Bibelstunde\Skype Forum Mal_316 bbkr.ch/ Lehre Studyb Jahresbibel Untersch Mt Ev RKK Berean C. 5P Calvinismus
Int.  Google  Evangelium Bibeln Hauptordner Halleluja Tenach Protestanti  Skript Römerbrief Protest Errettung WDBL
StudyBible HebrInterliear Greekinterlinear Strongs D. Verf.r Bibletools Charismatik Antichrist Hebräerb Gedanken Offenb Numerical Bible
Bibelversionen  Polyglot RNBiblisches Bibeln Impr Lehre Calvinismus AV n 1. Petrus STEM Handr Bibelbücher
Bible Hub Syngrammata Singet Fakten zur Bibel  YT CSV- B Richten Youtube Offenbarung Segnung Synopsis BEGRIFFSERKLÄRUNG
Unterscheidungen Halleluja Bündnisse Unterscheidungen Wiederkunft Bündnis Lee Robert Fakten AV Errettung 11  

Eschatologie Abgrenzung


ESCHATOLOGIE
Abgrenzung

Die Abgrenzung, Mischformen und Möglichkeiten für viele unterschiedliche eschatologische Systeme leiten sich aus der Tatsache ab, dass zahlreiche verschiedene prophetische Aspekte miteinander vermischt werden. Für viele stellt schon der Versuch, die Unterschiede zwischen Prämillennialismus, Postmillennialismus und Amillennialismus zu verstehen, eine bedeutsame Herausforderung dar. Das Bild wird jedoch noch komplexer, wenn man die vier Methoden zur eschatologischen Zeiteinteilung (Präterismus, Historizismus, Futurismus und Idealismus) dem prophetischen Spektrum hinzufügt. Wenn diese mit verschiedenen hermeneutischen Methoden verbunden werden und Themen wie »Israel und die Gemeinde«, »Bundestheologie kontra Dispensationalismus«, sowie Auslegungsunterschiede innerhalb der Systeme hineinspielen, lässt sich die Eschatologie von allen Gebieten der systematischen Theologie am schwersten verstehen, geschweige denn beherrschen.

Wie bei vielen Sachverhalten, die komplex zu sein scheinen, ist es jedoch nicht so schwierig, wie man auf den ersten Blick denken mag, wenn man versucht, sich die grundlegenden Merkmale jedes Aspekts einzuprägen. Wenn man die Merkmale jedes möglichen Elements erlernt, wird man auch imstande sein, das Wesen der verschiedenen Mischformen zu erfassen. Welche Kombinationsmöglichkeiten können nun unter anderem entstehen, wenn man von der Logik der verschiedenen Aspekte ausgeht? Die folgende Tabelle gibt darüber Aufschluss:

Prophetische Zeiteinteilung und Ansichten zum Tausendjährigen Reich

Zeiteinteilung

Amillennialismus

Postmillennialismus

Prämillennialismus

Präterismus

Ja

Ja

Nein

Historizismus

Ja

Ja

Ja

Futurismus

Nein

Ja

Ja

Idealismus

Ja

Ja

Nein

Innerhalb des Prämillennialismus gibt es, wie in der folgenden Tabelle dargestellt, noch andere Möglichkeiten:

Ansichten im Rahmen der prämillennialistischen Zeiteinteilung

Zeiteinteilung

Vorentrückung

Entrückung während der Trübsal

Nachentrückung

Präterismus

Nein

Nein

Nein

Historizismus

Nein

Ja

Ja

Futurismus

Ja

Ja

Ja

Idealismus

Nein

Nein

Nein

Die Unterschiede können beseitigt werden, indem man sich an eine konsequent wörtliche Auslegung hält. Eine solche Methode führt zur dispensationalistischen, prämillennialistischen und futuristischen Eschatologie im Sinn der Vorentrückung, die für Israel als Volk eine Zukunft erwartet.

Siehe auch: Eschatologie, Theologie und Sichtweisen.

Thomas Ice


ESCHATOLOGIE
jüdische

Wie im Christentum sind im Judentum viele verschiedene Traditionen vertreten, von denen jede die prophetischen Schriftstellen anders auslegt. Im Folgenden wird nur die Eschatologie des orthodoxen Judentums erörtert, die trotz vieler Unterschiede im Detail einen allgemeinen Grundriss bietet, der in etwa der prämillennialistischen Auslegung endzeitlicher Ereignisse entspricht. Da die jüdische Eschatologie so umfassend ist, sollte man eigentlich nicht nur die zwei wichtigsten eschatologischen Zeiträume erörtern. Für den Vergleich mit dem Prämillennialismus reicht dies jedoch aus.


ESCHATOLOGIE
jüdische

Eschatologische Trennlinien

Die Rabbiner unterschieden grob zwischen diesem Zeitalter (ha-´olam hazeh ) und dem kommenden Zeitalter (ha-´olam hab-ba ), wobei sie eine speziellere Unterscheidung zwischen den Tagen des Messias (Yemot ha-Maschiach ), der Erlösung (Ge´ulah ) und der Auferstehung der Toten (techiyyat ha-metim ) vornahmen. Vom prämillennialistischen Standpunkt aus gesehen entsprechen diese Unterscheidungen ungefähr der größeren Trennlinie zwischen dem gegenwärtigen Zeitalter (einschließlich der Trübsal) und dem Tausendjährigen Reich sowie der kleineren Trennlinie zwischen der Trübsal und dem Tausendjährigen Reich. In der rabbinischen Eschatologie stellten die Tage des Messias ein Übergangsstadium dar, das eine unbestimmte Anzahl von Jobeljahren bzw. Generationen umfassen würde. Für die Länge dieses Stadiums wurde eine Reihe von Vorschlägen gemacht: 2000, 5000 und 7000 Jahre bzw. 40, 50, 70 oder 85 Jobeljahre und 50 sowie 60 Generationen bzw. 365.400 Jahre. Chronologischen Berechnungen dieser Tage traten die Rabbiner nicht entgegen, wohl aber dem Versuch, die genaue Zeit der messianischen Ankunft zu berechnen. Man fertigte zu diesem Zweck mehrere Aufzeichnungen an, in denen die entsprechenden Ereignisse chronologisch festgehalten sind. Die älteste davon wird »Seder Olam« (die Ordnung der Welt) genannt - ein von Jose ben Halafta (ca. 140 n. Chr.) herausgegebenes Werk. Es listet die biblischen und nachbiblischen Ereignisse bis zum Bar-Kochba-Aufstand auf. Die »Seder Olam Zutta« (im 8. Jahrhundert n. Chr. zusammengestellt) vervollständigt die »Seder Olam Rabba« (d. h. große »Seder Olam«) dadurch, dass sie ihrem historischen Überblick eine Reihe von Jahren hinzufügt und ihn bis Rabbi Hazub (ca. 800 n. Chr.) fortführt. Berechnungen der letzten Tage beruhen auf biblischen Texten (z.B. Jer 30-33; 50-51; Dan 9-11; Hes 34-48 ) und werden sowohl wörtlich als auch mystisch (gemäß der kabbalistischen Methode) ausgelegt.

