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Lehre
auf Youtube Johannes 16 Zusammenfassung
Vielleicht fragten sich die Jünger, warum Jesus ihnen von diesen
düsteren Prognosen erzählte. In einer Vorwegnahme ihrer Fragen wies er
sie darauf hin, daß es ihnen helfen würde, auf Gottes Weg zu bleiben,
wenn sie sich von vornherein auf schlimme Erfahrungen gefaßt machten.
(In Vers 4 nannte er noch einen zweiten Grund.) Auf sie warteten der
Ausschluß aus ihrer Religionsgemeinschaft und sogar der Tod. Dabei würde
sie die Erinnerung, daß auch Jesus ausgestoßen und gemartert wurde und
daß er ihnen dasselbe Schicksal vorhergesagt hatte, stärken. Die ersten
Christen waren Juden ( Apg 2,11.14.22 ), doch sie wurden schon bald
aus der Synagoge ausgestoßen (etwa 90 n. Chr.). Verfolgung und Tod sind
bezeugt für Stephanus ( Apg 7,58-59 ), Jakobus ( Apg 12,2 ) und andere
( Apg 9,1-4 ). Manchmal war es sogar der Eifer für Gott, der die
Menschen veranlaßte, Gläubige zu verfolgen. Sie meinten, Gott damit
einen Dienst zu tun (vgl. Röm 10,2 ).
Joh 16,3-4
Die Jünger Jesu werden verfolgt, weil die Menschen weder seinen Vater
noch ihn erkennen . Sie sehen nicht, daß in den Worten und Werken Jesu
Gott selbst am Werk war. Auch die Kenntnis, die das jüdische Volk durch
das Gesetz von Gott besaß, half ihm nicht, denn Gott sagte von den
Israeliten: "Es sind Leute, deren Herz immer den Irrweg will und die
meine Wege nicht lernen wollen" ( Ps 95,8-10 ).
Jesus warnte seine Jünger vor den kommenden Verfolgungen, um ihren
Glauben fest zu machen. Wenn sie sahen, daß er gewußt hatte, was ihnen
bevorstand, würde ihr Vertrauen in ihn wachsen. Er hatte sie nicht
früher gewarnt, weil sich der Haß der Welt zuerst gegen ihn richtete. Am
Anfang konnte er sie noch durch seine persönliche Anwesenheit schützen,
doch jetzt sollten sie sein Leib auf Erden sein ( Eph 1,22-23 ).
H. Das Wirken des Heiligen Geistes
( 16,5 - 15 )
Joh 16,5-6
Als die Jünger erfuhren, daß Jesus fortgehen würde, waren sie sehr
traurig. Der Verlust seiner Nähe traf sie tief und nahm ihre Gedanken
voll und ganz in Anspruch. Wenn sie sich jedoch klargemacht hätten,
warum und zu wem er ging, hätten sie sich gefreut (V. 22 ). Jesus sagte
ihnen, daß die Zeit des Kummers sich ganz plötzlich in eine Zeit der
Freude verwandeln werde. Eigentlich hätte seine Aussage "jetzt aber gehe
ich hin zu dem, der mich gesandt hat" sie zu Fragen veranlassen müssen,
doch sie schwiegen (nicht einmal Thomas (vgl. Joh 14,5 ) fragte: Wo
gehst du hin?). Sie waren so sehr mit den plötzlich auf sie
einstürmenden neuen Problemen beschäftigt, daß sie den Kern der Aussage
Jesu, daß nun die Zeit gekommen war ("jetzt aber"), und die immense
Bedeutung der bevorstehenden Ereignisse (seines Todes, Begräbnisses, der
Auferstehung und Himmelfahrt) nicht begriffen.
