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Alfred P. Gibbs

150_151.Die Bergpredigt (C) - Matthäus 7

Prüfet Alles und das Gute behaltet:

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Die Bergpredigt (C) - Matthäus 6

Der Wandel des Christen unter dem beurteilenden Auge des himmlischen Vaters.​
Leitvers: Matthäus 7,13
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Matthäus 7,13 Gehet ein durch die enge Pforte; denn weit ist die Pforte und breit der Weg, der zum Verderben führt, und viele sind, die durch dieselbe eingehen.​





Nicht die Meinung der Menschen ist ausschlaggebend, sondern was Gott von uns denkt.
Wir sind Gäste auf dieser Erde und uns dessen bewußt, daß wir einmal vor dem Richterstuhl des Christus stehen werden.​


I. „Richtet nicht!". V. 1-12.
1. Die Bedeutung des Gebotes. V 1.
Der Herr Jesus Christus warnt nicht vor der Be­urteilung einer Sache, V 6.15; Matth. 18,15-17; 1. Kor. 5; Gal. 1,8; 2. Joh. 7-11, sondern vor der Verurteilung und Verdammung von Menschen.





Es ist der Geist der Selbstgerechtigkeit und Kritiksucht, Luk. 18,9-14, der
a) Freude daran empfindet, andere schlecht zu machen,
b) stets im Gegensatz zu den Aussagen von 
1. Kor. 13 handelt,
c) Nebensächlichkeiten wie Hauptsachen richtet,
d) sich über die Fehler anderer freut,
e) Dinge und Menschen beurteilt, die ihn nichts an­ gehen,
f) Vorurteile zum Maßstab seines Urteilens macht,
g) Dinge beurteilt, die er nicht zu beurteilen vermag,
h) keine Bereitschaft zum Verständnis, zur Barm­herzigkeit und Vergebung zeigt,
i) Menschen verurteilt und verdammt und sich damit anmaßt, was Gott allein zusteht.
Bedenke 
Röm. 2,1; 5,8: Nur durch seine wunder­bare Gnade und Barmherzigkeit sind wir „in ihm“ gerettet.

2. Die Begründung des Gebotes, V. 2-5,
a) „auf daß ihr nicht gerichtet werdet“.
Die Schrift unterscheidet:
a) das große Endgericht am Jüngsten Tag, Offb. 20,11-15,
b) das Gericht, dem die Kinder Gottes in ihrem Leben unterworfen sind, Hebr. 12,4-11; 1. Kor. 5,1-5; 11,31-32; Ps. 73,12-14,​
c) den Richterstuhl des Christus, wo die Gläu­bigen nach ihren Werken gerichtet werden. Röm. 14,10; 1. Kor. 3,11-15; 2. Kor. 5,10-11; Gal. 6,4-5; 2. Tim. 1,16-18; 1. Joh. 2,28; 4,17.
b) Unser eigenes Richten wird das Richtmaß für Gottes Gericht über uns sein. V.2; Luk. 12,47-48; Röm. 2,1; Jak. 3,1.
c) Wir sind unfähig zu richten, weil wir uns selbst nicht richten. V 3.
Der Weg zur Befreiung vom Balken im eigenen Auge ist Selbstgericht und Demütigung.
Dann erst sehen wir klar, um die „Wahrheit in Liebe“ sagen zu können. 1. Kor. 13; Eph. 4,15; Jak. 1,19.



3. Geistliches Urteil und Unterscheidungsvermögen (Erweiterung des Gebotes: V 6)
„Das Heilige“ und „unsere Perlen“ sind das Evan­gelium.
Hier sind nicht grundsätzlich alle Ungläu­bigen gemeint, denn der Herr und die Apostel pre­digen ihnen ja.
Wohl aber unterschieden sie zwischen den einzelnen Menschen: dem Hohen­priester gibt der Herr keine Auskunft, aber mit dem ihn schlagenden Diener argumentiert er, Joh. 18,19-23; Pilatus antwortet er, aber für Herodes hat er kein Wort der Erwiderung mehr. Luk. 23,3-9; s. auch Matth. 16,4; 21,15-17; Apg. 13,46; 18,6.​





