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( Sach 4 )
a. Die Beschreibung der
Vision
( 4,1 - 4 )
Sach 4,1-4
Der deutende Engel erweckt
Sacharja aus dem Schlaf und lenkt seine Aufmerksamkeit (durch eine
Frage; vgl. V. 5.13 ; Sach 5,2 ) auf einen " Leuchter, ganz aus Gold ".
Darüber, wie man sich diesen Leuchter genau vorzustellen hat, gibt es
allerdings Meinungsverschiedenheiten in der Forschung. Da er im Kontext
des priesterlichen Tempeldienstes erscheint (vgl. die Vision davor),
glich er wohl dem Leuchter in Israels Stiftshütte (vgl. 2Mo 25,31-40 )
und den zehn Leuchtern im Tempel Salomos ( 1Kö 7,49 ). Während das Öl
des Leuchters in der Stiftshütte jedoch von den Priestern nachgefüllt
werden mußte, wird der Leuchter in der Vision ohne menschliche
Mitwirkung ständig mit Öl gespeist. Das geschieht über eine merkwürdige
Vorrichtung, die aus drei Teilen besteht: (a) auf dem Leuchter steht
eine Schale voll Öl ( Sach 4,2 ); (b) das Öl fließt von der Schale
in sieben Lampen , die jeweils durch sieben Schnauzen mit Öl versorgt
werden; es sind also insgesamt 49 Schnauzen (V. 2 ); und (c) neben dem
Leuchter stehen zwei Ölbäume , von denen "zwei goldene Röhren" abgehen,
durch die ständig "goldenes" Öl in die Schale fließt (V. 3.11 - 12 ).
(Baldwin beschreibt die Konstruktion der Lampe anders; Zechariah, S. 119
- 120.) Sacharjas Frage: " Was ist das? " (vgl. Sach 1,9; 2,2; 4,11;
6,4 ; vgl. auch Sach 5,6 ) bezieht sich möglicherweise auf die "sieben
Lampen". (Vgl. den Kommentar zu Sach 4,10 b.) Plausibler ist jedoch, daß
er von den beiden Ölbäumen spricht. Die Frage des Propheten wird
anscheinend von dem Engel nochmals an Sacharja zurückgegeben, später
erneut wiederholt (V. 12 ) und erst dann endgültig beantwortet. Durch
die Verzögerungen lenkt der Engel die Aufmerksamkeit verstärkt auf die
Antwort, die schließlich in Vers 14 erfolgt.
b. Die Bedeutung
Serubbabels
( 4,5 - 10 a)
Sach 4,5-10 a
Bevor er die beiden
"Ölbäume" als die beiden "Gesalbten" identifiziert (V. 14 ), bereitet
der Engel diese Offenbarung vor, indem er die Vision mit Serubbabel ,
dem Statthalter von Juda (vgl. Hag 1,1.12.14; 2,21 ) in Verbindung
bringt. Er sagt, Serubbabel werde den Tempel ( Sach 4,9 ) durch die
tatkräftige Unterstützung durch den Geist Gottes fertigstellen. Damit
ist klar, daß das Öl der Lampe für den Heiligen Geist steht. Durch seine
Kraft wird der Tempel vollendet (V. 6 ) und jedes Hindernis (ein großer
Berg ; V. 7 ) für den Wiederaufbau aus dem Weg geräumt werden.
Militärische Stärke ( Heer ) oder menschliche Macht ( Kraft ) werden
nichts ausrichten können, doch die vom Geist erfüllten Arbeiter unter
der Leitung und Führung Serubbabels werden es schaffen.
Der Herr erklärt Sacharja
(V. 8 - 10 ), daß Serubbabels endgültige Wiederherstellung des Tempels
alle Kritiker zum Schweigen bringen wird, denn sie werden erkennen, daß
Gott den Propheten und all die, die den Tempel errichteten, gesandt hat
(man wird rufen " Glück zu "; V. 7 ; man wird " mit Freuden sehen den
Schlußstein "; V. 10 ). (Da die vorhergehende Vision sich um den
Hohepriester Jeschua drehte, wird er hier nicht eigens erwähnt; die
beiden Visionen gehören jedoch zusammen.)