Joh 16,7
So schmerzhaft es aber auch für die Jünger war, daß Jesus sie verließ,
so nötig war dieser Schritt auch. Er sollte sich vorteilhaft und
segensreich für sie auswirken (das ist jedenfalls die Bedeutung des
griechischen Wortes sympherei , hier: es ist gut ). Ohne sein Weggehen
(und damit seinen Tod, sein Begräbnis, die Auferstehung und die
Himmelfahrt) hätte es kein Evangelium gegeben. Um sein Volk aus der
Sünde zu retten, war es notwendig, daß ein Sühnopfer gebracht wurde ( Mt
1,21 ). Außerdem hätte Jesus seinen Jüngern, wenn er nicht fortgegangen
wäre, nicht als verherrlichter Herr den Tröster (den Heiligen Geist)
senden können, der ihnen die Versöhnung, die Christus erwirkt hatte,
zugänglich machte. "Tröster" ist die Übersetzung des griechischen
Wortes paraklEtos . Ursprünglich war es die Bezeichnung für eine Art
"Anwalt", der vor Gericht für eine Sache eintrat oder einen Fall
vortrug. Dieser Tröster ist der verheißene Geist, der an Pfingsten auf
ganz neue Weise in die Welt kam.
Joh 16,8
Eine der Aufgaben des Geistes war es, der Welt die Augen aufzutun über
die Sünde und über die Gerechtigkeit und über das Gericht . Überzeugung
ist zwar nicht dasselbe wie Bekehrung, doch sie ist die Voraussetzung
dafür. Die Worte "die Augen auftun über die Sünde" sind die Übersetzung
von elenxei : "Tatsachen darlegen oder darstellen, von der Wahrheit
überzeugen". Der Geist wirkt in den Verlorenen und zeigt ihnen die
Wahrheit Gottes. Normalerweise gehört dazu jedoch menschliche Hilfe
(vgl. Joh 15,26-27 ).
Joh 16,9
Sünde bedeutet Auflehnung gegen Gott. Ihren Höhepunkt erreichte diese
Auflehnung in der Kreuzigung Jesu. Heute besteht die größte Sünde darin,
nicht an Jesus zu glauben (vgl. Joh 3,18;15,22.24 ). Die meisten
Menschen geben jedoch nicht so leicht zu, daß sie der Sünde schuldig
sind. Sie gestehen vielleicht Vergehen oder Laster oder auch Verbrechen
ein; doch die Sünde richtet sich stets gegen Gott, dessen Wahrheit die
Menschen immer wieder unterdrückt haben (vgl. Röm 1,18.21.25.28 ). Um
sie von ihrer verzweifelten Situation zu überzeugen, ist das mächtige
Wirken des Heiligen Geistes nötig.
Joh 16,10
Mit der Kreuzigung Jesu brachten die Juden zum Ausdruck, daß er in ihren
Augen kein Gerechter war, denn nur ein böser Mensch, der unter dem Fluch
Gottes stand, wurde "am Holz aufgehängt" ( 5Mo 21,23; Gal 3,13 ). Doch
die Auferstehung und die Himmelfahrt bestätigten Jesus als den gerechten
Gottesknecht ( Apg 3,14-15; Jes 53,11 ). Der Geist kommt hier der
Verkündigung des Evangeliums - der Nachricht von Jesu Auferstehung - zu
Hilfe, indem er die Menschen überzeugt, daß ihre Einstellung Jesus
gegenüber falsch ist ( 1Kor 15,3-4 ).
Joh 16,11
Der dritte Bereich des Überzeugungswerks des Heiligen Geistes betrifft
das Gericht . Der Tod und die Auferstehung Jesu bedeuteten das
Verdammungsurteil für Satan ( Joh 12,31; Kol 2,15 ), den Fürsten dieser
Welt (vgl. Joh 14,30 ). Durch seinen Tod besiegte Jesus den Teufel, der
"Gewalt über den Tod hatte" ( Hebr 2,14 ). (Obwohl er am Kreuz besiegt
wurde, wirkt Satan noch immer [vgl. 1Pet 5,8 ] doch wie bei einem
verurteilten Verbrecher steht seine endgültige "Hinrichtung" bevor,
vgl. Offb 20,2.7-10 .)
Die Menschen, die sich gegen Jesus auflehnen, sollten sich klarmachen,
daß der Teufel besiegt ist, und den Herrn fürchten, der die Macht hat zu
richten. Da nun die Tatsache des kommenden Gerichts (über Satan und über
die Menschen) verkündet ist, überzeugt der Geist die Menschen und
bereitet sie auf die Rettung vor (vgl. Apg 17,30-31 ).