Ein anderer chronologischer Entwurf für eschatologische Berechnungen ist im Babylonischen Talmud erhalten geblieben. Der rabbinische Weise R. Aha suchte tiefere Einsicht bezüglich der Frage, warum es im siebten Segensspruch des Achtzehnbittengebets um »die Erlösung Israels« ging. R. Rava antwortete, damit solle gelehrt werden, dass Israel im siebten Jahr - von der Ankunft des Messias an gerechnet - erlöst werden wird (T.B. Megilla 17b; vgl. Tosefta Sanhedrin 13.1; Rosch Haschana 16b). Eine eschatologische Baraita erklärt dies folgendermaßen: »Im Septennium (sieben Zeiten zu je 1000 Jahren), an dessen Ende der Sohn Davids kommen wird, sieht die Reihenfolge so aus: Im ersten Jahr wird der Vers »Ich werde auf die eine Stadt regnen lassen, während ich auf die andere Stadt nicht regnen lasse« (vgl. Amos 4,7 ) in Erfüllung gehen. Im zweiten werden die Pfeile der Hungersnot abgeschossen werden. Im dritten wird es eine große Hungersnot geben, durch die Männer, Frauen und Kinder, fromme Menschen und Wundertäter sterben werden, und diejenigen, die sich der Thora gewidmet haben, werden diese vergessen. Im vierten wird es Überfluss geben. Im fünften wird es großen Überfluss geben, und man wird essen, trinken und sich freuen, und die Thora wird bei ihren Schülern wieder ihren rechtmäßigen Platz erhalten. Im sechsten wird es (himmlische) Klänge geben, im siebten Kriege, und am Ende des Septenniums wird der Sohn Davids (der Messias) kommen« (Sanh. 97a; ´Avoda Zara 9a). Die Gemara stellt dazu fest: »Krieg ist auch der Anfang der Erlösung.« Sie lässt damit erkennen, dass das messianische Zeitalter auch während des gesamten siebten Jahrtausends bestehen würde.

Eine andere Darstellung stammt von einem tannaitischen Weisen aus der Schule des Elia. In dieser Baraita erfahren wir: »Die Welt wird 6000 Jahre lang bestehen, denn 2000 Jahre wird es Verwüstung geben, 2000 Jahre die Thora und 2000 Jahre die Tage des Messias« (Sanh. 97 a-b; Avoda Zara 9a; vgl. Rosch Haschana 31a). Danach wird das 7000. Jahr ein Jahr der Erneuerung sein (Sanh. 97b). Die 7000 Jahre umfassende Woche des Großen Sabbats hat die sechs Tage der Schöpfung (6 Tage = 6000 Jahre) und die Ruhe am siebten Tag (der letzte Tag = die letzten 1000 Jahre) zum Vorbild. Gott soll sich während der ´olam hazeh (dieser gegenwärtigen, 6000 Jahre existierenden Welt) verborgen halten, denn die drei hebräischen Stammbuchstaben, die das Wort »Welt« bilden - ayin, lamed und mem - lassen erkennen, dass Gott gewichen ist, zwar nicht als Person, aber in seiner Beziehung zur Welt. In den letzten 1000 Jahren, der ´olam ha-ba (der kommenden Welt), wird er nicht im Hintergrund wirken, sondern für alle sichtbar sein und die natürliche Ordnung in eine geistliche umgestalten. In Zusammenhang damit wird die Prophetie Jesajas über die wiederhergestellte natürliche Ordnung in Erfüllung gehen ( 11,6-9; 65,20-25 ). Im jüdischen Sprachgebrauch wird diese Zeit als messianisches Reich bezeichnet - eine Zeit des Friedens auf der Erde, die dem letzten Tag des Herrn vorausgeht.


ESCHATOLOGIE
jüdische

Trübsal

Die apokalyptische Literatur des Judentums bietet einen eschatologischen Rahmen für die Trübsalszeit. Das 1. Buch Henoch beschreibt einen endzeitlichen Ansturm heidnischer Streitmächte gegen Gottes Auserwählte, in dessen Verlauf dämonische Geister oder gefallene Engel die Nationen zum Krieg gegen Israel aufstacheln (56,5-8). Obwohl Gott Israel die Kraft gibt, sich gegen seine Feinde zu verteidigen (90,13-15), muss es eine Zunahme an Gewalttat und Gottlosigkeit erleiden (91,5-7), bevor die Herrschaft der Gerechtigkeit in der achten Woche beginnen kann (91,12-13). Ebenso wird vor dem letzten Gericht große Verwirrung über die Nationen kommen, so dass sie einander niedermetzeln (100,4). Der letzte eschatologische Konflikt wird zwischen Gott, Michael und den Engeln sowie Beliar (o. Belial) und seinen Dämonen stattfinden. Er wird sich im Krieg zwischen den Gerechten (Israel) und den Ungerechten (Nationen) auf den irdischen Bereich ausweiten. Die Testamente der zwölf Patriarchen stellen ebenfalls den allgemeinen Zustand während dieser Zeiten dar, indem sie diese als Zeiten des Unglaubens und der Gottlosigkeit charakterisieren (Testament Levi 4,1), in denen insbesondere das Priestertum verunreinigt wird (Testament Levi 17,7-11). Die syrische Apokalypse des Baruch beginnt damit, dass sie die Frage stellt: »Wird jene Trübsal, die kommen wird, eine lange Zeit dauern, und wird jene Not viele Jahre umfassen?« Nach einer langen Abhandlung, welche die zwölf Abschnitte dieser Trübsalszeit ausführlich auflistet, fügt sie hinzu: »Wenn alles vollbracht ist, was geschehen sollte ..., wird der Messias anfangen, sich zu offenbaren« (26-29; vgl. 1.Henochbuch 101,12-17).

