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auf Youtube Jesaja 50-53 mit jeweils etwa 15
Schlagworten: Jesaja 50 Jesaja 51 Jesaja 52 Jesaja 53
c. Israel wird ermahnt, im Glauben zu
wandeln
( Jes 50 )
Die Aussagen über die Zukunft Israels
sollten ethische Konsequenzen haben. Israel war widerspenstig, aber der
Prophet ruft es auf, dem Herrn zu vertrauen und nicht seinen eigenen
Ratschlägen zu folgen.
(1) Die "Scheidung" des Herrn von
Zion ( Jes 50,1-3 )
Jes 50,1-3
Der Herr erklärt, daß er sich von
Zion für eine bestimmte Zeit getrennt hat, weil es ihn ohne Grund
verworfen hat. Er erklärt Zions Kindern, daß er ihre Mutter für eine
gewisse Zeit weggeschickt hat, weil diese gesündigt hat. Im mosaischen
Gesetz durfte ein Ehemann seiner Frau einen Scheidebrief geben, in dem
ihr Fehler (ihre Fehler) verzeichnet war(en). Dann mußte sie sein Haus
verlassen ( 5Mo 24,1 ). Israels Gefangenschaft war wie eine Frau, die
ihren Mann wegen ihrer Sünden verlassen muß. Daneben benutzt Jesaja noch
ein zweites Bild, wenn er von Söhnen spricht, die aufgrund einer großen
Schuld in die Sklaverei verkauft worden sind. Es war unvernünftig von
Israel, Gott zu verwerfen ( Jes 50,2 ). Dachte es etwa, Gott könnte es
nicht erlösen oder retten? Natürlich kann er. Er ist der Eine, der Regen
zurückhalten und Flüsse austrocknen kann (vgl. 5Mo 28,23-24 ).
Jes 50,4-6
(2) Der Gottesknecht wächst durch
Erfahrung ( Jes 50,4-9 )
In den Versen 4 - 9 spricht der
Knecht, denn er nennt Gott Gott, der Herr (V. 4 - 5.7.9 ). Täglich lehrt
Gott seinen Knecht, die Müden zu trösten (V. 4 ), und der Knecht lehnt
sich gegen diese Unterweisung nicht auf (V. 5 ). Ja, er gibt seinen Leib
denen, die ihn verfolgten (V. 6 ). Jesus wurde, bevor man ihn kreuzigte,
geschlagen, verspottet und bespuckt ( Mk 14,65; 15,16-20 ). In
Umständen, die weit schwieriger waren als die, denen Jesajas erste Leser
sich gegenübersahen, war der Knecht gehorsam und ordnete sich Gott unter
(vgl. 1Pet 2,22-23 ).
Jes 50,7-9
Der Knecht ist überzeugt, daß er
überwinden wird durch Gott, den HERRN, der ihm hilft (V. 7.9 ). Auch
wenn es nicht so aussieht, als ob er den Kampf gewinnen würde, ist er
überzeugt, daß er den Willen Gottes tut. Der Gottesknecht weiß, daß
diejenigen, die ihn fälschlich anklagen, ihm letztlich als ihrem Richter
gegenüberstehen und zuschanden werden. Sie werden vergehen wie von
Motten zerfressene Kleider (vgl. Jes 51,8 ).
Jes 50,10-11
(3) Die Ermahnung des Propheten ( Jes
50,10-11 )
Jesaja ermahnt die Nachfolger des
Knechtes - die den Herrn fürchten und seinem Wort gehorsam sind, die
aber in der Finsternis leben (d. h. in schwierigen Zeiten, wenn der
Knecht abgewiesen wird; ( V. 6 ) -, im Glauben zu wandeln und auf den
Herrn zu vertrauen. Wenn sie versuchen, in ihrem eigenen Licht zu
wandeln, werden sie das gleiche Los erleiden wie die, die ihn ablehnen.
