Der Herr ist gerade dadurch gekennzeichnet, dass er als
Mensch die Herrlichkeit Gottes erreicht hat. Nicht erst nach seinem Tode und
seiner Auferstehung! Nein schon hier auf der Erde wird deutlich dass der HERR
als Mensch passend für die Gegenwart in der Herrlichkeit Gottes ist, ganz im
Gegensatz zu allen anderen Menschen. "Denn wir haben euch die Macht und
Ankunft unseres Herrn Jesus Christus nicht kundgetan, indem wir künstlich
erdichteten Fabeln folgten, sondern als die da Augenzeugen seiner herrlichen
Größe gewesen sind. Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und
Herrlichkeit, als von der prachtvollen Herrlichkeit eine solche Stimme an ihn
erging: "Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen gefunden
habe." Und diese Stimme hörten wir vom Himmel her erlassen, als wir mit ihm
auf dem heiligen Berge waren. Und so besitzen wir das prophetische Wort
befestigt, auf welches zu achten ihr wohl tut, als auf eine Lampe, welche an
einem dunklen Orte leuchtet, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe
in euren Herzen;" (2. Petr. 1, 16-19)
Also, so wie du schon gesagt hast: Der HERR ist und war
überhaupt nicht wie die natürlichen Menschen, sondern genau das Gegenteil.
Bei der Frage nach dem Tod des HERRN müssen wir biblisch
unterscheiden. du hast schon Recht, wenn du "logische" Überlegungen anstellst,
dann bist du schnell auf dem Holzweg. Jeder Mensch stirbt! Der Tod ist der
Lohn der Sünde! Der Tod tritt auf Grund eines göttlichen Urteils ein! Dazu
passen die von dir angeführten Stellen aus den Scofieldanmerkungen.
Wie aber ist das bei dem HERRN? Empfängt der HERR ein
Urteil auf Grund dessen er sterben muss? Nein, dann wäre sein Tod für mich
genauso nutzlos wie der Tod meiner Großeltern mir nicht nutzte. Der HERR
stirbt nicht als Strafe, sondern weil er gehorsam ist! Der Tod des HERRN steht
einzig mit Gehorsam in Verbindung, während der Tod aller anderen Menschen mit
Ungehorsam in Verbindung steht. Wir müssen diesen gewaltigen Gegensatz
erkennen.
"Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, auf
daß ich es wiedernehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir
selbst. Ich habe Gewalt es zu lassen, und habe Gewalt es wiederzunehmen.
Dieses Gebot habe ich von meinem Vater empfangen" (Joh. 10,17+18)
"und, in seiner Gestalt wie ein Mensch erfunden, sich
selbst erniedrigte, indem er gehorsam ward bis zum Tode, ja, zum Tode am
Kreuze." (Phil. 2,8)
"Fürwahr, er hat unsere Leiden getragen, und unsere
Schmerzen hat er auf sich geladen. [Beachte hier das prophetische Wort, dass
der HERR selbst sich die Schmerzen aufgeladen hat] Und wir, wir hielten ihn
für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt; [die Zuschauer machten
den menschlichen Fehler zu meinen hier würde externes Gericht stattfinden]
doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Missetaten
willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine
Striemen ist uns Heilung geworden." (Jesaja 53,4+5)
Wir haben allein einen Gehorsamsakt von seiten des HERRN.
Er erfüllt ein Gebot des Vaters. Er lädt sich die Schmerzen auf. In dieser
Situation muss Gott ihn verlassen, denn Gott ist zu rein von Augen um Sünde zu
sehen. Gott ist heilig und gerecht. Es ist faszinierend zu sehen, dass der
HERR auch im Gericht aktiv ist. Die Gerichte Gottes, gerade der HERR im
Gericht für unsere Schuld, bleiben für uns hier auf der Erde unausforschlich
(Rö. 11,33) Wir bekommen allerdings eine Ahnung davon, das es sich auf
Golgatha nicht um einen gnädigen Willkürakt handelt, sondern um eine Tat, die
völlig mit der Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes in Übereinstimmung ist. Wir
werden nicht auf Grund eines willkürlichen launischen Aktes gerettet, sondern
auf Grund eines gerechten Gerichtes gerechtfertigt.
Ich denke öfter über die Tatsache nach, das Gerechtigkeit
und Rechtfertigung ein und dasselbe Wort sind. Immer zeigt es mir, dass ich
hier auf der Erde die Aussagen Gottes dankbar im Glauben annehmen kann, seine
Gerichte bleiben hier unausforschlich und seine Wege unsausspürbar.
Der HERR Jesus konnte nur bewusst und im Gehorsam in den
Tod gehen. Natürlich können wir das Rätsel nicht lösen. Mit dem HERRN stirbt
das Leben (Joh. 14,6), auch das kann ich nicht verstehen.
Ich kann nur voll Bewunderung und Staunen in das Meer der
Gnade blicken. Ich entdecke dass für mich alles Gnade ist, bei Gott aber alles
seiner Heiligkeit und Gerechtigkeit entspricht. Gott ist gerecht wenn er mich
aus Gnaden rechtfertigt. Das kann ich auch nicht erklären. Es ist zu groß für
mich. "Gott, dich würdig zu verehren reicht die Ewigkeit erst hin."
"Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden,
du und dein Haus." (Apg. 16,31)
"wenn du mit deinem Munde Jesum als Herrn bekennen und in
deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du
errettet werden wirst." (Rö. 10,9)
danke für die Frage, aufs neue von Gott und dem HERRN
beeindruckt
Ulrich