Obwohl die Rabbiner außerbiblische Literatur als nicht inspiriert ablehnten, hatten sie aus den ihnen zur Verfügung stehenden biblischen Schriften (dem Alten Testament) ihre eigenen Ansichten entwickelt. Raschi, der führende jüdische Bibelexeget, spricht in seinem Kommentar zu 5Mo 4,28-30 offensichtlich von einer endzeitlichen Erfüllung der Trübsal: Gemäß der Erklärung des Targum ordnet er die Trübsal nach dem Ende der Zeit heidnischer Vorherrschaft ein. Obwohl die Lesart des masoretischen Textes die Verbannung Israels als Strafe für Götzendienst nahelegt, heißt es im Targum Onkelos: »Du wirst Völkern dienen, die Götzen dienen.« Daher versteht Raschi in Anlehnung an den Targum die Stelle so, dass die Errettung aus dieser Trübsal (V. 30 ) das Ende heidnischer Vorherrschaft und die Wiederherstellung der Segnungen des Bundes (V. 31 ) als Folge der Buße Israels (V. 29 ) beinhalten wird.

In gleicher Weise legten rabbinische Exegeten die Zeit der Bedrängnis ( Dan 12,1 ) als zukünftige eschatologische Zeit aus, die einem als ch a valim (Geburtswehen) oder chevlo schel maschiach (Geburtswehen des Messias) bekannten Zeitraum entspricht. Dieser Begriff drückt die Vorstellung aus, dass Israel einer Mutter gleicht: Aus den Reihen dieses Volkes sollte der Messias hervorgehen, als würde unter Schmerzen ein Kind geboren werden. Diese Wehen würden zu einem bestimmten Zeitpunkt einsetzen und bis zur Zeit der Entbindung an Intensität zunehmen. In Jes 66,7-9 wird das Bild der Geburtswehen auf Israel zu der Zeit angewandt, wenn die Angehörigen dieses Volkes die Wiedergeburt erleben (V. 8 ). Dies hat den Rabbinern vielleicht als wichtigster alttestamentlicher Hinweis für ihre Vorstellung von den messianischen Geburtswehen gedient. Der Begriff als Fachausdruck erscheint in der rabbinischen Literatur zuerst in der Mischna (Sanh. 98b und Mek. über 2Mo 16,25 ). Dort wird er Elieser zugeschrieben, der möglicherweise der Sohn des Hyrkanus war (ca. 90 n. Chr.). Jedenfalls existierte im ersten nachchristlichen Jahrhundert bereits der Begriff der messianischen Wehen, wie man anhand des griechischen Begriffs odinon (Wehen) erkennen kann, der in den Evangelien ( Mt 24,8; Mk 13,8 ) gebraucht wird. Ähnlich wie in der Ölbergrede finden sich in der Mischna zehn Zeichen, welche die messianischen Geburtswehen begleiten sollen. Sie werden in Sanh. 97b wie folgt aufgezählt: (1) Die Welt befindet sich entweder im Zustand völliger Gerechtigkeit oder völliger Verkommenheit; (2) es wird an der Wahrheit mangeln; (3) die Inflation wird außerordentlich zunehmen; (4) Israel wird nach Hesekiel 36,8-12 allmählich wieder bevölkert werden; (5) Weise werden selten zu finden sein; (6) die Juden werden alle Hoffnung auf Erlösung aufgegeben haben; (7) die Jungen werden die Alten verachten; (8) die Gelehrsamkeit wird verworfen werden; (9) die Frömmigkeit wird verachtet werden; und (10) immer mehr Juden werden sich gegen Angehörige ihres eigenen Volkes wenden. Ähnliche Aussagen finden sich im Sotah 9,15 (einem »Traktat« der Mischna) hinsichtlich der Tage der messianischen Ankunft, die hier als »Fußspuren des Messias« bezeichnet werden.

Einen entscheidenden Einfluss auf diejenigen, die diese Auslegung der Geburtswehen vertraten, übten die mittelalterlichen Weisen Raschi und R´Sch´muel Masnuth aus. In seinem Kommentar zu Daniel (ca. 1230 n. Chr.) stellt R´Sch´muel Masnuth fest, dass »diese Generation die Wehen des Messias erleben wird - die Drangsale der Generation, die im Traktat Sanh. 97b beschrieben werden.« Raschi erweiterte in seinem Danielkommentar (ca. 1100 n. Chr.) die unter den Juden während der »Generation des Messias« (aus Kethubot 112b) zu findenden Zeichen der religiösen Feindschaft und innerjüdischen Gesetzlosigkeit auf »die Söhne deines Volkes«, die in diesem Vers (d.h. in Dan 12,1 ) genannt werden. Die Aussicht, dieser Zeit der Trübsal vor der messianischen Ankunft entgegenzugehen, war so furchterregend, dass einige der Weisen hofften, dies möge nicht zu ihren Lebzeiten geschehen. Unter diesen Weisen befand sich Rabbi Yochanan, der ausrief: »Er [der Messias] möge kommen, doch möge ich seine Ankunft nicht sehen!« (Sanh. 98b; siehe: Daniels siebzig Jahrwochen, rabbinische Auslegung ).


