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Offenbarung Kp 01 nach Charles Andrew leicht geändert.  [CAC] 

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Ein Überblick über die Offenbarung


Ein Überblick über die Offenbarung

Kapitel  1 
      Dieser Teil der Heiligen Schriften hat einen ganz
besonderen und sich an das Herz wendenden Anspruch
auf die Beachtung eines jeden Christen, kein anderer
Teil der Schrift redet in der gleichen Weise zu uns.
Es ist die Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm
gab. (Vers 1) Gott gab diese Offenbarung dem ver-
herrlichten, gesalbten Menschen zu seiner Rechten; es
ist seine Offenbarung. Sie handelt somit von
Sachen, die offenbar für Gott und Jesus Christus
Bedeutung haben, und die deshalb auch eine hohe
Bedeutung für Seine Knechte haben müssen; denn als
Knechten oder  Sklaven wird uns hier gezeigt, "was
bald geschehen muss".    Dieses Buch ist für Heilige,
die im verantwortlichen Dienste stehen und für die
Angelegenheiten ihres Herrn besorgt sind.
       Dies ist geeignet, bei einem jeden von uns die
Frage zu erheben, inwieweit wir wirklich als Seine
Knechte erfunden werden.   Die Abneigung so vieler,

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dieses Buch zu betrachten, ist wahrscheinlich auf die
Tatsache zurückzuführen, dass wir so wenig das wahre
Benehmen und den Geist von Knechten verraten. Wir
sind alle so sehr geneigt, das Unsrige zu suchen, und
nicht das, was Jesus Christi ist (Philipper. 2.21): Und wenn
das der Fall ist, so sind wir kaum wirkliche Knechte und

    Johannes redet hier von sich selbst nicht als einem
Apostel, sondern als einem Knechte und Bruder. (V9)
Er gehörte einer Leidensschar an und sagte: "euer
Bruder und Mitteilhaber in der Drangsal und dem
Königtum und dem Ausharren in Jesu. (Vers 9) Einen
um des Wortes Gottes und des Zeugnisses willen
Leitenden wurde diese Offenbarung mitgeteilt, und
er tat sie denen kund, die wenigstens bis zu einem
gewissen Grade an diese Art Leiden teilhaftig waren.
Bei mir Treue würden auch mehr Leiden vorhanden
sein, und dann würde auch dieses Buch mehr geschätzt
werden. Man hat beobachtet, dass in Zeiten der
Kirchengeschichte wo besondere Drangsal und Ver-
folgungen waren, in den Tag in der Blutzeugen,
die Heiligen diesem Guche eingehende Aufmerksamkeit
gewidmet haben und aus ihm in besonderer Weise
Trost und Unterstützung empfingen.
     Wo ein Verlangen besteht, das Christentum mit
der Welt zu verbinden, und man glaubt, dass es in hie-
nieden besser wird, da kann man verstehen, dass man
wenig Geschmack an diese Offenbarung findet. Wer
solchen Wunsch hegt, dem liegt nichts daran, der Tat-
sache ins Angesicht zu schauen, dass der ganze innere
Aufbau der Welt unter Gericht kommt. Der ganze
Lauf der Dinge hingegen ist schlecht und muss hinweg-
getan werden, um für etwas anderes Raum zu schaffen

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Die Kirchen oder Versammlungen haben gefehlt, und
die Wesenszüge sind Ihnen verloren gegangen, in
denen sie wahre Lichtträger gewesen sein würden,
nämlich wenn sie durch Leiden Zeugnis für einen ver-
worfenen Christus abgelegt hätten; die Welt in
jeder Gestalt ist eben ein Schauplatz sittliche Unord-
nung.    So steht es in Wahrheit hinieden aus, und
das wird uns samt all seinen Folgen in diesem Buche
klar vor Augen gestellt. Auf diese Umstände in der
Furcht Gottes zu blicken, ruft ernste Übungen hervor,
die viele scheuen, und das mag ein Grund sein, wes-
halb dieses Buch so vernachlässigt worden ist.
      Doch in Wahrheit ist für alle, die Gott fürchten
und unseren Herrn Jesus Christ lieben, ein sehr
ermutigendes Buch; denn es zeigt den schliesslichen
Triumph Gottes über jede Form und Gewalt des
Bösen. Ich stell die Art jener Gewalt vor Augen,
und was ihr Bestreben ist, doch auch, dass sie gebrochen
und beiseite gesetzt ist, um Raum für das Reich unseres
Gottes und die Gewalt seines Christus zu machen.
Offenb 12.10.  Sein Umfang ist sehr gross, denn es
zeigt, wie gegen alles das im  sittlichen Weltall  vorge-
gangen wird, um für immer und ewig die Herrlichkeit
Gottes und die volle Segnung des Menschen zu
sichern, der, der Kirche oder anderen Familien der Er-
lösten angehörend, doch der Erlösung [von Gott]
wiedergewonnen wurde.
     In diesem Buchen werden wir anlässlich eines
besonderen Augenblick in Gottes Vertrauen gezogen.
Christus war im Fleische geoffenbart  worden, ER war
am Kreuze gewesen, um die Erlösung zu vollbringen --
und nun war er als ein auferstandener Mensch zurück

