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Jeremia
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Jeremia Einführung und Gliederung
Jeremia Wallvoord für Youtube
Verfasser:
Charles H. Dyer
Autor und Entstehungszeit
Der Autor des Buches ist "Jeremia, der Sohn Hilkijas" ( Jer 1,1 ). Die
genaue Bedeutung des Namens "Jeremia" ( yirm+yAhU oder yirm+yCh ) ist
umstritten. Übersetzungsvorschläge sind u.a. "Jahwe richtet auf", "Jahwe
erhöht" und "Jahwe schleudert nieder". Jeremias Vater, Hilkija, gehörte
zur levitischen Priesterschaft und lebte in Anatot, einer kleinen Stadt
etwa fünf Kilometer nordöstlich von Jerusalem (siehe die Karte "Die Welt
Jeremias und Hesekiels"). Diese Stadt gehörte zu jenen Städten, die
Josua den Nachkommen des Priesters Aaron gegeben hatte (vgl. Jos
21,13-16 ). Wahrscheinlich ist dieser Hilkija nicht identisch mit seinem
Zeitgenossen gleichen Namens, der während der Regierungszeit Josias das
Gesetz im Tempel entdeckte (vgl. 2Kö 22,3-14 ). Jeremia kam, wie
Hesekiel ( Hes 1,3 ) und Sacharja ( Sach 1,1 ; vgl. Neh 12,1.4.16 ),
also aus einer Priesterfamilie. Es gibt allerdings keinerlei Hinweise
darauf, daß er selbst zur Priesterschaft in Jerusalem gehört hat.
Jeremias prophetischer Dienst erstreckte sich von dem "dreizehnten Jahr
der Herrschaft Josias" ( Jer 1,2 ) bis zur Wegführung der Bewohner
Jerusalems in die Gefangenschaft ( Jer 1,3 ). Er war also etwa zwischen
627 v. Chr. und mindestens 586 v. Chr. tätig. Die Kapitel 40 - 44 deuten
sogar an, daß er auch noch über den Fall Jerusalems hinaus bis
mindestens 582 v. Chr. gewirkt hat. Jeremia nennt in seinem Buch oft
chronologische Bezüge, so daß viele seiner Prophezeiungen recht gut
datiert werden können.
Ein größeres Problem stellt uns die Frage, wie die verschiedenen
Prophezeiungen im Buch Jeremia zusammengestellt wurden. Viele Theologen
halten das Buch für eine Anthologie ausgewählter Reden Jeremias (oder
seiner Schüler), die dann später gesammelt und, oft eher wahllos,
angeordnet wurden. Manche meinen, daß im Text keine bewußte Ordnung
gesehen werden kann (oder darf).
Die Übersicht "Datierung der Prophezeiungen Jeremias" zeigt, wie seine
Weissagungen chronologisch angeordnet sind. Drei Beobachtungen lassen
sich machen.
1) Offensichtlich ging Jeremia nicht chronologisch vor. Anders als
Hesekiel, der seine Prophetien zeitlich ordnete, stellte Jeremia oft
Prophezeiungen nebeneinander, deren Datierungen weit auseinanderliegen.
2) Jeremias Botschaften ergingen in Zeiten der Bedrückung, des Umbruchs
und der Not. Kapitel 1 - 6; 11 - 12 gehören größtenteils in die Zeit der
Reformen König Josias. Der nächste große Ausbruch prophetischer
Aktivität ( Jer 7-10;14-20; 22,1-19;26 ) folgte, als Nebukadnezar Macht
erlangte. Die restlichen Prophezeiungen Jeremias geschahen zur Zeit der
ersten Wegführung nach Babylon, der zweiten Wegführung nach Babylon, der
geheimen Verschwörung zur Rebellion gegen Babylon und der abschließenden
Belagerung und Wegführung nach Babylon. Kapitel 52 wurde zu einem
späteren Zeitpunkt geschrieben.
