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 Der biblische Weg für die gläubige Frau

Eine Ermutigung zu treuer Christusnachfolge

Rudolf Ebertshäuser

 

Einleitung:
Der geistliche Kampf um die „Frauenfrage“ in der heutigen Zeit

Um die Stellung und den Weg der gläubigen Frauen spielt sich heute ein großer und schwerer Kampf ab, eine unsichtbare und doch sehr reale Auseinandersetzung. Auf der einen Seite hat die Gemeinde Jesu Christi den geoffenbarten Willen Gottes in bezug auf die Rolle und die Lebensweise der Frau, besonders der christlichen Frau. Die Bibel, das Wort des lebendigen Gottes, gibt ihr klare und deutliche Lehren und Anweisungen, welche Berufung die gläubige Frau in ihrer persönlichen Christusnachfolge und in der Gemeinde hat. Diese Grundsätze sind von Gott gegeben und daher ewig und unveränderlich.

 

Auf der anderen Seite erlebt die Gemeinde, erleben die gläubigen Frauen und auch die Männer sehr deutlich den Sog und das Wirken des Zeitgeistes, der der Frau einen ganz anderen, angeblich aufgeklärteren und besseren Weg weist – den Weg der „Emanzipation“ (lateinisch für „Freilassung“). Die Frauen, so wird uns immer wieder eingeredet, sollen sich befreien von den angeblich einengenden, männerorientierten, überholten Bindungen der Vergangenheit, sollen eintreten für ihre Selbstentfaltung, für bestimmenden Einfluss und Führungsaufgaben in allen Bereichen der Gesellschaft – bis hinein in die Gemeinde Gottes.

 

Der „Zeitgeist“ jedoch – das sollte uns immer bewusst sein – ist der Geist dieser Weltzeit, ist der Geist des Fürsten dieser Welt, des Teufels, der alles daransetzt, die Menschengeschöpfe zur Auflehnung gegen Gott und seine Ordnungen anzustacheln, sie zur Selbstentfaltung und Unabhängigkeit von Gottes Ordnungen und Geboten zu verleiten. Geschickt macht sich der Widersacher zum Anwalt der Menschen gegen Gott und redet ihnen ein, dass Gottes Ordnungen für sie einengend und „autoritär“ seien, sie in ihrer Selbstverwirklichung behinderten und nur versklavten, während sie auf dem Weg dieser Welt Glück, schrankenlose Bedürfnisbefriedigung und Persönlichkeitsentfaltung erreichen könnten.

 

Die Folgen dieses gegen Gott gerichteten Weges schildert die Schrift sehr deutlich in Eph 2,1-3:

 

(...) auch euch, die ihr tot wart durch Übertretungen und Sünden, in denen ihr einst gelebt habt nach dem Lauf dieser Welt, gemäß dem Fürsten, der in der Luft herrscht, dem Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt; unter ihnen führten auch wir alle einst unser Leben in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten; und wir waren von Natur Kinder des Zorns, wie auch die anderen.

 

Von diesem Weg der gottfeindlichen Welt, von diesem Weg der Selbstentfaltung und der Freiheit des gefallenen Menschen gegenüber den Geboten Gottes haben wir alle uns ja abgekehrt, wenn wir wahrhaft Kinder Gottes sind. Wir durften durch Gottes Gnade erkennen, dass der Weg der Sünde ins Verderben führt, dass wir dem Gericht Gottes verfallen sind, wenn wir trotzig unser Eigenleben gegen Ihn aufrichten und gegen Seine Gebote und Ordnungen leben. Durch den Glauben an unseren Herrn und Heiland Jesus Christus wurden wir herausgerettet aus dieser Welt und ihrer Versklavung unter die Sünde. Wir sind nun berufen, als Sklaven der Gerechtigkeit (Römer 6) ganz für Gott, nach Seinem Willen, zu Seiner Verherrlichung zu leben.

 

Und genau dieser Weg der Gottesfurcht und des Gehorsams, des Glaubens und der Hingabe an unseren wunderbaren Herrn ist dem Widersacher ein Dorn im Auge. Er sucht die Gläubigen vom Weg des Glaubensgehorsams abzuziehen und durch vielerlei Einwirkungen und Schliche auf einen Weg des Ungehorsams, der Weltförmigkeit und des Auslebens der fleischlichen Begierden zu verleiten. So wird dem Herrn Ehre geraubt und den irregeführten Gläubigen großer Schaden zugefügt; sie werden kraftlos und untauglich, was den Dienst und das Zeugnis für Gott betrifft, und in ihrem inneren Leben sind sie gelähmt und fern vom Herrn.

 

Deshalb stehen wir als Gläubige in einem beständigen geistlichen Kampf, den gottgewollten Weg des Glaubensgehorsams und der Treue zu bewahren gegen die Einflüsse des Feindes, der uns vom rechten Weg abbringen will. Von diesem Kampf redet Epheser 6,10-12:

 

Im übrigen, meine Brüder, seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr standhalten könnt gegenüber den listigen Kunstgriffen des Teufels; denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen [Mächte] der Bosheit in den himmlischen [Regionen].

 

Im Rahmen dieses Kampfes tobt zur Zeit eine erbitterte, ernste Schlacht um die Frauenfrage, ein Ringen um den Weg der gläubigen Frauen in dieser letzten, von Gesetzlosigkeit und Verführung geprägten Zeit. Viele Gläubige sind sich dieses Kampfes gar nicht recht bewusst; sie bemerken auch nicht, dass die biblische Position über Stellung und Berufung der gläubigen Frau in der Gemeinde – gerade auch in „evangelikalen“, sich zur Bibeltreue bekennenden Kreisen! – immer mehr an Einfluss verliert und durch andere, unbiblische Lehren ersetzt wird.

 

Jahrhundertelang von allen gläubigen Christen gelehrte und gelebte Wahrheiten werden heute kühn als „veraltet“, als „nur zeitbedingt und im Rahmen der damaligen Kultur gültig“, wenn nicht gar als „frauenfeindliche Entgleisungen des Paulus“ bezeichnet und durch „moderne“, vom feministisch-humanistischen Zeitgeist getränkte Lehren ersetzt.

 

Diese schleichende Verführung und Abweichung von der biblischen Wahrheit in der Frauenfrage wird von einem verhängnisvollen Grundsatz geprägt: Die Bibel, das inspirierte, von Gott gegebene Wort der Heiligen Schrift, wird nicht mehr als höchste und einzig entscheidende Autorität für das Leben der Gemeinde wie des einzelnen Gläubigen anerkannt.

 

Der „moderne“ Christ entscheidet selbst nach eigenem Ermessen, was er von der Bibel noch für sich annehmen will und was nicht, was er als „veraltet“ abhakt und was er noch befolgen möchte. Klare biblische Aussagen werden ohne Scheu umgedeutet oder verworfen, damit am Ende das herauskommt, was man möchte: eine Linie zur Frauenfrage, die dem Zeitgeist entspricht und der Frau in der Gemeinde eine Rolle zugesteht, die ihr die Heilige Schrift selbst ausdrücklich verwehrt.

 

Diese Entwicklung geht weder an den einzelnen Gläubigen noch an den Gemeinden spurlos vorüber. Die Einflüsse des Zeitgeistes und der neuen „evangelikalen“ Linie zur Frauenfrage nehmen wir alle in gewisser Weise wahr. Die Frage ist: Wie stehen wir dazu? Woran wollen wir uns orientieren? An dem, was das Wort Gottes uns sagt – auch wenn es heute unpopulär ist und jeglicher fleischlichen Selbstverwirklichung entgegensteht? Oder an der modernen Umdeutung der Bibel, die dem Eigenleben Raum läßt und einen Weg für die christliche Frau vorzeichnet, der in unsere heutige Zeit passt und für die Welt akzeptabel ist?

 

Diese Frage ist keineswegs nur für die gläubigen Frauen wichtig. Sie betrifft die gläubigen Männer gleichermaßen. Die Schrift zeigt uns, dass wir als Männer vor Gott die Verantwortung für den geistlichen Wandel unserer Frauen haben und unserem Herrn einmal Rechenschaft geben müssen, inwiefern wir unsere Frauen angeleitet und ermutigt haben, den biblischen Weg als Frau zu gehen.

 

So haben auch die leitenden Brüder einer örtlichen Gemeinde besondere Verantwortung dafür, ob sie die Geschwister, die ihnen anvertraut sind, klar und unmissverständlich in den Lehren der Bibel zur Frauenfrage unterwiesen haben oder nicht. Auch die liebevolle geistliche Ermahnung, in den Wegen Gottes zu bleiben, und nötigenfalls Korrektur und Zurechtweisung gehören zu den Aufgaben der Hirten einer biblischen Gemeinde. Dieser geistliche Dienst (1Th 5,12-13) ist heute vielleicht schwerer, aber auch nötiger denn je.

 

Diese Schrift will die biblische Lehre über die Stellung und den Wandel der gläubigen Frau deutlich machen und dazu ermuntern, auch heute, angesichts so vieler verwirrender Stimmen, gläubig und einfältig auf das Wort Gottes zu hören und das persönliche Leben bewusst auf die Bibel auszurichten. Dies ist auch heute der einzige Weg zu einem erfüllten, gesegneten Leben als Christ. Möge der Herr selbst uns Sein Wort groß machen und aufschließen und unsere Herzenshaltung durchleuchten und verändern!

 

Wir wollen zuerst Gottes Schöpfungsordnung für Mann und Frau betrachten, wie sie uns in den ersten zwei Kapiteln des 1. Buches Mose gezeigt wird und wie sie in der neutestamentlichen Offenbarung gelehrt wird. Dann wollen wir versuchen, die tiefere Bedeutung der unterschiedlichen Aufgaben von Mann und Frau zu ergründen und dabei die Lehre des Epheserbriefs betrachten, dass das Verhältnis von Mann und Frau auf das Verhältnis von Christus und der Gemeinde gedeutet werden muß.

 

Ein zweiter Abschnitt beschäftigt sich dann ausführlich mit Gottes Gemeindeordnungen für die Frauen, insbesondere mit dem Schweigegebot (1. Korinther 14) und dem Gebot der Kopfbedeckung (1. Korinther 11). Wir wollen versuchen, ihren Sinn und ihre geistliche Bedeutung zu beleuchten und Fragen zur konkreten praktischen Verwirklichung im Gemeindeleben beantworten.


 

I. Die Stellung der Frau in der Schöpfungsordnung Gottes

1.  Die ursprüngliche Schöpfungsabsicht Gottes mit Mann und Frau (1. Mose 1 und 2)

Die erste Offenbarung über Gottes Gedanken zum Verhältnis von Mann und Frau finden wir bereits auf den ersten Seiten der Bibel, im 1. Buch Mose, dem Buch der Anfänge. Wir finden dort eine grundlegende Wahrheit geoffenbart, die so gut wie alle weltlichen Stellungnahmen zur Frauenfrage verleugnen: dass nämlich der allmächtige, ewige Gott den Menschen nach Seinem Plan und Willen erschaffen hat und ihn bewusst als Mann und Frau erschuf.

 

Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich, die sollen herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde, auch über alles Gewürm, das auf der Erde kriecht! Und Gott schuf den Menschen in seinem Bild, im Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie. Und Gott segnete sie; und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan; und herrscht über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, das sich regt auf der Erde! (1Mo 1,26-28)

 

Wir wissen aus Gottes Selbstoffenbarung in der Schrift, wer Er ist, und das sollten wir uns hier noch einmal bewusst machen. Gott, der Allerhöchste, ist der Ursprung alles Seins. „Ehe die Berge wurden und du die Erde und den Erdkreis hervorbrachtest, ja, von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du Gott!“ (Ps 90,2) Er hat Himmel und Erde gebildet, und er hat nach Seinem souveränen Ratschluss und Willen beschlossen, Menschen auf der Erde zu schaffen. „Alles, was dem HERRN wohlgefällt, das tut er, im Himmel und auf Erden ...“ (Ps 135,6).

 

Er, der allein weise Gott, der vollkommene Erkenntnis, Weisheit und Einsicht besitzt, hat das Geschöpf Mensch als Mann und Frau geschaffen und für den Mann wie die Frau ganz bestimmte Eigenschaften, Fähigkeiten und Aufgabenbereiche festgelegt. Sein Bauplan, Seine Schöpfungsordnungen sind weise, gut und vollkommen, weil Gott selbst in Seinem Wesen weise, gütig und vollkommen ist. So lesen wir in 1Mo 1,31: „Und Gott sah alles, was er gemacht hatte; und siehe, es war sehr gut.“

 

HERR, wie sind deine Werke so viele!

Du hast sie alle in Weisheit gemacht,

und die Erde ist erfüllt von deinem Besitz.  (Ps 104,24)

 

Denn ich will den Namen des HERRN verkünden:

Gebt unserem Gott die Ehre!

Er ist der Fels: vollkommen ist sein Tun;

ja, alle seine Wege sind gerecht.  (5Mo 32,3-4)

 

Wir lesen in 1Mo 1,26-27, dass Gott den Menschen in Seinem Ebenbild und Gleichnis geschaffen hat – eine Würde, die Er sonst keinem Seiner Geschöpfe zuteil werden ließ, und die Mann und Frau gleichermaßen empfingen. Das weist uns auf die Bestimmung und den Auftrag des Menschen hin, nämlich den ewigen Gott zu erkennen und mit Ihm Gemeinschaft zu haben, Ihn zu lieben und Ihn anzubeten, Ihm in der Ausführung Seiner Ratschlüsse auf Erden zu dienen und ein Leben zur Verherrlichung Gottes zu führen. Das war Gottes Auftrag an den Menschen, den er über seine gesamte Schöpfung setzte. Diese Bestimmung für unser Leben haben wir alle zutiefst verfehlt und uns damit an unserem Schöpfergott versündigt und Sein Gericht über uns gebracht. Deshalb brauchen wir alle die Erlösung durch Jesus Christus, um wieder in Gemeinschaft mit Gott zu kommen und nach Seinem Willen und Auftrag zu leben.

 

In 1Mose 1, wo uns allgemein die Schöpfungsabsicht und der Auftrag Gottes für den Menschen berichtet wird, sehen wir klar geoffenbart, dass Mann und Frau von vorneherein in ihrer Beziehung zu Gott und im Hinblick auf Gottes Segnungen völlig gleichwertig waren. Beide sind im Bild Gottes geschaffen; beide hatten gleichermaßen Anteil am Segen der Fruchtbarkeit wie auch am Auftrag, die Erde zu regieren. In 1Mose 2 wird uns dann die Ausführung dieser Absicht berichtet, und hier sehen wir, dass Mann und Frau in ihren Beziehungen und Aufgaben auf der Erde von Gott von vorneherein unterschiedlich angelegt waren und auch unterschiedlich behandelt wurden.

 

Gott schuf zuerst den Mann, „Adam“ (d.h. den aus Erdenstaub Gemachten, den „Erdling“ – zugleich das hebräische Wort für „Mensch“): „Da bildete Gott der HERR den Menschen, Staub von der Erde, und blies den Odem des Lebens in seine Nase, und so wurde der Mensch eine lebendige Seele“ (2Mo 2,7). Erst später schuf Gott die Frau, und zwar aus einer Rippe von Adam. Der Mann ging also nach Gottes weiser Schöpfungsabsicht der Frau voraus, und die Frau wurde aus dem Mann gebildet.

 

In 1Tim 2,13 wird diese Reihenfolge betont („Denn Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva“) und gezeigt, dass dies ein Ausdruck von Gottes Absicht war, den Mann als Haupt und Autorität über die Frau zu setzen. Auch in 1Kor 11,8-9 wird die Unterordnung der Frau unter den Mann als göttliche Ordnung gelehrt durch den Hinweis auf Gottes Schöpfungshandeln (nicht etwa auf zeitbedingte Sitten): „Denn der Mann kommt nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann; auch wurde der Mann nicht um der Frau willen erschaffen, sondern die Frau um des Mannes willen“. Gott hat eine klare Stufung der Autorität festgelegt: „Ich will aber, dass ihr wisst, dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, der Mann aber das Haupt der Frau, Gott aber das Haupt des Christus“ (1Kor 11,3).