Da " die Hände Serubbabels
dies Haus gegründet " haben (V. 9 , d. h., er begann mit dem
Wiederaufbau des Tempels auf den alten Grundmauern), " sollen's seine
Hände auch vollenden ". Das mit " Schlußstein " übersetzte Wort (V. 10 )
ist umstritten, bezeichnet aber wahrscheinlich den krönenden Mittelstein
in einem Gewölbe (vgl. Baldwin, Zechariah , S. 122 - 123). Nach Ansicht
anderer Forscher symbolisiert er die Oberaufsicht, die Serubbabel über
das Bauprojekt hatte. Diejenigen, die " den Tag des geringsten Anfangs "
verachtet haben, waren vielleicht ältere Juden, in deren Augen dieser
Tempel unbedeutend war, verglichen mit dem früheren Tempel der
vorexilischen Zeit (vgl. Esr 3,12-13; Hag 2,3 ).
c. Die Deutung der beiden
Ölbäume
( 4,10 b. 11-14 )
Sach 4,10-14 (Sach
4,10b-14)
Die Worte über jene sieben,
die des HERRN Augen sind, sind wahrscheinlich die verspätete Antwort auf
Sacharjas Frage in Vers 4 . Wie "Augen" symbolisieren die sieben Lampen
(V. 2 ) Gottes prüfenden Blick, der auf die Welt gerichtet ist und dem
nichts verborgen bleibt. Manche Forscher beziehen diese "sieben" auch
auf die sieben Augen in der vorhergehenden Vision zurück ( Sach 3,9 ).
Die beiden Zweige der
Ölbäume mit den zwei goldenen Röhren sind erstmals in Sach 4,12 erwähnt.
Die Zweige ergießen ihr Öl in die goldenen Röhren, die es in die Schale
leiten, von wo esdann durch die 49 Schnauzen in die sieben Lampen
fließt. Der deutende Engel nimmt Sacharja die Verwunderung angesichts
der beiden Ölbäume (V. 3. 11 ) mit dem Hinweis, daß ihre ölspendenden
Zweige " die zwei Gesalbten " seien, " die vor dem Herrscher aller Lande
stehen " (V. 14 ). Die Zweige stellen also die gesalbten Priester und
Könige dar, insbesondere Jeschua und Serubbabel, die als Priester und
König den Messias repräsentieren. Der Leuchter scheint folglich ein Bild
für Israel zu sein, das Licht der Heiden (vgl. Jes 42,6; 49,6 ),
vielleicht schon in Sacharjas Tagen, doch auf jeden Fall im
Tausendjährigen Reich Christi. Eine gewisse Bestätigung für Sach 4,11 -
14 könnte man auch in den beiden Zeugen in der Zeit der großen Drangsal
(in Offb 11,3-6 ; vor allem V. 4 ) sehen.
Sacharja
6. Die Vision der
fliegenden Schriftrolle
( 5,1 - 4 )
Die drei letzten Visionen
Sacharjas handeln von den Geschehnissen im Gericht selbst. Die erste,
die Vision der fliegenden Schriftrolle, ist ebenso einfach wie ernst.
Sach 5,1
Sie wird, ähnlich wie die
zweite und dritte, mit den Worten eingeleitet: "Und ich hob meine Augen
abermals auf" (vgl. V. 9 ; " Und ich hob meine Augen auf "; Sach 2,2.5 ;
"Und ich hob meine Augen abermals auf"; Sach 6,1 ).
Sacharja
Sach 5,2
Wieder fragt der deutende
Engel Sacharja: " Was siehst du? " (vgl. Sach 4,2.5.13 ), um die
entscheidenden Merkmale der Vision hervorzuheben und ihre Bedeutung
klarzumachen. Sacharja sagt, er sehe eine riesige " fliegende
Schriftrolle, die ist zwanzig Ellen lang und zehn Ellen breit ". Sie ist
nicht aufgerollt, sondern ausgebreitet wie ein einziges großes Blatt, so
daß sie von beiden Seiten gelesen werden kann. Ihre Größe stimmt
zufällig oder auch absichtlich genau mit den Maßen der Stiftshütte
überein, was vielleicht darauf hinweisen soll, daß die Urteilssprüche,
die auf der Rolle verzeichnet sind, in Übereinstimmung mit Gottes
heiliger Gegenwart inmitten Israels stehen. Ihr Schweben oder Fliegen
ermöglicht es der Rolle, rasch in die Häuser der Diebe und Meineidigen
einzudringen und sie zu richten.
