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wie er uns auserwählt hat in ihm vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und untadelig seien vor ihm in Liebe; und uns zuvor bestimmt hat
zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst, nach dem Wohlgefallen seines Willens, Eph. 1,4+5


Diese Stelle korrespondiert, wie überhaupt der ganze Absatz, mit Römer 9,23, wo die Gefäße der Begnadigung zuvor zur Herrlichkeit von Gott zubereitet sind.
Wenn man den Römerbrief fortlaufend liest, dann ist man bis Römer 9,23 bereits dreimal auf den Begriff Sohnschaft gestoßen.

Wenn man die Sohnschaft wirklich verstehen will, wenn man über diese extrem wichtige Stellung, in die Gott Menschen bringen möchte, nicht einfach hinweggeht,
dann kommt man nicht um das Studium von 1. Mose 21, sowie Gal. 3+4 herum.

Es ist auch ganz deutlich, dass der Heilige Geist ebenfalls die Kenntnis des Römerbriefes unterstellt, wenn der Begriff zum fünften und damit letzten Mal im Neuen Testament vorkommt.

Die, die zur Herrlichkeit geführt werden, sind Söhne.
Es gibt überhaupt keine andere Stellung, die Menschen in die Lage versetzt an der Herrlichkeit teilzunehmen und zur Herrlichkeit geführt zu werden.
Wir finden diese fundamentale Aussage in Hebr. 2, dass Gott geziemte, den Anführer der Errettung der Söhne die zur Herrlichkeit geführt werden, durch Leiden vollkommen zu machen.
Die Begründung in Hebräer 2 ist dabei erhaben und umwerfend.
"Denn sowohl der, welcher heiligt als auch die, welche geheiligt werden, sind alle aus einem". Wer ist "einem"?. Fehlt da nicht etwas? Im weiteren Verlauf von Hebr. 2,11 wird uns dann nur mitgeteilt,
dass dieser "einem" der Grund dafür ist, dass der Herr Jesus sich nicht schämt, die die geheiligt werden, Brüder zu nennen.

Viele haben versucht dieses Problem zu lösen, indem sie in der Übersetzung einfach etwas hinzugefügt haben, so gibt es Übersetzungen die sagen "aus einer Familie".
Ich glaube nicht einmal dass der Gedanke falsch ist, ich denke nur, er ist viel zu kurz gefasst.
Aus "einem" ist Gott.
Bedeutet auch aus "einem Ratschluss", vor Grundlegung der Welt, bedeutet aber auch aus "einem Vater", nämlich der Herr Jesus als der Sohn des Menschen,
gezeugt und geboren in der Zeit (siehe Hebr. 1,5 und Hebr. 5,5), aber auch wir als Söhne Gottes. wiedergeboren und wiedergezeugt durch den Vater, durch das Wort der Wahrheit.

Bevor ich noch weiter auf die Sohnschaft eingehe, lass mich anmerken, dass dieser Aspekt über einen sehr langen Zeitraum völlig unbeachtet war,
ja, die Gläubigen kannten den Begriff nicht einmal, geschweige denn, was er bedeutet.
Dr. Martin Luther hat an allen fünf Stellen einfach Kindschaft übersetzt.
Als Carl Brockhaus 1853 das Lied "Dank Jesu Dank o welche Huld" verfasst hat, da hat er die erste Strophe mit "zur Kindschaft uns geführet" beendet.

Erst 160 Jahre später kam eine Änderung in "Sohnschaft".
Die King James von 1611 hat "Adoption" übersetzt und wollte damit Annahme an Sohnesstatt zum Ausdruck bringen, hat aber auch den Gedanken,
dass Gott Vater sein wollte und das es die innigste denkbare Beziehung zum Ausdruck bringen sollte, nämlich das der Vater willentlich zeugt und neues Leben gibt, nicht ausgedrückt.

Noch die Darbyübersetzung nennt im Text Adoption und bringt Sonship in der Fußnote. Heute sind die meisten Bibelübersetzungen von dem "Luthererbe" befreit und übersetzen Sohnschaft.

Gal. 4 macht deutlich, dass der Herr Jesus durch Maria in diese Welt eingetreten ist, damit wir die Sohnschaft empfingen.
Hier und auch in Römer 8 steht die Sohnschaft mit dem Ausspruch "Abba Vater" in Verbindung.
Der Anfang von Gal. 4 macht deutlich, dass jemand Sohn sein kann, das ist aber gar nicht sichtbar, er kennt seine Stellung nicht, denn er ist unter einem Vormund.
Ein solcher Sohn ist nach Gal. 3 und 4 Ismael. Zu Anfang von Röm. 9 wird uns deutlich gemacht, dass auch die Israeliten die Stellung der Sohnschaft gehört, dass sie diese einnehmen können.
Den meisten war das überhaupt nicht klar, denn sie waren unter einem Vormund, unter dem Gesetz. Hagar hat im Bezug auf Ismael bewirkt, dass er aussah wie ein Knecht. Ismael unterschied sich nicht vom Knecht obwohl er Sohn war.

Röm 8 sagt uns dann,
dass wir nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen haben sondern einen Geist der Sohnschaft, indem wir rufen "Abba Vater". ein weiterer Aspekt der Sohnschaft ist, dass die Erlösung des Leibes stattfindet,
der ganz Mensch, Geist, Seele und Leib ist dann passend für die Herrlichkeit. Darum haben wir in Röm. 9,23 gelernt, dass die Gefäße der Begnadigung den Reichtum seiner Herrlichkeit erfahren und wir erinnern uns daran,
dass es aus Glauben ist, damit es nach Gnade sei, damit die Verheißung für die ganze Nachkommenschaft Abrahams fest sei (Röm. 4,16).
Weiter erinnern wir uns daran, dass jemand der Abrahams Nachkomme ist auch zu Christus gehört und Erbe ist (Gal. 3,29). Miterben Christi sind Erben Gottes (Röm. 8,17).

Die Epheser und auch der Verfasser des Epheserbriefes wussten, genau wie wir, dass die Auserwählung vor Grundlegung der Welt stattgefunden hat, sie entspricht dem ewigen Ratschluss Gottes.
Durch Jesus Christus hat er uns zu Sohnschaft zuvor bestimmt, das ist wieder vor Grundlegung der Welt, er hat dies für sich selbst bestimmt, nach dem Wohlgefallen seines Willens.

Es gibt keinen Menschen, den Gott nicht zuvor dazu bestimmt hat. Alle können Gefäße der Begnadigung durch Glauben werden.
Wir sollen heilig und untadelig sein vor ihm in Liebe und er sollte in seinem Ratschluss solche haben von denen er nicht Vater sein wollte?
Unmöglich.