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Dispensationalismus

Wenn wir aufmerksam das Johannesevangelium lesen, finden wir, dass HERR dort deutlich macht, dass er den Jüngern noch viel zu sagen hatte. Es ging aber zu dem Zeitpunkt nicht, weil die Jünger damit nicht klar gekommen wären. Der HERR macht dann deutlich, dass die Jünger, zu einem späteren Zeitpunkt (Wenn eine andere Haushaltung gekommen sein würde) sehr wohl mit den Dingen die er noch zu sagen hatte, klar kommen würden. Wir müssen nur die Aussagen des HERRN, bezogen auf den Heiligen Geist wörtlich nehmen. (Joh. 14 - 16).

Offensichtlich hat es gegen Ende des 1. Jahrhunderts schon ähnliche Gedankengänge gegeben wie sie von Antidispensationalisten geäußert werden.

Darum musste Johannes so alt werden und in dem Alter dann noch zu schreiben anfangen. Ich bin schon gespannt, wie Antidispensationalisten das Johannesevangelium "umdeuten" werden, damit ihre Behauptung, der HERR sei kein Dispensationalist beibehalten werden kann.

Wenn wir die in einem Internetforum parallel laufende Diskussion über die Opfer betrachtest, dann muss man mindestens zwei heilsgeschichtliche Perioden unterscheiden. Darin sind sich alle einig. Es tritt nur eine Frage bei der eventuell stattfindenden dritten Periode auf. Von der Logik her wird dabei folgendes ausgesagt:

Wer an zwei heilsgeschichtliche Perioden glaubt ist kein Dispensationalist.

Siehe nach bei Hans Werner Deppe. Erst wenn einer an eine dritte Periode glaubt, dann ist er Dispensationalist.

Sicherlich kann man niemanden auf ein bestimmtes Modell von Haushaltungen festlegen. Da wir stückweise erkennen haben alle von Menschen aufgestellten Modelle Schwächen. Wenn man allerdings behauptet in der Bibel gäbe es keine Haushaltungen oder heilsgeschichtlichen Perioden, dann ignoriert man Fakten.

Es ist mit Sicherheit so, dass relativ wenig Christen die Lehre des Dispensationalismus vertreten. Das die Geschichte der Christenheit eine Geschichte des Verfalls ist, wird kaum jemand bestreiten. Das von den 2.000 Jahren Christenheit der Dispensationalismus höchstens 7-8 % des Zeitverlaufes beeinflussen konnte ebenfalls nicht.

Die letzten 90 Jahre der Christenheit sind allerdings insgesamt viel mehr durch reformierte Ansätze geprägt als durch den Dispensationalismus. Gerade die beiden Auslegungen über den Römerbrief von Karl Barth spiegeln hauptsächlich die Gedanken Luthers, Calvins und Kirkegaards wider. Auch wenn Karl Barth einen starken Einfluss auf die Evangelikalen, ganz besonders in den USA hatte, hat er doch kaum wirklich Neues gebracht.

Jetzt schwappen diese alten Lehren aus den USA zu uns nach Europa zurück.

Populäre Bibellehrer in den USA vertreten halt Bart'sche Theorien. Bei Karl Barth findet man neben den bekannten Thesen der oben Genannten auch die Theorie des gerechten Krieges. Auch das haben wir in der letzten Zeit über Funk und Fernsehen wieder gehört.

Viele Menschen wenden sich gerade wegen solcher Auswüchse der reformierten Theologie von den Evangelikalen weg. Jetzt kommen Anhänger der reformierten Theologie, manchmal hat man den Eindruck, dass sie selbst davon nur einen Teil kennen, und sagen, an dem Niedergang ist der Dispensationalismus schuld.

Ich bin sicher kein Kenner der reformierten Szene. Auf Karl Barth und sein Wirken bin ich auch nur "zufällig" gestoßen, weil WJO ihn bei seiner Einleitung über den Römerbrief (Vorträge in Hagen, Ende der 80er / Anfang der 90er Jahre) erwähnt.

In der aktuellen Politik erleben wir, wohin es führt, wenn man reformierte Theologie auf die Spitze treibt. Meine Verwandten in der USA (für nicht

Eingeweihte: Dort gibt es mehr Nachkommen meines Großvaters Peter Brinkmann als in Deutschland) sind, so weit ich mit ihnen darüber gesprochen habe, alle davon überzeugt, das Georg W. Bush ein wirklich wiedergeborener Christ ist. Bush lebt nach seinem reformierten Verständnis vollkommen bibeltreu.

Aus westeuropäischer Sicht erleben wir einfach eine Wiederholung der Geschichte. Calvin hat mit eiserner Faust in Genf regiert. Luther hat sich mit genauso starkem Sendungsbewußtsein in die Politik eingelassen, mit allen möglichen Auswüchsen. Karl Barth kennt den gerechten Krieg. Georg W. Bush führt solche Kriege aktiv.

Liebe Freunde und Anhänger reformierter Theologie, erkennt ihr nicht wohin eure Gedanken immer wieder geführt haben und führen? Ich glaube, dass es für uns alle etwas zu überlegen gibt. Zeitgleich mit dem Aufkommen extrem reformierter Gedanken in dem Internetforum Apollos und in anderen, der Brüderbewegung nahestehenden Foren, ist es zu Streitigkeiten vor öffentlichen Gerichten und zu Klagedrohungen gekommen.

Auf der Grundlage reformierter Theologie kommt ein Christ bis ins weisse Haus, wird Oberbefehlshaber der größten Armee der Welt und führt dann gerechte Kriege mit unzähligen Opfern, auf der Grundlage des Dispensationalismus tritt ein Christ gar nicht zur Wahl an!

Prüfet aber alles, dass Gute haltet fest!

Ulrich