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Jesaja  Walvoord Übersicht für Youtube

Jesaja  31 bis 35  John A. Martin


 

Jesaja 31-35 mit jeweils etwa 15 Schlagworten:

Jesaja 31

  1. Vertrauen auf Ägypten: Wehe denen, die auf Ägypten vertrauen.
  2. Hilfe von Pferden: Das Volk sucht Hilfe bei Pferden.
  3. Gott ist stark: Gott ist stark und kann helfen.
  4. Ägypten ist schwach: Ägypten ist schwach und kann nicht helfen.
  5. Gottes Schutz über Jerusalem: Gott wird Jerusalem beschützen.
  6. Vögel über dem Nest: Gottes Schutz wird mit Vögeln über dem Nest verglichen.
  7. Umkehr zu Gott: Aufruf zur Umkehr zu Gott.
  8. Götzen werden weggeworfen: Die Götzen werden weggeworfen.
  9. Assur wird fallen: Assur wird fallen.
  10. Gottes Zorn über Assur: Gottes Zorn wird über Assur kommen.
  11. Flucht vor dem Schwert: Viele werden vor dem Schwert fliehen.
  12. Gottes Macht: Gottes Macht und Stärke werden betont.
  13. Torheit des Volkes: Die Torheit des Volkes, auf Menschen zu vertrauen.
  14. Gottes Weisheit: Gottes Weisheit und Wege sind überlegen.
  15. Hoffnung auf Gottes Hilfe: Hoffnung auf Gottes Hilfe und Schutz.

Jesaja 32

  1. Gerechter König: Ein gerechter König wird regieren.
  2. Gerechte Fürsten: Gerechte Fürsten werden herrschen.
  3. Schutz vor Sturm: Sie werden wie Schutz vor Sturm sein.
  4. Schatten vor Hitze: Sie werden wie Schatten vor Hitze sein.
  5. Wasserströme: Sie werden wie Wasserströme in der Wüste sein.
  6. Schatten eines Felsens: Sie werden wie der Schatten eines Felsens in dürrem Land sein.
  7. Augen der Sehenden: Die Augen der Sehenden werden sehen.
  8. Ohren der Hörenden: Die Ohren der Hörenden werden hören.
  9. Herz der Unbesonnenen: Das Herz der Unbesonnenen wird Einsicht gewinnen.
  10. Zunge der Stotternden: Die Zunge der Stotternden wird deutlich reden.
  11. Tor wird nicht edel genannt: Der Tor wird nicht mehr edel genannt werden.
  12. Geiziger wird nicht großzügig genannt: Der Geizige wird nicht mehr großzügig genannt werden.
  13. Gottes Geist wird ausgegossen: Gottes Geist wird ausgegossen werden.
  14. Gerechtigkeit und Friede: Gerechtigkeit und Friede werden herrschen.
  15. Sicherheit und Ruhe: Sicherheit und Ruhe werden herrschen.

Jesaja 33

  1. Verwüster: Wehe dir, Verwüster.
  2. Verräter: Wehe dir, Verräter.
  3. Gott ist erhaben: Gott ist erhaben und wird erhöht.
  4. Völker fliehen: Die Völker fliehen vor Gottes Stimme.
  5. Beute wird gesammelt: Beute wird gesammelt wie Heuschrecken.
  6. Gott ist erhaben: Gott ist erhaben und wohnt in der Höhe.
  7. Zion ist sicher: Zion ist sicher und fest gegründet.
  8. Weisheit und Erkenntnis: Weisheit und Erkenntnis sind Reichtum.
  9. Furcht des Herrn: Die Furcht des Herrn ist ein Schatz.
  10. Boten des Friedens weinen: Die Boten des Friedens weinen bitterlich.
  11. Land trauert: Das Land trauert und schmachtet.
  12. Gottes Gericht: Gottes Gericht über die Völker.
  13. Gottes Erbarmen: Gottes Erbarmen mit seinem Volk.
  14. Gottes Heilung: Gottes Heilung für sein Volk.
  15. Hoffnung auf Gottes Gerechtigkeit: Hoffnung auf Gottes Gerechtigkeit und Heil.