Sie werden in Schmerzen darniederliegen (vgl. Lk 16,23.28 ; siehe
auch Offb 20,13-15; 21,8 ). Diese Ermahnung richtet sich an die, die zur
Zeit Jesajas lebten. Alle aber, die es ablehnen, auf den Herrn
zu vertrauen , werden die ewige Verdammnis erleiden.
b. Der Herr tröstet Jerusalem
( 51,17 - 52,10 )
(1) Jerusalem wird befreit werden
( Jes 51,17-52,6 )
Jes 51,17-23
Der Überrest (oder der Prophet) hatte
Gott gebeten, aufzuwachen (vgl. V. 9 ) und etwas zu tun. Nun bittet Gott
Jerusalem, wach zu werden (vgl. Jes 52,1 ), denn er wird etwas tun -
ihre Not nähert sich dem Ende. Die Bewohner Jerusalems hatten in der
Gefangenschaft den Becher des Zornes Gottes ausgetrunken (d. h. erlebt;
vgl. V. 21 ) - bis auf den Grund des Bechers (vgl. V. 22 ). Viele junge
Männer (Söhne) waren bei der furchtbaren Zerstörung Jerusalems getötet
worden (V. 18 ). Verwüstung, Schaden, Hunger und Schwert machen das
grausame Schicksal der Stadt deutlich (V. 19 ). Die Zerstörung war so
schrecklich, daß die Stadt doppeltes Elend erlebte. Junge Menschen
wurden durch den Zorn Gottes in den Straßen Jerusalems getötet (vgl.
V. 20 ).
Aber nun ist, so verkündet der Herr,
die Zeit des Gerichtes vorbei (V. 22 ). Nun wird das Gericht (wieder als
ein Becher dargestellt, der getrunken werden muß) an ihre Peiniger
gegeben, die über die toten Körper in Jerusalem gegangen waren (V. 23 ).
Die Babylonier, die Jerusalem vernichtet hatten, werden nun Gottes Zorn
erleiden.
Jes 52,1-6
Jerusalem soll nicht nur aufwachen ,
weil die Zeit seines Exils beinahe zu Ende ist (V. 1 ), sondern auch
weil es nun mit neuen Kleidern geschmückt werden wird, d. h. es wird
wieder aufgebaut werden. Die heidnischen Eroberer Jerusalems -
die Unbeschnittenen und Unreinen - werden niemals wieder die heilige
Stadt erobern und verunreinigen (vgl. Jes 48,2 ). Ohne Zweifel bezieht
sich dies auf die Zeit, wenn der Messias Gottes Reich auf der Erde
aufrichten wird, denn nur dann werden die Heiden niemals wieder die
Stadt unter ihren Füßen zertreten. Den Staub abschütteln bedeutet, mit
Trauern aufzuhören (Staub oder Asche auf dem Kopf war ein Zeichen des
Trauerns; vgl. Hi 2,12 ). Jerusalem wird von seinen Ketten befreit und
niemals wieder versklavt werden. Es war wegen seinen Sünden verkauft
worden (vgl. Jes 50,1 ), nun aber wird es erlöst werden ( gA?al , "aus
der Sklaverei freikaufen"). Gott jedoch muß nichts bezahlen. Er wird es
vielmehr in seiner freien Gnade zu sich zurückbringen, und auch
Jerusalem wird ihm nichts bezahlen müssen.
Nun gibt Gott einen kurzen Überblick
über die Geschichte der versklavten Nation. Sie war in Ägypten Sklave
gewesen und dann, erst vor kurzer Zeit, hatte Assyrien das Nordreich
erobert und auch von Juda Tribut genommen ( Jes 52,4 ). Nun würde eine
weitere Macht kommen, Babylon, und Juda wegnehmen, es verspotten und
über Gott lästern. Durch all dies soll die Macht des Herrn, sein Volk
jedesmal wieder zurückzubringen, ihnen zeigen, daß er der eine und
einzige Gott ist. Wenn sie einmal zu ihm im Glauben zurückfinden, werden
sie ihn erkennen .
Jes 52,7-8
(2) Der Herr kehrt zu Zion zurück
( Jes 52,7-8 )
Der Prophet bricht in Jubel aus
angesichts der guten Botschaft , die verkündet werden wird, wenn die
Zeit des Segens (von der in Jes 51,17-52,6 gesprochen wird) beginnt. Die
Israeliten erlebten zwar eine große Freude, als sie im Jahr 536 v. Chr.
aus Babylon zurückkehrten, aber die Freude, von der Jesaja in Jes
52,7-8 schreibt, wird erst eintreten, wenn Israels Messias nach Zion
zurückkehrt , um zu regieren. Seine Herrschaft wird eine Herrschaft des
Friedens sein.
