hinschreiten“ Jes
51,22 u.23). Das zeigt, dass die Feinde Israels nicht gleichzeitig mit
Israel unter dem Zorn Gottes leiden. Dasselbe kündigt Gott in Joel 3,1
u.2 an: „Wenn ich die Gefangenschaft Judas und Jerusalems wenden werde,
dann werde ich alle Nationen versammeln und sie in die Talebene Josaphat
hinabführen; und ich werde dort mit ihnen rechten über mein Volk und
mein Erbteil Israel, das sie unter die Nationen zerstreut haben.“ Sehr
deutlich wird diese Wendung des Zorns von Israel zu den Nationen auch im
Propheten Micha: „Und meine Feindin soll es sehen, und Scham soll sie
bedecken, die zu mir sprach: Wo ist der Herr, dein Gott? Meine Augen
werden ihre Lust an ihr sehen: Nun wird sie wie Strassenkot
zertreten werden“ (Micha 7,10). Dasselbe wird für das persönliche Leben
angesprochen in Spr 11,8. Wenn der Zorn über Israel abgeschlossen ist,
ist der Zorn Gottes über die Nationen nicht
vorbei, aber die
Zeiten der Nationen
sind dann vorbei. Die Zeiten der Nationen
Dieser
Ausdruck
wurde von
Jesus geprägt und wird ausser in Lukas 21,24
in der Schrift sonst nie mehr
verwendet. Jesus
sagte: „Jerusalem wird zertreten werden von den Nationen, bis die Zeiten
der Nationen erfüllt sind.“
Jesus sagt damit,
dass die Zeiten der Nationen abgelaufen sein werden, wenn die Zertretung
Jerusalems zum Abschluss gekommen ist. Doch wann begannen sie? Sie
begannen, als Gott seine direkte Regierung der Erde auf die Nationen
übertrug, die fortan diese delegierte Regierung in selbstherrlicher
Weise ausübten, so als ob es keinen Gott mehr im Himmel gäbe. Das
geschah, als die Wolke der Herrlichkeit des Herrn sich aus der Mitte der
Stadt erhob und sich auf den Berg im
Osten der
Stadt stellte (Hes 11,23). Von da an war Gott nicht mehr als der König
der Erde anwesend. Der Gott des Himmels übergab damals das Königtum, die
Macht und die Gewalt und die Ehre dem Nebukadnezar (Dan 2,37). Seither
ist sie den Nationen überlassen. Dieser eingetretene Umstand wurde von
den Nationen immer wieder missbraucht, um Israel zu unterdrücken. Er
wird andauern bis Gott die delegierte Regierungsgewalt wieder
zurücknimmt. Dann hört die Zertretung Jerusalems definitiv auf und die
Zeiten der Nationen werden vorbei sein. Dafür kommt die Wolke der
Herrlichkeit des Herrn durch den Weg des Tores, das gegen Osten schaut,
wieder zurück (Hes 43,4).
Die Zeiten der
Nationen gehen dann über in den Tag des
Herrn, der
zu Beginn ein Tag des Zornes
sein wird, an dem der Messias über seine Feinde herrscht. Der Tag des Herrn Der Tag des Herrn wird
von den Propheten des AT’s durchwegs als Tag der Rache, der Verwüstung
und
der Heimsuchung der Völker angekündigt. „So spricht der Herr, Jehova: „Heulet! Wehe der
Tag! Denn nahe ist der Tag; ja der Tag des Herrn ist nahe, ein Tag des
Gewölks: die Zeit der Nationen wird er sein“ (Hes 30, 1 u.2). Es ist der
Tag, da sich der Herr im Gericht mit den Nationen befasst, nicht der Tag
an dem sie Oberwasser haben. „Der Tag des Herrn ist nahe über alle Nationen:
Wie du getan hast, wird dir getan werden: dein Tun wird auf dein Haupt
zurückkehren“ (Obadja 15). Der Tag des Herrn wird gemäss den Propheten des
AT’s eingeläutet durch furchterregende Erscheinungen am Firmament. „Der Tag des Herrn kommt grausam…..Denn die
Sterne des Himmels und seine Gestirne werden ihr Licht nicht leuchten
lassen; die Sonne wird finster sein bei ihrem Aufgang und der Mond wird
sein Licht nicht scheinen lassen“ (Jes 13,9 u.10). „..denn nahe ist der Tag der Entscheidung. Die
Sonne und der Mond verfinstern sich, und die Sterne verhalten ihren
Glanz“ (Joel 3,14). Dasselbe kennzeichnet den Tag des Herrn in Joel 2,10
und 11. „Sonne und Mond verfinstern sich, und die Sterne verhalten ihren
Glanz…..denn gross ist der Tag des Herrn und furchtbar, und wer kann ihn
ertragen.“ Dieser kosmische Aufruhr wird gemäss Matthäus
und Markus von Jesus in Seiner Ölbergrede als vielleicht markantestes
Ereignis der Endzeit aufgegriffen. Der kosmische Aufruhr
Jesus sagt:
„Sogleich aber nach der DRANGSAL JENER
TAGE wird
die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein nicht geben, und
die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden
erschüttert werden“ (Mt 24,29). Die Worte unseres Herrn stimmen genau mit denen
der Propheten des AT’s überein.
a)
Die Sonne wird
verfinstert
b)
Der Mond scheint
nicht mehr
c)
Sterne fallen vom
Himmel
d)
Die Kräfte der
Himmel werden erschüttert. Wenn es darum geht, den Zeitpunkt
herauszufinden, wann dies eintritt, ist es egal, ob die Zeichen an den
Himmelskörpern symbolisch oder buchstäblich gemeint sind. Tatsache ist,
dass es sich in allen Fällen um ein einmaliges, offensichtlich sich
nicht wiederholendes, Phänomen handelt, das exakt übereinstimmt mit dem,
was beim Aufbrechen des 6. Siegles geschehen wird (Offb 6,12-14).
Das Besondere an den Worten unseres Herrn
liegt nun darin, dass Er den Zeitpunkt auf eine Weise definiert, die
allein die Harmonisierung mit dem Buch der Offenbarung möglich macht.
Hier zeigt sich ein weiteres Mal, dass keine Weissagung der Schrift
von eigener Auslegung ist. Jesus, und nur Jesus, liefert uns den
Schlüssel zum richtigen Verständnis, indem Er mit aller Deutlichkeit
sagt, diese Himmelserscheinungen würden
SOGLEICH NACH DER DRANGSAL JENER TAGE
beginnen.
Das führt zu dem unausweichlichen Schluss, dass die Geschichte im Buch
der Offenbarung am Ende der Drangsal angelangt ist wenn das 6. Siegel
geöffnet wird. Mit anderen Worten: Das 6. Siegel bildet nicht den Auftakt für die
grosse Drangsal, sondern es markiert ihren Abschluss. Das siebte Siegel:
Die Gerichte der
sieben Engel mit den Posaunen enthalten somit keine Beschreibung der
grossen Drangsal. Sie beschreiben nicht den Zorn Gottes über Israel,
sondern die Strafe für die Menschen, die sich gegen Gott und Israel
aufgelehnt haben, und über die Christenheit, die vom Glauben abgefallen
ist. Das ist leicht ersichtlich, sobald die Gegenstände des Gerichts in
dieser Periode aufgelistet werden. Nebst den Naturkatastrophen, die die
Erde treffen, sind es hauptsächlich:
-
Bei den Posaunen
die Menschen ganz allgemein, sowie Mörder, Hurer, Zauberer, Götzendiener
und Diebe im speziellen.
-
Bei den Schalen
die Menschen, die das Malzeichen des Tieres tragen.
-
Die Mörder der
Heiligen und der Propheten.
-
Der Thron des
Tieres.
-
Die Könige des
ganzen Erdkreises.
-
Des weiteren
Babylon, die grosse Hure sowie das Tier und
die Könige der Erde. Israel fehlt ganz. Bei der Erwähnung Israels in
den Kapiteln 11, 12 und 14 handelt es sich um eingeschobene Ereignisse,
die nicht zum 7. Siegel gehören. (Mehr dazu im Abschnitt: Welchen Raum
nimmt Israel im Buch der Offenbarung ein?)
Es
ist die persönliche Ansicht des
Verfassers dieser Zeilen, dass die Worte des Herrn Jesus, die mit dem 6.
Siegel im Buch der Offenbarung übereinstimmen, nicht symbolisch als
Umsturz von Regierungen und Regierungssystemen gemeint sind (wie es
häufig ausgelegt wird) sondern, dass sie buchstäblich gemeint sind. Es
handelt sich um einen kosmischen
Störfall (der einen Super-GAU noch übersteigt) und auf welchen
die Menschen absolut unvorbereitet
sind. Wenn es nur um den Sturz von
Regierungen und dergleichen ginge (von denen wir in letzter Zeit
mehrmals gehört haben) würden sich die Menschen kaum in Höhlen verbergen
und von einer solchen Panik erfasst, dass sie am liebsten sterben
würden, wie es dann der Fall sein wird (Offb 6,15 u.16). Der Abschnitt vom 6. Siegel endet mit den
Worten: Gekommen ist der grosse Tag seines Zornes; der ist „ein Tag der
Rache, ein Jahr der Vergeltung für die Rechtssache Zions“ (Jes 34.8). Die Vollendung des Zeitalters
Dies ist ein
zweiter
Ausdruck
der von Jesus geprägt wurde. Niemand sonst
sprach darüber, weder im AT noch im NT. Andere Übersetzungen haben dafür
„Ende der Welt“. Das verleitet zur Vorstellung, damit sei der letzte Tag
dieser Welt, der Weltuntergang, gemeint. Das entspricht jedoch nicht den
Belehrungen des Herrn Jesus. Er spricht an anderen Stellen von diesem
und von einem zukünftigen Zeitalter. Hier geht es um das
gegenwärtige Zeitalter und wie Gott es abschliessen wird. Die Frage ist daher berechtigt, woher die Jünger
etwas von einer Vollendung des Zeitalters wussten, so dass sie fragen
konnten: „Was ist das Zeichen deiner Ankunft und der Vollendung des
Zeitalters?“ (Mt 24,3) Eine Möglichkeit ist, dass die Jünger eben
aufmerksame Zuhörer waren, als Jesus im Gleichnis vom Acker mit dem
Unkraut zum ersten Mal von der Vollendung des Zeitalters sprach (Mt 13:
39,40,49) und hinzufügte: „Die Ernte aber ist die Vollendung des
Zeitalters.“
Als Jesus Antwort
gab auf die Frage der Jünger, wann die Vollendung des Zeitalters sein
werde, wies er sie nicht auf einen Zeitpunkt
hin, sondern auf eine Reihe von Ereignissen, die aufeinander folgen
werden. Zehn Mal sagt Jesus in Mt 24 dann, oder und dann.
Er listet eine ganze Reihe von Dingen auf, die zur Vollendung des
Zeitalters gehören, so:
-
Eine allgemeine
Verführung durch falsche Christusse (Vers 5)
-
Gerüchte und
Nachrichten von Kriegen….aber es ist noch nicht das Ende (Vers 5).
Dann,
-
wird sich Nation
gegen Nation erheben. An verschiedenen Orten wird es Hungersnöte und
Erdbeben geben. Aber es ist erst der Anfang der Wehen (Vers7). Dann,
-
werden sie euch
Drangsalen überliefern und euch töten; und ihr werdet von allen gehasst
werden um meines Namens willen (Vers 8). Und dann,
-
werden viele zu
Fall kommen…..; und viele falsche Propheten werden aufstehen und werden
viele verführen und die Liebe der Vielen wird erkalten. Nur wer ausharrt
bis ans Ende wird errettet werden (Verse 10-13).
-
Das Evangelium des
Reiches wird auf dem ganzen Erdkreis gepredigt werden, allen Nationen
zum Zeugnis, und dann wird das Ende kommen. Lukas fügt noch hinzu: „und es werden grosse
Erdbeben sein und an verschiedenen Orten Hungersnöte und Seuchen; auch
Schrecknisse und grosse Zeichen vom Himmel wird es geben (Lk 21,11). Vieles davon hat schon begonnen, denn es
betrifft auch die Zeit der Gemeinde (ekklesia).
-
Dann kommt der
Moment, wo der Gräuel der Verwüstung aufgestellt wird (Vers 15).