3) Das Buch selbst enthält Hinweise auf verschiedene Entwicklungsstufen
in seiner Entstehung. Das heißt, daß Jeremia an bestimmten Stationen
seines Dienstes seine Prophezeiungen gesammelt und nach einem bestimmten
System geordnet hat (vgl. Jer 25,13; 30,2; 36,2.32 ). Jeremia könnte die
Endform der Kapitel 1 - 51 nach seiner gezwungenen Reise nach Ägypten
festgelegt haben (vgl. Jer 51,64 ). Was aber ist mit Kapitel 52 ? Jer
52 ist beinahe identisch mit 2Kö 24,18-25, 30 und wurde irgendwann nach
561 v. Chr. geschrieben, als König Jojachin aus seiner Gefangenschaft in
Babylon befreit worden war ( Jer 52,31 ). Offensichtlich wurde dieses
letzte Kapitel von demselben Schreiber an die Prophezeiungen Jeremias
angefügt, der auch das Buch Könige zusammenstellte. Dies geschah, um zu
zeigen, daß die Gerichtsworte Jeremias sich erfüllt hatten und daß
Jojachins Befreiung ein Vorzeichen von Gottes Verheißung der
Wiederherstellung und des Segens war.
Historischer Hintergrund
Jeremias Dienst umspannte die letzten fünf Jahrzehnte der Geschichte
Judas. Seine Berufung zum Dienst geschah 627 v. Chr., im dreizehnten
Jahr König Josias (vgl. Jer 1,2 ), des letzten guten Königs von Juda.
Josias Herrschaft war der letzte Lichtstrahl vor der Dunkelheit des
Götzendienstes und ausländischer Intrigen, die den Thron Davids
überschatteten. Josia wurde mit acht Jahren König und sorgte 31 Jahre
lang für eine relative Beständigkeit und Stabilität.
Innerlich war das Volk Juda von dem Götzendienst gefangen, den König
Manasse in den 55 Jahren seiner Herrschaft gefördert hatte ( 2Kö
21,1-9 ). Im Jahre 622 v. Chr. (dem achtzehnten Jahr Josias) erlebte
Juda seine letzte geistliche Erneuerung (vgl. 2Kö; Jer 22,3- 23,25 ).
Angespornt durch die Wiederentdeckung einer Abschrift des mosaischen
Gesetzes im Tempel startete Josia eine tiefgreifende Aktion zur
Beseitigung des Götzendienstes im Volk. Was die äußeren Formen anbetraf,
hatte er zwar Erfolg, aber seine Anstrengungen erreichten die Herzen der
Menschen nicht. Nach dem vorzeitigen Tod Josias kehrten die Menschen
wieder auf ihre gottlosen Wege zurück.
International gesehen stand das assyrische Weltreich, das
jahrhundertelang im Nahen Osten die führende Rolle gespielt hatte, kurz
vor seinem Zusammenbruch. Die Hauptstadt Ninive war 612 v. Chr. zerstört
worden, und 609 v. Chr. wurde das assyrische Heer auf seinem Rückzug bei
Haran besiegt. Die umzingelten Überreste des einst so mächtigen
assyrischen Weltreiches retteten sich nach Karkemisch, auf die andere
Seite des Eufrats (siehe die Karte "Die Welt Jeremias und Hesekiels").
Dieser Zusammenbruch Assyriens war zum großen Teil durch das Aufkommen
einer anderen Macht bedingt - Babylon. Im Oktober 626 v. Chr. hatte der
chaldäische Prinz Nabopolassar das assyrische Heer vor den Toren
Babylons besiegt und Anspruch auf die Herrschaft über Babylon erhoben.
Das Reich, das er gründete, wurde als Neubabylonisches Reich bekannt. Er
festigte es, und im Jahre 616 v. Chr. brach er bereits auf, um sein
Herrschaftsgebiet auszudehnen. Die vereinigte Armee der Babylonier und
Meder zerstörte 612 v. Chr. Ninive.
Der Aufstieg Babylons und der Niedergang Assyriens führten zu einer
völligen Neuordnung der Machtstrukturen in jener Region. Juda warf unter
König Josia das Joch der assyrischen Herrschaft von seinen Schultern und
erlebte eine kurze Zeit der nationalen Unabhängigkeit. Diese
Unabhängigkeit wurde jedoch bereits im Jahre 609 v. Chr. wieder zunichte
gemacht.
