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Psalm 91

 

Weil der Psalmist um die Sicherheit wußte, die aus dem Vertrauen auf Gott, den Allerhöchsten, resultierte,
sprach er sich selbst den Mut zu, daß er aus den verschiedenen beängstigenden Angriffen der Gottlosen heraus Rettung erfahren werde.
Er wußte, daß der Herr seinen Engeln befohlen hatte, über ihm zu wachen und ihn zu beschützen.

Dieser Psalm ist ein wundervolles Zeugnis von der Sicherheit, die ein Mensch in seinem Leben erfahren kann.
Mehrere Begriffe stellen zwischen Ps 90-92 eine Verbindung her, was sie als Einheit erscheinen läßt.
 "Wohnung" taucht in Ps 90,1 und Ps 91,9 auf;
"Gras" in Ps 90,5 und Ps 92,8; "aufsprossen" in Ps 90,6 und Ps 92,8; 
"erfreue" in Ps 90,15 und Ps 92,5;
 
"dein Tun" in Ps 90,16 und Ps 92,5 und
"Allerhöchster" in Ps 91,1.9 und Ps 92,2 .
Auch das Gericht der Gottlosen wird in Ps 91,8 und Ps 92,12 erwähnt.



A. Sicherheit im Herrn
( 91,1-2 )


Ps 91,1-2


Der Psalmist verlieh seinem großen Vertrauen Ausdruck, daß der, der auf den Allerhöchsten vertraut,
Sicherheit und Schutz findet. Die Bezeichnungen für Gott in Vers 
1 ( Allerhöchster und Allmächtiger )
sind beachtenswert, denn sie machen auf seine Macht als dem souveränen Herrscher der Welt aufmerksam.
(Zu der Bedeutung des "Allmächtigen", 
Sadday , vgl. den Kommentar zu 1Mo 17,1 .)

Die Bilder von Schutz und Schatten sprechen beredt vom Schutz Gottes. "Schutz" ( sETer ) ist ein Bergungsort ("Zuflucht";
der Ausdruck wird auch in Ps 27,5;32,7;119,114 benutzt). Der Schatten ist möglicherweise der Schatten eines Vogelflügels (vgl. Ps 91,4 )
und ist ebenso ein Zeugnis von Schutz, Sicherheit und Geborgenheit.
Gott ist die 
Zuflucht ( maHseh ,
"Schutz vor Gefahr"; vgl. V. 
9 und den Kommentar zu Ps 14,6 ) und die Festung ( m+QUDCh ,
"Sicherheit"; der Begriff wird auch in Ps 18,4;31,4;71,3;144,2 gebraucht) für den Gläubigen. Ps 91,1-2 drückt wunderbar aus, daß der Herr wirkliche Sicherheit gibt.



B. Errettung durch Engel
( 91,3-13 )

Der Psalmist sprach sich selbst Ermutigung zu und erörterte weiter den Schutz des Herrn vor der Gefahr.


Ps 91,3-8

Der Psalmist zählte auf, wie Gott einen Gläubigen vor den verschiedenen furchteinflößenden Angriffen errettet:
(1) Gott errettet 
aus der Schlinge des Vogelstellers (V. 3 a; vgl. Ps 124,7 ), ein Bild für die heimtückischen Angriffe auf sein Leben.
(2) Gott errettet 
aus der todbringenden Pest ( Ps 91,3 b).
(3) Gott bedeckt ihn mit 
seinen Flügeln (V. 4 a), ein Bild für Geborgenheit und Trost (vgl. Ps 17,8;36,8;57,2;61,5;63,8 ).
(4) Gott bewahrt durch seine Treue ( Ps 91,4 b), die hier mit dem Bild von 
Schild und Brustwehr dargestellt wird.

Weil Gott so treu hilft, wird der, der auf den Herrn vertraut, nicht den Schrecken in der Nacht fürchten,
nicht den Angriff am Tage, die Pest oder eine Plage (V. 5-6 ).
Wenn auch Tausende durch ihre Niederlage hingestreckt werden, so geht der Gläubige daraus doch hervor, und er wird die Vernichtung der Gottlosen erleben (V. 7-8 ).

