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Benedikt Peters

 

Christus erkennen

 

In Johannes, da spricht der Herr Jesus im Kapitel 8 von Abraham. Es ist ein Kapitel, in dem die Juden sich zuerst auf Abraham berufen. Und der Herr nimmt das zum Anlass, darüber zu reden, dass sie ja niemals in Wahrheit Same Abrahams sind, weil sie ganz anders handeln als Abraham es tat. Sie wollen ihn, den Herrn der Herrlichkeit, nämlich töten. Abraham aber, er sah auf den Herrn der Herrlichkeit, und er freute sich seiner. Und das sagt der Herr am Schluss von Johannes, Kapitel 8.

 

Johannes 8, 56: „Abraham, euer Vater, frohlockte, dass er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich.“

 

Er sah den Tag Jesu Christi, das heißt er sah sein Kommen in Niedrigkeit, und wie ich nicht zweifle auch sein Kommen in Herrlichkeit. 

 

Die Propheten des Alten Testaments – und im weitesten Sinne gehört auch Abraham zu diesen -, die haben, durch den Geist Christi unterwiesen, die Herrlichkeit des Christus gesehen. Aber auch seine Leiden, die der Herrlichkeit vorausgingen.

 

Das steht in 1. Petrus 1, 11. Da heißt es von den Propheten:

„forschend, auf welche oder welcherlei Zeit der Geist Christi, der in ihnen war, hindeutete, als er von den Leiden, die auf Christum kommen sollten, und von den Herrlichkeiten danach zuvor zeugte;“

 

Abraham also sah das Kommen Christi, er sah Christi Tag in Niedrigkeit und in Herrlichkeit, und er freute sich dessen. Und so wird es auch bei allen Söhnen Abrahams sein, jenen, die der Gesinnung und dem Herzen nach mit Abraham verwandt sind. Die werden sich in gleicher Weise freuen, wenn sie den Herrn sehen.

 

Nun, im Leben Abrahams zeigte sich immer wieder, dass dort, wo Gott zu ihm redete, dass er ihm jedes Mal eine andere Seite, eine andere Wahrheit aufzeigte im Zusammenhang mit dem Sohn Gottes. Und so finden wir jeweils auf das Reden Gottes eine Reaktion, eine Antwort Abrahams, die zeigt, dass er begriff, worum es ging. Gott sprach zu Abraham von seinem Sohn.

 

Das zeigt sich schon in 1. Mose 12 das erste Mal. Und ich werde sieben solche Begebenheiten jetzt aufzeigen, wo wir das sehen. Das sind Abschnitte im Leben Abrahams, denen wir schon begegnet sind. Ich zeige sie jetzt einfach alle noch einmal auf unter diesem Aspekt. Unter dem Aspekt des Wachsens Abrahams in der Erkenntnis Christi.

 

1. Mose 12, 1 – 8. Hier steht „Jahwe sprach zu Abram“ in Vers 1.

Apostelgeschichte 7, Vers 2, verrät uns, dass es der Gott der Herrlichkeit war, der Abram erschienen war:

Apg 7, 2: „[Er aber sprach]: Brüder und Väter, höret! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, als er in Mesopotamien war“

 

Der Gott der Herrlichkeit. Er erscheint und redet. Abraham nimmt dieses Reden an, wandelt entsprechend, kommt ins Land, und dann baut er einen Altar. Der Ausdruck der Dankbarkeit, der Ausdruck der Erkenntnis dafür, dass er begriff, warum Gott sich dem Menschen überhaupt offenbaren kann, wie das möglich ist. Und der Ausdruck dafür, dass er begriff, warum Gott überhaupt zum Menschen reden kann. Der Altar, ein Hinweis auf die Menschwerdung und auf den Tod Jesu Christi.

 

Hebräer 1, Vers 1 sagt, dass Gott am Ende dieser Tage zu uns geredet hat im Sohn. Wir können ganz allgemein sagen, das begriff hier Abraham: Jede Zuwendung Gottes zum Menschen ist nur möglich im Sohn und durch den Sohn. Ich will einige Bibelstellen dazu lesen, um das zu verdeutlichen.

