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Warum musste der Herr Jesus die Erfahrungen des Leidens machen?

Zu Hebräer 2.16- 18 19.03.06 

wir können nicht erst in Vers 16 anfangen zu überlegen. Der Grundgedanke, den uns der Geist Gottes hier vorstellt, fängt schon viel früher an. In Hebräer 1 wird uns der Herr Jesus als der Sohn Gottes nach Psalm 2,7 vorgestellt. Nun bedeutet in der gesamten Bibel "Sohn Gottes" nicht etwas wirklich außergewöhnliches. Salomo wird z.B. wortwörtlich als Sohn Gottes betrachtet. Auch bei den Engeln finden wir, dass die Söhne Gottes vor Gott erscheinen. (Hiob 1,6). Also, Sohn Gottes bedeutet nicht an und für sich, dass jemand auch zwangsweise Gott sein muss. Auch wir sind Söhne, wir sind losgekauft, auf dass wir die Sohnschaft empfingen. (Gal. 4,5) Aber wir sind natürlich keine Götter, wir werden es nie werden. Wenn uns also der Herr in Hebräer 1 als Sohn Gottes vorgestellt wird, dann bedeutet das überhaupt nichts einmaliges.

 In Hebräer 2 wird es dann schon spannender. Dort wird uns der HERR Jesus als der Sohn des Menschen nach Psalm 8 vorgestellt. Das ist derjenige, dem nach Psalm 8,6 alles unter die Füße gestellt wurde, derjenige, der zum Herrscher über alles gemacht wurde. Ich sage das mit Ehrfurcht, ein Sohn Gottes ist nicht unbedingt in der Lage mich zu retten und mich zu bewahren, beim Sohn des Menschen ist das aber völlig sichergestellt. Er ist die höchste Autorität, es gibt nichts über ihm. Es ist schon darum völlig eindeutig, dass der HERR Mensch sein MUSSTE. Er musste die höchste Autorität sein und er musste Mensch sein.

 Der zweite Grund liegt sicherlich darin, dass Gott als Vater erkannt werden wollte. Nur wenn der HERR Jesus Mensch wurde, dann wurde Gott bekannt. Niemand hat Gott jemals gesehen, der eingeborne Sohn, der im Schoß des Vater ist, der hat IHN kundgemacht. ER ist das Bild des unsichtbaren Gottes. Gott bewohnt ein unzugängliches Licht. Ein Mensch kann nicht leben und Gott sehen, sondern Gott musste Mensch werden, damit Menschen passend werden konnten für die Gegenwart Gottes.

 Gott wollte sich nicht nur als Vater offenbaren, Gott war es sich selbst schuldig, sich auch als heilig und gerecht zu offenbaren. Alle Gedanken Gottes deuten darauf hin, dass nur Blut Sühnung tun kann. Siehe auch "Das Blut Christi"  https://www.antipas13.net/Brinkmann%20U/Das%20Blut%20ChristiAbel.htm

 Als die Fülle der Zeit gekommen war sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau, geboren unter Gesetz, damit er die, welche unter Gesetzt waren loskaufte (Gal. 4,4ff). Fülle der Zeit bedeutet, dass das Maß voll war, Gott musste Gericht üben, es gab keinen anderen Weg mehr. Es entspricht der Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes Gericht zu üben. Und Gott übt Gericht an dem Sohn des Menschen. Der Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes wird entsprochen indem Gott den Sohn des Menschen richtet und gleichzeitig ist der Sohn des Menschen derjenige, der in diesem Gericht das Blut zur Rettung der Menschen bringt, der die Möglichkeit schafft, dass Gott als Vater bekannt werden kann.

 An dieser Stelle sind wir in Hebräer 2,14, "weil nun die Kinder Blutes und Fleisches teilhaftig sind, hat auch er in gleicher [nahekommender] Weise an denselben teilgenommen, auf dass er durch den Tod den zunichte machte, der der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel, und alle die befreite, welche durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren."

 Zunächst nimmt also der Herr Fleisch und Blut an, weil die Kinder nach Jesaja 8,18 auch Fleisch und Blut haben, weil den Kindern das anhaftet. Ohne Fleisch und Blut gibt es keine Kinder, du kannst die Kinder nicht von Fleisch und Blut trennen, sie hören dann auf zu existieren. In Ewigkeit haben wir einen Leib, in Ewigkeit hat ER, wie ER den Jüngern sagt, "Fleisch und Bein" (Lukas 24,39). Es gehört zu dem ewigen Ratschluß Gottes, dass der HERR auch in Ewigkeit immer der Sohn des Menschen, ja wahrhaftiger Mensch bleibt. (Natürlich ist ER auch ewig der wahrhaftige und allmächtige Gott).