 

Die Stellung des Mannes als Haupt (d.h. Oberhaupt, Autorität) über die Frau wird dadurch deutlich, dass Gott die Frau um seinetwillen, als seine Gehilfin oder Hilfe erschaffen hat; auch dadurch, dass sie aus ihm gebildet wurde und ihm als dem Maßstab entsprechen sollte, schließlich dadurch, dass der Mann der Frau ihren Namen gab. Zugleich macht aber schon die Art der Erschaffung die liebevolle Verbundenheit und Einheit von Mann und Frau deutlich, wie das göttlich inspirierte Wort von Adam beweist: „Das ist nun einmal Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch! Diese soll Männin heißen, denn sie ist dem Mann entnommen. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden ein Fleisch sein“ (1Mo 2,24).

 

Gott setzte den Mann als Haupt über die Frau, aber nicht als harten, rücksichtslosen Despoten, sondern als liebenden Führer und Beschützer und Versorger. Mann und Frau sollten eine Einheit bilden, miteinander in Liebe unauflöslich verbunden sein, wobei die Frau den Mann ergänzen sollte. In dieser unauflöslichen Liebeseinheit ist der Mann der Führende, Beschützende, Versorgende, die Frau die Unterstützende, Helfende, den Mann emotional Umgebende.

 

Autorität ist in Gottes Ordnung nie etwas Bösartiges, Knechtendes oder Zerstörendes, sondern liebevolle Leitung, Schutz für das Schwächere und Fürsorge, die Geborgenheit vermittelt. Erst der Sündenfall hat das vollkommene, ungetrübte Verhältnis von Mann und Frau, wie es Gott geplant hatte, verzerrt und verkehrt.

 

Wir können Gottes Schöpfungsordnung und die Unterschiede von Mann und Frau nur dann richtig verstehen, wenn wir bedenken, dass Gott Mann und Frau grundsätzlich für die Einheit der Ehe, aber auch für die erweiterte Einheit der Familie bereitet hatte. Wir lesen schon im ersten Schöpfungsauftrag Gottes, dass Mann und Frau fruchtbar sein und sich mehren, d.h. Kinder bekommen sollten. Kinder brauchen Fürsorge und emotionale Geborgenheit; die Familie als Organismus braucht einen geschützten Rahmen, braucht Harmonie und Stabilität. Es ist deshalb kein Zufall, dass Gott schon ganz zu Anfang durch Adam verkündet, dass Mann und Frau einander anhängen, d.h. unzertrennbar miteinander verbunden sein sollten.

 

Dem göttlichen Auftrag für ihr Leben auf der Erde entsprechend hat Gott Mann und Frau weise für ihre jeweiligen Aufgabenbereiche ausgerüstet. Der Mann ist schon vom Körperbau her, aber auch seelisch mehr für Kraftausübung, Festigkeit und harte Arbeit zum Nahrungserwerb für die Familie ausgestattet. Das ist laut 1Mo 3,17-19 auch in erster Linie seine Aufgabe. Er hat in besonderem Maß Fähigkeiten, die zur Hauptschaft benötigt werden – Abschirmung von überwallenden Gefühlen und nüchterne Orientierung in schwierigen Situationen, abstraktes, logisches Denkvermögen und die Bereitschaft, in Auseinandersetzungen fest zu bleiben, wenn es nötig ist.

 

Die Frau dagegen hat weitaus reichere und differenziertere Gefühle und intuitive Wahrnehmung. Sie ist stark auf persönliche Beziehungen orientiert und hat stärkeres Einfühlungs- und Anpassungsvermögen. Sie hat die Fähigkeit und das Bedürfnis zu mütterlicher Fürsorge und Pflege und ist besonders für die Sorge um die Kinder der Familie körperlich und seelisch ideal ausgestattet. Das ist, wie schon 1Mo 3,16 zeigt, in erster Linie ihre Aufgabe.

 

Der hauptsächliche Wirkungsbereich der Frau ist nach dem Wort Gottes das Haus, der Kreis der Familie, und die liebevolle Fürsorge für Menschen. Damit erfüllt sie für den Mann und für die Kinder eine überaus wichtige, lebensnotwendige Aufgabe. Der Mann braucht in seinem oft harten, aufreibenden Leben die Ergänzung der Frau, die ihm Liebe und Geborgenheit, emotionale Wärme, Rückhalt und Ermutigung schenkt, so wie die Frau umgekehrt den Schutz und die Führung des Mannes braucht, um ohne Sorge, Belastung und Verhärtung Liebe und Fürsorge an andere weitergeben zu können.

2. Die Folgen des Sündenfalls für Mann und Frau (1. Mose 3)

Das dritte Kapitel des 1. Buches Mose berichtet uns nun, warum wir von dieser vollkommenen Schöpfungsordnung Gottes in der Wirklichkeit dieser Welt nur noch so wenig erleben. Hier wird uns gezeigt, wie die Schlange, der Teufel, die ersten Menschen in die Sünde und damit in die Loslösung von Gott führte (vgl. 1Mo 3,1-19). Die Trennung von Gott durch den Ungehorsam bewirkte den geistlichen Tod der Menschen und führte dazu, dass sein ganzes Wesen, bis hinein in die Leiblichkeit, gegenüber seinem ursprünglichen Zustand tiefgreifend entstellt und von der Sünde verbogen wurde.

 

Das hatte, wie wir schon in jenem Kapitel lesen, auch schwerwiegende Folgen für das Verhältnis von Mann und Frau. Beide waren nun getrennt von Gott, hatten sich selbst zu „Göttern“ aufgeschwungen, waren selbstsüchtig und rücksichtslos geworden. Die Ich-Herrschaft und die Versklavung des Menschen unter die sündigen Begierden seiner gefallenen fleischlichen Natur bestimmten nunmehr das Verhältnis von Mann und Frau mit, auch wenn Gottes Schöpfungsordnung der Ehe unverändert weiterbestand.

 

Das Gericht Gottes über die Sünde von Adam und Eva beinhaltete zum einen, dass Mühsal und Not in die jeweiligen Lebensbereiche von Mann und Frau kommen würde: der Mann musste unter Mühsal, unter harten, schweren, aufreibenden Bedingungen das Brot für die Familie verdienen; die Frau litt Mühsal und Schmerzen in der Schwangerschaft und beim Kindergebären. Zum anderen aber wurde auch die harmonische Liebeseinheit von Mann und Frau beeinträchtigt und getrübt: Die Frau hatte sich verleiten lassen, eigenmächtig von der Frucht des Baumes zu essen und damit ihre Stellung der Unterordnung verlassen; deshalb betont Gott die Autoritätsstellung des Mannes über sie stärker: der Mann sollte über sie herrschen (1Mo 3,16).

 

In der Lebenspraxis der sündigen Menschheit hat der Sündenfall im Verhältnis von Mann und Frau unermessliches Elend und Not gebracht. Die sündige Begierde nach eigensüchtiger Befriedigung des Geschlechtstriebes wie des Machttriebes hat die göttliche Ordnung der Ehe entstellt und auf eine niedrige Ebene herabgezogen. Die Reinheit des gottgewollten Ehebundes von Mann und Frau wurde durch voreheliche Beziehungen zerstört; die Harmonie der Ehe durch gegenseitiges Herrschenwollen, Lieblosigkeit und Unvergebenheit, die Treue der Ehe durch ehebrecherische Beziehungen zu anderen, die Unauflöslichkeit der Ehe durch Scheidungen und das Verlassen des Ehepartners.

 

Rücksichtslosigkeit und Begehrlichkeit, Gewalt und List, Vorwürfe und Zerwürfnisse, eigensüchtige Selbstverwirklichung und das Ausnutzen der Schwäche des anderen – all das hat seinen zerstörerischen Einfluss in der sündigen Menschheit ausgeübt, wie auch die Berichte der Heiligen Schrift ungeschönt bezeugen. Wenn nicht Gott in Seiner Barmherzigkeit noch einen gewissen Segen und Schutz auf die von Ihm verordnete Ehe gelegt hätte, so könnte man unter sündigen Menschen gar keine halbwegs funktionierende Ehe erleben. Aber in jedem Fall bleibt auch die nach menschlichen Maßstäben glücklichste Ehe von Menschen, die ohne Gott leben, weit hinter Gottes Maßstab und Gebot für Mann und Frau zurück. Die Menschen haben ihren Weg verderbt und brauchen dringend Vergebung und radikale Herzenserneuerung – das zeigt gerade das Verhältnis von Mann und Frau sehr deutlich.

3.  Die christliche Ehe und die Lehre der Schrift für die gläubigen Frauen

In Seiner großen Gnade und Barmherzigkeit hat Gott uns sündigen, verkehrten Menschen einen Weg zur Vergebung unserer Sünden und zu einem neuen Leben eröffnet – durch den Glauben an Jesus Christus, den Sohn Gottes, der für unsere Schuld stellvertretend am Kreuz starb. Dort trug der Herr Jesus, das Lamm Gottes, auch alle Schuld der Menschen in bezug auf ihr Verhältnis als Mann und Frau untereinander.

a) In Christus ist alles neu geworden

Jeder sündige Mensch, der an Jesus Christus glaubt und Ihn als seinen Herrn und Erretter annimmt, wird durch das Blut Jesu Christi reingewaschen von allen seinen Sünden und losgekauft aus Tod und Gericht. Aufgrund des vollkommenen Sühnopfers Jesu Christi hat er nun Vergebung der Sünden, Gerechtigkeit vor Gott und ewiges Leben. Er ist nun aus einem gefallenen, rebellischen, geistlich toten Geschöpf zu einem begnadigten und geliebten Kind Gottes geworden, von neuem geboren durch den Geist Gottes, der nun in ihm wohnt und ihn leitet. In Christus, durch die neu geschenkte Gemeinschaft mit dem auferstandenen und erhöhten Herrn, ist er zu einer neuen Schöpfung geworden. „Das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!“ (2Kor 5,17).

 

Diese grundlegende Erneuerung des Lebens bei einem wiedergeborenen Christen hat Auswirkungen auf buchstäblich alle Bereiche des Lebens. Durch das Leben aus Gott, durch den innewohnenden Heiligen Geist werden alte, sündige Haltungen und Lebensgewohnheiten verändert; es geschieht Buße, d.h. Gesinnungswandlung, Herzensumkehr von verkehrten Wegen. Gottes Geist bewirkt das, was die Sündennatur des Menschen nie vermochte – das Kind Gottes wird willens und fähig, den guten, wohlgefälligen und vollkommenen Willen Gottes zu tun (vgl. Röm 12,1-2).

 

Wenn wir Kinder Gottes werden, dann erkennen wir plötzlich den ewigen, allmächtigen Gott, wie Er in Wahrheit ist. Wir sehen mit geöffneten geistlichen Augen Seine vollkommene Liebe und Güte, Seine Weisheit und erhabene Herrlichkeit, Seine Macht und Autorität. Wir anerkennen nun, was wir früher immer verleugnet hatten: dass ER vollkommen ist, dass alle Seine Wege, Ordnungen und Gebote gut und vollkommen sind und es ebenso unerlässlich wie heilsam für uns ist, von nun an von ganzem Herzen sein Wort und Seinen Willen zu erfüllen – so rasch wie möglich, so vollständig wie möglich. Was auch immer dieser wunderbare, gütige, weise Gott für uns vorgesehen und festgesetzt haben mag – es ist das Beste, ja, das einzig Gute und Richtige für uns!

 

So sollte jede gläubige Frau eifrig im Wort Gottes forschen, was es über ihren Weg und Wandel sagt, um diese Anweisungen auch wirklich auszuleben. Sie sollte im Licht des Wortes Gottes ihre frühere Haltung zu ihrem Frausein, zu ihrem Verhalten Männern gegenüber, zu Ehe und Familie überprüfen und verändern und alles ablegen, was nicht der Schrift entspricht und vom Wort Gottes als Sünde aufgedeckt wird (dasselbe gilt natürlich entsprechend für den gläubigen Mann!). Durch die Wirkung des Wortes wird dann ihre Herzenseinstellung und ihr Leben immer mehr umgestaltet nach dem Willen und Wohlgefallen ihres Gottes und Herrn. Wir wollen jetzt einige wichtige Aussagen des Neuen Testaments über das Leben der Frau in Christus betrachten.

b) Die Gleichwertigkeit der Frau vor Gott in Christus

Was die Stellung vor Gott angeht, so macht das Neue Testament sehr deutlich, dass es hier keinen Unterschied zwischen Mann und Frau gibt. Beide sind um den gleichen Preis des kostbaren Blutes des Christus erkauft; sie haben gleichen, ungeschmälerten Anteil an der Erlösung, am ewigen Leben, an den Segnungen in Christus. „Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Knecht noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus“ (Gal 3,28). Männer und Frauen haben durch Christus den gleichen Zugang zu Gott; ihre Stellung in Christus unterscheidet sich in nichts.

c)  Der unterschiedliche Auftrag und Aufgabenbereich der christlichen Frau

Für das Leben hier auf der Erde gibt das NT den Frauen denselben göttlichen Auftrag, den wir schon im Schöpfungsbericht des AT geoffenbart gesehen haben: Ihr Aufgabenbereich, soweit sie verheiratet ist, liegt in erster Linie in der Familie, in der Sorge um ihren Mann und die Kinder.

 

... dass sich die alten Frauen gleicherweise so verhalten sollen, wie es Heiligen geziemt, dass sie nicht verleumderisch sein sollen, nicht vielem Weingenuss ergeben, sondern Lehrerinnen des Guten, damit sie die jungen Frauen dazu anleiten, ihre Männer und ihre Kinder zu lieben, besonnen zu sein, keusch, häuslich, gütig, und sich ihren Männern unterzuordnen, damit das Wort Gottes nicht verlästert wird.  (Tit 2,3-5)

 

Hier wird deutlich, dass die im AT geoffenbarte Schöpfungsordnung Gottes in Christus nicht aufgehoben ist, sondern im Gegenteil zur vollen Entfaltung gebracht und auf höhere Weise verwirklicht wird, als dies ohne Christus möglich war.

 

Die Frau in Christus ist ebenfalls berufen, die Gehilfin ihres Mannes zu sein und in der Familie Liebe zu üben, für den Mann und die Kinder zu sorgen und die Angelegenheiten des Hauses zur Ehre Gottes zu besorgen. Das Heim ist der gottgegebene Schwerpunkt ihres Dienstes, zumindest bis die Kinder in die Selbstständigkeit entlassen werden. Dieser Dienstplatz hat vor Gott Würde und Gewicht; er ist keinesfalls unwichtig und beschränkt, wie das die Welt heutzutage so verächtlich meint. Er ist der Platz des Segens und der geistlichen (nicht fleischlichen) Lebenserfüllung für jüngere Ehefrauen, egal was die Welt sagt! Die berühmten Aussagen von Sprüche 31 zeigen Gottes Wertschätzung für den Dienst einer tugendhaften, gottesfürchtigen Frau.

 

Ein von einer geistlich gesinnten Frau gestaltetes christliches Heim kann ein wichtiger Ort des Segens für viele sein. Es ist eine Quelle geistlicher Stärkung, der Wärme und Geborgenheit für den Mann und vor allem auch die Kinder; es ist aber auch eine Quelle der Erquickung für andere Gläubige, wenn sie zu Besuch kommen und erbauliche Gemeinschaft, Trost und Ermunterung bekommen; es ist ein wichtiges evangelistisches Zeugnis in einer Welt voll zerrütteter Ehen und kalter Zwei-Vollverdiener-Haushalte. Hier kann manchem ungläubigen Kind der Same des Evangeliums ins Herz gepflanzt werden; manche ungläubige Frau kann hier zum Herrn finden.

 

Ganz besonders möchte ich unsere Mütter dazu ermutigen, die ihnen von Gott gegebene Aufgabe der Versorgung und Erziehung ihrer Kinder wertzuschätzen und ernst zu nehmen. Diese Aufgabe ist gerade heute nicht leicht; sie fordert oft die ganze Kraft einer Frau. Vor allem erfordert sie hingegebene, sich verschenkende Agape-Liebe, die nichts vom anderen erwartet, sondern um des Herrn willen gibt und segnet, Lasten trägt und Mühen willig auf sich nimmt (vgl. 1Kor 13,4-7).