 

Johannes 1, 18: „Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn kundgemacht.“

 

Und das gilt nicht nur für die Zeit nach dem Kommen Jesu, sondern das gilt für alle Zeiten. Auch zuvor. Niemand hat Gott jemals gesehen! Und wann immer Gott sich dem Menschen kundtat, da war es der Sohn, der dem Menschen begegnete. Es war der Sohn, der dem Menschen Gott kundmachte.

 

1. Timotheus 6, 15 + 16: „der selige und alleinige Machthaber, der König der Könige und Herr der Herren, der allein Unsterblichkeit hat, der ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat noch sehen kann, welchem Ehre sei und ewige Macht!“

 

Hier wird von Gott gesprochen, den kein Mensch je gesehen hat. Das wird uns im Alten Testament einmal von Gott selbst ausdrücklich gesagt, und an anderer Stelle von Menschen bezeugt, dass der Mensch Gott nicht sehen kann.

 

2. Mose 33, 20 + 21: „Und er sprach: Du vermagst nicht mein Angesicht zu sehen, denn nicht kann ein Mensch mich sehen und leben. Und Jahwe sprach: Siehe, es ist ein Ort bei mir, da sollst du auf dem Felsen stehen.“

 

Dieser Ort bei Gott, das ist doch der Sohn. Er ist ja auch der Fels! Und in IHM können wir die Herrlichkeit Gottes sehen. Nur im Sohn.

 

Dann eine Stelle aus dem 1. Mosebuch.

 

1. Mose 32, 30: „Und Jakob gab dem Orte den Namen Pniel: denn ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und meine Seele ist gerettet worden!“

 

Jakob hatte mit dem Engel gerungen, so steht es in Hosea 12, 5. Dort steht, dass es ein Engel war. Hier steht in Kapitel 32, Vers 24, dass es ein Mann war, der mit Jakob rang. Und dann sagt jener Mann, der auch Engel genannt wird von sich selbst im Vers 28:

 

1. Mose 32, 28: Da sprach er: Nicht Jakob soll hinfort dein Name heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gerungen und hast obsiegt“.

 

Mit Gott gerungen! Und darum sagt Jakob: „ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und meine Seele ist gerettet worden“.

 

Nun, die Bibel widerspricht sich natürlich nicht. GOTT können wir nicht sehen! Aber wir können das Bild Gottes sehen. Das ist Christus. Gott, den Sohn, den haben die Väter gesehen. Abraham sah ihn, Jesaja sah ihn. Er sah seine Herrlichkeit und redete von ihm, heißt es in Johannes 12. Sie sahen den Sohn!  

 

Dann auch in 4. Mose 12, 8. Diesen Vers haben wir schon mal gelesen. Auch Mose, er sah das Bild Gottes, das heißt den Sohn.

 

4. Mose 12, 8: „mit ihm rede ich von Mund zu Mund, und deutlich und nicht in Rätseln, und das Bild Jahwes schaut er.“

 

Das Bild des unsichtbaren Gottes, den Sohn.

 

Das Gleiche in Richter 13, 21 + 22: „Und der Engel Jahwes erschien Manoah und seinem Weibe fortan nicht mehr. Da erkannte Manoah, dass es der Engel Jahwes war. Und Manoah sprach zu seinem Weibe: Wir werden gewisslich sterben, denn wir haben Gott gesehen!“

 

Aber sie haben nicht GOTT gesehen in seiner Fülle, eben auch nicht Gott den Vater. Sie haben den Sohn gesehen! Die Gottheit als Ganzes kann der Mensch nicht sehen – und leben. Und es ist nicht der Vater, der zum Menschen redet, sondern der Sohn. Und wann immer der Mensch Gott begegnet und sieht, dann ist es der Sohn.

 

Der Sohn hat Gott kundgemacht (Johannes 1, 18). Und darum liegt jede Erkenntnis Gottes darin, dass wir den Sohn erkennen.