ESCHATOLOGIE
jüdische

Tausendjähriges Reich

In einem apokalyptischen Werk mit der Bezeichnung »Viertes Buch Esra« ist eine ausführliche Beschreibung der Ereignisse im Zeitalter des Tausendjährigen Reiches erhalten geblieben. Ihr zufolge soll nach einem einleitenden Gericht das jüdische Reich für 1000 Jahre (nach anderen Quellen für 400 Jahre) aufgerichtet werden. Dem folgt ein letztes, allgemeines Gericht, bei dem die Erde vernichtet wird, der Messias stirbt und die Schöpfung wieder dem Chaos verfällt. Danach kommt die Auferstehung, die Erschaffung eines neuen Himmels und einer neuen Erde sowie ein Zustand ewiger Glückseligkeit. In der rabbinischen Eschatologie scheint der Begriff »Reich der Himmel« (malkut ha-scha-mayim ) häufig die Herrschaft und Ordnung des Himmels zu beschreiben, die auf der Erde durchgesetzt werden soll. Dieses Reich wird offenbar als nationale und politische Einrichtung verstanden, da man es erst bei der endgültigen Erlösung als vollendet ansieht. Zu dieser Erlösung gehören: die Rückführung Israels in sein Land, die Wiederherstellung seiner nationalen Souveränität und eine neue geistliche Wirklichkeit, die es nie zuvor gegeben hat und die sich in der Bekehrung von Angehörigen der Heidenvölker sowie deren Unterworfenheit unter Gott, den Messias und das Volk Israel zeigt. Nach dem Midrasch Rabba wird während dieses Erlösungszeitalters das Wesen der Menschen verändert werden (vgl. Hes 36,26-27 ): Sie werden die Thora befolgen, nachdem Gott ihre böse Neigung (´etzer ha-ra ´) beseitigt oder restlos entfernt und sie durch ein neues bzw. fleischernes Herz ersetzt hat (Num. R. 15,16; 17,6; Lev. R. 35,5; vgl. Ex. R. 41,7; Cant. R. 1,4).


ESCHATOLOGIE
jüdische

Die Ewigkeit

Dem Tausendjährigen Reich folgt die Ewigkeit, im Allgemeinen als »die kommende Welt« bezeichnet und manchmal mit dem Garten Eden verglichen, aber nicht ausführlich beschrieben. Sie wird jedoch vom Tausendjährigen Reich eindeutig unterschieden, denn in ihr gibt es »kein Essen und Trinken, werden keine Kinder gezeugt, gibt es keinen Handel, keine Eifersucht, keinen Hass und keine Zwietracht. Vielmehr werden die Gerechten mit ihren Kronen auf ihren Häuptern dasitzen und sich über den Glanz der Schechina (»der Gegenwart Gottes«) freuen« (Bab. Berakot 17a).

Siehe auch: Hermeneutik, rabbinisch- orthodoxe.

J. Randall Price George

W. Buchanan, Revelation and Redemption: Jewish Documents of Deliverance from the Fall of Jerusalem to the Death of Nachmanides (Dillsboro, N.C.: Western North Carolina Press, 1978); H. J. de Jonge, Hg., Jewish Eschatology, Early Christian Christology and the Twelve Patriarchs: Collected Essays of Marinus de Jonge. Supplements to Novum Testamentu m, 63 (Leiden: E. J. Brill, 1991), 3-62, 147-313; Pasquale De Santo, »A Study of Jewish Eschatology with Special Reference to the Final Conflict« (Dissertation, Duke University, 1957); Encyclopedia Judaica unter dem Stichwort »Eschatologie« (Jerusalem: Keter Publishing House Jerusalem, 1972) 6,872-883; Aaron Judah Klingerman, Messianic Prophecy in the Old Testament (Grand Rapids: Zondervan, 1957); Sigmund Mowinckel, He That Cometh , Übersetz. G. W. Anderson (New York: Abingdon Press, 1954), 261-279; Elihu A. Schatz, Proof of the Accuracy of the Bible (New York: Jonathan David Publishers, 1973), 353-538; Solomon Schechter, Aspects of Rabbinic Theology (New York: Schocken Books, 1969), 97-115; Ephraim E. Urbach, The Sages: Their Concepts and Beliefs , Übersetz. Israel Abrahams, 2 Bd. (Jerusalem: The Magnes Press, 1975), 649-690.


ESCHATOLOGIE
puritanische

Die Puritaner Englands und Amerikas waren ihrer Herkunft nach Teil der protestantischen Reformation Europas, und ihre eschatologischen Vorstellungen entstanden vor dem Hintergrund dieser Tradition. Den früheren Schriften von John Wycliffe (1329-1384) folgend, begannen Martin Luther (1483-1546) und Philipp Melanchthon (1497-1560), erste Grundlagen einer protestantischen Eschatologie zu for mulieren. Sie sah allgemein den katholischen Papst als den Antichristen, Gog und Magog als die muslimischen Türken und die Endzeit als angebrochen an. Dies gab Anlass zu einem postmillennialistischen Bild einer Kirche, die das Reich Christi auf Erden hervorbringt. Während Johannes Calvin (1509-1564) diese Vorstellungen mäßigte, wurden sie von John Knox (1514- 1572) und den englischen Puritanern extrem gesteigert.

Knox`s  Einfluss zeigte sich besonders stark unter den englischen Puritanern im Genfer Exil, die 1560 die Genfer Bibel mit ihren umfangreichen eschatologischen Anmerkungen hervorbrachten. Die Popularität dieser neuen puritanischen Studienbibel führte zusammen mit John Foxes Actes and Monuments (bekannter unter der Bezeichnung Foxes Buch der Märtyrer ) zu einer eschatologischen Erregung über das Kommen Christi und das Ende des Zeitalters.

Die Puritaner waren bekannt für ihre Gott verherrlichende und Christus ehrende Gelehrsamkeit, die eine Reihe großer Theologen, darunter eine Menge Endzeitlehrer, hervorbrachte. Zu den frühen puritanischen Autoren gehörten John Bale (1495-1563), der eine Vorstellung von sieben Zeitaltern der menschlichen Geschichte entwickelte - ähnlich den sieben Haushaltungen späterer Dispensationalisten - und John Napier (1550-1617), der schottische Gelehrte, der die Logarithmen entwickelte und 1593 einen Kommentar zur Offenbarung schrieb. Dieser Kommentar wurde später gekürzt und 1643 als The Bloody Almanac (Der grausame Almanach) wieder aufgelegt. Dieses Buch wurde zum bekanntesten Traktat in England während des englischen Bürgerkriegs (1640-1660).