Sach 5,3
Der Fluch der Rolle richtet
sich gegen jene Vergehen, von denen jeweils im mittleren Gebot auf den
beiden Gesetzestafeln ( 2Mo 32,15 ) zu lesen ist - das achte Gebot gegen
das Stehlen ( 2Mo 20,15 ) und das dritte Gebot gegen das falsche
Schwören durch den Mißbrauch des Namens des Herrn ( 2Mo 20,7 ).
Wahrscheinlich stehen die beiden Gruppen, die hier ausdrücklich als
unter dem Fluch stehend bezeichnet werden, stellvertretend für alle, die
das Gesetz Gottes verletzen.
Sach 5,4
Der Ernst ("ausgefegt";
V. 3 , d. h. aus der Bundesgemeinschaft ausgeschlossen) und die
Radikalität der Urteilsvollstreckung (" Und er soll in dem Haus bleiben
und soll's verzehren samt seinem Holz und seinen Steinen ") lassen an
das Tausendjährige Reich denken. Nur dort erfolgt das göttliche Gericht
über die Sünde so rasch und so radikal.
7. Die Vision der Frau in
der Tonne
( 5,5 - 11 )
a. Die Erscheinung der
Tonne
( 5,5 - 6 )
Sach 5,5-6
Der deutende und erklärende
Engel lenkt Sacharjas Aufmerksamkeit nun auf einen weiteren Gegenstand,
eine Tonne (hebräisch ?LPCh , d. i. ein großes Faß oder ein Korb, der
allgemein als Hohlmaß benutzt wurde). Schätzungen über das
Fassungsvermögen eines Efa, des größten bei den Juden verwendeten
Trockenhohlmaßes, schwanken zwischen 25 und 50 Litern. Da der Behälter
in diesem Fall jedoch viel zu klein gewesen wäre, um eine Frau
aufzunehmen, war das Efa in Sacharjas Vision, wie auch die Schriftrolle
in der vorhergehenden Vision, anscheinend stark vergrößert.
Der Engel sagt, daß
die Tonne die Sünde im ganzen Land darstelle. Andere Übersetzungen geben
"Sünde im ganzen Land" mit "das ist das Aussehen" wieder, was eher dem
hebräischen Wort, das wörtlich "Auge" heißt, entspricht. Der Satz könnte
dann heißen: "Das ist das Aussehen (des Efas) im ganzen Land", was
ebenfalls plausibel klingt. Andererseits ist der Begriff "Sünde" in den
griechischen und syrischen Versionen bezeugt und paßt an dieser Stelle
genauso gut (vgl. Baldwin, Zechariah , S. 128).
Die Verwendung eines
Hohlmaßes als Symbol des Bösen in Israel war angesichts der ständigen
Betrügereien der Kaufleute beim Wiegen der Waren äußerst treffend
(vgl. Am 8,5 ). Gerade im kommerziellen Bereich sah es im Israel der
damaligen Zeit schlimm aus ( Neh 5,1-13 ; vgl. Mal 3,8-9 ). Die Tonne
nur mit dem gottlosen Geschäftsgebaren der Kaufleuten zu identifizieren,
wäre jedoch sicherlich zu begrenzt. Der Schluß der Vision scheint sich
ebenso auf den falschen Gottesdienst zu beziehen.
b. Die Frau in der Tonne
( 5,7 - 8 )
Sach 5,7-8
Das Material, aus dem die
Tonne besteht, wird nicht angegeben; sie hat jedoch einen Deckel aus
Blei , der ihren Inhalt sicher abschließt. Als der Deckel gehoben wird,
wird eine Frau sichtbar, die der Engel als die Gottlosigkeit bezeichnet.