4. Suchen und Finden. V 7-11.
Es ist eine der größten Verheißungen, die der Sohn Gottes ausspricht.
Er verspricht uns nicht die Erfüllung jedweder Bitte, weil er einen besseren Weg für uns hat.
Warum steht die Verheißung an dieser Stelle?
Weil die vorhergehenden Gebote uns von unserer Unfähigkeit und Hilflosigkeit überführen.
Wir brauchen dafür Gnade und Hilfe.
Warum aber findet sich in unserem Leben als Christen trotzdem soviel Erbärmlichkeit?
Erfüllen wir die Bedingungen nicht?
Eine der fatalsten Eigenschaften ist unsere Selbstzufriedenheit. 2. Petr. 1,4-11; Phil. 3,7-14.
a) Bitten wir anhaltend, ausdauernd, mit Unver­schämtheit, Luk. 11,5-10; 18,1-8,
a) im Bewußtsein unserer völligen Abhängigkeit von ihm?
b) im Bewußtsein des Reichtums der Gnade in Christus?
b) Erkennen wir das Ausmaß der Tatsache, daß Gott unser Vater ist, Eph. 2,3; Joh. 8,44; Ps. 51,7; Joh. 3,3; 1,12; Röm. 8,15-17, daß unser himmlischer Vater um uns besorgt ist und uns stets nur Gutes, niemals etwas Böses geben wird. V. 11?
c) Sind wir überzeugt davon, daß Gott niemals einen Fehler macht, uns niemals einen falschen Weg führt?
d) Erkennen und verstehen wir mehr und mehr von den guten Gaben,
die er für uns bereit hat, 
Luk. 11,13, die zusammengefaßt werden kön­nen in der Gabe des Heiligen Geistes?
Mit ihm will er uns erfüllen und durch ihn uns die höch­ste aller Gaben vermitteln. Joh. 17,3.





5. Die goldene Regel. V. 12.
Sie stellt die Summe des Gesetzes und der Propheten dar.
So einfach ist die Lösung allermenschlichen Probleme.
a) Warum handelt der Mensch nicht danach?
a) Weil seine von Satan verdorbene Natur es nicht kann, Röm. 7,22-23,
b) weil er nicht will, weil er Gott und seinen Nächsten haßt. Ps. 2,2-3; Jes. 30,11; Luk. 19,14; Tit 3,3.
Er liebt einzig und alleine nur sein Ich, denkt instinktiv nur an sich selbst und an die Befriedigung dieses Ichs.
Er will autonom sein. 1. Mose 11,3-4; Jes. 14,13-14; Jes. 53,6.
Das ist der Geist, der uns alle be­herrscht, die Quelle aller menschlichen Probleme.​
b) Wo ist der Ausweg?
a) Bei der Umkehr zu Gott, und der Anerken­nung seiner Heiligkeit und Allmacht, 5. Mose 6,5,
b) bei der Demütigung unseres Ichs und der Erkenntnis unseres elenden Zustandes, Luk. 15,18-19; Jes. 6,5,
c) bei dem Verständnis für die gleiche Verloren­heit unseres Nächsten,
d) mit dem wir dann gemeinsam den Weg zu Christus gehen, um seine Gnade zu ergreifen.
Das ist die Erfüllung des Gesetzes: Meinen Nächsten zu lieben, wie Christus mich geliebt und Barmherzigkeit an mir getan hat. Luk. 10,29.37; 15,20-24; 2. Kor. 5,20-21; Ps. 103,8-13.​







II. Die Anwendung der Bergpredigt. V 13-27.
Ausschlaggebend ist nicht die Erhabenheit der Lehre, sondern ihre Anwendung im praktischen Leben.