 

Das wird uns hier angedeutet in dieser Begebenheit. Der Herr der Herrlichkeit erscheint dem Abraham, redet zu ihm, und dann baut Abraham einen Altar. Menschwerdung und Tod Jesu.

 

Dann die zweite Episode, wo Gott zu Abraham redet, das ist im Kapitel 13 in den Versen 14 – 18.

 

1. Mose 13,14: „Und Jahwe sprach zu Abram, nachdem Lot sich von ihm getrennt hatte: Hebe doch deine Augen auf und schaue von dem Orte, wo du bist, gegen Norden und gegen Süden und gegen Osten und gegen Westen!“

 

Gott spricht jetzt zu ihm vom ganzen Erbe, vom ganzen Besitztum. Abraham nimmt das zu Herzen, hört, durchwandelt das ganze Land, und dann baut er wieder einen Altar. Und damit will er bezeugen, dass all das, was uns Gott gibt, er uns im Sohn gibt. Das haben wir anhand von Kapitel 15 schon gesehen. Und darum, wenn wir wissen wollen, was uns geschenkt ist, was unsere geistlichen Segnungen sind, dann will uns der Heilige Geist den Sohn zeigen. Weil uns in IHM, im Sohn, alles gegeben ist.

 

Der Epheserbrief ist der Brief, der uns am meisten darüber berichtet, was unsere geistlichen Segnungen sind, was unsere himmlische Berufung und Stellung ist. Das Geheimnis entfaltet jener Brief, verwendet auch häufiger als irgendein anderer den Ausdruck „in Christo“. Rund 35mal. „In Christo“ oder „in IHM“. Gott hat uns im Sohn alles geschenkt. Und das bringt Abraham zum Ausdruck mit dem Altar.

 

Dann, das dritte Mal, dass Gott wieder redet... In Kapitel 14 hatten wir eine Begegnung, aber da steht nicht ausdrücklich, dass Gott redet. Darum lasse ich das aus. Das dritte Mal, in Kapitel 15, da redet Gott zu Abraham vom Erben, vom Sohn und vom Land, und wir haben schon gesehen, wie auf die Frage Abrahams „woran soll ich erkennen, dass ich es auch besitzen werde?“, der Hinweis kommt auf das Opfer. Wiederum ein Hinweis auf den Sohn.

 

Im Sohn sind uns alle Verheißungen Gottes auf ewig sichergestellt. Durch IHN ist das Ja und das Amen.

2. Korinther 1, 19 + 20: „Denn der Sohn Gottes, Jesus Christus, der unter euch durch uns gepredigt worden ist, durch mich und Silvanus und Timotheus, wurde nicht ja und nein, sondern es ist ja in ihm. Denn so viele der Verheißungen Gottes sind, in ihm ist das Ja und in ihm das Amen, Gott zur Herrlichkeit durch uns.“

 

In Christus, durch Christus, durch seinen Opfertod -  alles auf ewig gesichert. Wir müssen nicht noch näher darauf eingehen. Wir haben das an einem Abend schon gehört.

 

Das vierte Mal, wo Gott redet zu Abraham: Kapitel 17. Das vierte Mal im Kapitel 17, wovon wir heute Vormittag sprachen. Gott verheißt Nachkommenschaft, Fruchtbarkeit, und spricht von seinem Bund. Gemeinschaft. Und auch da der Hinweis auf das Geschehen am Kreuz, die Beschneidung.

Hier lernen wir nicht nur die Bedeutung des Todes Jesu für uns, dass er für uns starb, sondern wir erfahren und lernen hier, was es heißt, dass auch wir mit ihm gestorben sind. Nicht nur er für uns, sondern auch wir mit ihm.

An ihm, am Gericht, das über den geliebten Sohn erging, da erkennen wir, wie Gott uns beurteilt und unser sündiges Fleisch. Also auch hier, das Reden Gottes bringt sofort in Beziehung zu einer Seite des Todes Jesu. Seine Art des Todes. Wir mit ihm gerichtet.

Das war das vierte.

 

Dann das fünfte Mal, wo Gott zu Abraham redet, ist in Kapitel 18. Zunächst redet Gott in menschlicher Gestalt zu ihm, und nachher steht ausdrücklich, dass es Jahwe ist, der spricht. Und zwar vom Vers 16 an bis zum Vers 33.