Dann,
-
sollen die, die in
Judäa sind fliehen (Verse 16-21). Denn dann beginnt
-
Die
GROSSE DRANGSAL,
wie sie seit Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nicht
wieder sein wird (Vers) 21-23). Dann werden falsche Christusse
versuchen
-
die Auserwählten
durch grosse Zeichen und Wunder zu verführen (Verse25-28). Das betrifft die Juden,
die dann in Palästina leben. Sogleich danach folgt
-
Die Verfinsterung
der Sonne, die Erschütterung der Himmelskräfte (Vers29). Und dann,
erscheint
-
Das Zeichen des SOHNES DES MENSCHEN am Himmel
(Vers 30a). Und dann folgt
-
Die Wehklage, wenn
sie den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels (Vers
30b).
Die Frage der
Jünger nach der Vollendung des Zeitalters beantwortet Jesus also mit der
Ankündigung verschiedener Dinge die eintreten werden. Ihre Frage
hingegen, was das ZEICHEN
Seiner
Ankunft sei, beantwortet Jesus nicht so direkt. Er sagt nur, dass ganz
am Schluss das Zeichen
des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen werde (Vers 30). Es muss
sich um ein unverwechselbares Zeichen handeln;
Sein
Zeichen. Könnte es sich um Seinen
Stern handeln, den die Magier zuerst im Morgenland sahen und den sie als
denselben Stern wiedererkannten, als sie später von Jerusalem nach
Bethlehem gingen (Mt 2,2 u.9). Es wäre nicht überraschend, wenn das
Kommen des Herrn das nächste Mal wieder mit Seinem Stern angekündigt
würde, so wie damals, als Jesus geboren wurde. Die Zeit der Ernte In Matthäus 13,24-30 legte Jesus den Volksmengen
das Gleichnis vom Unkraut des Ackers vor. Nachdem Er die Volksmengen
entlassen hatte, erklärte Er es Seinen Jüngern (Verse 36-43). Im Gleichnis
spricht der Besitzer des Ackers zu seinen Knechten, lasst beides, das
Unkraut und den Weizen, wachsen bis zur
Ernte. Zur
Zeit der Ernte werde er den Schnittern sagen: „Lest zuerst das Unkraut
zusammen und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber
sammelt in meine Scheune“ (Vers 30). Es gibt also auch hier wieder ein
zuerst und ein danach. Auch im Gleichnis vom ausgeworfenen Netz heisst
es: „So wird es in der Vollendung des Zeitalters sein: die Engel werden
ausgehen und die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern und in den
Feuerofen werfen (Mk 13,49). In der Deutung des
Gleichnisses vom Acker
sagt Jesus:
-
Der Acker ist die
Welt
-
Der gute Same sind
die Söhne des Reiches
-
Das Unkraut sind
die Söhne des Bösen
-
Der es gesät hat
ist der Teufel
-
Die Ernte ist die
Vollendung des Zeitalters
-
Die Schnitter sind
die Engel Jesus fügt aber noch einiges hinzu, das in der
Vollendung des Zeitalters geschehen wird. Die Engel werden nicht nur aus
seinem Reich alle Ärgernisse zusammenlesen und in Bündel binden (Vers
30), sondern sie werden die Bündel schliesslich in den Feuerofen werfen.
Analog zur Vollendung des Zeitalters beschreibt die Ernte eine
Entwicklung der Dinge und nicht ein plötzliches Schlussereignis. Wo
etwas unternommen wird, sind es immer die Engel.
-
Das gleichzeitige
Heranreifen des Weizens und des Unkrauts findet in der Gegenwart statt.
-
Das Zusammenbinden
des Unkrauts in Bündel durch
Engel
ebenfalls
in der Gegenwart.
-
Die Einsammlung
des Weizens in die Scheune des Herrn
durch Engel
in der Zukunft.
-
Die Übergabe der
Ärgernisse an den Feuerofen durch Engel
ebenfalls
in der Zukunft. Das Zusammenlesen und
Bündeln des Unkrauts ist ein Hinweis, dass wir schon in der Zeit der
Ernte leben. Vieles ist gerichtsreif geworden und liegt bereit um in den
Feuerofen des Gerichts geworfen zu werden, wo das Weinen und das
Zähneknirschen ist (Vers 42).
Aber bevor dies geschieht, wird der
Weizen in Sicherheit gebracht und in die Scheune gesammelt werden. Die
Gerechten werden dann leuchten wie die Sonne in dem Reich ihres Vaters,
während die Söhne des Bösen hinausgeworfen werden in die äusserste
Finsternis, wo das Weinen und das Zähneknirschen ist (Mt 8,12).
Der Feuerofen ist
nicht dasselbe wie der Feuersee, der mit Schwefel brennt, sondern er
steht für das versengende Gericht Gottes über alles Böse in der Welt,
das im Gleichnis als Unkraut bezeichnet wird. Das Gleichnis zeigt, dass
trotz den Machenschaften des Teufels auch der Weizen ausreift, nicht nur
das Böse. Gott wird Seine Frucht in
Sicherheit bringen,
noch bevor der Tag des schonungslosen Gerichts kommt, der wie ein Ofen
brennt und alle Übermütigen und alle Täter der Gottlosigkeit zu Stoppeln
werden lässt, während Gott sein Eigentum verschonen wird, wie ein Mann
seinen Sohn verschont. (Mal 3,17-19). Jesus verleiht der Verheissung in
Mal 3,17-19 damit eine Bedeutung, die über Israel und seine Feinde
hinausgeht, was ein weiteres Mal belegt, wie keine Weissagung der
Schrift von eigener Auslegung ist. Kapitel 7 der Offenbarung
ist
ein Marschhalt
im Ablauf der Ereignisse. Es ist nicht
ein
Einschub,
der zeitlich eigentlich nicht hierhergehört, wie manche denken. Der Film
steht einfach für kurze Zeit still und dabei wird dem Seher gezeigt,
wie Gott
Seine Frucht in Sicherheit bringt,
bevor das 7. Siegel geöffnet wird, welches seinerseits die
Posaunengerichte einleitet. Johannes sieht:
-
Eine unzählbare
Menge in weissen Kleidern, die aus jeder Nation und aus Stämmen und
Völkern und Sprachen kommt. Es sind Überwinder die
aus der grossen Drangsal kommen
und die nun vor jeder Gefahr sicher sind.
-
Menschen aus jedem
der zwölf Stämme Israels (144‘000) werden mit dem Siegel des lebendigen
Gottes an ihren Stirnen versiegelt und damit
von Gott in Sicherheit gebracht
bevor das Gericht über das Böse anfängt. In diesem Gericht werden die
Versiegelten verschont.
-
Noch vor all dem
wird die Gemeinde Jesu bei der Entrückung, so zu sagen als
Erstlingsfrucht Seiner Geschöpfe, heimgeholt werden (Jak 1,18). Der Sohn des Menschen (teilweise entnommen dem Buch „A Theology of the
New Testament“ von G. E. Ladd, Die Bezeichnung „Sohn
des Menschen“ hat sich Jesus Selbst zugelegt. Sie ist eng verbunden mit
der Messias-Vorstellung Seiner Zeitgenossen, die Jesus aber zum Teil
korrigieren und in einigen Stücken grundlegend erweitern musste, so dass
auch hier zutrifft, dass keine Weissagung der Schrift von eigener
Auslegung ist. Mit Sohn des Menschen wird nicht einfach betont,
dass Jesus Mensch geworden ist und schon gar nicht, Jesus habe Sich mit
dieser Selbstbenennung mit uns solidarisch erklärt. Jesus brauchte immer
die 3. Person Einzahl, wenn Er vom Sohn des Menschen sprach. Er meinte
aber nie einen anderen, sondern Sich Selbst. Das trifft auch zu, wenn Er
vom kommenden (apokalyptischen) Sohn des Menschen redet. Jesus nannte Sich etwa 65 Mal Sohn des Menschen,
aber kaum jemals Messias. Dabei sind drei Beobachtungen von grosser
Wichtigkeit:
-
Gemäss den
synoptischen Evangelien sprach Jesus am liebsten vom Sohn des Menschen,
wenn Er von Sich Selbst redete.
-
Sein Titel Sohn
des Menschen wird dort sonst von niemand anderem verwendet.
-
Es gibt weder in
der Apostelgeschichte noch in den Briefen einen Hinweis, dass die
Urkirche Jesus den Sohn des Menschen nannte. (Einzige Ausnahme ist
Stephanus) Im AT findet sich als einzige Stelle Dan 7,13,
wo einer wie eines Menschen Sohn auftritt, dem alle Herrschaft gegeben
wird. Manche sehen in dieser himmlischen Gestalt den Messias
vorgeschattet. Dieses himmlisch-messianische Wesen der Endzeit empfängt
das ewige Reich und bringt es den unterdrückten Heiligen auf der Erde.
Es fehlt aber jeder Hinweis auf Erniedrigung, Leiden und gewaltsamen Tod
dieses Menschensohns. Jesus selbst spricht jedoch ganz klar aus, dass
der Sohn des Menschen vieles leiden und verworfen werden und von den
Ältesten und den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten getötet werden
müsse und, dass er am dritten Tag auferstehen werde; eine Aussage, die
das Vorstellungsvermögen der Jünger überstieg (Mk 8,31-33). Jesus
übernahm die Bezeichnung von Dan 7,13, aber Er deutet sie radikal um.
(Bis hierher folgt der Gedankengang G. E. Ladd) Zur selben Zeit als Jesus seine Leiden
ankündigte, kündigte Er auch sein Kommen in Macht und Herrlichkeit an.
Er sprach nicht nur von einem leidenden und verworfenen, sondern auch
von einem apokalyptischen Sohn des Menschen und in diesem Zusammenhang
von der Ankunft und von dem Tag des Sohnes des Menschen. Die Ankunft (das Kommen) und das Offenbarwerden
des Sohnes des Menschen Dieses Kommen in Wolken mit grosser Macht und
Herrlichkeit wird stattfinden nach der grossen Drangsal und nachdem die
gewaltige Erschütterung der Himmelskräfte begonnen haben. So lesen wir
es in Mk 13,26 und in Lk 21,27. (siehe auch den Abschnitt: Der kosmische
Aufruhr). Die Ankunft des Sohnes des Menschen wird die
Gottlosen so unvorbereitet treffen wie damals die Flut in den Tagen
Noahs unerwartet hereinbrach (Mt 24,37; Lk 17,26). Der Tag des Sohnes des Menschen Wie es in den Tagen
Noahs war, so wird es
auch in den Tagen des Sohnes des
Menschen sein (Lk 17,26) Der Tag wird plötzlich über die Menschen
hereinbrechen, die auf dem ganzen Erdboden ansässig sind (Lk 21,34
u.35). Der Sohn des Menschen wird sein an Seinem Tag
wie ein fürchterliches Unwetter; wie der Blitz blitzend leuchtet von
einem Ende unter dem Himmel bis zum anderen Ende unter dem Himmel (Lk
17,24). Obwohl der Tag plötzlich und unerwartet
anbricht, ist er doch kein momentanes Ereignis, sondern eine
Zeitperiode, in der Gottes Zorn einmal da und einmal dort zuschlägt; das
heisst, Gott wird mit dem Bösen nicht auf einen Schlag aufräumen,
sondern wenn der König am Tag seines Zornes unter den Nationen richten
wird, füllt Er alles mit Leichen (Ps 110,5 u.6) und überall dort, wo
dann Leichname herumliegen, werden sich auch die Adler versammeln (Lk
17,37). Das kann bildlich genommen werden und bedeutet dann, dass der
Herr alles moralisch verdorbene vor Seinem Angesicht beseitigt. Die
Adler können auch mit den Engeln verglichen werden, denen diese Aufgabe
zugewiesen wird. (Vergl. die sieben Posaunen im Buch der Offb) Der Sohn des Menschen
kommt, wenn die Drangsalszeit vorüber ist.
Sein Kommen steht in Beziehung zu den
Gottlosen und bedeutet für sie so viel wie die Sintflut den Menschen zur
Zeit Noahs und
das Feuer und der Schwefel den
Bewohnern von Sodom und Gomorra. Es hat keinerlei Bewandtnis mit denen,
die Jesus einmal abholt und zu sich in die Herrlichkeit nimmt, was im NT
als die Entrückung der Heiligen vorgestellt wird. Die Entrückung der Heiligen Es ist gesagt worden,
allein schon das Wort Entrückung sei eine Erfindung der sogenannten
„Brüder“.
