Home
Forum
Begriffserklärungen Syngrammata
Lehre
auf Youtube
Neben der Schrift
Fakten zur Bibel
Youtube komplett
Übersicht
Bible Hub
Kata Biblon
Center for New Testament Restoration
https://www.bibleserver.com/
greeknewtestament
Kata Biblon
https://greekcntr.org/collation/index.htm
Matthäus Evangelium, Kp 1 Walvoord
Louis A. Barbieri Jr.
1. Das Problem Das Wort "synoptisch" kommt von dem griechischen
Adjektiv synoptikos , das aus den beiden Wörtern syn und opsesthai ,
"zusammensehen" oder "mitsehen", zusammengesetzt ist. Obwohl die
Verfasser der ersten drei Evangelien, Matthäus, Markus und Lukas, mit
ihren Schriften unterschiedliche Absichten verfolgten, zeichneten sie
das Leben Jesu auf fast die gleiche Art und Weise nach. Andererseits
gibt es aber auch gewisse Abweichungen in ihren Berichten, über die man
nicht einfach hinweggehen kann. An diesen Ähnlichkeiten und
Unterschieden entzündet sich die Frage nach den Quellen der Evangelien,
das sogenannte "synoptische Problem".
Die meisten konservativen Forscher stimmen darin überein, daß die
Verfasser der Evangelien verschiedene Quellen benutzten. So hat
beispielsweise der Stammbaum Jesu bei Matthäus und bei Lukas
möglicherweise einen Anhalt in den Tempelakten oder auch in der
mündlichen Überlieferung. Lukas selbst vermerkt gleich zu Beginn seines
Evangeliums ( Lk 1,1 ), daß bereits zahlreiche Aufzeichnungen zu den
Geschehnissen um Jesus vorliegen. Demnach konnte er sich auf mehrere
solcher schriftlicher Berichte stützen. Man kann wohl mit Recht
annehmen, daß die einzelnen Verfasser wahrscheinlich jeweils
unterschiedliche Quellen benutzt haben. Damit sind nun allerdings nicht
die "Quellen" gemeint, von denen die Anhänger der historisch-kritischen
Methode sprechen. Die meisten Forscher dieser Richtung verstehen
darunter umfangreiche Dokumente, anhand derer die Evangelisten gleichsam
als geschickte Redakteure ihre eigenen Berichte zusammenstellten. Diese
spezielle Auffassung führte wiederum zu einer Reihe verschiedener
Erklärungen der Quellensituation.
a. Die Urevangeliumshypothese Nach Ansicht mancher Gelehrter bildete ein
ursprüngliches Evangelium (das sogenannte Urevangelium ), das
verlorengegangen ist, die Materialquelle für die biblischen Redakteure.
Der Haupteinwand gegen diese These ist, daß niemals auch nur ein Hinweis
auf eine solche Schrift entdeckt wurde. Es existiert kein Dokument, das
als Urevangelium bezeichnet werden könnte. Außerdem könnte diese Theorie
zwar als Erklärung für die Ähnlichkeiten in den Evangelien herangezogen
werden, auf keinen Fall erhellt sie jedoch die unterschiedliche
Darstellung derselben Ereignisse an manchen Stellen.
b. Die Traditionshypothese Andere Forscher vertraten die Auffassung, die
synoptischen Evangelien schöpften vor allem aus der mündlichen
Tradition, also aus der mündlichen Weitergabe der Geschehnisse, die vom
engsten Umkreis Jesu ausging. In der Regel durchläuft ein solches
Zeugnis vier Stadien: 1. Das Ereignis findet statt. 2. Das Ereignis wird
erzählt und so oft wiederholt, daß es weithin bekannt wird. 3. Das
Ereignis wird gleichsam "fixiert", so daß es von da an immer auf genau
die gleiche Weise erzählt wird. 4. Das Ereignis wird niedergeschrieben.
Der Einwand gegen diese Hypothese lautet ähnlich wie der gegen die
Theorie vom Urevangelium: Sie bietet zwar eine Erklärung für die
Verwandtschaft der Texte, nicht jedoch für die Unterschiede. Darüber
hinaus muß man sich hier fragen, warum sich ein Augenzeuge des
Geschehens auf mündlich überlieferte Erzählungen verlassen sollte.
c. Die Zwei-Quellen-Theorie Ein weiterer, heute weitverbreiteter Ansatz
geht dahin, daß die biblischen Redakteure mehrere schriftliche Quellen
für ihre Berichte benutzten. Die Vertreter dieser Theorie gehen
gewöhnlich von folgenden Annahmen aus: 1. Das erste schriftlich
vorliegende Evangelium war das Markusevangelium. Diese Behauptung wird
vor allem daran festgemacht, daß nur sieben Prozent des Markustextes
ausschließlich bei Markus stehen, während 93 Prozent auch bei Matthäus
und Lukas wiederkehren. 2. Neben Markus existierte ein zweites
schriftliches Dokument, das hauptsächlich Rede-Material enthielt. Dieses
Dokument wird als "Q", eine Abkürzung für das Wort "Quelle", bezeichnet.