Gott spricht von Gericht. Dieses Gericht vollzieht sich in Kapitel 19. Und da sind zwei Ausdrücke in Kapitel 19 und in Kapitel 15, die eine wichtige Verbindung herstellen.

 

1. Mose 19, 27 + 28: „Und Abraham machte sich des Morgens früh auf an den Ort, wo er vor Jahwe gestanden hatte; Und er blickte hin nach Sodom und Gomorra und nach dem ganzen Lande der Ebene; und er sah: und siehe, ein Rauch stieg auf von der Erde, wie der Rauch eines Schmelzofens.“

 

Dieser Rauch, dieser Ofen, wird auch in Kapitel 15 erwähnt. 1. Mose 15, 17: „Und es geschah, als die Sonne untergegangen und dichte Finsternis geworden war, siehe da, ein rauchender Ofen und eine Feuerflamme, die zwischen jenen Stücken hindurchfuhr.“

 

Wir sehen darin den Zorn Gottes über die Sünde, vollzogen am Sohn. Das Gericht traf den Sohn.

 

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......es fehlen einige Minuten des Vortrags wegen Störung der Aufnahme....

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Christus, der Richter. Sein Werk. Was ER getan hat. Sein Wesen wird auch hier zum Ausdruck gebracht. Und das verherrlicht Gott. Darum Rauch und Feuer. Abraham durfte hier erkennen, dass Christus auch Richter ist.

 

Dann haben wir ein sechstes Reden, wo Gott wieder redet, und zwar im Kapitel 22. Hier redet Gott zu Abraham.

 

1. Mose 22, 1 + 2: „und er sprach zu ihm: Abraham! Und er sprach: Hier bin ich! Und er sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, den Isaak, und ziehe hin in das Land Morija, und opfere ihn daselbst als Brandopfer auf einem der Berge, den ich dir sagen werde.“

 

Er soll seinen Sohn opfern. Der Vater seinen geliebten Sohn. Hier darf Abraham, während er so mit seinem Sohne geht, - sie sind drei Tage unterwegs; das steht im Vers 4 – während er alle Vorbereitungen trifft für das Opfer... Er spaltet Holz, er sattelt die Esel, und er geht dann mit seinem Sohn... Da darf ER mitempfinden, mitfühlen, was es für den Vater heißt, seinen Sohn dahinzugeben. Er darf und soll auch mitempfinden, was es für den Sohn heißt, dem Willen des Vaters unterworfen zu sein – auch dort, wo der Sohn weiß, was auf ihn wartet.

 

 Isaak werden die Hände gebunden. Er fragt: „Wo ist denn das Opfertier?“ Das Messer ist da, das Feuer ist da, das Holz ist da, aber das Opfertier fehlt. Und als er merkt, der Isaak, ihm werden die Hände gebunden und er wird auf den Altar gelegt: „ich soll es sein!“... Was muss es für den Sohn bedeutet haben, in den Tod zu gehen! Welche Liebe muss ihn bewegt haben zum Vater, dass er das tat, was der Vater sagte.

 

Diese Dinge sehen wir hier vorgeschattet. Diese Dinge konnte Abraham auch mitempfinden. Und ich denke, dass er in besonderer Weise hier den Tag Christi sah und frohlockte.

 

Es heißt im Vers 5: „Und Abraham sprach zu seinen Knaben: Bleibet ihr hier mit dem Esel; ich aber und der Knabe wollen bis dorthin gehen und anbeten und dann zu euch zurückkehren.“

 

So wie der Herr Jesus zu seinen Jüngern sagte „bleibet ihr hier!“, und dann ging ER, der Sohn, in den Garten Gethsemane allein. Da war er allein mit dem Vater. Die anderen konnten da nicht mitgehen.

