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162.Der reiche junge Mann - Markus 10,17-27

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Der reiche junge Mann - Markus 10,17-27
Leitvers: Markus 10,27
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Markus 10,27 Jesus aber sah sie an und spricht: Bei Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott; denn bei Gott sind alle Dinge möglich.





Auf seiner letzten Reise nach Jerusalem befindet sich der Herr im Gebiet von Judäa, jenseits des Jordan, als ein Mann herzueilt, niederkniet und ihm eine Frage stellt​


I. Der Fragesteller. V 17.
1. Sein Besitz
a) er ist jung, eifrig, wohlerzogen, Matth. 19,20; V 17,
b) er hat Verständnis für Sitte und Moral und lebt entsprechend, V 20,
c) er hat viele Güter, V.22,
d) er ist als Oberster (der Pharisäer oder einer Synagoge) einflußreich. 
Luk. 18,18.
2. Sein Mangel. V17. Er hat erkannt,
a) daß all sein Besitz nur in diesem Leben Wert hat,
b) daß er zur Erlangung des ewigen Lebens andere und unvergängliche Werte braucht, die er
a) nicht besitzt,
b) nicht kennt,
c) eifrig sucht.
c) daß der durchreisende große Lehrer seinen Mangel beheben kann.
3. Seine Frage an den Lehrer. V.17.
a) Um ihn nicht zu verpassen, eilt er herzu;
b) um ihm die gebührende Ehre zu erweisen,
a) fällt er vor ihm auf die Knie,
b) nennt er ihn: 
„guter Lehrer!“
c) um der Dringlichkeit seines Anliegens willen, bringt er die für ihn brennende Frage unverzüg­lich vor:
„Was soll ich tun, damit ich ewiges Leben ererbe?“​






II. Die Antwort des Herrn. V 18-19.
1. Sein Tadel. V. 18.
a) Aus verantwortungsbewußter Liebe zu seinem Gegenüber weigert er sich, die Anrede des Mannes, der in ihm nur einen menschlichen Lehrer sieht, anzunehmen.
Mit der einem Men­schen erwiesenen Ehre verliert er die Ehre Gottes aus den Augen.
b) Es ist des Herrn höchstes Ziel, seinen Vater zu ehren und zu verherrlichen Joh. 8,49; 17,4.
Darum stellt er auch hier Gottes Güte und Herrlichkeit voran und weist den Fragesteller auf seine Verletzung des ersten Gebotes hin. 2. Mose 20,3.​
Nicht der Mensch und seine Nöte sind das Primäre, sondern Gott und seine Herrlichkeit.
Und damit gehört auch dieser Tadel bereits zur Antwort: Um das ewige Heil zu erlangen, benötigt der Mensch Kenntnisse über seinen Schöpfer und dessen Eigenschaften. 
Solange er nicht weiß, wer Gott ist, kann er ihm nicht nahen.
5. Mose 10,12-13.17-21; Jes. 6,5; 40,21-31; 45,22-25; 57,15; Joh. 1,18; 3,16; 4,24; Apg. 9,4-5; Röm. 10,14; 1. Kor. 15,34; 1. Tim. 6,16.
2. Gottes Gesetz - unser Zuchtmeister auf Christus, V. 19-21
a) Mit dem Hinweis auf das erste Gebot hatte der Herr seine Antwort eingeleitet,
mit der Frage nach weiteren (5.-9.) Geboten, 2. Mose 20,12-16, fährt er fort. V. 19.
Eine außergewöhnliche Evan­gelisationsmethode?
Unser Herr garantiert ihren Wert, und sein Apostel bestätigt es: das Gesetz führt zur Erkenntnis
a) der Sünde, Röm. 3,20; 7,7,
b) der Versklavung des Menschen an die Sünde, Röm. 7,14-23,
c) der Notwendigkeit eines Erlösers. Röm. 7,24; Gal. 3,24.
b) Die Antwort des Mannes. V 20.
Sie läßt er­ kennen,
a) daß er kein tieferes Verständnis für die gött­lichen Forderungen des Gesetzes hat.
Er war kein Zuhörer der Bergpredigt dort am galiläischen Meer gewesen, weiß nichts von des Herrn Jesu: „Ich aber sage euch...!“ Matth. 5,21-48;
b) daß er trotz äußerlicher Einhaltung der Ge­bote, in seinem Gewissen davon überführt ist, daß er damit Gottes Gerechtigkeit nicht er­langt hat. „Was fehlt mir noch?“ 
das ist seine notvolle und wiederholte Frage. Matth. 19,16.20.
c) Und um dieser Frage willen sieht ihn der Herr an und liebt ihn. V. 21.
Er weiß,
a) daß er nicht in dem Maße selbstgerecht ist, wie viele Pharisäer, Luk. 18,11-14,
b) daß er nicht fern ist vom Reich Gottes, Mark. 12,28-34,
c) daß er hungert und dürstet nach der Gerech­tigkeit. Matth. 5,6.​
d) „Eins fehlt dir“, bestätigt er ihm. V 21.
Er ist ein weiser Lehrer, der seinen Schüler zur Erkennt­nis der Wahrheit über sich selbst zu führen weiß.
Darum benutzt er nun das zehnte Gebot, 2. Mose 20,17
a) um ihm zu zeigen,
aa) daß Gottes Gebote weit mehr fordern, als er sich bisher vorstellte,
ab) daß diese unzureichende Erkenntnis die Ursache seines Mangels ist,
ac) daß er die göttlichen Forderungen bisher nicht erfüllt hat und somit ein Gesetzes­brecher ist, Jak. 2,10,
ad) daß er in sich selbst weder die Kraft, noch den Willen, noch die notwendige Liebe zu Gott besitzt, um diesen Forderungen Genüge zu tun, Röm. 7,15-23; 8,5-8,
ae) daß er einen Erlöser braucht, Röm. 7,24,
af) daß abgesehen von der Erlösung, zu der der Mensch selbst nichts beitragen kann, schon in diesem Leben Schätze im Him­mel zu erwerben sind, daß diese aber,
wie einst bei Joseph in Ägypten, 
„Leib und Land“ kosten.
Matth. 6,19-24; 2. Kor. 4,16-18; 1. Mose 47,19.
b) um ihn aufzufordern,
ba) „durch die enge Pforte“ einzugehen; näm­lich Umzukehern und sich von seinem ver­fehlten Leben abzuwenden.
Beachte, daß​ der Herr Jesus Christus das ewige Heil des Menschen von dem Eingehen durch die enge Pforte, d. i. von der Umkehr, abhän­gig macht.
 Luk. 13,23-24. 
Nicht nur Johannes der Täufer, auch Christus und seine Apostel leiteten die Frohe Botschaft des Heils mit dem Aufruf zur Umkehr ein,
 