Jes 52,9-10
(3) Der Überrest soll sich freuen
( Jes 52,9-10 )
Wenn der Herr zurückkehrt, wird der
gerechte Überrest voller Freude singen, denn er hat sein Volk getröstet
und erlöst . Dieses Werk der Gnade, das er für sie tut, wird allen
Völkern seine Macht ( Arm ; vgl. die Anmerkungen zu Jes 40,10 ) und das
Heil, das er bereitet hat, zeigen. (Zu die Enden der Erde vgl. die
Anmerkungen zu Jes 5,26 .)
c. Der Aufruf des Herrn zur Rückkehr
( 52,11 - 12 )
Jes 52,11-12
Wie schon im Auszug aus Ägypten und
Babel wird auch in der für Israel noch zukünftigen Rückkehr der gerechte
Überrest aufgerufen, von den Orten des Bösen, an denen sie leben,
wegzuziehen: Weicht, weicht, geht weg aus ihrer Mitte . Aber es wird
einen Unterschied geben: Sie werden nicht in Eile ausziehen müssen
(vgl. Jes 48,20 ). Weil der Herr mit ihnen ist und sie beschützt, werden
sie sich nicht fürchten müssen.
3. Der Knecht wird erhöht
( 52,13 - 53,12 )
Dieser Abschnitt ist vermutlich der
bekannteste im ganzen Buch Jesaja. Mehrere Teile daraus werden im Neuen
Testament zitiert: Jes 52,15 in Röm 15,21 , Jes 53,1 in Joh
12,38 und Röm 10,16 , Jes 53,4 in Mt 8,17 , Jes 53,7-8 in Apg
8,32-33 , Jes 53,9 in 1Pet 2,22 und Jes 53,12 in Lk 22,37 .
Der Hauptteil dieses Abschnittes
dreht sich um das Leiden und die Verwerfung des Gottesknechtes. Der
Hauptgedanke jedoch ist (in Jes 52,13; 53,11-12 ), daß sein Leiden zu
seiner Erhöhung und Herrlichkeit führen wird. Sein Leiden ist in der Tat
wichtig. Aber seine Herrlichkeit, die offenbart werden wird, ist ebenso
wichtig, denn sie wird zeigen, daß der Gottesknecht den Willen Gottes
freiwillig getan hat.
Der Knecht wird verworfen ( Jes
49-50 ), und dann wird der Überrest erhöht ( Jes 51,1-52,12 ). Nun wird
auch der Knecht erhöht ( Jes 52,13-53,12 ).
a. Die Reaktion des Volkes
( 52,13 - 15 )
Jes 52,13
Zwei wichtige Aussagen werden in
diesem Vers gemacht: Der Knecht wird weise handeln (wird's gelingen) und
tun, was der Herr von ihm möchte, und er wird hoch erhoben werden. Daß
er erhoben wird, bezieht sich nicht auf die Art seines Todes am Kreuz,
sondern darauf, daß er erhöht wird zur Rechten Gottes ( Phil 2,9; Kol
3,1; Hebr 1,3; 8,1; 10,12; 12,2; 1Pet 3,22 ).
Jesaja
Jes 52,14
Viele werden sich über den Knecht
entsetzen (dies könnte auch "von Scheu ergriffen sein" oder "erstaunt
sein" übersetzt werden). Wer aber sind diese "viele"? Vermutlich sind
Menschen in "vielen Völkern" und ihre "Könige" gemeint (V. 15 ). Nach
menschlichem Maßstab war Jesus, als er auf der Erde war, keineswegs
attraktiv ( Jes 53,3 ). Aber wenn die Menschen ihn bei seinem zweiten
Kommen sehen, werden alle, die ihn für unwichtig gehalten haben, durch
und durch erstaunt sein. Sie werden ihn aus einer völlig neuen
Perspektive sehen.
Jes 52,15
Der Knecht wird die Menschen
in vielen Völkern besprengen . "Besprengen" ist eng verknüpft mit der
Reinigung durch den Priester unter dem mosaischen Gesetz ( 3Mo 4,6;
8,11; 14,7 ). Dieser Knecht, den viele für überhaupt nicht entscheidend
gehalten haben, wird in Wirklichkeit das Wichtigste und Entscheidendste
für die Völker und ihre Könige schaffen, nämlich die Reinigung von der
Sünde (vgl. Joh 1,29; Hebr 10,14 ). Deshalb werden sie ihren Mund
schließen . Sie werden entsetzt darüber sein, daß sie die Lage so falsch
eingeschätzt hatten. Nun, da sie ihren Fehler erkennen, haben sie nichts
mehr zu sagen. Wenn sie ihn in seinem zweiten Kommen in seiner erhöhten
Stellung sehen werden, dann werden sie wirklich verstehen und klar
sehen.