Jesaja 34

  1. Völker, hört: Aufruf an die Völker, zu hören.
  2. Erde und Fülle: Aufruf an die Erde und ihre Fülle, zu hören.
  3. Gottes Zorn über Völker: Gottes Zorn über alle Völker.
  4. Gottes Grimm über ihr Heer: Gottes Grimm über ihr ganzes Heer.
  5. Vernichtung: Gott wird sie vernichten.
  6. Edom: Prophezeiung gegen Edom.
  7. Schwert des Herrn: Das Schwert des Herrn ist mit Blut getränkt.
  8. Opfer in Bozra: Ein großes Opfer wird in Bozra stattfinden.
  9. Land wird zu Pech: Das Land wird zu Pech werden.
  10. Rauch steigt auf: Rauch wird ewig aufsteigen.
  11. Wüste und Einöde: Das Land wird zur Wüste und Einöde.
  12. Tiere der Wüste: Tiere der Wüste werden dort wohnen.
  13. Eulen und Raben: Eulen und Raben werden dort wohnen.
  14. Waage der Öde: Gott wird die Waage der Öde anlegen.
  15. Gericht und Verwüstung: Gericht und Verwüstung über Edom.

Jesaja 35

  1. Wüste und Einöde freuen sich: Die Wüste und Einöde werden sich freuen.
  2. Steppe jubelt: Die Steppe wird jubeln.
  3. Lilie blüht: Die Steppe wird blühen wie eine Lilie.
  4. Herrlichkeit des Libanon: Die Herrlichkeit des Libanon wird ihr gegeben.
  5. Pracht des Karmel: Die Pracht des Karmel wird ihr gegeben.
  6. Herrlichkeit des Herrn: Sie werden die Herrlichkeit des Herrn sehen.
  7. Pracht unseres Gottes: Sie werden die Pracht unseres Gottes sehen.
  8. Stärkt die schwachen Hände: Aufruf, die schwachen Hände zu stärken.
  9. Festigt die wankenden Knie: Aufruf, die wankenden Knie zu festigen.
  10. Sagt den Verzagten: Seid stark: Aufruf, den Verzagten zu sagen: Seid stark.
  11. Gott kommt zur Rache: Gott kommt zur Rache und Vergeltung.
  12. Gott kommt zur Rettung: Gott kommt zur Rettung.
  13. Augen der Blinden werden aufgetan: Die Augen der Blinden werden aufgetan.
  14. Ohren der Tauben werden geöffnet: Die Ohren der Tauben werden geöffnet.
  15. Freude und Wonne: Freude und Wonne werden sie erlangen.

4. Wehe über die Allianz mit Ägypten

( Jes 31-32 )

 

Wie schon der vorhergehende Wehe-Ruf ( Jes 30 ) richtet sich auch dieses Wehe gegen das Bündnis mit Ägypten, das manche in Juda eingehen wollten ( Jes 31 ). Aber diese Weissagung spricht auch über den messianischen König, der eines Tages sein Volk erlösen wird ( Jes 32 ).

 

 

a. Der Wehe-Ruf

( 31,1 - 3 )

 

Jes 31,1-3

 

Dieses Wehe (vgl. die Anmerkungen zu Jes 3,9 ) gilt jenen, die sich an Ägypten um Hilfe wenden (vgl. Jes 30,1-2 ) und sich auf die ägyptischen Pferde (vgl. Jes 30,16 ) und Streitwagen verlassen, statt auf Gott. Beides - nach Ägypten zu gehen und Pferde zu erwerben - ist eine Mißachtung der Anweisungen Gottes im deuteronomistischen Bund ( 5Mo 17,16 ). Da Gott seine Worte nicht zurücknimmt , wird er das Volk für seinen Ungehorsam bestrafen. Die Ägypter können Juda nicht helfen (vgl. Jes 30,3.5.7 ), denn sie sind nur schwache Menschen. Nur Gott kann es letztlich vor seinen Feinden beschützen. Wenn Juda weiter auf einem Bündnis mit Ägypten besteht, werden beide Länder dem Verderben nicht entgehen.

 

b. Der Schutz des Herrn

( 31,4 - 9 )

 

Jes 31,4-5

 

Gott versichert dem Volk, daß seine große Macht sie vor der schrecklichen Bedrohung durch Assyrien bewahren wird. Wie ein Löwe, der einer Herde von Schafen begegnet und auch vor mehreren Hirten keine Angst hat, so hat der Herr keine Angst vor den Assyrern. Er verspricht, auf dem Berg Zion zu kämpfen . Wie Vögel mit ihren Flügeln wird er Jerusalem beschützen und es nicht in die Hände der Feinde fallen lassen.

