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PSALM 42-51

PSALM 42

Die Juden des gottesfürchtigen Überrestes sind von ihren abtrünnigen Brüdern vertriebenen worden (Jes 66,5). Sie werden hier verglichen mit einem erschöpften Hirsch, der von seinen heimischen Wasserbächen weit entfernt nach Wasser lechzt. Niedergeschlagen und entmutigt beklagen sie, das Vorrecht verloren zu haben, im Haus Gottes anzubeten (Ps 42,2–6). Von außerhalb des Landes (Ps 42,7) rufen sie zu Gott, dass Er sie in dieser Prüfung erhalten möge (Ps 42,7–12).

PSALM 43

Der verstoßene gottesfürchtige Überrest erleidet eine zweifache Verfolgung: einerseits von seinen abtrünnigen Brüdern („eine lieblose Nation“ Ps 43,1) und andererseits von den Heiden („den Feinden“ Ps 43,2) der an Israel angrenzenden Länder. In jene Gebiete musste der Überrest fliehen. Die Gläubigen dieses Überrestes rufen zu Gott (Elohim), dass Er sie zurückführe, damit sie wieder dem Altar Gottes nahen und die Vorzüge des Tempels genießen könnten (Ps 43,3–5).

PSALM 44

Während die Juden des gottesfürchtigen Überrestes auf ihre Befreiung warten, erinnern sie sich an jene Begebenheit aus der Geschichte Israels, als die Kanaaniter das Land noch besaßen. Damals befand sich das Land schon einmal in der Hand von Bosheit und Götzendienst. Doch sobald sie an die Machtvollkommenheit Gottes denken, die die uralten Götzendiener vertrieb und die Kinder Israels ins Land führte, begreifen sie, dass wenn sie zurückgeführt werden sollten, dies nun durch dieselbe göttliche Macht geschehen müsste (Ps 44,2–9). In der Not der Unterdrückung durch die Heiden, in deren Länder sie fliehen mussten (Ps 44,10–23), flehen sie umso dringlicher zu dem Herrn (Adonai), damit Dieser komme, um sie zu erretten (Ps 44,24–27).

PSALM 45

Die Juden des Überrestes jubeln, als der Messias als Antwort auf ihr Rufen im vorherigen Psalm in seiner königlichen Majestät und Macht erscheint (Ps 45,2–6). Als erobernder Kriegerkönig besiegt der Herr seine Feinde mit seinem Schwert des Gerichtes (5. Mos 32,41–43).1 Nachdem Er seinen Thron in Zion (Jerusalem) eingenommen hat, nimmt der Herr sich des bedrückten Überrestes an und erhöht ihn. Er vereinigt sich selbst mit ihm in all Seiner Herrlichkeit, wie bei einer Hochzeit. Dies geschieht vor den Augen der ganzen Erde (Ps 45,7–18). Die Königin ist Jerusalem. Die Königstöchter sind die Städte Judas. Die Jungfrauen sind die Gläubigen des gottesfürchtigen Überrestes, die sich selbst unbefleckt von dem vom Antichristen aufgestellten Gräuel der Verwüstung gehalten haben. Bei der Tochter Tyrus und den Reichen der Völker handelt es sich um die bekehrten heidnischen Nationen (Sach 2,15). Alle Willigen beugen sich huldigend vor dem König.

PSALM 462

Die Ps 46 bis 49 decken die herrlichen Ergebnisse der Ankunft des Königs auf. Psalm 46 zeigt, dass obwohl der Herr wiedergekommen ist (Ps 45), die Juden des Überrestes in ihrem Land noch nicht völlig zur Ruhe gebracht wurden. Erneut wenden sie sich an Gott, um Zuflucht und weitere Rettung zu erbeten, denn sie sehen die heidnischen Nationen (insbesondere jene unter Gog, d. h. Russland3) gegen sich aufstehen wie die Wellen eines tobenden Meeres (Ps 46,2–4). Das Meer ist in der Schrift ein bekanntes Bild für die aufsässigen Nationen der Erde (Off 17,15; Ps 65,8; Ps 93,3–4; Jes 17,12 usw.). Der Beginn des Tausendjährigen Reiches, in welchem Christus über die Erde herrschen wird, steht kurz bevor. Es wird hier bereits dadurch angedeutet, dass der Herr in Zion als „der Höchste“ ruht; ein Name, der seine Herrlichkeit in genau diesem Reich ausdrückt. Als solcher wird Er nicht zulassen, dass die Stadt eingenommen würde (Ps 46,5–6). Vergleiche Jes 59,19–20; Sach 9,8; 12,8 und Nah 1,9. Der Herr steht zu Gunsten des wiederhergestellten Israel auf, vernichtet die heidnischen Armeen und bringt der erschütterten Erde den Frieden (Ps 46,7–12).