 

Wir sehen hier allerdings auch schon den Glauben Abrahams. Er glaubte, dass Gott vermochte, aus den Toten zu erwecken. Das sagt Hebräer 11, 19. Und darum sagt er das auch jenen, die warten. Er wusste: „Ich muss ihn opfern, Gott hat es gesagt. – Aber wir werden zurückkehren.“ Das ist ja der Sohn der Verheißung.

So ist auch Glaube an die Auferstehung da.

 

Dann heißt es im Vers 6: „Und Abraham nahm das Holz des Brandopfers und legte es auf Isaak, seinen Sohn;“

 

Das Holz zum Brand legt er auf den Sohn. So wurde auf den Sohn all das gelegt, was zum Brand führt. All unsere Sünden wurden auf den Sohn gelegt.

 

„und in seine Hand nahm er das Feuer“ – das Gericht! -  „und das Messer;“

 

In Sacharja 13, Vers 7 wird das Messer erwähnt, hier als Schwert: „Schwert, erwache wider meinen Hirten und wider den Mann, der mein Genosse ist! spricht Jahwe der Heerscharen; schlage den Hirten“

 

 Er sollte abgeschnitten werden aus dem Lande der Lebendigen.

 

Und dann heißt es: „und sie gingen beide miteinander.“

 

Sie gingen beide miteinander. Das zeigt uns in besonderer Weise das Johannesevangelium, wie der Sohn mit dem Vater ging, und wie der Vater den Sohn begleitete.

 

So in Johannes 8, Vers 16: „Wenn ich aber auch richte, so ist mein Gericht wahr, weil ich nicht allein bin, sondern ich und der Vater, der mich gesandt hat.“

 

Auch Johannes 8, 29:Und der mich gesandt hat, ist mit mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich allezeit das ihm Wohlgefällige tue.“

 

Und dann Johannes 16, 32: Siehe, es kommt die Stunde und ist gekommen, dass ihr zerstreut sein werdet, ein jeder in das Seinige, und mich allein lassen werdet; und ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir.“

 

Die beiden gingen miteinander. Nur die beiden.

 

Und dann kommt die Frage des Isaaks in Vers 7.

 

1. Mose 22, 7 + 8:Mein Vater! Und er sprach: Hier bin ich, mein Sohn. Und er sprach: Siehe, das Feuer und das Holz; wo aber ist das Schaf zum Brandopfer? Und Abraham sprach: Gott wird sich ersehen das Schaf zum Brandopfer, mein Sohn. Und sie gingen beide miteinander.“

 

Der Herr Jesus wird an mehreren Stellen „der Erwählte Gottes“ genannt. Er war auch der Erwählte, der Ausgesuchte, der allein das makellose Sündopfer war. Gott hat sich das Opfer ersehen. Selbst.

 

Was muss Abraham hier nicht alles gelernt haben. Wie muss er nicht über diese Dinge nachgedacht haben, auch nachher. Ja, wir verstehen es, dass er den Tag Christi sah und sich freute. Er frohlockte.

 

Es wird dann der Altar gebaut (Vers 9): „Und sie kamen an den Ort, von dem Gott ihm gesagt hatte;“

 

Es war ja, als der Sohn in die Welt kam, war es ihm ja von vorneherein bekannt, wohin sie gehen. Es war ihm ja bekannt, was auf ihn wartete. Und doch ging er den Weg und tat das, was ihm sein Vater auferlegte. Er ging an den Ort, den Gott bestimmt hatte. Und da wird er Altar gebaut.

 

„und Abraham baute daselbst den Altar und schichtete das Holz; und er band seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar oben auf das Holz.“ (1. Mose 22, 9)

 

Wir lesen hier von keinem Widerspruch. Er ließ sich wie ein Schaf zur Schlachtbank führen. Stumm und ohne Widerrede. Die Unterwürfigkeit des Sohnes in den Willen des Vaters.

 

1. Mose 22, 10 - 12: Und Abraham streckte seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten. Da rief ihm der Engel Jahwes vom Himmel zu und sprach: Abraham, Abraham! Und er sprach: Hier bin ich!  Und er sprach: Strecke deine Hand nicht aus nach dem Knaben, und tue ihm gar nichts!“

 

In den Bildern des Alten Testaments, da wird der Betreffende jeweils geschont. In der Erfüllung wurde der Sohn nicht geschont. „Er, der seinen eigenen Sohn nicht geschont hat“, sagt Römer 8, Vers 32.

