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Zurück zu Ulrich Brinkmann           aus: 2427  Entrückung in MT

Stehen

 Ich will es einmal in Kürze versuchen:

Natürlich spricht der König zu seinen Untertan. Er redet zu seinem Volk. Das muss man schon ganz fein sehen und beibehalten, sonst fliegt einem mancher Vers im Matthäusevangelium um die Ohren, übrigens auch in den anderen Evangelien, wenn wir deren Charakter nicht beachten. Der Herr Jesus redet zu den Juden grundsätzlich nicht von der Christenheit. In Johannes 10 haben wir mit den Schafen aus dem anderen Hof eine Ausnahme, aber das haben die Juden und die Jünger sicher nicht verstanden. Wir haben aber auch in Johannes 10 keine Wahrheit von der Versammlung. Dort wird sie nur erwähnt. Selbst die Jünger haben keine konkreten Hinweise auf die Christenheit bekommen.

 In Apostelgeschichte 1,6 fragten die Jünger den Herrn Jesus vor seiner Himmelfahrt: "Herr stellst du in dieser Zeit dem Israel das Reich wieder her?" Der HERR tatdelt die Jünger für diese Aussage überhaupt nicht. Er gibt eigentlich nur eine unverbindliche und ausweichende Antwort. Ich denke den Grund dafür finden wir  in Apostelgeschichte 7.

 "Als er aber, voll Heiligen Geistes, unverwandt gen Himmel schaute, sah er die Herrlichkeit Gottes, und Jesum zur Rechten Gottes STEHEN; und er sprach: Siehe, ich sehe die Himmel geöffnet, und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes STEHEN!" (Apg. 7,55+56)

 Ich will das hier nicht zu lange ausführen, aber der STEHENDE Christus zur Rechten Gottes zeigt an, dass der HERR sich noch nicht gesetzt hatte. Wenn die Juden die Predigt des Stephanus angenommen hätten, dann hätte der HERR das Reich aufgerichtet, ER STAND bereit.

 Erst nach den Ereignissen von Apg. 7 wird die Botschaft tatsächlich den Nationen verkündigt, wird tatsächlich die Zwischenwand der Umzäunung weggetan. Der HERR beschäftigt sich bis Apg. 7 hauptsächlich mit seinem irdischen Volk. Darum ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass das Gefäß, wodurch die Wahrheiten der Versammlung geoffenbart werden sollten, erst nach diesen Ereignissen zubereitet wird.

 Ich denke, in diesem Sinn sollen und müssen wir die Aussagen von Hans Peter verstehen. Es macht zeitlich einfach keinen Sinn vor Apostelgeschichte 8 überhaupt nach Versammlung in dem Sinne zu suchen, wie wir sie aus den Briefen kennen. Das Einpropfen der Zweige eines wilden Ölbaums in den edlen Ölbaum, und damit die Darstellung der Versammlung, so wie wir sie kennen, begann erst mit Apostelgeschichte 8.

 Wir müssen darum nicht sofort glauben, dass Hans Peter nur noch an ausgewählte Teile der Bibel glaubt oder diese höher bewertet als andere. Wir müssen nur die Wahrheiten im jeweils richtigen Teil der Bibel suchen, sonst kommen wir ganz schwer durcheinander.

 herzliche Grüße 

Ulrich