Die etwa 200 Verse, die sowohl bei Matthäus als auch bei Lukas, nicht
aber bei Markus stehen, sollen aus "Q" stammen. 3. Die Redakteure
benutzten darüber hinaus mindestens zwei weitere Quellen, das sogenannte
"Sondergut". Die eine enthält die Verse, die bei Matthäus, nicht jedoch
bei Markus oder Lukas vorkommen, die andere die Verse aus Lukas, die
nicht in Matthäus oder Markus enthalten sind. Die sich so ergebenden
Abhängigkeitsverhältnisse lassen sich auf folgende Weise
veranschaulichen:
Auch diese Hypothese birgt allerdings mehrere Probleme. Zum einen steht
sie in Widerspruch zur traditionellen Sichtweise. Konservative Theologen
waren im allgemeinen immer der Ansicht, daß das Matthäusevangelium das
älteste Evangelium war. Wenngleich nicht alle Forscher dieser These auch
heute noch zustimmen, so hat sie doch einiges Gewicht und sollte nicht
vorschnell als "bloße Tradition" abgetan werden. Auch die Tradition kann
ja die Wahrheit auf ihrer Seite haben. Zweitens kann die
Zwei-Quellen-Theorie die Tatsache nicht erklären, daß der Markustext an
einigen Stellen Aussagen enthält, die weder bei Matthäus noch bei Lukas
vorkommen. Nur Markus berichtet beispielsweise, daß der Hahn ein zweites
Mal krähte ( Mk 14,72 ), bei den beiden anderen Synoptikern steht
darüber nichts. Drittens: Wenn das Markusevangelium tatsächlich als
erstes Evangelium nach Petrus' Tod zwischen 67 - 68 entstanden wäre,
dann wären Matthäus und Lukas wahrscheinlich später, nach der Zerstörung
Jerusalems im Jahre 70 n. Chr., geschrieben worden. In diesem Fall wäre
eigentlich zu erwarten, daß die Verfasser die Katastrophe als passenden
Höhepunkt zu den Worten des Herrn in Mt 24-25 oder zu Lukas' Aussage
in Mt 21,20-24 erwähnt hätten. Bei keinem der beiden Evangelisten ist
jedoch von diesem einschneidenden Ereignis die Rede. Viertens: Am
problematischsten aber bleibt die Spekulation über die Existenz von "Q".
Wenn ein solches Dokument existierte und von Matthäus und Lukas für so
wichtig gehalten wurde, daß sie so ausführlich daraus zitierten, warum
schätzte dieGemeinde es dann nicht ebenso hoch und bewahrte es auf?
d. Die formgeschichtliche Analyse Diese ebenfalls gängige
Betrachtungsweise setzt die Zwei-Quellen-Theorie voraus, geht jedoch
noch einen Schritt weiter. Als die Evangelien zusammengestellt wurden,
existierte bereits eine Vielzahl von überlieferten Dokumenten, nicht nur
vier (Matthäus, Markus, Lukas und "Q"). Die heutigen Exegeten versuchen
nun, die in den Evangelien verarbeiteten kleinen selbständigen Einheiten
herauszuschälen und ihre "Form" zu bestimmen, um sie dann als
Einzeltexte zu interpretieren und auf diese Weise zu ergründen, was die
Kirche des 1. Jahrhunderts durch sie sagen wollte. Nach dieser
Auffassung sind die Tatsachen, die durch die verschiedenen Erzählformen
vermittelt werden, nicht unbedingt wörtlich zu nehmen. Man muß den Text
hinterfragen, um seine eigentliche Aussage zu entdecken. Die in den
Geschichten dargestellten Fakten werden in der formgeschichtlichen
Analyse als "Mythen" aufgefaßt, die die Kirche um die Person Jesu
Christi herum aufbaute. Wenn man diesen mythologischen Firniß "abkratzt"
(Entmythologisierung), findet man Bruchstücke der eigentlichen
historischen Wahrheit über Jesus.
Dieser formgeschichtliche Ansatz wird zwar weithin vertreten, wirft
jedoch auch einige schwerwiegende Probleme auf. Zum einen ist es
praktisch unmöglich, die Einzelgeschichten in genaue "formale"
Kategorien einzuordnen, da unter den Exegeten selbst große Uneinigkeit
über die Zuordnung besteht. Zum anderen sagt die Theorie zwar aus, daß
die Kirche im 1. Jahrhundert diese Geschichten in ihrer ursprünglichen
Form verbreiten ließ, gibt jedoch keine Erklärung darüber, was die
Kirche dazu veranlaßte. Mit anderen Worten, sie übersieht bewußt das
lebendige Zeugnis Jesu Christi und den tiefgreifenden Einfluß seines
Lebens und Sterbens auf die damals lebenden Gläubigen.