Hugh Broughton (1549-1612), Professor für Hebräisch in Cambridge, schrieb Kommentare zum Buch Daniel (1596) und zur Offenbarung (1610). Darin betonte er den Unterschied zwischen Israel und der Gemeinde. Thomas Brightman (1557- 1607) schrieb einen gewaltigen Kommentar zur Offenbarung, in dem er ein von der Gemeinde getrenntes jüdisches Reich voraussah, das aus der Bekehrung der Juden zu einem buchstäblichen irdischen Reich erwachsen werde. Er stellte auch die Vermutung auf, die sieben Gemeinden der Offenbarung seien eine Prophetie auf die sieben Zeitalter der Kirchengeschichte. Joseph Mede (1586-1638), Professor für Griechisch in Cambridge, wurde der Vater der englischen prämillennialistischen Eschatologie. Sein 1627 veröffentlichter Kommentar Key to the Revelation (Schlüssel zur Offenbarung) nahm das englische Publikum begeistert auf. Mede übte auch erheblichen Einfluss auf die Westminster Assembly of Divines (die Westminster-Versammlung der Geistlichen) aus, darunter auch Thomas Goodwin, Jeremiah Burroughs, William Bridge, Stephan Marshall und William Twisse. Sie alle wurden glühende Prämillennialisten. Mede lehrte persönlich John Milton, Isaac Newton und Nathaniel Holmes und führte einen umfangreichen Briefwechsel mit dem anglikanischen Bischof James Ussher.

Der Wendepunkt der puritanischen Eschatologie kam kurz nach der Revolution Oliver Cromwells im englischen Bürgerkrieg. John Owen (1616-1683) wurde 1651 von Cromwell als Vizekanzler der Universität Oxford eingesetzt. Owens frühere eschatologische Sicht, der Fall Babylons sei im Sturz der britischen Monarchie erfüllt, wurde von der radikalen »Bewegung fünfte Monarchie« ins Extrem getrieben, die Owen öffentlich verurteilte. Um 1652 begann Owen, die geistliche Natur des Reiches Christi zu betonen und trat von seiner früheren prämillennialistischen Ansicht zurück. Richard Baxter (1615-1691) ging mit seinem Buch The Saint's Everlasting Rest (Die ewige Ruhe des Gläubigen) (1650) sogar noch weiter in der Betonung der himmlischen Natur des Reiches Christi. Baxter suchte nach einer ewigen Ruhe jenseits der Konflikte und Streitigkeiten seiner Zeit.

Nach Cromwells Tod im Jahr 1658 wurde die Monarchie 1660 wiederhergestellt. Charles II. wurde als König zurückgerufen, und 1662 verbannte der »Act of Uniformity« (bekannt unter der Bezeichnung »der große Hinauswurf«) zweitausend puritanische Pastoren von ihren Kanzeln. Danach verlor sich der kämpferische Prämillennialismus unter den Puritanern, aber die prämillennialistische Tradition blieb in der allgemeinen Öffentlichkeit populär und wurde von so prominenten Persönlichkeiten wie Charles Haddon Spurgeon (1834-1892) vertreten.

Unter den amerikanischen Puritanern im kolonialistischen Neuengland war die postmillennialistische Sicht von Jonathan Edwards (1703-1758) der vorherrschende Gesichtspunkt. Die amerikanischen Puritaner des 18. und 19. Jahrhunderts waren allgemein optimistisch über den Fortschritt der Weltevangelisation und über das kommende goldene Zeitalter der Gemeinde. Cotton Mather (1663-1728) aus Harvard war Prämillennialist. Aber Edwards Enkel Timothy Dwight (1752-1817) aus Yale war ein führender amerikanischer Postmillennialist. Er glaubte, die Gemeinde werde erfolgreich das Reich Christi auf der Erde etablieren, was sich um das Jahr 2000 n. Chr. erfüllen werde. Der amerikanische Postmillennialismus wurde später durch Theologen wie Charles Hodge (1797-1878) in Princeton populär gemacht.

Siehe auch: Bale, John; Edwards, Jonathan; Mather, Richard, Increase und Cotton; Mede, Joseph.

Edward Hindson

Paul Christianson, Reformers and Babylon (Toronto: University of Toronto Press, 1978); K. R. Frith, The Apocalyptic Tradition in Reformation Britain 1530-1645 (Oxford: Oxford University Press, 1979); Christopher Hill, Antichrist in SeventeenthCentury England (Oxford: Oxford University Press, 1971); Edward Hindson, Puritan's Use of Scripture in the Development of an Apocalyptical Hermeneutic (Pretoria: University of South Africa, 1984).


ESCHATOLOGIE
Theologie und Sichtweisen

Eschatologie ist der theologische Begriff, der das Studium der Endzeit bezeichnet. Er kommt von dem griechischen Wort eschatos , das »letzte« oder »letzte Dinge« bedeutet. Daher wird der Ausdruck als allgemeine Bezeichnung für biblische Prophetie gebraucht.

Eines der einzigartigen Merkmale der biblischen Prophetie besteht darin, dass sie mit Hilfe verschiedener hermeneutischer Methoden ausgelegt worden ist. Millard Erickson unterscheidet in Contemporary Options in Eschatology (»Zeitgenössische Varianten in der Eschatologie«), S. 1154, vier allgemeine eschatologische Sichtweisen, die man innerhalb der christlichen Theologie ins Gespräch gebracht hat:


ESCHATOLOGIE
Theologie und Sichtweisen

Futuristische Sichtweise

Die futuristische Sichtweise nimmt an, dass prophetische Ereignisse zukünftig - und zwar am Ende der Zeiten - in Erfüllung gehen werden. Christus wird als derjenige gesehen, der in der Zukunft kommt, um sein Reich aufzurichten.