W. Kelly weist in einem Artikel seines
Buches THREE PROPHETIC GEMS
darauf hin, dass das Wort RAPTURE
(Entrückung) z. B.
schon
von Shakespeare, von John Milton, von Matthew Henry und von Bischof
Joseph Hall verwendet worden ist. So betitelt Bischof Joseph Hall in
seinem Werk THE CONTEMPLATION die Himmelfahrt des Elias als THE RAPTURE
OF ELIJAH. Man darf also den Einwurf der Kritiker, die mit Entrückung
verbundene Vorstellung einer plötzlichen Hinwegnahme sei eine moderne
Erfindung, getrost vergessen. (Siehe dazu Anhang B)
Wo in der Heiligen
Schrift etwas von der Ankunft des Herrn in Verbindung mit der Entrückung
steht, spricht sie nie von der Ankunft oder dem Kommen des Sohnes des
Menschen, sondern von der Ankunft unseres Herrn Jesus (1 Thess 3,13)
oder von unserem Heiland Jesus Christus (Philipper 3,20) oder einfach
von unserem Herrn Jesus Christus (2 Thess 2,1). Wenn Jesus in Seinem
Charakter als Sohn des Menschen kommt, bedeutet Sein Kommen Furcht und
Schrecken für die Welt, die Ihn verworfen hat. Für Seine Gemeinde, die
ekklesia aber bedeutet Sein Kommen die Erfüllung
der Hoffnung aller, die auf Ihn
gewartet haben (Tit 2,13).
Auf Paulus wartet eine Krone des Ruhmes, zu
der auch die Thessalonicher zählen. Wo? Vor unserem Herrn Jesus.
Wann? Bei Seiner Ankunft oder Seiner
Anwesenheit,
wie parousia auch übersetzt werden kann (1 Thess 2,19). Diese mögliche
Übersetzungsvariante wird zum Beispiel angegeben in THE INTERLINEAR
NSAB-NIV
Ausgabe des griechischen NT’s. Dem Sinn
nach besagt 1 Thess 3,13, dass es Freude und Ruhmeskronen geben wird,
nachdem der Herr die Seinen bei der Entrückung zu Sich genommen hat;
dann werden wir vor Ihm, in Seiner Anwesenheit, versammelt sein (2 Thess
2,1). Wenn der Herr dann kommen wird um Krieg zu führen als Herr der
Herren und König der Könige, werden die Berufenen und Auserwählten und
Treuen mit Ihm kommen (Offb 17,14). Das ist keine Umschreibung für die
Engel, von denen nie gesagt wird, sie seien berufen. Es sind die
Erlösten, die bei der Entrückung in den Himmel aufgenommen worden sind,
die dann mit Ihm kommen.
Noch deutlicher
wird diese Wahrheit in Off 19. Wenn der Herr auf dem weissen Pferd
kommt, hat im Himmel bereits das
HOCHZEITSFEST DES LAMMES
stattgefunden. Seine Frau, die Brautgemeinde (ekklesia) wird dann
gekleidet sein in feine Leinwand, glänzend und rein (Vers 8).
Diese Truppe, die angetan ist mit
Leinwand, weiss und rein, wird Ihm folgen, wenn Er auf einem weissen
Pferd reitend vom Himmel her kommt, um zu richten und Krieg zu führen
(Verse 11-14). Wenn der Christus, unser Leben, geoffenbart
werden wird, dann werden auch die zuvor zu Ihm versammelten Heiligen mit
Ihm offenbar werden (Kol 3,4).
Ob die Entrückung unmittelbar vor dem Anbruch
der letzten Tage der Drangsal oder schon eine geraume Zeit vorher
stattfinden wird, sagt uns die Schrift nicht.
J. N. Darby schrieb 1850: „Es ist diese
Stelle (2 Thess 2,1 u.2) die mich vor 20 Jahren verstehen liess, dass
die Entrückung der Heiligen vor – möglicherweise eine beträchtliche Zeit
vor – dem Tag des Herrn (d. h. dem Gericht der Lebenden) stattfinden
wird.“ Sicher aber ist es nicht die Entrückung, die die Drangsalszeit
einleitet. Überdies steht nirgends, dass die Entrückung erst stattfinden
kann, wenn die VOLLZAHL DER
NATIONEN
eingegangen ist, wie auch schon gesagt worden ist. Wenn die Vollzahl der
Nationen eingegangen ist, findet nicht die Entrückung statt, sondern die
Israel zum Teil widerfahrene Verhärtung wird ein Ende finden und ganz
Israel wird errettet werden (Rö 11,25 u.26).
Es verstreicht
nach der Entrückung eine Zeit unbestimmter Dauer bis die grosse Drangsal
beginnt. In dieser Zwischenzeit werden das Tier aus dem Meer und das
Tier aus der Erde heraufsteigen (Offb 13,1 u.11) was bald zu einer
schrecklichen Verfolgung der Heiligen führen wird, denn der Drache wird
ihnen seine Macht geben. Die Dauer ihrer Gewaltherrschaft ist aber auf
42 Monate begrenzt und wird abgelöst vom
ZORN DES LAMMES.
Der Zorn des Lammes Der kosmische Störfall
der beim Öffnen des 6. Siegels eintritt, wird so beispiellos sein, dass
auch die verhärtetsten Gottesleugner anerkennen müssen, dass nun der
Zorn des Lammes gekommen ist (Offb 6,17). Der Schrecken wird derart
sein, dass auch die Obersten und die Reichen und die Starken sich der
Einsicht nicht verschliessen können, dass sie diesem Zorn nichts
entgegen zu stellen haben und sagen müssen: Wer vermag zu bestehen? Eine
unvorstellbare
Angst wird sich der Menschen
bemächtigen, weil für sie absolut unausdenkbar ist, was jetzt geschehen
wird. Der Seher Johannes aber beschreibt die kommenden Ereignisse schön
der Reihe nach. Das Lamm wir nicht sofort die Dinge selber in die Hand
nehmen, sondern zwei Serien von Strafgerichten folgen lassen, bei denen
Engel Regie führen. Noch bevor die Engel auftreten, befinden sich die
Erlösten jedoch auf der sicheren Seite. Kapitel 7 der Offenbarung ist,
wie schon bemerkt, ein Marschhalt zwischen dem 6. und 7. Siegel.
-
Bevor die 7 Engel
mit den 7 Posaunen zum Einsatz kommen, werden die christusgläubigen
Menschen von Gott ausgesondert (Offb Kap 7). Dann erst folgen die
Posaunengerichte (Offb Kap 8 und 9).
-
Bevor die 7 Engel
mit den 7 Schalen zum Einsatz kommen, stehen die Überwinder über das
Tier mit Harfen Gottes an einem gläsernen Meer und singen das Lied
Moses. Sie gleichen Israel am andern Ufer des Meeres. So ist jede Gefahr
für sie gebannt (Off 15,2-4). Damit lässt Gott wissen, dass Er die Seinen
herausnimmt aus der Gerichtsszene, die auf die grosse Drangsal folgt.
Dort wurden die Überwinder von den Gotthassern verfolgt und getötet.
Wenn die Engel in Aktion treten, stehen die Überwinder entweder vor dem
Thron Gottes (Off 7,15) oder am gläsernen Meer (Offb 15,2) oder sie sind
unantastbar gemacht durch das Siegel an ihrer Stirn (Offb 9,4). Die sieben Engel mit
den Posaunen werden
von
Gott bevollmächtigt, Katastrophen auszulösen, die in einer ersten Phase
noch als naturgegeben angesehen werden können, in der zweiten Phase
jedoch übernatürlicher, dämonischer Natur, und deshalb entsprechend
schlimmer, sind.
Zuerst gerät die
Natur aus dem Tritt. Es entstehen
physische
Schäden.
1.
Posaune. Betroffen
werden 1/3 der Erde, 1/3 der Bäume und alles grüne Gras.
2.
Posaune. Betroffen
wird das Meer. 1/3 der Geschöpfe im Meer stirbt.
3.
Posaune. Betroffen
werden 1/3 der Ströme und die Wasserquellen.
4.
Posaune. Betroffen
werden 1/3 der Sonne, 1/3 des Mondes und 1/3 der Sterne.
Dann bemächtigen
sich Dämonen der Menschheit. Es gibt
psychische
Schädigungen.
5.
Posaune. Die Natur
wird nicht beschädigt, sondern die Menschen, die nicht das Siegel Gottes
an ihren Stirnen haben, werden gequält durch dämonische Wesen, die aus
dem Abgrund kommen. Die Menschen suchen den Tod und finden ihn nicht.
6.
Vier festgehaltene
Engel werden losgebunden, auf dass sie 1/3 der Menschen töten, ebenfalls
durch ein Heer dämonischer Kreaturen. Ähnlich verhält es sich mit den sieben Engeln
mit den Schalen. Die fünfte Schale wird auf den Thron des Tieres
ausgegossen. Sein Reich wird verfinstert, seine Macht ist dahin und die
Menschen zerbeissen ihre Zunge wegen ihren Qualen, die nicht nur
körperlicher Natur sind (Off 16,10 u.11). Die sechste Schale wird
auf den Euphrat ausgegossen und bereitet den Weg der Könige die von
Osten kommen. Die Mobilmachung wird durch drei unreine Geister wie
Frösche bewerkstelligt. Die Frösche sind Dämonen.
(Off
16,12-16).
Bis dahin waren
Engel die Agenten, die Gott mit der Ausübung seines Zorns beauftragt.
Der eigentliche Zorn des Lammes setzt ein, wenn Christus die
Angelegenheit in Seine Hand nimmt. Das geschieht, wenn Er als Herr der
Herren und König der Könige auf den Plan tritt um persönlich Krieg zu
führen mit dem TIER
und dem FALSCHEN PROPHET
und den Königen der Erde. Wenn die 10 Könige für kurze Zeit eine gewisse
Macht bekommen haben, werden sie diese auf das Tier übertragen, und dann
werden alle zusammen zum Krieg mit dem Lamm blasen (Offb 17,13 u.14).
Sobald das Tier und die Könige der Erde versammelt sind, wird es zum
Krieg aller Kriege kommen. Das Lamm wird ihn führen, so fremd uns das
auch vorkommen mag. Er, der sich für unsere Sünden als williges Lamm
schlagen liess, wird als grimmiger Feldherr die Schlacht aufnehmen und
alle feindlichen Mächte vernichtend schlagen. Dabei werden das Tier und
der falsche Prophet lebendig in den Feuersee geworfen werden (Offb 19,19
u.20). Ausserdem wird bei diesem Anlass auch der Teufel entmachtet. Der
Engel, der vom Himmel herniederkommt und den Schlüssel des Abgrunds und
eine grosse Kette in der Hand hat, wird ihn für 1000 Jahre binden, in
den Abgrund werfen und über ihm zuschliessen. Das sind die Auswirkungen
des Zorns des Lammes. Für Jesus, der hier auf der Erde als Heiland
einst nicht zurückwich und den Aussätzigen anrührte wird es dann, wenn
Er als Feldherr, auf einem Pferd reitend, die Kriegserklärung Seiner
Widersacher annimmt, zu gering sein, sich nochmals mit dem Teufel zu
beschäftigen, den Er bereits am Kreuz vollständig besiegt hat. Er wird
es einem Seiner Engel überlassen, das zu tun. Das Tier mit 10 Hörnern Das Tier mit den 10
Hörnern nimmt in der biblischen Prophetie einen breiten Raum ein. Es
wird schon im Buch Daniel angekündigt, während der falsche Prophet
erstmals (wenn auch nicht ausdrücklich) im 2. Thessalonicherbrief
erwähnt wird. In beiden Fällen trifft zu, was wir schon früher
beobachtet haben, nämlich, dass keine Weissagung der Schrift ohne
eigene Auslegung ist. Die wahre Identität und die Bosheit dieser
zwei Personen werden erst im Buch der Offenbarung enthüllt.