 

Dieses Reden Gottes führt auch hier zu einer vertieften Erkenntnis Christi, seines Weges, seines Gehorsams, seiner Liebe und seiner Ergebenheit zu seinem Vater.

 

Dann redet Gott ein siebtes Mal durch diesen Engel. Der Engel Jahwes ist nämlich Jahwe selbst.

 

1. Mose 22, 13 + 14: „Und Abraham erhob seine Augen und sah, und siehe, da war ein Widder dahinten im Dickicht festgehalten durch seine Hörner; und Abraham ging hin und nahm den Widder und opferte ihn als Brandopfer an seines Sohnes Statt.  Und Abraham gab diesem Orte den Namen: Jahwe wird ersehen;“ - yehôvâh yir'eh -

„daher heutigen Tages gesagt wird: Auf dem Berge Jahwes wird ersehen werden.“

 

Der Widder im Dickicht – ein Bild auf das wahre Brandopfer: Jesus. Es heißt hier, dass er durch seine Hörner im Dickicht gefangen war. Die Hörner sind der Ausdruck der Kraft. An mehreren Stellen merkt man das, da kommt es in dieser Verbindung vor. Der Ausdruck der Kraft. Beim Widder der Ausdruck seines Mutes, seiner Entschlossenheit, geradeaus zu gehen, auch für die Herde zu kämpfen.

 

Der Herr Jesus stellte sich schützend vor die Herde: „wenn ihr nun mich suchet, so lasst diese gehen;“ (Johannes 18, 8)

Und der Herr hat mit ganzer Entschiedenheit und Entschlossenheit den Willen Gottes getan.

 

Die Hörner als Ausdruck der Kraft. Das Gesetz sagt, und das wird zitiert in Markus 12, im Vers 30: „du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstande und aus deiner ganzen Kraft"

 

Das hat ja nie jemand gekonnt - außer dem Herrn Jesus. Er hat auch mit seiner ganzen Kraft seinen Vater geliebt. Und diese Liebe zum Vater brachte ihn in das Dickicht der Sünde. Brachte ihn an diesen Ort, wo er wie gefangen war und gerichtet werden musste, weil er freiwillig dahin ging und sich zur Sünde machen ließ.

 

Und Abraham gab diesem Ort den Namen „Jahwe wird ersehen“. Welch Wunder! Der Mensch hat die Schuld, und Gott selbst nimmt die ganze Frage der Schuld und der Sünde und des Bösen, das durch den Menschen in die Welt gekommen ist, er selbst nimmt diese Frage auf und er löst sie durch seinen Sohn. Sein Sohn wird der Gesandte, er wird Mensch, und er geht in den Tod.

 

Abraham erkannte das, und er frohlockte. Auch hierin ist Abraham für uns ein Vorbild, ein Vorbild der Gläubigen, der Vater der Gläubigen.

 

Noch ein Vers aus dem Philipperbrief, wo wir bei Paulus das Gleiche finden. Dieser Wunsch, in der Erkenntnis Christi zu wachsen.

 

Philipper 3, Vers 8: „ja, wahrlich, ich achte auch alles für Verlust wegen der Vortrefflichkeit der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn“

 

Die Vortrefflichkeit der Erkenntnis Christi. Das ist das Vortrefflichste, das Höchste: den Sohn erkennen.

 

Dann Vers 10: „um ihn zu erkennen“. IHN zu erkennen. Den Sohn Gottes! Das war das immerwährende und immer bleibende Ziel des Paulus, ihn noch mehr zu erkennen.

 

Wie wir das bei Abraham gesehen haben: Das Reden Gottes wollte immer dazu führen, dass die Erkenntnis des Sohnes genährt würde. Der Heilige Geist wirkt so an unseren Herzen, dass wir die Herrlichkeit Christi mehr und mehr sehen.

 

Möchte auch das unser Gebet sein, IHN zu erkennen!