2. Ein Lösungsvorschlag Die Ähnlichkeiten und Unterschiede in den
Evangelienberichten werden verständlich, wenn man verschiedene Aspekte
verbindet. Erstens: Die Verfasser der Evangelien des 1. Jahrhunderts
besaßen eine breite persönliche Kenntnis des Materials, das sie
aufzeichneten. Matthäus und Johannes waren Jünger Jesu, die lange Zeit
mit ihm zusammen gewesen waren. Markus' Bericht könnte die Gedanken von
Simon Petrus kurz vor seinem Tod enthalten, und Lukas könnte durch seine
Verbindung zu Paulus und anderen viele Tatsachen erfahren haben. Dies
wäre in die Niederschrift der vier Berichte eingegangen.
Zweitens: Daneben kommt auch der mündlichen Überlieferung eine gewisse
Bedeutung zu. In Apg 20,35 wird beispielsweise auf ein Jesuswort Bezug
genommen, das nicht in den Evangelien steht. Auch Paulus zitiert im 1.
Korintherbrief ( 1Kor 7,10 ) ein Wort des Herrn; als er den Brief
schrieb, lag jedoch wahrscheinlich noch keines der Evangelien vor.
Drittens: Es gab außerdem bereits schriftliche Aufzeichnungen, eine
Tatsache, auf die Lukas am Anfang seines Evangeliums verweist ( Lk
1,1-4 ). All das erklärt jedoch nicht die inspirative Kraft, deren
Wirken notwendig ist, um einen Bericht über das Leben Jesu Christi zu
schreiben, der frei von allen Irrtümern ist. Viertens: Um das
synoptische Problem zu lösen, ist daher die Einführung eines weiteren
Elementes nötig, die Kraft der Inspiration durch den Heiligen Geist, die
die Verfasser der Evangelien bei ihrer Niederschrift beseelte. Der Herr
versprach den Jüngern, daß der Heilige Geist sie alles lehren und an
alles erinnern würde, was Jesus ihnen gesagt hatte ( Joh 14,26 ). Diese
Kraft bürgt für die Genauigkeit der Berichte, ob der Autor nun aus
seinem Gedächtnis oder aus mündlichen oder schriftlichen Überlieferungen
schöpfte. Ungeachtet der benutzten Quellen stellte die Führung des
Heiligen Geistes die Richtigkeit des Textes sicher, und je mehr man sich
auf die verschiedenen Geschichten über den Herrn einläßt, desto klarer
werden einem auch ihre "Problemstellen".
Die Verfasserschaft des ersten Evangeliums
Bei der Auseinandersetzung mit der Frage, wer ein bestimmtes Buch der
Bibel verfaßt hat, gibt es normalerweise zweierlei Anhaltspunkte:
Hinweise außerhalb des Buches ("externe Belege") und Hinweise im Buch
selbst ("interne Belege"). Die externen Belege stützen im Fall des
Matthäusevangeliums die Ansicht, daß der Apostel Matthäus das Evangelium
schrieb, das seinen Namen trägt. Bei vielen Kirchenvätern der Frühzeit
des Christentums wird er als Verfasser genannt, so unter anderem bei
Pseudobarnabas, Clemens von Rom, Polykarp, Justinus Martyr, Clemens von
Alexandria, Tertullian und Origenes. (Für weitere Belege vgl. Norman L.
Geisler und William E. Nix (1968), A General Introduction to the Bible ;
Chicago; S. 193.) Matthäus zählte mit Sicherheit nicht zu den
bedeutenderen Aposteln. Man würde eigentlich eher erwarten, daß das
erste Evangelium von Petrus, Jakobus oder Johannes stammen müßte. Doch
die Tatsache, daß die ganze altkirchliche Tradition auf Matthäus weist,
spricht sehr dafür, daß er tatsächlich der Verfasser war.
Es gibt daneben aber auch interne Belege für die Verfasserschaft des
Apostels. Das Matthäusevangelium enthält beispielsweise mehr
Anspielungen auf Geld als irgendeine andere Schrift des Neuen
Testaments. Drei Währungsbezeichnungen tauchen überhaupt nur bei
Matthäus auf, der "Tempelgroschen" ( Mt 17,24 ): das "Zweigroschenstück"
( Mt 17,27 ) und die "zehntausend Zentner Silber" ( Mt 18,24 ). Da
Matthäus Zöllner war, hatte er natürlich einen besonderen Blick für
Münzen und finanzielle Transaktionen und erwähnt aus diesem Grund auch
die Kosten bestimmter Dinge. Für den Beruf des Steuereinnehmers mußte
man schreiben können und etwas von Buchführung verstehen. Matthäus war
so gesehen also durchaus imstande, ein Buch wie das erste Evangelium zu
schreiben.