 

 

Jes 31,6-7

 

Weil Juda von Gott gerettet werden wird, ruft Jesaja das Volk auf, zu ihm umzukehren. Einmal wird es seine Götzenbilder wegwerfen (vgl. Jes 30,22 ) und statt dessen zu dem wahren Gott umkehren. Heute schon sollte Juda dies tun. Seine zukünftige Hoffnung auf das Reich sollte sein gegenwärtiges Verhalten verändern. Die zukünftige Wirklichkeit sollte eine ethische Bedeutung für ihr Leben haben.

Jes 31,8-9

 

Jesaja macht noch einmal deutlich (vgl. Jes 30,31 ), daß Assyrien fallen wird, allerdings nur aufgrund dessen, was Gott tut (durch ein Schwert, das nicht eines Mannes ist ). Die assyrischen Fürsten werden Judas Banner und den Tod ihrer Soldaten (durch den Engel des Herrn; vgl. Jes 37,36 ) sehen und zutiefst erschrocken sein. Das Feuer könnte sich auf das Feuer des Brandopferaltares beziehen, das beständig brannte, und der Glutofen ist wörtlich übersetzt ein Backofen. Gott wird, wenn er Juda schützt, darauf achten, daß das Feuer auf dem Altar nicht ausgehen wird.

 

 

c. Eine Zeit voll Recht und Gerechtigkeit

( 32,1 - 8 )

 

Der Herr, der Jerusalem beschützen wird, wird auch eine Zeit herbeiführen, in der überall Gerechtigkeit herrscht.

 

 

Jes 32,1-2

 

Im Tausendjährigen Reich wird der König (vgl. die Anmerkungen zu Jes 33,17 ), der Messias also, in Gerechtigkeit herrschen ( Jes 11,1-5 ; vgl. Jer 23,5 ), und die Fürsten, die unter ihm regieren (vgl. 2Tim 2,2; Offb 5,10;20,6; 22,5 ), werden gerecht sein. Nur Gläubige werden in das Tausendjährige Reich hineinkommen. Jeder wird für andere ein Schutz sein wie eine Zuflucht vor dem Wind und andere erfrischen wie Wasser in der Wüste und ein Fels, der Schatten bietet vor der Gluthitze der Wüste.

 

 

Jes 32,3-8

 

Die Menschen in diesem Reichs-Zeitalter werden geistliche Dinge klar sehen und hören (vgl. Jes 29,18; 35,5; 42,7 ), ganz im Gegensatz zu der jetzigen geistlichen Unempfindlichkeit Judas ( Jes 29,10-12 ). Die Menschen werden Gottes Wort verstehen und die Wahrheit klar und deutlich aussprechen ( Jes 32,4 ). Die Törichten und Betrüger wird man nicht mehr ehren. Der Tor ( nABAl , "ohne Verstand") ist hier, wie auch im Buch der Sprüche, jemand, der böse ist ( Jes 32,6 ). Er lehrt Falschheit und mißachtet die Nöte anderer. Im Gegensatz zu dem Betrüger, der in seiner Bosheit plant, sich auf Kosten des Armen und des Elenden zu bereichern, wird der Edle es planen, anderen Gutes zu tun. Weil er gerecht ist, wird er bestehen bleiben; er wird am Leben bleiben.

 

 

d. Zukünftiges Gericht und zukünftiger Segen

( 32,9 - 20 )

 

Jes 32,9-14

 