 

Es ist so wichtig, dass gläubige Mütter gerade heute die Kindererziehung als bedeutsamen geistlichen Dienst verstehen, der vor Gott sehr kostbar ist. Durch ihren alltäglichen engen Umgang mit den Kindern können gläubige Mütter viel dazu mitwirken, dass der Same des Wortes Gottes in ihre Kinder gepflanzt wird und schließlich auch aufgeht. Eine gottesfürchtige, liebende Mutter zu haben ist sicherlich einer der wichtigsten Antriebe für Kinder, den Herrn zu suchen und Ihm auch treu nachzufolgen. Wie viele gesegnete Diener Gottes bezeugen, dass sie entscheidende Impulse für ihr geistliches Leben ihren Müttern verdanken!

 

Auch so alltägliche Dinge wie Kochen, Tisch decken, Kinder wickeln und Putzen sind Dienst für den Herrn, sind geistliche, geheiligte Tätigkeiten, wenn die christliche Mutter sie bewusst für den Herrn tut. Und gerade der sicher nicht leichte Alltag christlicher Hausfrauen und Mütter bietet so viele Möglichkeiten, ein Zeugnis für den Herrn zu geben und andere Menschen mit dem Evangelium zu erreichen.

 

Wie wichtig ist es hier, diesen Dienst bewusst vom Herrn anzunehmen und sich auch von Ihm die nötige Gnade und Kraft dafür schenken zu lassen – jeden Tag neu! Wie wichtig ist es, das Herz vor der Verführung der Welt zu verschließen, die den Frauen einflüstert, dass sie so schnell wie möglich die Kinder weggeben und wieder in den Beruf gehen soll! Die Anwesenheit der Mutter zuhause ist für die Kinder – auch für Jugendliche! – so wichtig, gibt so viel Geborgenheit und Segen, dass es ein schwerer Fehler wäre, ohne Not das Haus zu verlassen.

 

Für ältere Frauen, bei denen die familiären Pflichten weniger geworden sind, eröffnen sich daneben eine ganze Reihe von Gott wohlgefälligen Diensten im diakonischen Bereich (wie u.a. 1Tim 5,9-10 zeigt), in der Seelsorge und Unterweisung jüngerer Frauen wie auch im evangelistischen Zeugnis.

d) Gottes Auftrag für ledige oder alleinstehende Frauen

Auch wenn der normale Weg Gottes für eine Frau die Ehe und die Familie ist, gibt es doch immer wieder Lebensführungen, in denen die Frau alleinstehend bleibt. Gottes Wort zeigt uns, dass diese Situation keineswegs als Schicksalsschlag oder Unglück aufgefasst werden muß. In der Gemeinschaft mit Christus kann eine ledige Frau Kraft und Gnade finden für einen solchen Weg, auch wenn er gewiss mit manchen Anfechtungen und Herausforderungen gepflastert ist.

 

Wenn Gottes Lebensplan das Ledigsein für eine Frau vorsieht, dann wird Er auch die Gnade schenken, im Ledigsein geistliche Lebenserfüllung und Frieden zu finden (wenn das auch selten ohne Kämpfe geschieht). Gewiss ist das kein einfacher Weg, aber durch die Kraft des Heiligen Geistes können alleinstehende Christinnen ein fruchtbares und gesegnetes Leben führen, in dem Christus mit Seinem Reichtum all ihren Mangel ausfüllt. Ein solches dem Herrn ergebenes Leben bietet mannigfache Möglichkeiten zum ungehinderten Dienst für Ihn, wie 1Kor 7,34-35 zeigt.

 

Für ledige Frauen zeigt das Wort Gottes viele Aufgaben, die ähnlich wie bei der verheirateten Frau vor allem die Bereiche des Helfens, Versorgens, Pflegens und Erziehens berühren. Wir finden dies etwa in der Beschreibung der Witwen in 1Tim 5,3-10. Gottes Wort sieht im Ledigsein einen Vorzug, weil die ledige Frau ungeteilt, mit ganzer Kraft dem Herrn dienen kann, sei es in Diakonie oder Mission.

e) Der Wandel der Frau als Zeugnis für Christus

Tit 2,4-5 nennt vier Eigenschaften, durch die gläubige Frauen ein gutes Zeugnis für Christus vor ihrer Umgebung ablegen können:

 

** sie sollen besonnen (oder tugendhaft, züchtig, verständig) sein. Hier geht es vor allem darum, bewusst das Wort Gottes im Alltag auszuleben, selbstbeherrscht statt launisch und emotional labil zu sein, ein zuchtvolles, vom Geist Gottes und den Geboten der Schrift geprägtes Verhalten an den Tag zu legen. Besonnenheit ist eine geistliche, vom Geist Gottes gewirkte Haltung, die im Gegensatz steht zum Sich-Gehenlassen, zum Sich-Beherrschenlassen von Gefühlen und Aggressionen, Ängsten oder Sorgen.

 

** sie sollen keusch (oder rein, heilig) sein, d.h. sittlich rein in Gedanken, Worten und Taten. Als ein Kind Gottes darf die christliche Frau erkennen, dass Gottes Wille für sie ihre Heiligung ist (1Th 4,3). Sie wird, sofern sie ledig ist, alle fleischlich-sündigen Verhaltensweisen Männern gegenüber ablegen und jede sündige, unzüchtige Beziehung aus ihrem alten Leben abbrechen. Sie darf aus der Bibel erkennen, dass die wichtigste Beziehung in ihrem Leben nunmehr die Liebesbeziehung zu ihrem Herrn und Erlöser Jesus Christus ist, dem sie als eine keusche Jungfrau verlobt ist (2Kor 11,2). Seinem Willen soll sich in ihrem neuen Leben alles unterordnen.

 

Dazu gehört Schamhaftigkeit, Anstand und Zurückhaltung im Umgang mit dem anderen Geschlecht (vgl. Eph 5,3-4; 1Tim 2,9; 1Pt 3,2; Tit 2,5). Falsche Vertraulichkeit und Distanzlosigkeit, „Begrüßungsküsschen“ und zweideutige Bemerkungen, verführerisches, schamloses Verhalten bzw. entsprechende Kleidung wird sie konsequent vermeiden.

 

Sie wird weder enganliegende, figurbetonte Kleidung tragen noch entblößende Kleidung wie kurze, kniefreie oder hoch geschlitzte Röcke, durchsichtige Kleidungsstücke und was sonst sich noch die Mode der sündigen Welt ausdenkt, um Männer zu verleiten. Sie wird das Tragen von Männerkleidung vermeiden, das ihrem Gott ein Greuel ist (vgl. 5Mo 22,5). Sie wird stattdessen danach trachten, ihr Frausein nach Gottes Plan durch züchtige und weibliche Kleidung zu bezeugen, und das geschieht in unserer Kultur am besten und klarsten durch lange Röcke oder Kleider. Sie wird alles vermeiden, was die Aufmerksamkeit in unguter Weise auf sie lenken könnte und danach trachten, in Verhalten und Kleidung den Herrn zu ehren, der sie mit Seinem teuren Blut erlöst hat.

 

Die ledige Frau, die sich einen Mann wünscht (und das ist ja in Gottes Schöpfungsordnung das Normale) sollte diese wichtige Frage, wie alle anderen Fragen ihres Lebens, ganz und gar in die Hand ihres Vaters im Himmel und ihres Herrn und Erlösers legen. Gott hat einen vollkommenen Plan und Willen für das Leben jeder Frau, die Sein Kind ist. Wenn Gottes Plan einen Ehepartner für die Frau vorgesehen hat, dann wird Gott selbst dafür sorgen, dass sie den von Ihm bestimmten Ehepartner findet. Alles menschliche Drängen und Drähteziehen ist hier nur schädlich und entehrt den Herrn. Gesegnet ist die Frau Gottes, die in dieser Sache sich ganz dem Herrn anvertraut und auf Ihn warten kann!

 

** sie sollen häuslich sein, d.h. dass sie sich gewissenhaft und treu um die Angelegenheiten des Hauses und der Familie kümmern. Diese heute so mit Ablehnung und Verachtung der Welt überschüttete Eigenschaft der Frau ist gerade in dieser Zeit ein wichtiges Zeugnis für Gott. Die liebevolle Fürsorge für die Familie und die warmherzige Gestaltung eines Heimes kennen die Weltmenschen immer weniger. Wir haben selbst erlebt, wie die ungläubigen Teenager-Klassenkameradinnen einer unserer Töchter mit Verwunderung und Sehnsucht zur Kenntnis nahmen, dass unsere Kinder jeden Mittag von der Mutter ein warmes Essen auf den Tisch gestellt bekamen, wo sie sich mittags oft in der Stadt etwas zum Essen kaufen mussten, weil die Mutter „selbstverständlich“ berufstätig ist.

 

** schließlich sollen die Frauen gütig sein, d.h. eine gütige Herzenshaltung haben, die das Gute für ihre Umgebung will, aber auch praktische Güte erweisen durch gute Werke an ihren Nächsten. Das kann nachbarliche Hilfe umfassen, Fürsorge für verwahrloste Kinder, für ältere Menschen oder Kranke in ihrer Umgebung. Es kann Offenheit für ein Gespräch mit Menschen in Not bedeuten oder materielle Hilfe für Arme. Im Grunde gibt es auch heute in unserer Wohlstandsgesellschaft sehr viele Möglichkeiten für christliche Frauen, ihren Herrn zu ehren und Ihm zu dienen durch gute Werke.

 

Wenn eine christliche Frau diese Eigenschaften aufweist, wird sie ein kraftvolles Zeugnis für Gottes Gnade in einer verdorbenen Welt sein und im Wohlgefallen und Segen Gottes wandeln.

f) Die Unterordnung der Frau unter den Mann

In ihrem Verhältnis zum Ehemann betont die Schrift sehr deutlich die Unterordnung der Ehefrau unter ihren Mann als eine wichtige Grundhaltung in ihrem Wandel. Unterordnung bedeutet nicht Minderwertigkeit, sondern bewusste Anerkenntnis von Gottes Lebensordnungen und bewusstes Sich-Unterstellen unter die gottgegebene Führungsstellung des Ehemannes. Das biblische Gebot der Unterordnung der Frau besagt nicht, dass der Mann besser oder bei Gott größer und wichtiger sei als die Frau, auch nicht, dass er klüger oder befähigter als die Frau sei. Gott hat dem Mann den Auftrag gegeben, die Autorität in der Familie auszuüben; das ist eine objektiv gültige göttliche Ordnung, die eine gläubige Frau bewusst anerkennen soll.

 

Dabei darf die gläubige Frau auf den blicken, der Dienen und Unterordnung auf vollkommene Weise vorgelebt hat und ihren großen Wert vor Gott bezeugt hat: auf unseren Herrn Jesus Christus, der sich in allem vollkommen dem Vater unterordnete und zum Knecht aller wurde. In Christus sind Dienst und Unterordnung nichts Herabwürdigendes, keine zerstörerische Last, sondern im Grunde ein Vorrecht. Sie kann damit Gott ehren und darf zugleich erfahren, dass die willige und bewusste Unterordnung unter den Mann ihr Geborgenheit, Schutz und geistliche Vollmacht in ihrem Dienst für den Herrn gibt.

 

Und doch – angesichts des immer stärkeren Einflusses des Zeitgeistes unter den Gläubigen muß eine Frau heute schon kräftig gegen den Strom schwimmen, wenn sie die biblischen Aussagen zur Unterordnung noch ernst nimmt und auslebt. Und es gehört Selbstverleugnung dazu, wie zu jeder echten Christusnachfolge. Der biblische Weg für eine christliche Frau ist der Weg der Kreuzesnachfolge und setzt voraus, dass die christliche Frau ihr Fleisch, ihr Selbstleben als gekreuzigt betrachtet und bewusst in den Tod gibt (vgl. Mt 16,24-26; Gal 5,22-25; Röm 6,1-13). Aber der Segen und die Frucht eines solchen biblischen Lebenswandels bleiben auch heute noch dieselben: Gehorsamswege bringen geistliche Kraft und großen Frieden, eine tiefe Gemeinschaft mit Christus und Segensspuren im Leben von anderen hervor.

g) Die innere Herzenshaltung der christlichen Frau

Bei alledem geht es Gott um mehr. Es geht Ihm um die innere Hingabe und lautere Liebe der erlösten Frauen zu Ihm selbst – nicht nur um äußerlichen Gehorsam gegen Seine Gebote, sondern um Lauterkeit des Herzens vor Ihm. Das macht uns 1Petrus 3,3-6 deutlich:

 

Euer Schmuck soll nicht der äußerliche sein, Haarflechten und Anlegen von Goldgeschmeide oder Kleidung, sondern der verborgene Mensch des Herzens in dem unvergänglichen Schmuck eines sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr kostbar ist. Denn so haben sich einst auch die heiligen Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten und sich ihren Männern unterordneten, wie Sarah dem Abraham gehorchte und ihn ‚Herr’ nannte. Deren Töchter seid ihr geworden, wenn ihr Gutes tut und euch keinerlei Furcht einjagen lasst.

 

Zunächst wird hier eine Schwäche der weiblichen Natur angesprochen – das Bedürfnis, sich zu schmücken und in falscher Weise mit Äußerlichkeiten beschäftigt zu sein. Hier zeigt das Wort, dass Gott nicht der äußerliche Schmuck wohlgefällt, sondern etwas ganz anderes – der innerliche Schmuck eines keuschen, Gott ergebenen Herzens, das in Stille auf Gott vertraut und sich in Sanftmut unter seine Führung und mächtige Hand fügt, anstatt zu rebellieren und seine Sache in die eigene Hand zu nehmen. In einer solchen Haltung liegt nicht nur etwas Kostbares vor Gott, sondern eine Art geistlicher Adel (Sarah bedeutet „Fürstin“).

 

Gott sucht auch heute noch Frauen, die von ganzem Herzen danach streben, ihrem Gott zu gefallen, die der Herzenslauterkeit und ungeteilten Hingabe an ihren Herrn nachjagen statt der Selbstverwirklichung und Anerkennung der Welt, die bestrebt sind, in Keuschheit und Zucht, in Stille und Sanftmut für Gott zu leben und in Selbstverleugnung auch heute noch den Weg der Unterordnung unter den Mann bejahen – nicht aus angeblicher „Gesetzlichkeit“, nicht widerwillig und einer bloßen Tradition folgend, sondern bewusst und freiwillig, aus Liebe zu ihrem Erlöser und zur Verherrlichung Gottes.

4.  Das große Geheimnis:
Mann und Frau – Christus und die Gemeinde

Als letzten Punkt in diesem Abschnitt wollen wir die Aussagen des Wortes Gottes über den tieferen Sinn von Gottes geistlicher Eheordnung im Neuen Testament behandeln, wie er uns in Epheser 5,22-33 geoffenbart wird.

 

22 Ihr Frauen, ordnet euch euren eigenen Männern unter als dem Herrn; 23 denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde ist; und er ist der Retter des Leibes. 24 Wie nun die Gemeinde sich dem Christus unterordnet, so auch die Frauen ihren eigenen Männern in allem. 25 Ihr Männer, liebt eure Frauen, gleichwie auch der Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat, 26 damit er sie heilige, und sie gereinigt hat durch das Wasserbad im Wort; 27 damit er sie sich selbst darstelle als eine Gemeinde, die herrlich ist, so dass sie weder Flecken noch Runzeln noch etwas ähnliches habe, sondern dass sie heilig und tadellos sei. 28 Ebenso sind die Männer verpflichtet, ihre eigenen Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber; wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst. 29 Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es, gleichwie der Herr die Gemeinde. 30 Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinem Gebein. 31 Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein. 32 Dieses Geheimnis ist groß; ich aber deute es auf Christus und auf die Gemeinde. 33 Doch auch ihr, jeder von euch liebe seine Frau wie sich selbst; die Frau aber erweise dem Mann Ehrfurcht!