Jesaja
Jes 53,2
Trotz dieser Klage über die wenigen
Gläubigen (V. 1 ) wird der Überrest erkennen, daß an der Erscheinung des
Knechtes nichts ist, was eine große Nachfolgerschaft anziehen könnte
(vgl. V. 3 ). Er wuchs vor Gott auf wie ein Reis (d. h. ein Sproß aus
der Linie Davids; vgl. Jes 11,1 ) und wie eine Wurzel aus dürrem
Erdreich , d. h. aus einem unfruchtbaren Boden (geistlich gesehen), auf
dem man keine große Pflanze erwarten würde. In seiner Erscheinung sah er
nicht aus wie eine königliche Person (in Schönheit und Majestät). Der
Überrest entschuldigt die Menschen, die den Gottesknecht abgelehnt
haben, nicht. Er erklärt lediglich, warum das Volk ihn verworfen hat.
Jes 53,3
Das Volk
Israel verachtete und verwarf den Gottesknecht, der Schmerzen ( maK?OB ,
"Pein" oder "Kummer") und Krankheit ( HWlI ; vgl. die Anmerkungen zu
"Krankheit" in V. 4 ) erlebte. Er war jene Art von Mensch, die man
meistens nicht gerne beachtet, sondern die abgelehnt werden. Aus diesen
Gründen achtete ihn das Volk nicht. Es hielt ihn nicht für wichtig. Aber
er war und ist der wichtigste Mensch der ganzen Welt, denn er ist der
Knecht Gottes.
Jes 53,4
(2) Israel erkennt den
stellvertretenden Tod des Knechtes ( Jes 53,4-6 )
Zwar erkannte das Volk die Bedeutung
des Messias damals nicht. Aber es wird eine Zeit kommen, in der die
Nation erkennen wird , daß der Knecht die Folgen ihrer Sünde getragen
hat. Daß er unsere Krankheit und Schmerzen ( maK?OB ; vgl. die
Anmerkungen zu V. 3 ) auf sich genommen hat, spricht von den Folgen der
Sünde. Das Verb trug (vgl. V. 12 ) ist die Übersetzung des hebräischen
Wortes nARA? , "tragen". Daß er unsere "Krankheiten" ( HWlI , das
gleiche Wort wie in V. 3 ) getragen hat, bezieht sich auf die Krankheit
der Seele. Daß er in seinem irdischen Wirken auch die körperlichen
Krankheiten vieler Menschen geheilt hat (aber nicht aller Menschen), ist
ein Hinweis auf sein größeres Werk am Kreuz. Natürlich heilt er auch
heute noch physische Krankheiten (aber nicht alle). Das Größere aber ist
die Heilung der Seele, die Errettung von der Sünde. Daß dies in Jes
53 gemeint ist, wird durch die Worte "Missetat" (V. 5.8 ), "Sünden"
(V. 5.11 ), "Sünde" (V. 6.12 ) und "Übeltäter" (V. 9.12 [zweimal])
deutlich. Stellvertretend nahm der Gottesknecht alle Sünden (und durch
Sünde hervorgerufene geistliche Krankheiten) des Volkes (und der ganzen
Welt) auf sich und trug ( sABal , "eine Last tragen"; vgl. Jes 46,4.7 )
sie (vgl. 1Pet 2,24; Jes 3,18 ). Als Jesus gekreuzigt wurde, meinte
Israel, daß seine Leiden ( geplagt, geschlagen und gemartert ; vgl. Jes
53,7 ) verdient seien, weil er Gott gelästert habe. In Wirklichkeit aber
trug er das Gericht, das dessen Sünde verlangte.