Das Tier, das man
auch als Monstrum bezeichnen kann, wird in Dan. Kap 7 und in den
Kapiteln 13, 17 und 19 im Buch der Offenbarung beschrieben. In Dan 7
erscheint es als viertes Tier, das schrecklich und furchtbar und sehr
stark ist und was besonders hervorgehoben wird; es ist verschieden von
allen Tieren, die vor ihm gewesen sind. Es ist das letzte in der Reihe
des babylonischen, des persischen und des griechischen Reichs, was auf
das römische Reich schliessen lässt, aber die Prophetie befasst sich nur
mit seiner Existenz in der Endzeit. Im historischen römischen Reich
lässt sich nichts ausmachen, das den
ZEHN HÖRNERN
und dem zusätzlichen kleinen Horn entspräche. Hingegen wird das
zukünftige Tier 10 Hörner haben, nur dass jetzt in Off 13,1 ergänzend
gesagt ist, es habe auch SIEBEN KÖPFE
und trage 10 Diademe. In Kapitel 17 kommt es wieder vor. Diesmal als
scharlachrotes Tier mit 7 Köpfen und 10 Hörnern. In Kapitel 13 tritt es
auf mit einem Verbündeten, der als
FALSCHER PROPHET
bezeichnet wird. Diese beiden, das Tier und der falsche Prophet, werden
in Kapitel 19 wieder als ein Gespann beschrieben. Soweit die
Übereinstimmungen, die sich bezüglich dieser zwei Personen in der
Heiligen Schrift erkennen lassen. Weitere Übereinstimmungen in der Beschreibung,
die das Tier betreffen, sind:
- Es vereinigt in
sich Elemente der drei ersten Tieren von Dan7; die des Löwen, die des
Bären und die des Leoparden
- Es wird mit den
Heiligen Krieg führen und sie besiegen, bzw. zu überwinden (Dan 7,21;
Offb 13,7).
- Es hat einen Mund
der grosse Dinge redet (Dan 7,8; Offb 13,6).
- Die Dauer seiner
ungezügelten Herrschaft wird 3 ½ Jahre sein (Dan 7,25). Diese Herrschaftsdauer des Tieres wird schon in
Dan 7 angegeben, aber es gibt dort keine näheren Angaben über den
Zeitpunkt seines Auftretens, ausser dass es zur Zeit des Endes sein
wird. Über das Auftreten des Tieres und seine
Machtübernahme enthält jedoch Offb 17 bemerkenswerte Einzelheiten, wobei
definitiv erkennbar wird, dass es beim Tier am Schluss nicht mehr nur um
eine unpersönliche Staatsmacht, sondern um den unbestrittenen Machthaber
dieses Staatengebildes geht; es geht um eine Person. Es wird in der Endzeit
eine diabolische Vereinigung von Einzelstaaten entstehen, bei der es
anfänglich miteinander konkurrierende Köpfe gibt. Johannes
beobachtet, wie einer davon von einer erlittenen Todeswunde
geheilt wird. Es heisst sogar, dass das Tier, das die Wunde des
Schwertes hat, wieder lebendig wurde (Offb 13,3 u.14).
Das
wiederbelebte Tier, von dem es anfänglich hiess, es sei aus dem
(Völker-) Meer heraufgestiegen, erlebt eine Schein- Auferstehung; es
kommt aus dem Abgrund (Off 17,8; 11,7). Es wird nun nicht mehr
vorgestellt als das Produkt unruhiger, aufgewühlter Völker, sondern als
Werkzeug aus dem Arsenal des Teufels. Es hat immer noch 7 Köpfe,
aber in der Vision von Kapitel 17 betreten sie zeitlich nacheinander die
Weltbühne, wobei es heisst: Fünf von ihnen sind gefallen, der eine (der
sechste) ist da (das ist Rom zur Zeit des Johannes) und der andere (der
siebte) wird erst noch kommen, aber nur für eine kurze Zeit (Vers 10).
Und nun geschieht etwas
seltsames. An den Platz, wo das Tier war, tritt einer, der von den
sieben und gleichzeitig der achte ist. Auch hier finden wir wieder
diesen eigentümlichen Wechsel vom sächlichen Fürwort des Tieres zum
persönlichen Fürwort für den achten Kopf; er ist auch ein achter
(Vers 11). Es ist der Kopf, den Johannes in Kapitel 13 wie zum Tod
geschlachtet sah, der aber geheilt wurde. Beim siebten und achten Kopf
handelt es sich demnach um ein und
dieselbe Person, die für tot erklärt
worden war und dann verständlicherweise eine grosse Verwunderung auf der
ganzen Erde auslöst, wenn sie als diabolischer Übermensch wieder auf der
Weltbühne erscheint. Bei dieser perfiden Inszenierung führt der Drache
persönlich Regie.
Die Person,
vielleicht muss man sagen dieser
ÜBERMENSCH,
der aus dem Abgrund heraufsteigen wird, wird 3 ½ Jahre Krieg führen mit
den zwei Zeugen (Offb 11,2 u.3). Es wird ihm Gewalt gegeben 3 ½ Jahre zu
wirken (Offb 13,5). Es handelt sich um dieselbe Person wie in Dan 7,26,
die auch 3 ½ Jahre freie Hand bekommt. Es ist niemand anders als der
Fürst des Volkes, das einst Jerusalem zerstörte:
DER KOMMENDE FÜRST.
Zusammenfassend
sieht es so aus, dass sich in der Endzeit aus dem Völkermeer ein
monströses Staatengebilde mit anfänglich diversen führenden Köpfen
herausbildet, wobei nach vorange-gangenen Machtkämpfen schliesslich
einer die Herrschaft an sich reisst, dann aber eine tödliche Niederlage
erleidet und spätestens als achter, unangefochtener Alleinherrscher die
grausame Verfolgung der letzten halben Jahrwoche, die grosse Drangsal,
inszeniert, wobei ihn eine zweite Figur,
DER FALSCHE PROPHET
sekundiert. Genau genommen wird der falsche
Prophet, der wie ein Lamm erscheint, vorgeschoben um alles zu
verharmlosen. So werden Menschen verführt. Sie bleiben in ihrem
Unglauben ahnungslos und übernehmen das Mahlzeichen des Tieres und beten
sein Bild an (Offb 13,15-17, 19,20).
Das Ganze ist ein politisches
DRAMA
der Endzeit, wobei in Offb 17 noch eine religiöse Komponente
hinzukommt. Die abgefallene Kirche, als
HURE
apostrophiert, reitet anfänglich auf dem Tier und wird schliesslich von
diesem gehasst und zerstört (Off 17,16). Der falsche Prophet Das Endzeitdrama wäre ohne den falschen
Propheten unvollständig. Er und das Tier bilden zusammen mit dem Drachen
eine teuflische Dreieinigkeit (Offb 13; 16,13; 20,10). Wenn einst die Könige
des ganzen Erdkreises
mobilisiert und in HARMAGEDON
versammelt werden, dann kommt das Aufgebot aus dem Mund des Drachen und
aus dem Mund des Tieres und aus dem Mund des falschen Propheten. Es ist
ein aussergewöhnlicher Appell. Aus ihrem Mund kommen nämlich drei
unreine Geister, wie Frösche; denn es sind Geister von Dämonen, die
Zeichen tun (Offb 16,13 u.14). Der dritte im Bunde, der grosse Zeichen
tut, ist das zweite Tier, das einem Lamm mit zwei Hörnern gleicht und
wie ein Drache redet.
An dieser Stelle
wird sichtbar, welch suggestive Macht diese religiös verbrämte Gestalt
auf die Menschen ausübt. Sie tut grosse
ZEICHEN.
Sie fordert die Menschen auf, dem anderen Tier
EIN BILD
zu machen und ihm ANBETUNG
darzubringen. Es
bringt alle dahin, dass sie das
MAHLZEICHEN
des Tieres annehmen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn und, dass
niemand mehr kaufen oder verkaufen kann, als nur der, der das
Mahlzeichen hat, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. Alle diese
Machenschaften werden in Offb 13 dem zweiten Tier zugeschrieben, ohne
dass je die Bezeichnung falscher Prophet verwendet wird. Aber es ist
eindeutig der engste Verbündete des Tieres.
Es tut die Zeichen vor ihm und
verführt die Menschen das Mahlzeichen anzunehmen und sein Bild
anzubeten. Das zweite Tier spielt dem
ersten in die Hand, so dass leicht zu erkennen ist, dass es sich um den
falschen Propheten handelt, der wie kein anderer dasselbe Schicksal wie
das Tier erleiden wird (Offb 20). Fazit: Das zweite Tier gleich einem Lamm in Offb
13, das zwei Hörner hat, ist der falsche Prophet. Nun spricht die
Heilige Schrift aber noch über andere Personen, von denen wir gerne
wissen möchten, ob sie eventuell identisch sind mit dem falschen
Propheten, oder ob es sich bei ihnen um weitere Akteure in der Endzeit
handelt. Wir denken dabei insbesondere an den Antichrist, aber auch an
den Menschen der Sünde, den Sohn des Verderbens, den Gesetzlosen und den
König von Dan 11,36-39. Der Antichrist Der Apostel Johannes
schreibt in seinem ersten und zweiten Brief von einem Antichrist der
kommen wird (1 Joh 2,18) und von einem Geist des Antichrists, der schon
in der Welt ist (1 Joh 4,3). Die Leugnung, dass Jesus der Christus ist,
entspricht dem Geist des Antichrists. Johannes sagt jedoch nicht, es
gebe schon
einen antichristlichen Geist, sondern
einen Geist des Antichrists. Wenn es einen Geist des Antichrists gibt
der schon in der Welt ist, dann gibt es auch einen personifizierten
Antichrist, der noch in die Welt kommen wird. Und über diesen soll hier
einiges bemerkt werden. Antichrist ist gleich
Anti-Messias. Im Unterschied zum Tier, das sich gegen die Heiligen
stellt, ist der Anti-Messias der direkte Gegenspieler von Jesus, dem
einzig wahren Messias. Wer leugnet, dass Jesus, und kein anderer,
der Christus ist, wird als Lügner
bezeichnet. Der Anti-Messias jedoch behauptet von sich, dass er der
Messias sei. Jesus hat den Juden bereits zu Seinen Lebzeiten
vorausgesagt, dass ein anderer in seinem eigenen Namen kommen werde, den
sie dann aufnehmen würden, während sie Ihn, der in dem Namen des Vaters
gekommen war, verwarfen (Joh 5,43). Der König - der Fürst
Israels
Die Juden setzten
ihre Hoffnung darauf, mit dem Messias einen König zu bekommen, der sie
als Nation einigen und stark machen würde. Der
FALSCHE MESSIAS,
der Antichrist, wird daher zur Zeit der Ungerechtigkeit des Endes als
ihr selbsterwählter König und Priester willkommen sein (Hes 21,30 u.31).
Diesem Gegen- oder ANTI-KÖNIG
ist nach Jes 30,33
eine Gräuelstätte zugerichtet, gerade so wie dem, der dort Assur genannt
wird.
Bei dem in Dan 11,36-39 zwischen die
Geschichte der Könige des Nordens und des Südens ohne nähere Begründung
eingeschobenen
KÖNIG
handelt es sich um einen, der Gelingen haben
wird, bis der Zorn vollendet und das Festbeschlossene vollzogen ist.
Es ist demnach ein König der Endzeit. Was weiter über ihn gesagt wird
lässt keinen Zweifel daran, dass es sich um einen Juden und ihren
selbsternannten König handelt. Wer ihm Gefolgschaft leisten wird, den
wird er im Gegenzug an seiner Herrschaft über die Masse des jüdischen
Volkes Anteil geben. Die Hoffnung der Frauen, einmal Messias-Gebärerin
zu werden, wird er mit Füssen treten. Er wird sich sogar über den wahren
Gott erheben. Stattdessen wird er einen Gott mit Gold und Silber ehren,
den seine Väter nicht gekannt haben. Wer ihm Widerstand leistet wird er
niederwalzen. Der König ist ein Renegat, einer der den väterlichen
(jüdischen) Glauben an einen erhabenen Gott, der über allem steht,
verleugnet und dafür sich selber gross macht und über alles erhebt.
Dasselbe schreibt Paulus in 2 Thess 2 über den
Sohn des Verderbens. Er erhöht sich über alles, so dass er sich
in den TEMPEL GOTTES
setzt
und sich selbst darstellt, dass er Gott sei. Sowohl der König in Dan11,
wie der Sohn des Verderbens betrachten sich als Gott-König und damit als
Anti-König und Anti-Messias. Es ist also nicht weit her geholt, in dem
König und Fürsten Israels und dem Sohn des Verderbens den Antichrist zu
erblicken. Der Tempel Gottes Der salomonische Tempel
wurde durch die Truppen Nebukadnezars zerstört. Die Rückkehrer aus dem
babylonischen Exil bauten in Jerusalem unter der Leitung von Serubbabel,
dem Statthalter von Juda, einen neuen Tempel, der um 515 v. Chr.
eingeweiht, aber später wieder entweiht wurde. Er hatte keinen dauernden
Bestand. Sacharja
war Prophet in Jerusalem als dieser Tempel Serubbabels gebaut wurde und
Josua war damals Hohepriester. Der Tempel des Herrn, der Bestand haben wird. An einem bestimmen Tag
bekam Sacharja von Gott den Auftrag, aus Silber und Gold eine Krone zu
machen und sie auf das Haupt Josuas zu setzen und zu ihm zu sagen:
„Siehe, ein Mann, sein Name ist Spross; und er wird von seiner Stelle
aufsprossen und den Tempel des Herrn bauen; und er wird Herrlichkeit
tragen; und er wird auf seinem Thron sitzen und herrschen, und er wird
Priester sein auf seinem Thron; und der Rat des Friedens wird
zwischen ihnen beiden sein“ (Sach
6,12-15). Das kann niemand anders als der Messias sein. Gemeint ist
nicht der Tempel Serubbabels, sondern ein zukünftiger Tempel, jedoch
nicht der Tempel des Herodes, der 70 n. Chr. ebenfalls wieder zerstört
worden ist, sondern ein noch zukünftiger Tempel, der unter der Aufsicht
des Messias erstellt werden und Bestand haben wird. Die Prophezeiung
Sacharjas handelt von der Endzeit, die überleitet zum 1000-jährigen
Reich. Ein Tempel, der wieder wird weichen müssen?