 

Diesen so reichhaltigen Abschnitt können wir leider hier nicht ausführlich auslegen; dazu wäre eine eigene Schrift nötig. Im Rahmen unseres Themas wollen wir uns auf einige wichtige Aussagen beschränken.

 

Wie der Epheserbrief insgesamt so tiefschürfende Einblicke in Gottes Ratschlüsse enthält, besonders was das Geheimnis der Gemeinde betrifft, so finden wir auch hier eine tiefe geistliche Wahrheit geoffenbart, die uns sehr helfen kann, Gottes Ordnungen über Mann und Frau in der Familie wie in der Gemeinde besser zu verstehen und bewusster zu befolgen.

 

Am Anfang steht wiederum das Gebot an die gläubigen Frauen, sich ihren Ehemännern unterzuordnen (wir finden dieses Gebot insgesamt fünfmal im NT). Doch hier wird es mit dem wichtigen Zusatz versehen „als dem Herrn“, d.h. wenn sie dem Mann gehorchen, dann gehorchen sie auch dem Herrn, der ihn als ihr Haupt eingesetzt hat. Und dann kommt die geistliche Begründung: „denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde ist. (...) Wie nun die Gemeinde sich dem Christus unterordnet, so auch die Frauen ihren eigenen Männern in allem“.

 

Hier wird uns gezeigt, dass in Gottes Ratschluss ein direkter Zusammenhang besteht zwischen der Unterordnung der Frau unter ihr Haupt, den Mann, und der Unterordnung der Gemeinde unter ihr Haupt, den Herrn Jesus Christus. Beide Beziehungen entsprechen einander – der Mann ist die Entsprechung des Christus, die Frau ist die Entsprechung der Gemeinde. So wie die Gemeinde sich in allem dem Christus unterordnen soll, so soll es auch die Frau in bezug auf ihren Mann.

 

Dieser Zusammenhang wird ab Vers 30 noch weiter erhellt: „Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinem Gebein. Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Dieses Geheimnis ist groß; ich aber deute es auf Christus und auf die Gemeinde“. Das bedeutet: Als Gott Mann und Frau erschuf, da bildete Er bereits zeichenhaft die Beziehung zwischen Christus und der Gemeinde im Verhältnis von Mann und Frau ab!

 

Gott wollte nicht, dass Sein Sohn allein sei; er wollte Ihm eine Gefährtin, eine Gehilfin machen – die Gemeinde. Dazu musste Christus für uns den Tod erleiden, der durch Adams tiefen Schlaf abgebildet wird. Die Gemeinde wurde aus Christus gebildet; Seine durchstochene Seite ist es, aus der sie genommen wurde. Sie sollte von Seinem Fleisch und Gebein sein, so wie wir in Christus Kinder Gottes sind und Ihm einmal gleichgestaltet sein werden. Er hat sich unlösbar mit ihr verbunden; sie ist Sein Leib. So bildet also Gottes Eheordnung das Verhältnis von Christus und der Gemeinde ab! Das ist wahrhaftig ein großes Geheimnis. Wenn wir es bedenken und in unserem Herzen bewegen, dann erkennen wir, wie schön und herrlich der Weg der Unterordnung für eine geistlich gesinnte Frau sein darf.

 

So wie der Mann berufen ist, die fürsorgliche Liebe und sanftmütige Führung des Christus gegenüber der Gemeinde in seiner Beziehung zu seiner Ehefrau darzustellen und auszuleben, so ist die Frau berufen, die Hingabe und die gehorsame Unterordnung der Gemeinde unter Christus in ihrem Verhältnis zu ihrem Ehemann darzustellen und auszuleben.

 

Beide, Mann und Frau, können so mit ihrem Lebenswandel Christus verherrlichen und Seine Herrschaft, Sein Herr-Sein groß machen, indem sie ihre jeweils zugewiesene Rolle bewusst einnehmen und für sich annehmen. Die christliche Frau, die sich ihrem Mann unterordnet, ehrt damit ihren Herrn und Erlöser und macht Seine Autorität groß. Sie gibt vor den Mächten und Gewalten der Engelwelt, denen Gott durch die Gemeinde seine mannigfaltige Weisheit bekannt machen will (vgl. Eph 3,10), ein kräftiges und herrliches Zeugnis von der Kraft der Erlösung in Christus, die einst rebellische, ungehorsame Geschöpfe zu freiwilligem Gehorsam zur Ehre Gottes gebracht hat.

 

Gott hat der christlichen Frau die Rolle der Stille und Unterordnung übertragen, um in der Gemeinde Christus zu ehren und Seine Autorität zu verherrlichen, so wie Er aus demselben Grund dem Mann die Rolle des Hauptes anvertraut hat. Beide sollen leben zur Verherrlichung Gottes und Seines Christus – welch ein wunderbarer Weg! Welch eine kostbare Berufung für solche, die Er aus dem Schmutz der Sünde und aus dem Abgrund der Auflehnung gegen Gott errettet hat! Das gesegnete Zusammenleben des christlichen Mannes mit der christlichen Frau als Haupt und Gehilfin wird zu einem gelebten Sinnbild von Gottes Ratschluss in Christus mit der Gemeinde.

 

Diesen Grundsatz Gottes sollten alle gläubigen Frauen und Männer immer wieder überdenken und in ihren Herzen bewegen, dann werden sie Kraft empfangen, dieser gesetzlosen, gottlosen Welt freudig Gottes Liebe, Weisheit und Erlösermacht zu bezeugen, anstatt aus selbstsüchtigen Gründen diese Berufung zu verfehlen und Gott mit einem ungeistlichen Eheleben Unehre zu machen.

5. Schluss

Ich möchte zum Abschluss alle gläubigen Frauen und Mädchen ermutigen, ganz neu das Wort Gottes zu erforschen und im Herzen zu bewegen in dem, was es über Gottes Auftrag an sie sagt. Wir konnten hier ja nur einige wenige Andeutungen geben. Gott hat Euch einen kostbaren, wichtigen Auftrag gegeben, wie Ihr in dieser gottfeindlichen Welt Ihn verherrlichen und Ihm dienen könnt.

 

Es kostet Mut und Selbstverleugnung, sich angesichts des Drucks von seiten der Welt und der weltförmigen Christen heute noch zu diesem Auftrag, zu Gottes Berufung für die Frau zu stellen und sie auszuleben. Aber es liegt ein großer Segen darin, nicht nur für Euer persönliches Leben, sondern auch für Eure Männer und Kinder, für die Gemeinde, in die Gott Euch gestellt hat.


 

II. Der Dienst und das Zeugnis der Frau in der örtlichen Gemeinde

1. Einführung

Wenn wir uns jetzt mit der Stellung und dem Zeugnis der Frau in der Gemeinde Gottes beschäftigen, dann wollen wir uns vor Augen halten: Grundlage für dieses Thema ist die Schöpfungsordnung Gottes in bezug auf Mann und Frau, die wir im ersten Abschnitt dieser Schrift behandelt haben. Diese Schöpfungsordnung wird uns schon im Alten Testament geoffenbart, und diese Offenbarung wird im Neuen Testament ausdrücklich bestätigt und noch weitergeführt. Gott hebt in Christus seine Schöpfungsordnung nicht auf, sondern er bestätigt sie und leitet Seine Kinder an, ihr willig und bewusst zu folgen, zu Seiner Verherrlichung.

 

Wir wollen uns diese Grundlagen deshalb anfangs noch einmal vor Augen halten:

 

1. Der Mann ist nach Gottes Willen das Haupt (1Kor 11,3; Eph 5,23), d.h. derjenige, der die Autorität über seine Frau von Gott empfangen hat, der sie führt und zugleich beschützt und versorgt. Die Frau ist als seine Gehilfin oder Hilfe erschaffen worden, um ihn zu ergänzen und zu unterstützen.

 

2. Die Frau ist aus dem Mann und um des Mannes willen erschaffen worden, nicht umgekehrt (1Kor 11,8-9; 1Tim 2,13; Eph 5,32). Aus Eph 5,32 ersehen wir, dass diese Beziehung von Mann und Frau ein geistliches Abbild der Beziehung von Christus und der Gemeinde ist: der Mann ist ein Abbild des Christus, während die Frau ein Abbild der Gemeinde ist, die aus Christus und um seinetwillen erschaffen wurde.

 

3. Auch in der Gemeinschaft sind die Aufgaben von Mann und Frau unterschiedlich verteilt. Dem Mann obliegt in erster Linie die Arbeit und der Broterwerb für die Familie; die Frau hilft ihm dabei, hat aber normalerweise überwiegend Aufgaben in der Familie, im Haus; sie soll vor allem den Kindern Liebe, Geborgenheit und Versorgung schenken. Der Mann übt in der menschlichen Gemeinschaft die Autorität aus (als Ältester oder Vorsteher des Dorfes oder der Stadt, als Richter oder Kommandant, als König), während die Frau unter der Hauptschaft des Mannes ein sehr weites Feld hilfreicher Betätigung findet (Sprüche 31!).

 

4. Die von Gott verordnete Hauptschaft des Mannes hat das Gebot für die Frau zur Folge, sich der Autorität des Ehemannes unterzuordnen (1Kor 14,34; Eph 5,24; Kol 3,18; 1Tim 2,11; 1Pt 3,1). Diese Unterordnung soll um des Herrn willen erfolgen, in Anerkenntnis der Tatsache, dass Gott dem Mann die Position der Autorität gegeben hat, unabhängig von den Eigenschaften des jeweiligen Ehemannes (auch, wenn er ungläubig ist). Sie ist für die christlichen Frauen recht weitgehend und ernst geboten: „Wie nun die Gemeinde sich dem Christus unterordnet, so auch die Frauen ihren eigenen Männern in allem.“ (Eph 5,24). Die Grenze dieser Unterordnung sollten wir dort ziehen, wo der Mann die Frau zu offener Sünde und einem Handeln gegen Gottes Gebote zwingen will, so dass gilt: „Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen!“ (Apg 5,29).

 

Diese Schöpfungsordnung Gottes ist weise, vollkommen und gut. Dennoch wird sie gerade in der heutigen Zeit nicht nur von den Ungläubigen mit Füßen getreten, verachtet und verspottet. Auch gläubige Männer und Frauen driften heute zunehmend von den guten Schöpfungsordnungen Gottes ab; sie deuten sie für ihre Interessen um, wie es ihnen gefällt. Sie behaupten, die darauf bezüglichen Aussagen des Wortes Gottes seien zeitbedingt und bauten auf kulturellen Besonderheiten auf; sie würden heute nicht mehr gelten.

 

Die Wurzel dieser Entwicklung liegt letztlich darin begründet, dass Gottes geistliche Ordnungen dem Fleisch, der sündigen alten Natur des Gläubigen widerstreben; das Fleisch ist ja dem Gesetz Gottes nicht untertan und kann es auch nicht (Röm 8,7). Fleischliche Gläubige umgehen deshalb Gottes Ordnungen im Unglauben und Ungehorsam – und was sie ernten, ist innerer Unfrieden, Streit und Konflikte, geschädigte und sogar zerrüttete Ehen und Familien. Wir können als Gläubige Gottes Ordnungen nur ausleben in der Kraft des Geistes, wenn wir im Glauben festhalten, dass unser Fleisch samt den Leidenschaften und Begierden mit Christus gekreuzigt ist (Gal 5,24), wenn wir Selbstverleugnung und bewusste Gemeinschaft mit unserem auferstandenen Herrn üben.

 

Es ist klar, dass angesichts der Entwicklung der gottfeindlichen Welt zur Frauenemanzipation und vollen Gleichberechtigung der Frau die Gebote Gottes für gläubige Frauen heute eine große Herausforderung darstellen, bewusst dem eigenen Fleisch und der widergöttlichen Rebellion abzusagen und in der Kreuzesnachfolge Jesu Christi ihre von Gott gegebene Stellung einzunehmen und auszuleben. Aber auf diesem „altmodischen“, als „gesetzlich“ diffamierten Weg des Gehorsams liegt auch heute noch der reiche Segen und das kostbare Wohlgefallen Gottes.

 

Gottes große Wertschätzung für die bewusste, von innen, aus der Unterwerfung unter Gott selbst kommende Unterordnung der gottesfürchtigen Frau kommt so schön zum Ausdruck in dem Wort aus 1Pt 3,1-6:

 

Gleicherweise sollen auch die Frauen sich ihren eigenen Männern unterordnen, damit, wenn auch etliche dem Wort nicht glauben, sie durch den Wandel der Frauen ohne Wort gewonnen werden, wenn sie euren in Furcht reinen Wandel ansehen. Euer Schmuck soll nicht der äußerliche sein, Haarflechten und Anlegen von Goldgeschmeide oder Kleidung, sondern der verborgene Mensch des Herzens in dem unvergänglichen Schmuck eines sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr kostbar ist. Denn so haben sich einst auch die heiligen Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten und sich ihren Männern unterordneten, wie Sarah dem Abraham gehorchte und ihn ‚Herr’ nannte. Deren Töchter seid ihr geworden, wenn ihr Gutes tut und euch keinerlei Furcht einjagen lasst.

 

Ich kann deshalb unseren Schwestern nur Mut machen, diesen geistlichen Weg bewusst zu gehen, um der Ehre Gottes willen, aus Liebe zu ihrem Herrn und Heiland Jesus Christus. Um diese innere Ergebenheit in Gottes Willen, dieses stille Ruhen in Gottes Willen für uns geht es letztlich; diese kostbare Frucht des Geistes sucht Gott bei Euch (und auch bei uns Männern in der Herzensbeziehung zu Gott). Wenn wir im Glauben und in der Unterwerfung unter Gott wandeln, dann können wir uns auch Menschen unterordnen, können alle Eigensucht, Stolz und Selbstverwirklichung drangeben und ernten Frieden, Freude und die Nähe unseres Herrn von solchen Gehorsamswegen.

 

Ich möchte hier diesen Blick auf Gottes Schöpfungsordnung für die Frau abschließen und zu unserem eigentlichen Thema übergehen, der göttlichen Ordnung für die gläubige Frau in der Gemeinde Gottes. Dass wir uns noch einmal so ausführlich mit der Schöpfungsordnung beschäftigt haben, ist bewusst geschehen, denn wenn eine gläubige Frau diese grundlegenden Wahrheiten echt verstanden hat und auslebt, fällt ihr das Verständnis und das Ausleben der Gemeindeordnungen für die Frauen nicht mehr schwer.

2.  Die Berufung und Aufgabe der gläubigen Frau in der Gemeinde Gottes

a) Die Stellung der Frau vor Gott in Christus

Wenn ein Mensch aus der Finsternis der Gottferne, aus seiner sündigen Rebellion gegen Gott durch Gottes Gnade herausgerettet wird, wenn er zu Buße, zum Glauben an den Herrn Jesus Christus und zur Wiedergeburt geführt wird, dann ist er von nun an eine neue Schöpfung in Christus. Aus einem in Sünden toten, gottfeindlichen Geschöpf ist ein Kind Gottes geworden, ein Erbe des ewigen Lebens. In Christus, durch ihn hat jedes Kind Gottes eine neue, geistliche Natur empfangen und ist in eine wunderbare Stellung vor Gott versetzt worden – in die Stellung der Sohnschaft. An allen diesen wunderbaren geistlichen Segnungen haben Mann und Frau in völlig gleicher Weise Anteil. Überhaupt alle menschlichen Unterschiede sind in Christus aufgehoben, was die Stellung vor Gott angeht. Das wird uns klar in Gal 3,26-28 gesagt:

 

...denn ihr alle seid Söhne Gottes durch den Glauben, in Christus Jesus; denn ihr alle, die ihr in Christus hinein getauft seid, ihr habt Christus angezogen. Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Knecht noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus.