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In den Himmel gegangen. Die Kirche, die zu einem
Zeugnis während der Zeit Seiner Verwerfung zurück-
gelassen worden war hatte gefehlt ---  was sollte nun
geschehen?  Nun gerade dieses wird uns hier gesagt,
nämlich das, das bald geschehen muss (Vers 1); und
wenn wir den Anspruch darauf erheben, vertrauens-
würdige Knechte zu sein, so werden wir diesen Mit-
teilungen die ärgsten Beachtung schenken. Herzen, die
durch die Liebe Christi berührt worden sind und durch
die Art, in der sich diese Liebe im  Tode  Ausdruck ver-
schaffte ---  solche Herzen, die sich der wunderbaren
Stellung bewusst sind, in die uns diese Liebe versetzt
hat, in dem sie uns "zu Priestern seinem Gott und
Vater" gemacht, müssen tiefen und innigen Anteil an
allem nehmen, was er uns mitzuteilen hat.
       "Die Zeit ist nahe!"  (V.3) wir sind geneigt
diese Dinge in unseren Gedanken in eine einigermassen
ferne Zukunft zu verschieben, doch der Herr möchte
haben, dass sie uns nahe sind, und wenn wir dieses
Buch lesen, bringt sie uns der Geist nahet. Weiter
sollte das Lesen und Hören der Worte dieser Weis-
sagung im Blick darauf geschehen, dass das Geschrie-
bene bewahrt wird. Das niedergeschriebene ist
von grossem Wert sollte geschätzt werden; es sollte
nicht dazu dienen, unsere eitle Neugier zu befriedigen.
Wer diese Worte liest und sie hört und bewahrt, dem
wird ein besonderer Segen verheissen. Und für solche,
die wie wir in den Umständen der Letzten Tage leben,
ist es wichtig, die ernste Übung zu haben, die ein der-
artiges Buch hervorruft, und auch den Toast und die
Erbauung, die es gewährt.   Wir leben in Tagen, wo
nichts als eine gute und göttliche Grundlage uns vor

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Erschütterungen bewahren wir. Inmitten der Un-
sicherheit der Umstände geniessen möchte dieses Buch
unseren Glauben mit der Unerschütterlichkeit des
Thrones im Himmel und es auf ihm Sitzenden ver-
binden, ER ist Der, der da ist und er da war und
der dakommt, der Allmächtige (Vers 8). Das bewahrt
uns davor, in mitten all der Unruhe und Erschütte-
rungen hinieden bestürzt zu werden.
       Ein wichtiger Gegenstand dieses Buches ist, zu
verhüten, dass die Heiligen Erdenbewohner werden. Das
geschieht dadurch, dass es alle ihre Hoffnungen und Er-
wartungen mit dem Himmel verbindet und sie schon
jetzt im Geiste dorthin führt. Wir finden hier viel
für das Herz, ja auch das Gewissen. Was könnte
es Ermutigenderes  geben, als die Möglichkeit zu
sehen sogar in mitten des Fehlers und Abweichens der
Versammlung ein Überwinder zu sein? Und wenn
wir dann weiter in dem Buche die verschiedenen Fa-
milien von Heiligen sehen, die, durch Gottes Gnaden
berufenen, inmitten schrecklicher und entsetzlicher Um-
stände in einem Zeugnis für ihn aufrechterhalten
werden, soll ich das für den Glauben und die Liebe ein
grosser Ansporn.
       Auch das was Johannes uns im Bilde darstellt,
ist sehr beachtenswert. Der Herr sagt von ihm:
Wenn ich will, dass er bleiben, bis ich komme, was geht
es dich an? Johannes 21 Vers 22; und so stellt er auch das
dar, was bis zum Ende bleibt. Der erste Abschnitt
der Kirchengeschichte stand in Verbindung mit Jeru-
salem und dem Dienste des Petrus; der zweite mit den
Erfolgen der Tätigkeit und des Dienstes Pauli; und
der dritte mit denen des Johannes. In den ersten