Joh 16,12-13
Doch zum jetzigen Zeitpunkt waren die Jünger nicht in der Lage, noch
weitere Wahrheiten aufzunehmen. Ihre Herzen waren verhärtet, und ihre
Hauptsorge galt dem Rang, den sie selbst in einem irdischen Königreich
bekleiden würden. Vor diesem Hintergrund konnten sie die Notwendigkeit
von Jesu Tod nicht einsehen. Kummer über sein Fortgehen und
Entsetzenüber die Prophezeiung, daß sich ein Verräter unter ihnen
befand, machte sie, zusammen mit der Vorhersage ihres eigenen Abfalls,
unempfänglich für das, was der Herr ihnen noch zu sagen hatte. Doch nach
Jesu Tod sollte der Geist der Wahrheit (vgl. Joh 15,26 ) kommen und die
Apostel in alle Wahrheit über Jesus und sein Werk einweihen.
Der Geist, sagte Jesus, wird nicht aus sich selber (d. h. aus eigener
Initiative) reden , sondern nur lehren, was er vom Vater hören wird .
Das ist ein Hinweis auf die wechselseitige Abhängigkeit der Personen in
der göttlichen Dreieinigkeit. Der Vater wird dem Geist sagen, was er die
Apostel über den Sohn lehren soll.
Der Geist sollte sie lehren, was zukünftig ist. Das ist die Erklärung
der Verheißung: Er wird euch in alle Wahrheit leiten (wörtlich: in all
die Wahrheit). Darin lag ein Versprechen für die Apostel, daß ihr jetzt
noch unvollkommenes Verständnis der Person und des Wirkens Jesu, des
Messias, vollkommen werden sollte, wenn der Geist ihnen die Bedeutung
des bevorstehenden Kreuzestodes, die Auferstehung und Rückkehr Jesu
erklären würde (vgl. 1Kor 2,10 ). Die neutestamentlichen Bücher sind die
Erfüllung dieses Lehramtes des Heiligen Geistes.
Joh 16,14-15
Weil Jesus der Logos ist, die Offenbarung des Vaters (oder, wie Paulus
es formuliert, "das Ebenbild des unsichtbaren Gottes"; Kol 1,15 ),
gehört alles, was der Vater hat, auch Jesus. Der Geist der Wahrheit
verherrlichte Jesus, indem er den Aposteln Dinge offenbarte, die sich
auf die Person und das Werk des Logos bezogen: Er wird's dem Meinen
nehmen und euch verkündigen . Er wirkte in den Aposteln, so daß sie den
Retter erkennen, verstehen und den Menschen von ihm erzählen konnten.
I. Die bevorstehenden Veränderungen
( 16,16 - 33 )
Nach diesen Ausführungen über das künftige Wirken des Heiligen Geistes
ging Jesus zur unmittelbar bevorstehenden Zukunft über. Er würde
zurückkehren, doch zuvor waren Angst, Schmerz und religiöses Versagen
das Los der Jünger. Später jedoch sollten Freude, Gebet und Frieden ihr
Teil sein.
Joh 16,16
Die Worte "noch eine kleine Weile" verwirrten die Jünger (und
möglicherweise auch die ersten Leser des Johannesevangeliums). Auch die
Vorhersage "dann werdet ihr mich sehen" war ihnen nicht sofort klar.
Meinte er damit (a) das Kommen des Heiligen Geistes, (b) sein zweites
Kommen oder (c) seinen kurzen, vierzigtägigen Aufenthalt bei ihnen
zwischen seiner Auferstehung und der Himmelfahrt? Die letztere Annahme
scheint am plausibelsten.
Joh 16,17-18
Die Jünger waren verwirrt über die Zeitintervalle, von denen Jesus
redete. Die Wiederholung, da sprachen sie (Imperfekt), deutet darauf
hin, daß sie sich untereinander die Köpfe über das zerbrachen, was er
gesagt hatte, ohne jedoch zu einer Lösung zu kommen. Sie verstanden
nicht, was Jesus mit den Angaben, (a) in kurzer Zeit würden sie ihn
nicht mehr sehen, (b) sie würden ihn sehen und (c) er ginge zum Vater ,
gemeint hatte. Erst sein Tod, seine Auferstehung, die Zeit nach der
Auferstehung und schließlich die Himmelfahrt öffneten ihnen die Augen.
