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Jesaja  Walvoord Übersicht für Youtube

Jesaja  59 bis 66


Jesaja 59-66 mit jeweils etwa 15 Schlagworten:

Jesaja 59

  1. Gottes Arm nicht zu kurz: Gottes Arm ist nicht zu kurz, um zu helfen.
  2. Gottes Ohr nicht taub: Gottes Ohr ist nicht taub, um zu hören.
  3. Sünden trennen von Gott: Sünden trennen das Volk von Gott.
  4. Unrecht und Gewalt: Unrecht und Gewalt im Volk.
  5. Gerechtigkeit weicht: Gerechtigkeit weicht.
  6. Wahrheit fehlt: Wahrheit fehlt.
  7. Finsternis bedeckt die Erde: Finsternis bedeckt die Erde.
  8. Gottes Gerechtigkeit: Gottes Gerechtigkeit wird kommen.
  9. Gottes Arm wird helfen: Gottes Arm wird helfen.
  10. Gottes Geist kommt: Gottes Geist kommt.
  11. Gottes Bund: Gottes Bund mit seinem Volk.
  12. Gottes Wort bleibt: Gottes Wort bleibt ewig.
  13. Gottes Zorn: Gottes Zorn über die Ungerechten.
  14. Gottes Heil: Gottes Heil für die Gerechten.
  15. Hoffnung für die Gerechten: Hoffnung auf Gottes Heil und Gerechtigkeit.

Jesaja 60

  1. Steh auf, werde licht: Aufruf an Zion, aufzustehen und licht zu werden.
  2. Herrlichkeit des Herrn: Die Herrlichkeit des Herrn geht auf über Zion.
  3. Völker kommen zum Licht: Völker kommen zum Licht Zions.
  4. Reichtum der Völker: Der Reichtum der Völker wird nach Zion gebracht.
  5. Söhne kommen von fern: Söhne Zions kommen von fern.
  6. Töchter werden getragen: Töchter Zions werden getragen.
  7. Freude und Jubel: Freude und Jubel in Zion.
  8. Gottes Herrlichkeit: Gottes Herrlichkeit wird offenbart.
  9. Gottes Segen: Gottes Segen für Zion.
  10. Gottes Treue: Gottes Treue zu seinen Verheißungen.
  11. Gottes Frieden: Gottes Frieden für Zion.
  12. Gottes Gerechtigkeit: Gottes Gerechtigkeit für Zion.
  13. Gottes Heil: Gottes Heil für Zion.
  14. Gottes Verheißung: Gottes Verheißung für Zion.
  15. Hoffnung für Zion: Hoffnung auf Gottes Heil und Gerechtigkeit.

Jesaja 61

  1. Geist des Herrn: Der Geist des Herrn ist auf mir.
  2. Gesalbter: Der Gesalbte verkündet gute Botschaft.
  3. Arme froh machen: Der Gesalbte macht die Armen froh.
  4. Gebrochene Herzen verbinden: Der Gesalbte verbindet die gebrochenen Herzen.
  5. Gefangene befreien: Der Gesalbte befreit die Gefangenen.
  6. Gefangene ins Licht führen: Der Gesalbte führt die Gefangenen ins Licht.
  7. Gottes Gnadenjahr verkünden: Der Gesalbte verkündet Gottes Gnadenjahr.
  8. Tag der Rache verkünden: Der Gesalbte verkündet den Tag der Rache.
  9. Trauernde trösten: Der Gesalbte tröstet die Trauernden.
  10. Asche gegen Schmuck tauschen: Der Gesalbte tauscht Asche gegen Schmuck.
  11. Trauergewand gegen Festkleid tauschen: Der Gesalbte tauscht Trauergewand gegen Festkleid.
  12. Verzagten Geist gegen Lobgesang tauschen: Der Gesalbte tauscht den verzagten Geist gegen Lobgesang.
  13. Gottes Gerechtigkeit: Gottes Gerechtigkeit wird offenbart.
  14. Gottes Heil: Gottes Heil durch den Gesalbten.
  15. Hoffnung für die Bedrängten: Hoffnung auf Gottes Heil und Gerechtigkeit.

Jesaja 62

  1. Zion um Gerechtigkeit willen: Um Zions willen schweige ich nicht.
  2. Jerusalem um Heil willen: Um Jerusalems willen ruhe ich nicht.
  3. Gottes Gerechtigkeit: Gottes Gerechtigkeit wird offenbart.
  4. Gottes Heil: Gottes Heil wird wie eine Fackel brennen.
  5. Völker sehen Gottes Gerechtigkeit: Völker werden Gottes Gerechtigkeit sehen.
  6. Könige sehen Gottes Herrlichkeit: Könige werden Gottes Herrlichkeit sehen.
  7. Neuer Name für Zion: Zion wird einen neuen Namen erhalten.
  8. Gott freut sich über Zion: Gott freut sich über Zion.
  9. Gott jubelt über Zion: Gott jubelt über Zion.
  10. Wächter auf Zions Mauern: Wächter werden auf Zions Mauern stehen.
  11. Gott erinnert an sein Wort: Gott wird an sein Wort erinnert.
  12. Gottes Hand wird erheben: Gottes Hand wird sich erheben.
  13. Gottes Schwur: Gott schwört bei seiner Rechten.
  14. Gottes Treue: Gottes Treue zu seinen Verheißungen.
  15. Hoffnung für Zion: Hoffnung auf Gottes Heil und Gerechtigkeit.

Jesaja 63

  1. Wer kommt von Edom?: Frage, wer von Edom kommt.
  2. Rot gefärbte Kleider: Der Kommende hat rot gefärbte Kleider.
  3. Groß in seiner Kraft: Der Kommende ist groß in seiner Kraft.
  4. Gerechtigkeit verkünden: Der Kommende verkündet Gerechtigkeit.
  5. Gottes Zorn: Gottes Zorn über seine Feinde.
  6. Gottes Rache: Gottes Rache an seinen Feinden.
  7. Gottes Barmherzigkeit: Gottes Barmherzigkeit für sein Volk.
  8. Gottes Taten in der Vergangenheit: Erinnerung an Gottes Taten in der Vergangenheit.
  9. Gottes Geist: Gottes Geist unter dem Volk.
  10. Gottes Zorn über Israel: Gottes Zorn über Israel.
  11. Gottes Barmherzigkeit für Israel: Gottes Barmherzigkeit für Israel.
  12. Gottes Treue: Gottes Treue zu seinen Verheißungen.
  13. Gottes Heil: Gottes Heil für sein Volk.
  14. Gottes Gerechtigkeit: Gottes Gerechtigkeit wird offenbart.
  15. Hoffnung für Gottes Volk: Hoffnung auf Gottes Heil und Gerechtigkeit.