Ägypten sah in dem assyrischen Zusammenbruch die Gelegenheit zur eigenen
Expansion. Wenn sich ein geschwächtes Assyrien als eine Art Pufferstaat
zur Verhinderung der weiteren Ausdehnung Babylons nach Westen
aufrechterhalten ließe, dann könnte Ägypten ohne Gefahr einen Großteil
des westlichen Palästina (und damit auch Juda), das es früher an
Assyrien verloren hatte, für sich beanspruchen.
Bisher hatte Ägypten immer ein allzu mächtiges Assyrien gefürchtet. Nun
bereitete ihm die Aussicht auf ein mächtiges Babylon noch mehr Sorgen.
Deshalb griff Ägypten auf der Seite der Assyrer in den Konflikt zwischen
Assyrien und Babylon ein. 609 v. Chr. marschierte Pharao Necho II. mit
einem großen ägyptischen Heer nach Haran, um die übriggebliebenen
assyrischen Truppen bei ihrem letzten Versuch, ihr verlorenes Gebiet
zurückzuerobern, zu unterstützen.
König Josia wußte, welche Konsequenzen ein ägyptischer Erfolg für Juda
haben würde. Er wollte nicht, daß Ägypten an der Stelle Assyriens die
Herrschaft über Juda übernahm. Deshalb mobilisierte er sein Heer, um den
ägyptischen Vormarsch zu stoppen. Es kam zu einem Kampf in der Ebene von
Megiddo - und Juda verlor. Josia wurde in diesem Kampf getötet, und das
ägyptische Heer zog weiter in Richtung Haran ( 2Chr 35,20-24 ).
Es ist nicht bekannt, ob der Angriff Josias einen direkten Einfluß auf
das Ergebnis der Schlacht bei Haran hatte. Vielleicht verhinderte er,
daß die ägyptische Armee rechtzeitig zur dringend benötigten
Unterstützung Assyriens eintraf. Assyrien gelang es nicht, sein Land
zurückzuerobern. Es verlor damit aber auch seine Stellung als bedeutende
Militärmacht.
Die Stadt Karkemisch wurde zu einer Grenzmarkierung. Die Mächte, die
sich nun hier gegenüberstanden, waren Ägypten und Babylon. Nach der
Niederlage Judas riß Ägypten die Kontrolle über Palästina an sich. Juda
hatte Joahas anstelle seines Vaters Josia zum König gemacht. Aber nach
nur dreimonatiger Regierungszeit wurde er von Necho abgesetzt und nach
Ägypten deportiert. (Siehe die Tabelle "Die letzten fünf Könige Judas"
zu 2Kö 23,31-32 .) Necho plünderte die Schatzkammern Judas und setzte
Jojakim, einen anderen Sohn Josias, als Vasallenkönig ein ( 2Kö
23,34-35 ).
Eine weitere Verschiebung im Machtgefüge jener Zeit erfolgte 605 v. Chr.
Vier Jahre lang hatten die Ägypter und die Babylonier einander bei
Karkemisch gegenübergestanden, ohne daß eine der beiden Seiten die
Oberhand gewinnen konnte. Dann, im Jahre 605 v. Chr., führte Kronprinz
Nebukadnezar die babylonischen Truppen zu einem entscheidenden Sieg. Das
babylonische Heer durchbrach die ägyptischen Befestigungsanlagen bei
Karkemisch und verfolgte die fliehenden Soldaten bis an die Grenzen
Ägyptens.
Zwei weitere Ereignisse des Jahres 605 v. Chr. waren für die Geschichte
Judas wichtig. Das erste war, daß König Jojakim nach der Schlacht von
Karkemisch ein Bündnis mit Babylon einging und sich als Vasallenkönig
Nebukadnezars einsetzen ließ ( 2Kö 24,1 ). Das zweite Ereignis fand am
15. August 605 statt, als Nabopolassar, der König von Babylon, starb.
Dadurch wurde Nebukadnezar gezwungen, seinen Eroberungszug abzubrechen
und nach Babylon zurückzukehren, um den Thron zu beanspruchen.
Nebukadnezar festigte seine Herrschaft über die neueroberten Gebiete,
indem er Könige einsetzte und "Geiseln" nahm, um sich die Loyalität
seiner Untertanen zu sichern. Während dieses ersten Feldzuges durch
Palästina nahm er auch Daniel als Gefangenen mit sich ( Dan 1,1-6 ).