Dass den
gegenwärtigen Anstrengungen der Juden, auf dem Tempelplatz in Jerusalem
einen Tempel zu errichten, einmal Erfolg beschieden sein wird, ist sehr
zweifelhaft. Sicher aber ist, dass ein solcher Tempel wieder würde
weichen müssen. Es gibt im NT zwei Stellen, die von einem Tempel
zur Zeit des Endes reden. Die Frage ist, ob es sich dabei um ein Gebäude
aus Steinen oder um etwas Symbolisches handelt. Sollte sich der Mensch
der Sünde, der Sohn des Verderbens, von dem wir in 2 Thess 2,1-4 lesen,
tatsächlich in ein Gebäude aus Steinen setzen, dann wäre dieses damit
entweiht und könnte später niemals als Haus des Herrn benützt werden. Es
müsste wieder abgerissen werden und von einem solchen Rückbau liest man
nirgends in der Schrift. Dass sich der Sohn des Verderbens in den Tempel
setzt weist wohl einfach darauf hin, dass diesem Menschen nichts, nicht
einmal das für Gott heiligste, heilig ist.
Auch beim Tempel in Offb 11 handelt es sich
nicht um ein Gebäude. Dass Johannes nicht nur den Tempel und den Altar,
sondern auch die darin anbeten, messen muss, spricht davon, dass
auch während der 3 ½ Jahre, in denen alles profaniert und mit Füssen
getreten wird, noch Menschen da sein werden, die den wahren Gott kennen
und anbeten. Das ist der kleine Überrest aus dem Volk Israel, der aber
für Gott so wertvoll ist, dass Er ihn messen lässt. Der Ort des
Geschehens ist die grosse Stadt, wo auch der Herr dieses Überrests
gekreuzigt worden ist. Eine Stadt, die dann so weit heruntergekommen
sein wird, dass sie Sodom und Ägypten gleichgestellt wird. Aber auch in
dieser Zeit der Sündenverderbnis wird Gott sich nicht unbezeugt lassen.
Auch wenn es nur noch wenige, im Bild gesprochen nur noch
ZWEI ZEUGEN
gibt, wird es für niemanden eine Entschuldigung geben. Bei dem Tempel in
Offb 11,1 u.2 handelt es sich
ebenso
wenig um ein buchstäbliches Bauwerk wie bei dem Hof, der ausserhalb des
Tempels ist und der hinausgeworfen wird, was man von buchstäblichen
Bauwerken nicht sagen kann. Offb 11,1-13
beschreibt, wie die Nationen, die Masse der ehemals christlichen Völker,
alle heiligen Dinge verachten. Sie zertreten die heilige Stadt.
In Luk 21,24 ging es um die buchstäbliche Zerstörung im Jahr 70 n. Chr.,
aber hier geht es um die Missachtung von dem, was Gott in dieser Welt
für Sich beansprucht. Die Menschen werden
mit Füssen treten, was mit dem wahren
Gott zu tun hat. Sie würden am liebsten alles austilgen, was noch an den
Gott des Himmels erinnern könnte. Dabei wird es Gott zulassen, dass
jedes religiöse Gehabe und jede bloss äusserliche Frömmigkeit zertreten
wird, was in dem Hof, der
ausserhalb des Tempels ist, dargestellt
wird. Das blosse Bekennertum wird der Verachtung preisgegeben. Doch auch
unter diesen hoffnungslosen Zuständen wird Gott
ein Zeugnis
für Seine Sache besitzen, das Satan
nicht antasten kann. Die zwei Zeugen sind unüberwindbar. Nur der Tempel
und der Altar und die, die darin anbeten, verdienen es noch, gemessen zu
werden. Sie allein sind für Gott wertvoll. Obwohl viele treue Menschen
ihr Leben verlieren werden, wird Gott nichts verlieren von dem was Ihm
teuer ist. Die Zwei Zeugen sind unantastbar. Gott nimmt nicht einfach
jene, die für ihren Glauben mit dem Leben bezahlen in den Himmel auf. Er
wird auch in jenen dunklen Tagen unmissverständlich zu der Welt reden;
nicht mehr durch das Evangelium , sondern durch Dürren und
Überschwemmungen und andere Seuchen. Dass es zwei
Zeugen sind will nicht unbedingt heissen, dass es während der grossen
Drangsal in Jerusalem nur noch zwei treue Menschen gibt. Die Zahl zwei
weist eher darauf hin, dass Gott trotz dem bitteren Hass Satans souverän
bleibt und sich immer noch Menschen zu Ihm bekennen. Nicht einer der
1260 Tage bleibt ohne ein klares Zeugnis gegen das Böse. Die Leute gehen
nicht in die Hölle, ohne vorher gewarnt worden zu sein. Die zwei Zeugen
können jedoch gleichzeitig als zwei Einzelpersonen, z. B. als Moses und
Elias,
angesehen werden. Wenn die 1260 Tage ihres Wirkens abgelaufen
sind, verfinstert sich die Welt. Es findet ein enormes Erdbeben statt
und der zehnte Teil der Stadt fällt. Dann erschallt die 7. Posaune und
alles nimmt seine endgültige Position ein. Die Szene in Offb 11,1-13 ist die heilige Stadt
(Vers 2) - die Stadt, wo der Messias gekreuzigt worden ist (Vers 8). Die
Ereignisse stehen also in engem Zusammenhang mit Jerusalem. Das kann
Anlass geben zu der Frage Manche Bibelleser haben
die Erfahrung gemacht, dass ihr Studium des Buches der Offenbarung nicht
so ergiebig war wie erhofft. Ein Grund kann sein, dass ihr Interesse
dabei zu sehr auf Israels Zukunft gerichtet war. Dass der Ertrag ihres
Studiums eher mager war ist nicht verwunderlich, denn Israel ist nicht
das Hauptthema in der Offenbarung, wie das in der Geschichte und den
Weissagungen des AT’s der Fall ist. In der Vision, die Jesus dem
Johannes gab, wurde nicht ergänzt oder nochmals wiederholt, was schon in
so grosser Fülle im AT beschrieben ist. Das Buch der Offenbarung handelt
weitgehend von Dingen, die im AT noch nicht stehen oder höchstens
angedeutet werden. Einen breiten Teil nimmt dabei die ausführliche
Beschreibung der Strafgerichte ein, welche nicht Israel, sondern die
übrigen Menschen zu erwarten haben, die dem Evangelium unseres Herrn
Jesus Christus nicht gehorchen und die Liebe zur Wahrheit nicht annehmen
(2 Thess 1,8; 2,10). Es geht in der Offenbarung nicht vorwiegend um das
Handeln Gottes mit dem unbussfertigen Israel,
sondern um den „Zorn Gottes vom Himmel
her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die
Wahrheit in Ungerechtigkeit besitzen.“ Das sind im Wesentlichen die
Namenchristen, die dem Herrn untreu gewordene Kirche und die Welt, die
den Ordnungen des wahren Gottes, welche einst ihr gesellschaftliches
Verhalten bestimmten, abgesagt hat. (Rö1,18). Im Buch der Offenbarung werden aus diesem Grund
das irdische Jerusalem und der Tempel nur am Rand erwähnt, obschon sie
zu den wichtigsten Dingen der Zukunft Israels gehören. Auch wird nichts
gesagt von Israels Besitznahme des Landes und die grosse Drangsal wird
nicht vorgestellt als etwas, das speziell Israel betrifft. Eine
bemerkenswerte Ausnahme hiervon macht nur Offb 12. Sonst wird die
Periode von 3 ½ Jahren beschrieben als die Gewalt des Tieres über jeden
Stamm und jedes Volk und jede Sprache und jede Nation (Offb 13,7). Da dem so ist, sollte nicht verwundern, dass die
grosse Drangsal nicht ausdrücklich vorkommt in der Abfolge der sieben
Siegel. Sie wird in Offb 7,14 nur als Anmerkung genannt, und dann später
als Spezialthema behandelt (Offb 11,2; 12,6 u.14; 13,5). Deshalb sind
die Worte Jesu in Mat 24,29 so enorm wichtig. Hätte Jesus nicht gesagt:
„Sogleich nach der Drangsal jener Tage wird sich die Sonne verfinstern
etc.“ wäre es unmöglich zu wissen, unter welchem Siegel im Buch der
Offenbarung man die grosse Drangsal suchen muss. Im Buch der Offenbarung
vermisst man auch jeden Hinweis auf
das kleine Horn von Dan 8, respektive
auf den König des Nordens von Dan 11, der Israel drangsalieren wird. Sie
sind wichtige Akteure in der Endzeit, die auch an vielen anderen Stellen
im AT vorkommen – Werkzeuge Gottes bei der Ausgiessung Seines Grimmes
über Jerusalem (Jes 51,22). Das gehört jedoch nicht zu den Weissagungen
des NT’s, die sich zur Hauptsache mit der christianisierten Welt
befassen, die den Glauben verleugnet hat und von Gott abgefallen ist.
Und vielleicht das Auffallendste ist, dass im
Buch
der Offenbarung nichts enthalten ist
über die Besiedlung und den unangefochtenen Besitz
Landes
Israel. Dieses zentrale Thema der jüdischen Verheissung fehlt ganz
einfach. Heisst das, dass Israel sein Land wieder verlieren wird, wenn
es in Zukunft von feindlichen Mächten umringt und bekämpft werden wird,
oder wird es militärisch so stark sein, dass es sich gegen alle
Übermacht zur Wehr setzen kann? Keines von beiden. Es wird das Land
nicht mehr verlieren, sonst würde es als Staat aufhören. Offb 12,14
zeigt im Gegenteil, dass die Frau (Israel als Nation) die
Verfolgungszeit überleben wird. Es wird ihr geholfen werden gegen die
Wut des Drachen. Wie, wissen wir nicht. Jedenfalls nicht mit Waffen,
sondern die Erde wird ihren Mund auftun und den Strom verschlingen, den
der Drache aus seinem Mund ihr nachschleudert. Es wird möglicherweise
eine bestimmte politische Konstellation geben, die für Israel von
Vorteil ist. Dabei kann aber auch ein Hinweis auf den
ÖLBERG
hilfreich sein. Die Füsse des Herrn werden auf dem Ölberg stehen Die Prophezeiung von
Sach 14,4 wird oft als das Kommen des Herrn angesehen - mit Seinem
Kommen auf den Wolken des Himmels mit Macht und grosser Herrlichkeit,
wie es Jesus selber beschrieben hat (Mat 24,30). Das ist jedoch nicht
das, was Sacharja angekündigt hat. Wenn der Herr in Macht und
Herrlichkeit kommt, werden die Auserwählten gesammelt von den
vier Winden her. Wenn Seine Füsse auf dem Ölberg stehen werden, dann
werden die Juden in das Tal Seiner Berge fliehen müssen und sie
werden fliehen, wie sie einst flohen vor dem Erdbeben in den Tagen
Ussijas. Das ist kein Anlass für ein nationales Freudenfest, wie es
später noch stattfinden wird. Der Ort des Geschehens
in Sach 14 ist nicht Harmagedon, wo die entscheidende Endschlacht
stattfinden wird; der Ort ist Jerusalem.