ESCHATOLOGIE
Theologie und Sichtweisen

Präteristische Sichtweise

Die präteristische Sichtweise vertritt den Standpunkt, dass prophetische Ereignisse bereits zu der Zeit, als sie niedergeschrieben wurden, in Erfüllung gegangen sind und jetzt der Vergangenheit angehören. Christus wird als derjenige gesehen, der schon gekommen ist, um Jerusalem zu zerstören (70 n. Chr.) und sein Reich aufzurichten.


ESCHATOLOGIE
Theologie und Sichtweisen

Historizistische Sichtweise

Nach der historizistischen Sichtweise sind prophetische Ereignisse im Laufe der gesamten Kirchengeschichte fortwährend in Erfüllung gegangen, wobei einige davon eventuell zukünftig noch Wirklichkeit werden. Christus wird als der fortwährend Kommende angesehen.


ESCHATOLOGIE
Theologie und Sichtweisen

Idealistische Sichtweise

Die idealistische Sichtweise besteht darin, dass prophetische Ereignisse keine spezielle Erfüllung in der Vergangenheit oder der Zukunft finden, sondern vielmehr im gegenwärtigen Erfahrungsbereich des Einzelnen Wirklichkeit werden. Christus wird als derjenige gesehen, der so kommt, dass es der Einzelne erlebt.

Innerhalb der christlichen Kirche gibt es eine Vielzahl von Methoden, wenn es um das Studium der Eschatologie geht. Einige lehnen es ab, sich überhaupt mit ihr zu beschäftigen und ziehen es vor, Prophetie als hoffnungslos verwirrend oder allgemein bedeutungslos abzutun. Zu den liberalen Auslegungsrichtungen gehören verschiedene Formen der modernisierten (Ritschl), realisierten (Dodd), existenzialen (Bultmann) oder politisierten (Moltmann) Eschatologie. Jede dieser Sichtweisen lehnt die wörtliche Auslegung der Prophetie ab. In den Reihen der Evangelikalen ist die Prophetie jedoch stets ernst genommen worden. Jesus Christus selbst sagte seine Wiederkunft auf die Erde sowie mehrere bedeutsame endzeitliche Ereignisse voraus ( Mt 24-25 ).

In evangelikalen Kreisen haben sich im Umfeld des Themas des Tausendjährigen Reiches bzw. der tausendjährigen Herrschaft Christi mehrere Auslegungsrichtungen herausgebildet. Die Frage, um die es unter Evangelikalen im Allgemeinen geht, hat damit zu tun, wie man Prophetie auslegt. Aus entsprechenden Auslegungsvorschlägen haben sich drei Hauptrichtungen entwickelt. Obwohl die meisten Evangelikalen in ihrer eschatologischen Sichtweise Prämillennialisten sind, gibt es auch solche, die für den Amillennialismus oder für den Postmillennialismus eintreten.


ESCHATOLOGIE
Theologie und Sichtweisen

Postmillennialismus

Diese Auslegungsrichtung besagt, dass das Tausendjährige Reich (die in Offb 20,1-10 erwähnten tausend Jahre) sinnbildlich als gleichbedeutend mit dem Gemeindezeitalter ausgelegt werden müssen. Nach dieser Sicht ist Satans Macht derzeit durch die Macht des Evangeliums gebunden. Postmillennialisten glauben, dass die Gemeinde während dieses »Tausendjährigen Reiches« (des Gemeindezeitalters) aufgerufen ist, den Unglauben zu besiegen, die Massen zu bekehren und die Gesellschaft durch Gesetze im Sinn der Bibel zu regieren. Erst nachdem sich der christliche Glaube überall auf der Erde durchgesetzt hat, wird Christus wiederkommen und verkündigen, dass sein Reich Wirklichkeit geworden ist. Zu den Befürwortern des Postmillennialismus gehören Katholiken, Puritaner, Charismatiker und Vertreter des Christlichen Rekonstruktionismus, die Gläubige auffordern, über die Erde zu herrschen und in ihren politischen Strukturen maßgeblich vertreten zu sein, um das Reich Gottes auf der Erde zu verwirklichen.


ESCHATOLOGIE
Theologie und Sichtweisen

Amillennialismus

Nach dieser Auslegungsmethode gibt es keinerlei Tausendjähriges Reich auf der Erde. Amillennialisten neigen vielmehr dazu, die Erfüllung so genannter »Prophetien des Tausendjährigen Reiches« in der Ewigkeit anzunehmen. Hinweise auf die tausend Jahre werden symbolisch ausgelegt. In diesem System endet das Gemeindezeitalter mit der Wiederkunft Christi als desjenigen, der die Welt richtet und die Ewigkeit einleitet. Gottes Verheißungen für Israel werden als in der Gemeinde (das Neue Israel des neuen Bundes) erfüllt angesehen. Daher erwarten Amillennialisten keine spezielle Zukunft für Israel als Volk. Sie betrachten das Gemeindezeitalter als Zeitalter des Konflikts zwischen den Kräften des Guten und des Bösen, das in der Wiederkunft Christi seinen Höhepunkt findet.


ESCHATOLOGIE
Theologie und Sichtweisen

Prämillennialismus

Diese Sichtweise geht davon aus, dass Christus am Ende des Gemeindezeitalters wiederkommen wird, um im wörtlichen Sinn sein Reich auf der Erde für 1000 Jahre aufzurichten. Die meisten Prämillennialisten glauben auch, dass es vor der Wiederkunft Christi eine Zeit der Großen Trübsal auf der Erde geben wird. Unter den Prämillennialisten gibt es solche, die glauben, dass die Gemeinde die Trübsal durchleben wird (Vertreter der Nachentrückung), und andere, die der Meinung sind, dass die Gemeinde vor der Trübsal entrückt werden wird (Vertreter der Vorentrückung). Einige glauben sogar, dass die Gemeinde in der Mitte der Trübsal entrückt werden wird (Vertreter der Entrückung während der Trübsal). Trotz dieser Unterschiede im Blick auf die Entrückung der Gemeinde glauben Prämillennialisten im Allgemeinen an die künftige Wiederherstellung des Staates Israel und die letztliche Hinwendung der Juden zum christlichen Glauben.