Joh 16,19-20
Als ihr Herr und Meister verstand Jesus die Verwirrung seiner Schüler.
Doch er klärte sie nicht auf; er wußte, daß sie mit der Zeit und mit der
Hilfe des Heiligen Geistes alles verstehen würden (vgl. V. 12 -
13 ). "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch" (vgl. den Kommentar zu Joh
1,51 ) ist die Einführung zu der feierlichen Verkündigung, daß auf all
das Schlimme, das ihnen bevorstand, Freude folgen würde. Sein Tod würde
sie zunächst in tiefste Verzweiflung stürzen, während die Welt sich
darüber freuen würde. Doch genau dasselbe Ereignis, der Tod des Messias,
der sie zuerst weinen und klagen lassen würde, sollte ihnen später Grund
zur Freude geben: Doch eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt
werden. Jesu Auferstehung und das klärende Wirken des Geistes würden sie
in die Lage versetzen zu verstehen, daß Jesus sterben mußte, damit ihnen
ihre Sünden vergeben wurden. In späterer Zeit stimmte dann auch die
Kirche in die Freude über Jesu Tod mit ein (vgl. 1Kor 1,23;2,2 ).
Joh 16,21-22
Jesus erläuterte ihnen die Tatsache, daß ihr Schmerz sich in Freude
verwandeln würde, an den Schmerzen einer Geburt, auf die die Freude, daß
ein Mensch zur Welt gekommen ist , folgt. Den Jüngern standen jetzt
Schmerzen bevor ( und auch ihr habt nun Traurigkeit ), doch das Licht
der Freude wartete bereits auf sie. Als sie Jesus nach seiner
Auferstehung sahen, begann die Zeit der Freude - einer Freude, die
niemals enden wird, da Jesus einmal der Sünde starb, doch nun für
immer lebt (vgl. Lk 24,33-52; Röm 6,9-10; Hebr 7,24-25 ).
Joh 16,23-24
Die bevorstehenden Ereignisse sollten auch ihre Beziehung zu ihm
verändern. Da Jesus nicht mehr körperlich bei ihnen sein würde ( "an
jenem Tag" bedeutet nach seiner Himmelfahrt), konnten sie ihm keine
Fragen mehr stellen. Doch der Heilige Geist würde ihnen auch darin zu
Hilfe kommen (V. 13 - 15 ).
"Wahrlich, wahrlich, ich sage euch" ist auch hier wieder die Einleitung
zu einer wichtigen Aussage. Die Apostel sollten Jesu Botschafter sein
und hatten daher das Recht, den Vater um alles zu bitten , was sie
brauchten, um seinen Willen zu erfüllen. Die Worte "in meinem
Namen" sind keine magische Formel, auf die hin Gott die Bitte des
Betenden erhören muß , sondern mit ihnen wurde das Gebet mit dem Werk
des Sohnes, der den Willen des Vaters tat, in Verbindung gebracht (vgl.
"in meinem Namen" in Joh 14,13-14;15,16;16,24.26 ). Bis jetzt hatten die
Jünger nicht im Namen Jesu gebetet. Von nun an, nachdem sein Tod und das
Kommen des Geistes sie in das neue, von Gott gewollte Zeitalter der
Kirche gebracht hatten, sollten sie es tun. Erhörte Gebete machen
die Freude vollkommen (vgl. Joh 15,11;16,22 ), weil Gott in ihnen wirkt.
Joh 16,25
Obwohl Jesus die Jünger drei Jahre lang in Wort und Tat gelehrt hatte,
war ihre Gotteserkenntnis noch immer begrenzt ( Joh 14,9; vgl. Joh
2,22;6,60;13,7.15-17 ). Die verhüllten, gleichnishaften Aussagen ( in
Bildern ), in denen Jesus bis jetzt zu ihnen gesprochen hatte, würden
nun der freien Verkündigung Platz machen. Nach seiner Auferstehung
(vgl. Apg 1,3 ) sprach der Sohn frei heraus von dem Vater (vgl. Joh
14,25-26 ).
