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Neben der Schrift Fakten zur Bibel
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Zu der Frage, welches Blut vergossen wurde, gibt uns die Schrift eindeutige Antworten:

 "Weil nun die Kinder Blutes und Fleisches teilhaftig sind, hat auch er in gleicher [nahekommender] Weise an denselben teilgenommen, auf dass er durch den Tod den zunichte machte, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel," (Hebr. 2,14)

 "sondern sich selbst zu nichts machte und Knechtsgestalt annahm, indem er in Gleichheit [Ähnlichkeit] der Menschen geworden ist, und in seiner Gestalt wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte, indem er gehorsam ward bis zum Tode, ja, zum Tode am Kreuze." (Phil. 2,7+8)

 Es wurde also eindeutig Blut eines Menschen vergossen. Nur ein gehorsamer und gerechter Mensch konnte das stellvertretende Opfer für mich stellen. Der Herr hat auch tatsächlich Blut nur angenommen, um als Mensch das Opfer stellen zu können. Selbst als verherrlichter Mensch im Himmel benötigt der HERR kein Blut. Der Auferstandene kommt ohne Blut zu den Jüngern. "Sehet meine Hände und meine Füße, dass ich es selbst bin; betastet mich und sehet. denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein [Gebein = Knochen], wie ihr sehet, dass ich habe." (Lukas 24,39)

 Wir würden immer betont haben, dass ein Mensch sich von einem Geist durch Fleisch und Blut unterscheidet. Tatsächlich hat der HERR, als er als Mensch in diese Schöpfung eintrat, Fleisch und Blut angenommen, wie wir in Hebr. 2 gesehen haben. Nach dem vollbrachten Werk betont er aber, dass der Unterschied zwischen IHM und eine Geist darin besteht, dass er Fleisch und Knochen hat. Der verherrlichte Mensch Jesus Christus braucht kein Blut. Er hat Blut angenommen um das Sühnungsmittel bereitstellen zu können. "Denn die Seele des Fleisches ist im Blute, und ich habe es euch auf den Altar gegeben, um Sühnung zu tun für eure Seelen, denn das Blut ist es welches, welches Sühnung tut durch die Seele" (3. Mo. 17,11) "indem ihr wisset, dass ihr nicht mit verweslichen Dingen, mit Silber oder Gold erlöst worden seid, von eurem eitlen, von den Vätern überlieferten Wandel, sondern mit dem kostbaren Blute Christi, als eines Lammes ohne Fehl und ohne Flecken;" (1. Petr. 1,18+19)

 Wie man überhaupt so undeutlich übersetzen kann, dass Apg. 20,28 plötzlich vom Blut des Geistes oder vom Blut Gottes reden kann, ist unverständlich. Ich will das an einem Beispiel verdeutlichen:

 Aus dem Buch Rut geht eindeutig hervor, dass der nächste Verwandte hätte lösen müssen. Der Verwandte sagt auch das er es eigentlich tun müsste, aber er würde dadurch sein eigenes Erbteil verderben. Gaebelein führt in seinem Kommentar dann 5. Mose 23,3 "Es soll kein Ammoniter noch Moabiter in die Versammlung Jehovas kommen; auch das zehnte Geschlecht von ihnen soll nicht in die Versammlung Jehovas kommen ewiglich;" an. Als mir das am Samstag gesagt wurde, war mir sofort klar, das der Grund nicht in Ruth liegen konnte, denn dann hätte auch Boas nicht lösen können. Der Grund muss in dem nächsten Verwandten liegen. Das Gesetz hatte keine Kraft und Möglichkeit zu erlösen. Boas, gerade der wahre Boas, war in der Lage gesetzeskonform zu erlösen und Frucht hervorzubringen. Wenn Boas sich einfach willkürlich - weil er Rut liebte - über das Gesetz hinweggesetzt hätte, dann wäre Gnade unabhängig von Gerechtigkeit. Die Überschwenglichkeit der Gnade besteht aber nach Rö. 5,17 in der Gabe der Gerechtigkeit. Nach Rö. 5,21 herrscht die Gnade durch Gerechtigkeit. Hier in diesem schönen Vorbild soll die Gnade plötzlich willkürlich sein? Niemals!

 Für Rut war Rettung gesetzeskonform möglich. Allerdings nicht durch den nächsten Verwandten, das Gesetz, sondern nur durch den in dem Stärke ist, durch Boas. Gott ist gerecht wenn er den Sünder aus Gnade rechtfertigt.
Gnade und Gerechtigkeit gehören zusammen.
 Sie bilden keinen Gegensatz.

 So wie Gaebelein mit seinem Kommentar gegen einen biblischen Grundsatz verstößt, so würde Blut Gottes ebenfalls gegen einen biblischen Grundsatz verstoßen. Wir müssen immer untersuchen ob unsere Gedanken mit biblischen Grundsätzen in Übereinstimmung sind. Wenn nicht, dann müssen wir unsere Gedanken verwerfen, nicht die Bibel umdeuten.

 herzliche Grüße

 Ulrich