Diese Botschaft richtet sich an die Frauen und erinnert sehr an Jes 3,16-26 .Die Frauen aus Juda sollen nicht denken, daß Gottes Gericht nicht kommen werde. Die Zerstörung wird bald kommen, in wenig mehr als einem Jahr . Dies bezieht sich vielleicht auf den letzten Vorstoß Assyriens nach Juda im Jahr 701 v. Chr., aber es kann nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden. Der erste Hinweis auf das Gericht wird das Ausbleiben der Ernte an Trauben und anderen Früchten sein, vielleicht weil die Assyrer die Felder niedergemacht haben. Die Frauen werden über Verwüstung des Landes klagen. (Zu Sackleinen vgl. die Anmerkungen zu Jes 3,24 .) Wenn sich die Stadt voll Getümmel, die verwüstet ist ( Jes 32,14 ), auf Jerusalem bezieht, dann versteht Jesaja den assyrischen Angriff als Beginn des Endes für Jerusalem, das 115 Jahre später unter den Babyloniern fiel (586 v. Chr.). Dann sagt Jesaja nicht (V. 10 ), daß das Gericht innerhalb eines Jahres zu Ende ist, sondern daß es innerhalb etwa eines Jahres beginnt . "Die Stadt voll Getümmel" kann sich jedoch auch auf eine andere der 46 jüdischen Städte beziehen, von denen Sanherib, König der Assyrer, behauptet, daß er sie besiegt hat. Die Zerstörung (ob durch Assur oder Babylon) wird über das Land für immer ( ZNlAm ) kommen. Dieses hebräische Wort trägt nicht die gleiche Intensität wie die deutsche Übersetzung. Aus Vers 15 ist deutlich, daß Jesaja einen Tag sieht, an dem die Zerstörung aufhören wird. Es ist also besser, das Wort ZNlAm hier mit der Bedeutung "für eine unbestimmte, lange Zeit" wiederzugeben.

 

 

Jes 32,15 a

 

Nachdem er von der Zerstörung Judas gesprochen hat (V. 9 - 14 ), beschreibt Jesaja nun eine Zeit des Segens über Land und Volk (V. 15 - 20 ). Diese große Zeit, das Millenium (Tausendjähriges Reich), wird kommen, nachdem der Heilige Geist ausgegossen ist (vgl. Jes 44,3 ) über Israel (uns) von der Höhe . Auch andere Propheten sprechen von dieser Ausgießung des Heiligen Geistes. Zu ihnen gehören Hesekiel ( Hes 36,26-27; 37,14 ), Joel ( Joe 3,1-2 ) und Sacharja ( Sach 12,10 ). Wenn die Erlösten aus Israel in das Tausendjährige Reich kommen, werden sie ebenso die innewohnende Gegenwart des Heiligen Geistes erleben wie die Gläubigen des Neuen Bundes heute. Sie werden also innerlich getrieben, den Willen Gottes zu tun ( Hes 36,27 ).

 

 

Jes 32,15-20 (Jes 32,15b-20)

 

Mit der Ausgießung des Heiligen Geistes werden Fruchtbarkeit, Gerechtigkeit und Sicherheit kommen. Israels Wüsten werden fruchtbar (vgl. Jes 35,1-2 ), und mit Recht und Gerechtigkeit (vgl. Jes 9,6; 11,4; 16,5; 33,5 ) werden auch Friede und Ruhe eintreten ( Jes 32,17 ) und Sicherheit für die Erlösten herrschen (vgl. Am 9,15; Mi 4,4; Sach 3,10; Jes 14,11 ). Der deuteronomistische Bund verheißt, daß das Land fruchtbar sein wird, wenn die Menschen Gott gehorchen. Ähnlich ist es auch in diesem Reich. Das gerechte Leben wird zu Fruchtbarkeit des Landes führen. Im Gegensatz zu der Zerstörung, die in den Tagen Jesajas kommen wird ( Jes 32,19 ), wird das erlöste Volk mit Ergiebigkeit des Ackerlandes gesegnet werden (vgl. Hes 36,30 ). Streitereien über das Weideland wird es nicht mehr geben.

 

 

5. Wehe über die Zerstörer

( Jes 33 )

 

Dieser letzte Wehe-Ruf beschreibt die Größe des Gerichtes Gottes über die Ungerechten (V. 1 - 12 ) und das Wunder seines Segens über die Erlösten im Königreich (V. 13 - 24 ).

 

 

a. Wehe den Feinden des Volkes Gottes

( 33,1 - 12 )

 

Jes 33,1

 

Die Verse 1 - 12 stellen uns das Gerichts-Wehe (vgl. die Anmerkungen zu Jes 3,9 ) vor Augen, das über die Menschen kommen wird, die ungerecht leben. Der Zerstörer ist der assyrische Feind, und der Verräter bezieht sich wohl auf jene Juden, die ein Bündnis mit Ägypten oder anderen Mächten schließen wollen, um sich vor Assyrien zu schützen. Keiner von ihnen wird bei seinen Bemühungen Erfolg haben. Der Zerstörer wird zerstört werden und der Verräter verraten.