Joh 16,26-27
Der kommende neue Tag sollte die Jünger in eine neue, vertraute
Beziehung zum Vater treten lassen und ihnen die Augen öffnen. Von nun an
sollten sie im Namen Jesu, d. h. durch ihn persönlich, Zugang zum Vater
haben (vgl. "in meinem Namen" in 14, 13 - 14; Joh 15,16;16,24 ). Jesus
mußte nicht länger als Mittler für sie bitten , sie konnten für sich
selbst sprechen. Das widerspricht nicht der Verheißung, daß Christus den
Gläubigen dabei hilft, ihre Sünde zu besiegen (vgl. Röm 8,34; 1Joh
2,1-2 ). Doch auch die Jünger stehen nun in einer persönlichen, von
Liebe und Glauben getragenen Beziehung zum Vater, ein Privileg, das nur
Kinder besitzen ( Röm 5,2 ).
Joh 16,28
Dann faßte Jesus seinen Auftrag in der Welt in einem einzigen Satz
zusammen: Inkarnation ( ich bin vom Vater ausgegangen ), Erniedrigung
( und in die Welt gekommen ) und Auferstehung, Himmelfahrt und Erhöhung
( ich verlasse die Welt wieder und gehe zum Vater ). Das war es, was die
Jünger glauben mußten.
Joh 16,29-30
Da verstanden und glaubten die Jünger. Jesu Aussage hatte so schlicht
geklungen, daß die Jünger darauf nur mit der Anerkennung seiner
Allwissenheit ( daß du alle Dinge weißt ) und göttlichen Herkunft ( daß
du von Gott ausgegangen bist ) reagieren konnten.
Joh 16,31-32
Obwohl die Jünger ehrlich und aufrichtig waren, als sie Jesus ihres
Glaubens versicherten (V. 30 ), kannte er ihre Grenzen doch weit besser
als sie selbst (vgl. Joh 2,24-25 ). Jesu Frage "Jetzt glaubt
ihr?" deutet an, daß ihr Glaube jetzt, vor dem Tod und der Auferstehung
Jesu und dem Kommen des Geistes, noch nicht vollkommen und stark
war. "Ihr werdet zerstreut werden" ist die Erfüllung der Worte Sacharjas
über den Hirten (den Messias), der aufgrund des Ratschlusses des Herrn
Zebaoth geschlagen werden sollte und dessen Schafe sich zerstreuen
würden ( Sach 13,7 ). Trotz ihrer Treue, ihres Glaubens und ihrer Liebe
zu Jesus würden die Jünger schon bald kläglich versagen. Jesu
Vorhersage, daß auch sie ihn verlassen würden, erfüllte sich; sie ließen
ihn alle im Stich ( Mt 26,56 ), als er gefangengenommen wurde, und auch
Petrus verleugnete ihn ( Joh 18,17.25-26 ). Nur der Vater verließ ihn
nicht: Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir (vgl. Joh
8,29; Ps 23,4;73,25-26 ). Am Kreuz wurde Jesus dann von Gott, (nicht dem
Vater) verlassen ( Mt 27,46 ).
Joh 16,33
All diese Anweisungen ( Joh 14-16 ) sollten die Jünger bewahren und
ihnen Frieden in Jesus geben. Die Gläubigen führen gewissermaßen eine
gespaltene Existenz: Sie sind gleichzeitig in Christus und in der Welt .
In der Einheit mit Jesus haben sie Frieden, doch in der Welt sind sie
feindlichem Druck ausgesetzt. Die Welt, der Feind Gottes und seines
Volkes, widersetzte sich der Botschaft Jesu und seiner Aufgabe (vgl. Joh
1,5.10-11; Joh 7,7 ). Doch Jesus hat die Welt überwunden . Als der
"Starke", der das Reich Satans vernichtet hat ( Mt 12,25-29 ), ist Jesus
letztlich der Sieger. Er wollte, daß die Jünger daran dachten und sich
über seinen Sieg freuten. "Seid getrost" bedeutet "faßt Mut". (Im Neuen
Testament wird das Wort tharseO , "sich ein Herz fassen, mutig sein,
sich ermuntern", nur von Jesus gesprochen: Mt 9,2.22;14,27; Mk
6,50;10,49; Joh 16,33; Apg 23,11 .) Weil er gesiegt hat, können auch
sie, wenn sie eins mit ihm sind, siegen ( Röm 8,37 ).
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Edwin A. Blum
Johannes Kapitel 16
Joh 16,1-2