Juda blieb bis Ende 601 v. Chr. ein Vasallenstaat. Dann führte
Nebukadnezar ein weiteres Heer durch Palästina hindurch. Es ging ihm um
Ägypten, aber er konnte sein Ziel nicht erreichen. Das babylonische Heer
erlitt eine große Niederlage und mußte sich zurückziehen. Beinahe drei
Jahre dauerte es, bis seine Armee wieder zu einer vollen Offensive in
der Lage war.
Jojakim war ein politisches Chamäleon. Nachdem Nebukadnezar 605 v. Chr.
Ägypten besiegt hatte, hatte er sein Bündnis mit Ägypten gebrochen und
war zu den Babyloniern übergelaufen. Als nun im Jahre 601 v. Chr. die
Babylonier besiegt wurden, wechselte er wieder die Seite und
unterstützte Ägypten (vgl. 2Kö 24,1 ). Dies war ein tödlicher Fehler.
Im Dezember 598 v. Chr. war das babylonische Heer für einen erneuten
Angriff gerüstet. Hauptziel Nebukadnezars war die Einnahme Jerusalems,
durch die er diesem (und gewiß auch allen anderen Vasallenstaaten)
klarmachen wollte, welche schrecklichen Konsequenzen eine Rebellion
gegen Babylon hätte. Jojakim starb während dieses Angriffs der
Babylonier, und sein Sohn Jojachin bestieg den Thron. Jojachin sah, wie
töricht es war, sich gegen Babylon zu stellen. Im März 597 v. Chr. ergab
sich Jerusalem.
Nebukadnezar setzte den neuen König ab, plünderte die Stadt und setzte
ihre führenden Männer ab. Jojachin wurde nach nur dreimonatiger
Regierungszeit nach Babylon deportiert, und sein Onkel Zedekia wurde als
Vasallenkönig auf den Thron Judas gesetzt.
Zusammen mit Jojachin deportierte Nebukadnezar 10 000 Oberste,
Handwerker und Soldaten aus Jerusalem (vgl. 2Kö 24,12-16 ). Zu dieser
Zeit wurde vermutlich auch der Prophet Hesekiel nach Babylon weggeführt.
Fünf Jahre später begann er sein prophetisches Wirken in Babylon.
Weil Judas neuer König Zedekia schwach und unentschlossen war, zerfiel
das Land schließlich immer mehr. Seine elfjährige Regierungszeit war
durch geistlichen Niedergang und politische Instabilität gekennzeichnet.
Statt aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, schien Zedekia darauf
erpicht zu sein, sie zu wiederholen.
Nachdem 588 v. Chr. ein neuer Pharao den ägyptischen Thron bestiegen
hatte (Hofra), wagte Juda einen erneuten Bruch mit Babylon ( 2Kö24,20-
25,1; Jer 52,3-4 ). Eine Koalition von Vasallenstaaten (Juda, Tyrus und
Ammon) lehnte sich gegen die Beherrschung durch Babylon auf.
Nebukadnezars Antwort war schnell und grausam. Das Heer Babylons
umzingelte Jerusalem und begann eine lange Belagerung. Im Juli / August
586 v. Chr. fiel die Stadt und wurde zerstört.
Struktur und Stil
Drei strukturelle oder stilistische Hauptmerkmale lassen sich im Buch
Jesaja finden.
1. Das Fehlen einer chronologischen Anordnung. Wie schon unter "Autor
und Entstehungszeit" gesagt, gibt es in dem Buch keine chronologische
Ordnung. Jeremia hat seine Prophezeiungen in Stufen zusammengefaßt,
nicht aber zeitlich geordnet. So wurden z. B. viele seiner Weissagungen
gegen die Nationen sehr früh in seinem Dienst geschrieben (vgl. Jer
25,1.13 ). Aber der Inhalt dieser Weissagungen wird erst gegen Ende des
Buches wiedergegeben (vgl. Jer 46,1- Jer 49,33 ). Deshalb muß man nach
einem anderen Grund für die Anordnung der Prophezeiungen in ihrer
jetzigen Form suchen.