Jesaja 64

  1. Gott, zerreiß den Himmel: Aufruf an Gott, den Himmel zu zerreißen.
  2. Gott, komm herab: Aufruf an Gott, herabzukommen.
  3. Gottes Zorn: Gottes Zorn über das Volk.
  4. Sünden des Volkes: Die Sünden des Volkes.
  5. Unreinheit: Das Volk ist unrein.
  6. Gerechtigkeit wie ein schmutziges Kleid: Gerechtigkeit ist wie ein schmutziges Kleid.
  7. Gott vergessen: Das Volk hat Gott vergessen.
  8. Gottes Zorn über die Väter: Gottes Zorn über die Sünden der Väter.
  9. Gottes Barmherzigkeit: Gottes Barmherzigkeit für das Volk.
  10. Gott ist unser Vater: Gott ist unser Vater.
  11. Gott ist unser Töpfer: Gott ist unser Töpfer.
  12. Gottes Heil: Gottes Heil für das Volk.
  13. Gottes Gerechtigkeit: Gottes Gerechtigkeit wird offenbart.
  14. Gottes Treue: Gottes Treue zu seinen Verheißungen.
  15. Hoffnung für das Volk: Hoffnung auf Gottes Heil und Gerechtigkeit.

Jesaja 65

  1. Gott lässt sich finden: Gott lässt sich von denen finden, die ihn nicht suchten.
  2. Gott lässt sich anrufen: Gott lässt sich von denen anrufen, die ihn nicht anriefen.
  3. Ungehorsames Volk: Anklage gegen ein ungehorsames Volk.
  4. Götzendienst: Anklage gegen Götzendienst.
  5. Gottes Gericht: Gottes Gericht über die Ungerechten.
  6. Gottes Segen: Gottes Segen für die Gerechten.
  7. Neuer Himmel und neue Erde: Verheißung eines neuen Himmels und einer neuen Erde.
  8. Neues Jerusalem: Verheißung eines neuen Jerusalem.
  9. Freude und Jubel: Freude und Jubel in Jerusalem.
  10. Gottes Schöpfung: Gottes Schöpfung wird neu sein.
  11. Gottes Gerechtigkeit: Gottes Gerechtigkeit wird offenbart.
  12. Gottes Heil: Gottes Heil für die Gerechten.
  13. Gottes Treue: Gottes Treue zu seinen Verheißungen.
  14. Gottes Verheißung: Gottes Verheißung für die Gerechten.
  15. Hoffnung für die Gerechten: Hoffnung auf Gottes Heil und Gerechtigkeit.

Jesaja 66

  1. Gottes Thron: Der Himmel ist Gottes Thron.
  2. Gottes Fußschemel: Die Erde ist Gottes Fußschemel.
  3. Gottes Haus: Was für ein Haus wollt ihr mir bauen?
  4. Gottes Zorn über die Ungerechten: Gottes Zorn über die Ungerechten.
  5. Gottes Segen für die Gerechten: Gottes Segen für die Gerechten.
  6. Neues Jerusalem: Verheißung eines neuen Jerusalem.
  7. Freude und Jubel: Freude und Jubel in Jerusalem.
  8. Gottes Schöpfung: Gottes Schöpfung wird neu sein.
  9. Gottes Gericht: Gottes Gericht über die Ungerechten.
  10. Gottes Heil: Gottes Heil für die Gerechten.
  11. Gottes Gerechtigkeit: Gottes Gerechtigkeit wird offenbart.
  12. Gottes Treue: Gottes Treue zu seinen Verheißungen.
  13. Gottes Verheißung: Gottes Verheißung für die Gerechten.
  14. Gottes Macht: Gottes Macht und Souveränität.
  15. Hoffnung für die Gerechten: Hoffnung auf Gottes Heil und Gerechtigkeit.


b. Die Rettung kommt durch Gottes Eingreifen

( Jes 59 )

 

Wegen der Verdorbenheit des Volkes kann die nationale Rettung und der Wohlstand nur durch Gottes Eingreifen geschehen. In Kapitel 59 spricht der Herr wieder von den Sünden der Menschen und davon, daß er das Heil aufgrund des Bundes mit Abraham bereitet hat.

(1) Der Herr kann retten ( Jes 59,1 )

 

 

Jes 59,1

 

Der Prophet erinnert das Volk daran, daß der Herr sie trotz der schwierigen Umstände retten kann. Er ist mächtig genug - sein Arm (vgl. V. 16 ; siehe auch die Anmerkungen zu Jes 40,10 ) ist nicht zu kurz . Er sorgt sich um sie - seine Ohren sind nicht hart geworden, so daß er nicht mehr hören könnte. Dadurch wird deutlich, daß nur eines nötig ist: daß Israel zu Gott um Hilfe ruft. Dann wird er kommen und es retten.

 

 

Jes 59,2-8

 

(2) Israels geistliche Verdorbenheit ( Jes 59,2-15 a)

 

Obwohl der Herr dazu fähig ist, es zu retten, trennen die Sünden es von dem Herrn (vgl. Ps 66,18; Spr 28,9 ). Er kann es zwar hören ( Jes 59,1 ), aber er will es nicht (V. 2 ). Sünde hindert Gebete daran, erhört zu werden (vgl. Ps 66,18 ). Zu diesen Sünden gehören hier Mord, Lüge, Ungerechtigkeit (vgl. Jes 59,9.11.14-15 ) und das Planen des Bösen (V. 3 - 4 ). Die Menschen verhalten sich wie giftige, tödliche Schlangen ( Nattern ), denn sie verletzen einander. Aber so wie die Menschen durch Spinnweben hindurchsehen können, die daher auch als Kleider ungeeignet sind (V. 6 ), so kann Gott durch ihre bösen Taten hindurchsehen und sie dafür richten. Sie beeilen sich, Böses zu tun und anderen Menschen Verderben zu bringen (V. 7 ). Beständig gehen sie auf bösen Wegen. Deshalb kennen sie auch keinen Frieden (vgl. Jes 48,22; 57,20-21 ).

 

 

Jes 59,9-15 a

 

Hier nun benutzt der Prophet das Pronomen der ersten Person Plural ( uns, wir, unser ) und identifiziert sich sozusagen mit dem Volk (vgl. Jes 6,5 ). Israel ist geistlich derart verdorben, ohne Recht (vgl. Jes 59,4.11.14-15 ) und Gerechtigkeit , daß es ist, als ob es in Finsternis lebte und blind oder tot wäre. Deshalb sind die Unterdrückten zornig wie brummende Bären und klagen wie Tauben . Sie wollen Recht und Hilfe, aber sie finden sie nicht (V. 11 ). Jesaja bekennt, daß den Menschen ihre vielen Sünden , ihre bewußte Rebellion (vgl. Jes 1,5; 58,1 ) gegen den Herrn, ihr Lügen, ihre Ungerechtigkeit und ihre Unehrlichkeit bewußt sind ( Jes 59,12-15 a).

 

 

Jes 59,15-16 (Jes 59,15b-16a)

 

(3) Der Herr verspricht, Israel zu helfen ( Jes 59,15 b. 16-21 )

 

Aufgrund seiner großen Verdorbenheit (V. 2 - 15 a) kann nur der Herr das Volk noch retten. Seine Ungerechtigkeit (vgl. V. 4.9.11.14 ) mißfällt ihm. Er weiß, daß es niemand gibt, der für es eintreten würde. Jesaja sagt nicht, daß der Herr nicht eingreifen möchte, sondern daß Israel absolut unfähig ist, sich selbst zu helfen. Nur Gott kann dem Volk noch helfen. Dies gilt in bezug auf die Errettung für alle und alles. Niemand kann sich selbst retten. Nur Gott kann Sünden vergeben und das Herz eines Menschen neu machen.