 
Ps 91,9-13

Der Psalmist erklärte, daß diejenigen, die den Herrn als ihre Zuflucht ( maHseh , "Schutz vor Gefahr"; vgl. V. 2 und den Kommentar zu Ps 14,6 ) haben,
kein Schaden oder Unglück ereilen kann, denn er hat seine Engel gesandt, die Glaubenden zu beschützen.
Engel bewahren vor körperlichem Leiden und geben den Gläubigen Kraft in Zeiten der Not, ein Bild, was hier mit dem Bild der wilden Löwen und gefährlichen Schlangen beschrieben wird.
Der Satan zitierte Ps 91,11-12 
( Mt 4,6 ), als er Christus versuchte.
Selbst die wunderbarsten Verheißungen Gottes können mißbraucht werden.

 
C. Gott verheißt Bewahrung
( 91,14-16 )

Ps 91,14-16

Der Psalmist schrieb, als ob Gott selbst gesprochen hätte, um den Glauben des Psalmisten zu stärken.
Im Gegenzug verhieß der Herr nun aufgrund der Liebe des Psalmisten
Rettung aus der Gefahr,
Schutz vor dem Unglück,
Beistand in der Not,
Ehre und Sättigung mit langem Leben.
Alle in diesem Lied erwähnten Gefahren richten nichts gegen den aus, der im Schatten des Allmächtigen sitzt.

=====
MCA

91,1-16 Dieser Psalm beschreibt Gottes fortwährenden souveränen Schutz seines Volkes vor den stets gegenwärtigen Gefahren und Schrecknissen,
die die Menschheit umgeben.
Ursprünglicher Hintergrund war womöglich eine Armee, die in den Krieg zog.
Die meisten in diesem Psalm erwähnten Schrecknisse werden nicht näher definiert, aber zweifellos absichtlich,
damit jede Art von Gefahr hierauf angewendet werden kann.
Gläubige aller Zeiten können diesen Psalm lesen und lernen, dass nichts einem Kind Gottes Schaden zufügen kann,
wenn Gott es nicht zulässt.
 Doch angesichts der vielen Hinweise in den Psalmen auf das künftige messianische Reich (vgl. insbesondere Ps 96-100),
muss man beim Lesen dieses Psalms verstehen, dass er im messianischen Reich erfüllt sein wird.

 I. Der Schutz des Herrn (91,1-13)
    A. Die Zuversicht (91,1.2)
    B. Die Gefahren (91,3-6)
    C. Die Beispiele (91,7-13)

II. Die Zusage des Herrn (91,14-16)
91,1 Schirm des Höchsten.
 Das ist ein verborgener Platz im Schutz Gottes.
Die Verwendung des Namens »Höchster« für Gott betont, dass er von keiner Bedrohung jemals überwältigt werden kann.
Schatten des Allmächtigen.
In einem Land, wo die Sonne drückend und gefährlich werden kann, war ein »Schatten« ein bildlicher Ausdruck für Fürsorge und Schutz.
91,3 Schlinge des Vogelstellers. Ein Vogelsteller fing Vögel mit Fallen.
Dieses Bild repräsentiert alle möglichen Angriffe gegen den Gläubigen, die sein Leben in Gefahr bringen sollen. verderblichen Pest. Dieser Ausdruck bezieht sich hier und in V. 6 insbesondere auf gefürchtete Krankheiten, Seuchen und Epidemien (vgl. Jer 14,12; Hes 5,12; 14,19).
91,4 unter seinen Flügeln.
Das Bild eines Vogels, der seine Jungen schützt (s. Anm. zu Ps 57,1)

91,8 eigenen Augen. Die Gerechten sind inmitten der Katastrophen um sie herum so sicher, dass sie lediglich Zuschauer sind.
91,11.12 Diese Verheißung der Bewahrung durch Engel wurde vom Teufel missbraucht, als er den Messias versuchte (s. Mt 4,6).
91,13 den Löwen und die Otter … zertreten. Das ist ein allgemeines Bild für Gottes Schutz vor allen tödlichen Angriffen (s. Anm. zu Ps 58,4ff.).
91,14 an mich klammert. Gott selbst spricht in diesem Abschnitt (V. 14-16) und er beschreibt seinen Segen für diejenigen, die ihn kennen und lieben. Das Wort für »klammern« bedeutet »tiefe Sehnsucht nach« Gott oder Gott zu »lieben«.
91,16 langem Leben. Langes Leben war eine besondere Verheißung für die Gläubigen des AT, die ihnen bei Gehorsam gegenüber dem Gesetz galt (z.B. 2Mo 20,12; Spr 3,2). Die Propheten verhießen es dem Volk Gottes auch für das künftige messianische Reich (vgl. Jes 65,17- 23)