Daß Sünde und Gottlosigkeit hier von einer Frau verkörpert werden, liegt
wahrscheinlich nur daran, daß das hebräische Wort für "Gottlosigkeit"
Femininum ist. Die Frau ist also die personifizierte Gottlosigkeit, ein
Begriff, der juristische, ethische und religiöse Vergehen umfaßt. Der
deutende Engel muß dafür sorgen, daß die Frau (die Gottlosigkeit) unter
Verschluß bleibt. Es sollen nicht nur die Sünder in Israel bestraft (die
Vision der fliegenden Schriftrolle; V. 1 - 4 ), sondern es soll die
Sünde selbst aus dem Land entfernt werden.
c. Die Entfernung der Tonne
( 5,9 - 11 )
Sach 5,9-11
Zwei nicht näher
gekennzeichnete Frauen mit großen Flügeln wie Storchenflügel befördern
die Tonne mit der Sünde nach Babylon (wörtlich: in das " Land
Schinar "), an den Ort des jüngstvergangenen israelitischen Exils, der
zugleich auch der Schauplatz vergangenen und zukünftigen Götzendienstes
und ein Ort der Auflehnung gegen Gott ist ( 1Mo 11,2; Offb 17,3-5 ). Das
stützt die These, daß die Stadt Babylon am Euphrat wieder aufgebaut
werden wird (vgl. den Kommentar zu Offb 17-18 ). Unger identifiziert
diese Frauen mit dämonischen Mächten, die versuchen, die Gottlosigkeit
zu schützen und ihr einen Altar in Babylon zu errichten ( Zechariah , S.
98). Andere sehen sie als Werkzeuge der göttlichen Macht oder Vorsehung.
Die Sünde des ganzen Volkes
Israel wird, zusammen mit dem Götzendienst, aus dem Land entfernt
werden. Die Wendung in Sach 5,11 - " daß ihr ein Tempel gebaut werde im
Lande Schinar und sie dort aufgestellt werde " (d. h. auf einem
Götzenaltar) - legt die Annahme nahe, daß die Tonne mit der Sünde als
Götzenbild in einem Tempel aufgestellt werden soll. Diese babylonischen
Götzen sind im Grunde Sinnbilder der Machtlosigkeit, wie auch in den
vielen Götzensatiren bei Jesaja deutlich wird ( Jes 44,9-20;
46,1-2 usw.). Die Sünde des Götzendienstes an ihren Ursprungsort in
Babylon zurückzubringen, wird wohl der erste Schritt zum endgültigen
Gericht über Babylon sein ( Offb 17-18 ). Ihre Entfernung aus Israel
wird den Weg für die Wiederkunft Christi und das Tausendjährige Reich
freimachen ( Offb 19-20 ).
8. Die Vision der vier
Wagen
( 6,1 - 8 )
Die achte Vision bildet den
Schluß der Botschaften, die Sacharja in einer einzigen Nacht sieht und
die die zukünftige Geschichte Israels andeuten. Sie erinnert an die
erste Vision, in der der Herr ebenfalls Pferde über die ganze Erde
ausschickte. Die Pferde in der achten Vision sind jedoch vor Wagen
gespannt und kommen zwischen zwei kupfernen Bergen hervor. Das von Gott
in der ersten Vision beschlossene Gericht über die Heiden wird nun, in
der letzten Vision, von Gottes Kriegswagen ausgeführt. Von Reitern oder
Wagenlenkern ist nicht die Rede. Bis auf die Worte Gottes in den
Versen 7 b - 8 beschränkt sich das Gespräch auf den üblichen Dialog
zwischen Sacharja und dem deutenden Engel.
a. Die Beschreibung der
Vision
( 6,1 - 3 )
Sach 6,1-3
Die Wagen rollen
zwischen zwei Bergen hervor, die aus Kupfer bestehen, in der Antike das
Gegenstück zu Messing. Dieses Metall scheint die gerechte Strafe Gottes
für die Sünde zu symbolisieren. Da hier im hebräischen Text der
bestimmte Artikel ("die zwei Berge") steht, sehen manche Exegeten darin
einen Hinweis auf den Berg Zion (vgl. Joe 4,16 ) und den Ölberg ( Sach
14,4 ). Auch wenn diese These vielleicht durch die Assoziation des
Ölbergs mit der Wiederkunft Christi gestützt wird, bleibt es doch
zweifelhaft, ob mit den Bergen, die ja aus Kupfer sind, tatsächlich
echte Berge gemeint sind. Die vier Wagen mit den verschiedenfarbigen
Pferden stehen für die Universalität des göttlichen Gerichts, das sich
in alle Himmelsrichtungen erstrecken wird. Falls die Farben eine
bestimmte Bedeutung haben, ist " rot " vielleicht ein Symbol für Krieg
und Blutvergießen, " schwarz " für Tod und Hungersnot, " weiß " für
Triumph und Sieg und " scheckig " für Pest und Plagen (vgl. die
Kommentare zu Offb 6,1-8 ). (Zu einer Erörterung des Problems der
hebräischen Wörter für die verschiedenen Farben der Pferde an dieser
Stelle und in der ersten Vision vgl. Baldwin, Zechariah , S. 138 - 140.)