 

Jes 59,16-20 (Jes 59,16b-20)

 

In seiner Macht (durch seinen Arm ; vgl. V. 1 und die Anmerkungen zu Jes 40,10 ) bereitet Gott das Heil, sowohl geistlich als auch physisch, für ihn (Israel wird hier sozusagen als ein Mann personifiziert). Wie ein Soldat geht Gott daran, für sein Volk zu kämpfen. Gerechtigkeit ist sein Brustpanzer und Heil sein Helm (vgl. Paulus, der dieses Bild ebenfalls benutzt; Eph 6,14.17 ). Gottes andere Waffen sind Vergeltung und Eifer . Dieser Vers ( Jes 59,17 ) bedeutet, daß Gott Gerechtigkeit und Heil (vgl. V. 16 ) für sein Volk bereitet, indem er seine Vergeltung über seine Feinde kommen läßt (V. 18 ). Dadurch werden die Menschen überall seine Herrlichkeit anerkennen, seine übergroße Majestät und Stärke ( wie ein reißender Strom ). Wenn der Herr das Gericht über seine Feinde ausübt (bei dem zweiten Kommen Christi), dann wird der Messias nach Zion gehen. Er wird der Erlöser für jene Israeliten sein (vgl. die Anmerkungen zu Jes 41,14 ), die Buße tun und zu ihm umkehren ( Jes 59,20 ). Durch die Hoffnung auf die herrliche Zukunft soll das Volk zu dieser Umkehr ermutigt werden.

 

 

Jes 59,21

 

Wenn der Messias zum Gericht zurückkehrt (V. 18 ), dann wird er seinen Bund (an anderen Stellen der Neue Bund genannt; vgl. Jer 31,31 ) aufrichten, seinen Geist auf die gläubigen Israeliten ausgießen (vgl. Hes 36,27 a; Joe 3,1 ) und seine Worte in sie hineinlegen ( Jer 31,33-34; Hes 36,27 b).

 

 

c. Frieden und Wohlstand werden kommen

( Jes 60 )

 

(1) Gottes Herrlichkeit kommt über Israel ( Jes 60,1-3 )

 

 

Jes 60,1-3

 

Durch das Erlösungswerk des Herrn ( Jes 59,19 a. Jes 59,20 - 21 ) wird auf Israel Licht (Segen) fallen. Israel selbst wird dann zu scheinen beginnen und für die Völker zu einem geistlichen Licht werden. Es wird ihnen Gottes Wort und seine Herrlichkeit offenbaren. So wird es zu einem Werkzeug für die Beseitigung der geistlichen Finsternis, die diese Welt beherrscht (vgl. Jes 29,18; Joh 12,35; Apg 26,18; Röm 2,19; Kol 1,13; 1Pet 2,9 ). Wenn der Herr zurückkehrt, um unter seinem Volk zu leben ( Jes 60,2 ), dann werden die Völker durch das Licht seiner Herrlichkeit angezogen werden (vgl. V. 19 - 20 ) und nach Israel ziehen, um dieses Licht (den Segen der Errettung aus der geistlichen Finsternis) zu erlangen. Dies wird im Tausendjährigen Reich geschehen. Zwar wird jeder, der in dieses Reich hineinkommt, gerettet sein. Aber im Verlauf der 1000 Jahre werden viele Menschen auf der Erde geboren werden. Viele von ihnen finden das Heil durch das, was Gott für Israel tut.

 

 

Jes 60,4-9

 

(2) Der Reichtum der Völker kommt nach Israel ( Jes 60,4-9 )

 

Wenn das Volk Israel am Anfang des Tausendjährigen Reiches in sein Land versammelt wird, dann werden seine Söhne von weit her kommen (vgl. V. 9 ). Auch Israel wird über die Erlösten aus den Nationen jubeln (V. 5 , den "Schafen" aus Mt 25,31-46 ), die an dem Gottesdienst Israels in Jerusalem teilnehmen wollen (vgl. Sach 14,16-19 ). Diese Menschen werden Reichtum nach Israel bringen (vgl. Jes 60,11; 61,6; Hag 2,7-8; Sach 14,14 ). Als Beispiel für diesen Reichtum werden genannt: Gold, Räucherwerk, Herden, Widder und Silber ( Jes 60,6-7.9 ). An Nationen, die diese Reichtümer bringen, werden als Beispiele aufgezählt: (a) Midian , südlich des Toten Meeres, (b) Efa , ein midianitischer Stamm, da Midian der Vater Efas war ( 1Mo 25,4; 1Chr 1,33 ), (c) Saba , vermutlich das Land der Sabäer in Südwest-Arabien (vgl. die Anmerkungen zu Jes 43,3 ), (d) Kedar in Nord-Arabien und (e) Tarsis (vermutlich im Südwesten Spaniens; vgl. die Anmerkungen zu Jes 23,1 ), dessen Schiffe nicht nur Reichtümer, sondern auch Israeliten an Bord haben werden. Ein Teil dieser Reichtümer wird zum Opfern benutzt ( Jes 60,7 ; vgl. Jes 56,6-7 ) und zum Schmücken des Tempels (vgl. Jes 60,13 ), der ohne Zweifel der Tempel im Tausendjährigen Reich ist ( Hes 40-43 ). Dieser Reichtum, der eilig herzugebracht wird ( Jes 60,8 ), wird dazu dienen, daß der Herr geehrt wird, dessen Herrlichkeit in Israel offenbar geworden ist (vgl. V. 21 ; Jes 35,2; 46,13; 49,3; 55,5; 61,3; 62,3 ).

 

 

Jes 60,10-14

 

(3) Die Völker werden Israel anerkennen ( Jes 60,10-14 )

 

Israel wird den obersten Rang in der politischen, ökonomischen, religiösen und sozialen Ordnung der Welt einnehmen. Fremde und Könige (vgl. V. 3.11 ) werden dabei helfen, Jerusalems Mauern wieder aufzubauen, und so Gottes Gnade und Barmherzigkeit deutlich machen, die seinem Zorn gegenüberstehen (vgl. Jes 57,16-18 ). Der Fluß der Reichtümer nach Jerusalem hinein wird nicht abbrechen ( Jes 60,11 ). Jedes Volk, das sich gegen Israel stellt, wird von Gott verwüstet (V. 12 ).

Auch aus dem Libanon wird man Holz für den Bau des Tempels bringen und so diesen wieder zu einem Ort der Schönheit für den Herrn machen (vgl. V. 7 ). Gott nennt den Tempel sein Heiligtum und den Ort seiner Füße . Die Menschen aus den Völkern, die Israel früher abgelehnt haben, werden erkennen, daß Jerusalem (hier Zion genannt) die von Gott erwählte Stadt ist, der Ort, an dem er wohnt.

 

 

Jes 60,15-16

 

(4) Die Gerechtigkeit kommt zu Israel ( Jes 60,15-22 )

 

In dieser Zeit des Segens wird die Gerechtigkeit überall im Land sichtbar werden. Gott wird Israel, das bisher verlassen und gehaßt war (V. 14 ), nun zu einer Pracht für andere machen. So wie ein Kind durch seine Mutter, die es stillt, seine Nahrung bekommt, wird Israel durch den Reichtum der Völker erhalten werden (V. 16 ; vgl. V. 5.11 ; Jes 61,6 ). Dieser Segen wird Israel dazu führen, immer deutlicher zu erkennen, daß der Herr wirklich der einzige Gott der Welt ist, ihr Heiland (vgl. die Anmerkungen zu Jes 43,11 ), ihr Erlöser (vgl. die Anmerkungen zu Jes 41,14 ) und der Mächtige Jakobs (vgl. Jes 49,26 ).