2. Autobiographischer Charakter. Im Buch Jeremia finden wir drei Arten
literarischer Stoffe: poetische Abhandlungen, Prosa-Abhandlungen und
Prosa-Erzählungen. Die Anordnung dieser Stoffe kann uns einen Schlüssel
für die dem Buch zugrundeliegende Struktur liefern. Es ist
folgendermaßen gegliedert:
Kapitel 1 - 25 : Mischung aus poetischen und Prosa-Abhandlungen mit
vereinzelten Erzählungen
Kapitel 26 - 29 : Mischung aus Prosa-Abhandlungen und -Erzählungen
Kapitel 30 - 31 : Poetische Abhandlungen
Kapitel 32 - 33 : Prosa-Abhandlungen
Kapitel 34 - 36 : Mischung aus Prosa-Abhandlungen und -Erzählungen
Kapitel 37 - 45 : Erzählungen in chronologischer Reihenfolge
Kapitel 46 - 51 : Poetische Abhandlungen
Kapitel 52 : Erzählungen in chronologischer Reihenfolge
Diese literarischen Stile machen offenbar die Hauptabschnitte des Buches
sichtbar. Die Bedeutung dieses Gliederungsschemas soll nun erörtert
werden.
3. Die logische Anordnung des Stoffes. Wenn Jeremia sein Buch nicht
chronologisch geordnet hat, wie hat er es dann geordnet? Die beste
Antwort auf diese Frage scheint zu sein, daß er eine grobe, allgemeine
Struktur gewählt hat, um dadurch den Menschen etwas deutlich zu machen.
Das heißt, daß Jeremia, als er diese Sammlung seiner Weissagungen
zusammenstellte, sie nach logischen Gesichtspunkten ordnete. Durch diese
Anordnung entwickelte er seinen Hauptgedanken des Gerichtes Gottes.
In Kapitel 2 - 45 geht es vor allem um das Gericht Gottes über Juda,
während Kapitel 46 - 51 dem Gericht über die heidnischen Nationen
gewidmet sind.
Die verschiedenen Literaturstile liefern einen weiteren Schlüssel für
die Aufteilung des Buches Jeremia. Die Kapitel 2 - 25 (Mischung aus
poetischen und Prosa-Abhandlungen mit vereinzelten Erzählungen)
enthalten 13 Botschaften Jeremias, deren Inhalt das Gericht über Juda
ist. Diesen folgen die Kapitel 26 - 29 (Mischung aus Prosa-Abhandlungen
und -Erzählungen), aus denen wir die Reaktion der Menschen auf Jeremia
und seine Botschaft ersehen. Deren Verwerfung durch die Juden liefert
die Bestätigung für dieses Gericht. Bevor jedoch das Gericht selbst
beginnt, weist Jeremia auf die zukünftige Hoffnung Judas hin ( Jer
30-31 ,Poetische Abhandlungen, und 32 - 33 , Prosa-Abhandlungen).
Die Kapitel 34 - 36 (Mischung aus Prosa-Abhandlungen und -Erzählungen)
führen das in Kapitel 26 - 29 begonnene Thema der Verwerfung fort. Judas
Zerstörung ist unvermeidlich, weil es Gottes Wort verworfen hat.
In Kapitel 37 - 45 (Erzählungen in chronologischer Reihenfolge)
schildert Jeremia Ereignisse, die vor, während und nach dem Untergang
Jerusalems stattfinden. Gottes Gericht über das Volk ist eine Strafe für
dessen Sünde. Wenn aber Gottes auserwähltes Volk für seine Sünde
bestraft wird, wie kann dann der Rest der Welt irgendeine Hoffnung haben
zu entkommen? In Kapitel 46 - 51 (Poetische Abhandlungen) wendet sich
Jeremia an diese anderen Völker und verkündigt ihnen ihr Gericht.
Jeremia hat also diese unterschiedlichen literarischen Stile verwendet,
um seine Botschaft anschaulicher zu gestalten.