PSALM 47

Wenn nun alle Feinde besiegt wurden, wird die Erde aufgefordert, Christus als König anzuerkennen (Ps 47,2–3). Israel wird dann zum Haupt über alle Nationen gesetzt werden (5. Mos 28,13; Ps 18,44), was dem ursprünglichen Vorsatz Gottes entspricht (Ps 47,4–5). Nachdem der Herr sein Königreich dann aufgerichtet hat, kehrt Er zu seinem Thron in den Himmeln zurück, von wo aus Er als König über die ganze Erde herrschen wird (Ps 47,6–10). Vergleiche Psalm 103,19. Die bekehrten heidnischen Nationen halten sich währenddessen willig zu Israel und zu seinem Gott (Ps 47,104). Siehe auch Sacharja 2,15.

PSALM 48

Jerusalem bildet das Zentrum des Tausendjährigen Reichs und ist Hauptstadt der Welt. Vergleiche Jesaja 2,2–3. Sie ist die Stadt des großen Königs, des Herrn Jesus Christus (Ps 48,2–4). Alle Völker, die gegen sie ausgezogen waren, wurden durch ihre Stärke geschlagen (Ps 48,5–8). Die Stadt ist nun der Ort der Freude und der Anbetung Israels (Ps 48,9–15).

PSALM 49

Die Aufrichtung des Reiches Chrisi wird der ganzen Welt verkündet. Sowohl die Niedrigen als auch die Hochrangigen, die Reichen und die Armen, werden dazu aufgerufen, ihr Vertrauen nicht in Wohlstand, sondern auf den Herrn zu setzen.

PSALM 50

Die nächsten beiden Psalmen bilden einen Anhang zu dieser Psalmenserie. Sie zeigen den Weg auf, auf dem der Herr sein Volk Israel zur Buße führen wird, was schließlich zu dessen Segen ausschlägt.

Nachdem der Herr seinen Platz in Zion eingenommen hat, hält Er Gericht über sein Volk, wobei die Gottlosen von den Gottesfürchtigen getrennt werden. Vergleiche Hesekiel 11,9–10 und 20,34–38. Zuerst sammelt der Herr sein Volk vor sich. Dann werden Himmel und Erde herbeigerufen, um Zeugen werden, wie sich seine Gerechtigkeit in dem Gericht, das Er über sie bringt, erweist (Ps 50,1–6). Die Gerechten („mein Volk“) werden zunächst für ihren leeren Ritualismus zurechtgewiesen. Er ermahnt sie, dass wahre Anbetung aus dem Herzen kommen muss (Ps 50,7–15). Dann wendet Er sich den Gottlosen zu. Der Herr erklärt, dass diese kein Teil an Ihm in seinem Bund haben, denn sie hassen die Unterweisungen seines Wortes, dulden das Böse, Unmoral, Lüge und falsches Zeugnisreden (Ps 50,16–21). Der Psalm schließt mit einem Aufruf, Gott Lob aus dem Herzen zu opfern oder in seinem Gericht zerrissen zu werden (Ps 50,22–23).

PSALM 51

Dieser Psalm ist die Antwort auf die Anklagen im vorherigen Psalm. Die Juden des Überrests wurden ermahnt, den Herrn „am Tag der Bedrängnis“ (Ps 50,15) anzurufen. Zerbrochen in ihrer Buße, tun sie nun genau dies. Sie schütten ihre Seele aus, indem sie ihre Sünden vollständig bekennen. Ihre Buße geht so tief, dass sie sie zurückführen bis auf die Wurzel, ihre sündige Natur (Ps 51,3–8). Sie rufen zu dem Herrn, damit dieser sie gänzlich von ihren Sünden reinige und in ihnen die Freude ihres Heils wiederherstelle (Ps 51,9–15). Vor allem die Juden (die zwei Stämme) werden die Blutschuld am Tod Christi gestehen. Vergleiche Matthäus 27,25; Apostelgeschichte 2,23 und 3,13–15. Dann gibt es keinen Versuch mehr, irgendwelche äußeren gesetzmäßigen Opfer zu bringen (vgl. Ps 50,7–14). Sie haben schlicht ein gebrochenes und zerschlagenes Herz, welches Gott nur annehmen kann. Dies führt zu ihrer vollständigen Wiederherstellung (Ps 51,16–21).

Fußnoten