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Vergebung

Warum vergeben? Soll nicht der Schuldige bestraft werden und alles wieder gutmachen? Und wenn er die Schuld nicht wieder gutmachen kann? Dann bleibt nur noch die Rache, die Gleiches mit Gleichem vergeltet! Dabei aber stellt sich der Vergelter dem Schuldner gleich und ruiniert sich selbst. Wenn nicht Vergeltung dann wenigstens Hass! Aber was hat man davon? Hass kann den Blutdruck erhöhen, das Verdauungssystem durcheinanderwerfen, Herzbeschwerden verursachen, Magengeschwüre oder einen Nervenzusammenbruch auslösen. Hass macht Seele und Körper krank. Dann beachtet man den Schuldigen nicht mehr und will nichts mehr mit ihm zu tun haben! Kann man sich diese Unversöhnlichkeit leisten? Jeder ist angewiesen auf Vergebung von Menschen und von Gott. Wer dem anderen nicht vergeben will, bricht sich selbst die Brücke ab, über die er in den Himmel kommen will. Jesus sagt im Matthäus-Evangelium 6, 14-15 Euer Vater im Himmel wird euch vergeben, wenn ihr den Menschen vergebt, die euch Unrecht getan haben. Wenn ihr ihnen aber nicht vergeben wollt, dann wird euch Gott eure Schuld auch nicht vergeben. Wer selber keine Vergebung erfahren hat, hat es schwer anderen zu vergeben. Wer sich seinen eigenen Sünden bewusst ist und Gottes Vergebung erlebt hat, der kann viel leichter vergeben. In Matthäus 18, 23-35 erzählt Jesus eine Geschichte die zeigt, dass die Schuld, die wir den anderen vergeben sollen, nichts ist im Vergleich zu der Schuld, die Gott uns vergab. Vergebung heisst nicht ein Auge zudrücken oder die Sünde übersehen. Das Böse beschönigen wäre unehrlich. Vergebung ist schwer, weil man damit sein eigenes Ich verleugnet das sein Recht verlangt. Mit der Vergebung lehnt man die Rache ab und bezahlt den Preis der Schuld. Wenn mir jemand ein wertvolles Erbstück zerbricht, und ich vergebe ihm, dann habe ich den Verlust und der Schuldige ist frei. Vergebung ist stellvertretend. Der Vergebende trägt die Strafe des Schuldigen. Auch die Vergebung von Jesus Christus ist stellvertretend. Gott konnte nicht einfach ein Auge zudrücken und unsere Sünden übersehen. Er nahm die Sühnung für unsere Sünden ernst und lies seinen Sohn Jesus Christus für unsere Schuld am Kreuz sterben. Das Kreuz zeigt, wie schwer die Vergebung für Jesus war. Entweder trägt der Sünder seine eigene Schuld - das ist Gerechtigkeit - oder der Unschuldige übernimmt sie - das ist Vergebung. Christus hat unsere Sünden auf sich genommen und sie selbst zum Kreuz hinaufgetragen. Das bedeutet, dass wir frei sind von der Sünde und jetzt leben können wie es Gott gefällt 1. Petrus 2, 24. Vergebung ist nicht billig. Der Preis der Vergebung ist hoch. Seid barmherzig, immer bereit, einander zu vergeben, so wie Gott euch durch Jesus Christus vergeben hat (Epheser 4, 32). Nicht nur kleine Fehler muss man vergeben, auch Dinge, die uns am tiefsten verletzten und Verluste die uns am kostbarsten schienen. Streitet nicht miteinander, und seid bereit, einander zu vergeben, selbst wenn ihr glaubt, im Recht zu sein. Denn auch Christus hat euch vergeben Kolosser 3, 13. Gott aber hat seine grosse Liebe zu uns darin bewiesen, das Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren Röm. 5,8. Vergebung beginnt beim Verstehen des anderen. Jede Tat hat einen Grund. Wenn jemand unhöflich, grob, fordernd, ehrgeizig oder selbstsüchtig ist, sucht er vielleicht in seiner Verzweiflung Liebe und Zugehörigkeit. Verständnis unterscheidet zwischen dem, was mir der Schuldige tat und dem, was er vor Gott ist. Jesus starb auch für ihn und schätzt ihn höher als sein eigenes Leben. Vergebung soll schon beim ersten Gefühl der Verletzung geschehen. Nicht nur einige Male sondern immer wieder Matthäus 18, 21-22. Der Vergebung folgt das Vergessen. Man mag sich des Unrechts noch erinnern, aber es wühlt nicht auf. Vergebung stellt die Gegenwart wieder her, heilt die Zukunft und löst von der Vergangenheit. Vergebung heisst den Schuldigen lieben. Gott liebt ihn und möchte ihn auch durch mich lieben. Die Liebe zum Schuldigen geschieht nicht durch Vorsatz. Gott schenkt dafür seine Liebe. Denn durch den Heilige Geist, der uns geschenkt wurde, ist Gottes Liebe in uns Römer 5, 5. Vergebung ist die Tat, die dem Schuldner Mitleid zeigt, wo er Bitterkeit erwartet; Grossmut, wo er Rache fürchtet; völlige Annahme, wo er Ablehnung vermutet; Liebe, wo er Hass

voraussah; Heilung, wo er Schmerz erwartete! Vergebung ist das grösste Geschenk, das ein Mensch dem anderen machen kann, und zugleich eine Erwiderung auf Gottes Vergebung. Gerne schicke ich Ihnen mein Büchlein «Wir suchten die Wahrheit» kostenlos zu. Bernhard Dura, Julierweg 5 7000 Chur Tel./h.p.wepf_______bibelkreis.ch 0 812 841 660 Mail b.dura@freesurf.ch