Es heisst auch nicht, dass der Herr, wie in Apg
1,11 versprochen, leibhaftig wie Er auffuhr, auf den Ölberg zurückkehren
wird. Nur Seine Füsse werden dort stehen. Damit macht Er dem Sinn nach
allen unmissverständlich klar, dass ab jetzt jede Diskussion um den
rechtmässigen Anspruch auf das dem Abraham verheissene Land aufhören
muss und auch aufhören wird. Mit den Füssen, die Er auf den Ölberg
setzt, besetzt der Messias persönlich das Land, was weitreichende
Konsequenzen haben wird. Der Berg Zion ist etwas anderes als der Ölberg.
Er ist im AT von ganz prominenter Bedeutung in Verbindung mit dem
zweiten Kommen des Herrn. Ein Blick in die Zukunft
zeigt: Der
König wird den Stab seiner Macht von Zion aussenden und inmitten seiner
Feinde herrschen, während sein Volk voller Willigkeit sein wird am Tag
seiner Macht (Ps 110,2 u.3). Ein Blick zurück zeigt:
Als David die Burg Zion einnahm, begann die Unterwerfung seiner
Feinde erst. Damals war noch nicht ganz Israel ihm zugewandt. Nur eine
kleine Truppe von Männern, die sich schon um ihn geschart hatten als er
sich noch vor Saul verborgen hielt, war bei ihm (1 Chr 12,1-23). Seine
Herrschaft wurde später durch Kriege befestigt und erweitert. Die 144‘000 gleichen
diesen Männern Davids. Sie folgen dem Lamm schon nach, bevor seine
Herrschaft weltumspannend anerkannt ist. Sie sind die ersten, die in den
Genuss kommen von der Anwesenheit des Lammes auf dem Berg Zion. David
war lange Zeit in den Augen von vielen nicht der König, sondern immer
noch verkannt. Diese 144‘000 sind dem Lamm überallhin gefolgt, als sie
noch einen hohen Preis dafür zahlen mussten, wie jene Männer Davids. Sie
sind die ersten, die von der Erde für Gott und das Lamm erkauft worden
sind. Sie zählen offenbar nicht zu der Schar der Erlösten, die seit
Pfingsten eingesammelt wird und die Gott als ihren Vater kennen dürfen.
Von diesen hier heisst es nicht, dass sie den Namen ihres Vaters
an ihren Stirnen geschrieben trugen, sondern den Namen des Lammes und
seines Vaters Namen. Im Unterschied zu den 144‘000 in Offb 7,4, die
zu den zwölf Stämmen Israels gehören, sind diese 144‘000 hier in Kapitel
14 von der Erde erkauft und werden nicht mit Israel in Verbindung
gebracht. Die ersten fünf Siegel Alles bis dahin betrachtete gehört zum sechsten
und zum siebten Siegel. Man merkt schnell, dass die ersten fünf Siegel
viel allgemeinerer Natur sind. Als das Lamm das erste Siegel öffnete,
sprach eines der vier lebendigen Wesen mit einer Donnerstimme: Komm! Wem
ruft es? Einige Handschriften haben „Komm, und sieh“, was dann bedeuten
würde, die Aufforderung richte sich an Johannes, er solle kommen. Der
anerkannte Text aber hat nur „Komm“, so dass es eine Aufforderung an die
Pferde mit den Reitern ist, die Johannes dann sieht. Die vier Pferde
sind wie vier Bühnenbilder, die auf die Aufforderung der vier lebendigen
Wesen hin, eines nach dem anderen enthüllt werden, was aber nicht
unbedingt heisst, dass die Bilder eine geschichtliche Entwicklung
beschreiben. Sie können ebenso gut versinnbildlichen, wie es in der
Schöpfung seit dem Sündenfall zu und hergeht, solange das Lamm noch
nicht die Kontrolle über alles übernommen hat. Stabilität und
Kontinuität darf dabei nicht erwartet werden. Die vier lebendigen Wesen
stellen einen Bezug her zu den vier Arten von lebendigen Wesen, die zur
gegenwärtigen Schöpfung gehören.
-
Das erste
lebendige Wesen, gleich einem Löwen, steht für die wilden Tiere.
-
Das zweite
lebendige Wesen, gleich einem Stier, steht für das Vieh.
-
Das dritte
lebendige Wesen mit menschenähnlichem Gesicht steht für die Menschen.
-
Das vierte
lebendige Wesen, gleich einem fliegenden Adler, steht für das Geflügel.
-
Als Aussage über den Weltenlauf können die
Reiterbilder wie folgt verstanden werden: Das erste, weisse Pferd.
Der darauf sitzt hat einen Bogen, eine Krone
wird ihm gegeben und er zieht aus, siegend und damit er siege.
Wissenschaft und Technik machen immer wieder Fortschritte und
feiern Triumphe. Das zweite, feuerrote
Pferd.
Dem der darauf sitzt wird erlaubt, den Frieden
von der Erde zu nehmen, und dass sie einander schlachten. In der
Vorsehung Gottes treten immer wieder Kriegsherren auf, die
Machtgelüste haben und die Menschen für ihre Interessen einspannen
können, bis sie sich gegenseitig umbringen. Das dritte, schwarze
Pferd
hat eine Waage in der Hand und eine Stimme
spricht vom Preis für Hauptnahrungsmittel und von Luxusgütern. Es hat
immer wieder Zeiten gegeben, in denen die Preise für
Hauptnahrungsmittel extrem angestiegen sind. Am meisten leidet darunter
die arme Weltbevölkerung, während die Reichen es sich wohl sein lassen
bei Wein und Öl (Benzin!). Das vierte, fahle Pferd
trägt als Reiter den Tod und der Hades folgt
ihm. Zeiten des Wohlstands und der Teuerung werden immer wieder
unterbrochen von epidemischen Seuchen, wie beispielsweise die Pest im
Mittelalter. Das alles zeigt nicht ausschliesslich Ereignisse
der Zukunft an, sondern es beschreibt treffend, wie es in der Welt ohne
Gott zu und her geht. Beim fünften Siegel
sieht Johannes unter dem Altar die Seelen
derer, die geschlachtet worden sind um des Wortes Gottes und des
Zeugnisses willen, das sie hatten. Es wird offenbar, dass
Gottes Zeugen immer wieder angefeindet
und auch umgebracht werden. Allgemein gesehen gilt dies seit Stephanus
gesteinigt worden ist. Es wird aber ganz speziell auf die zutreffen, die
während der grossen Drangsal um des Wortes ihres Zeugnisses willen
ihr
Leben nicht lieben bis zum Tod (Offb 12,11).
Unser
Versammeltwerden zum Herrn Jesus hin.
2 Thess Kap 1 und
2
Der Tag des Herrn
war den Gläubigen bekannt als ein Gerichtstag - als der Tag, da der Herr
inmitten Seiner heiligen Tausende kommen wird, um Gericht auszuführen
gegen alle (Jud 14). Wegen ihren
Verfolgungen, die sie als Gericht Gottes missverstanden, glaubten die
Thessalonicher denen die behaupteten, nun sei der Tag des Herrn
da.
Sie hatten zwar von Paulus von der Entrückung gehört und erwarteten
offensichtlich, dass sie vor dem Tag des Herrn stattfinden werde. Wieso
wären sie sonst in Panik geraten durch die Behauptung, der Tag sei jetzt
da? Sie befürchteten also, die Entrückung verpasst zu haben. Das war
verständlich, denn Paulus hatte ihnen etwas wesentliches früher noch
nicht gesagt. Er hatte sie noch nicht darüber informiert, dass gewisse
Bedingungen erfüllt sein müssen, bevor der Tag des Herrn kommt. Er
schreibt ihnen deshalb:
-
Zuerst müsse noch
der Abfall und der Mensch der Sünde offenbart werden. Dieser
Mensch sei unverwechselbar, denn er werde sich in den Tempel Gottes
setzen und behaupten, er sei Gott. Das sei noch nicht geschehen.
-
Paulus bestätigt
damit die Erwartung der Thessalonicher, die Entrückung werde vor
dem Tag des Herrn stattfinden und weist auf den ganz wichtigen Umstand
hin, dass Gott die Gläubigen nicht mit den Ungläubigen zusammen einer
pauschalen Drangsal unterzieht. Er sagt:
-
Ihr erleidet jetzt
Verfolgungen und Drangsale und die zeigen, dass Gott gerecht ist.
Sie sind nämlich der Beweis, dass ihr von Ihm würdig erachtet werdet für
Sein Reich. Ihre Drangsale waren also keine Strafe, sondern eine Ehre.
-
Wenn der Herr
Jesus vom Himmel her, mit den Engeln Seiner Macht, in flammendem Feuer,
kommen wird, dann wird Gott denen, die euch jetzt bedrängen, ihr
Drangsalieren vergelten. Das ist eindeutig Strafe. Die Thessalonicher
hingegen werden dann Ruhe haben. Auch darin erweist sich Gott als
gerecht. Wenn demnach die Drangsal dem Tag des Herrn
vorangeht, könnte es dann so sein, dass die Entrückung während oder am
Ende der Drangsalszeit stattfindet? Die Antwort ist nicht ganz einfach
und könnte etwa so lauten: In Dan 7 werden während den 3 ½ Jahren der
Verfolgung keine Heiligen weggeholt, und am Schluss der 3 ½ Jahre werden
die Heiligen nicht in den Himmel aufgenommen, sondern einem, gleich
eines Menschen Sohn, wird von dem Alten an Tagen die Herrschaft und das
Königtum übergeben und der bringt es den Heiligen auf die Erde, damit
sie das Reich in Besitz nehmen (Dan 7:13,14 u.22). Im AT steht, wie
erwartet, nichts von einem Herausnehmen einzelner Heiligen aus der
Verfolgung, was der Entrückung entsprechen könnte. In Offb 7,9-17 wird eine grosse Schar von
Menschen aus allen Völkern vorgestellt, die ihre Kleider weiss gemacht
haben in dem Blut des Lammes und die gerade aus der grossen Drangsal
kommen. Könnten diese nicht die Kirche (ekklesia) repräsentieren, die am
Ende der Drangsalszeit, noch bevor der Tag des Herrn beginnt, entrückt
wird? Es gibt gute Gründe, das anders zu sehen.
-
Warum hat
Johannes, der selbst zur Kirche (ekklesia) gehörte, keine Antwort auf
die Frage des Ältesten: Wer sind sie und woher sind sie gekommen, wenn
es sich um die ekklesia handelt?
-
Der Fragesteller,
einer von den Ältesten, gehört nicht zu der Gruppe, über die er
Johannes befragte. Er gehört, wenn man die Einheit des Buches stehen
lässt, zu den 24 Ältesten, die schon längst auf den 24 Thronen im Himmel
gesessen sind, bevor die weiss gekleidete Schar in Erscheinung tritt.