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Kapitel der Apostelgeschichte war Jerusalem der
Mittelpunkt, doch das 7. Kapitel führt uns das vor
Augen, was man die "neue Hauptstadt" genannt hat.
Jesus war zur Rechten Gottes, und von da aus berief
er einen neuen Apostel, nämlich Paulus, und gab ihm
einen bestimmten Auftrag, und die Folge seines
Dienstes war, dass weit und breit in der heidnischen
Welt örtliche Versammlungen gebildet wurden. Das
endete in einem Zustand, wie wir ihn im 2. Timotheus-
Brief finden, und auch in Offenbarung 2 +3 sehen
wir das Fehlen der mit örtlicher Verantwortlichkeit
aufgerichteten Versammlungen. Doch nach all dem
Fellen blickt Johannes am Ende mit ungetrübter
Frische und Zuneigung auf und sagt: "Armen; komm,
Herr Jesu! (Kapitel 22.20). Er zeigt, wie der Geist
und die Braut sagen: kommen! Und wie die himm-
lische Stadt herniederkommen wird, die Herrlichkeit
Gottes habend.  Er stellt jene Heiligen und lebendigen
Zuneigung dar, die trotz des Fehlens der Kirche bis
zum Ende bewahrt werden können, und die dann als
eine völlige Antwort auf die Liebe Christine, des Kom-
menden, vorhanden sind.   Ich hoffe, dass wir den
Gedanken nähen und pflegen, in solchen zu Neigungen
erfunden zu werden. Sie werden uns keinen grossen
Platz in dieser Welt sichern; anstatt hienieden gross
zu werden, werden wir dann wahrscheinlich immer
mehr eingeengt werden.   Es kann geschehen, dass wir
mit einem Patmos zufrieden sein müssen; doch wir
werden da glücklich sein, wenn wir wie Johannes
einen klaren Überblick von dem haben, was bald durch
 unseren Herrn Jesus Christ hergeführt wird.
     Dieses Buch ist den sieben Versammlungen, die

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in Asien sind geschrieben (Vers 4)  und jene Versamm-
lungen werden als sieben goldene Leuchte gesehen,
 in deren Mitte Einer "gleich dem Sohnes des
Menschen" wandelt. (Kap. 1.13: 2.1) Diese Ver-
sammlungen werden als solche betrachtet, die alle
Versammlungen darstellen, denn die Zahl 7 redet
von Vollständigkeit.  Aber es handelt sich hier um die
Versammlungen in ihrer Verantwortlichkeit als Licht-
träger, und als solche, die der Prüfung einer Per-
son unterlegen, die auf ihren sittlichen Zustand acht
hat und alles das anerkennt, was Sie gutheissen kann,
dagegen IHR Gericht über alles das ausspricht, was
ihr missfällt.
       Das erste Kapitel schildert uns Umstände, die,
wenn sie aufrechterhalten worden wäre, die Ver-
sammlungen vor dem Verfall bewahrt hätten. Das
Halten des Geschriebenen wäre das Kennzeichen
treuer Knechte gewesen. Jede notwendige göttliche
Unterstützung und Tröstung wäre einem jeden reich-
lich doch die Gnade und den Frieden von dem ewig
Seienden auf dem Throne und von den sieben Geistern
und von Jesu Christos zu Teil geworden. In Abhängig-
keit hätten dann die Herzen der Heiligen mit der gött
lichen Fülle ihrer Hilfsquelle in Verbindung gestanden
und wären von einem überaus würdigen und gesegne-
ten Gegenstande in Anspruch genommen worden, und
dies noch dazu von einem Solchen, der durch das, was
ER für uns aus Liebe getan hat, gleichsam als Wider-
hall die Zuneigungen und das Lob eines jeden Herzens
erweckt.   "Dem, der uns liebt und uns von unseren
Sünden gewaschen hat in seinem Blute, und uns
gemacht hat zu einem Königtum, zu Pristern seinem