Die prämillennialistische Sicht der Eschatologie erwartet die Entrückung (Versetzung der Gläubigen in den Himmel) als das nächste wichtige prophetische Ereignis. Damit wird dieser Meinung nach das Gemeindezeitalter zu Ende gehen und der Weg für die Trübsalszeit sowie für die Wiederkunft Christi bereitet. Auf die Entrückung wird in mehreren Bibelstellen hingedeutet, so z. B. durch die Worte des Paulus an die Thessalonicher: »Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme eines Erzengels und bei dem Schall der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein« ( 1Thes 4, 16-17 ).


ESCHATOLOGIE
Theologie und Sichtweisen

Eschatologische Begriffe

Die biblische Geschichte nimmt ihren Anfang bei der Schöpfung ( 1Mo 1,1 ) und steuert auf eine letzte Vollendung aller Dinge zu. Die Bibel selbst beschreibt diese wie folgt: »Dann das Ende, wenn er [Christus] das Reich dem Gott und Vater übergibt; wenn er alle Herrschaft und alle Gewalt und Macht weggetan hat« ( 1Kor 15,24 ).

Es gibt mehrere biblische Begriffe, die eschatologische Ereignisse beschreiben.


ESCHATOLOGIE
Theologie und Sichtweisen

Eschatologische Begriffe

Letzte Tage

Der Ausdruck letzte ist ein Adjektiv, das die Zeiten unmittelbar vor dem Ende des Zeitalters beschreibt. Paulus sagte: »In den letzten Tagen (werden) schwere Zeiten eintreten« ( 2Tim 3,1 ); und: »In späteren Zeiten (werden) manche vom Glauben abfallen« ( 1Tim 4,1 ). Petrus schrieb: »In den letzten Tagen (werden) Spötter mit Spötterei kommen«, die leugnen, dass Christus wiederkommen wird ( 2Petr 3,3 ).


ESCHATOLOGIE
Theologie und Sichtweisen

Eschatologische Begriffe

Ende des Zeitalters

Das Ende (griech. telos ) weist auf den Ausgang hin, den alle Dinge letztlich nehmen werden. Daran dachte Jesus, als er sagte: »Aber es ist noch nicht das Ende« ( Mt 24,6 ); und: »Dann wird das Ende kommen« ( Mt 24,14 ). »Zeitalter« (griech. aion ) wird in der Lutherbibel im Allgemeinen mit »Welt« übersetzt, so z. B. in Mt 24,3 (»das Ende der Welt«). Leider denken dabei die meisten an das Ende dieser Erde, wohingegen die griechische Wendung lediglich die »Vollendung des Zeitalters« (Revidierte Elberfelder) meint. Dies weist auf eine Zeit hin, wenn das gegenwärtige Zeitalter enden wird, was aber nicht mit dem Ende des Planeten Erde gleichbedeutend ist.


ESCHATOLOGIE
Theologie und Sichtweisen

Eschatologische Begriffe

Vollendung des Zeitalters

Die Wendung »Vollendung des Zeitalters« (griech. synteleia ) gleicht dem Begriff »Ende des Zeitalters« und bringt die letztliche Enthüllung aller Dinge zum Ausdruck. Jesus verheißt, »bis zur Vollendung des Zeitalters« bei uns zu sein ( Mt 28,20 ).


ESCHATOLOGIE
Theologie und Sichtweisen

Eschatologische Begriffe

Wiederkunft

Der Begriff selbst erscheint erst in den Schriften der Kirchenväter, doch der ihm zugrunde liegende Gedanke kommt im Neuen Testament eindeutig zum Ausdruck. Er ist gleichbedeutend mit dem Wort »wiederkommen« in Joh 14,3 und mit »zum zweiten Mal ... erscheinen« ( Hebr 9,28 ). Im Griechischen beschreibt der Begriff parousia (Kommen) die Ankunft und Gegenwart eines Herrschers. Dieser Ausdruck wird häufig gebraucht, um das Kommen Christi zu bezeichnen, z. B. in Mt 24,3.27.37.39 .


ESCHATOLOGIE
Theologie und Sichtweisen

Eschatologische Begriffe

Offenbarung

Apokalypsis (»Enthüllung« oder »Aufdeckung«) ist der griechische Titel des Buches der Offenbarung. Er vermittelt den Gedanken einer herrlichen Offenbarung oder Erscheinung, so z. B. in 1Kor 1,7 (»... während ihr das Offenbarwerden unseres Herrn Jesus Christus erwartet«) oder in 1Pet 1,7 (»in der Offenbarung Jesu Christi«).


ESCHATOLOGIE
Theologie und Sichtweisen

Eschatologische Begriffe

Erscheinung

Der Begriff »erscheinen« (griech. epiphaino ) bedeutet »ans Licht bringen« bzw. »herrlich machen«, wie z. B. in »durch den Glanz seiner Ankunft« ( 2Thes 2,8 ; wörtliche Übersetzung). Von diesem Ausdruck leitet sich im Kirchenjahr das Wort »Epiphanias« ab, das sich auf das Kommen Christi bezieht.


ESCHATOLOGIE
Theologie und Sichtweisen

Eschatologische Begriffe

Tag des Herrn

Der Tag des Herrn und der sich daraus ergebende Tag Christi beziehen sich auf die Zeit des letzten Gerichts, das in der Schlacht von Harmagedon gipfelt. Der Begriff erscheint im Alten Testament als »der Tag des HERRN ... der große und furchtbare« ( Mal 3,23 ) und wird allgemein als mit der »Zeit der Bedrängnis für Jakob« ( Jer 30,7 ; vgl. Dan 12,1 ) gleichbedeutend angesehen. Im Neuen Testament ist dies »der große Tag (des) Zorns [Christi]« ( Offb 6,17 ).