Das Buch ist aber auch ein Zeugnis seiner christlichen Demut, denn nur
er selbst spricht immer wieder von sich als von "Matthäus dem Zöllner".
Markus und Lukas verwenden diese abwertende Bezeichnung im Zusammenhang
mit Matthäus wesentlich seltener. Als der Jünger Matthäus sich Jesus
anschloß, da heißt es im Matthäusevangelium schlicht, er habe seine
Freunde "zu Tisch" ( Mt 9,9-10 ) geladen, Lukas dagegen spricht bei
dieser Einladung von "einem großen Mahl" ( Lk 5,29 ). Bezeichnend sind
auch die Auslassungen bei Matthäus, jene Geschichten, die nicht im
ersten Evangelium stehen: das Gleichnis vom Pharisäer und vom Zöllner
( Lk 18,9-14 ) und die Geschichte von Zachäus, jenem Zöllner, der
vierfach zurückgab, was er gestohlen hatte ( Lk 19,1-10 ). Die internen
Belege in bezug auf die Verfasserschaft des ersten Evangeliums sprechen
also ebenfalls für Matthäus als den wahrscheinlichsten Autor.
Die ursprüngliche Sprache des Matthäusevangeliums
Alle noch erhaltenen Manuskripte des Matthäusevangeliums liegen in
Griechisch vor, doch es gibt auch die Annahme, daß Matthäus in
Aramäisch, einer dem Hebräischen verwandten Sprache, schrieb. Wenn man
den Belegen nachgeht, stößt man auf fünf Autoren der Alten Kirche, die
behaupteten, daß Matthäus zunächst aramäisch schrieb und dann ins
Griechische übersetzt wurde: Papias (80 - 155 n. Chr.), Irenäus (130 -
202 n. Chr.), Origenes (185 - 254 n. Chr.), Euseb (4. Jahrhundert n.
Chr.) und Hieronymus (6. Jahrhundert n. Chr.). Sie könnten sich dabei
allerdings auch auf eine andere Schrift von Matthäus beziehen. Papias
erwähnt z. B., daß Matthäus auch die Jesusworte ( logia )
zusammenstellte. Bei dieser "Spruchsammlung" könnte es sich um eine
zweite, kürzere Niederschrift der Worte des Herrn in Aramäisch handeln,
die für eine Gruppe von Juden bestimmt und für sie besonders wichtig
war. Diese Schrift ist später verlorengegangen, denn heute existiert
keine solche Version mehr. Im Gegensatz zu den
verlorengegangenen logia schrieb Matthäus sein bis heute erhaltenes
Evangelium jedoch wahrscheinlich in Griechisch. Als Teil des biblischen
Kanons und damit Gotteswort wurde es vom Geist Gottes inspiriert und
bewahrt.
Die Datierung des ersten Evangeliums
Eine genaue Festlegung der Entstehung des ersten Evangeliums auf ein
bestimmtes Jahr ist nicht möglich. Die traditionalistische Forschung hat
mehrere Daten zur Diskussion gestellt. C.I. Scofield nannte in der
"Scofield Reference Bible" das Jahr 37 n. Chr. als mögliches Datum. Nur
wenige Forscher plädieren für einen Zeitpunkt nach dem Jahr 70 n. Chr.,
denn Matthäus erwähnt die Zerstörung Jerusalems mit keinem Wort, und die
Bezeichnung Jerusalems als "heilige Stadt" ( Mt 4,5;27,53 ) deutet
darauf hin, daß die Stadt noch stand.
Auf jeden Fall scheint jedoch eine gewisse Zeit seit den Geschehnissen
der Kreuzigung und Auferstehung vergangen zu sein. Mt 27,7-8 spricht von
einem bestimmten Brauch, der sich "bis auf den heutigen Tag" erhalten
hat, und Mt 28,15 berichtet von einer Geschichte, die "bis auf den
heutigen Tag" erzählt wird. Wendungen wie diese setzen voraus, daß Zeit
verstrichen ist, wenn auch nicht so viel, daß die jüdischen Bräuche
bereits untergegangen sind. Da die kirchliche Überlieferung andererseits
sehr stark die Annahme stützt, daß das Matthäusevangelium das älteste
Evangelium ist, wird vielleicht eine Datierung um das Jahr 50 n. Chr.
herum den historischen und inhaltlichen Bedingungen am ehesten gerecht.
Dieser Zeitpunkt läge früh genug für die Hypothese, daß Matthäus auch
zeitlich das erste Evangelium ist. (Zur weiteren Diskussion über die
Datierung und andere Ansätze dazu [z. B., daß Markus das älteste der
vier Evangelien sei] vgl. den Abschnitt "Quellen" in der Einleitung zu
Markus.)