Jes 53,5
Verwundet, zerschlagen, Strafe,
Wunden sind Worte, die beschreiben, was die Menschen des Überrestes über
den Zustand des Knechtes, den dieser um ihretwillen und wegen
ihrer Missetat ( peSaZ , "Aufruhr"; vgl. V. 8 ; Jes 1,2 )
und Sünden erleiden mußte, erkennen. Wer an ihn glaubt, wird statt
innerer Angst oder Kummer inneren Frieden haben (vgl. die Anmerkungen zu
"Krankheit" in Jes 53,4 ) und geistlich geheilt werden. Seine Wunden,
die ihm durch die Soldaten beigebracht wurden und seinen Tod
herbeiführten, sind die Heilmittel zur Errettung für die geistlichen
Wunden der Gläubigen. Das physische Leid und der Todeskampf Jesu waren
groß und stark. Aber sein Gehorsam gegenüber dem Vater wurde ihm
zugerechnet (vgl. Phil 2,8 ). Sein Tod versöhnte den Zorn Gottes gegen
die Sünde und ermöglichte es ihm, die Sünden des Volkes (und der
anderen, die an ihn glauben) zu "übersehen", weil durch den
stellvertretenden Tod des Gottesknechtes bereits für sie bezahlt worden
ist.
Jes 53,6
Der Überrest der Erlösten (und auch
andere) wird anerkennen, daß er schuldig ist und daß der Herr den Knecht
zum Objekt seines Zornes gemacht hat, um seine Sünde wegzunehmen. Schafe
neigen dazu, miteinander zu laufen. Wenn also das führende Schaf sich
von dem Weg abwendet, werden dies gewöhnlich alle Schafe tun. Sie neigen
dazu, dem Leithammel zu folgen, was oft gefährlich ist. Auf ähnliche
Weise hat sich auch Israel (vgl. 1Pet 2,25 ) von dem Herrn, vom Halten
seiner Gebote abgewandt. Letztlich bedeutet Sünde, daß man seinen
eigenen Weg geht, statt Gottes Weg. Diese Sünde muß bestraft werden .
Der Herr hat die Strafe für die Sünde (vgl. Jes 53,11 ) nicht auf das
"Schaf" (Israel und die anderen Sünder) gelegt, sondern auf den Knecht
Gottes, der an dessen Stelle gestorben ist.
Jes 53,7
(3) Israels Bericht über den Tod des
Gottesknechtes ( Jes 53,7-9 )
Wie schon gesagt (V. 6 ), haben
Schafe die Neigung, einander nachzulaufen, auch in ihr Verderben hinein.
In Vers 7 dagegen wird die stille, sanfte Natur der Schafe betont.
Israel, das viele Schafe sah, die geschert oder als Opfer getötet
wurden, war sich der hingebungsbereiten Natur der Schafe durchaus
bewußt. Jesus als das Lamm Gottes ( Joh 1,29 ) gab sich still dem Tod
hin. Er versuchte nicht, jene aufzuhalten, die sich gegen ihn gestellt
hatten. Er blieb stumm und verteidigte sich nicht ( Mt 26,63 a; Mt
27,14; 1Pet 2,23 ). Bereitwillig ließ er sich zum Tod führen, denn er
wußte, daß dieser Tod denen zugute kommen würde, die an ihn glauben.
Jes 53,8
Nach Angst (in Gefangenschaft und
Fesseln; Joh 18,12.24 ) und Gericht (verurteilt zu sterben; Joh 19,16 )
wurde Jesus zu seinem Tode geführt. Er starb nicht wegen irgendwelcher
eigener Sünden (denn er, der Sohn Gottes, war sündlos; 2Kor 5,21; Hebr
4,15; 1Joh 3,5 ), sondern für die Sünden (peÜa`, vgl. Jes 53,5 )
anderer. Daß er weggenommen wurde, bedeutet, daß er gestorben ist. Es
steht parallel zu dem aus dem Lande der Lebendigen weggerissen sein,
eine offensichtliche Bezugnahme auf den Tod, und dem geplagt werden. Die
Worte Wer kann von seinen Nachkommen sprechen? (andere Übers.: "Wer kann
sein Geschick ermessen?") bedeuten, daß er in der Blüte seines Lebens
abgeschnitten wurde und keine Nachkommen hinterlassen hat. Es ist auch
möglich, diese Worte mit "Und wer von seiner Generation kümmerte sich
darum" zu übersetzen. Dann würde es bedeuten, daß nur wenige von denen,
die damals lebten, seinen Tod für wichtig hielten. Einige Verben in
diesem Vers ("abgeschnitten", "geplagt") und ähnlich in
Vers 4 ("geschlagen", "gemartert") und Vers 5 ("zerschlagen") deuten
durch ihre Passiv-Form darauf hin, daß dies durch Gott, den Vater
selbst, geschehen ist (vgl. V. 10 ; 2Kor 5,21 ; Gott hat ihn für uns zur
Sünde gemacht).