b. Die Erklärung der Vision
( 6,4 - 8 )
Sach 6,4-7 a
Auf Sacharjas Frage " Wer
sind diese? " (vgl. Sach 1,9; 2,2; 4,4.11 ; vgl. auch Sach 5,6 ) erklärt
der Engel die Bedeutung der Pferde und der Wagen. Die vier Winde unter
dem Himmel können Engel des göttlichen Gerichts oder der Macht Gottes
sein, die das Gericht ausführen (vgl. Ps 148,8; Jer 49,36; Dan 7,2; Offb
7,1 ). Der Titel " Herrscher ( ?XDNn ) aller Lande " bezeichnet die
universale Herrschaft des Messias über die ganze Erde im Zeitalter des
Tausendjährigen Reiches (vgl. Mi 4,13 ; "Herrscher [ ?XDNn ] der ganzen
Welt"). Der Norden bezieht sich auf Babylon. Wie bereits erwähnt, fielen
die Babylonier stets von Norden her in Israel ein. Der Süden ist
selbstverständlich Ägypten. Statt, wie es bei Luther heißt, " die weißen
ziehen nach Westen ", ist der hebräische Urtext hier vielleicht eher mit
"die weißen nach ihnen" zu übersetzen, d. h., sie ziehen hinter den
schwarzen Rossen nach Norden. Wenn man dieser Lesart folgt, dann sind
Norden und Süden die einzigen Himmelsrichtungen, die hier erwähnt
werden. Das würde zu Israels geographischer Lage passen.
Sach 6,7.8 (Sach 6,7b.8)
Der Sprecher in diesen
Versen ist der Herr, einfach als "Er" eingeführt. " Meinen Geist "
bezieht sich wahrscheinlich auf den göttlichen Zorn (vgl. das Nachlassen
des göttlichen Zorns in Hes 5,13; 16,42; 24,13 ). Nachdem Gottes Zorn an
der Gottlosigkeit, die nach Babylon gebracht wurde, vollstreckt worden
ist ( Sach 5,5-11 ; vgl. Offb 18,2.10.21; 19,1-3 ), wird er ruhen. In
der ersten Vision war Gott zornig über die Völker, die sich so sicher
fühlten ( Sach 1,15 ); in dieser Vision wird er durch ihre gerechte
Bestrafung zufriedengestellt.
C. Der symbolische
Schlußakt der Visionen
( 6,9 - 15 )
Die acht nächtlichen
Visionen enden mit einer göttlichen Weissagung für Sacharja. Gott weist
ihn an, in einer symbolischen Handlung den HohenpriesterJeschua zu
krönen. Jeschua verkörpert dabei den "Sproß", den Messias, der den
zukünftigen Tempel wieder erbauen und als Priester und König herrschen
wird.
1. Die symbolische Krönung
( 6,9 - 11 )
Sach 6,9-11
Von des HERRN Wort (diese
Formel, die eine direkte prophetische Offenbarung ankündigt, bestätigt
das Ende der Visionen) wird Sacharja angewiesen, das Haupt Jeschuas, des
Hohenpriesters, mit Kronen aus Silber und Gold zu krönen. Die kostbaren
Metalle kommen von einer kleinen, bisher noch nicht eingeführten
Abordnung von jüdischen Weggeführten aus Babylon - Heldai (der
hebräische Text nennt ihn in V. 14 Helem), Tobija und Jedaja , die das
Silber und Gold wahrscheinlich für den Tempel mitgebracht hatten. Sie
logieren anscheinend bei einem sonst ebenfalls unbekannten Juden -
im Haus Josias, des Sohnes Zefanjas (mit dem Spitznamen Hen, was "der
Dankbare" bedeutet; V. 14 ). "Kronen" ist auch im Hebräischen Plural,
vielleicht ein Pluralis majestatis oder eine Anspielung auf die Machart
der Krone, die möglicherweise aus mehreren Teilen oder Schichten bestand
(aus zwei kostbaren Metallen). Die Krönung des Hohenpriesters Jeschua
bringt, stärker noch als es die des Statthalters Serubbabel getan hätte
( Hag 1,1.12.14; 2,21 ; vgl. Sach 4,6-10 ), die symbolische Bedeutung
dieser Handlung zum Ausdruck. Die Krönung Serubbabels hätte leicht als
die Krönung des messianischen Davidssohnes mißverstanden werden können,
da Serubbabel, wie der versprochene Messias, ein Nachkomme Davids und
ein politischer Führer war.