-
Wenn die
weissgekleidete Menge tatsächlich die Kirche darstellen würde, dann
entstände die noch schwierigere Frage, wer denn die Ältesten seien zu
denen der Fragesteller gehört. Das Millenium Die Dauer des 1000-jährigen Friedensreiches wird
nur in Offb 20 genannt. Satan wird 1000 Jahre gebunden, die Völker
werden nicht mehr verführt bis die 1000 Jahre vollendet sind, die
Teilhaber an der ersten Auferstehung werden mit Christus 1000 Jahre
herrschen, die übrigen der Toten werden nicht lebendig bis die 1000
Jahre vollendet sind. Im AT gibt es eine Reihe von Bibelstellen, die von
den Segnungen Israels während dem Millenium sprechen. Wie steht es aber
mit den anderen Völkern und wie wird dieses Reich aufgerichtet? Gott wird für Recht sorgen auf der Erde Der Herr regiert!….Er wird die Völker richten in
Geradheit (Ps 96,10). Er wird den Erdkreis richten in Gerechtigkeit,
und die Völker in Treue (Ps 96,13; 98,9) Du stellst fest die Geradheit, du übst Recht und
Gerechtigkeit in Jakob (Ps 99,4). Der Herr wird richten zwischen vielen Völkern
und Recht sprechen mächtigen Nationen bis in die Ferne (Mich 4,3). Es wird ein einziges Recht geben. Kein von
Experten aufgestelltes und kein am Koran orientiertes. Gott selbst wird
die Regeln aufstellen. Die Ausdehnung des Reiches Alle Enden der Erde werden sich erinnern und zu
dem Herrn umkehren; und vor dir niederfallen alle Geschlechter der
Nationen (Ps 22,28). Der Herr der Heerscharen wird auf diesem Berg
allen Völkern ein Festmahl bereiten….Und er wird auf diesem Berg den
Schleier vernichten, der alle Völker verschleiert, und die Decke, die
über alle Nationen gedeckt ist. Den Tod verschlingt er für immer..(Jes
25,6-8). Das Ergebnis der gerechten Herrschaft wird Friede
sein Das Werk der Gerechtigkeit wird Frieden sein und
der Ertrag der Gerechtigkeit Ruhe und Sicherheit in Ewigkeit (Jes 32,17;
vgl auch Ps 72,3 u.7) Es wird weiterhin Einzelstaaten geben, aber ohne
absolute Souveränität. Alle Könige werden vor ihm niederfallen, alle
Nationen ihm dienen (Ps 72,11). Die Völker werden sich allesamt versammeln und
dem Herrn dienen (Ps 102,23). Es wird keine UNO und keine EU mehr geben und
auch keinen IWF und keine Weltbank. Versuch einer Gesamtschau Wir leben heute in den Zeiten der Nationen. Noch
während die Nationen die ihnen von Gott verliehene Regierung ausüben,
wird die Gemeinde entrückt; mehr oder weniger lange bevor die gosse
Drangsal einsetzt. Diese Zeiten werden andauern solange Jerusalem von
den Nationen zertreten wird, d. h. solange die Jerusalemfrage nicht
endgültig gelöst ist. Die Zeiten der Nationen, d. h. ihr ungehindertes
Wirken, enden mit dem Ablauf der letzten halben Jahrwoche Daniels, der 3
½ Jahre dauernden grossen Drangsal, während der das Tier und der falsche
Prophet die Heiligen, und insbesondere den treuen Überrest Israels,
verfolgen und töten. Danach übernimmt der Messias-König das Zepter und
der Tag des Herrn beginnt. Die Zeiten der Nationen
werden also direkt abgelöst durch den
Tag des Herrn. Es gibt kein Interregnum, aber der Sohn des Menschen
Selbst erscheint nicht sofort. Der Tag des Herrn ist eine Zeit von
unbestimmter Dauer. Er wird eingeleitet durch Erschütterungen der
Himmelskräfte, die sogleich nach der Drangsal einsetzen werden. Damit
ist der Zorn des Lammes gekommen, der jedoch anfänglich seinen Ausdruck
findet in Posaunen- und Schalengerichten für welche die Engel zuständig
sind. Die vorher verfolgten Gläubigen geniessen nun die ihnen
verheissene Ruhe. Schliesslich kulminiert die Feindschaft des Tieres im
Aufmarsch bei Harmagedon, wo es mit den übrigen Königen der Erde vom
Lamm Selbst, dem König der Könige und Herrn der Herren, vernichtend
geschlagen wird. Damit, dass das Tier und der falsche Prophet lebendig
in die Hölle geworfen und Satan für 1000 Jahre gebunden wird, beginnt
das Friedensreich des Messias-Königs; das zukünftige Zeitalter. Die Geschichte Israels in der Endzeit ist ein
Kapitel für sich. Zu ihr gehört manches, das im Buch der Offenbarung
unerwähnt bleibt oder nur gestreift wird. So zum Beispiel der Gräuel der
Verwüstung, die Verwüstung des Landes durch den König des Nordens, der
Tempelbau durch den Messias, die Umkehr des gläubigen Überrestes und die
Einführung des neuen Bundes gemäss Jer 31,31. Das Tier, bei dem es
sich anfänglich um eine unpersönliche Staatsmacht handelt, wird sich
möglicherweise schon vor der letzten Jahrwoche bemerkbar machen. In
seiner personifizierten Gestalt wird ihm erlaubt 3 ½ Jahre mit den
Heiligen Krieg zu führen. Anschliessend wird es von vernichtenden
Schlägen getroffen. Im Himmel findet eine Gerichtversammlung statt an
der alle beteiligt sind, die an der ersten Auferstehung teilhaben. Dazu
gehören a) die nicht näher beschriebenen Heiligen des alten und des
neuen Testaments, b) die
Märtyrer,
insbesondere aus der Drangsalszeit und c) die, welche das Tier nicht
angebetet haben. Die erste Auferstehung ist zum Abschluss gekommen.
Das markiert das Ende dieses Zeitalters
und den Beginn des zukünftigen. Das Ende dieses Zeitalters ist also
nicht sogleich nach der grossen Drangsal, sondern erst
wenn die Strafgerichte Gottes ihren
Lauf genommen haben und der Sohn des Menschen mit Macht und grosser
Herrlichkeit erscheint. Das kann Jahre nach der Drangsal sein, aber
spätestens bevor
die
Generation des Tieres ausgestorben ist.
Anhang A. Das grosse Horn des
Ziegenbocks von Dan 8,5 Es ist das Symbol für Alexander den Grossen, der
356 -323 v. Chr. lebte. In der Schlacht von
Issos (am Golf von Iskenderun in der heutigen Türkei) stiess der
Ziegenbock auf den Widder mit den zwei ungleich hohen Hörnern (Vers 7).
Alexander besiegte 333 v. Chr., als erst 22-jähriger Feldherr, den
persischen König
Dareios
III, der mit dem Widder in Vers 3 gemeint ist. „In dem Widder war keine Kraft, um vor ihm zu
bestehen. Und er warf ihn zu Boden und zertrat ihn, und niemand rettete
ihn aus seiner Hand.“ ( Vers 7) Alexander eroberte darauf in einem Feldzug, der
unvergleichlich ist in der Weltgeschichte, den heutigen Iran,
Afghanistan und Pakistan. Er drang sogar vor bis ins Ferganatal
(Tadschikistan) und überquerte den Syr-Darja Fluss. „Und der Ziegenbock
wurde gross über die Massen; und als er stark geworden war, zerbrach das
Horn, und vier ansehnliche Hörner wuchsen an seiner statt zu den vier
Winden des Himmels hin.“ (Vers 8) 323 v. Chr. starb Alexander ganz
plötzlich und sein Grossreich wurde aufgeteilt unter seinen Nachfolgern,
den vier Diadochen. In der folgenden Generation spielten hauptsächlich
noch die zwei folgenden Reiche eine wichtige Rolle:
- Die Ptolemäer
regierten in Ägypten.
- Die Seleukiden
regierten in Syrien, Mesopotamien, Iran. Eine ähnliche Beschreibung der damaligen
Vorgänge steht in Dan 11. Im ersten Jahr Darius‘,
des Meders wurde dem Daniel mitgeteilt, es werde in Persien ein
mächtiger König aufstehen, der alles gegen das Königreich Griechenland
aufbieten werde. Gewissermassen als Reaktion hierauf werde ein tapferer
König aufstehen und mit grosser Macht herrschen, aber sobald er
aufgestanden ist, werde sein Reich zertrümmert und nach den vier
Winden des Himmels hin zerteilt werden. Aber nicht für seine
Nachkommen. Hier geht es wieder um niemand anders als Alexander den
Grossen, der keine Söhne hatte, die das Reich hätten übernehmen können.
Anhang B. Rapture a modern phraseology? Es stimmt, dass das Wort rapture im NT nicht
vorkommt, aber es stimmt nicht, dass es eine “moderne Erfindung ist, die
den klassischen Schriftstellern und den alten Theologen unbekannt war.
Dazu etwas von
William Kelly, aus THREE PROPHETIC GEMS.
It is true that in the Dictionary of Dr. S.
Johnson, and even in that of the much lauded Richardson “rapture” is
wholly absent in the sense before us. It is an inexcusable blank. For it
is not
a
modern “phraseology” but employed as in this case two or three centuries
ago by well known authors of choice expression. An early use of the word
“rapture” for actual removal out of the present scene by power is by
Shakespeare. This however applies not to the Lord of heaven, but to the
sea, “the rapture of the sea.” As there is no other expression for the
idea in our tongue, we cannot afford to lose it. But in fact it did not
become obsolete. On the contrary it is employed, and in its scripture
application to divine power catching up to heaven, by men of celebrity
for their language. John Milton, who, whatever the splendour of his
stile in prose and verse, is not one to be relied on for soundness in
faith, or decent respect for prelates however pious, writes “rapt in a
chariot drawn by fiery steeds” and “for whither is he gone, what
accident hath rapt him from us?”. Nor is he by any means the only old
English poet who so wrote. But let us pass to the greater roll of
divines, which any can verify without trouble. Bishop Joseph Hall in the
most popular of his writings “The Contemplations”, so entitles Elijah’s
translation to heaven, “The rapture of Elijah” (Oxford 1837). A second
is Thos. Jackson, Dean of Peterborough, born after Bishop Hall but
deceased before him; in whose second folio we read of “the taking up” of
Enoch and Elijah, yet in the Table of the third it is their “rapture”
(1673). A third and later witness is the still more celebrated Bishop
Jeremy Taylor, who in his works of 1828 used “rapture” twice over for
Paul caught or rapt up; and he has credit of being considered one of the
refiners of the English language.”
Anhang C. Die Füsse des Standbildes in Daniel
Kapitel 2
Das Standbild, das
Nebukadnezar in seinem Traum sah, glich offensichtlich einem Menschen
und bestand aus fünf Teilen: einem Haupt aus Gold, einer Brust und Arme
aus Silber, einem Bauch und Lenden aus Kupfer, aus Schenkeln aus Eisen
sowie aus Füssen und Zehen teils aus Eisen und teils aus Ton. Daniel
deutet das Standbild jedoch nicht als fünf, sondern als vier,
Königreiche. Das vierte werde stark sein wie Eisen. Dass die Füsse und
Zehen aus Eisen und Ton bestehen, besage, es werde ein geteiltes
Königreich sein. Der STEIN,
der sich losriss ohne Hände, traf die Statue
an ihren Füssen und zermalmte sie vollständig. Damit war angekündigt,
das ganze System von souveränen weltlichen Königreichen, wie es mit
Babylon von Gott Selbst eingerichtet wurde und wie es bis heute Bestand
hat, sei von begrenzter Dauer. Wenn es seine ihm bestimmte Zeit
durchlaufen und den durch die Füsse und Zehen dargestellten Zustand
erreicht habe, werde es zermalmt
und müsse einem Königreich Platz
machen, das selber in Ewigkeit bestehen wird. Das heisst, jede weltliche
Macht, die Gott
heute noch zur Gewährleistung von Recht und Ordnung stehen lässt, wird
weichen müssen, wenn sie nicht anerkennt, dass es über ihr einen Gott im
Himmel gibt. Religiösen Gebilde wie Megakirchen, die sich um sich selbst
drehen, statt Zeugen für diese Wahrheit zu sein, wird es nicht besser
gehen. Jede Form von Selbstherrlichkeit steht dem kommenden Reich
unseres Herrn und Seines Christus im Weg und wird einst zerschlagen
werden. Die Schenkel aus Eisen,
das vierte Reich, werde stark wie Eisen sein das alles zermalmt
und zerschlägt. Es werde alle diese zermalmen und zertrümmern.
Mit diese sind nicht grausam behandelte Bürger und Untertanen
gemeint, was auf das Römische Reich nicht zutreffen würde, sondern es
sind die vorausgegangenen drei Reiche gemeint. Das trifft genau auf das
historische Römische Reich zu, das bei seiner grössten Ausdehnung unter
Caesar und Augustus (ca. 50 n. Chr.) keine Reste des Babylonischen oder
des Persischen und des Griechischen Reiches mehr übrigliess.
Ab Vers 41 wird das vierte Reich plötzlich als
ein Reich beschrieben, das geteilt und nur noch zum Teil
stark ist. Seine Füsse und Zehen sind
teils aus Eisen und teils aus Ton. Es wird zum Teil zerbrechlich
sein. Der Grund dafür, sagt Daniel, sei der, dass
sie
sich mit den Nachkommen der MENSCHEN
vermischen. Wer ist mit sie gemeint? Berücksichtigt man den
Textzusammenhang, dann sind es die Menschen „lateinischer“
Abstammung, die sich mit den Nachkommen anderer Menschen
vermischen. Die beiden werden aber nicht aneinander haften, so wie sich
Eisen mit Ton nicht vermischen lässt. Diese merkwürdige Feststellung
ruft Fragen hervor, sofern das Gebilde der Füsse und Zehen als das so
genannte wiedererstehende Römische Reich der Endzeit angesehen wird, wie
es in der vorliegenden Abhandlung der Fall ist.