 

 

Jes 33,2-4

 

Die Worte in diesen Versen scheinen die des gerechten Überrestes zu sein, der vom Herrn Befreiung erwartet. Sie werden sich nach seiner Gnade sehnen (vgl. Jes 30,18-19 ) und nach dem Herrn selbst. Im Blick auf seine Kraft und Rettung (Befreiung) werden sie darauf vertrauen, daß er die Völker, die sich gegen Israel erheben, zerstreuen wird. Dann wird der Überrest den Völkern, die gerichtet werden, sagen, daß die Beute, die diese Völker anderen abgenommen haben, von ihnen genommen wird. Diese Plünderung wird so vollständig und unumkehrbar sein, wie Heuschrecken alles zerstören, was ihnen begegnet.

 

 

Jes 33,5-6

 

Jesaja wendet sich nun an den Überrest und sagt ihnen, daß der erhöhte HERR (vgl. Jes 6,1 ) schließlich Zion mit Recht und Gerechtigkeit erfüllen wird (vgl. Jes 9,6; 11,4; 16,5; 32,16 ), wenn er sein Reich errichtet. Aber um diese Dinge zu besitzen (zu denen Rettung, Weisheit und Erkenntnis gehören), müssen sie den Herrn fürchten (vgl. Spr 1,7; 15,33 ). Gott zu fürchten bedeutet nicht, vor ihm Angst zu haben (außer natürlich für die, die von ihm gerichtet werden). Es bedeutet vielmehr, ihn zu erkennen und seine Autorität und seine gerechten Ansprüche anzuerkennen, was zu einem Leben nach göttlichen Maßstäben, zu Anbetung, Vertrauen, Dienst und Gehorsam führt. Wer ihn fürchtet, wird in ihm einen festen Grund finden, eine Quelle innerer Sicherheit und inneren Friedens (vgl. "Fels"; Jes 26,4 ).

 

 

Jes 33,7-12

 

Wer in Juda dachte, durch ein Bündnis Frieden zu erhalten (vgl. Boten in Jes 30,4.6 ), wird bitter weinen . Überall wird der assyrische Schrecken herrschen, und man wird nicht mehr auf den Straßen reisen können, weil an allen Orten Gefahr droht. Der Libanon, nördlich von Israel und wohlbekannt für seine Zedernwälder, wird verdorren. Scharon war die Küstenebene südlich des Berges Karmel, die sich bis zu dem bergigen Land Ephraims hinzog. Dieses Scharon war eine fruchtbare Gegend. Aber es wird eine Wüste werden wie die Arabah (was "dürr" oder "trocken" bedeutet; manche Übersetzungen haben "Steppe"), ein zerklüftetes, wüstes Tal, das sich vom Toten Meer südwärts bis zum Golf von Akaba erstreckt. Baschan ("fruchtbares Feld"), östlich vom See Genezareth, war in landwirtschaftlicher Hinsicht sehr produktiv (vgl. Jer 50,19 ) und für seine Eichenbäume bekannt ( Jes 2,13; Hes 27,6; Mi 7,14; Sach 11,2 ). Der Karmel ("fruchtbares Land") war zu jener Zeit ein Berggebiet voller Wälder und reich an Wasservorkommen. Diese Zerstörung wird zeigen, daß die Menschen sich nicht selbst retten können. Wenn der Herr die Assyrer gegen Juda benutzen wird, werden Judas Pläne zur Erreichung des Friedens zunichte werden. Es ist, als ob die Menschen wie eine Frau sind, die nichts als Spreu und Stroh gebiert , das doch so leicht verbrennt.

 

 

b. Die Befreiung des Gerechten

( 33,13 - 24 )

 

Der Gerechte wird leben, ganz im Gegensatz zu der Vernichtung des Zerstörers und des Verräters. Jesaja spricht zunächst von den Menschen, die gerettet werden (V. 13 - 16 ), dann beschreibt er das Land, in dem sie leben werden (V. 17 - 24 ).