 

 

Jes 60,17-22

 

Zu dem Reichtum, der nach Jerusalem gebracht wird (vgl. V. 5 - 9 ), gehören nicht nur Gold und Silber (die schon in V. 9 erwähnt sind), sondern auch Bronze und Eisen . Die Stadt wird voller Frieden und Freude sein. Der Herr wird sie als ihr Licht und ihre Herrlichkeit (V. 19 ; vgl. V. 1 - 2 ) beschützen. Ihr Volk wird gerecht sein und Gottes Herrlichkeit (V. 21 , vgl. die Anmerkungen zu V. 9 ) offenbaren. Sie werden ein großes Volk sein (V. 22 ). Das Tausendjährige Reich wird wie ein Traum sein, nach dem sich viele Menschen gesehnt haben.

 

2. Das Kommen des Messias und das Kommen des Vaters

(61,1 - 63,6)

 

a. Das Kommen des Messias

( Jes 61 )

 

Jes 61,1-3

 

In Vers 1 werden alle drei Personen der Dreieinigkeit erwähnt: der Geist, der Herr und der Messias . Aus drei Gründen bezieht sich das mich hier auf den Messias (1) Die Verbindung zwischen der Salbung und dem Heiligen Geist weist auf den Messias hin. Die beiden ersten Könige Israels, Saul und David, wurden nach ihrer Salbung mit Öl durch den Heiligen Geist gesegnet ( 1Sam 10,1.10; Jes 16,13 ). Auch Christus wurde in ähnlicher Weise durch den Heiligen Geist zum König Israels gesalbt ( Mt 3,16-17 ). Das hebräische Wort für Messias ( mASIaH ) bedeutet "der Gesalbte", und Christus ( christos , von chriO , "salben") ist die griechische Entsprechung von mASIaH . (2) Ein Teil dieses Abschnittes wurde von Jesus vorgelesen ( Lk 4,18-19 ) und auf sich selbst gedeutet. (3) Die Aufgabe dieses Gesalbten ist die gleiche, die auch Jesus hatte: gute Botschaft zu bringen , zu heilen und zu befreien ( Jes 61,1 ; vgl. Jes 42,7 ), zu verkündigen ein gnädiges Jahr und Vergeltung ( Jes 61,2 ) und zu trösten (V. 2 - 3 ). Als Jesus diese Stelle vorlas, hörte er in der Mitte nach den Worten "ein gnädiges Jahr" plötzlich auf ( Lk 4,18-19 ). Auf diese Weise zeigte er, daß sein Werk auf zwei Erscheinungen aufgeteilt ist. Bei seinem ersten Kommen war seine Aufgabe, die Dinge zu erfüllen, die in Jes 61,1-2 a stehen. Bei seinem zweiten Advent wird er tun, was in Vers 2 b - 3 ausgesagt ist. Wenn er wiederkommt, wird er das Gericht über die Ungläubigen bringen ( Mi 5,14; Offb 19,15-20 ). Dies wird ein Tag der Vergeltung Gottes sein (vgl. Jes 34,8; 35,4; 63,4 ). Aber der Messias wird auch Israel "trösten", weil es in den Jahren zuvor, der großen Trübsal, schwere Bedrängnis erlebt haben wird (vgl. Dan 7,21.24-25; Offb 12,13-17 )

Wenn der Messias kommt, wird er die Traurigkeit Israels in Freude verwandeln, was Jesaja mehrfach betont. Dort, wo man sich Asche als Zeichen der Trauer auf das Haupt geschüttet hatte (vgl. 2Sam 13,19; Dan 9,3 ), wird man nun eine Krone tragen. Sanftes Olivenöl , auf Gesicht und Haar aufgetragen, wird die Schmerzen lindern und innerlich aufrichten (vgl. Ps 23,5; 45,8; 104,15; Pred 9,8; Mt 6,17; Hebr 1,9 ) und so das Trauern beenden. Ein weiteres Zeichen der Freude ist helle, freundliche Kleidung (vgl. Pred 9,7-8 ). Israel wird gerecht sein (vgl. Jes 54,14; 58,8; 60,21; 62,1-2 ). Wie mächtige Eichenbäume werden sie die Herrlichkeit Gottes widerspiegeln (vgl. 35, 2; Jes 46,13; 49,3; 55,5; 60,9.21; 62,3 ).

 

 

Jes 61,4-9

 

Nachdem der Messias zum zweiten Mal gekommen ist, wird Israel die alten Trümmer ihrer zerstörten Städte wieder aufbauen , selbst die jener Städte, die lange vorher zerstört wurden. Israel wird so hoch geachtet werden, daß Heiden ( Fremde und Ausländer ) sich zu ihm halten (vgl. Jes 14,1; 60,10 ) und auf den Äckern und beim Schafehüten helfen werden. Als ein Volk von Priestern wird jeder einzelne den Herrn kennen und zu ihm Zutritt haben. Sie werden sich bei ihm für andere einsetzen, so wie es die levitischen Priester getan haben. Dies sollte eine von Israels Aufgaben in der Welt sein ( 2Mo 19,6 ). Leider wird es diese Aufgabe erst im Tausendjährigen Reich wirklich ganz erfüllen. Die Völker werden ihren Reichtum nach Israel bringen (vgl. die Anmerkungen zu Jes 60,5-11 ). Der doppelte Anteil bezieht sich auf das Erbrecht in Israel, nach dem der älteste Sohn einer Familie den doppelten Erbteil erhielt ( 5Mo 21,17 ). Der älteste Sohn hatte einen besonderen Stellenwert. Ähnlich wird auch Israel, sozusagen als der Erstgeborene Gottes ( 2Mo 4,22 ), geehrt werden. Aufgrund dieser Segnungen und weil Gott Israel einen ewigen Bund gegeben hat (den Neuen Bund; vgl. Jer 32,40; Hes 16,60; 37,26; Hebr 13,20 ), werden die Menschen überall anerkennen, daß Israel wirklich Gottes auserwähltes Volk ist.

 

Jes 61,10-11

 

In diesen Versen scheint der Prophet für den erlösten Überrest zu sprechen, der sich über die Segnungen Gottes, die in Jes 61,1-9 erwähnt sind, freut (vgl. die Anmerkungen zu Jes 9,2 ). Heil und Gerechtigkeit werden wie Kleider betrachtet, die die Menschen tragen (vgl. die "Kleider" Gottes; Jes 59,17 ). Die Israeliten werden also Menschen sein, die durch das Heil (Gottes erlöstes Volk) und die Gerechtigkeit (Menschen, die nach Gottes Maßstab leben; vgl. Jes 58,8; 60,21 ) gekennzeichnet sind. Ihre Freude ist wie ein Bräutigam , der einen phantasievollen Kopfschmuck trägt wie ein Priester, und eine Braut mit kostbaren Edelsteinen. Gott wird Israels Gerechtigkeit aufgehen lassen (bekannt werden lassen) vor anderen Völkern (vgl. Jes 61,11; 62,1-2 ), wie die Erde für das Wachstum der Pflanzen die Grundlage ist.