Der Anlaß für die Niederschrift des ersten Evangeliums
Der genaue Anlaß, der zur Niederschrift des Matthäusevangeliums führte,
ist zwar unbekannt, doch es ist anzunehmen, daß wohl zumindest zwei
Gründe für Matthäus bestimmend waren. Zunächst wollte er den ungläubigen
Juden beweisen, daß Jesus der Messias war. Er wollte, daß andere den
Messias ebenso finden wie er selbst. Zweitens schrieb Matthäus, um die
gläubigen Juden in ihrem Glauben zu stärken. Denn wenn Jesus tatsächlich
der Messias war, so war etwas Schreckliches geschehen - die Juden hatten
ihren Messias und König gekreuzigt! Was sollte nun aus ihnen werden? War
Gott mit ihnen fertig? Hier konnte Matthäus ihnen Mut zusprechen. Auch
wenn ihr Ungehorsam Gottes Zorn über die gegenwärtige Generation der
Israeliten bringen sollte, so dachte Gott doch keineswegs daran, sein
Volk aufzugeben. Sein verheißenes Königreich würde dennoch errichtet
werden, wenn auch erst in der Zukunft. In der Zwischenzeit jedoch ist es
die Aufgabe der Gläubigen, eine andere, neue Botschaft des Glaubens an
diesen Messias in die ganze Welt zu tragen und bei allen Völkern Jünger
zu gewinnen.
Einige Besonderheiten des Matthäusevangeliums
1. Das Buch Matthäus legt großen Nachdruck auf das Lehramt Jesu Christi.
Von allen Evangelien enthält Matthäus die längsten Redepassagen, und in
keinem anderen Evangelium stehen so viele Lehren Jesu: Der allgemein als
Bergpredigt bezeichnete Abschnitt in Mt 5-7 ; Kapitel 10 mit den
Anweisungen Jesu an seine Jünger vor der Aussendung; die Gleichnisse
über das Gottesreich in Kapitel 13 ; die scharfe Abrechnung mit den
Pharisäern und Schriftgelehrten in Kapitel 23 ; und schließlich die Rede
über die Endzeit auf dem Ölberg, eine detaillierte Schilderung der
künftigen Ereignisse, die Jerusalem und das Volk erwarten, in Kapitel
24-25 .
2. Die Darstellung des Matthäusevangeliums folgt manchmal eher logischen
als chronologischen Gesichtspunkten. So ist z. B. der Stammbaum Jesu in
drei gleich große Gruppen unterteilt, viele Wunder werden unmittelbar
nacheinander aufgelistet, und der Widerstand gegen Jesus wird in einen
einzigen Abschnitt zusammengefaßt. Matthäus legte also offensichtlich
mehr Wert auf den thematischen Zusammenhang als auf die chronologische
Reihenfolge der Ereignisse.
3. Das Evangelium enthält sehr viele (beinahe 50) wörtliche Zitate aus
dem Alten Testament, daneben wird etwa fünfundsiebzigmal auf
alttestamentliche Geschehnisse Bezug genommen. Das liegt zweifellos vor
allem an der Leserschaft, für die das Buch bestimmt war. Das
Matthäusevangelium richtete sich, wie bereits angedeutet, in erster
Linie an Juden, die durch die vielen Verweise auf alttestamentliche
Fakten und Ereignisse beeindruckt werden sollten. Wenn der Text
tatsächlich um das Jahr 50 herum entstand, existierten außerdem noch
nicht viele neutestamentliche Schriften, die Matthäus oder gar seinen
Lesern bekannt gewesen wären, so daß er aus ihnen hätte zitieren können.
4. Das erste Evangelium zeigt Jesus Christus als den Messias Israels und
Verkünder des kommenden Gottesreiches (Stanley D. Toussaint, Behold the
King: A Study of Matthew , S. 18 - 20). "Wenn Jesus wirklich der Messias
war", so könnte ein Jude fragen, "was wurde dann aus dem verheißenen
Gottesreich?" Das Alte Testament lehrte ganz eindeutig, daß der Messias
auf Erden eine ruhmreiche, utopische Herrschaft heraufführen werde, in
der das Volk Israel eine bevorzugte Stellung einnehmen sollte. Was wurde
jedoch nun, da das Volk seinen wahren König abgelehnt hatte, aus dem
Gottesreich? Das Buch Matthäus offenbart in diesem Zusammenhang einige
"Geheimnisse" über das Gottesreich, die so noch nicht im Alten Testament
stehen. Sie deuten darauf hin, daß das Gottesreich im gegenwärtigen
Zeitalter eine andere Form angenommen hat, daß das verheißene davidische
Königreich jedoch in der Zukunft errichtet werden wird, wenn Jesus
Christus auf die Erde zurückkehrt, um endgültig zu herrschen.
5. Im ersten Vers des ersten Evangeliums wird lapidar angekündigt: "Dies
ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids, des
Sohnes Abrahams." Warum wird David hier vor Abraham genannt? Hätte nicht
Abraham, der Stammvater Israels, größere Bedeutung für einen Juden?