Jes 53,9
Die Soldaten, die Jesus gekreuzigt
haben, wollten ihn offenbar mit den Gottlosen begraben, so wie die
beiden Kriminellen neben ihm ( Joh 19,31 ). Er aber wurde
bei Reichen (so der hebr. Text), in dem Grab eines reichen Mannes namens
Josef ( Mt 27,57-60 ), begraben.
Jes 53,10
(4) Der Herr verspricht Segen für den
Knecht ( Jes 53,10-12 )
Das Leiden und der Tod des
Gottesknechtes war der Wille des HERRN . In dieser Hinsicht ist er von
der Schöpfung der Welt an geschlachtet ( Offb 13,8 ). Die Aussage,
daß der HERR das Leben des Knechtes zum Schuldopfer gegeben hat,
bedeutet nicht, daß das Leben Jesu den Zorn Gottes versöhnt hat, sondern
daß sein Leben, das im Tod gipfelte, das Opfer für die Sünden ist. Das
Wort für "Schuldopfer" ist ?ASAm . Es wird in 3Mo 5,15; 6,5; 19,21 und
anderswo benutzt, um ein Opfer zu bezeichnen, das Sünde versöhnt.
Sein Tod und Begräbnis schien das
Ende seiner Existenz zu sein (er war "weggerissen"; Jes 53,8 ). In
Wirklichkeit aber wird Jesus aufgrund seiner Auferstehung Nachkommen
haben (diejenigen, die an ihn glauben, werden zu Kindern Gottes; Joh
1,12 ), und er wird in die Länge leben (für immer und ewig als der Sohn
Gottes). Er wird gesegnet sein ( überwinden ; vgl. Jes 53,12 a), weil er
dem Willen (Plan) des Herrn gehorsam war.
Jes 53,11
Sein Leiden , das auch seinen Tod
einschließt, führte zum Leben (seiner Auferstehung). Zufrieden darüber,
daß sein stellvertretendes Werk vollendet ist ("Es ist vollbracht"; Joh
19,30 ), kann er nun die vielen (vgl. Jes 53,12 ) rechtfertigen (für
gerecht erklären, die an ihn glauben; vgl. Röm 1,17; 3,24 ). Durch seine
Erkenntnis könnte auch übersetzt werden mit "durch die Erkenntnis von
ihm". Er trug die Strafe (vgl. V. 4.6 ) für ihre Sünden (vgl. V. 6 ), so
daß viele Menschen nicht mehr sterben müssen. Weil er starb, dürfen sie
leben.
Jes 53,12
Der Knecht, der bereitwillig Gottes
Plan erfüllt hat, wird erhöht (vgl. Jes 52,13 ). Hinter den
Worten Beute und Raub haben steht das Bild eines Feldherrn, der nach
gewonnenem Kampf an der Beute des Feindes teilhat (vgl. Ps 68,19; Eph
4,7-8 ). Weil er unter die Übeltäter gerechnet worden ist, d. h. also,
weil er wie ein Sünder angesehen wurde (vgl. Mt 27,38 ) und die Sünde
(vgl. Jes 53,6 ) von vielen (d. h. von jedem Menschen) getragen hat, ist
er nun erhöht und gibt denen, die an ihn glauben, Teil an den Früchten
dieser Erhöhung. Weil er lebt (vgl. V. 10 ), tritt er nun (im Gebet;
vgl. Röm 8,34; Hebr 7,25 ) für Übertreter (verwandt mit dem Wort peSaZ ,
"Missetat[en]", in Jes 53,5.8 ) ein.
Dieser Abschnitt gibt uns ein
erstaunlich vollständiges Bild dessen, was der Tod Jesu Christi für
Israel ( Joh 11,49-51 ) und die ganze Welt ( 1Joh 2,2 ) bewirkt hat.
Sein Tod hat Gottes gerechtes Verlangen nach Gericht über die Sünde
gestillt und so den Weg für jeden freigemacht, im Glauben zu Gott zu
kommen, um von der Sünde gerettet zu werden.
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