 

 

b. Vorbereitung für das Kommen des Herrn

( Jes 62 )

 

Ein großer Teil dieses Kapitels spricht von den Vorbereitungen, die für das Kommen des Herrn und die Erneuerung seines Volkes getroffen werden, und führt so die Gedanken aus Jes 40,3-5.9 weiter.

Jes 62,1-5

 

Ist der Sprecher dieser Verse der Messias, Gott (der Vater) oder der Prophet? Da "ich" in Vers 6 der Vater zu sein scheint, könnten auch die Verse 1 - 5 von ihm gesprochen sein. Der Herr kündigt an, daß er auch weiter für Jerusalem wirken wird, bis seine Gerechtigkeit, sein Heil und seine Herrlichkeit von der restlichen Welt erkannt werden (vgl. Jes 61,10-11 ) und die Stadt mit einem neuen Namen genannt wird. Dieser Name wird hier nicht erwähnt, aber etwas später, in Jes 62,4.12 (vgl. Jes 60,14 ), werden mehrere Namen angeführt. Im Nahen Osten jener Zeit sollten Namen oft den erwarteten oder tatsächlichen Charakter eines Menschen oder einer Sache andeuten. Wenn Jerusalem einen neuen Namen bekommt, dann ist damit ein neues, gerechtes Wesen gemeint. Wie eine Krone oder ein königlicher Reif (ein großer Ring aus Metall, den man auf dem Kopf trug) den Kopf eines Menschen schmücken, so wird Jerusalem ein Schmuck für den Herrn sein. Es wird seine Herrlichkeit offenbaren (vgl. Jes 35,2; 46,13; 49,3; 55,5; 60,9.21; 61,3 ), d. h. ihre Bewohner werden seinen Charakter in ihrem Verhalten sichtbar werden lassen.

Das neue Verhältnis der Stadt zu Gott wird mit der Freude einer Heirat verglichen. Statt Verlassene (vgl. Jes 62,12 ) oder Einsame genannt zu werden (bisher das Charakteristikum der Stadt), wird Jerusalem Hefzi-Bah ("Meine Freude ist in ihr", "Meine Lust") und Beulah ("Verheiratete", "Liebes Weib", viele Übersetzungen geben nicht die hebräischen Namen wieder, sondern übersetzen diese) genannt werden. Die Worte so werden deine Söhne dich heiraten (Jerusalem) machen deutlich, daß die Menschen wieder in Jerusalem leben werden. Gott wird sich darüber freuen, daß dies so ist.

 

 

Jes 62,6-9

 

Zur Zeit Jesajas wurden Wächter auf den Mauern einer Stadt (oft in Türmen) aufgestellt, die nach eventuell herannahenden Feinden Ausschau hielten. Während ihrer Wache durften sie natürlich nicht schlafen. Gerechte Israeliten werden sich wie Wächter für Jerusalem einsetzen. Sie werden sich selbst und Gott ( ihm ) keine Ruhe gönnen, bis er Jerusalem wieder aufrichtet . Beständig werden sie Gott bitten, daß die Stadt zum Lobpreis auf Erden gemacht werden möge, eine Stadt, die so gesegnet ist von Gott, daß die Menschen sie überall auf der Erde rühmen (vgl. Jes 60,15; 61,11 ).

Die "Wächter" werden Gott an seine Verheißungen erinnern, weil sie wissen, daß er dies möchte. Gottes Leute sollen auch für Dinge beten, von denen sie wissen, daß Gott sie verheißen hat. Jesus hat dies deutlich gemacht, als er seine Jünger gelehrt hat, um das Kommen des Reiches Gottes zu beten ( Mt 6,10 ). Wenn Jerusalem wieder aufgerichtet ist, wird es nicht mehr wieder von Feinden besiegt werden ( Jes 62,8-9 ). Gott hat dies durch einen Eid ( geschworen bei seiner rechten Hand ) und durch seine Macht bestätigt (vgl. die Anmerkungen zu Jes 40,10 ).

 

 

Jes 62,10-12

 

Die Verse 10 - 12 sind geschrieben, als wäre der Herr schon unterwegs und sein Volk müsse bereit sein. Die wiederholten Befehle gehet ein, gehet ein und machet Bahn, machet Bahn tragen den Charakter der Eile. Eilend sollen sich die Menschen geistlich darauf vorbereiten, daß er kommt (vgl. die Anmerkungen zu Hes40,3-5.9 ). Ein Zeichen aufzurichten (andere Übersetzungen: "Banner") war ein Weg, Dinge anzukündigen. Die Völker sollen darüber unterrichtet werden, daß der Herr nach Jerusalem kommt. Wenn er ankommt, soll es in der ganzen Welt verkündigt werden (zu die Enden der Erde vgl. die Anmerkungen zu Jes 5,26 ), daß er, der Heiland Israels (vgl. die Anmerkungen zu Hes43,11 ), gekommen ist, um die Bewohner Jerusalems mit seinen Segnungen zu beschenken. Wenn die Menschen der Stadt nun neue Namen erhalten ( das Heilige Volk, die Erlösten des HERRN und Gesuchte ), so wird damit das neue Wesen Israels angesprochen. Weil Gott sie erlöst hat, werden die Menschen heilig sein ( 2Mo 19,6; 5Mo 7,6 ), und die Heiden werden die Stadt aufsuchen. Sie wird keine verlassene Stadt mehr sein ( Jes 62,12 ; vgl. V. 4 ; Jes 60,15; Sach 14,11 ).

 

 

c. Der Herr kommt

( 63,1 - 6 )

 

Jes 63,1

 

Wenn der Herr wiederkommt, wird über ihn gefragt werden: Wer ist der? (zweimal in V. 1 ) Er wird von Edom her kommen (vgl. Jes 34,5-9 ), dem gottlosen Volk südöstlich von Israel, das sich dem Volk Gottes so oft entgegengestellt hat und daher unter dem Zorn Gottes steht ( Mal 1,4 ), und von Bozra , einer Stadt (das heutige Buseirah) in Edom. Gottes Kleider werden rötlich sein ( Jes 63,1-2 ), weil sie mit Blut bespritzt (V. 3 ) sind von der Vernichtung seiner Feinde (der Völker; V. 3.6 ) in Edom. Geschmückt in seiner großen Kraft macht seine Macht und Herrlichkeit deutlich, wenn er nach Israel voranschreitet, um es zu retten (befreien; vgl. Röm 11,26 ).

 

 

Jes 63,2-6

 

Die Kleider des Herrn werden von Blut rot erscheinen, als wäre er in einer Weinpresse (andere Übers.: "Kelter") gewesen. "Rot" ( ?ADOm ) ist ein Wortspiel mit "Edom", ( ?MDNm ). Eine Weinpresse war normalerweise eine flache Grube mit einem Loch an der Seite, das in einen Behälter führte. Wenn man nun die Trauben in der Presse trat, dann floß der Saft durch dieses Loch in den Behälter. Natürlich spritzte auch ein Teil des Saftes auf die Kleider der Arbeiter. Wenn der Herr gegen die Völker kämpfen und sie in dem Kampf bei Harmagedon (vgl. Sach 14,2; Offb 16,16; 19,15-19 ) besiegen wird (vgl. Jes 34,2 ), wird er an ihnen in seinem Zorn und Grimm Rache nehmen (vgl. Jes 34,8; 35,4; 61,2 ). Auch in der Offenbarung wird der Zorn Gottes mit einer Weinpresse verglichen ( Offb 14,19-20 ). Dieser Tag, der den Untergang für die Feinde des Herrn bringt, wird für diejenigen aus seinem Bundesvolk, die sich zu ihm gewendet haben, Erlösung bedeuten ( Jes 63,4-5 ).