Möglicherweise nennt Matthäus David zuerst, weil der König, der über das
Volk herrschen würde, ein Nachfahre Davids sein sollte ( 1Sam 7,12-16 ).
Jesus Christus kam mit einer Botschaft für sein eigenes Volk. Nach dem
Ratschluß Gottes wurde diese Botschaft jedoch nicht angenommen und
richtet sich nun als universale Botschaft an die ganze Welt. Die
Verheißung des Segens für alle Völker aber nimmt ihren Anfang bei dem
Bund Gottes mit Israel ( 1Mo 12,3 ). Es ist in diesem Zusammenhang
bemerkenswert, daß Matthäus in seinem Evangelium auch von Heiden, wie
den Weisen aus dem Morgenland ( Mt 2,1-12 ), dem römischen Hauptmann mit
dem starken Glauben ( Mt 8,5-13 ) und der kanaanitischen Frau, bei der
Jesus einen größeren Glauben fand als in ganz Israel ( Mt 15,22-28 ),
erzählt. Außerdem endet das Matthäusevangelium mit dem großen
Missionsauftrag: "Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker"
( Mt 28,19 ).
GLIEDERUNG
I. Einleitung ( 1,2-4,11 )
A. Der Stammbaum Jesu ( 1,1-17 )
B. Das Kommen Jesu ( 1,18-2,23 )
C. Der Wegbereiter Jesu ( 3,1-12 )
D. Die Bestätigung Jesu als Messias ( 3,13-4,11 )
II. Der Beginn des Wirkens Jesu in Galiläa ( 4,12-7,29 )
A. Die ersten Taten Jesu ( 4,12-25 )
B. Die Fortsetzung des Predigtamtes ( Kap. 5-7 )
III. Jesu Beweise seiner Gottheit ( 8,1-11,1 )
A. Seine Macht über die Krankheit ( 8,1-15 )
B. Seine Macht über Dämonen ( 8,16-17.28-34 )
C. Seine Macht über Menschen ( 8,18-22;9,9 )
D. Seine Macht über die Natur ( 8,23-27 )
E. Seine Macht über die Sünde ( 9,1-8 )
F. Seine Macht über die Traditionen ( 9,10-17 )
G. Seine Macht über den Tod ( 9,18-26 )
H. Seine Macht über die Blindheit ( 9,27-31 )
I. Seine Macht über die Stummheit ( 9,32-34 )
J. Seine Macht, Diener zu berufen ( 9,35-11,1 )
IV. Jesu Vollmachtsanspruch ( 11,2-16,12 )
A. Die Zurechtweisung Johannes' des Täufers ( 11,2-19 )
B. Der Weheruf über die galiläische Städte ( 11,20-30 )
C. Die Streitgeschpräche mit den Schriftgelehrten ( Kap. 12 )
D. Die Gleichnisse über das ganz andere Gottesreich ( 13,1-52 )
E. Weitere Lehre und Wunder ( 13,52-16,12 )
V. Jesu Lehren für die Jünger ( 16,13-20,34 )
A. Seine Selbstoffenbarung ( 16,13-17,13 )
B. Seine Weisungen an die Jünger ( 17,14-20,34 )
VI. Der Weg zum Ende ( Kap. 21-27 )
A. Einzug in Jerusalem ( 21,1-22 )
B. Auseinandersetzung mit den Pharisäern ( 21,23-22,46 )
C. Abrechnung mit den Pharisäern und dem Volk ( Kap. 23 )
D. Rede über die Endzeit ( Kap. 24-25 )
E. Gerichtsverhandlungen und Verurteilung ( Kap. 26-27 )
VII. Jesu Auferstehung ( Kap. 28 )
A. Das leere Grab ( 28,1-8 )
B. Das persönliche Erscheinen ( 28,9-10 )
C. Die "offiziele" Version der Ereignisse ( 28,11-15 )
D. Der Missionsauftrag ( 28,16-20 )
AUSLEGUNG
I. Einleitung
( 1,1-4,11 )
A. Der Stammbaum Jesu
( 1,1-17 ) ( Lk 3,23-38 )
Mt 1,1
Schon in den ersten Worten seines Evangeliums nennt Matthäus sein
zentrales Thema und seine Hauptfigur beim Namen: Jesus Christus . Er ist
der Mittelpunkt des ganzen Berichts, und bereits der Eingangsvers bringt
ihn mit zwei großen Bundesschlüssen in der Geschichte Israels in
Verbindung, dem davidischen ( 1Sam 7 ) und dem abrahamitischen ( 1Mo
12;15 ). Wenn Jesus von Nazareth tatsächlich die Erfüllung dieser beiden
großen Bundesschlüsse verkörpert, erfüllt er sie auch von seiner
Abstammung her? Diese Frage hätten die Juden mit Sicherheit gestellt,
und aus diesem Grund geht Matthäus so genau auf die Ahnenreihe Jesu ein.
