Home  Forum   Begriffserklärungen  Syngrammata  Lehre auf Youtube   Mal3.16 Website  Neben der Schrift

Zurück zu PhilippM

 

 Artikel von PhilippM


Die Kleidung des Christen?
Was sagt die Bibel dazu?

1. Einleitung

Die Frage nach der angemessenen Kleidung vermag immer wieder die Gemüter von Christen zu bewegen. Währenddem die einen Frauen ohne Hemmungen Miniröcke, Hosen, Jeans und Bikinis tragen, bekleiden sich andere prinzipiell nur mit langen Jupes oder Röcken und empfinden alles andere als „nicht angemessen". Die einen Frauen tragen Trägerleibchen ohne Hemmungen, andere bevorzugen Leibchen mit Ärmeln, die einen demonstrieren Ihren Bauchnabel, andere empfinden das als Schande. Wie stellt sich die Frage der Kleidung bei Männern? Offenbar ist hier die Situation nicht gar so problematisch wie bei den Frauen, doch viele Männer können sich ereifern, wenn es um die Kleidung des anderen Geschlechts geht. Bei allen, Frauen und Männern spielt der kulturelle und gemeindespezifische Hintergrund eine wichtige Rolle. Hier will ich versuchen, eine allgemeine biblische Richtlinie für eine angemessene Kleidung zu erarbeiten.

 

2. Der „Biblische Grundsatz"

Die Botschaft der Bibel gilt für alle Menschen. Deshalb muss die Botschaft auch von allen verstanden werden können. Ob es Inuits oder Schwarze in Afrika sind, ob durchschnittliche Deutsche oder moderne Weltbürger, das Evangelium gilt für alle gleich. Natürlich muss auch, so bin ich fest überzeugt, der restliche Inhalt mit jedem kulturellen und historischen Hintergrund kompatibel sein. Das ist wohl auch der Grund, warum wir im Neuen Testament keine spezifischen Angaben zu Nahrung, Kleidung, Gottesdienstgestaltungen, Umgang mit Krankheiten etc. finden. Paulus selbst gebraucht das Wort „Richtschnur", um seine „Anweisungen" im Galaterbrief zu titeln (Galater 6,16).
Also: Es gibt einen „Biblischen Grundsatz" der in jedem Kontext seine verbindliche Gültigkeit hat.

3. Die engeren Kriterien für die Kleidung

Warum werden hier in den nachfolgenden Bibelstellen nur die Frauen angesprochen? Wie steht es da mit den Männern? Ist das nicht ungerecht? Tatsache ist, dass bei den Frauen der Kleidung in aller Regel eine grössere Bedeutung zugemessen wird als bei den Männern. Sowohl von Ihnen selbst, als natürlich auch vom männlichen Geschlecht. Das war zur Zeit der Apostel offenbar nicht anders als heute. Gewiss spielt oft die erotische Wirkung der Kleidung der Frau eine Rolle, währendem bei den Männern des öfteren an Ihr Verhalten appelliert wird. Ich bin überzeugt, das alle Bibelstellen für beide Geschlechter Ihre Bedeutung haben.

 

3.1. Schamhaftigkeit und Sittsamkeit, bescheidenes Äusseres

1. Timotheus 2:9
„Desgleichen auch, daß die Weiber in bescheidenem Äußeren mit Schamhaftigkeit und Sittsamkeit sich schmücken, nicht mit Haarflechten und Gold oder Perlen oder kostbarer Kleidung, sondern was Weibern geziemt, die sich zur Gottesfurcht bekennen, durch gute Werke."

Die ersten zwei Begriffe beziehen sich auf das Verhalten wie auch auf die Kleidung, speziell für die Frauen, sicherlich auch mit Bedeutung für den Mann. Jeder kann sich selbst Fragen: Was bedeutet für mich Schamhaftigkeit" oder vielleicht etwas einfacher: was bedeutet für mich „schamlos!" Sind für mein Empfinden kurze Hosen schamlos? Oder Miniröcke oder Jeans oder enge oder weite Hosen? Ist ein Badegewand sittlich oder nicht? Würden wir eine Umfrage starten, die Meinungen währen wohl sehr unterschiedlich. „Schamhaft" muss ich nicht wegen mir sein, sondern weil ich Menschen um mich her habe, die mich sehen, auf die ich einen Einfluss habe. Es gibt afrikanische Stämme, da ist es nicht unsittlich, wenn eine Frau mit entblössten Brüsten tagaus tagein lebt. Unsere Gefühle währen jedoch total verletzt.

In arabischen Ländern tragen alle Rock-Mantel ähnliche Kleidung und es gibt nicht die strikte Trennung Mann: Hose, Frau: Rock. Im Neuen Testament und nirgendwo gibt es diese Regel. Wenn wir uns an das halten, was geschrieben steht, dann wird es einfach: schamhaft, sittsam, ein jedes in seinem Bereich.

Das Äussere soll bescheiden sein. Es sollen nicht die teuersten Kleider sein, nicht zu jedem Fest ein neues Gewand. Es soll nicht auffallen, ausser durch Bescheidenheit.

Das muss nicht alt, verwaschen und vergammelt sein, sondern sauber, schmuck und hübsch. Diese Aussage zeigt unser Verhältnis zu Schmuck. Kein Schmuck? Oder viel Schmuck? Die Antwort: bescheidener Schmuck! Ohrringe? Jeder mag selber entscheiden. Ich als Mensch, mein Äusseres, soll bescheiden sein.