 

 

Jes 33,13-16

 

Gott ruft die Menschen überall (in der Ferne und in der Nähe ; V. 13 ) dazu auf, sein gerechtes Handeln und seine Macht anzuerkennen. Die Sünder fragen, wer Gottes furchtbares Gericht (ein verzehrendes Feuer ) ertragen kann, und der Prophet antwortet, daß nur der mit Gott wohnen kann, der gerecht wandelt und spricht, was recht ist (V. 15 ). Dieser Mensch erpreßt niemanden und nimmt keine Geschenke (zur Bestechung) an. Er lehnt es ab, an Plänen von Morden und anderen Sünden teilzunehmen (vgl. Ps 15 ). Menschen, die so leben, werden sicher sein und Gottes Segen erfahren ( Jes 33,16 ). Deshalb sollen die Menschen nach Gottes Ordnungen leben, auch wenn das Volk als Ganzes von ihm gerichtet werden wird.

 

 

Jes 33,17-24

 

Dann beschreibt der Prophet das fruchtbare Land, in dem die Erlösten (V. 15 - 16 ) wohnen werden. Dies ist das Königreich Israel, wo Gerechtigkeit und Frieden im Land herrschen. Der König (vgl. Jes 32,1; Jes 33,22;43,15; Mi 2,13; Zeph 3,15; Sach 14,9 ), der Messias, wird dort sein ( Jes 33,17 ), und die Menschen werden ihn sehen . Sie werden sich an die früheren Zeiten erinnern (V. 18 - 19 ) und erkennen, daß jeder, der nicht gerecht gelebt hat, nicht mehr bei ihnen ist. Kein ausländischer Eindringling wird unter ihnen sein, auch keine Assyrer, jenes hochmütige Volk , das eine unverständliche Sprache hat (V. 19 ; vgl. Jes 28,11 ). Jerusalem wird friedlich und sicher sein ( Jes 33,20 ), und kein Krieg wird das Volk Israel mehr bedrohen (V. 21 ). Die Menschen, deren Verhältnis zum Herrn in Ordnung gebracht ist, werden ihn als ihren Richter, Gesetzgeber, König (vgl. V. 17 ) und Retter (V. 22 ) anerkennen.

Der Sieg über Assyrien wird wie ein Schiffbruch sein, nach dem die vielen Beutegüter des Schiffes unter die Israeliten aufgeteilt werden. Es wird so viel Beute dort sein, daß selbst dann noch viel übrig ist, wenn die Lahmen dorthin kommen. Die Krankheit wird verschwunden (vgl. Jes 57,18-19; 58,8; Jer 33,6 ) und die Sünden des erlösten Überrestes werden vergeben sein ( Jes 33,24 ; vgl. Jer 31,34; 33,8; 36,3;50,20 ). Frieden, Wohlstand und Rettung werden durch Gottes souveränes Eingreifen, nicht durch ein Bündnis oder menschliche Klugheit, kommen.

 

 

F. Rache und Segen

( Jes 34-35 )

 

Diese beiden Kapitel bilden den Höhepunkt der Gedanken über Gericht und Segen, von denen Jesaja nun so ausführlich gesprochen hat. In Kapitel 36 - 39 lesen wir dann den Bericht über die historische Erfüllung vieler Weissagungen aus der ersten Hälfte des Buches. Die Ausführungen über das Gericht an Assyrien ( Jes 30,27-33; 31,8-9; 33,1.18-19 ) leiten auf natürliche Weise zu Ausführungen über Gottes Gericht an der ganzen Welt in der Zeit der großen Trübsal über, gefolgt von dem Segen des Tausendjährigen Reiches für sein Bundesvolk Israel.

 

 

1. Der Tag der Rache des Herrn

( Jes 34 )

 

Dieses Kapitel enthält eine Einladung an alle Völker (V. 1 ), die Ankündigung des kommenden Gerichtes Gottes über die Völker (V. 2 - 4 ) und des Gerichtes über Edom (V. 5 - 17 ), das hier stellvertretend für alle Völker steht, die Israel feindlich gegenüberstehen.

 

 

a. Eine Einladung zu hören

( 34,1 )

 

Jes 34,1

 

Der Herr lädt alle Völker und Menschen ein, die Ankündigungen, die er machen wird, zu hören (vgl. Jes 1,2 ).