Mt 1,2-17
Er leitet Jesu Herkunft von seinem gesetzlichen Vater, Josef , ab
(V. 16 ). Auf diese Weise geht sein Stammbaum in direkter Linie auf den
Thron Davids, dessen Sohn Salomo und seine Nachkommen zurück (V. 6 ).
Der Ahnentafel im Lukasevangelium zufolge war Jesus dagegen durch einen
anderen Sohn, Nathan, ein Nachkomme König Davids ( Lk 3,31 ). Auf jeden
Fall ist bei Matthäus Jesu Anspruch auf den Thron durch die Herkunft
Josefs, seines offiziellen Vaters, aus dem Geschlecht Salomos
legitimiert.
Josefs Abstammungslinie wird von Jojachin über dessen
Sohn Schealtiel und seinen Enkel Serubbabel ( Mt 1,12 ) zurückverfolgt.
Auch Lukas ( Lk 3,27 ) bezieht sich auf Schealtiel, den Vater
Serubbabels, und zwar als einen Vorfahren Marias, meint damit jedoch
wohl eine andere Person als Matthäus. Bei Lukas ist Schealtiel der Sohn
Neris, während der Schealtiel bei Matthäus ein Sohn Jojachins ist.
Interessant an der Ahnentafel bei Matthäus ist außerdem die Nennung von
vier Frauen aus dem Alten Testament: Tamar ( Mt
1,3 ), Rahab (V. 5 ), Rut (V. 5 ) und Salomos Mutter, Batseba (V. 6 ).
Alle diese Frauen (wie übrigens auch die meisten der genannten Männer)
waren auf irgendeine Weise zwielichtig. Tamar und Rahab waren
Prostituierte ( 1Mo 38,24; Jos 2,1 ), Rut war Ausländerin, eine
Moabiterin ( Rt 1,4 ), und Batseba beging Ehebruch ( 1Sam 11,2-5 ).
Matthäus erwähnt diese Frauen vielleicht, um besonders deutlich zu
machen, daß Gottes Erwählung eines Menschen immer ein reiner Akt der
Gnade ist. Möglicherweise will er damit auch den Stolz der Juden in
seine Grenzen weisen.
Bei der Erwähnung der fünften Frau der ganzen Genealogie, Maria ( Mt
1,16 ), ändert sich plötzlich die Wortwahl des Berichts. Während es
bisher immer wieder hieß "zeugte" , die Betonung also beim jeweiligen
Vater lag, steht bei Maria plötzlich "von der geboren ist Jesus" . "Von
der" ist ein weibliches Relativpronomen (ex hEs ), das ganz eindeutig
besagt, daß Jesus zwar das leibliche Kind Marias, Josef jedoch nicht der
leibliche Vater war. Auf die wundersame Empfängnis und Geburt, die
hinter dieser Andeutung steht, wird in Mt 1,18-25 näher eingegangen.
Matthäus nennt ganz offensichtlich nicht jede einzelne Person in der
Ahnenreihe zwischen Abraham und David (V. 2-6 ), zwischen David und der
Zeit der babylonischen Gefangenschaft (V. 6-11 ) und zwischen der
babylonischen Gefangenschaft und Jesus (V. 12-16 ). Statt dessen zählt
er für jede dieser Perioden jeweils nur 14 Glieder auf (V. 17 ). Nach
jüdischer Auffassung galt eine Genealogie auch dann als vollständig,
wenn nicht jeder Vorfahr einzeln genannt wurde. Doch warum wählte
Matthäus gerade 14 Namen aus jeder Zeit? Die plausibelste Antwort auf
diese Frage ist vielleicht, daß der Name "David" in der hebräischen
Zahlenmystik der Zahl 14 entspricht. In der Zeit vom babylonischen Exil
bis zur Geburt Jesu (V. 12-16 ) erscheinen nur 13 neue Namen. Viele
Forscher glauben daher, daß Jojachin (V. 12 ), auch wenn er bereits in
Vers 11 genannt wird, den vierzehnten Namen dieser letzten Periode
darstellt.
Matthäus' Ahnentafel beantwortet die wichtige und durchaus verständliche
Frage der Juden nach der Berechtigung, mit der jemand behaupten kann,
König der Juden zu sein. Ist dieser Mann, wie es die Tradition verlangt,
ein legitimer Nachkomme Davids? Nach Matthäus lautet die Antwort ja!