 

Für alle, die in Christus sind, ob Mann oder Frau, hat der Sohn Gottes durch Sein vollkommenes Sühnopfer dasselbe Heil gewirkt; ihnen allen ist durch das Blut Jesu Christi der Zugang zum himmlischen Heiligtum geöffnet (vgl. Hebr 10,19-22; Hebr 4,16); sie alle haben als lebendige Steine im geistlichen Tempel Gottes die Berufung zum heiligen Priestertum vor Gott empfangen (vgl. 1Pt 2,4-5) und dürfen Gott anbeten im Geist und in der Wahrheit. Sie alle sind Glieder an dem einen Leib des Christus (vgl. 1Kor 12,13).

b) Die Berufung und der Dienst der Frau in der Gemeinde

So klar die Bibel diese wichtige Wahrheit über die Gleichwertigkeit von Mann und Frau vor Gott lehrt, so klar lehrt sie aber auch, dass Mann und Frau in ihrem geistlichen Leben hier auf der Erde und im Leben der Gemeinde eine unterschiedliche Stellung einnehmen und Gott auf unterschiedliche Weise dienen. Gottes gute und weise Schöpfungsordnung ist eben in der Gemeinde nicht aufgehoben, sondern soll in der Kraft des Geistes erst richtig verwirklicht werden, solange die Gemeinde das Zeugnis Gottes auf der Erde ist.

 

Obwohl es also in Christus weder Mann noch Frau gibt, was die Stellung vor Gott angeht, betont Gott in Seinem Wort, dass der Mann in der christlichen Ehe das Haupt ist und die Frau sich ihm unterordnen soll. Gottes Schöpfungsordnung hat Gültigkeit auch in dem neuen Leben, das Gott uns gegeben hat.

 

Genauso ist es auch in der geistlichen Ordnung der Gemeinde. Gott hat dem Mann die Führerschaft in geistlichen Dingen anvertraut; die gläubigen Männer sind es, die nach Gottes Gebot die Leitung, die Lehre und Wortverkündigung in der Gemeinde ausüben sollen. Der Mann ist das Haupt der Frau (1Kor 11,3) – diese Aussage bezieht sich nicht nur auf die persönliche Beziehung in der Ehe, sondern auch auf die Stellung in der Gemeinde, wie die Bibelstellen zeigen werden, die wir nun betrachten wollen.

 

Zunächst die grundlegende Aussage in 1Tim 2,11-15 – eine Aussage, die unter göttlicher Inspiration niedergeschrieben wurde, damit wir wissen, „wie man wandeln soll im Haus Gottes, welches die Gemeinde des lebendigen Gottes ist, der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit“ (1Tim 3,15):

 

Eine Frau soll in der Stille lernen, in aller Unterordnung. Aber ich gestatte einer Frau nicht, zu lehren, auch nicht, dass sie über den Mann herrscht, sondern sie soll sich still verhalten. Denn Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva. Und Adam wurde nicht verführt, die Frau aber wurde verführt und geriet in Übertretung; sie soll aber [davor] bewahrt werden durch das Kindergebären, wenn sie bleiben im Glauben und in der Liebe und in der Heiligung samt der Zucht.

 

Paulus lehrte als bevollmächtigter Gesandter (= Apostel) Jesu Christi in allen Gemeinden die Ordnungen Gottes, die Gebote, die das Haupt der Gemeinde für das Leben der Gemeinde gegeben hatte (vgl. 1Kor 14,37). Er bekräftigt hier noch einmal, was sich aus allen Aussagen im NT über die Dienste in der Gemeinde ergibt: Alle Dienste der Leiterschaft, der Lehre und Verkündigung des Wortes Gottes in der Gemeinde sind nach Gottes ausdrücklichem Willen ausschließlich Männern vorbehalten.

 

Wir sehen diesen göttlichen Grundsatz schon im Verhalten des Herrn Jesus Christus in Israel: So sehr der Herr im Gegensatz zu den Juden der damaligen Zeit auch Frauen ernstnahm, mit ihnen über das Heil redete und sie in Seine Nachfolge berief – als Apostel und Verkündiger des Evangeliums erwählte Er sich ausschließlich Männer. Denselben Grundsatz finden wir auch im Volk des Alten Bundes. Als Könige, Oberste und Älteste konnten nur Männer dienen, und auch der Priesterdienst, der ja stellvertretend für das ganze Volk Gottes öffentlich ausgeführt wurde, war Männern vorbehalten. Als Deborah einmal Israel richten musste, war das ein zeichenhaftes Gericht Gottes über die geistliche Kraftlosigkeit und das Versagen der Männer zur damaligen Zeit – es war eine klare Ausnahme, wie auch die vereinzelten Prophetinnen, von denen wir im Alten Bund hören.

 

In der Gemeinde gilt, dass der Dienst der Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer, die dem ganzen Leib dienen sollen, ausschließlich Männern vorbehalten war (und das gilt bei den drei noch bestehenden Diensten Evangelisten, Hirten und Lehrer auch heute – vgl. Eph 4,11-12). Ebenso ist der Dienst der Aufseher oder Ältesten bzw. Vorsteher, denen die Leitung der Gemeinde anvertraut ist, ausschließlich Männern vorbehalten (vgl. 1Tim 3,1-7; Tit 1,5-9).

 

Dieser Grundsatz, der auf die von Gott verordnete Hauptschaft des Mannes zurückgeht, wird in 1Timotheus 2 bestätigt und noch einmal konkret als Verbot für die gläubigen Frauen ausgesprochen, über den Mann in der Gemeinde Autorität auszuüben oder zu lehren. Diese bestimmte Aussage zeigt, dass es schon damals Frauen gab, die sich über Gottes Ordnungen hinwegsetzten und in der Gemeinde Einfluss nehmen, lehren und verkündigen wollten. Dem tritt Paulus im Auftrag Gottes bestimmt und klar entgegen.

 

Es ist wichtig, uns hier wie in den anderen wichtigen Stellen die Begründung des Geistes Gottes anzusehen. Gott begründet Sein Gebot nicht mit kulturellen, auf die damalige Zeit begrenzten Besonderheiten. Er begründet es mit seiner Schöpfungsordnung, die Adam zum Oberhaupt über Eva gesetzt hat. Auch sonst finden wir durchgängig, dass Paulus unter der Leitung des Geistes Gottes die Unterordnung der Frau in der Gemeinde mit der Schöpfungsordnung und überzeitlichen göttlichen Ordnungen untermauert und nicht etwa als eine kulturell bedingte Besonderheit. Hier verfallen viele moderne Ausleger in eine Verdrehung der Schrift und in gefährliche Verführung!

 

Was bedeutet dieses Gebot der Schrift für uns heute konkret? In bezug auf Leiterschaft bedeutet es, dass es ein Verstoß gegen Gottes Ordnung wäre, wenn in irgendeinem Bereich des Gemeindelebens, sei es auch in einem Hauskreis oder Gebetskreis oder einer evangelistischen Einsatzgruppe, eine Frau die geistliche Leitung hat – es sei denn, die Beteiligten und Angesprochenen wären ausschließlich Frauen und Kinder. Für alle Bereiche des Gemeindelebens sollte ein dafür berufener Mann die geistliche Leitung und Oberverantwortung haben. Insbesondere dürfen Frauen nicht leiten, wenn sich Männer in der Gruppe befinden.

 

Was die Lehre angeht, so sollte eine Frau in der Gemeinde nicht die Schrift lehren, d.h. autoritativ auslegen. Sie kann und soll in der Gemeinde nicht das Wort Gottes verkündigen; das ist Aufgabe der Brüder. Dagegen ist es eine biblische Aufgabe für geistlich gereifte Frauen, jüngeren Frauen lebenspraktische Belehrung zu geben (vgl. Tit 2,4). Auch eine geistliche Unterweisung von Kindern, die ja Mann und Frau gemeinsam untergeordnet sind, ist sinnvoll und durch dieses Verbot nicht berührt. Schließlich zeigt uns 1Korinther 11, dass Schwestern in einem dafür geeigneten Rahmen, etwa in Hauskreisen oder Gebetskreisen, weissagen können, d.h. reden zur Erbauung, Ermahnung und Tröstung (vgl. 1Kor 14,3). Aber der Dienst am Wort in der Gemeinde ist den Brüdern vorbehalten – selbst das Stellen von Fragen in der Gemeindeversammlung wird von der Schrift nicht gestattet (1Kor 14,35).

 

Doch dieses Wort hat uns noch mehr über Gottes Willen für die gläubige Frau zu sagen. Zuallererst geht es Gott um die Herzenshaltung der gläubigen Frau. Und hier lesen wir in V. 11: „Eine Frau soll in der Stille lernen, in aller Unterordnung“. Was bedeutet das? Betrachten wir zunächst das Wort „in der Stille“. Es bedeutet zunächst „Stillschweigen“, aber auch „Zurückhaltung, Zurückgezogenheit“. Das Wort „lernen“ ist eng verwandt mit dem Begriff „Jünger“, der ja auch „Lernender“ bedeuten kann.

 

So sagt Gottes Wort uns hier, dass die Herzenshaltung der Frau in ihrer Jüngerschaft und ihrem geistlichen Lernen von stiller Zurückhaltung geprägt sein soll (vgl. 1Pt 3,4!), und zwar in völliger, auf alle Gebiete sich erstreckender Unterordnung. D.h. sie sollte die Autorität des Christus und die von Christus eingesetzte Autorität des Mannes in der Gemeinde von Herzen, nicht nur äußerlich-gezwungen, achten und einhalten, indem sie nicht über die Grenzen der ihr gebotenen Zurückhaltung hinausgeht, um Einfluss auf die Gemeinde zu nehmen.

 

In V. 14-15 finden wir eine Warnung und eine Verheißung. Frauen, die aus der Zurückgezogenheit und Unterordnung heraustreten, um die Stelle des Mannes einzunehmen, öffnen sich derselben Verführung des Satans wie einst Eva. Eva geriet auch deshalb in Sünde, weil sie sich auf die Verführung der Schlange einließ und unabhängig von ihrem Haupt, von Adam, handelte. Sie nahm Adams Platz ein, statt sich ihm unterzuordnen. Vor dieser Gefahr der Sünde, so verstehe ich Vers 15 mit der revidierten Schlachterbibel, wird die Frau bewahrt, wenn sie bewusst den ihr von Gott zugeteilten Wirkungskreis der Familie und der Kindererziehung annimmt, anstatt nach einer führenden Rolle in der Gemeinde zu streben (vgl. auch 1Tim 5,11-15).

c) Das weite Feld des Dienstes für die Frau in der Gemeinde

Wenn Gottes Wort hier die Grenzen des Wirkens der Frauen in der Gemeinde deutlich aufzeigt, so dürfen wir dies nicht so missverstehen, als sei den Frauen nach Gottes Willen gar kein Spielraum zum Wirken und Dienen für den Herrn gegeben oder als sei Gott nur der Dienst der Brüder wichtig. Innerhalb der klaren von der Schrift gebotenen Grenzen findet eine gottesfürchtige Frau ein sehr weites Feld von Möglichkeiten, gemäß ihren Gnadengaben dem Herrn in der Gemeinde zu dienen. Dieser schriftgemäße Dienst der Frau ist dem Herrn wertvoll und wird von Ihm anerkannt, wie wir u.a. an den inspirierten Grüßen des Paulus am Ende des Römerbriefes sehen können (vgl. Röm 16,1-16). Wir wollen einige Dienstfelder für gläubige Frauen aufzeigen:

 

1. Die Erziehung der Kinder: Die Unterweisung und Prägung der eigenen Kinder für den Herrn ist eine der kostbarsten und wichtigsten Aufgaben für verheiratete Frauen, ein Dienst, der oft unterschätzt wird und schon reiche Frucht im Reich Gottes getragen hat. Wie viel Anteil und damit Lohn der Herr einmal den Müttern etwa von Whitefield oder Spurgeon zumessen wird, das wird erst der Tag Jesu Christi zeigen – aber sie werden gewiss einen beachtlichen Anteil empfangen. Die Familie ist die grundlegende Zelle der Gemeinde. Aufbauarbeit im Verborgenen in der Familie stärkt und erbaut die Gemeinde!

 

2. Ein gastfreies, gottesfürchtiges Haus: Gläubige Frauen können durch Offenheit und bezeugte Liebe an anderen viele zum Herrn führen – etwa Nachbarskinder oder Frauen aus dem Bekanntenkreis.

 

3. Gute Werke und das Zeugnis des Evangeliums unter Ungläubigen: Praktische Hilfe, erwiesene Liebe und Freundlichkeit im Alltag hat schon manches Herz für das Evangelium aufgeschlossen. Hier sind in unserer Gesellschaft viele Felder für christliche Frauen offen, etwa Krankenhausbesuche, Altenbesuche, Hilfe für Menschen in Not.

 

4. Persönliche Evangelisation und Teilnahme an evangelistischen Aktivitäten der Gemeinde: Persönliche Evangelisation – einer der wirksamsten Wege, um Unerrettete zu erreichen, ist ein wichtiges Dienstfeld für Frauen – besonders unter anderen Frauen, mit denen sie durch Nachbarschaft, Kinder, Einkaufen usw. oft ganz natürliche Kontakte haben. Das Einladen zu Evangelisationsveranstaltungen ist ein weiterer Weg, ebenso z.B. evangelistische Choreinsätze in Krankenhäusern und Altenheimen sowie Evangelisation unter Kindern.

 

5. Barmherzigkeit, Hilfe und Trost für Gläubige: Der persönliche Zuspruch für Gläubige, Rat und Hilfe, geistliche Ermunterung für Bedrückte, Fürsorge für ältere Geschwister – wie viel Gutes kann hier gewirkt werden, unauffällige, aber sehr wirksame Beiträge zur Erbauung einer Gemeinde!

 

6. Praktische Diakonie: Das Gemeindeleben wird auch durch ganz praktische Mithilfe gefördert, die oft im Verborgenen geschieht, die aber der Herr sieht. Dazu kann der Putzdienst gehören, das Kochen und die Mithilfe bei Veranstaltungen der Gemeinde, der Kassettendienst, vielleicht auch Sekretariatsarbeiten o.ä.

 

7. Gebet und Fürbitte: Hier liegt ein sehr bedeutendes und weites Feld für gläubige Frauen. In der persönlichen Anbetung nimmt sie teil an der priesterlichen Berufung der Gemeinde. In der Fürbitte kann sie mitkämpfen für das Evangelium (vgl. Phil 4,3), kann eintreten für die Gemeinde und ihre dienenden Brüder, für Missionare und Werke, für ferne Länder und die Bedürfnisse der Gläubigen weltweit.

 

8. Kinderarbeit in der Gemeinde: Auch dieser Dienst der Frau kann sehr segensreiche Früchte bringen. Welch ein Vorrecht, den Samen des Wortes in junge Kinderherzen ausstreuen zu dürfen, den Kindern den Herrn Jesus lieb zu machen!

 

9. Unterstützung für das Werk des Herrn: Gläubige Frauen können auf vielerlei Weise das Werk des Herrn, insbesondere die Mission, unterstützen, sei es durch Gaben, oder indem sie ihre Zeit und Fähigkeit für Hilfeleistungen zur Verfügung stellt, die den berufenen Dienern des Herrn den Rücken freihalten für ihre Hauptarbeit. Solche Hilfe ist vielfältig auf dem Missionsfeld nötig, kann aber auch von der Heimatgemeinde aus geleistet werden.

 

In all diesen Bereichen können Frauen für den Herrn wirken und zu Seiner Verherrlichung dienen. Manche Bereiche sind mehr den verheirateten Frauen vorbehalten; andererseits haben ledige Frauen oft mehr Zeit und Möglichkeiten zum aktiven Dienst in bestimmten Bereichen und leisten unentbehrliche Beiträge zum Wirken einer Gemeinde für den Herrn. Jeder Frau, ob jung oder älter, ob ledig oder verheiratet, steht die wunderbare Möglichkeit offen, ihr Leben dem Dienst für Christus zu weihen und einmal das Zeugnis zu hören, das Gott in seinem Wort einer Schwester aus dem 1. Jahrhundert gibt: „Grüßt die geliebte Persis, die viel gearbeitet hat im Herrn“ (Röm 16,12).