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Gott und Vater: ihm sei die Herrlichkeit und die
Macht in die Zeitalter der Zeitalter! Amen."
(Vers 5 + 6 )
       Es ist zu beachten, dass der Geist hier nicht als
der eine Geist in Beziehung zu dem einen Leibe
gesehen wird, sondern als "sieben Geister"  (Vers 4), d.h.
ER wird hier in der Mannigfaltigkeit Vollständig-
keit Seiner Tätigkeit zur Ausführung des unum-
schränkten Willens Gottes dargestellt.
     Der Anblick Dessen, der in mitten der Leuchter
wandelte, war derart, dass Johannes wie tot zu Seinen
Füssen niederviel. Im Dienste eines Solchen konnte
es keine Kraft oder Fähigkeit irgendwelche Art geben
ausser der  die von der stärkenden Berührung Seiner
Rechten herrührten; alles andere musste seinen Platz im
Tode finden, erst dann würden für das göttliche
Zeugnis  geeignete Gefässe vorhanden sein.      Die
sieben Leuchter sind aus Gold, also aus dem,was
seinem Wesen nach göttlich ist, sie sind die Frucht
der göttlichen Gnade und Wirksamkeit, kein anderer Bau-
stoff wäre geeignet, das göttliche Licht im Zeugnis
hinieden zu tragen.  Weiter würde das Bewusstsein
der Nähe des Herrn, der inmitten der sieben Leuchter
wandelt und Seine Augen fortwährend auf sie gerichtet
hält ein heiliges Gefühl der Verantwortlichkeit gegen
Den bewahrt haben, der Herr, obwohl unsichtbar, so nah
ist, dass er zu jeder Zeit davon Kenntnis nimmt, wie
dieser Verantwortlichkeit entsprochen wird. Wenn
das in den Seelen der Heiligen in Kraft aufrechter
halten worden wäre, so wären sie von allem, was zer-
setzender Art ist bewahrt worden.
          Den Herrn selbst sehen wir in Vers 5 als den


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treuen Zeugen. Wir könnten keinen rechten Begriff
vom Zeugnis haben, wenn wir es nicht zuerst in Ihm
gesehen, und da sehen wir es ohne jeden Fehler oder
Makel.  Wie vollkommen legte Er von allem, was
Gott in Gnade gegen den Menschen ist, Zeugnis ab,
und auch von allem, was der Mensch nach der Gedan-
ken und Wohlgefallen Gottes sein sollte!   Jetzt
ist ER "der Erstgeborene der Toten", der Auferstan-
dene, der ausserhalb alles dessen, was hienieden ist,
steht, und er wird bald als der Fürst der Könige der Erde
geoffenbart werden. Wir kennen IHN schon
jetzt als unumschränkten Herrscher und König, und
erkennen so seine Rechte, während er noch verworfen
ist, an.
       So wie diese erhabene und herrliche Person
erwähnt wird, ruft das bei einem jeden Herzen, das
Ihn kennt, einen Ausdruck des Lobes hervor: Dem,
der uns liebt…  Wir haben hier ein überströmen-
des Lob für Ihn und ein ernstes Zeugnis über
Ihn:  "Siehe, ER kommt mit den Wolken… " (Vers 7)
Die Welt hat ihn nicht abgetan; sie mag denken, sie
sei IHN losgeworden, und so handeln, als ob es der
Fall wäre, aber es ist nicht so. Gott gebietet "jetzt
den Menschen dass sie alle allenthalben Busse tun
sollen, weil er einen Tag gesetzt hat, an dem er den
Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen
Mann, der nur dazu bestimmt hat; und  hat allen den
Beweis davon gegeben, indem er ihn aufgeweckt hat
aus den Toten. (Apg. 17 30 und 31.)
     Die Stellung, in der sich Johannes befand, zeigt
 uns klar, welchen Platz das wahre Zeugnis in der
gegenwärtigen Zeit hat, d.h. während der Zeit der

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Kirche. Er war ein Gefangener auf einer kahlen und
unfruchtbaren Insel "um des Wortes Gottes und des
Zeugnisses Jesu willen. (V.9) Wir sehen also das
Zeugnis Jesu in Schmach und Leiden und an einem
äusserlich engen begrenzten Platz an. Dasselbe können wir
bei Paulus sehen; seine reifsten Jahre verbrachte er
im Gefängnis, und gerade da war das Zeugnis in
seiner vollen Klarheit gesehen, und war sein Dienst
am segensreichsten. Paulus wir auch Johannes
waren nach aussen hin sehr eingeschränkt. Wenn eine
Sache volkstümlich wird, so ist das ein sicheres Zeichen,
dass ein gut Teil vom Menschen dabei ist; es ist uns
heilsam, das zu beachten.   Der Widerstand gegen das
Zeugnis und die Schmach gehen jetzt von innen aus,
d.h., von denen, die den Namen Christi tragen. Wer
das Licht, das Gott gibt, nicht schätzt und nicht darin
wandelt, wird dessen Gegner, und ausserdem besteht
noch ein ansehnlicher Widerstand mehr verborgener Art.
      Doch an dem Platz an der Einschränkung wurde
Johannes durch göttliche Mitteilungen entschädigt,
und wir sollten darüber geübt sein, dass wir solche nicht
etwa entbehren. Gerade die doch Krampf und Schwierig-
keiten kommt die Wahrheit ans Licht; jeder jeden geist-
lichen Gewinn halber haben wir zu kämpfen und
zu leiden. Alles, was in der Kirche wiedererlangt
worden ist, wurde doch Kampf und Leiden zurück-
gewonnen.  Nehmen wir frühere Christen: wir
freuen uns jetzt ihre Frucht, aber sie war ein
grosser Kampf. Und auch die Wahrheit über Christum
und die Versammlung, die im letzten Jahrhundert
wieder gewonnen wurden, kam angesichts eines fürchter-
lichen Wiederstands ans Licht. Die Wahrheit musste