B. Das Kommen Jesu
( 1,18-2,23 ) ( Lk 2,1-7 )
1. Seine Eltern
( 1,18-23 )
Mt 1,18-23
Die Tatsache, daß Jesus, wie der Stammbaum andeutet, allein "von Maria"
geboren ist (V. 16 ), bedarf der näheren Erklärung. Matthäus' Bericht
wird sehr viel verständlicher, wenn man sich die hebräischen
Heiratsbräuche ansieht. Ehen wurden damals von den Eltern arrangiert,
dabei wurden Eheverträge ausgehandelt. Wenn die entsprechenden
Vereinbarungen getroffen worden waren, galten die Betreffenden als
verheiratet und wurden als Mann und Frau bezeichnet. Sie lebten jedoch
nicht sofort zusammen, sondern die Frau wohnte noch ein Jahr lang
weiterhin bei ihren Eltern und der Mann bei den seinen. Die Wartezeit
sollte beweisen, daß die Braut noch unberührt war, wie sie und ihre
Angehörigen gelobt hatten. Wenn sich in dieser Zeit herausstellte, daß
sie schwanger war, hatte sie sich offensichtlich auf eine verbotene
sexuelle Beziehung eingelassen und war keine Jungfrau mehr, ein Grund,
der zur Annullierung der Ehe führen konnte. Wenn die einjährige
Prüfungszeit jedoch die Reinheit der Braut erwies, ging der Ehemann zum
Haus der Brauteltern und führte sie in einem großen Umzug in sein Haus.
Dort lebten sie dann als Mann und Frau zusammen und vollzogen die Ehe
auch physisch. Vor diesem Hintergrund sollte Matthäus' Geschichte
gelesen werden.
Maria und Josef befanden sich in der einjährigen Wartezeit, als es
sich fand, daß sie schwanger war . Sie hatten noch keinen
Geschlechtsverkehr gehabt, und Maria war auch nicht untreu gewesen
(V. 20.23 ). Obwohl nur wenig über Josef erzählt wird, kann man sich
doch gut vorstellen, wie sehr er betroffen war. Er liebte Maria
wirklich, und nun ging das Gerücht um, daß sie schwanger sei. Sein
Verhalten ist ein Beweis seiner Zuneigung zu seiner Braut. Er wollte
keinen öffentlichen Skandal heraufbeschwören, indem er ihren Zustand den
Richtern am Stadttor offenbarte, denn das hätte zur Folge haben können,
daß Maria gesteinigt wurde ( 5Mo 22,23-24 ). Statt dessen beschloß
er, sie heimlich zu verlassen .
Da erschien ihm jedoch der Engel des Herrn im Traum (vgl. Mt
2,13.19.22 ) und teilte ihm mit, daß Marias Zustand nicht von einem
Menschen, sondern von dem heiligen Geist herrühre ( Mt 1,20; vgl.
V. 18 ). Das Kind, das Maria trug, würde ein ganz besonderes Kind sein.
Sie sollte einen Sohn gebären , dem Josef den Namen Jesus geben sollte,
denn er würde sein Volk retten von dessen Sünden . Diese Worte müssen in
Josef die Erinnerung an Gottes Versprechen wachgerufen haben, daß er
sein Volk durch einen Neuen Bund retten werde ( Jer 31,31-37 ). Der
namenlose Engel erzählte Josef weiter, daß das alles geschehe, damit
Gottes Plan erfüllt werde, denn der Prophet Jesaja hatte vor 700 Jahren
verkündet: "Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein" ( Mt 1,23; Jes
7,14 ). Die Alttestamentler sind sich zwar noch nicht einig, ob das
hebräische Wort ZalmCh hier mit "junge Frau" oder "Jungfrau" zu
übersetzen ist, doch von Gott aus soll es mit Sicherheit "Jungfrau"
bedeuten (wie auch das griechische Wort parthenos besagt). Marias
wundersame Empfängnis erfüllte damit Jesajas Prophezeiung, und ihr Sohn
sollte wahrhaft Immanuel ... Gott mit uns sein. Angesichts dieser
Erklärung sollte Josef sich nicht fürchten, Maria zu sich zu nehmen ( Mt
1,20 ). Sicher würde es in der Gemeinde Mißverständnisse und auch
Tratsch geben, doch Josef kannte nun die wahre Geschichte von Marias
Schwangerschaft, und er wußte, was Gott von ihm wollte.
2. Seine Geburt
( 1,24-25 )
Mt 1,24-25
Als Josef aus seinem Traum erwachte, gehorchte er. Er verstieß gegen die hergebrachten Sitten und nahm seine Frau sofort zu sich , statt noch zu warten, bis die Verlobungszeit vorüber war. Wahrscheinlich dachte er, das sei das Beste für Maria in ihrem Zustand. Er brachte sie nach Hause und sorgte für sie, doch er berührte sie nicht, bis sie einen Sohn gebar , dem er den Namen Jesus gab. Matthäus berichtet ganz einfach die Geburt des Kindes und die Tatsache, daß es den Namen Jesus erhielt, während Lukas, der Arzt ( Kol 4,14 ), noch mehrere Details in bezug auf die Geburt mitteilt ( Lk 2,1-7 ). |