2. Die Botschaft für den
Propheten
( 6,12 - 13 )
Sach 6,12-13
Gott befiehlt Sacharja,
Jeschua mitzuteilen, daß er den " Sproß " repräsentiere, der einst den
Tempel des Tausendjährigen Reiches erbauen wird. In der Krönung wird die
übliche Bedeutung des Messias als Priesterkönig deutlich, wie bereits
Jahrhunderte zuvor bei Melchisedek ( 1Mo 14,18-20; Ps 110,4 ; vgl. Hebr
7,11-21 ). "Sproß" ist, wie schon gesagt ( Sach 3,8 ), ein messianischer
Titel. Da die Verheißung, die den Wiederaufbau des nachexilischen
Tempels in Sacharjas Zeit betraf, an den Statthalter Serubbabel
gerichtet war ( Sach 4,9 ), spielte Jeschua dabei offensichtlich keine
so besondere Rolle. Die Verheißung, der "Sproß" wird des HERRN Tempel
bauen , bezieht sich daher wohl ausschließlich auf das Wirken des
Messias bei der Errichtung des künftigen Tempels (vgl. Jes 2,2-4;
56,6-7; Hes 40-46; Mi 4,1-2 ).
Der messianische "Sproß"
wird herrlich geschmückt sein; das bezieht sich auf Christus als den
Träger der Herrlichkeit Gottes (vgl. Jes 4,2; Joh 1,14 ). Christus wird
als Priester ( Hebr 4,15; 5,6; 7,11-21 ) sitzen und herrschen auf seinem
Thron ( Jes 9,6; Jer 23,5; Mi 4,3.7; Zeph 3,15; Sach 14,9 ). (Luther
folgt hier einer anderen Lesart, die Priester und König als zwei
Personen versteht.) Ein levitischer Priester konnte niemals König werden
und auf einem Thron sitzen. Doch Christus wird in sich die Ämter eines
Priesters und eines Königs vereinen, wie auch die Aussage " und es wird
ein Friede sein zwischen den beiden " (d. h. zwischen dem Amt des
Priesters und dem des Königs) anzeigt.
3. Die sichtbare Erinnerung
( 6,14 )
Sach 6,14
Dann befiehlt Gott
Sacharja, die Kronen zum Andenken an die bedeutsame und symbolische
Krönung Jeschuas der Delegation aus Babylon zu überreichen. Nachdem
Jeschua gekrönt ist, sollen die drei die Krone(n) anscheinend zum
dauernden Verbleib in den Tempel des Herrn bringen, sobald er
fertiggestellt ist.4. Die universale Bedeutung ( Sach 6,15 )
Sach 6,15
Unmerklich scheinen Gottes
Anweisungen an Sacharja für die symbolische Krönung mit einer
Prophezeiung des "Sprosses" oder "Engels des Herrn" (die ein und
dieselbe Person sind), der vom Herrn gesandt ist ( daß mich der HERR
Zebaoth zu euch gesandt hat ), verschmolzen zu sein. Die Abordnung aus
Babylon steht wohl, obgleich sie aus Juden bestand, für alle diejenigen,
die von ferne kommen werden, um am Tempel des HERRN zu bauen . Menschen
aus vielen Völkern überall in der Welt werden ihren Reichtum für den Bau
des Tempels zur Verfügung stellen ( Jes 60,5.9.11; 61,6 b; Hag 2,7-8 ).
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Sacharja (F. Duane Lindsey)
Walvoord Kp 04 bis Kp 06
5. Die Vision des goldenen Leuchters und der zwei Ölbäume