3.  Die göttlichen Ordnungen für das Verhalten der Frau in der Gemeinde

a)  Die geistlichen Grundlagen für die Ordnungen des Schweigens und der Kopfbedeckung

Wir kommen nun zu zwei göttlichen Verordnungen für die Frauen, durch die sie in der Gemeinde zeugnishaft ihre Unterordnung unter den Mann und damit auch unter Christus und Seine Ordnung zeigen sollen: Das Schweigen in den Gemeindeversammlungen und das Tragen einer Kopfbedeckung. Beide göttlichen Gebote sind klar und ausdrücklich in Gottes Wort bezeugt. Im Anschluss an das Schweigegebot hat der Heilige Geist Paulus geleitet, im Vorauswissen um die endzeitliche Rebellion gegen dieses Gebot die Worte niederzuschreiben: „Wenn jemand glaubt, ein Prophet zu sein oder geistlich, der erkenne, dass die Dinge, die ich euch schreibe, Gebote des Herrn sind“ (1Kor 14,37). Beide Gebote werden nicht mit zeitbedingten Sitten begründet, sondern mit Gottes heiligen Offenbarungen und Ordnungen (vgl. 1Kor 14,34; 1Kor 11,8-9).

 

Diese beiden göttlichen Verordnungen wurden über 18 Jahrhunderte hinweg von fast allen gläubigen Frauen und auch im Rahmen der namenschristlichen Kirche eingehalten – von Irrströmungen und falschen Prophetinnen abgesehen. Aber im 20. Jahrhundert, angesichts der erdrutschartig sich ausbreitenden Bewegung zur „Gleichberechtigung der Frau“ in der gottfeindlichen Welt, werden diese Ordnungen immer offener angegriffen und unterhöhlt. Im evangelischen Namenschristentum sind sie kaum noch zu finden; schlimmer aber ist die Tatsache, dass immer mehr gläubige Christen, die sich als „bibeltreu“ bezeichnen, diese göttlichen Gebote auflösen und behaupten, sie seien nicht mehr zeitgemäß und wären nur kulturell bedingt. Andere gehen weiter und verleumden den Apostel Paulus als „frauenfeindlich“ oder behaupten, die entsprechenden Abschnitte seien nachträglich in die Schrift hineingeschmuggelt worden.

 

Diese offene Ablehnung der inspirierten Aussagen der Schrift zur Frauenfrage geht Hand in Hand mit der raschen Verwirklichung der unbiblischen „Gleichberechtigung“ auch in evangelikal-freikirchlichen Kreisen: Wie selbstverständlich werden Frauen in Gemeinde- und Kirchenvorstände gewählt, dienen als Pastorinnen und Leiterinnen, verkündigen öffentlich das Evangelium oder repräsentieren ganze Organisationen in christlichen Gremien. Hier spielten Sekten wie die Adventisten und Irrströmungen wie die Pfingstbewegung mit ihren falschen Prophetinnen, Apostellinnen, Pastorinnen und Leiterinnen eine üble Vorreiterrolle, aber inzwischen ist auch die pietistische Gemeinschaftsbewegung soweit, die Beteiligung von Frauen an der Gemeinschaftsleitung und dem Predigtdienst ausdrücklich zu befürworten; für die Freikirchen gilt Ähnliches.

 

Was geht hier vor sich? Wie läßt sich diese massive Gegnerschaft gegen klare Gebote der Schrift erklären? Um was geht es eigentlich geistlich? Diese Frage wollen wir versuchen zu beantworten, bevor wir zur Auslegung der entsprechenden Schriftstellen kommen. Uns Gläubigen, die wir dem Wort Gottes noch treu bleiben wollen, muß klar bewusst sein, worum es letztlich in diesen geistlichen Kämpfen um die Frauenfrage geht. Dazu ist es nötig, dass wir versuchen, den tieferen Sinn des Schweigegebots für die Frau in der Gemeinde und des Tragens einer Kopfbedeckung zu erkennen. Dafür ist es aus meiner Sicht entscheidend, dass wir die Offenbarung von Eph 5,22-33 noch einmal bewusst betrachten. Hier liegt nach meiner Überzeugung der Schlüssel zum geistlichen Verständnis der Verordnungen, die uns beschäftigen.

 

Die Aussage der Schrift in Eph 5,32 lehrt uns, dass es in der göttlichen Schöpfungsordnung, im Verhältnis zwischen Mann und Frau nach Gottes Plan ein Geheimnis gibt, ein großes Geheimnis. Paulus offenbart uns dieses Geheimnis ein stückweit, indem er zeigt, dass das Verhältnis von Adam zu Eva etwas widerspiegelt von dem Verhältnis von Christus und Seiner Gemeinde. Dass Eva aus Adam erschaffen wurde, dass dazu Adam in tiefen Schlaf fallen musste und seine Seite geöffnet werden musste, damit Gott daraus die Eva formen konnte, die dann „von seinem Fleisch und von seinem Gebein“ war – das war in den Gedanken Gottes ein Vorbild und Abbild der Beziehung von Christus und seiner Gemeinde, die durch den Tod Christi entstand und Sein Leib ist.

 

So ist auch die Unterordnung der Frau unter den Mann ein von Gott gewolltes Abbild der Unterordnung der Gemeinde unter Christus, wie Eph 5,22-23 bezeugt:

 

Ihr Frauen, ordnet euch euren eigenen Männern unter als dem Herrn; denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist; und er ist der Retter des Leibes. Wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so auch die Frauen ihren eigenen Männern in allem.

 

So können wir nun sagen: Wenn die Frau ihre Unterordnung unter den Mann zeichenhaft bezeugt durch ihr Schweigen in den Gemeindeversammlungen und durch ihre Kopfbedeckung, dann legt sie persönlich und auch die Gemeinde, die diese Dinge bewusst praktiziert, damit zugleich ein Zeugnis ab vor Gott und den Engeln wie auch vor den Menschen, dass die Gemeinde sich dem Christus unterordnet und Seine Autorität respektiert, dass sie still auf Sein Wort hören will und Seine Hauptschaft über die Gemeinde anerkennt.

 

Wenn aber christliche Frauen das Schweigen brechen und die Kopfbedeckung ablegen, so bezeugen sie und die Gemeinden, in denen das geduldet wird, dass sie als Gemeinde die Autorität des Christus und Seine Hauptschaft über ihnen nicht anerkennen wollen. Eine solche Weigerung ist dann nicht nur ein direkter Ungehorsam gegen klare Gebote Gottes, sondern darüber hinaus noch eine zeichenhafte Bezeugung der Rebellion gegen Christus: „Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche!“ (vgl. Lk 19,14).

 

Dieser geistliche Zusammenhang macht deutlich: Es geht bei diesen Fragen nicht um untergeordnete Nebenpunkte, über die man verschiedener Ansicht sein könnte. Es geht vielmehr um sehr wichtige Fragen, ja, um das geistliche Überleben von bibeltreuen Gemeinden inmitten der endzeitlichen Verführung zum Abfall. Denn eine Gemeinde, die bewusst und willentlich ein klares Gebot der Schrift beiseitesetzt und bricht, kann nicht erwarten, vom Herrn einmal das Zeugnis zu hören: „Du hast mein Wort bewahrt und meinen Namen nicht verleugnet“ (Offb 3,8). Eine Gemeinde, die durch das entblößte Haupt ihrer Frauen demonstriert, dass sie das Wort des Christus nicht befolgen will, kann nicht mit dem vollen Segen der Gegenwart des Herrn in ihrer Mitte rechnen und hat womöglich keine ausreichende Abwehrkraft gegen die endzeitliche Verführungswelle.

 

Wenn wir aus all den inspirierten Anweisungen in Gottes Wort nur eine bewusst auflösen und ihr ungehorsam sind, ziehen wir uns ein ernstes Gericht Gottes zu und geraten in Gefahr, den immer stärker werdenden endzeitlichen Irrtümern zu verfallen (vgl. 1Pt 4,17; 2Th 2,9-12). Das macht diese Fragen so wichtig – auch für die gläubigen Männer, die sich um das Zeugnis der Frauen in der Gemeinde genauso kümmern müssen wie die Frauen selbst! Vor diesem geistlichen Hintergrund wollen wir jetzt die umstrittenen Bibelstellen näher betrachten und sehen, was sie für uns bedeuten.

b) Das Schweigen der Frau in den Gemeindeversammlungen

Wir wollen zunächst den Text von 1Kor 14,26-38 untersuchen:

 

26 Wie ist es nun, ihr Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder von euch etwas: einen Psalm, eine Lehre, eine Sprachenrede, eine Offenbarung, eine Auslegung; lasst alles zur Erbauung geschehen! (...) 29 Propheten aber sollen zwei oder drei reden, und die anderen sollen es beurteilen. 30 Wenn aber einem anderen, der dasitzt, eine Offenbarung zuteil wird, so soll der erste schweigen. 31 Denn ihr könnt alle einer nach dem anderen weissagen, damit alle lernen und alle ermahnt werden. 32 Und die Geister der Propheten sind den Propheten untertan. 33 Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens, wie in allen Gemeinden der Heiligen.

34 Eure Frauen sollen in den Gemeindeversammlungen schweigen; denn es ist ihnen nicht gestattet, zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt. 35 Wenn sie aber etwas lernen wollen, so sollen sie daheim ihre Männer fragen; denn es ist für Frauen schändlich, in der Gemeindeversammlung zu reden.

36 Oder ist von euch das Wort Gottes ausgegangen? oder ist es zu euch allein gekommen? 37 Wenn jemand glaubt, ein Prophet zu sein oder geistlich, der erkenne, dass die Dinge, die ich euch schreibe, Gebote des Herrn sind. 38 Wenn es aber jemand missachten will, der missachte es!

 

Der Apostel Paulus nimmt im 1. Korintherbrief verschiedene Verstöße der Korinther gegen göttliche Gemeindeordnungen zum Anlass, diese Ordnungen zu bekräftigen und zu lehren. Diese Belehrungen sind durch Gottes Willen für alle Gemeinden gültig (wie auch die ganze neutestamentliche Offenbarung); das bekräftigt auch der Zusatz am Anfang des Briefes: „...samt allen, die den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen an jedem Ort, sowohl bei ihnen als auch bei uns“ (1Kor 1,2); das zeigt auch unser Vers 37.

 

Zu diesen Verstößen gegen Gottes Ordnungen zählte offenkundig auch, dass Frauen in den Gemeindeversammlungen das Wort ergriffen; manche stellten wohl auch öffentlich Fragen. Die Korinther hatten offensichtlich Paulus gefragt, wie sie sich zu verhalten hätten, und Paulus antwortet ihnen in apostolischer Vollmacht. Schon vorher hat er Fragen der Ordnung in den Gemeindezusammenkünften behandelt, wie V. 26 zeigt. Es ging darum, dass die Männer, die in der Versammlung redeten und mit dem dienten, was Gott ihnen gegeben hatte, dies in gegenseitiger Rücksichtnahme und geistgewirkter Ordnung tun sollten.

 

In V. 34 zeigt Paulus ganz klar, dass die Frauen im Gegensatz zu den Männern in den Versammlungen (Gemeindeversammlungen) schweigen sollten. (Unter „Gemeindeversammlungen“ verstehen wir die Anlässe, wo die gesamte Gemeinde an einem Ort vor Gott zusammenkommt, s.u.). Weil Gott die Verdrehungsversuche späterer Ausleger voraussah, erklärt Er in Seinem Wort noch einmal deutlich, dass Er mit „Schweigen“ meint, dass es ihnen nicht gestattet ist zu reden – d.h. sich in den Gemeindeversammlungen irgendwie vernehmbar zu äußern.

 

Manche Ausleger haben versucht, diese Aussage zu entkräften, indem sie behaupteten, das hier verwendete griechische Wort „lalein“ bedeute nur „plappern“, und das Verbot beziehe sich auf ein Dazwischenschwätzen von Frauen in der Versammlung. Dem steht jedoch der gesamte neutestamentliche Gebrauch des Wortes entgegen; es wird überall ganz normal vom „Reden“, oft vom geistlichen Reden gebraucht, u.a. von Gott (Joh 9,29), von dem Herrn Jesus (Mt 9,18 u.v.a.), von dem Heiligen Geist (Mt 10,20), von den Aposteln (Apg 4,31), von Paulus (Apg 18,9).

 

So gibt es nur eine ehrliche Auslegung dieses Gebots: die Frauen sollen in den Gemeindeversammlungen vollständig still sein und sich nicht äußern. Das wird noch durch V. 35 bekräftigt, wo auch das öffentliche Fragen in den Versammlungen untersagt wird und betont wird, dass es für Frauen schändlich und entehrend ist, in der Gemeindeversammlung zu reden. Wir finden auch eine geistliche Begründung für das Schweigegebot, und zwar im Hinweis auf die alttestamentliche Gottesoffenbarung, die bereits die Unterordnung der Frau unter den Mann festlegte (eine offensichtliche Anspielung auf 1Mo 2,18 und 3,16).

 

Manche Ausleger bestreiten die absolute Gültigkeit des Schweigegebots mit dem Hinweis auf 1Korinther 11, wo doch den Frauen das Beten und Weissagen gestattet worden sei. Darauf ist zu entgegnen, dass sich 1Korinther 11 nicht ausdrücklich auf die Gemeindeversammlung bezieht, sondern einen viel weiteren Bereich der Gemeinschaft unter Christen im Blickfeld hat, also auch Zusammenkünfte hin und her in den Häusern, Gebetstreffen usw.

 

In 1Korinther 11 wird den Frauen nicht das Beten und Weissagen in den Versammlungen geboten; es wird lediglich erwähnt, dass Frauen dies vor anderen Christen tun. In 1Korinther 14 wird jedoch eindeutig die Gemeindeversammlung behandelt und ein klares, mehrfach bestärktes Verbot ausgesprochen. Eine gottesfürchtige Auslegung der Schrift darf nicht eine eindeutige, so ernst formulierte Aussage des Wortes Gottes dadurch entkräften, dass man eine andere Stelle gegen sie ausspielt, die offenkundig einen anderen Bezug hat.

 

Wir müssen bei unserer Auslegung immer berücksichtigen, dass alle Schrift von Gott durch Seinen Geist eingegeben ist (2Tim 3,16). Gottes Geist widerspricht sich nicht. Es ist unsere Aufgabe, den Sinn der inspirierten Aussagen unter der Leitung des Geistes zu ergründen, ohne ihnen dabei Gewalt anzutun oder sie gar zu verdrehen, was nur Gericht über uns bringen kann (vgl. Jer 23,36).

 

Wenn wir 1Korinther 14 und 1Korinther 11 in Übereinstimmung bringen wollen, müssen wir sagen: Das Schweigegebot ist absolut und betrifft eindeutig die Gemeindeversammlungen. Eine Gemeinde, die diese so klare und ernste Anweisung der Schrift missachtet und ihre Frauen in den Versammlungen reden läßt, wird dies einmal vor dem Herrn Jesus Christus verantworten müssen. Umgekehrt, wenn wir die Möglichkeit des Betens und Weissagens auf Zusammenkünfte von Christen in den Häusern zu Gebet und Erbauung beziehen, werden wir den Aussagen der Stelle selbst ebenso gerecht wie dem Gesamtzeugnis der Schrift (vgl. auch Apg 21,9, wo die weissagenden Töchter des Philippus nur im Zusammenhang mit seinem Haus erwähnt werden).

 

Wir möchten dazu anregen, dass Schwestern wie Brüder im Licht des Geheimnisses von Epheser 5 noch einmal bewusst darüber nachdenken, welchen geistlichen Sinn das Schweigegebot für die Frauen hat. Wenn die Frau ein Abbild der Gemeinde in ihrer Beziehung zu Christus ist, dann bringt sie mit dem Schweigen in der Gemeindeversammlung die rechte, gottgewollte Herzenshaltung der Gemeinde zum Ausdruck, die um ihren Herrn versammelt ist, um Ihn zu ehren und Sein Wort zu hören. Sie zeigt damit zeichenhaft, dass in der Gemeinde allein das Wort des Herrn Geltung hat und die Gemeinde in der Stille und aufmerksam auf Ihn hört, so wie einst Samuel sagen sollte: „Rede, HERR, denn dein Knecht hört“ (1. Sam 3,9), und so wie einst Maria zu den Füßen ihres Herrn saß, um Ihm zuzuhören (vgl. Lk 10,39).