Wie kann dieses
Reich mit den Füssen und zehn Zehen dasselbe Reich sein wie das Tier mit
den zehn Hörnern von Offb 13? Hier wird es als geteilt und teils
zerbrechlich beschrieben und dort als so stark, dass niemand vermag mit
ihm zu kämpfen. Die Erklärung kann sein, dass der Staat ein grausam
hartes Regiment ausübt, aber seine Untertanen, die
MENSCHEN,
zu verschieden sind um jemals eine homogene
Nation zu werden. Keine Integrationsanstrengung wird dies vermögen. Der
Inhaber der Staatsgewalt wird deshalb despotische Mittel anwenden um
Einigkeit zu erreichen. Die Menschen werden, wie es in Offb 13 steht,
gezwungen werden, das Malzeichen des Tieres an ihre rechte Hand oder
Stirn anzunehmen. Dass das Reich teils stark und teils schwach ist will
also nur heissen, dass es trotz despotischer Herrschaft
unstabil bleibt. (Siehe Libyen 2011)
Aus heutiger Perspektive ist ein solches
Szenario in Europa gar nicht mehr weit entfernt. Wir beobachten, wie die
gegenwärtigen Bemühungen um Integration der ins christliche Abendland
zugewanderten Menschen wenig Erfolg haben. Wie viel schwieriger wird es
dannzumal in einem Mammutstaat sein, der auch Gebiete wie die Türkei
umfasst, die früher einmal zum Römischen Reich gehörten, inzwischen aber
schon seit Jahrhunderten zum islamischen Kulturkreis gehören? Menschen
mit derart unterschiedlicher kultureller Prägung werden ebenso wenig
aneinander haften wie Eisen und Ton aneinander haften. Das Reich, das
vom Goldglanz babylonischer Grösse
zu einem Gemenge von Eisen und Ton
degeneriert, wird deshalb
auseinander brechen, sobald es vom
STEIN
getroffen
wird. Anhang D. Merksätze Jesus spricht als einziger von sich als dem
„Sohn des Menschen“.
-
Vom dienenden Sohn
des Menschen, der Sein Leben gibt als Lösegeld für viele. (Mk 10,45)
-
Vom leidenden Sohn
des Menschen. (Mk 8,31)
-
Vom
apokalyptischen Sohn des Menschen, der zum Gericht kommen wird. (Bei der
Entrückung erwarten wir den Herrn Jesus Christus als Heiland.) Jesus spricht als einziger von der „Vollendung
des Zeitalters“. (Mt 13,39 u.40)
-
Er sagt, dass dann
das Unkraut zusammengebunden wird um verbrannt zu werden. Jesus spricht als einziger von den „Zeiten der
Nationen“. (Lk 21,24)
-
Er sagt, dass Zorn
über Israel sein wird, bis sie erfüllt sind. Jesus nimmt (mit Ausnahme der Offb) als einziger
im NT das Thema der grossen Drangsal auf.
-
Die Apostel
erinnern die Gläubigen daran, dass wir Drangsale haben werden, aber nie
reden sie von der beispiellosen, noch nie da gewesenen Drangsal. Jesus spricht als einziger über das „sofort nach
der Drangsal jener Tage“. (Mt 24,29)
-
Er stellt damit
den Link her zum 6. Siegel im Buch der Offenbarung. Jesus spricht als einziger von einer „Zeit der
Ernte“. (Mt 13,30)
-
Er verlangt, dass
man Weizen und Unkraut bis dann wachsen lassen soll. (Mt 13,30) Jesus sagt als einziger, was den letzten Tagen
vorausgehen wird. (Lk 21,11)
-
Grosse Erdbeben,
Hungersnöte, Seuchen, Schrecknisse, grosse Zeichen vom Himmel. Jesus allein sagt, von jenem Tag wisse niemand,
sondern nur der Vater allein. (Mt 24,36)
-
Er verbietet damit
alle Spekulationen über Kalenderdaten. Jesus verspricht seinen Jüngern, dass Er wieder
kommen werde, um sie zu sich zu nehmen. (Joh 14,3)
-
Kein Wort dabei
vom Kommen in Macht und Herrlichkeit und von einem Geleit von Engeln.
-
Auch nirgends ein
Hinweis auf eine zeitliche Abhängigkeit von äusseren Ereignissen.
-
Die Entrückung
kann geraume Zeit vor der grossen Drangsal stattfinden. Paulus schreibt, dass wir mit Christus offenbart
werden, wenn Er offenbart wird. (Kol 3,4)
-
Die Gläubigen der
Gemeindezeit werden vom Herrn in den Himmel geholt, um dann wieder
von dort mit Ihm zu kommen. Johannes sieht in einer Vision solche, die mit
Christus auf die Erde kommen. (Offb 19,8 u.14)
-
Sie waren vorher
am Hochzeitsmahl des Lammes im Himmel. ************************* Ein sorgfältiger Vergleich der Aussagen von
Jesus mit dem AT und NT erhärtet folgendes:
-
Israel als Nation
bleibt Gottes auserwähltes Volk und wird den Sturm der Endzeit
überleben.
-
Das Tier in Daniel
7 ist dasselbe wie in Offenbarung 13. Es verfolgt und tötet die
Heiligen.
-
Wenn der Tag des
Herrn beginnt, wird es eine Katastrophe kosmischen Ausmasses geben.
-
Israel wird einem
falschen Messias anhangen, der sich zu seinem König aufwirft.
-
Die Verwüstung
Jerusalems und die
Zertretung Jerusalems sind
zwei verschiedene Dinge.
-
Die Zeiten der
Erquickung kommen für Israel erst, wenn Gott ihnen den zuvor bestimmten
Christus sendet. Zuvor muss Israel Busse tun und sich bekehren. (Apg
3,19-21)
-
Alles
eigenmächtige Handeln der Menschen dient nicht der Aufrichtung des
Gottesreiches. Es wird vielmehr durch das kommende Reich beseitigt.
Namen und Begriffe Nur im Alten Testament Abschaffung des
beständigen Opfers
Dan 9,27; 12,11
Ahasveros, König von
Persien
Dan 11,2
Alexander der Grosse
von Griechenland
Dan 11,3 u.4 Assyrien und Ägypten
div. Stellen
Füsse des Herrn auf dem
Ölberg
Sach 14,4
Gefangenschaft Judas in
Babylon
70 Jahre
Jer 29,10; 2 Chr 36,21; Dan 9,2
Israel und die heilige
Stadt
70 Jahrwochen
Dan 9, 24
Jahrwoche, die zweite
Hälfte der 70.
3 ½ Jahre
Dan 9,27
Karkemisch, zwei
Schlachten bei
2 Chr,35,20; Jer 46,2
Kleines Horn in Daniel
7
3 ½ Jahre
Dan 7,8 u.25
Kommender Fürst
Dan 9,26
König und Fürst Israels
Dan 11,36; Hes 21, 30
Königreich Babylon.
70 Jahre
Jer 25,12
Königreich Persien
Dan 8,20
Königreich Griechenland
Dan 8,21
König mit frechem
Angesicht
Dan 8,23
König des Nordens
Dan 11,40
Mächte Assyrien,
Ägypten, Babylon
Zeph 2,13 / 2 Kg 24,7
Siebzig Wochen in
Daniel 9
70 Jahrwochen
Dan 9,24
Traum Daniels von vier
Tieren
Dan 7,1-14
Traum Nebukadnezars
Dan 2,31-45
Verwüstung Jerusalems
Jer 39,8 Zorn Gottes wendet sich
Jes 10,25; 51,23; Mich 7,10 Zorn über die Nationen
Zeph 3,8 Im Alten und Neuen Testament Die Grosse Drangsal
3 ½ Jahre
Dan 12,1; Mt 24,21; Offb 7,14
Geheimnis Gottes
vollendet
Jes 25,9; Zeph 3,14; Offb 10,7
Gräuel der Verwüstung
Dan 12,11; Mt 24,15
Kosmischer Aufruhr
div.; Mt 24,29; Offb 6,12-14
Krieg gegen die
Heiligen
3 ½ Jahre
Dan 7:21,25 / Offb 13:5-7
Tag des Herrn
div.; Joel 2,1 u.2;2 Thess 2,2
Tempel Gottes
Sach 6,12; 2 Thess 2,4
Verwüstung Jerusalems durch Rom
Jesus
Dan 9,26; Lk 21,20 Zorn über Israel
Jer 30,14; Dan 9,16; Lk 21,23
Nur im Neuen Testament Ankunft des Sohnes des
Menschen
Mt 24,37; Lk 17,30; Mk 13,26
Antichrist
1 Joh 2
Berg Zion, 144‘000 auf
dem
Offb14,1
Entrückung der Heiligen
1 Thess 4,13-18
Falsche Prophet
Offb 16,13; 19,20; 20,10
Fünf Siegel, die ersten
Offb 6,1-11
Harmagedon
Offb
16,16
Hochzeitsmahl des
Lammes
Off 19,9
Millenium
1000 Jahre
Offb
20,4
Offenbarung Kapitel 7
Offb 7,1-17
Sechstes Siegel
Offb 6,12
Sohn des Menschen
Jesus
ca. 65 Stellen
Sohn des Verderbens
2 Thess 2,3
Tier mit 10 Hörnern
3 ½ Jahre
Offb
13,1; 17,3
Versammeltwerden zu
Jesus hin
2 Thess 2,1
Versiegelte 144‘000
Offb 7,4
Vollendung des Zeitalters
Jesus
Mt 13:39,40,49
Vollzahl der Nationen
Rö 11,25
Weissgekleidete Menge
Offb 7,9-17
Zeichen des Sohnes des
Menschen
Mt 24,30
Zeit der Ernte
Jesus
Mt 13,30
Zeiten der Nationen erfüllt
Jesus
Lk 21, 24
Zertretung der heiligen
Stadt
3 ½ Jahre
Lk 21,24; Offb 11,2
Zorn des Lammes
Offb 6,17
Zwei Zeugen in Offb 11
Offb 11, 1-13
Anmerkung: Für 3 ½ Jahre steht in der Heiligen
Schrift: Eine Zeit, Zeiten und eine halbe Zeit oder 42 Monate oder 1‘260
Tage. Das prophetische Jahr hat 12 Monate zu 30 Tagen. Der Hinweis auf
Jesus bedeutet, dass nur Jesus diesen Ausdruck verwendet hat. Inhaltsverzeichnis
Der Machtübergang von Assyrien und Ägypten an
Babylon
1
2 Schlachten bei Karkemisch am Euphrat 608 und
605 v. Chr.
2
Der Traum Nebukadnezars vom grossen Standbild
2
Nebukadnezar verwüstet Jerusalem
3
Die 70 Jahrwochen in Daniel Kapitel 9
3
Die Verwüstung Jerusalems durch das Römische
Heer
3
Die Worte Jesu über die Verwüstung Jerusalems
3
Die Zertretung der heiligen Stadt in der
Endzeit
4
Daniels Traum von den vier grossen Tieren
4
Das kleine Horn in Daniel Kapitel 7
5
Der kommende Fürst
6
Der Gräuel der Verwüstung
6
Der König des Nordens
6
Die Abschaffung des beständigen Opfers
7
Der König mit frechem Angesicht von Daniel
Kapitel 8
7
Handelnde in der Endzeit, soweit das AT
darüber berichtet
8
Das vollendete Geheimnis Gottes in Offenbarung
10,7
8
Der Zorn Gottes wird sich wenden
9 Die Zeiten der Nationen
10 Der Tag des Herrn
10 Der kosmische Aufruhr
11 Das 6. Siegel –
Abschluss der grossen Drangsal
11 Die Vollendung des
Zeitalters
12 Die Zeit der Ernte
13 Kapitel 7 der
Offenbarung
14 Der Sohn des Menschen
14 Die Ankunft des Sohnes
des Menschen
15 Die Entrückung der
Heiligen
15 Der Zorn des Lammes
16 Das Tier mit 10 Hörnern
17 Der falsche Prophet
19 Der Antichrist
19 Der König – der Fürst
Israels
20 Der Tempel Gottes
20 Der Tempel, der wieder
wird weichen müssen
21 Die zwei Zeugen
21 Welchen Raum nimmt
Israel im Buch der Offenbarung ein?
22 Die Füsse des Herrn
werden auf dem Ölberg stehen
23 Die 144‘000 auf dem
Berg Zion
23 Die ersten fünf Siegel
23 Unser Versammeltwerden
zum Herrn Jesus hin
24 Das Millenium
25 Versuch einer
Gesamtschau
26 Anhang A. Das grosse
Horn des Ziegenbocks von Dan 8,5
27
Anhang B. Rapture a modern phraseology?
27 Anhang C.
Die Füsse und Zehen des Standbildes von
Daniel 2
28 Anhang D. Merksätze
29 Namen und Begriffe
30 Inhaltsverzeichnis
31
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