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immer gekauft werden, und wenn sie gekauft ist, so
besteht die Gefahr, sie um geringwertiger Dinge
willen zu verkaufen.
     Das Reich ist gegenwärtig durch Drangsal und
geduldiges Ausharren gekennzeichnet; die gottselig
leben wollen in Christo Jesu, leiden Verfolgung.
(2. Tim. 3.12) Bald werden wir an Gott an einem
Schauplatz der Herrlichkeit dienen, aber jetzt sollten
wir dies in Drangsal und Geduld tun. Wenn wir
verstanden haben, dass der ganze Lauf der Welt dem
Wesen und den Grundsätzen des Reiches entgegen
ist, dessen Teilhaber wir sind, so können wir nicht er-
warten, ohne Leiden zu sein. Wenn Gläubige in
einem guten Zustand sind, so können Sie auf irgend-
eine Art in Drangsal, und das dient dazu, sie in einen
noch besseren Zustand zu bringen. Je mehr man Edel-
metalle reibt, desto mehr strahlen sie; und der Wider-
stand und die Schwierigkeiten bringen die Wirklich-
keit des göttlichen Zeugnisses es seitens der Heiligen
ans Licht.
      Johannes "ward am Tage des Herrn im Geiste"
(Vers 10)  er war allem blosse Natürlichen oder dem, was
dem Geiste und Gedanken des Menschen entsprach,
ganz und da abgewandt und in ganz besonderer Weise
von geistlichen Dingen in Anspruch genommen. Es
ist lehrreich zu sehen, dass, obschon er, wie wir wissen,
allein war, der Tag des Herrn bei Ihnen doch dieses
Abgewandtsein gekennzeichnet wurde, es begriff dies
für ihn einen besonderen Genuss geistlichen Vorrechts
in sich. Der Tag des Herrn, von dem hier die Rede
ist, Ist der erste Tag der Woche, der im Christentum
eine ganz besonderer Bedeutung hat. Die Woche ist

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ein von Gott angeordneter Zeitabschnitt, sie ist auf die
Schöpfung zurückzuführen und hat in allen Haus-
haltungen einen Platz und ist ein Teil der ursprüng-
lich göttlichen Ordnung der Dinge. Der Sabbat
war der letzte Tag der Woche; Gott segnete und
heilig Degen, weil er an ihm von dem ganzen Werke
der Schöpfung ruhte, und er wollte auch, dass Sein
Volk ihn heiligte; ein grosser Rechtsstreit, den Er
mit ihm hatte, war, dass es ihn nicht hielt. Doch
jetzt ist der geheiligte Tag der erste Tag der Woche;
dieser Tag ist von allen anderen Tagen als der ge-
kennzeichnet, an dem der Herr aus dem Toten aufer-
standen, und der beanspruchte ihn als für Sich Selbst. In-
folgedessen finden wir, dass die Jünger an zwei auf-
einanderfolgenden ersten Wochentagen zusammen-
kamen, und dass der Herr da in ihrer Mitte kamen;
von einem späteren ersten Wochentage wird uns
in Apg. 20.7  berichtet, dass an ihm die Heiligen zusam-
menkamen, um Brot zu brechen [also das Abend-
mahl des Herrn zu feiern]    Es ist ein dem Chri-
stentum besonders eigentümlich Tag, der durch
besondere geistliche Vorrechte gekennzeichnet wird, und
da der erste Tag ist, so sollte er den folgenden
sechs Tagen sein geprägte aufdrücken.
        Obschon Johannes wahrscheinlich von seinen
Brüdern getrennt war, war er am Tage des Herrn
im Geiste und mit geistlichen Wirklichkeiten beschäf-
tigt, die ganz ausserhalb der Dinge hienieden lagen.
In diesem Zustand etwas Abgewandtseins nun hörte er
hinter sich eine laute Stimme, wie die einer Po-
saune", er wurde gleichsam eine Zeitlang von den
besonderen geistlichen Vorrechten auf geistlichem Ge-