 

3.2. Das Innere ist wichtiger als das Äussere

1. Petrus 3:3

„... deren Schmuck nicht der auswendige sei durch Flechten der Haare und Umhängen von Gold oder Anziehen von Kleidern."

 

Wir alle sollen uns Schmücken. Nicht mit Gold, spektakulären Ohrringen und satt-violettem Lippenstift. Der Blick der Menschen soll auf unser Inneres gelenkt werden.
Das Innere Aussehen zählt auch vor Gott. Wie steht es mit unserer Treue, zu Gott und Menschen, wie steht es mit unserer Langmut, Freundlichkeit und Sanftmut? Jeder darf sich Schmücken, doch soll der äussere Schmuck nicht den inneren Schmuck verdecken. Unsere wahre Gesinnung zeigt sich in unserem Verhalten, nicht in unserem Aussehen. Dieser Vers sagt nicht aus, dass wir keinen Schmuck tragen dürfen, denn dann dürften wir, streng nach dem Wortlaut, auch keine Kleider mehr tragen (doch das ist unmöglich die Aussage dieses Verses.) Das heißt auch nicht dass wir unser Äusseres vernachlässigen sollen. Nein, es soll gepflegt und sauber sein. Unser Wandel und Auftreten soll ein Zeugnis für den Herrn sein und nicht ein Zeugnis für uns (1Petrus 3,1).

3.3. Würde
1 Timotheus 3:11

 

„Die Weiber desgleichen, würdig, nicht verleumderisch, nüchtern, treu in allem."

Auch dieser Begriff bezieht sich auf das Verhalten wie auch auf das äussere Erscheinen.

 

3.4. keusch (rein)

Titus 2:5

„... auf dass Sie die jungen Frauen unterweisen, ihre Männer zu lieben, ihre Kinder zu lieben, besonnen, keusch (rein) , mit häuslichen Arbeiten beschäftigt, gütig, den eigenen Männern unterwürfig zu sein, auf daß das Wort Gottes nicht verlästert werde."

 

Die griechischen Ursprungswörter bedeuten vor allem sittlich Reinheit, Lauterkeit, Tadellosigkeit, unschuldig, im engeren Sinn die Beherrschung des Leibes, vor allem im Blick auf das Geschlechtsleben (Rienecker). Auf die Kleidung bezogen bedeutet das, sie soll nicht aufreizend sein, soll auch nicht sexuelle Phantasien und unreine Gedanken provozieren. Es ist klar, dass die Frau mit Ihrer Kleidung einen starken Einfluss auf die Empfindungen des Mannes hat, die Verantwortung über die Gedanken des Mannes jedoch immer bei Ihm selbst liegt.

 

4. Die weiteren Kriterien für die Kleidung von Mann und Frau

 

4.1. Seid heilig, denn ich bin heilig!

1. Petrus 1:16

 

„.... sondern wie der, welcher Euch berufen hat, heilig ist, seid auch Ihr heilig in allem Wandel ...."

 

Die Bedeutung des Wortes „Heiligung" bedeutet „Absonderung", natürlich von dieser bösen Welt, hin zu unserem Herrn Jesus Christus. Unser Leben unser Erscheinen, unsere Kleidung soll, nicht mit der Sünde die in der Welt ist, identifizierbar sein. Dazu gehört auch eine Portion gesunden Verstand. Beispiele Jeans: Sie waren einmal ein Bild der Auflehnung von Jugendlichen gegen Autorität, gegen Regel und gesellschaftliche Struktur. Heute trägt sie jedermann, auch im Geschäftsleben haben sie Einzug gefunden und es sind Kleider wie alle andern.

Damals war es wohl nicht ratsam, sich mit Jeans zu präsentieren, heute ist es nichts besonderes mehr. Kleidung, die sich mit dem Rotlichtmillieu identifizieren könnte, ist wohl auch nicht ratsam. Zudem sollen auch nicht die erotische Reize unserer Körper absichtlich öffentlich zur Schau getragen werden, denn das kann kaum mit einer persönlichen Heiligkeit vereinbart werden.

 

4. 2. Freiheit

Galater 5:13

 

„.... Denn Ihr seid zur Freiheit berufen worden, Brüder, allein gebrauchet nicht die Freiheit zu einem Anlass für das Fleisch, sondern durch die Liebe dienet einander."

 

Freiheit, nicht das befolgen von Gesetzen; richtiger: Befreit von der Sklaverei der Sünde und des Fleisches (Römer 6:22, 2. Petrus 2:19), jetzt ein Sklave der Gerechtigkeit (Römer 6:18). Sie bringt den Menschen in eine Stellung, in der er so leben kann wie es Gott gefällt. Das ist etwas, was er als unerlöster Mensch nicht tun konnte. Befreites Leben bedeutet nicht uneingeschränktes Leben. Die biblische Einschränkung des befreiten christlichen Lebens heisst: „Durch die Liebe dienet einander." Liebe bedeutet, nach dem Willen Gottes zu trachten und die christliche Freiheit sollte durch diese Art der Liebe eingeschränkt sein (Ryrie). Auch sollen die Lüste oder Werke des Fleisches (Galater 5:19) keinen Einfluss auf unser ganzes Menschsein haben. Das Wort „Fleisch" kann hier mit dem Begriff „menschliche Selbstsucht" verglichen werden.

Zurück zu PhilippM