 

Die Frau ehrt und verherrlicht die Autorität des Christus über ihrem eigenen Leben und über der Gemeinde, indem sie bewusst und willig auf das Reden verzichtet. Sie ehrt und achtet damit auch die geistliche Ordnung Gottes in Seinem Haus, die festlegt, dass der Mann als Gottes Abbild und Ehre (1Kor 11,7) das Wort Gottes verkünden und stellvertretend für die Gemeinde beten soll, während die Frau, die die Ehre des Mannes darstellt, sich zurückhalten und auf das Reden verzichten soll.

 

Wir wollen hier noch die Frage des Gebets in den Gemeindeversammlungen behandeln. Nach unserer Überzeugung ist das Gebet in der Versammlung ebenfalls vom Schweigegebot in 1. Korinther 14 betroffen. Dort wird nicht nur gesagt, dass der Frau nicht gestattet wird, zu reden, sondern auch dass sie schweigen soll. Der Geist Gottes hätte dieses Wort sicherlich nicht gewählt, wenn Er die hörbare Äußerung des Gebets in der Versammlung für die Frauen zugelassen hätte.

 

Dazu kommt, dass das Gebet in der Gemeindeversammlung nach 1Kor 14,16 ein gemeinschaftliches Gebet im Namen der ganzen Gemeinde sein sollte, zu dem die anderen das Amen sagen sollen. Eine Frau, die in diesem Rahmen öffentlich beten würde, würde sich zur Sprecherin und Führerin der ganzen Gemeinde machen, und das stimmt mit Gottes Anweisungen nicht überein. In den Gemeindeversammlungen sollten deshalb nur die Männer als Sprecher für die ganze Gemeinde beten, und die Frauen beten innerlich mit. Dieser Grundsatz wird auch durch 1Tim 2,8 bestätigt, wonach die Männer an jedem Ort beten sollen. In persönlichen Gebetszusammenkünften oder erbaulichen Zusammenkünften zu Hause können auch die Frauen laut beten, wenn sie den Kopf bedecken.

 

Was den Gesang angeht, so wird in der Schrift dazu keine Aussage gemacht; doch sind sich die allermeisten Ausleger der Schrift mit fast allen bibeltreuen Gemeinden einig, dass hier das Schweigegebot keine Anwendung findet. Der Gegensatz zu „schweigen“ ist „reden“. Wenn die Frauen bei einem von einem Bruder vorgeschlagenen Lied mitsingen, machen sie keine eigene Äußerung, die ihre Unterordnung durchbrechen würde; sie singen zusammen mit den Männern einen vorgegebenen Text.

 

Schließlich wäre noch zu erörtern, was eigentlich Gemeindeversammlungen im Sinn von 1. Korinther 14 sind. Dies muß im einzelnen durch die örtliche Ältestenschaft verbindlich festgelegt werden; aber es ist offensichtlich, dass damit allgemeine, für alle Glieder der örtlichen Gemeinde vorgesehene Zusammenkünfte zur Wortverkündigung, zum Brotbrechen und Gemeindegebet gemeint sind, also in der Praxis die Sonntagsversammlungen sowie die Bibel- und Gebetsstunden einer Gemeinde. So drückt sich Paulus auch im 1. Korintherbrief aus, wenn er z.B. in 1Kor 11,17 sagt: „wenn ihr in der Gemeinde (od. Gemeindeversammlung) zusammenkommt“; „wenn nun die ganze Gemeinde am selben Ort zusammenkäme...“ (1Kor 14,23); „wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder von euch etwas“ (1Kor 14,26).

 

Vom Schweigegebot nicht betroffen wären also häusliche Zusammenkünfte zum Gebet und zur Erbauung (Gebetskreise, Hauskreise) bzw. Zusammenkünfte, die nicht die ganze Gemeinde betreffen. Dagegen gilt das Schweigegebot sinngemäß auch für außerordentliche Veranstaltungen der Gemeinde zur Verkündigung des Wortes Gottes und für dementsprechende übergemeindliche Zusammenkünfte wie z. B. Bibel-Konferenzen.

 

Hier muß auch noch gesagt werden, dass sich diese Ordnungen in der Praxis nur verwirklichen lassen, wenn es genügend geistlich geeignete Männer in einer Versammlung gibt. Aber eine Gemeinschaft von Gläubigen, in der es vielleicht nur ein oder zwei reife Brüder gibt, können wir ohnehin im Hinblick auf die biblischen Linien der Ältestenschaft nicht als örtliche Gemeinde im Vollsinn betrachten, sondern als Hauskreis oder Hausversammlung.

c) Die Kopfbedeckung als Zeichen der Unterordnung

Die zweite göttliche Verordnung für die gläubigen Frauen finden wir in 1Kor 11,1-16:

 

1 Seid meine Nachahmer, gleichwie auch ich [Nachahmer] des Christus bin! 2 Ich lobe euch, Brüder, dass ihr in allen Dingen meiner gedenkt und an den Überlieferungen festhaltet, so wie ich sie euch übergeben habe.

3 Ich will aber, dass ihr wisst, dass Christus das Haupt jedes Mannes ist, der Mann aber das Haupt der Frau, Gott aber das Haupt des Christus.

4 Jeder Mann, der betet oder weissagt und etwas auf dem Haupt hat, schändet sein Haupt. 5 Jede Frau aber, die mit unbedecktem Haupt betet oder weissagt, schändet ihr Haupt; es ist ein und dasselbe, wie wenn sie geschoren wäre! 6 Denn wenn sich eine Frau nicht bedecken will, so soll ihr auch das Haar abgeschnitten werden! Wenn es aber für eine Frau schändlich ist, sich das Haar abschneiden oder abscheren zu lassen, so soll sie sich bedecken.

7 Denn der Mann darf das Haupt nicht bedecken, weil er Gottes Bild und Ehre ist; die Frau aber ist die Ehre des Mannes. 8 Denn der Mann kommt nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann; 9 auch wurde der Mann nicht um der Frau willen erschaffen, sondern die Frau um des Mannes willen. 10 Darum soll die Frau [ein Zeichen der] Macht auf dem Haupt haben, um der Engel willen.

11 Doch ist im Herrn weder der Mann ohne die Frau, noch die Frau ohne den Mann. 12 Denn gleichwie die Frau vom Mann [kommt], so auch der Mann durch die Frau; aber das alles [kommt] von Gott.

13 Urteilt bei euch selbst, ob es schicklich ist, dass eine Frau unbedeckt zu Gott betet! 14 Oder lehrt euch nicht schon die Natur, dass es für einen Mann eine Unehre ist, langes Haar zu tragen? 15 Dagegen ist es für eine Frau eine Ehre, wenn sie langes Haar trägt; denn das lange Haar ist ihr anstelle eines Schleiers gegeben. 16 Wenn aber jemand rechthaberisch sein will – wir haben eine solche Gewohnheit nicht, die Gemeinden Gottes auch nicht.

 

Zu Beginn dieses Abschnittes lobt der Apostel Paulus die Bereitschaft der Korinther, an den apostolischen Überlieferungen festzuhalten, die er ihnen übergeben hatte. Diese Bereitschaft erwartet Gott auch von uns, denn die apostolischen Überlieferungen sind nicht etwa leere menschliche Tradition (wie die Überlieferungen der jüdischen Alten; Mt 15,2), sondern der Apostel hat sie direkt von Gott empfangen, um sie den Gemeinden als bleibendes Fundament weiterzugeben (vgl. 1Kor 15,1-3; Gal 1,11; 2Th 2,15; 3,6; Jud 3). Diese apostolischen Überlieferungen finden wir in den inspirierten Apostelbriefen, und ihnen schulden wir unzweideutigen Gehorsam!

 

Als erstes beginnt Paulus mit einer Lehre über Gottes geistliche Ordnung und Rangfolge der Autorität. Gott will, dass wir um diese Ordnungen wissen, damit unsere Befolgung Seiner Gebote aus geistlicher Einsicht geschieht. Der Christus ist das Haupt jedes Mannes, der Mann aber das Haupt der Frau. Wir sehen hier eine Grundordnung der Autorität.

 

Hier geht es nicht um Mann und Frau in der Ehe, sondern um eine von Gott verordnete geistliche Autoritätsabstufung in Christus. Jeder gläubige Mann hat den Christus als Haupt, dem er sich unterordnen soll, dem er in allem zu folgen hat. Der Mann ist das Haupt der Frau – das bedeutet in bezug auf das Gemeindeleben im weitesten Sinn, dass der Mann die geistliche Autorität in der Gemeinde ausübt und die Frau sich in der Gemeinde unterordnen soll. Noch einmal: Hier ist nicht von Ehemännern und ihren Ehefrauen die Rede, sondern von Mann und Frau als erlösten Geschöpfen in ihrer Autoritätsbeziehung zu Christus.

 

Paulus zeigt hier auch, dass unser Herr Jesus Christus in seiner Eigenschaft als der Christus, der Gesalbte, der verherrlichte Sohn des Menschen, Gott als seinem Oberhaupt untergeordnet ist und sich Ihm freiwillig unterordnet. Damit ist Er ein wunderbares Vorbild für uns, die Seinen, die Er zur Unterordnung anleitet. Er hat sich in Seinem Wandel auf Erden in allem dem Vater untergeordnet, um allein den Willen des Vaters zu tun, und Er ordnet sich Seinem Gott unter als der Gesalbte (vgl. 1Kor 15,25-28). Wenn Er, der Gott und Herr ist, sich so unterordnet – sollten wir es nicht umso williger und entschiedener tun, die wir bloß nichtige Geschöpfe sind?

 

In V. 4-6 kommt Paulus auf bestimmte Missstände zu sprechen, die sich in Korinth offensichtlich zugetragen hatten und die der gerade offenbarten geistlichen Ordnung Gottes zuwiderliefen. Männer (wahrscheinlich Juden, die nach alter Sitte eine Kopfbedeckung im Gottesdienst trugen) hatten gebetet und geweissagt mit bedecktem Haupt, während Frauen mit unbedecktem Haupt gebetet und geweissagt hatten.

 

Zunächst erklärt Paulus den Korinthern, dass sie damit gesündigt hatten. Ein Mann, der mit bedecktem Haupt betet und weissagt, schändet oder verunehrt sein Haupt, nämlich Christus. Er hat ein unsichtbares Haupt im Himmel, und wenn er das Zeichen der Unterordnung unter eine sichtbare Autorität trägt, dann verunehrt das die Autorität des Christus. Eine Frau, die mit unbedecktem Haupt betet und weissagt, verunehrt ihr Haupt, nämlich den Mann, weil sie das sichtbare Zeichen ihrer Unterordnung unter ihr Haupt, den Mann, abgelegt hat.

 

Hier müssen wir zum Verständnis klären, worauf sich diese Aussagen beziehen. Beten und Weissagen kann man nur in der Gemeinschaft mit anderen Gläubigen. Es geht hier also nicht um das rein persönliche Gebet der Frau, sondern um ihr Auftreten in Gemeinschaft mit anderen Christen. Es geht auch nicht um das Zeugnis des Evangeliums vor Ungläubigen, denn das wird nicht als „Weissagen“ bezeichnet. Der Bezugsrahmen dieser Aussagen ist das gemeindliche Leben im weitesten Sinn. Wir haben schon bei der Betrachtung von 1. Korinther 14 gesehen, dass die eigentlichen Gemeindeversammlungen nicht der Ort des Betens und Weissagens von Frauen sein können, wohl aber häusliche Zusammenkünfte, Familienandachten, Haus- und Gebetskreise usw.

 

Wenn in einem solchen Rahmen eine Frau unbedeckt betet und weissagt, nimmt sie den Platz des Mannes ein und entehrt damit ihr Haupt, den Mann. Damit ist m.E. nicht nur ihr eigener Ehemann gemeint, sondern auch allgemein der Mann als Träger der Autorität des Christus in der Gemeinde, wie auch die folgenden Verse zeigen. Eine Frau, die ohne Kopfbedeckung als das Zeichen der Unterordnung unter die Autorität des Mannes vor anderen betet oder weissagt, maßt sich dieselbe Stellung und Autorität an wie der Mann; sie sündigt damit gegen Gottes Ordnung und sollte eigentlich so behandelt werden, wie man damals eine zuchtlose, freche Frau behandelte, die die Gesetze gebrochen hatte: sie wurde mit geschorenem Haar öffentlich angeprangert.

 

In V. 4-6 hat Paulus noch keine grundsätzliche Lehre über die Kopfbedeckung gegeben. Er hat zwei Verstöße gegen Gottes Ordnung in Korinth kommentiert. Nun erst, in den V. 7-10, kommt die eigentliche geistliche Begründung, warum die gläubige Frau eine Kopfbedeckung tragen soll und der Mann nicht. Hier sollten wir gut hinhören und genau darauf achten, was Paulus nun lehrt.

 

Die Begründung liegt, wie in allen anderen Aussagen zur Frauenfrage, nicht in zeitgebundenen Sitten und kulturellen Gebräuchen. Der Grund für die Kopfbedeckung der Frau liegt in Gottes geistlicher Gemeindeordnung und in der Schöpfungsordnung! Wie in Epheser 5 finden wir auch hier wieder Gottes Gedanken der Abbildhaftigkeit von Mann und Frau für geistliche Realitäten. Auch wenn wir diese Gedanken nicht völlig verstehen mögen – wenn wir Ihn, den allmächtigen und allweisen Gott lieben und ehren, dann werden wir Seine Ordnungen willig einhalten und danach trachten, sie tiefer zu erkennen. Wenn es Gott in Seiner Weisheit gefällt, durch unser Verhalten Seine Gedanken zum Ausdruck zu bringen und Seine Ordnungen zeugnishaft zu demonstrieren, dann wollen wir Ihm gehorchen, ohne zuvor alles genau wissen zu wollen.

 

Der Mann in Christus ist Gottes Bild und Ehre. Der Mann ist berufen, Gott durch sein Verhalten zu ehren; er soll darüber hinaus Gottes Herrlichkeit und Autorität abbildhaft darstellen. Deshalb darf er sein Haupt nicht bedecken, wenn er mit anderen Gläubigen vor Gott erscheint. Gott ist die höchste Autorität und hat niemand über sich. Wenn der gläubige Mann Gottes Ehre darstellt, dann darf er diese Ehre und Autorität nicht schänden durch ein Zeichen der Unterordnung, als sei Gott jemandem unterworfen. Ein anderer daraus abgeleiteter Gedanke ist, dass Gottes Ehre und Autorität offenbar sein soll und nicht verhüllt. Es ist nicht in das Belieben und persönliche Ermessen des gläubigen Mannes gestellt, ob er sich bedeckt oder nicht; wenn er es tut, versündigt er sich an Gott!

 

Die Frau aber ist die Ehre des Mannes. Sie ist berufen, den Mann durch ihr Verhalten zu ehren; deshalb soll sie seine Stellung als Haupt über ihr anerkennen, indem sie ein Zeichen ihrer Unterordnung trägt, nämlich eine Kopfbedeckung, wenn sie mit anderen Gläubigen vor Gott erscheint. Damit erkennt sie zugleich die Schöpfungsordnung und die geistliche Ordnung Gottes für sich an und nimmt ihren Platz als Frau bewusst ein. V. 8 und 9 zeigen noch einmal, dass die Hauptesstellung des Mannes und die Unterordnung der Frau unter den Mann von Gott so gewollt und bei der Erschaffung von Mann und Frau verwirklicht wurde. Es geht um Gottes heilige und gute Schöpfungsordnung, nicht um zeitbedingte Gebräuche!