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biet  zurückgerufen, die unter gewöhnlichen Umständen
am ersten Tag in der Woche seine Gedanken in An-
spruch nahmen.  Von alledem wurde er  zurückgerufen
und sah die Versammlungen in ihrem Stellung der
Verantwortlichkeit, Licht über Gott zu verbreiten; in
ihrer Mitte erblickte er Einen, der Kenntnis von ihrem
Zustand Namen und sein Urteil über sie aussprach.
      Das Licht würde scheinen wenn Gott wirklich in
Gnade erkannt würde und die Heiligen sich im Lichte
Christi befanden. Ihre Beziehungen zueinander als
solche, die in Wahrheit und Liebe und Heiligkeit und
Einheit in vollständiger Absonderung von der Welt
miteinander wandeln, würden dann derartige sein,
dass das Zeugnis der göttlichen Gnade unterstützt und
das war Zeugnis von einem verworfenen Christus
aufrechterhalten würde. Der Herr nun ist inmitten
der Leuchter, um zu sehen, wie diese Wesenszüge ge-
wahrt werden, und worin davon abgewichen worden
ist. Welch ein ernster Gedanke!    Wir sehen IHN als
den Richter, und zwar als Richter im Sinne von Beur-
teiler --- und Er sieht alle Dinge, wie Gott sie sieht.
Er ist "an den Brüsten umgürtet mit einem goldenen
Gürtel  (V .13), Er legt seinen Zuneigung und Zurück-
haltung auf, sie könne nicht ihren freien Lauf in der
Ernährung und Pflege der Seinigen nehmen, denn
vieles, was sein Auge sieht, erfordert Tadel und
Zucht.   Er zieht dabei das in Betracht, was IHM
Selbst und Gott gebührt. "Sein Haupt… und seine
Haare weiss wie weisse Wolle, wie Schnee", deutet auf
Reife des Urteils.  "Seine Augen wie eine Feuer-
flamme "reden von alles durchdringende Einsicht;
nichts in den innersten Tiefen unseres Seins kann dem

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durchforschenden Blick jener Augen entgehen. Seine
Füsse gleich glänzendem Kupfer, als glühten sie im
Ofen" ---  wohin er auch tritt beim Wandeln inmitten
der goldenen Leuchter, alles wird unserem Gott gemäss
geprüft, der "ein verzehren des Feuer" ist. (Hebr 12.29)
Wie durchforschend ist doch die Hitze jenes hei-
liegen Feuers! Wer kann eine solche Probe aus-
halten? Seine Stimme wie das Rauschen vieler 
Wasser ---- in der Tat eine hoheitsvolle Stimme!
"Und er hatte in seiner rechten Hand sieben Sterne."
---- Er behauptet sein Recht und die Fähigkeit in den
Versammlungen jeden Verantwortlichen Teil in Seiner
rechten Hand zu halten, denn nur dort kann er recht
geleitet und unterstützt werden. Und aus seinem
Munde ging hervor ein scharfes zweischneidiges
Schwert--- jedes überführende Wort das propheti-
schen Dienstes, das uns unseren wahren Zustand nahe-
bringt, ist eine Wirkung dieses Schwertes. "Sein
Angesicht war, wie die Sonne leuchtet in ihrer Kraft"
--- die volle Offenbarung Gottes, die in ihm erstrahlt,
ist das Licht, wohin die Kirche, vom Standpunkt ihrer
Vorrechte aus betrachtet, gesegnet ist; doch durch eben
dieses Licht werden auch die Versammlungen auf-
Grund ihrer Verantwortlichkeit gerichtet. Der Ab-
glanz Gottes ist im Sohne hervorgestrahlt, und das
Vorrecht der Kirche ist, "zu der ganzen Fülle Gottes"
 erfüllt zu sein (Epheser 3.19) … Um IHN hienieden ange-
messen darzustellen.     Und wenn der Herr den Platz
des Richters inmitten der Versammlungen einnimmt,
 so muss er sie der vollen Höhe dessen gemäss richten, und,
was die Versammlung in den Augen Gottes ist, und
wozu er sie hienieden gelassen hat.