Matth. 3,2; 4,17; Mark. 6,12; Luk. 13,3; Apg. 2,38; 11,18; 17,30; 26,20; Röm. 1,18-3,20: sieh,
welch breiten Raum Paulus für seinen Umkehrruf benötigt; erst dann kann er die göttliche Erlösung ver­kündigen;​
bb) den schmalen Weg der Nachfolge Christi zu beschreiten: sich selbst zu verleugnen, nicht mehr durch eigene Gerechtigkeit das Himmelreich zu erlangen suchen,
son­dern an Christus, seinen Erlöser, zu glau­ben und ihm zu folgen.
Das ist die Ant­wort auf seine Frage; 
es ist der Weg zum ewigen Leben.
Joh. 5,24; 6,40; 8,12; 10,27-28; 11,25-26; 14,6; Hebr. 10,19-20.​






III. Der Betrug des Reichtums. V 22; Matth. 13,22.
1. Der Herr Jesus, der selbst die Wahrheit ist, Joh. 14,6, hat ihm der Wahrheit entsprechend Ein­gang und Weg zum Leben vorgestellt:
a) die Pforte ist eng, aber, für den Menschen, der alles andere zurücklassen will, ist sie durchschreitbar;
b) der Weg
a) ist schmal, weil der Wanderer sich selbst und das Wesen der Welt verleugnen muß, V 21; Matth. 7,13-14,
b) ist licht, weil der Herr, der selbst das Licht der Welt ist, vorangeht, Joh. 8,12,
c) ist sicher, weil die Schafe dem Guten Hirten folgen, der sie kennt und dessen Stimme sie kennen, Joh. 10,27-28,
d) hat ein unverrückbares Ziel, der Gute Hirte gibt seinen Schafen das ewige Leben. Joh. 10,28.
2. Der Teufel, der Vater der Lüge, Joh. 8,44, benutzt den Reichtum des Mannes, um ihn zu betrügen.
Dadurch entsteht ein Bild mit völlig verzerrten Größenverhältnissen vor, so daß
a) die enge Pforte zu einem winzigen Nadelöhr zusammenschrumpft,
b) sein Ich mitsamt seinem Reichtum sich aufbläht und riesige Ausmaße annimmt, vgl. Mensch und Kamel,​
c) auf Grund dieser Tatsachen der Durchgang menschenunmöglich und die Auf­forderung des Herrn unzumutbar wird,
d) der verblendete junge Mann das Ziel aus den Augen verliert, verzichtet und tief betrübt fort­geht. Luk. 18,23.





IV. Bei Menschen unmöglich - bei Gott möglich. V 26-27.
1. Der Mensch kann sich nicht erretten. V 23-27.
Ins­besondere nach Vers 24 haben die Jünger ihren Herrn recht verstanden:
die Errettung liegt jenseits der Möglichkeit nicht nur jenes jungen Mannes, sondern aller, die „auf Güter vertrauen“, und das sind wir alle, ohne Ausnahme.
Luk. 14,26-27.33; Joh. 1,13; 6,44; Eph. 2,1.
2. Gott kann erretten.
Es war der Wille des Vaters, daß
a) der Sohn Gottes durch sein Sühnopfer eine ewige Erlösung schuf, Hebr. 9,12,
b) der Heilige Geist die Toten zum Leben erweckt, Umkehr und Glauben bewirkt und den Willen er­neuert, so daß er zur Nachfolge bereit wird,
die dann auch des Menschen Verantwortlichkeit ist.
„Bei Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott; denn bei Gott sind alle Dinge möglich.“
Das ist das Wort der Hoffnung auch für den reichen jungen Mann.​
Im HERRN JESUS CHRISTUS, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.
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Antonino.S