Die Eschatologie ist das Studium der Endzeit und wird im Allgemeinen mit dem Studium der biblischen Prophezeiungen über künftige Ereignisse verbunden. Jesus sprach von der »Vollendung des Zeitalters«, als er Fragen seiner Jünger beantwortete. Es kann keinen Zweifel daran geben, dass er die menschliche Geschichte als einen Prozess sah, der auf einen letzten Höhepunkt zusteuert, und nicht als endlosen Kreislauf sich wiederholender Ereignisse. Die Juden der zwischentestamentlichen Zeit unterschieden zwischen diesem Zeitalter (hebr. ha-´olam hazeh ) und dem kommenden Zeitalter (hebr. ha-´olam hab-ba ). Der Ausdruck »das Ende der Welt« hat jüdisch-christliche Wurzeln und wird sowohl von Juden als auch von Christen als Begriff verstanden, der sich darauf bezieht, dass diese Welt (bzw. dieses Zeitalter) zu Ende geht und vom kommenden Zeitalter abgelöst werden wird.

Ein ähnlicher Gedanke findet sich in dem alttestamentlichen Begriff »Ende der Tage« (hebr. beaharit hayyamim ). Mose sagte den zukünftigen Abfall Israels, seine Zerstreuung und seine Rückkehr zum Herrn am Ende der Tage voraus ( 5Mo 4,30 ; vgl. 31,29 ). Der Prophet Hosea sprach von der künftigen Buße Israels am Ende der Tage ( Hos 3,5 ). Der Prophet Jeremia sagte zahlreiche Ereignisse voraus, die am Ende der Tage stattfinden würden ( Jer 23,20; 30,24; 48,47; 49,39 ). Hesekiel sagte voraus, dass eine Koalition von Völkern, nämlich von Gog und Magog, am Ende der Tage in Israel einfallen würde ( Hes 38,16 ). Er gebrauchte dabei auch den alternativen Ausdruck »am Ende der Jahre« ( Hes 38,8 ).


ESCHATOLOGIE
Theologie und Sichtweisen

Eschatologische Begriffe

Wie wird alles enden?

Im Blick auf die Frage, wie dies alles zustande kommen wird, gehen die Meinungen der Evangelikalen entsprechend ihren eschatologischen Sichtweisen auseinander. Die Vertreter der Vorentrückung glauben, dass Christus die Gemeinde vor der Großen Trübsal in den Himmel entrücken und dann am Ende der Trübsal mit seiner Braut zurückkehren wird, um sein Reich auf der Erde aufzurichten. Diejenigen, welche die Entrückung während der Trübsal oder danach vertreten, sind der Meinung, dass die Gemeinde während der Trübsalszeit bis zu einem gewissen Grad leiden und erst in der Mitte oder ganz am Ende der Großen Trübsal entrückt wird.

Amillennialisten glauben, dass sich am Ende des Gemeindezeitalters alles verschlimmern wird. Obwohl die meisten das gesamte Zeitalter der Gemeinde als Trübsalszeit für Gläubige ansehen, sind viele der Meinung, dass die Verfolgung der Heiligen (Christen) in den letzten Tagen zunehmen wird. Ganz am Ende wird die Schlacht von Harmagedon stattfinden, bevor Christus wiederkommen wird, um die Welt zu richten und die Ewigkeit einzuleiten.

Postmillennialisten glauben, dass die Gemeinde das Reich Gottes auf der Erde verkörpert. Unsere Verpflichtung bestehe darin, dem Reich dadurch den Weg zu ebnen, dass wir das Evangelium verkündigen und christlichen Gesetzen, Werten und Grundsätzen in der Gesellschaft Geltung verschaffen, bis die ganze Welt für Christus gewonnen ist.

Obwohl es offensichtlich große Unterschiede zwischen diesen Sichtweisen gibt, enthält jede davon ein Element der Wahrheit, das sich alle Christen ins Gedächtnis rufen müssen. Vom Standpunkt der Vorentrückungslehre aus werden wir daran erinnert, in jedem Augenblick für das Kommen Christi bereit zu sein. Vom Blickwinkel derjenigen, die an der Entrückung während oder nach der Trübsal festhalten, werden wir daran erinnert, dass Christen oft berufen sind, für ihren Herrn zu leiden. Gewiss könnten uns Gläubige in der Dritten Welt viel darüber erzählen, was es bedeutet, für Christus zu leiden.

Die amillennialistische Sichtweise erinnert uns alle daran, dass wir bereit sein müssen, dem Gericht Gottes entgegenzugehen. Obwohl es spannend ist, über das Kommen unseres Herrn nachzudenken, müssen wir ebenso erkennen, dass damit sein Gericht einhergeht. Obwohl wir als Prämillennialisten uns auf das irdische Reich Christi freuen, müssen wir auch daran denken, dass selbst dieses Reich ein Ende finden und in der Ewigkeit im ewigen Reich Gottes aufgehen wird. Der Apostel Paulus erinnert uns daran, dass eine Zeit kommt, wenn Christus »das Reich dem Gott und Vater übergibt« ( 1Kor 15,24 ).

Von der postmillennialistischen Perspektive werden wir an unsere Verpflichtungen gegenüber der Welt, in der wir leben, erinnert. Da wir die genaue Zeit der Wiederkunft Christi nicht kennen, sollten wir uns davor hüten, uns zurückzulehnen und nichts zu tun, als auf die Entrückung zu warten. Christus hat uns ganz spezielle Anweisungen über unsere Verpflichtungen untereinander und gegenüber der Welt im Allgemeinen gegeben. Wir sind berufen, das Licht der Welt und das Salz der Erde zu sein, bis unser Herr wiederkommt ( Mt 5,13-16 ).

Siehe auch: Amillennialismus; Post-millennialismus ; Prämillennialismus .

Edward Hindson

Paul Benware, Understanding End Times Prophecy (Chicago, Moody Press, 1995); John J. Davis, Christ´s Victorious Kingdom (Grand Rapids: Baker, 1986); Millard Erickson, Contemporary Options in Eschatology (Grand Rapids: Baker, 1977); Edward Hindson, Final Signs: Amazing Prophecies of the End Times (Eugene, Oreg.: Harvest House, 1996); Anthony Hoekema, The Bible and the Future (Grand Rapids: Eerdmans, 1979); Herman Hoyt, The End Times (Chicago, Moody Press, 1969); J. Dwight Pentecost, Bibel und Zukunft , (Dillenburg: Christliche Verlagsgesellschaft, 1993).