 

 

b. Das Gericht über die ganze Welt

( 34,2 - 4 )

 

Jes 34,2-4

 

Wenn Gott sein Zorngericht gegen die Heere aller Völker ergehen läßt, werden die toten Körper auf dem Boden verwesen. Die Sterne werden verlöschen . Katastrophen am Himmel werden die Wiederkunft des Messias auf die Erde zur Errichtung seiner tausendjährigen Königsherrschaft begleiten (vgl. Joe 2,10;3,3.4;4,15; Sach 14,6-7; Mt 24,29 ). Jes 34,4 könnte sich auf das Gericht des sechsten Siegels in der großen Trübsal beziehen ( Offb 6,12-13 ) oder auf die Ewigkeit nach dem Tausendjährigen Reich, wenn die Sonne nicht mehr länger nötig ist ( Offb 21,1 ). Oder Jesaja spricht bildhaft von einer Veränderung in der gesamten politischen Machtstruktur der Welt im Tausendjährigen Reich, wenn menschliche Könige abgelöst sein werden und Gott alleine herrscht.

 

 

c. Gericht über Edom

( 34,5 - 17 )

 

Jesaja benutzt Edom als ein Beispiel für das Gericht Gottes über die Welt. Die Edomiter waren Nachkommen Esaus, des älteren Bruders von Jakob. Ihr Vater Isaak hatte Esau gesagt, daß er in einem unfruchtbaren Gebiet leben werde ( 1Mo 27,39-40 ). Edom wurde zu einem ständigen Feind Israels (vgl. die Anmerkungen zu Hes 35; 36,5 ). Dadurch war es ein treffendes Beispiel für das, was der Herr mit allen Völkern tun wird, die gegen sein Volk kämpfen.

 

 

Jes 34,5-8

 

Daß Gott Edom mit seinem Schwert schlägt, wird hier als ein großes Opfer in Bozra bezeichnet (vgl. Jes 63,1 ), dem heutigen Buseirah, etwa 40 km südöstlich des Toten Meeres, wo verschiedene Tierarten als Opfer geschlachtet wurden. Gott richtet Edom, weil er Zion rächen muß ( Jes 34,8 ). (Zu Tag der Vergeltung vgl. Jes 61,2; 63,4 .) Er hat versprochen, sein auserwähltes Volk zu segnen. Nun muß er sein Versprechen erfüllen. Wenn sie angegriffen werden, stellt Gott sich auf ihre Seite und hilft ihnen.

 

 

Jes 34,9-17

 

Wenn Gottes Gerichtsschwert über Edom geht, wird dies Land in Flammen (vgl. Ob 1,18 ) aus Schwefel (vgl. die Anmerkungen zu Jes 30,33 ) und brennendem Pech, einer teerähnlichen Substanz, die ebenfalls fürchterlich stinkt, aufgehen. Das Land wird für viele Generationen verwüstet sein ( Jes 34,10 ; vgl. V. 11 ). In Edoms Städten und Gebieten werden wilde Vögel und Tiere hausen, die gewöhnlich nicht in von Menschen bewohnten Städten und Dörfern anzutreffen sind. Eulen (V. 11 ), Raben (V. 11 ), Schakale (V. 13 ), Hyänen (V. 14 ), Raubvögel (V. 15 ) und andere Wüstentiere (V. 14 ) werden dort vielfach anzutreffen sein, weil es keine Menschen mehr gibt (V. 12 ). Edoms Befestigungsanlagen werden mit Dornbüschen überwuchert sein (V. 13 ). Die wilden Geschöpfe werden in Edom von Generation zu Generation wohnen (V. 17 ; vgl. V. 10 ), denn Gottes Geist wird sie so führen (V. 16 ).

 

 

2. Der Tag des Segens des Herrn

( Jes 35 )

 

Die Beschreibung, die in diesem Kapitel von dem Land und den Menschen gegeben wird, gehört zu den Höhepunkten der ersten Hälfte des Buches. Dies ist das ersehnte Reich Gottes, nach dem sich das Volk ausgestreckt hat, seit Gott es Abraham zum ersten Mal verheißen hat. Dies ist das Reich, nach dem die Menschheit sich beständig ausgestreckt hat - eine zukünftige Hoffnung, in der Frieden und Fruchtbarkeit herrschen. Dieser Zustand wird jedoch nicht eintreten, bis Gottes Gericht über die Welt ergangen ist ( Jes 34 ). Dies steht im Gegensatz zu dem sogenannten "Post-Millenialismus", der lehrt, daß die Welt immer mehr verbessert wird und so das Reich schafft, bevor der Messias wiederkommt. Auch das Denken, welches ein Tausendjähriges Reich auf dieser Erde völlig ablehnt ("A-Millenialismus"), weil die alttestamentlichen Verheißungen an Israel sich heute in der Gemeinde erfüllen, steht dem Denken Jesajas fern. Jesaja lehrt, daß der Herr das gläubige Israel, Abrahams physische Nachkommen, sammeln und Gottes langerwartetes Reich auf dieser Erde aufrichten wird. Diese verheißene Wiederherstellung findet keineswegs in der Gemeinde heute statt.