GLIEDERUNG
I. Einleitung ( Kap. 1 )
A. Die Herkunft des Propheten ( 1,1-3 )
B. Die Berufung des Propheten ( 1,4-10 )
C. Die bestätigenden Visionen des Propheten ( 1,11-16 )
1. Der erwachende Zweig ( 1,11-12 )
2. Der siedende Kessel ( 1,13-16 )
D. Die Herasforderung des Propheten ( 1,17-19 )
II. Weissagungen über Juda ( Kap. 2-45 )
A. Das Göttliche Gericht über Juda ( Kap. 2-25 )
1. Jeremias neun allegemeine Gerichtsprophetien ( Kap. 2-20 )
2. Jeremias vier besondere Gerichtsprophetien ( Kap. 21-25 )
B. Persönliche Konflikte mit Juda ( Kap. 26-29 )
1. Der Konflikt mit dem Volk ( Kap. 26 )
2. Der Konflikt mit den falschen Propheten in Jerusalem ( Kap.
27-28 )
3. Der Konflikt mit den falschen Propheten im Exil ( Kap. 29 )
C. Der zukünftige Trost für Israel und Juda ( Kap. 30-33 )
1. Die Wiederherstellung Israels und Judas wird verkündigt
( Kap. 30-31 )
2. Die Wiederherstellung Israels und Judas wird geschildert
( Kap. 32 )
3. Die Wiederherstellung Israels und Judas wird bekräftigt
( Kap. 33 )
D. Die gegenwärtige Katastrophe Judas ( Kap. 34-45 )
1. Vor dem Untergang ( Kap. 34-36 )
2. Während des Untergangs ( Kap. 37-39 )
3. Nach dem Untergang ( Kap. 40-45 )
III. Weissagungen über die Völker ( Kap. 46-51 )
A. Die Weissagung gegen Ägypten ( Kap.46 )
1. Ägypten wird bei Karkemisch besiegt werden ( 46,1-12 )
2. Ägypten wird angegriffen und ins Exil gefürt werden
( 46,13-26 )
3. Israel wird wieder gesammelt werden ( 46,27-28 )
B. Die Weissagung gegen die Philister ( Kap. 47 )
C. Die Weissagung gegen Moab ( Kap. 48 )
1. Moabs Land wird verwüstet werden ( Kap. 48,1-10 )
2. Moabs Selbsgälligkeit wird zerschlagfn werden ( 48,11-17 )
3. Moabs Städte werden Katastrophen erleben ( 48,18-28 )
4. Moabs Stolz wird aufhören ( 48,29-39 )
5. Moabs Zerstörung wird vollständig sein ( 48,40-47 )
D. Die Weisagung gegen Ammon ( 49,1-6 )
E. Die Weisagung gegen Edom ( 49,7-22 )
F. Die Weisagung gegen Damaskus ( 49,23-27 )
G. Die Weisagung gegen Kedar und Hazor ( 49,28-33 )
H. Die Weisagung gegen Elam ( 49,34-39 )
I. Die Weisagung gegen Babilon ( Kap. 50-51 )
1. Die Ankündigung des Gerichtes ( 50,1-10 )
2. Der Untergang Babylons ( 50,11-16 )
3. Die Wiederherstellung Israels ( 50,17-20 )
4. Der angriff Babylons ( 50,41-46 )
5. Die Angst Babylons ( 50,41-46 )
6. Gottes Rache an Babylons ( 51,1-4 )
7. Gottes Souveränität gegenüber Babylon ( 51,15-26 )
8. Der Aufruf an die Völker zum Kampf gegen Babylon
( 51,45-48 )
9. Gottes Vergeltund an Babylon ( 51,34-44 )
10. Die Warnung an den Überrest in Babylon ( 51,45-48 )
11. Die Gewißheit des Untergangs Babylons ( 51,49-53 )
12. Gottes Vergeltung an Babylon ( 51,54-58 )
13. Serajas symbolischer Auftrag ( 51,59-64 )
IV. Schluß ( Kap. 52 )
A. Das Schicksal Jerusalems ( 52,1-11 )
1. Der Fall Zedekias ( 52,1-11 )
2. Die Zerstörung des Tempels ( 52,17-23 )
B. Das Schicksal verschiedener Personen ( 52,24-34 )
1. Das Schicksal der Bewohner Jerusalems während der Eroberung
der Stadt ( 52,24-27 )
2. Das Schicksal der Gefangenen ( 52,28-30 ) 3. Das Schicksal Jojachins ( 52,31-34 ) |