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    Es wäre jedem Christen gut, den Herrn in dieser
Eigenschaft zu sehen. Johannes hatte IHN  in anderer
Weise gekannt, in der anziehenden Art Seines
Wandels als das Lamm Gottes; in all der mannig-
faltigen Holdseligkeit  des Dienstes in Wort und Tat,
die aus der Fülle der Gnade und Wahrheit floss, die
IHM innewohnte; im Dienst Seiner Liebe, als Er
Sich niederbeugte, Seinen Jüngern die Füsse zu
waschen; und in all der Innigkeit heiliger Zunei-
gung an, die ihnen bewusst werden liess, dass an "der
Jünger…, den Jesus liebte, war."  (Joh.  21.20.)
Er hatte gewusst, was es war, an Jesu Brust zu
lehnen; doch als er Ihn inmitten der goldenen Leuchter
sah, fiel er zu seinen Füssen wie tot. (V 17)
    Wenn alle diese Erfahrungen dort gemacht hätten
so würden, wie ich glaube, die Versammlungen vor
Untreue bewahrt worden sein; das muss jeder Ein-
zelne durchmachen, um ein Überwinder zu werde.
In seiner Gegenwart haben wir zu lernen, dass alles,
was vom Fleische ist, was den Menschen nach dem
Fleische gemäss ist, dort der Kraftlosigkeit des Todes
verfällt.   Dann lernen wir, dass alles, was von uns
selbst ist, zu tadeln und zu verwerfen ist, und dass wir
nur dadurch für den Herrn sein können, dass Seine
rechte Hand uns stärkt. Wir haben zu lernen: ge-
trennt von mir könnt ihr nichts tun. (Joh 15.5)
Wir können das in der Nähe des Herrn lernen, in dem
durchforschenden Lichter Seiner Gegenwart, oder durch
Misserfolge oder innere Tiefstand der Seele. Weit
glücklicher ist es, und wir lernen diese Aufgabe in ihrer
Tiefe viel besser, wenn wir sie bei ihm lernen. Wenn
 ich zu seinen Füssen wie tot niederzufallen habe, so

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geschieht das, damit er mir wirklich der Erste und
der Letzte und Lebendige werden. (V 17.).
      "Und er legte seine Rechte auf mich und
sprach: "Fürchte dich nicht!   Ich bin der Erste und
der Letzte und der lebendige, und ich ward tot, und
siehe, ich bin lebendig in die Zeitalter der Zeitalter
und habe die Schlüssel des Todes und des Hades".
( V17 und 18.)  Er sagt damit gleichsam dem, der wie
tot zu seinen Füssen liegt: Alles, was ich bin, will
ich dir sein; ich war tot, weil das dein Zustand ist,
ich nahm ihn in Gnade auf mich, doch nun bin ich
lebendig,  um dir zu Kraft und Quelle von allem
zu sein.
    Wir haben zu lernen, dass der Tod auf allen
ruth, was von uns stammt, damit Christus uns alles
sein kann. Haben wir gelernt, Dass nicht das Geringste
einen göttlichen Wert besitzt ausser das,  was wir von
 Christian empfangen? Auf diese Weise kommen wir
zu dem eigentlichen Rohstoff des Leuchters. Paulus
hatte das Bewusstsein der äusseren Schwachheit in
sich selbst, doch berühmte sich darin, auf das die Kraft
des Christus über ihn zelte". (2. Kor 12.9) Die
 rechte Hand Christie redet von Seiner Kraft, die uns
durch den uns gegebenen Geist zur Verfügung steht.
Nur insoweit wir in Berührung mit Seiner Rechten
sind, können wir Überwinter sein.  Wir sehen die
Wirkung davon in Johannes und den anderen Aposteln:
keiner von ihnen verliess die erste Liebe, sie wurden
bis zum Ende ihres verantwortlichen Pfades hinieden
in Frische und geistlicher Kraft erhalten. Die Briefe
des Johannes Petrus und Paulus nahe dem Ende
der Laufbahn eines jeden, zeigen sie uns in unvermin-


Seite 21
derter Zuneigung und Kraft gestärkt und unterstützt
durch die rechte Hand der Kraft Christi.   Dieselbe
Kraft stand ihren Zeitgenossen und andere zur Ver-
fügung, und wenn die Nutzen davon gezogen hätten,
so hätte es, was ihre Verantwortlichkeit anlangt,
keinen Zusammenbruch gegeben. Gott sei Dank, sie
ist immer noch da für alle, die den Herrn anrufen aus
reinem Herzen, so dass solche selbst in den Tagen all-
gemeiner Untreue Überwinter sein können.
      Die Wichtigkeit des 19. Verses ist oft betont
worden, die eine klare Dreiteilung dessen gibt, was
Johannes schreiben sollte. "Was du gesehen hast,"
wird in Kapitel 1 berichtet; was ist sind die Ver-
sammlungen auf Erden der Zeitabschnitt der Kirche,
an diese wendet sich daher in Kapitel 2 + 3;
"was geschehen wird nach diesem"  betrifft das,
was ich ereignet wird, nachdem die Versammlungen
nicht mehr hienieden  sind, alles das haben wir von
Kapitel  4 an.
       Schliesslich wird uns gesagt: die sieben Sterne
sind Engel der sieben Versammlungen und die sieben
leichter sind sieben Versammlungen. (Vers 20) Die
Engel der Versammlungen stellen in jeder Versamm-
lung das da, was als verantwortlich angeredet werden
kann.  Es ist nicht irgendein Einzelner in jeder Ver-
sammlung, denn die Schrift gibt uns keinen Anhalt
dafür, dass ein einzelner für eine Versammlung ver-
antwortlich ist. Von ältesten Bischöfen oder Auf-
sehen wird, glaube ich, wenn sie in Beziehung zu
einer Versammlung erwähnt werden, immer in der
Mehrzahl gesprochen; nirgendwo wird darauf ange-
spielt, dass ist nur einem Bischof in einer Versamm