 

 

Jes 35,1-2

 

Im Tausendjährigen Reich wird die Wüste zu einem fruchtbaren Land werden (vgl. Jes 32,15 ). Die trockenen Gegenden des Landes werden fruchtbar (bildlich: fröhlich ) sein und blühen. Gott wird offensichtlich klimatische Veränderungen schaffen, die mehr Regen in jenen Gegenden zur Folge haben. Libanon, Karmel und Scharon , die öde geworden sind (vgl. Jes 33,9 und die Anmerkungen dort), werden wieder zu landwirtschaftlich ertragreichen Gegenden. Die Menschen in jenen Gebieten werden die Herrlichkeit des HERRN sehen, d. h. sie werden die Fruchtbarkeit sehen, die aus der Gerechtigkeit kommt. Und sie werden ihn selbst sehen, der in ihrer Mitte als König wohnt (vgl. die Anmerkungen zu Jes 33,17 ).

 

 

Jes 35,3-4

 

Nun richtet sich Jesaja wieder an die Menschen seiner Zeit. Er ermutigt die kleine Gruppe der Gläubigen, nach Gottes Bundesordnungen zu leben. Sie sollen die Traurigen (die, die müde Hände haben), die Erschrockenen (deren Knie wanken ) und die Ängstlichen ermutigen, denn Gott wird sie in seiner göttlichen Vergeltung retten (befreien).

 

 

Jes 35,5-7

 

In den Menschen und dem Land selbst werden Veränderungen geschehen. Durch Gottes heilende Macht (vgl. Jes 33,24 ) werden die Blinden sehen, die Tauben hören (vgl. Jes 32,3; 42,7 ), und die, die stumm sind, werden frohlocken. Der Messias wird all dies bewirken.

Das Land, das trocken und wüst war, wird voller Wasserquellen sein (vgl. Jes 35,1-2; 41,18; 43,19-20; 44,3-4 ). Es wird reich an Wasser sein, so daß Gras, Rohr und Schilf, die ja alle sehr viel Wasser benötigen, wachsen können. Zwar verstehen manche Ausleger diese Verse eher bildlich, aber vor allem im Blick auf die Bundeszusagen ( 5Mo 28,1-14 ) ist es richtiger, sie wörtlich zu verstehen. Der Herr, der nun unter seinem Gerechtigkeit vollziehenden Volk lebt, wird physische Heilung und landwirtschaftliche Fruchtbarkeit schenken.

 

 

Jes 35,8-10

 

Nun werden wieder gerechte Pilger auf dem Weg nach Jerusalem unterwegs sein. Sie werden auf einer Straße gehen, die als der Weg der Heiligkeit bekannt ist, denn sie führt zu Gottes Stadt, in der seine Wege befolgt werden. Auf dieser Straße wird kein Unreiner oder gottloser Narr ziehen. Auch kein reißendes Tier wird den Weg der Erlösten auf dieser Straße hindern. Im Tausendjährigen Reich wird Gottes Volk bestimmte Aspekte des alttestamentlichen Gottesdienstes wieder neu entdecken ( Sach 14,16-19; Hes 40-44 ). Da Gerechtigkeit und das Verlangen, den Willen Gottes zu tun, herrschen, werden die Menschen bereitwillig seinen Anweisungen zum Gottesdienst folgen. In den Erlösten wird der Heilige Geist wohnen ( Hes 36,24-28 ). Die Erlösten des HERRN werden ewige Freude ohne irgendein Leid haben, denn sie werden erkennen, was Gott für sie getan hat. Sie werden darüber jubeln, daß er sie vor dem Verderben gerettet und zu Frieden und Wohlstand geführt und so seine Verheißungen erfüllt hat.