 

 

3. Das Gebet des Volkes und die Antwort des Herrn

( 63,7 - 65,25 )

 

Dieser Abschnitt enthält das eindrucksvolle Gebet des jüdischen Überrestes und die Antwort des Herrn darauf. Jesaja schreibt für die Gefangenen in Babylon, die ihre Situation als hoffnungslos betrachten. Sie können sich nicht vorstellen, wie Gott ihnen in ihrer Not helfen kann. Aber sie können sich daran erinnern, wie der Herr seinem Volk geholfen hat, als er sie aus der Gefangenschaft und Sklaverei in Ägypten geführt hat. Dies kann sie ermutigen, um Befreiung aus ihrer Gefangenschaft zu beten. In seiner Antwort auf dieses Gebet erklärt der Herr, daß ihre Sünde diese Not hervorgerufen hat, und verheißt, daß er sie befreien und in das verheißene Königreich bringen wird.

 

 

a. Das Gebet des Volkes

( 63,7 - 64,11 )

 

Jes 63,7-9

 

Bevor die beiden Bitten vorgebracht werden - daß Gott ihnen gnädig sein möge (V. 15 - 19 ) und daß er ihre Feinde bestrafen möge ( Jes 63,19-64,6 ) -, sagt der gläubige Überrest der Gerechten, daß er die Güte des Herrn in der Vergangenheit erzählen möchte. (Das Wort ich bezieht sich auf Jesaja, der die Nation vertritt.) Diese Erinnerung an Gottes frühere Hilfe bei dem Auszug des Volkes aus der Sklaverei kann sie in ihrer heutigen notvollen Situation der Fürsorge des Herrn sicher machen. Daß er sich für sie ( für uns ) eingesetzt hat, ist ein Zeichen seiner Güte (Pl. von HeseD ; Äußerungen seiner treuen Bundes-"Liebe") über Israel nach seiner Barmherzigkeit ( Jes 63,7 ), Liebe und Erbarmen (V. 9 ). Als sein Volk und seine Söhne kennen sie Gott als ihren Heiland (vgl. die Anmerkungen zu Jes 43,11 ). Als Gott die Bedrängnis ihrer Vorfahren in Ägypten sah (vgl. 2Mo 2,23-25; 3,7 ), erlöste er sie ( gA?al , "aus der Sklaverei freikaufen"; vgl. Jes 43,1 ). Der Engel seiner Gegenwart ist vermutlich der Engel des Herrn, der Herr selbst (vgl. 2Mo 33,14 ; siehe auch die Anmerkungen zu 1Mo 16,10 ).

 

 

Jes 63,10

 

Trotz allem, was Gott für Israel getan hat, war Israel widerspenstig gegen ihn. Für "widerspenstig" sein wird hier nicht das hebräische Wort pASaZ , "sich auflehnen", "gegen eine Bundesanordnung rebellieren" benutzt, sondern mArCh , "rebellisch sein" (vgl. Ps 78,8; Jer 5,23 ). Schon ganz von Anfang an rebellierten die Israeliten, als sie in die Wüste kamen ( 2Mo 17,1-7 ). Dies betrübte den Heiligen Geist (vgl. Eph 4,30 ). Im AT wird diese Aussage nur hier, an dieser Stelle, gemacht. (Vgl. die Erwähnung des Geistes in Jes 63,11.14 ,und siehe die Anmerkungen zu Jes 11,2 ). Aufgrund dieser Auflehnung stritt Gott gegen sie und benutzte Schwierigkeiten, Bedrängnis und Feinde, um sie zu züchtigen.

 

 

Jes 63,11-14

 

Immer wieder, wenn Israel im Verlauf seiner Geschichte von Gott gezüchtigt wurde, konnten sie sich an den großen Exodus erinnern, bei dem Gott Mose als Hirte benutzt hatte, um sie durch seinen Arm (V. 12 , vgl. die Anmerkungen zu Jes 40,10 ) aus Ägypten herauszuführen. Mose führte sie durch die Fluten ( Jes 63,13 ,vgl. 2Mo 14,16 ), durch das Wasser ( Jes 63,12 ). Die Befreiung aus Ägypten war, als ließe man ein Pferd frei auf offenem Feld laufen (andere Übers.: "in der Wüste") oder als ließe man Vieh in einem großen und weiten Tal grasen. Gottes Ansehen wurde bekannt gemacht, als er ihnen Ruhe und Führung gab.

 

 

Jes 63,15-19 a

 

Der Überrest bittet Gott, auf ihn herabzusehen und an seine Not zu denken, so wie er auch der Not seiner Vorväter in Ägypten gedacht hatte (vgl. V. 9 ). Er sehnt sich danach, seine Stärke und Liebe zu sehen. Obwohl er nicht wie Abraham oder Israel (d. h. Jakob) gelebt hat, ist Gott doch sein Vater (vgl. Jes 64,8 ) und Erlöser (vgl. die Anmerkungen zu Jes 41,14 ). Reuevoll bittet der Überrest Gott, daß er ihn, seinen Diener, zu sich zurückwenden möge. Er erinnert Gott daran, daß der Tempel ( dein Heiligtum ) zerstört ist ( Jes 63,17-18 ). (Dies ist eine von vielen Stellen in den Kap. 40 - 66 , die zeigt, daß Jesaja, der mehr als 100 Jahre vor der babylonischen Gefangenschaft gelebt hat, prophetisch davon schrieb, um die zukünftige Generation der Gefangenen darauf vorzubereiten.) Das Volk hatte jahrhundertelang Gott gehört ( von alters her ). Dennoch wird es eine lange Zeit dauern, bis sein Verhältnis zu Gott wirklich richtig ist und seine theokratische Herrschaft über es aufgerichtet ist.

 

 

Jes 63,19-64,6

 

Die zweite Bitte des Überrestes finden wir in diesen Versen (die erste in Jes 63,15-19 a). Weil er seine Unreinheit erkennt ( Jes 64,4-6 ), bittet er Gott, daß er seine Feinde vernichten möge ( Jes 63,19-64,3 ). Er betet darum, daß der Herr den Himmel zerreißt (der Himmel wird hier wie ein Stück Kleidung angesehen, das er zerreißen kann), herabkommt ( Jes 63,19-64,1 ,vgl. "herabsehen" Jes 63,15 ) und das Gericht über die Völker ausübt. Feuer und kochendes Wasser sind Bilder für dieses Gericht (vgl. Jer 1,13-14; Mal 3,19.23 ). Das Furchtbare ( Jes 64,2 ) bezieht sich vermutlich auf das Feuer, die Finsternis ( 5Mo 4,11-13 ) und das Erdbeben ( 2Mo 19,16-19 ), als Gott das mosaische Gesetz gab. Diese Dinge offenbarten Gott - der einzige Gott ( Jes 64,3 ; vgl. 1Kor 2,10 ) -, der so wohl tut denen , die an ihn glauben und die deshalb bereitwillig tun, was recht ist. Der Überrest ruft dies in Erinnerung und bittet Gott, ihm wohl zu tun. Er bekennt seine Sünde ( Jes 64,4 b), geistliche Unreinheit (V. 5 a), Schwäche (V. 5 b, verwelkt, wie Blätter ) und den Mangel an Gebet in ihrem Leben (V. 6 ). Er macht Gott nicht für seine schreckliche Lage verantwortlich. Er weiß, daß er wegen seiner Sünden vergeht. Er verläßt sich ganz auf Gottes Treue und seine Verheißungen.