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 lung gibt. Der Engel der Versammlung deutet auf
eine sinnbildliche Person hin, die den verantwortlichen
Teil in der Versammlung darstellt; denn was dem
Engel geschrieben wird, bezieht sich nicht auf die
Werke oder den Zustand irgendeines Einzelnen. Ob-
schon die persönlichen Fürwörter "dein", "du" und
"dir" gebraucht werden, so handelt es sich doch ganz
klar um die Werke und den Zustand der Versammlung.
     "Sterne" sind himmlische Leuchtkörper, und darin
können wir einen Hinweis auf die erkennen, die in
den Versammlungen dazu gesetzt sind, Licht zu geben.
Wenn wir sie als solche kennen, so ist es wichtig zu
sehen, dass ihr Platz in der rechten des Herrn ist; ER
alleine hat das Recht, sie zu halten und über sie zu
verfügen, wie Er will. Doch wenn wir die Sterne als
solche ansehen, die im Bilde die darstellen, die den
Platz von Lichtgebern haben, so führt das zu einem
sehr ernsten Gedanken: dann erkennen wir, dass die, die
den Platz, Licht zu geben, einnehmen, in gewissem
Sinne für den sittlichen Zustand der Versammlungen
verantwortlich sind. Wenn wir dies bedenken, so wird
aller Dienst eine sehr ernste Sache, denn ihm handelt
es sich um die Anwendung göttlichen Lichtes auf die,
denen wir, im Blick auf einen Erfolg in sittlicher
Hinsicht dienen. Im allgemeinen würde der Zustand
der Versammlungen die Frucht des besonderen
Dienst zu sein, denn sie empfangen haben. Ein gesetz-
licher Dienst wird einen gesetzlichen Zustand hervor-
rufen; ein fleischliche Dienst kann nur Frucht nach
seiner Art hervor bringen; ein geistlicher Dienst, der
Christum bringt, aber wird geistliche Früchte zeitigen.
Der allgemeine Zustand empfängt mehr oder weniger

Seite  23

sein Gepräge vom Dienst. In Verbindung mit dem
Leuchter der Stiftshütte wird Reinheit sehr betont.
er wird der reine Leuchter genannte (2. Mose 31.8;
39.37; 3. Mose 24.4) und er sollte aus "reinem
Golde" gemacht werden (2. Mose 25.36-39; 37.
17-24)  und das Oel sollte "reines Olivenöl" sein.
(2. Mose 27.20 & 3. Mose 24.2)  Des Feindes
Bemühen war es von jeher, das hereinzubringen, was
dieser heiligen Reinheit zuwider ist, und den Ton des
Zeugnisses der Kirche dadurch herabzustimmen, dass er
in den Dienst das hineinbrachte, was nach den Gedan-
ken des Menschen, und nicht vom Geiste Gottes oder
nach Christo . (Kol. 2.9.). Die Verantwortlichkeit
erstreckt sich auf die Versammlung als ein Ganzes,
doch sie trifft besonders die, die den Platz einnehmen,
Licht zu haben und es auf andere einwirken zu lassen.
Es ist etwas Gesegnetes, einen Einfluss, der geistlich
und von Gott ist, und er im Einklang mit der Rein-
heit ist Leuchters steht, auf andere einwirken zu
lassen.  Doch es ist eine ungemein ernste Sache,
andere so zu beeinflussen, dass sie von Christo ab-
kommen und das erniedrigt und verderbt wird, was in
den Seelen der heiligen von Gott ist. Ernste Her-
zensübung hierüber würden eine bewahrende Wir-
kung gehabt haben, und wahrscheinlich wird hier, im
Blick auf die Hervorbringung solche Übungen, immer
dem Engel die Verantwortlichkeit für den sittlichen
Zustand der  Versammlungen zugeschrieben. Der
Engel stellt die Verantwortlichen dar, und zweifellos
sind das zumeist die, die andere beeinflussen.

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