1. Das Leben des Christen ist einem schmalen Weg vergleichbar. V 13-14.
a) Der Eingang in dieses Leben erfolgt durch eine enge Pforte, die nur unter Zurücklassung gewis­ser Dinge durchschritten werden kann:
a) der Welt. Der Christ bricht mit der Anpassung an die Allgemeinheit und geht in eine andere Richtung,
b) des Geistes der Welt. Das sind die Dinge, die zu seiner alten Natur gehören und ihr gefallen,
c) des eigenen Ichs. Matt h. 16,24; Eph. 4,20-24; Kol. 3,9; Gal. 2,20.
b) Der Standard dieses Lebens, nämlich so wie Christus zu leben,
ist hoch, er ist zu wunderbar, um leicht zu sein, darum finden den Weg nur wenige. 5,48; Luk. 6,40; 1. Kor. 11,1.
c) Dieses Leben schließt Leiden ein: Wie der Herr, so der Knecht. 5,11-12; Matth. 10,34-39; Joh. 15,20; 2. Tim. 3,12.
d) Nicht nur der Eingang, auch die Fortsetzung, der Weg, ist stets und bis zum Ende schmal, und Feinde finden sich auf beiden Seiten.
Was den Kampf lohnend macht, ist
a) der Herr, dem wir nachfolgen,
b) das Ziel, dem wir entgegengehen. V 14;
 
1. Tim. 6,12.
e) Christus kam nicht nur, um uns zu erretten, er kam auch, um uns heilig zu machen. Tit. 2,14; er will nicht nur, daß wir hören, er ruft uns auf zur Tat.
Es ist eine Aufforderung
a) zur Entscheidung, zu einem Willensentschluß und zur Übergabe,
b) zum Suchen und Beschreiten dieses Weges durch die enge Pforte,
c) zum Fortschreiten auf diesem Wege.​





2. Warnungen vor den Gefahren auf dem schmalen Weg. V 15-27.
a) „Hütet euch vor den falschen Propheten!“. V 15-20.
Durch ihre „Schafskleider“ sind sie schwer erkennbar.
D. h. es sind weder grobe Irrlehrer, noch ist ihr Verhalten auffällig, und doch liegen ihre Fehler auf beiden Gebieten.
a) Ihre Lehre wird als falsch erkannt durch das, was sie nicht sagen: keine deutlich ausge­sprochenen Irrlehren, aber wesentliches wird ausgelassen.
Der Ernst der Botschaft tritt zurück, 2. Mose 20,18-20; Luk. 14,26-27.33; Apg. 20,21; Röm. 2,4; 3,24-26; Offb. 20,11-15, gegenüber der Predigt von der Liebe Gottes. Bei ihnen ist die Pforte zur Errettung weit und der Weg zum Himmel breit. Jer. 6,14; 5,31.
Nicht um ihrer Person, doch um der Gefähr­lichkeit ihrer Lehre willen heißt es: “Wendet euch von ihnen ab!“. Röm. 16,17.
Und sie sind in unseren Tagen mitten unter uns. Matth. 24,5.11.23-24; Apg. 20,29-30; 2. Tim. 4,3; 2. Petr. 2,1-2.
b) Der Baum und seine Frucht. V 16-20.
Der faule Baum ist äußerlich nicht auffällig, doch er ist „kernfaul“ und bildet verdorbene Säfte (s. Menge).
Ihm gleicht der Mensch, der in Lehre und Leben als Christ auftritt, dessen innerstes Wesen aber nicht durch eine Wiedergeburt erneuert ist.​ Wie lassen sich wahre und falsche Christen unterscheiden?
ba) Ist die Natur nicht erneuert, so wird das über kurz oder lang durch eine weltliche Gesinnung erkennbar, der Weg ist nicht schmal;
bb) ist aber die Natur erneuert, dann bringt der Betreffende auch die Frucht des Gei­stes. Matth. 5,3-10; Gal. 5,22; Ps. 51,6.
Ausschlaggebendes Kennzeichen ist Demut in Wort und Tat. Matth. 11,29; 1. Kor. 2,1-3.
Letztlich wird Gott allein Richter sein, und er wird niemals getäuscht.
Er will uns befähigen, uns selbst und andere, die uns zur Gefahr werden können, zu prüfen. 1. Joh. 2,20.27.
Vergewissern wir uns aber vor allem, daß wir selbst Teilhaber der göttlichen Natur sind. 2. Kor. 13,5.
b) Falscher Friede. V 21-23.
Es ist wohl die ernsteste Mahnung und War­nung der Schrift, die der Sohn Gottes hier aus­spricht.
Sie betrifft die Selbsttäuschung in Bezug auf unser Verhältnis zu Gott.
Ursache sind falsche Anhaltspunkte für die Errettung:
a) ein lehrmäßig richtiger Glaube („Herr“,d. h. Jesus ist Herr), ohne eine Erfahrung der Wiedergeburt. Jak. 2,19; Mark. 1,24; 5,7;
b) ein eifriger, inbrünstiger Glaube („Herr, Herr!“). Geistlicher Eifer und fleisch­licher Enthusiasmus sind oft schwer zu unter­scheiden;
c) Werke im Namen Christi. V. 22. Trotzdem kann man außerhalb des Reiches Gottes sein.
2. Mose 7,11; 4. Mose 22-24; 1. Sam. 10,10; Matth. 24,24; Luk. 16,15; Apg. 19,13-14; 1. Kor. 9,27; 13,1-3; 2. Kor. 11,14; 2. Thess. 2,8.
Auf all diese äußeren Zeichen kommt es nicht an, sondern allein darauf, daß unsere Namen im Himmel angeschrieben sind, Luk. 10,20, und das wird daran erkannt, daß Wesen und Wandel den Seligpreisungen entsprechen. Matth. 5,6.
Fels oder Sand. V 24-27.
Auch dieses warnende Bild des Herrn Jesus Christus ruft uns zu ernster Selbstprüfung auf:

Bin ich ein wahrer oder ein falscher Christ?
Da sowohl die Männer als auch ihre Häuser Gemeinsamkeiten aufweisen, ist der Unterschied​ nicht ohne weiteres erkennbar, trotzdem weichen Männer und Häuser in wesentlichen Merkmalen voneinander ab.
Bedenke daher die Bedeutung der eigenen Prüfung: Judas Iskariot unterschied sich nicht sichtbar von den übrigen Jüngern und doch war er „der Sohn des Verderbens“ von Anfang an! Joh. 6,64.70-71; 17,12.





III. Schlußfolgerung. V 28-29.
Die letzten Verse des siebten Kapitels weisen von der Predigt fort auf den Prediger, der in diesem beson­deren Fall wichtiger als die Predigt ist.
Er selbst lenkt in seinen Reden immer wieder auf sich selbst hin.
Er steht im Mittelpunkt, auf ihn sollen wir sehen.
Das Er­staunen des Volkes wurde verursacht:
1. durch die Art seines Predigens: „nicht wie die Schriftgelehrten“,
2. durch den Inhalt und die Vollmacht seiner Predigt,
3. durch die besondere Vollmacht seiner Person.

Beachte, welche erstaunlichen Aussagen der scheinbare „Sohn des Zimmermanns aus Galiläa“Joh. 7,52,
über sich selbst und über diejenigen macht, die ihm nachfolgen.

Doch es geht nicht nur um Verwunderung, es geht um die Erkenntnis, daß hier mehr steht als der Zimmermann aus Nazareth, daß es Christus, der Herr, der Sohn Gottes ist.

Was er fordert, raubt uns die letzte Hoffnung, es in eigener Kraft zu erfüllen. 
„Tot in unseren Vergehungen und Sünden“Eph. 2,1, können wir uns nicht selbst retten, Röm. 3,9-20, wir brauchen eine neue Geburt, eine neue Natur, neues Leben.

Dies uns zu geben, ist er gekommen, und durch den Heiligen Geist befähigt er uns, nach dem Vorbild der Bergpredigt zu leben, als solche, die „hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit“, 
Eph. 2,8-10; 1. Joh. 3,9; Phil. 3,7-14„denn sie werden gesättigt werden.“Joh. 6,48-51; Offb. 21,6.​
Im HERRN JESUS CHRISTUS, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.
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Antonino.S