 

 

Jes 64,7-11

 

Der Abschluß dieses wunderbaren Gebetes des gläubigen Überrestes ist ein Vertrauensbekenntnis zum Herrn. Der Überrest nennt Gott seinen Vater (vgl. Jes 63,16 ) und den Töpfer. Israel sollte wie gehorsame Kinder sein und so fügsam wie Ton (vgl. Jes 29,16; 45,9 ). Deshalb bittet der Überrest den Herrn gehorsam und bereitwillig, daß er seinen Zorn über ihn zurückhalten und ihn als sein Eigentum ansehen möge (vgl. Jes 63,15 ). Der Überrest erinnert Gott daran, daß die Städte Israels und auch Jerusalem zerstört worden sind und daß sogar der Tempel mit Feuer verbrannt wurde. Das Volk drängt Gott, etwas zu tun ( Jes 64,11 ), sein Schweigen zu durchbrechen (vgl. Jes 62,1; 65,6 ) und seine Züchtigung von ihm abzuwenden.

 

 

b. Die Antwort des Herrn

( Jes 65 )

 

Diese Antwort des Herrn bildet in vielfacher Hinsicht den Abschluß der Botschaft des ganzen Buches Jesaja. Der Herr sagt, daß Israel, obwohl er ihm immer wieder seine Liebe gezeigt hat, ihn verworfen und so das Gericht unausweichlich gemacht hat (V. 1 - 7 ). In diesem Gericht jedoch wird ein Überrest bewahrt werden (V. 8 - 12 ). Das Leben als Gerechte hat andere Folgen als das Leben als Gottlose (V. 13 - 16 ). Der Herr wird ein wunderbares Königreich errichten, in dem Frieden und Gerechtigkeit herrschen (V. 17 - 25 ). In dem ganzen Kapitel, wie auch im gesamten Buch, bittet der Prophet das Volk, ihr Vertrauen auf den Herrn, ihren Bundes-Gott, zu setzen und gerecht zu leben.

 

 

Jes 65,1-7

 

Immer wieder hat Gott sich nach Israel ausgestreckt. Er hat sich selbst denen offenbart, die nicht einmal nach dieser Offenbarung gefragt haben. Nur aufgrund seiner Gnade hat er dies getan und hat nach ihm gerufen: Hier bin ich . Aber es hat nicht geantwortet. Er wollte ihm gerne helfen (er streckte seine Hände nach ihm aus ; Paulus zitiert die Verse 1 - 2 in Röm 10,20-21 ), aber es blieb weiter verstockt, losgelöst von ihm und böse. Es forderte Gott heraus durch (a) seinen Götzendienst in heidnischen Gärten (vgl. Jes 1,29; 66,17 ), (b) seinen Totenkult (indem es versuchte, die Toten zu befragen, während es zwischen den Gräbern saß; Jes 65,4 ; vgl. Jes 8,19 ), (c) seine Mißachtung seiner Speisevorschriften ( Jes 65,4 b; vgl. Jes 66,3.17; 3Mo 11,7 ) und (d) seiner religiösen Arroganz, bis es für ihn so abstoßend und reizend geworden war wie Rauch in der Nase eines Menschen. Wegen seiner Sünden wird der Herr es richten. Die assyrische Bedrohung ( Jes 1-37 ) und das babylonische Exil ( Jes 38-66 ) sind Wege, auf denen der Herr sein Volk züchtigt. Es muß sich den Konsequenzen seiner Sünde stellen. Gott wird es ihm im Gericht für seinen Götzendienst auf den Höhen heimzahlen (vgl. Jes 57,7 ).

 

Jes 65,8-12

 

Obwohl das Gericht sich an das ganze Volk richtet (V. 6 - 7 ), wird es nicht völlig vollzogen werden. So, wie man nach der Weinlese ein paar Trauben am Weinstock läßt ( 5Mo 24,21 ), wird ein Überrest übriggelassen werden, der in das Land heimkehrt ( die meine Berge besitzen ), es bebaut und seine Herden wieder darin zur Weide führt. Scharon , die Ebene entlang der Küste südlich des Berges Karmel, ist ein hervorragendes Land für den Ackerbau, und das Tal von Achor (vgl. Hos 2,17 ), westlich von Jericho, war für seine Schafherden bekannt.

Auf der anderen Seite werden die Menschen zur Schlachtung bereitet, wenn sie dem Herrn nicht vertrauen und den Tempel mißachten (zu Gottes heiligem Berg vgl. die Anmerkungen zu Jes 11,9 ). Gad ("Glück") und Meni ("Bestimmung") waren zwei Götter, denen Israel in seinem Versuch, die Zukunft kennenzulernen, diente. Man stellte Essen und Trinken vor diese Götzen, um ihnen zu gefallen. Gott sagt, daß Menschen, die dies tun, dazu verdammt sind, durch das Schwert zu sterben, denn sie haben es abgelehnt, auf ihn zu hören, und sich freiwillig und bewußt dafür entschieden, zu sündigen (vgl. Jes 66,4 ).

 

Jes 65,13-16

 

Der Gegensatz zwischen Menschen, die Diener Gottes sind, und denen, die sich von ihm gelöst haben, wird in diesen Versen sehr deutlich gemacht. Seine Diener werden essen, trinken und sich freuen , während das Volk hungrig und durstig ist und sich schämen muß. Gottes Diener werden vor Freude singen , während die anderen heulen , verflucht sind und dem Tod übergeben werden. Gottes Diener werden einen anderen Namen erhalten, d. h., sie werden ein neues Wesen bekommen (vgl. Jes 62,2 ), so daß sie ihre Eide halten ( bei dem Gott der Wahrheit ; vgl. Ps 31,5 ). Gott wird ihre bisherigen Ängste und Sünden durch seine Gnade vergessen machen.

 

 

Jes 65,17-25

 

In diesen Versen beschreibt der Herr das Tausendjährige Reich, das hier offensichtlich mit der ewigen Zukunft ( der neue Himmel und die neue Erde ) gleichgesetzt wird. In der Offenbarung wird deutlich, daß der neue Himmel und die neue Erde auf das Tausendjährige Reich folgen ( Offb 20,4 ). Jesaja unterscheidet wohl zwischen diesen beiden Aspekten der Herrschaft Gottes nicht, sondern sieht sie zusammen als eins. Letztlich wird ja auch das Tausendjährige Reich im Vergleich zu der darauf folgenden Ewigkeit nur ein kurzer Augenblick sein.