 

Diese Ordnungen Gottes sind der Grund dafür, warum die gläubige Frau ein Zeichen der Macht auf dem Haupt haben soll, um der Engel willen (V. 10). In der Gemeinschaft mit anderen Gläubigen, ob nun in der Gemeindeversammlung oder in anderen Zusammenkünften, soll die Frau ein Zeichen der Autorität (od. Vollmacht) des Mannes auf ihrem Kopf tragen, ein äußerlich sichtbares Zeichen ihrer bewussten Unterordnung unter den Mann und damit unter Gottes Autorität. Hier geht es nicht nur um den eigenen Ehemann, sondern um die Autoritätsstellung des Mannes insgesamt in der Gemeinde; deshalb gilt dieses Gebot für alle Frauen, ob ledig oder verheiratet.

 

Dieses Zeichen soll die Frau tragen „um der Engel willen“. Mit diesem kurzen Satz sind manche Spekulationen verbunden worden. Die beste Auslegung ist sicherlich die, bei welcher Schrift mit Schrift gedeutet wird. Die Kopfbedeckung ist eine sichtbare Bekundung der Unterordnung der Frau unter den Mann und soll diese göttliche Ordnung zeichenhaft darstellen. Das nehmen ganz offensichtlich auch die Engel wahr. Der naheliegendste Bezug zu dieser Aussage ist Eph 3,8-12, wo Paulus als das Ziel seiner Belehrung über das Geheimnis der Gemeinde nennt: „...damit jetzt den Fürstentümern und Gewalten in den himmlischen [Regionen] durch die Gemeinde die mannigfaltige Weisheit Gottes bekannt gemacht werde...“ Hier wird gesagt, dass nach Gottes Ratschluss die Engel an der Gemeinde die große und vielfältige Weisheit Gottes erkennen sollen.

 

Wenn sie nun die versammelte Gemeinde oder ein Zusammenkommen von Christen ansehen, so sollen sie am bedeckten Haupt der Frauen erkennen können, dass die Frauen die Schöpfungsordnung Gottes anerkennen und sich nicht den Platz des Mannes anmaßen, wie einst Eva, als sie in Sünde fiel. Wir sehen also: das bedeckte Haupt der Frau ist seinem Wesen nach eine zeichenhafte Anerkennung der von Gott verordneten Autorität des Mannes über der Frau. Dieses Zeichen sollte überall die Zustimmung der erlösten Frauen zu Gottes guter Schöpfungsordnung und zur männlichen Leiterschaft in der Gemeinde demonstrieren. Es dient damit zur Verherrlichung Gottes.

 

Ausgehend von diesem Wesen der Kopfbedeckung und dem ausdrücklich erwähnten Zeugnis vor den Engeln ist es am folgerichtigsten, dass die Kopfbedeckung immer getragen wird, wenn sich die Gemeinde in ihrer allgemeinen Versammlung oder aber Christen zu besonderen häuslichen Versammlungen zusammenfinden. Das Beten und Weissagen von Frauen in häuslichen Zusammenkünften ist nur ein Sonderfall, wo die fehlende Kopfbedeckung sogar zur ausdrücklichen Schändung des Hauptes der Frau führt; es entspricht aber der Lehre des ganzen Abschnittes am besten, wenn die Kopfbedeckung bei allen Arten von Zusammenkünften von Gläubigen getragen wird. Dazu gehören die Gemeindeversammlungen, wo die Frauen sich nicht beteiligen, sondern schweigen und Gottes Ordnung durch die Kopfbedeckung ehren. Dazu gehören auch Gebetstreffen, häusliche Zusammenkünfte, aber auch Kinderstunden und Familienandachten, wo die Frau u.U. betet oder weissagt und auf jeden Fall auch die Bedeckung tragen soll.

 

In den V. 11-16 verstärkt Paulus das Gebot der Kopfbedeckung noch durch weitere Argumente, auf die wir nur kurz eingehen können. Er zeigt ihnen, dass es für eine Frau völlig verkehrt und unpassend ist, unbedeckt vor Gott zu kommen, um zu beten: Wenn die Kopfbedeckung ein von Gott verordnetes Zeichen der Unterordnung unter den Mann ist, kommt die Weigerung, sich zu bedecken, einer Auflehnung gegen Gottes Ordnung gleich. Wie will eine Frau Gott nahen und etwas von Ihm erbitten, wenn sie durch ihr Unbedecktsein provokativ Gottes Ordnungen leugnet? Vom Gesamtzusammenhang her ist dabei immer das gemeinschaftliche Gebet der erste Bezug; wieweit eine gläubige Frau die Kopfbedeckung auch bei ihrem persönlichen Gebet tragen will, ist eine Frage der Gewissensführung.

 

Die oft missverstandenen folgenden Verse bringen einen Vergleich zwischen dem Geistlichen und dem Natürlichen. Gott hat der Frau langes Haar gegeben, um sich schamhaft zu verhüllen und den Blicken der Männer zu entziehen wie mit einem Schleier (hier wird das gr. Wort peribolaion verwendet – das ist ein anderes Wort als das für die „Kopfbedeckung“ verwendete, und dieses Wort für „Schleier“ deutet eine Umhüllung und Verhüllung des ganzen Gesichts an [peri = um ... herum]).

 

Das lange Haar spricht von der Zurückhaltung und Tugendhaftigkeit, die der Frau eigen sein sollte, und ist deshalb eine Ehre für sie. Aus diesem Grund ist es für eine Frau in den Augen Gottes auch schändlich, wenn sie sich die Haare abschneidet oder gar abschert (od. rasiert), wie 1Kor 11,6 bezeugt. Leider wird diese klare Aussage heute von vielen gläubigen Frauen nicht mehr beachtet, die ihre Haare nach den Gesichtspunkten der weltlichen Mode kurz abschneiden, anstatt sie nach dem Willen Gottes so lang wie möglich wachsen zu lassen. Wie traurig ist es, wenn für gläubige Frauen (und auch für ihre Männer, die einen solchen Modeverschnitt oftmals wünschen) das Wohlgefallen und der offenbarte Wille Gottes weniger gewichtig sind als der Beifall der Welt! Möge Gott schenken, dass viele gläubige Frauen sich wieder ganz bewusst ihr Haar lang wachsen lassen zu Seiner Ehre! Dasselbe gilt für gläubige Männer, die dem widergöttlichen Trend zur Verweiblichung widerstehen und ihr Haar bewusst kurz tragen sollten.

 

Mit der Zurückhaltung und Tugendhaftigkeit, die durch das lange Haar der Frau ausgedrückt wird, ist es aber nicht vereinbar, frech und provokativ mit enthülltem Haupt, einem Mann gleich, vor Gott und anderen Gläubigen aufzutreten. Das ist die Argumentation, die Paulus hier darlegt, und mit der er den Korinthern das Widernatürliche eines solchen Verhaltens der Frauen deutlich machen will.

 

Es ist völlig verkehrt und unlogisch, wenn manche Ausleger aus diesem Vers ableiten wollen, die Frauen bräuchten keine Kopfbedeckung auf dem Haupt mehr tragen; das lange Haar sei ihnen anstelle einer Kopfbedeckung gegeben worden. Das würde ja bedeuten, dass Paulus alle Männer hätte anweisen müssen, ihr Haar ganz abzurasieren, weil sie sonst ja bedeckt wären und etwas auf dem Haupt gehabt hätten. Auch der V. 6 würde so überhaupt keinen Sinn ergeben; man müsste ihn so lesen: „Wenn eine Frau nicht das Haar auf dem Kopf tragen will, denn soll ihr auch das Haar abgeschnitten werden!“ Nein, hier geht es eindeutig um eine sichtbare Bedeckung auf dem Kopf, über dem Haupthaar der Frau, etwas, das das Haupt auch wirklich von oben her bedeckt (entsprechend dem gr. Wort für Bedecken katakalypto = „von oben herab bedecken“).

 

Wie können wir diese Aussagen in Gottes Wort auf unser Leben anwenden? Hier gibt es sicher manche Ermessensfragen, die Raum für persönliche Gewissensentscheidungen der Frauen lassen. Andere Fragen sollten durch die örtliche Ältestenschaft geklärt und festgelegt werden. Ich habe vorher gezeigt, dass im Licht der sehr grundsätzlichen Lehre von V. 7 - 10 die einleuchtendste Auslegung ist, dass die Kopfbedeckung als Zeichen der Unterordnung die ganze Zeit getragen wird, wenn Gläubige sich zur Gemeinschaft versammeln, nicht nur kurz während des Gebetes. Das Zeugnis für Gottes Ordnung vor den Engeln sollte ganz gewiss auch dann abgelegt werden, wenn die ganze Gemeinde sich vor Gott versammelt, um Gottes Wort zu hören. Aber wenn Schwestern das aus Gewissensgründen anders handhaben und sich nur während der Gebetszeiten bedecken wollen, so sollte man das achten.

 

Aber im Licht des betrachteten Wortes Gottes möchte ich doch alle diejenigen gläubigen Frauen, die sich bisher nicht bedecken, herzlich bitten, ihre Haltung vor Gott einmal zu überprüfen. Ist es nicht im Grunde eine Ablehnung von Gottes Ordnung, die sie hindert, der Anweisung des Wortes zu folgen? Vielleicht gibt es auch Unklarheiten, offene Fragen – aber muß ich als Kind Gottes immer alles völlig durchschauen, bevor ich Gott gehorche? Ist nicht auch ein Widerwillen gegen die „Demütigung“ der Kopfbedeckung mit dabei? Der Wunsch, es anderen, „zeitgemäßen“ christlichen Frauen gleichzutun, die solch eine „Zumutung“ empört von sich weisen würden? Ist es mir gleichgültig, wenn ich vor den Engeln Gottes und vor Gott selbst meinen Ungehorsam und meine Auflehnung gegen Gottes Ordnungen demonstriere, statt zu Seiner Ehre meine bewusste Zustimmung zu Seinen Ordnungen zu bezeugen?

 

Möge Gottes Geist bei uns allen wirken – uns Männer schließe ich hier bewusst ein, denn auch wir brauchen einen klaren biblischen Stand in diesen Fragen! – möge Gottes Geist bei uns tiefe Einsicht in die Weisheit und Vollkommenheit von Gottes Ordnungen wirken und schlichten, klaren Herzensgehorsam. Unser Herr Jesus Christus hat es so ernst gesagt: „Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote!“ (Joh 14,15).

 

Hier wie bei anderen biblischen Geboten geht es nicht nur um eine äußerliche, widerwillige Befolgung von aufgezwungenen oder angewöhnten Sitten. Gott möchte Gehorsam, aber bewussten, willigen, aus geistlicher Einsicht entspringenden Gehorsam. Die gläubigen Frauen haben das Vorrecht, mit ihrem Schweigen und ihrer Kopfbedeckung in der Gemeinde ein Zeugnis für die Herrlichkeit und Autorität Gottes und des Herrn Jesus Christus abzugeben. Sie dürfen damit zeichenhaft bekunden, dass die Gemeinde Christus, ihr Haupt, ehrt und sich Ihm in allem unterordnet. Möge der Herr schenken, dass es unseren Schwestern eine Ehre und eine Freude ist, dieses Zeugnis aus Liebe zu ihrem Herrn abzulegen!

4. Ermunterung zur Treue

Wir alle sind uns bewusst, dass es in diesen Fragen auch um einen geistlichen Kampf geht. Der Satan und der von ihm gelenkte Zeitgeist suchen mit aller Kraft, gläubige Männer und Frauen in diesen Fragen wankend zu machen und zum Ungehorsam zu verleiten. Er versucht auch ganze Gemeinden zur Aufgabe von Gottes Ordnungen für die Frau zu bringen. Wie damals bei Eva verheißt er durch falsche Lehrer davon eine neue „Freiheit“ und schrankenlose Selbstverwirklichung, Erfolg und Gemeindewachstum. Doch die Frucht des Abweichens von Gottes Wort kann nur geistlicher Niedergang, Unfriede und Zerrüttung des Glaubenslebens sein.

 

In der „Frauenfrage“ ist kaum ein Kniff, kaum ein raffinierter Juristentrick ausgelassen worden, um die Wahrheit der göttlichen Ordnung von der Unterordnung der Frau, vom Schweigen und der Kopfbedeckung zu verdrehen und zu untergraben. Ein angeblich „bibeltreuer“ Theologe ist sogar soweit gegangen, zu behaupten, Paulus habe in 1Kor 11,1-15 genau das Gegenteil von dem gelehrt, was dasteht, und habe die Kopfbedeckung der Frau bekämpft! Hier ist Wachsamkeit geboten, wenn wir nicht das Opfer von endzeitlicher Verführung werden wollen. „Das Wort sie sollen lassen stahn!“ heißt es in einem bekannten Lied aus der Reformationszeit.

 

Wir brauchen heute neu einfältigen Gehorsam gegen Gottes Wort, Demut und Selbstverleugnung. Ja, es kostet viele Frauen Kämpfe und Überwindung, heute noch zur biblischen Unterordnung der Frau samt den dazugehörigen göttlichen Ordnungen zu stehen – aber wir sind von Christus nicht auf einen Selbstverwirklichungstrip gerufen worden, sondern zur Kreuzesnachfolge! Wenn wir schon an diesem an sich so kleinen, äußerlichen Prüfstein für Treue scheitern – was wollen wir tun, wenn größere Versuchungen und Prüfungen über uns kommen? Wir alle, Männer und Frauen in Christus, sind gerade in dieser Zeit eines oberflächlichen, ungehorsamen Selbstverwirklichungschristentums herausgefordert, neu zu lernen, was es heißt:Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir(Gal 2,20)!

 

Ich möchte deshalb unseren Schwestern Mut machen und sie ernstlich ermuntern, doch in diesen so umkämpften Fragen nicht wankend zu werden, sondern dem Herrn und seinem Wort treu zu bleiben und es von Herzen in die Tat umzusetzen. Lasst uns dankbar und froh zu Gottes guten Ordnungen stehen; wir werden dann auch erfahren, dass unser Gott Treue und Gottesfurcht auch mit reichem Segen belohnt.

 

Das gilt besonders für solche gläubigen Frauen – und das sind heute viele –, die in Gemeinden sind, die in der Frauenfrage keinen klaren biblischen Stand mehr haben. Hier braucht es besonders viel Mut, verbunden mit Demut, Takt und Sanftmut, um dem Willen des Herrn gemäß zu leben. Das persönliche Ausleben der Weisungen der Schrift sollte immer verbunden sein mit einer geistlichen, nicht richtenden Gesinnung gegenüber andersdenkenden Geschwistern. Eine sich bibeltreu bezeichnende Gemeinde sollte die Gewissensführung von Frauen, die sich bedecken und schweigen wollen, achten; auf der anderen Seite sollten auch die von der biblischen Lehre zur Frauenfrage überzeugten Gläubigen darauf achten, dass es in dieser Frage nicht zu ungeistlichen Streitereien oder Spaltungen kommt.

 

Wir alle, Frauen wie Männer, die wir in dieser letzten Zeit der Gemeinde leben, sollten darüber wachen, dass wir nach Kräften Gottes Anweisungen für uns ausleben und in keinem Stück davon willentlich abweichen, gerade auch in den umkämpften Grundsätzen der Frauenfrage nicht! Sie sind wie Schutzdämme gegen die geistliche Sturmflut des Glaubensabfalls – wir müssen sie stärken und dürfen nicht zulassen, dass der Feind sie niederreißt.

 

Es ist Zeit für den HERRN, zu handeln;

sie haben dein Gesetz gebrochen!

Darum liebe ich deine Gebote

mehr als Gold und feines Gold;

darum halte ich alle deine Befehle in allem für recht

und hasse jeden Pfad der Lüge.

(Ps 119,126-128)

 

Mein Herz soll sich redlich an deine Satzungen halten,

damit ich nicht zuschanden werde.

(Ps 119,80)

 

Großen Frieden haben, die dein Gesetz lieben,

und nichts bringt sie zu Fall.

(Ps 119,165)

 

ESRA-Schriftendienst

Postfach 19 10, D-71209 Leonberg

© Rudolf Ebertshäuser

1. Auflage Januar 2003 (Der Text entspricht der 1. Auflage der ESRA-Broschüre)

Das vollständige Vervielfältigen und Verteilen dieser Schrift ist ausdrücklich erlaubt

Schriftzitate sind in der Regel der revidierten Schlachter-Bibel entnommen

 

 

 

 

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