 Fleisch und Blut sind nach Hebräer 1,14 die Voraussetzung dafür, dass der Teufel besiegt werden konnte. Ohne einen Sieg über den Teufel keine Befreiung einer verlorenen Menschheit aus der Macht Satans. Gott hat uns nicht einfach per Dekret aus dem Machtbereich Satans heraus genommen. Der HERR ist in den Machtbereich Satans durch seinen Tod eingedrungen und hat den Satan dort besiegt. Sein Sieg zeigt sich in seiner Auferstehung.

 Eine aus der Macht Satans befreite Menschheit kann jetzt Errettung erfahren, wenn sie an die Macht des sühnenden Blutes Christi glaubt. Wie vollkommen ist doch der Plan Gottes! Befreiung von der Todesfurcht bedeutet überhaupt noch nicht Errettung. Nur wer an das Blut Christi glaubt wird Kind. Befreiung führt zur Verantwortung, Errettung führt zur Sohnschaft. Fleisch und Blut des HERRN sind die Voraussetzung damit Satan besiegt werden konnte und auch die Voraussetzung, damit ich, der ich zunächst durch den Sieg über den Teufel befreit wurde, gerettet werden konnte. Ich kann Same Abrahams werden. Ich kann glauben und erfahren dass Gott Leben aus dem Tod gibt. Ich erfahre es auf Grund des Todes Christi. Ich habe Sicherheit durch seine Auferstehung.

 Dann kommen die weiteren Verse aus Hebräer 2, die mir zeigen, dass diese höchste Autorität, die bereit war stellvertretend für mich zu sterben, die das getan hat, was ich nie hätte tun können, nämlich Satan besiegen und Lösegeld bezahlen, diese höchste Autorität verwendet sich auch jetzt für mich, er hat meine Sünden gesühnt, dafür musste er sterben, jetzt hat er Mitleid mit meinen Schwachheiten. ER hat nicht nur für Sünden gelitten, er hat auch meine Schwachheiten erfahren. Er kennt meine Umstände, weil er selbst dahinein gekommen ist.

 Was hätte es mir genützt, wenn ich hätte Satan besiegen können? Gar nichts, ich hätte noch immer kein Lösegeld für meine Seele gehabt. Trotz Sieg über Satan wäre ich Feind Gottes geblieben. Was wird ein Mensch geben als Lösegeld für seine Seele? Nichts! Ein anderer muss bezahlen! Der andere musste Mensch sein!

 ER hat, "obwohl er Sohn war, an dem, was litt, den Gehorsam" gelernt (Behr. 5,8)

 "Und er sprach zu ihnen: O ihr Unverständigen und trägen Herzens, zu Glauben an alles, was die Propheten geredet haben!

 MUSSTE NICHT DER CHRISTUS DIES LEIDEN UND IN SEINE HERRLICHKEIT EINGEHEN?   

 Und von Moses und von allen Propheten anfangend, erklärte er ihnen in allen Schriften was ihn betraf." (Lukas 24,25-27)

 ES MUSSTE SO SEIN!

·       Ohne Menschwerdung keinen Sohn des Menschen

·       Ohne Menschwerdung keine Kinder

·       Ohne Menschwerdung keinen besiegten Teufel

·       Ohne Menschwerdung kein Sühnemittel

·       Ohne Menschwerdung keinen Gehorsam der Gott ehrt

·       Ohne Menschwerdung keinen Erstgebornen unter vielen Brüdern

·       Ohne Menschwerdung keinen verherrlichten Gott

Ohne Menschwerdung hätten vielleicht Engel gerettet werden können, aber genau das sieht der Plan Gottes nach Hebr. 2,16 nicht vor!

20.03.06

 noch eine Ergänzung zu meinem gestrigen Beitrag. Nach dem Sündenfall bestand die Möglichkeit, dass der Mensch sich selbst von der Todesfurcht befreien konnte. Gerade die Vorgänge rund um die Vertreibung aus dem Paradies machen deutlich, dass Befreiung von der Todesfurcht nichts mit Errettung zu tun hat.