Daß ein neuer Himmel und eine neue Erde nötig sind, wird schon in Jes 51,6 deutlich. Während des Tausendjährigen Reiches wird Jerusalem ein Ort der Freude sein ( Jes 65,18 ). Und auch der Herr selbst wird sich freuen darüber, denn alles Leid wird verschwunden sein (V. 19 ). Zwar ist der Tod noch vorhanden, aber die Lebenslänge wird ausgedehnt sein (V. 20 ), und die Menschen werden die Sicherheit und die Früchte ihrer Weinberge genießen (V. 21 - 22 ). Gottes Segen wird auf ihrer Arbeit und ihren Familien liegen (V. 23 ), und er wird ihre Gebete ohne Verzögerung beantworten (V. 24 ). Wilde Tiere werden ihre Wildheit verlieren (vgl. Jes 11,6-8; Hos 2,20 ), und Harmonie und Frieden werden unter Gottes Hand herrschen ( Jes 65,25 ). (Zu Gottes heiligem Berg vgl. die Anmerkungen zu Jes 11,9 .)

 

 

4. Der Herr erfüllt seine Verheißungen

( Jes 66 )

 

Dieses Kapitel beschreibt als Höhepunkt des gesamten Buches das Tausendjährige Reich, jene Zeit, auf die die gesamte Geschichte hinzielt und die bereits Abraham verheißen wurde.

 

 

a. Der Herr erhebt den Demütigen

( 66,1 - 2 )

 

Jes 66,1-2

 

Gott wird gesehen, wie er auf einem Thron sitzt (Vgl. Jes 6,1 ) und die Erde als Fußschemel für seine Füße hat (vgl. Apg 7,49 ). Weil er so majestätisch ist, kann niemand ihm ein Haus bauen , in dem er wohnen könnte ( 1Kö 8,27 ). Er ist ja der Schöpfer. Aber über seiner unbeseelten Schöpfung stehen für ihn die demütigen und zerbrochenen Menschen (vgl. Jes 57,15 ), die seinem Wort gehorchen. Auf die eine oder andere Weise ist dies immer wieder im Buch Jesaja betont worden. Gott möchte, daß seine Menschen der Wahrheit folgen, die er ihnen offenbart hat. Für Israel war dies in erster Linie der mosaische Bund. Jesaja weist die Menschen auf dieses Wort Gottes hin und macht deutlich, daß sie seine Segnungen nur erleben können, wenn sie diesem Wort gehorchen.

 

 

b. Der Herr wird richten

( 66,3 - 6 )

 

Jes 66,3-6

 

Der seltsame Vergleich in Vers 3 macht deutlich, daß die Opfer und Gaben der Menschen in Israel nichts weiter sind als äußerliche Riten. In ihren Herzen sind die Menschen Mörder, Verdreher von Gottes Speisegesetzen (vgl. Jes 65,4; 3Mo 11,7 ) und Götzendiener. In Wirklichkeit gehen sie ihre eigenen Wege (vgl. Jes 53,6 ), statt die Wege des Herrn. Deshalb wird ein hartes Gericht über sie kommen. (Die letzten sechs Zeilen aus Jes 66,4 sind denen aus Jes 65,12 sehr ähnlich; vgl. die Anmerkungen dort.) Die Menschen in Israel, die vorgeben, den Herrn zu kennen, aber die ihn in Wirklichkeit hassen und gegen Gottes Leute vorgehen, werden durch seine Züchtigung beschämt werden, wenn der Tempel durch die Babylonier zerstört wird.

 

 

c. Der Herr schenkt seinem Volk Leben

( 66,7 - 21 )

 

Jes 66,7-11

 

Die Rückkehr Israels in sein Land wird so bemerkenswert schnell gehen, daß sie einer Frau gleicht, die einen Sohn gebiert , bevor (V. 7 ) oder sobald (V. 8 ) sie irgendwelche Wehen hat! Gott fängt nicht irgend etwas an und läßt es dann liegen. So sicher, wie sich der Schoß einer Frau zur Befreiung öffnet und sich nicht wieder verschließt, so sicher wird Gott für Jerusalem zu Ende bringen, was er angefangen hat zu tun. Die Menschen Israels werden über Jerusalem fröhlich sein, wie sich ein kleines Kind über die Fürsorge seiner Mutter freut.

 

 

Jes 66,12-13

 

Wie schon mehrfach im Buch Jesaja gesagt, wird der Friede über Jerusalem kommen (vgl. z. B. Jes 48,18; 55,12 ), und die Reichtümer der Völker werden in die Stadt gebracht werden (vgl. Jes 60,5.11; 61,6 ). In Jes66,11-12 wird Jerusalem mit einer Mutter verglichen, in Vers 13 ist es Gott, der wie eine Mutter ihr Kind tröstet .

 

 

Jes 66,14-18

 

Wenn Gott sein Volk im Tausendjährigen Reich nach Jerusalem zurückbringt (V. 10 - 13 ), dann wird es sich freuen und im Land wachsen, denn er wird über seine und dessen Feinde im Gericht wie ein Feuer (vgl. 2Thes 1,7-9 ) und ein Wirbelsturm herabkommen und sie vernichten. Dieses Gericht wird aufgrund ihrer Verdorbenheit gerecht sein: weil sie in Gärten Götzendienst betrieben haben (vgl. Jes 1,29; Jes 65,3 ) und unreine Tiere, wie z. B. Schweine (vgl. Jes 65,4; 66,3; 3Mo 11,7 ) und Ratten (vgl. 3Mo 11,29 ) als Opferzeremonien gegessen haben. Wenn der Messias wiederkommt, wird sein Gericht über alle Völker ergehen (vgl. Sach 14,3; Offb 19,17-18 ), und die Welt wird so seine Herrlichkeit sehen.

 

Jes 66,19-21

 

Die Menschen außerhalb von Israel werden sich zu ihm wenden und ihm dienen. Der Überrest der gläubigen Israeliten wird als Missionare an die äußersten Enden der Erde reisen, um den Heiden von der Herrlichkeit Gottes zu berichten. Zu diesen Orten und Menschen werden Tarsis , vermutlich im Südwesten Spaniens (vgl. Jes 23,1.6.10.14; Jes 60,9 ), Libyen in Nordafrika, Lydien im westlichen Kleinasien, Tubal im nordöstlichen Kleinasien, Griechenland und die entfernten Inseln gehören. Diese und andere Völker werden sich bekehren und nach Jerusalem reisen, um dort im Tempel anzubeten (vgl. Jes 2,2; Sach 8,23 ). Einige von ihnen werden sogar als Priester und Leviten auserwählt werden und so zeigen, daß alle Nationen wirklich durch Israel gesegnet worden sind (vgl. 1Mo 12,3 ).

 

 

d. Der Herr schafft den neuen Himmel und die neue Erde

( 66,22 - 24 )

 

Jes 66,22-24

 

Israel wird vor Gott einen ebensolchen Bestand haben wie der neue Himmel und die neue Erde (vgl. die Anmerkungen zu Jes 65,17 ). Alle Menschen (d. h. Menschen aus allen Völkern) werden den Herrn anbeten und sich vor ihm niederbeugen. Wie Jesaja schon mehrfach geschrieben hat, werden diese Gerechten einen großen Gegensatz zu denen darstellen, die von dem Herrn abtrünnig waren ( pASaZ , vgl. die Anmerkungen zu Jes 1,2 ). Sie werden ewige Qualen leiden (vgl. Mk 9,48 ). Diese grausame Wahrheit, mit der das Buch Jesaja schließt, macht noch einmal deutlich, wie wichtig es ist, daß die Menschen zu dem Herrn, dem einzigen Gott, dem Heiligen Israels, umkehren.

 

 

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