 "Und Jehova Gott sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unser einer, zu erkennen Gutes und Böses; und nun, dass er seine Hand nicht ausstrecke und nehme auch von dem Baume des Lebens und esse und lebe ewiglich! Und Jehova Gott schickte ihn aus dem Garten Eden hinaus, um den Erdboden zu bebauen, davon er genommen war; und er trieb den Menschen aus und ließ lagern gegen Osten vom Garten Eden die Cherubim und die Flamme des kreisenden Schwertes, um den Weg zum Baume des Lebens zu bewahren." (1. Mo. 3,22-24)

 Ich denke hier ist ganz eindeutig, dass Adam von der Todesfurcht befreit gewesen wäre, wenn er von dem Baum des Lebens gegessen hätte. Die Tat eines Menschen führt zur Todesfurcht und die Tat eines Menschen befreit von der Todesfurcht. In dieser Beziehung haben wir abermalig eine Übereinstimmung zwischen Adam und Christus, so wie uns die Übereinstimmungen und die gleichzeitigen Gegensätze im 2. Teil von Römer 5 gegenübergestellt werden.

 Adam hatte grundsätzlich die Möglichkeit Befreiung von der Todesfurcht herbeizuführen. Christus hat es getan! In jedem Fall also Befreiung von der Todesfurcht durch einen Menschen. Bei Adam verhindert Gott die Ausführung der Tat. Bei Christus wird Gott Mensch um die Tat auszuführen! Wenn Adam die Menschen von der Todesfurcht befreit hätte, dann hätte das endloses Leben in Sünde bedeutet. Es wäre kein stellvertretender Tod mehr möglich gewesen und damit hätte es keine Errettung geben können.

 Die Trennung des Menschen vom Baum des Lebens ist ein GNADENAKT Gottes. Gott ist in 1. Mo. 3 nicht der Spielverderber als den man ihn bei oberflächlicher Betrachtung sehen könnte. Gott erzeigt dem gefallenen Geschöpf Gnade und Liebe indem er dafür sorgt, dass das Erlösungswerk Christi für den Menschen Sinn macht. Das Urteil Gottes des HERRN über die Verlorenen wird ein auf "ewiges Getrenntsein von Gott" lauten. Das hätte Adam schon damals über alle seine Nachkommen gebracht, wenn er vom Baum des Lebens gegessen hätte. Der HERR hätte dann nur noch Mensch werden können, um zu beweisen, dass ein Mensch allen Anforderungen Gottes entsprechen kann. Sühnung steht aber unweigerlich in Verbindung mit Tod und Blutvergießen. Wenn der Mensch nicht sterben kann, dann kann er auch nicht mit Christus sterben. Nur gestorbene können neues Leben bekommen und nicht ins Gericht kommen.

 "ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott." (Kol. 3,3) 

Als Gott Adam vom Baum des Lebens trennte, da hat der Allwissende schon gewusst, dass ich mit Christus dort auf Golgatha sterben würde. Ich brauchte einen Menschen der stellvertretend für mich starb. Gott hat so gehandelt dass das möglich war.

 Es musste so sein!

 

Auch die heiligen Engel müssen verstehen und anerkennen können, dass Gott in seiner Errettung und in seinem Urteil völlig gerecht ist. Sie, die heiligen Engel, werden an der ewigen Vollstreckung des gerechten Urteils beteiligt sein und sie werden auch dabei sein, wenn der HERR die Seinen in die HERRLICHKEIT aufnimmt. Sie werden in Ewigkeit bestätigen "Heilig, Heilig, Heilig ist der HERR"! (siehe Mark. 8,38; Lukas 9,26; Off. 14,10)

 

In Off. 14,12 finden wir bei den Heiligen den Glauben Jesu wieder. Nach Hebr. 12,2 ist Jesus der Anfänger und Vollender des Glaubens.

 

Alle Handlungen Gottes, von Beginn der Schöpfung an, laufen darauf hinaus, dass Menschen in Ewigkeit bei IHM sein sollten um seine Sehnsucht zu stillen. In allem geht es um einen ewigen Wunsch Gottes, der Anbeter in Geist und Wahrheit sucht (Joh. 4,23).

 

Gott wollte keine Marionetten, das hatte er mit den Engeln schon vor dieser Schöpfung. Gott wollte sich als Vater offenbaren und Kinder haben. Christus ist dazu der einzige Weg (Joh. 14,6).

 

Ich darf das staunend annehmen und sehen das Gott sein Ziel trotz meines Eigenwillens und Ungehorsams wunderbar beharrlich verfolgt, allerdings hat es IHN ALLES gekostet mich zum Kind zu bekommen.

herzliche Grüße

Ulrich